[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von hochreinem metallischen
Lithium durch Schmelzflußelektrolyse sowie eine Elektrolysezelle zur Durchführung
des Verfahrens.
[0002] Metallisches Lithium wird in der technischen Praxis durch Elektrolyse eines schmelzflüssigen
Gemischs von Lithiumchlorid und Kaliumchlorid gewonnen. Der Kaliumchloridanteil dient
in bekannter Weise der Erniedrigung des Schmelzpunktes des Lithiumchlorids. Geeignete
Elektrolysezellen sind beispielsweise Zellen ohne Diaphragma. Derartige Zellen besitzen
ein Gehäuse aus Stahl, eine Stahlkathode und eine Graphitanode. Die Zelle hat keine
innere Ausmauerung. Das schmelzflüssige metallische Lithium sammelt sich auf der Oberfläche
der Salzschmelze. Von dort wird es mittels Schöpfkellen abeschöpft, oder es kann auch
durch Hebevorrichtungen abgezogen werden. Das entwickelte und abströmende Chlorgas
ermöglicht den Zutritt von Luft zur Zelle, so daß die Gefahr der Oxidierung und Nitridierung
des Flüssigmetalls besteht. Aus EP-OS 107 521 ist ein Verfahren zur kontinuierlichen
Herstellung von Lithiummetall durch Elektrolyse von Lithiumchlorid in einer geschmolzenen
Salzmischung in einer Elektrolysezelle mit im Zellenboden eingeführter zylinderförmiger
Stahlkathode und in den Zylinder eintauchender Graphitanode bekannt. Im vorbekannten
Verfahren wird die lithiummetallhaltige Salzschmelze aus der Zelle abgeführt und das
Lithiummetall außerhalb der Zelle abgetrennt. Aufgrund der Chlorgasentwicklung und
des venturiartig ausgebildeten Endes der Kathode wird eine natürliche Zirkulation
der Schmelze bewirkt. In der Schmelzenmischung soll eine Weiterraktion des Lithiummetalls
nicht stattfinden.
[0003] Im Lithiummetall sind Verunreinigungen gleich welcher Art in höchstem Maße unerwünscht,
wenn es für kerntechnische Zwecke, zur Herstellung von Legierungen und für Lithiumbatterien
verwendet werden soll.
[0004] Zur Herstellung von metallischem Lithium hoher Reinheit ist es daher aus US-PS 3
962 064 bekannt, die Schmelzflußelektrolyse in einer diaphragmalosen Elektrolysezelle
vorzunehmen, in der das abgeschiedene Lithiummetall auf der Elektrolytoberfläche gesammelt,
durch Erhöhen des Elektrolytspiegels das Metall durch ein System von Überläufen aus
der Zelle gedrückt und in ein Auffanggefäß eingeleitet wird. Das Auffanggefäß enthält
eine Schutzgasatmosphäre und in dieser wird das flüssige Lithiummetall einer Reinheit
von 99,9% zu Barren vergossen. Die Nachteile der vorbekannten Vorrichtung sind in
der aufwendigen apparativen Einrichtung zu sehen und darin, daß im vorbekannten Verfahren
als Druckmittel für die Hebung des Elektrolytspiegels (und des Metallspiegels) Luft
verwendet wird. Des weiteren wird auch das entwickelte Chlorgas mit einem großen Luftvolumen
verdünnt und aus der Zelle ausgeblasen. Auf diese Weise wird von vornherein Sauerstoff
bzw. Luft in nachteiliger Weise in das System eingebracht und eine nachhaltige Verunreinigung
bewirkt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Lithiummetall
hoher Reinheit anzugeben und eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
bereitzustellen.
[0006] Die Erfindung löst die Aufgabe mit einem Verfahren zur Gewinnung von metallischem
Lithium durch Elektrolyse eines Salzschmelzengemisches aus Lithiumchlorid und Kaliumchlorid
in einer diaphragmafreien Elektrolysezelle, Abziehen des schmelzflüssigen Lithiums,
Überführen in eine Vorlage und Abkühlen. In Weiterbildung eines Verfahrens der vorerwähnten
Art besteht die Erfindung darin, daß das im Elektrodenraum aufsteigende, metallisches
Lithium enthaltende Schmelzgemisch in einer das obere Kathodenende im Bereich des
Schmelzspiegels umgebenden Ringzone aufgefangen und hieraus über eine syphonartige
Rohrverbindung in einen mit der Elektrolysezelle kommunizierenden und gegen deren
Chlorgasatmosphäre abgeschlossenen Trennraum abgezogen wird, im Trennraum unter Schutzgasatmosphäre
Elektrolyt und Lithiummetall separiert werden und unter Rezirkulation des Elektrolyten
das Lithiummetall in eine Vorlage unter Schutzgasatmosphäre ausgetragen wird.
