(19)
(11) EP 0 217 320 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.04.1987  Patentblatt  1987/15

(21) Anmeldenummer: 86113322.1

(22) Anmeldetag:  27.09.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F24H 1/26, F24H 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR IT LI LU NL

(30) Priorität: 03.10.1985 DE 3535341

(71) Anmelder: Viessmann, Hans, Dr.
D-95030 Hof/Saale (DE)

(72) Erfinder:
  • Viessmann, Hans, Dr.
    D-95030 Hof/Saale (DE)

(74) Vertreter: Wolf, Günter, Dipl.Ing. 
Patentanwälte, Dipl.-Ing. Amthor, Dipl.-Ing. Wolf, Postfach 70 02 45
63427 Hanau
63427 Hanau (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Heizkessel für flüssige oder gasförmige Brennstoffe


    (57) Der Heizkessel ist für flüssige oder gasförmige Brennstoffe bestimmt und besteht aus einem wasserführenden Gehäuse (16) mit Vor- und Rücklaufanschlußstutzen (18) und einem das Ge­häuse horizontal durchgreifenden, zu einem Rauchgasabzug (17) führenden und mit Brenner (15) bestückten Rohrzug (1), der im Freiraum einer aus Längsrippen gebildeten Rohrzug­innenverrippung eine topfartige Brennkammer (2) enthält, wobei die abströmseitige Wärmeübertragungsfläche größer be­messen ist als davor. Die topfartige, im hinteren Bereich des Rohrzuges (1) angeordnete Brennkammer (2) ist in ihrer Länge maximal der halben Länge des Rohrzuges (1) entspre­chend bemessen. Unter mindestens angenäherter Aufrechter­haltung der gesamten wirksamen Rippenoberfläche im Rohrzug (1) ist ein Teil der Rippenwärmetauschfläche vor der Brenn­kammer (2) in den Bereich der Brennkammer (2) verlegt ange­ordnet und zwar bei dort entsprechend reduziertem Abstand (A) der Längsrippen zueinander. Die verbleibenden Längsrip­pen (3′) sind im Bereich vor der Brennkammer (2) mit gerin­gerer Anzahl oder mit einer geringeren Höhe (H) als der der im Bereich der Brennkammer (2) angeordneten Längsrippen (3) vorgesehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Heizkessel für flüssige oder gasförmige Brennstoffe gemäß Oberbegriff des Hauptanspru­ches und insbesondere für eine Betriebsweise im sogenann­ten Nieder- oder Tieftemperaturbereich.

    [0002] Ein Heizkessel dieser Art ist nach der DE-OS 33 27 354 be­kannt. Abgesehen davon ist heute nahezu jeder moderne Heiz­kessel im Prinzip in dieser Art ausgebildet, die somit hin­länglich bekannt ist und insoweit an sich keines druck­schriftlichen Nachweises bedarf. Derartige Kessel unter­schieden sich lediglich durch konstruktive Varianten, wozu bspw. auf die DE-OS 32 O8 731 und die FR-PS 23 2O 5O4 ver­wiesen sei, wobei sich die vorbekannten Heizungskessel nach diesen Druckschriften durch die prinzipielle Zweischaligkeit ihrer Wärmeübertragungsflächen besonders auszeichnen.

