[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Behandeln von
dünnem Substrat mit Flüssigkeit gemäß der Oberbegriffe der Ansprüche 1 und 7.
[0002] Die Handhabung und Behandlung von vor allem großformatigen dünnen zerbrechlichen
Platten mit extrem empfindlicher Oberfläche bereitet in verschiedenen Bereichen der
Technik erhebliche Schwierigkeiten. So müssen beispielsweise bei der Herstellung von
Dünnschicht-Halbleiterschichten dünne, mit verschiedenen Substanzen bedampfte Glasplatten,
sogenannte Substrate, einem chemischen Tauchbad ausgesetzt werden, um über einen chemischen
Austauschprozeß eine Halbleiterschicht zu bilden. Dieser Prozeß ist sehr empfindlich
und durch die Kontaktzeit im Bad sowie die Badbewegung stark beeinflußt. Dabei läßt
sich eine gleichmäßige nasschemische Behandlung der gesamten Oberfläche bei der Herstellung
großformatiger Halbleiterschichten nur noch im Durchlaufverfahren realisieren.
[0003] Zwar besteht die Möglichkeit, die Substrate senkrecht in Tauchbäder einzutauchen:
Dieses Verfahren ist jedoch für eine gleichmäßige Oberflächenbehandlung ungeeignet,
da die unteren Substratkanten beim Eintauchen zuerst benetzt werden und zuletzt wieder
aus dem Bad heraustreten. Gerade aber bei kurzen Tauchzeiten ist daher ein entsprechendes
Verfahren mit erheblichen Nachteilen verbunden.
[0004] In der EP-A-0 032 530 ist eine Vorrichtung zum Behandeln plattenförmiger Gegenstände
wie Leiterplatten beschrieben, die waagerecht durch ein mit Flüssigkeit gefüllten
Behälter geführt werden. Mit den Gegenständen wirken Abstreifer wie Walzen zusammen.
Eine Anlage zum Beizen von Drähten, Bändern oder dergleichen in einem Säurebad ist
der DE-A-17 71 934 zu entnehmen.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Behandeln von Substraten mit Flüssigkeit im Durchlaufverfahren zur Verfügung zu stellen,
die sicherstellt, daß eine gleichmäßige Behandlung der Oberfläche auch bei kurzen
Behandlungszeiten erfolgt, ohne daß die Gefahr besteht, daß das Substrat während der
Behandlung insbesondere mechanisch deformiert wird, wodurch eine Beschädigung des
Substrats und damit eine Unbrauchbarkeit von diesem gegeben wäre.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß zum einen durch eine Vorrichtung zum Behandeln von
dünnem Substrat mit Flüssigkeit umfassend ein vorzugsweise im Schnitt rechteckiges,
kopfseitig offenes und bodenseitig geschlossenes Behältnis, das an zwei gegenüberliegenden
Wandungen Durchtrittsschlitze für das waagerechte oder nahezu waagerechte Führen des
Substrats in der-Flüssigkeit aufweist und in einem Überlaufgefäß angeordnet ist, von
dem eine ein Förderaggregat aufweisende erste Leitung ausgeht, deren freies Ende unterhalb
des Substrats in dem Behältnis mündet, gelöst, die sich dadurch auszeichnet, daß zur
Einstellung des auf das Substrat durch die Flüssigkeit einwirkenden Drucks das freie
Ende der Leitung auf die Unterseite des Substrats ausgerichtet ist, daß zur kontrollierten
Flüssigkeitsabgabe in den Bereich des Behältnisses oberhalb des Substrats eine zweite
Verbindung zwischen dem Überlaufgefäß und dem Behältnis besteht, daß unterhalb des
Substrats von dem Behältnis eine Steigleitung ausgeht, die mit dem Behältnis oberhalb
des Substrats verbunden ist und daß von dem Behältnis oberhalb des Substrats eine
den Flüssigkeitspegel bestimmende Überlaufleitung ausgeht.
[0007] Mit anderen Worten wird eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt, bei der das Substrat
während der Behandlung einer gleichmäßigen Druckbelastung ausgesetzt ist, die sicherstellt,
daß mechanische Verformungen nicht auftreten können. In diesem Zusammenhang sei ausdrücklich
darauf hingewiesen, daß das Behandeln des Substrats mit der Flüssigkeit als ein Beschwallen
mit Flüssigkeit zu bezeichnen ist. Dieses Beschwallen umfaßt dabei verschiedene Prozesse
im Durchlaufverfahren wie zum Beispiel Benetzen, Spülen, Entfetten, Beschichten, Ätzen
oder chemisches Umsetzen. Dabei werden insbesondere bei den Verfahren wie Spülen (Löseffekte),
Ätzen und chemisches Umsetzen genau einzuhaltende Kontaktzeiten benötigt, die im Sekundenbereich
liegen können.
[0008] Vorteilhafterweise kann die zweite Leitung von der ersten Leitung nach dem Förderaggregat
abgezweigt werden und in dem zum Behältnis führenden Abschnitt eine Drossel aufweisen,
um so kontrolliert in das Behältnis oberhalb des Substrats Flüssigkeit einzuführen.
Ferner ist das Behältnis über eine den Flüssigkeitspegel bestimmenden Überlaufleitung,
in die die Steigleitung mündet, mit einem Flüssigkeitsreservoir verbunden, das seinerseits
bodenseitig mit einem Überlaufgefäß in Verbindung steht. Durch eine entsprechende
Vorrichtung ist sichergestellt, daß sich die Druckverhältnisse um das durch das Behältnis
hindurchgeführte Substrat so einstellen, daß eine mechanische Deformation nicht auftreten
kann, also eine Beschädigung des Substrats ausgeschlossen ist. 11.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind sowohl vor dem Eintritts- als auch nach
dem Austrittsschlitz Gasdüsen angeordnet, und zwar ober- und unterhalb der Transportebene
des Substrats. Aus diesen Gasdüsen kann dann über die gesamte Breite des Ein- bzw.