[0007] Das ausgetragene Lithiummetall wird in an sich bekannter Weise weiterbehandelt, beispielsweise
zu Barren vergossen. Während der Elektrolyt in der Elektrolysezelle zirkuliert und
in den Elektrodenraum rückgeführt wird, wird das anodisch abgeschiedene Chlorgas aus
dem abgedeckten Gasraum über die Schmelze abgesaugt und als solches oder in Form von
Salzen gewonnen. Zweckmäßig wird der Chlorgasstrom durch eine mit einer Aufschlämmung
von Lithiumhydroxid beschickten Absorptionsanlage gesaugt unter Mitverwendung von
Ammoniak als Reduktionsmittel gemäß:

Das auf diese Weise gewonnene Lithiumchlorid dient wieder als Rohstoff für die Elektrolyse.
[0008] In dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es wesentlich, daß in der syphonartigen Rohrverbindung
eine in den Trennraum gerichtete Strömung des metallhaltigen Elektrolyten geschaffen
wird und daß das im Elektrodenraum aufsteigende Metall/Salzschmelze-Gemisch sofort
in den Trennraum abgeführt wird. Das heißt, es soll im Elektrolysegefäß weder eine
Separierung erfolgen, die durch eine zu geringe Abströmgeschwindigkeit bewirkt werden
kann, noch darf eine zu hohe Strömungsgeschwindigkeit erzeugt werden, so daß Chlorgas
oder Luft in den Trennraum eingesogen wird. Das Niveau der Elektrolytschmelze kann
des weiteren durch geregeltes Eintauchen eines Neutralkörpers in die Elektrolytschmelze
konstant gehalten werden. In der praktischen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
verweilt das aufsteigende Metall/Salzschmelze-Gemisch etwa 2 sec. oder weniger an
der Badoberfläche. Die Elektrolytströmung wird zumindest teilweise durch den
"Mammutpumpeneffekt" des aufsteigenden Chlorgases bewirkt sowie des weiteren durch
eine mittels mechanischer Mittel hervorgerufene Pumpwirkung im kürzeren Schenkel eines
syphonartigen Verbindungsrohres zwischen Elektrolysenraum bzw. Ringraum und Trennraum
erzeugt. Zur mechanischen Erzeugung der Elektrolytströmung eignen sich an sich bekannte
mechanische Aggregate, wie Pumpen oder Rührer. Aus dem Trennraum wird, nach Aufbau
eines Puffervolumens flüssigen und durch Seigerung gereinigten metallischen Lithiums,
das Lithium kontinuierlich in eine Vorlage abgeführt und z.B. vergossen und erkalten
gelassen. In dem Trennraum wird oberhalb des Schmelzenspiegels eine Schutzgasatmosphäre,
beispielsweise aus Argon, aufrechterhalten.
[0009] Die Erfindung stellt des weiteren eine Elektrolysezelle zur Durchführung des Verfahrens
gemäß der Erfindung bereit.
[0010] Hierzu bedient sie sich einer Elektrolysezelle der eingangs genannten Art für die
elektrolytische Gewinnung von metallischem Lithium, wobei in einem zylinderförmigen,
geschlossenen Elektrolyse-Stahlbehälter eine Stahlkathode mit dem Behälterboden verschweißt
ist, und die den in die Salzschmelze eintauchenden Teil einer senkrecht und gegen
die Atmosphäre gasdicht angeordneten Graphitanode umgibt, sowie mit Organen zum Einführen
von Lithiumchlorid, Schutzgas und zur Zufuhr elektrischer Energie und zum Austragen
von Lithiummetall und Chlorgas.
[0011] In Weiterbildung einer Elektrolysezelle der genannten Art besteht die Verbesserung
gemäß der Erfindung darin, daß in dem Elektrolyse-Stahlbehälter außermittig ein oben
verschlossener Stahlzylinder angeordnet ist, welcher den Elektrolysebehälter überragt
und auf dem Gefäßboden aufsitzt, und in dessen Zylinderwand im unteren Teil ein im
wesentlichen U-förmiges Rohr eingeschweißt ist, dessen kürzerer Schenkel mittig in
das Trennrohr mündet und dessen längerer Schenkel in eine Ringwanne mündet, welche
das obere Ende der Stahlkathode umgibt, und wobei der Zylindermantel im unteren Teil
Durchbrechungen besitzt.