    [0003] Um einerseits den Strömungswiderstand im Rahmen zu halten und um andererseits im Rohrzug genügend wirksame Wärmetausch­fläche unterbringen zu können, wurden deshalb die Längsrip­pen praktisch auf ganze Länge der Brennerseite zur Abzuos­seite hin durchlaufend mit entsprechend großem Rippenabstand zueinander (ca. 2O mm) vorgesehen und im Freiraum zwischen dieser "Rundumverrippung" ist die topfartige Brennkammer an­geordnet, die sich, von einem relativ kurzen Einströmbereich in die Rippenzwischenräume bzw. Zugkanäle abgesehen, eben­falls nahezu über die gesamte Länge der Längsrippen erstreckt. Durch diese Konstruktion brennt die Brennerflamme mit ihrer gesamten Länge in die topfförmige Brennkammer hinein, in der dann die Heizgase umgelenkt werden und im Rückstrom an der brennerseitigen Kante in die von den Rippen begrenzten Heiz­gaszüge einströmen. Die von der Brennerflamme ausgehende Strahlung kann also praktisch nur über den Umweg der Brenn­kammer an die wassergekühlte Fläche des Rohrzuges gelangen, der die Brennkammer und die Heizgaszüge umschließt. Dies gilt auch für den Heizkessel nach der DE-OS 33 27 354, bei dem durch abströmseitig zusätzlich angeordnete Wärmeüber­tragungsflächen die Abgase besser ausgenutzt werden sollen. Abgesehen davon, daß mit einer solchen Heizkesselausbildung eine unmittelbare Wärmestrahlungsübertragung an die wasser­gekühlte Übertragungsfläche nicht gegeben ist, führt dies zu einer extrem heißen Brennkammer über deren gesamte Län­ge, wodurch aber auch bei der Verbrennung von flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen insbesondere in einer solchen "heißen" Brennkammer der sogen. NOX-Anteil Werte annimmt, die in dieser Größenordnung bspw. dann nicht auftreten, wenn die Brennkammer selbst wassergekühlt wäre. Solche wasserge­kühlten Brennkammerkonstruktionen sind zwar bekannt, ver­ständlicherweise aber mit einem beträchtlich größeren Fer­tigungs- und Materialaufwand verbunden, als dies bei einer nicht wassergekühlten und lediglich topfartig eingesetzten Brennkammer der Fall ist.

    [0004] Bei den Heizkesseln nach der vorerwaähnten DE-OS 32 O8 731 und der FR-PS 23 2O 5O4 sind kurze Brennkammertöpfe vorge­sehen, die etwa nur die halbe Länge des Rohrzuges einnehmen, wobei im einen Fall Rippen nur im Bereich der Brennkammer angeordnet sind, während sich im anderen Fall die Rippen bis weit in die eigentliche Brennkammer hinein erstrecken.

    [0005] Beim Heizkessel nach der FR-PS 23 2O 5O4 erfolgt die Wärme­übertragung vor der Brennkammer im wesentlichen durch Strah­lung und im Bereich der Brennkammer durch Turbulenzerzeugung im Ringkanal mittels dort eingesetzter, rippenartig ausge­bildeter Blechbänder. Stellte man sich vor, daß bei diesem Kessel die ganze Innenwand, also auch vor der Brennkammer mit Rippen besetzt wäre und wollte man die dann gesamt ver­fügbare Rippenheizfläche nur im kurzen Brennertopfbereich konzentrieren, um im vorderen Bereich nur die Strahlungs­wärme wirksam werden zu lassen, so führte dies zu einer nicht mehr vertretbaren Widerstandserhöhung wegen der da­mit verbundenen Rippenkonzentration.

    [0006] Da beim Kessel nach der DE-OS 32 O8 731 die Längsrippen nahezu bis nach vorn zum flammenwirksamen Bereich vor dem Brennkammertopf geführt sind, ist eine direkte Wärmestrah­lungsübertragung auf die Innenwand des Rohrzuges, wenn überhaupt, nur im beschränkten Umfange möglich, und die völlig freistehenden Rippen sind entsprechend hoch belas­tet.

    [0007] Insbesondere auf die zu berücksichtigende NOX-Wert-Reduzie­rung steht man also vor folgender Situation:
    Bei Kesseln der eingangs genannten Art, die also mit extrem heißem Brennkammertopf gefahren werden, ergeben sich hohe NOX-Werte. Bei Kesseln nach der FR-PS 23 2O 5O4 wird zwar im vorderen Bereich der Brennkammer ein Teil der Flammen­wärme direkt durch Strahlung übertragen, wenn man aber den Widerstand im Ringkanal nicht extrem erhöhen will, geschieht dies auf Kosten einer Reduzierung der an sich unterbringba­ren wirksamen Rippenübertragungsfläche. Beim Kessel nach der DE-OS 32 O8 731 schließlich dürfte nur ein relativ geringer Teil der Flammenwärme durch Strahlung zu übertragen sein, so daß der Brennkammertopf selbst entsprechend hoch belas­tet bleibt.

    [0008] Ausgehend vom Heizkessel nach der DE-OS 33 27354 liegt der Erfindung demgemäß die Aufgabe zugrunde, einen Heizungskes­sel der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß die Wärmeübertragungsflächenanordnung und Wärmeübertra­gungsflächenverteilung bei zumindest gleichem oder kleine­rem Fertigungsaufwand an die tatsächliche Art des Wärmean­gebotes im Rohrzug unter Beachtunq einer weitestgehenden Kondensatbildungsverhinderung angepaßt sein soll mit der Maßgabe einer mindestens teilweise Strömungswiderstandsver­ legung aus dem vorderen Bereich in die abströmseitige Hälfte des Rohrzuges und zwar unter Aufrechterhaltung bzw. ange­näherter Aufrechterhaltung der wirksamen Rippenübertragungs­fläche, die normalerweise bei derartigen Kesseln im Rohrzug vorhanden ist.

    [0009] Diese Aufgabe ist mit einem Heizungskessel der eingangs ge­nannten Art nach der Erfindung durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches angeführten Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und praktische Ausführungsformen ergeben sich nach den Unteransprüchen.

    [0010] Bei dieser erfindungsgemäßen Lösung ist also im Vergleich zu "normal" verrippten Rohrzügen die Wärmeübertragungsflä­che der Rippen in der vorderen Hälfte des Rohrzuges redu­ziert und in der hinteren Hälfte, also dort, wo die insge­samt verkürzte topfartige Brennkammer angeordnet ist, durch Konzentration bzw. "Verdichtung" vergrößert, ohne daß dabei allerdings die "normale" Gesamtübertragungsfläche reduziert ist. Unter "normaler" Verrippung ist hierbei eine solche zu verstehen, bei der sich die Längsrippen mit gleicher Hö­he über nahezu die ganze Länge des Rohrzuges erstrecken. Damit ist die ganze Wärmeübertragungsflächenanordnung und -verteilung so getroffen, daß die Wärmeübertragung im vor­deren Bereich, von der Brennkammer unbehindert, im wesent­lichen durch Strahlung und im Bereich der konzentrierten Wärmeübertragungsflächen durch Konvektion erfolgt, was, wie sich gezeigt hat, den tatsächlichen Wärmeübertragungsvorgän­gen gerechter wird, als dies bei einer von vorn nach hinten gleichförmig durchlaufenden Verrippung der Fall ist. In Rücksicht auf die verkürzte Brennkammer und die Reduzierung der sonst auch im vorderen Bereich des Rohrzuges vorhandenen Wärmeübertragungsfläche kann man es sich leisten, im hinte­ren Bereich die dortige Wärmeübertragungsfläche zu vergrö­ßern, ohne daß damit der Gesamtströmungswiderstand erhöht wird. Die Temperatur der Wand der verkürzten und nur im hin­ teren Bereioh des Rohrzuges angeordneten Brennkammer bleibt zwar in etwa die gleiche, aber der Weg, den die Heizgase so­wohl innen als auch außen längs der heißen Brennkammerwand zurückzulegen haben, ist entsprechend kürzer, was sich gün­stig auf die NOX-Bilanz auswirkt, wobei sich entsprechend niedrige NOX-Werte ergeben, wie sie sonst nur bei Heizungs­kesseln mit wassergekühlter Brennkammer erreichbar sind.