[0012] Der zylinderförmige Stahlbehälter erfüllt die Aufgabe eines Trennrohres bzw. Abscheiders,
d.h. in ihm trennen sich flüssiges metallisches Lithium und Elektrolytschmelze. Das
Trennrohr hat daher einen kleinen Durchmesser, der etwa 1/10 des Durchmessers des
Elektrolysebehälters beträgt. Dem syphonartigen Rohr, das einerseits mit der Elektrolysezelle
bzw. mit der den oberen Kathodenrand umgebenden Ringwanne und andererseits mit dem
Trennrohr in Verbindung steht, kommt eine wesentliche Funktion als Überströmungsrohr
für das Metall/ Salzschmelzen-Gemisch zu. Zur Erzeugung einer Pumpentrombe am Eingang
des U-Rohres bzw. einer in das Trennrohr gerichteten Strömung ist im kürzeren Schenkel
des syphonartigen Rohres ein mechanischer Förderer angeordnet. Im Sinne der Erfindung
werden hierunter beispielsweise Rührwerke, wie Propellerrührer, Schneckenförderer
oder Zentrifugalpumpen verstanden. Die Antriebsmittel werden durch den oberen Deckel
eingeführt, durch welchen auch zweckmäßig ein Einlaß für Schutzgas geführt ist.
[0013] Im allgemeinen ist es für ein rasches Abziehen des Metall/Salzschmelze-Gemisches
aus der Auffangrinne (4) nach unten ausreichend, daß das syphonartige Rohr (15) auf
seiner gesamten Länge, d.h. im längeren und kürzeren Schenkel, den gleichen Durchmesser
aufweist. Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der längere Schenkel
(16a) bzw. das Ansaugrohr einen kleineren Durchmesser als der kürzere Schenkel auf.
Gemäß dieser Ausführungsform der Erfindung ist der obere Abschnitt des kürzeren Schenkels
zu einem zylindrischen Teil größeren Durchmessers (16) erweitert. Im allgemeinen beträgt
das Verhältnis von kleinerem zu größerem Durchmesser 1 : 2 bis 1 : 12 und vorzugsweise
1 : 5 bis 1 : 10.
[0014] Die Graphitanode wird durch den Deckel in das Elektrolysegefäß eingeführt. Sie kann
an dem Deckel befestigt werden und hängend in den Kathodenraum hineinragen. Zweckmäßig
wird sie jedoch isolierend und leicht auswechselbar durch den Deckel hindurchgeführt
und sitzt dann über ein elektrisch isolierendes Formteil auf dem eisernen Behälterboden
auf. Ein solches isolierendes Formteil besteht zweckmäßigerweise aus oxidkeramischem
Material, beispielsweise aus geschmolzenem Aluminiumoxid. Zweckmäßig wird während
des Zellenbetriebes das isolierende Formteil gegen den korrosiven Angriff des schmelzflüssigen
Elektrolyten durch partiell erstarrte Salzschmelze geschützt. Dies wird durch geeignete
Temperaturführung bewirkt.
[0015] Die Graphitanode kann als massive Platte oder Massivzylinder ausgebildet sein. Dementsprechend
ist auch die Ausbildung der Kathode als kastenförmige Hohlkathode oder als Hohlzylinder
vorgesehen. Kathode und Zelle liegen auf gemeinsamem Potential. Der negative Pol der
Spannungsquelle ist mit dem Zellenboden verbunden.
[0016] Der obere Rand der Kathode ragt im praktischen Betrieb der Elektrolysezelle über
den Spiegel des schmelzflüssigen Elektrolyten hinaus. Um den äußeren Rand der Kathode
ist eine ringförmige Auffangrinne angebracht, die den aufsteigenden,
Lithiummetall enthaltenden Elektrolyten aufnimmt und ihn unmittelbar über eine Öffnung
im Boden der Auffangrinne in den langen Schenkel des syphonartigen Rohres fördert.