    [0011] Da erfindungsgemäß nur ein Teil der Rippenwärmetauschfläche, der sonst auch im vorderen Bereich des Rohrzuges vorhanden ist, in den Bereich der Brennkammer bei dort reduziertem Abstand der Längsrippen zueinander verlegt angeordnet ist, ist auch der Forderung Rechnung getragen, die verfügbare Wärmetauschfläche im vorderen Bereich ausreichend groß zu halten, um dort einem Kondensatanfall wirksam begegnen zu können, der dann auftritt, wenn in diesem Bereich eine glat­te zylindrische und unmittelbar wassergekühlte Begrenzungs­wand vorliegt, wie dies beim vorbekannten Heizkessel nach der FR-PS 23 2O 5O4 der Fall ist. Außerdem liegt bei diesem Heizkessel keine Wärmeübertragungsflächenkonzentration im Bereich des Brennkammertopfes im Sinne der erfindungsgemäßen Lösung vor. Da damit bei diesem Kessel der Strömungswider­stand insgesamt reduziert ist, besteht auch die Gefahr, daß periphere Teile der von der Flamme gebildeten Heizgase di­rekt in die Heizgaszüge einströmen können. Da die erfin­dungsgemäße vergrößerte Wärmeübertragungsflächenkonzentra­tion im hinteren Bereich des Rohrzuges mit einem gewissen Stau verbunden ist, kann dieser Effekt nicht auftreten und die Heizgase treten trotz extrem verkürzter Brennkammer weitgehend ausgebrannt in die räumlich verdichtete Längs­rippenanordnung ein, in der dann die Restwärme im wesent­lichen durch Konvektion an die dort verdichteten Übertra­gungsflächen abgegeben wird. Da sich dieser Bereich aufgrund der vorhandenen und dichten Verrippung (Rippenabstand zuein­ander lediglich in der Größenordnung von 12 - 15 mm) sowieso bei Tieftemperaturbetriebsweise schnell aufheizt, ist dieser Bereich praktisch nicht kondensatgefährdet. Der vordere Be­ reich, in dem also die Wärme im wesentlichen durch Strah­lung übertragen wird, ist aber diesbezüglich und wie er­wähnt, so gestaltet, daß hier ebenfalls kein Kondensatan­fall auftreten kann; außerdem ist aber dort ein Restteil der Verrippung belassen und zwar entweder mit reduzierter Rippenhöhe und/oder in "ausgedünnter" Anordnung, d.h. mit geringerer Anzahl bezüglich ihrer Umfangsverteilung. Da­durch wird einerseits dieser Bereich der Strahlungsübertra­gung zugänglich gemacht und außerdem ist dort die Übertra­gungsfläche durch die verbliebenen "Restrippen" größer als die einer völlig unverrippten Fläche, wie dies beim Kessel nach der FR-PS 23 2O 5O4 der Fall ist.

    [0012] In Rücksicht auf die besondere Rippenanordnung besteht eine Ausführungsform des Heizkessels darin, daß die zweischalige Wand innen in Form einer aus mehreren Gußringen gebildeten Innenschale gebildet ist. Bei dieser Ausbildung besteht durchaus die Möglichkeit, die Anzahl der Längsrippen an den Gußringen von der Brennerseite aus zur Abzugsseite hin zu­nehmend zu bemessen, d.h., jeder Folgering in Richtung zur Abzugsseite hin kann eine zunehmend größere Anzahl von Längs­rippen aufweisen. Aus fertigungstechnischen Gründen wird je­doch eine Ausführungsform bevorzugt, bei der die Ringe in zwei Gruppen gegliedert sind, nämlich in eine Brennkammer­gruppe für den konvektiven Wärmeübergang und eine davor an­geordnete Gruppe mit einer geringeren Anzahl von Längsrip­pen für den Strahlungswärmeübergang oder mit gleicher An­zahl von Längsrippen, deren Höhe dann jedoch reduziert ist. Zusammenfassend führt die erfindungsgemäße Ausbildung des Heizungskessels zu folgendem:

    [0013] Mindestens die Hälfte des Rohrzuges ist bei gleichzeitiger kondensatverhindernder Gestaltung und entsprechender Ver­kürzung der Brennkammer einer Wärmeübertragung durch Strah­lung zugänglich gemacht. Durch Widerstandsreduzierung in der vorderen Hälfte des Rohrzuges ist die Möglichkeit ge­ schaffen, die Konvektionsheizfläche im Bereich der verkürz­ten Brennkammer zu konzentrieren bzw. zu vergrößern. Der verkürzte Weg der Flamm- bzw. Heizgase längs der kurzen Brennkammer führt zu einer NOX-Reduzierung. Das an sich be­kannte und bewährte Prinzip einer zweischaligen Ausbildung läßt sich beim erfindungsgemäßen Prinzip problemlos zur An­wendung bringen und zwar in verschiedenen Ausführungsfor­men, insbesondere dann, wenn der Heizungskessel in Tieftem­peraturbetriebsweise gefahren werden soll. Trotz kondensat­verhinderter Maßnahmen über die gesamte Länge des Rohrzuges liegt zumindest in bezug auf Kessel der eingangs genannten Art im vorderen Bereich bezüglich der strahlungswärmewirk­samen Übertragungsflächen eine Massereduktion und im Bereich der Brennkammer eine Massenkonzentration vor, welche Reduk­tionen bzw. Konzentrationen regeltechnisch besser zu erfas­sen sind. Durch die "verdichteten" Heizflächen und den damit erhöhten Strömungswiderstand im Konvektionsbereich wird ein gewisser Gasstau erzeugt, der weitgehend verhindert, daß Heiz- bzw. Flammgase, ohne in die Brennkammer gelangt und ausreichend ausgebrannt zu sein, direkt aus dem Strahlungs­bereich in die relativ engen Heizgaszüge einströmen können. Der größere Strömungswiderstand im Konvektionsbereich kann nur deshalb vorgesehen werden, weil der Widerstand im Strah­lungsbereich des Rohrzuges stark reduziert ist. Außerdem ergibt sich durch die Konvektionsflächenverdichtung der Vor­teil, den Kessel, insbesondere wenn es sich um einen Kessel mit kleinerer Leistung handelt, mit einem zweistufigen Bren­ner betreiben zu können, was bei reduzierter Leistungsstufe nämlich nicht dazu führt, daß die Abgastemperatur unerwünscht abfällt, denn die Abgase strömen bei der niedrigeren Lei­stungsstufe und entsprechend reduziertem Gasvolumen langsa­mer durch die konzentrierte Konvektionsfläche und geben ent­sprechend weniger Wärme ab.

    [0014] Die erfindungsgemäße Lösung stellt somit einen vorteilhaften Kompromiß dar, in dem nur ein Teil der Verrippung vor dem Brennkammertopf in deren Bereich verlegt ist, um auf diese Weise den komplexen Forderungen, wie dargelegt, zu genügen.

    [0015] Der erfindungsgemäße Heizungskessel wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung von Ausführungsbeispielen nä­her erläutert.

    [0016] Es zeigt schematisch

    Fig. 1 im Schnitt die prinzipielle Ausführungsform des Heizungskessels;

    Fig. 2, 3 Schnitte durch den Rohrzug im Bereich der "ver­dichteten" Konvektionsheizfläche;

    Fig. 4 einen Schnitt durch einen Heizkessel im Sinne der Fig. 1 in einer besonderen Ausführungsform und

    Fig. 5 - 7 in Durchströmrichtung gesehen, Einzelteile des Heizungskessels gemäß Fig. 4.
    Wie aus Fig. 1 und 4 erkennbar, besteht der Heizkessel aus einem wasserführenden Gehäuse 16 mit Vor- und Rücklaufan­schlußstutzen 18 und einem an das Gehäuse 16 horizontal durchgreifenden, zu einem Rauchgasabzug 17 führenden und mit Brenner 15 bestückten Rohrzug 1, der im Freiraum einer aus Längsrippen gebildeten Rohrzuginnenverrippung eine topf­artige Brennkammer 2 enthält. Dieser Aufbau entspricht im wesentlichen der Grundkonzeption moderner Heizkessel dieser Art. Diese Grundkonzeption ist nun, wie ebenfalls aus den genannten Fig. erkennbar, derart verändert, daß die topfar­tige, im hinteren Bereich des Rohrzuges 1 angeordnete Brenn­kammer 2 in ihrer Länge maximal der halben Länge des Rohrzu­ges 1 entspricht, was an sich bekannt ist. Ein Teil der nor­malerweise vor der Brennkammer 2 vorhandenen Rippenwärme­tauschfläche ist in den Bereich der Brennkammer 2, bei dort reduziertem Abstand A der Längsrippen 3 zueinander, verlegt angeordnet. Um die Rippenanordnung zueinander mit ihrem re­duzierten Abstand A schon in Fig. 1 zu verdeutlichen, ist im Bereich der verkürzten Brennkammer 2 gestrichelt ein hal­ber Schnitt angedeutet. Die R ]duzierung der Wärmeübertra­gungsfläche im Strahlungsbereich 14 ist durch die Darstel­lung nur weniger und auch in ihrer Höhe reduzierten Längs­rippen 3 verdeutlicht. Durch die stehengelassenen "Restrip­pen" 3 wird das Wärmeaufnahmevermögen dieses Bereiches ei­nerseits so weit vergrößert, daß damit dem Kondensatanfall entgegengewirkt wird, andererseits wird aber durch der "reduzierten" Rippenbesatz dieser Bereich einer direkten Wärm estrahlungswirkung besser zugänglich gemacht.