Als Förderkraft dient zunächst der
"Mammutpumpeneffekt" des aufsteigenden Chlorgases. Zwecks besseren Überlaufs des metallhaltigen
Salzschmelzengemisches ist der obere Kathodenrand, wie bei Überlaufrändern üblich,
zahnkranzförmig ausgebildet. Die Erfindung wird anhand eines Beispiels und der Zeichnung
näher und beispielhaft erläutert.
[0017] Die Figur der Abbildung zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung.
[0018] In der mit Deckel 2 verschlossenen Elektrolysezelle 1 ist die Kathode 3 angeordnet
und mit dem Gefäßboden verschweißt. Der obere Rand der Kathode 3 ist mit einer Auffangrinne
4 für die überfließende Lithiummetall enthaltende Salzschmelze versehen. Durch den
Deckel 2 ist die Graphitanode 5 eingeführt, die über den Isolierkörper 6 auf dem Boden
der Elektrolysezelle 1 aufsitzt und von der Kathode 3 umgeben ist. Der positive Pol
einer Gleichspannungsenergiequelle ist bei 7 und der negative Pol bei 8 angeschlossen.
Über die Öffnungen 9 im unteren Teil der
Kathodenwand wird die Zirkulation des schmelzflüssigen Elektrolyten ermöglicht. Durch
das Rohr 10 wird entsprechend dem Verbrauch Lithiumchlorid in das Salzschmelzengemisch
nachchargiert. Entwickeltes Chlorgas entweicht durch den Auslaß 11. In der Elektrolysezelle
ist weiterhin ein mit Deckel 13 verschlossenes Trennrohr 12 angeordnet. Das Trennrohr
12 ist in den Deckel 2 der Elektrolysezelle 1 eingeschweißt, überragt die Zelle und
führt bis zum Boden der Zelle 1. Im unteren Teil des Trennrohres 12 ermöglichen Öffnungen
14 den Ausgleich der Salzschmelze mit dem übrigen schmelzflüssigen Elektrolyten. Das
Trennrohr 12 steht über das syphonartige Verbindungsrohr 15 mit der Auffangrinne 4
in Verbindung. Das U-förmige Verbindungsrohr 15 ist mit seinem längeren Schenkel in
den Boden der Auffangrinne 4 eingeführt, während die Öffnung des kürzeren Schenkels
zu einem größeren Rohrdurchmesser 16 erweitert ist. In dem Rohrteil 16 ist ein Rührer
17 angeordnet, dessen Welle durch den Deckel 13 des Trennrohres 12 eingeführt ist.
Im Deckel 13 ist ferner ein Einlaß für Schutzgas angebracht. Das schmelzflüssige Lithiummetall
wird über das Rohr 19 aus dem Trennrohr ausgetragen. Das isolierende Formstück 6 ist
durch erstarrte Schmelze 20 gegen korrosiven Angriff der Schmelze geschützt.
[0019] In dem erfindungsgemäßen Verfahren dient als Elektrolyt ein eutektisches Salzgemisch
aus ca. 50 Gew.-% Lithiumchlorid und ca. 50 Gew.-% Kaliumchlorid. Die Betriebstemperatur
beträgt 400°C. Die Stromdichte liegt bei 5 000 bis 10 000 Amp,/m
2, vorzugsweise 6 000
Amp./m
2. Die Zellenspannung beträgt dementsprechend 6,2 bis 9,2 Volt. Die Stromausbeute liegt
bei über 90%. Als Werkstoff für Zelle und Kathode wird normaler Konstruktionsstahl
verwendet. Die Wandstärke der Zelle beträgt etwa 20 mm, die Zelle besitzt keine keramische
Auskleidung. Die Anode aus Elektrographit ist zentrisch in den Kathodenraum eingesetzt.