    [0017] Bei gleichem Grundprinzip wie erläutert, ist der Heizkessel nach dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 derart ausgebil­det, daß mindestens die sich vor der Brennkammer 2 erstrek­kende Wand des Rohrzuges 1 als zweischalige Wand 4 ausge­bildet ist. Diese zweischalige Wand 4 ist innen in Form ei­ner Innenschale 5 ausgebildet, die mindestens in Teilberei­chen mit der Innenwandfläche 6 des Rohrzuges 1 in Wärmeleit­kontakt steht.

    [0018] Die Wirkung derart ausgebildeter doppelschaliger Wandungen mit gezielt angeordneten Wärmeübergangsbrücken ist bekannt und bedarf insoweit keiner weiteren Erläuterung. Insbeson­dere im Konvektionsbereich 13 kann die Innenschale 5 gemäß Fig. 2 auch aus den Basisstegen 6′ von dicht an dicht auf­geschweißten Rippenprofilen 7 gebildet werden, wobei es sich wie dargestellt, um Rechtwinkel-, U-Form-, Rippenfaltprofi­le od. dgl. handeln kann. Gemäß Fig. 3 kann ferner die In­nenschale 5 im Bereich der Brennkammer 2 bzw. der Konvektion in Form eines zylindrischen Einsatzes 7 gebildet sein, der aus mehreren, jeweils mehrere Längsrippen 8 aufweisenden, entsprechend gewölbten Strangpreßprofilen 9 gebildet ist, die mit Längsnähten zu einem zylindrischen Einsatz zusam­mengefügt werden.

    [0019] Die bisher beschriebenen Ausführungsbeispiele sind insbe­sondere für Heizungskessel bestimmt, deren Rohrzugdurchmes­ser in einer über ca. 6O cm Größenordnung liegt. Für Rohr­züge 1 mit kleinerem Durchmesser kommt insbesondere die Ausführungsform nach Fig. 4 in Frage. Hierbei ist die zwei­schalige Wand 4 innen in Form einer aus mehreren Gußringen 1O gebildeten Innenschale 5 ausgebildet. Dabei kann die An­zahl der Längsrippen 3 an den Gußringen 1O von der Brenner­seite 11 aus zur Abzugsseite 12 hin zunehmend bemessen sein, was nicht besonders dargestellt ist.