Der Elektrodenabstand beträgt etwa 50 mm. Bei Betrieb der Zelle sammelt sich das anodisch
abgeschiedene Chlor im Gasraum über der Salzschmelze und wird bei geringem Unterdruck
aus der Zelle entfernt. Das aus dem Elektrodenraum aufsteigende, Lithiummetall enthaltende
Salzschmelzengemisch läuft in die Auffangrinne über. Das bereits dort teilweise aufschwimmende
Lithiummetall wird sofort mit sehr viel Schmelze mit hoher Strömungsgeschwindigkeit
zum Einlauf des syphonartigen Rohres gefördert. Die hohe Strömungsgeschwindigkeit
im U-Rohr wird durch ein Flügelrührwerk erzeugt. Im Trennrohr scheidet sich das metallische
Lithium unter Argonatmosphäre aus dem Lithiummetall enthaltenden Salzschmelzen- gemisch
ab und schwimmt auf, während das Salzschmelzengemisch das Trennrohr in abwärts gerichteter
Strömung verläßt und in den Kreislauf zurückkehrt. Das gesammelte schmelzflüssige
Lithiummetall reinigt sich durch Seigerung von weiteren Verunreinigungen und wird
kontinuierlich oder diskontinuierlich ausgetragen und unter geeigneten Bedingungen,
wie unter Schutzgasatmosphäre oder im Vakuum, in an sich bekannter Weise weiterverarbeitet.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnene Lithiummetall hoher Reinheit hat
folgende Analyse:

Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind darin zu sehen, daß in kontinuierlichem
Betrieb metallisches Lithium hoher Reinheit in wirtschaftlicher Weise in einer Vorrichtung
einfacher und technisch nicht aufwendiger Konstruktion gewonnen wird.
1. Verfahren zur Gewinnung von metallischem Lithium hoher Reinheit durch Elektrolyse
eines Schmelzgemisches aus Lithium- und Kaliumchlorid in einer diaphragmafreien Elektrolysezelle,
Abziehen des schmelzflüssigen Lithiums, Überführen in eine Vorlage und Abkühlen, dadurch
gekennzeichnet, daß das im Elektrodenraum aufsteigende, Jmetallisches Lithium enthaltende
Schmelzgemisch in einer das obere Kathodenende im Bereich des Schmelzspiegels umgebenden
Ringzone aufgefangen und hieraus über eine syphonartige Rohrverbindung in einen mit
der Elektrolysezelle kommunizierenden und gegen deren Chlorgasatmosphäre abgeschlossenen
Trennraum abgezogen wird, im Trennraum unter Schutzgasatmosphäre Elektrolyt und Lithiummetall
separiert werden und unter Rezirkulation des Elektrolyten das Lithiummetall in eine
Vorlage unter Schutzgasatmosphäre ausgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der syphonartigen Rohrverbindung
eine in den Trennraum gerichtete Strömung des Lithiummetall enthaltenden Schmelzgemisches
erzeugt wird.
3. Elektrolysezelle zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2 für
die elektrolytische Gewinnung von metallischem Lithium, wobei in einem zylinderförmigen,
geschlossenen Elektrolyse-Stahlbehälter eine Stahlkathode mit dem Behälterboden verschweißt
ist, und die den in die Salzschmelze eintauchenden Teil einer senkrecht und gegen
die Atmosphäre gasdicht angeordneten Graphitanode umgibt, sowie mit Organen zum Einführen
von Lithiumchlorid, Schutzgas und zur Zufuhr elektrischer Energie und zum Austragen
von Lithiummetall und Chlorgas, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Elektrolyse-Stahlbehälter
außermittig ein oben verschlossener Stahlzylinder angeordnet ist, welcher den Elektrolysebehälter
überragt und auf dem Gefäßboden aufsitzt, und in dessen Zylinderwand im unteren Teil
ein im wesentlichen U-förmiges Rohr eingeschweißt ist, dessen kürzerer Schenkel mittig
in das Trennrohr mündet und dessen längerer Schenkel in eine Ringwanne . mündet, welche
das obere Ende der Stahlkathode umgibt und wobei der Zylindermantel im unteren Teil
Durchbrechungen besitzt.
4. Elektrolysezelle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im kürzeren Schenkel
des U-Rohres ein mechanisches Fördermittel angeordnet ist.
5. Elektrolysezelle nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der längere Schenkel des U-Rohres einen kleineren Durchmesser als der obere Abschnitt
des kürzeren Schenkels aufweist.
6. Elektrolysezelle nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis von kleinerem zu größerem Durchmesser 1 : 2 bis 1 : 12 und vorzugsweise
1 : 5 bis 1 : 10 beträgt.
7, Elektrolysezelle nach den Ansprüchen 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylindermantel
ein Auslaßorgan für flüssiges Lithiummetall aufweist.
8. Elektrolysezelle nach den Ansprüchen 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahlzylinder
ein Einlaßorgan für Schutzgas aufweist.
9. Elektrolysezelle nach den Ansprüchen 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Graphitanode
über ein elektrisch isolierendes Formstück auf dem Behälterboden aufsitzt.
10. Elektrolysezelle nach den Ansprüchen 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Graphitanode als Massivzylinder oder Massivplatte ausgebildet ist.