    [0020] In Rücksicht auf den Fertigungs- und Formaufwand für die insoweit unterschiedlichen Gußringe ist gemäß Fig. 4 der Heizkessel nämlich derart ausgebildet, daß die Ringe 1O in zwei Gruppen gegliedert sind, nämlich in eine Brennkam­mergruppe 13 (Konvektionsbereich) und eine davor angeord­nete Gruppe 14 (Strahlungsbereich) mit einer geringeren An­zahl von Längsrippen 13. Dabei kann der vorderste Ring 1O im Bereich der Brennkammer 2 bzw. im Konvektionsbereich 13 sind dabei, wie dies Fig. 7 erkennen läßt, sehr dicht mit Längsrippen 3 besetzt, deren Abstand A nur ca. 12 bis 15 mm beträgt, wodurch die hohe Konzentration an Wärmeübertragungs­fläche in diesem Bereich erzielt ist. Für die davor befind­lichen Ringe 1O, d.h. die Ringe im Strahlungsbereich 14, ist eine beträchtliche "Ausdünnung" des Rippenbesatzes vor­gesehen und zwar so weitgehend, wie dies aus den Fig. 5, 6 ersichtlich ist. Abgesehen von einer dadurch beschleunigten Aufheizung dieser Ringe in diesem Bereich, wird aber auch die Innenfläche 19 der Ringe in stärkerem Maße für eine di­rekte Strahlungseinwirkung mehr oder weniger freigestellt und außerdem haben die Rippen 3 bzw. 3′ eine Aussteifungs­funktion für die dünnwandigen Gußringe und erleichtern gleichzeitig das Einführen der extrem verkürzten Brennkammer 2 in den in der hinteren Hälfte befindlichen Konvektionsbe­ reich 13. Je nach den Erfordernissen und wie aus Fig. 6, 7 erkennbar, können dabei die Längsrippen 3 in ihrer Höhe H der Rippen der Ringe 1O im Konvektionsbereich 13 entspre­chen oder in bezug auf deren Höhe bei ggf. vergrößerter An­zahl entsprechend reduziert sein.


    Ansprüche

    1. Heizkessel für flüssige oder gasförmige Brennstoffe, bestehend aus einem wasserführenden Gehäuse mit Vor­und Rücklaufanschlußstutzen und einem das Gehäuse ho­rizontal durchgreifenden, zu einem Rauchgasabzug füh­renden und mit Brenner bestückten Rohrzug, der im Frei­raum einer aus Längsrippen gebildeten Rohrzuginnenver­rippung eine topfartige Brennkammer enthält, wobei die abströmseitige Wärmeübertragungsfläche größer bemessen ist als davor, dadurch gekennzeich­net, daß die topfartige, im hinteren Bereich des Rohrzuges (1) angeordnete Brennkammer (2) in ihrer Län­ge maximal der halben Länge des Rohrzuges (1) entspre­chend bemessen ist,
    daß unter mindestens angenäherter Aufrechterhaltung der gesamten wirksamen Rippenoberfläche im Rohrzug (1) ein Teil der Rippenwärmetauschfläche vor der Brennkammer (2) in den Bereich der Brennkammer (2) verlegt angeordnet ist und zwar bei dort entsprechend reduziertem Abstand (A) der Längsrippen zueinander und
    daß die verbleibenden Längsrippen (3′) im Bereich vor der Brennkammer (2) mit geringerer Anzahl oder mit ei­ner geringeren Höhe als der der im Bereich der Brenn­kammer (2) angeordneten Längsrippen (3) vorgesehen sind.
     
    2. Heizkessel nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß mindestens die sich vor der Brennkammer (2) erstreckende Wand des Rohrzu­ges (1) als zweischalige Wand (4) ausgebildet ist, die mindestens in Teilbereichen mit der Innenwandfläche (6) des Rohrzuges (1) in Wärmeleitkontakt steht.
     
    3. Heizkessel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenschale (5) aus den Basisstegen (6′) von Rippenprofilen (7), wie Rechtwinkel-, U-Form-, Rippenfaltprofilen od. dgl. ge­bildet ist.
     
    4. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß die In­nenschale (5) im Bereich der Brennkammer (2) in Form eines zylindrischen Einsatzes (7) und dieser aus mehre­ren, jeweils mehrere Längsrippen (8) aufweisenden, ent­sprechend gewölbten Strangpreßprofilen (9) gebildet ist.
     
    5. Heizkessel nach Anspruch 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die zweischalige, sich über die ganze Länge des Rohrzuges erstreckende Wand (4) in Form einer aus mehreren Gußringen (1O) gebildeten Innenschale (5) ausgebildet ist.
     
    6. Heizkessel nach Anspruch 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Anzahl der Längs­rippen (3) an den Gußringen (1O) von der Brennerseite (11) aus zur Abzugsseite (12) hin zunehmend bemessen ist.
     




    Zeichnung