Austrittsschlitzes Inertgas abgegeben werden, so daß aus den Schlitzen austretende
Flüssigkeit zurückgedrängt wird, so daß das Substrat nach Verlassen des Behältnisses
im wesentlichen der Flüssigkeit nicht weiter ausgesetzt ist.
[0010] Die Durchtrittsschlitze des Behältnisses werden dabei so dimensioniert, daß sie nur
geringfügig breiter als die Substratstärke sind. Bei einer exakten Führung der Substrate
mit der zuvor erwähnten Führungseinrichtung, die vorzugsweise aus zwei V-Schienen
bestehen, die die Substrate beidseitig halten und die ihrerseits in zwei Schienen
laufen, die durch den Ein- und Austrittsschlitz führen, sollte der jeweilige Schlitz
insgesamt nur ca. 2 mm dicker sein als die Substrate selbst. Die Schlitzlänge selbst
ergibt sich aus der Tiefe der zu behandelnden Substrate.
[0011] Zwar könnte der auf das Substrat abzugebende Flüssigkeitsanteil auch unter einem
von 90° abweichenden Winkel auf die Unterseite des Substrats geleitet werden, jedoch
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, daß die Zuführleitung für das Schwallgut in
das Behältnis senkrecht nach oben geführt wird, so daß der Austritt des Flüssigkeitsanteils
ebenfalls senkrecht oder nahezu senkrecht auf die Unterseite des zu behandelnden Substrats
ausgerichtet ist. Dabei kann die Leitung, deren freies Ende mit Schlitzdüsen zur gleichmäßigen
Verteilung des Flüssigkeitsanteils auf das Substrat versehen sein kann, vorzugsweise
bis 7,5 cm bis 4 cm an die Transportebene des Substrats herangeführt werden. Ferner
kann die Schwallintensität selbst durch das in der Leitung angeordnete Förderaggregat
wie zum Beispiel eine Pumpe eingestellt werden.
[0012] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung können die Behandlungszeiten für dünne,
zerbrechliche Substrate so eingestellt werden, daß sich sowohl Zeiten im Sekundenbereich
als auch im Minutenbereich ergeben. Dies hängt im wesentlichen von der Transportgeschwindigkeit
des Substrats durch das Behältnis sowie die Dimensionierung des Behältnisses selbst
ab.
[0013] Ein Verfahren zum Behandeln wie zum Beispiel Benetzen, Spülen, Entfetten, Beschichten,
Ätzen oder chemisches Umsetzen von zumindest einer Oberfläche eines dünnen Substrats,
wobei ein waagerechtes oder nahezu waagerechtes Hindurchführen des Substrats durch
die Flüssigkeit unterhalb deren Oberfläche erfolgt, zeichnet sich durch die Verfahrensschritte
aus,
a) Beschwallen der Unterseite des Substrats mit einem Flüssigkeitsanteil und
b) Einstellen des Drucks oberhalb und unterhalb des Substrats in einem Umfang, daß
auf das Substrat keine eine mechanische Deformation hervorrufende Druckdifferenz einwirkt.
[0014] Insbesondere ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß der durch die Flüssigkeitssäule
oberhalb des Substrats hervorgerufene hydrostatische Druck gleich oder in etwa gleich
dem auf der Unterseite des Substrats einwirkenden Druck ist, der durch den kontrolliert
in die Flüssigkeit eingeleiteten auf die Unterseite des Substrats auftreffenden Flüssigkeitsanteil
mitbestimmt wird.
[0015] Die Erfindung wird nachstehend an Hand der in der Zeichnung dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0016] Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Führungseinrichtung für ein Substrat und
Fig. 3 eine Detaildarstellung von Fig. 1.
[0017] In Fig. 1 ist der prinzipielle Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 zum
Beschwallen von dünnen zerbrechlichen Substraten 18 wie Halbleiterschichten mit Flüssigkeit
dargestellt. Die Vorrichtung 10 umfaßt ein im Schnitt vorzugsweise rechteckiges Behältnis
12 mit diametral angeordneten Eintritts-und Austrittsschlitzen 14 bzw. 16, durch die
das Substrat 18 durch das Behältnis 12 geführt werden kann. Das Behältnis 12 ist in
einem Überlaufgefäß 20 angeordnet, von dem seinerseits bodenseitig Leitungen 22 und
24 ausgehen. Dabei ist die Leitung 24 mit einem Flüssigkeitsreservoir 26 verbunden,
das seinerseits mit dem Behältnis 12 über eine Leitung 28 verbunden ist, wobei die
Leitung 28 in dem Behältnis oberhalb des Schlitzes 14 und 16 mündet. Die Leitung 22
führt in das Behältnis 12 zurück und weist ein Förderaggregat wie eine Pumpe 30 auf.
Von der Leitung 22 nach dem Förderaggregat 30 zweigt sodann eine weitere Leitung 32
ab, die gleichfalls in das Behältnis 12 mündet, gleichfalls oberhalb der Durchtrittsschlitze
14 und 16. In der Leitung 32 kann gegebenenfalls eine Drossel 34 angeordnet werden,
um die über die Leitung 32 in das Behältnis 12 abzugebende Flüssigkeit im gewünschten
Umfang einstellen zu können.
[0018] Schließlich geht von dem Bodenbereich des Behältnisses 12 eine Steigleitung 36 aus,
die in die Leitung 28 mündet. Ferner ist zu bemerken, daß die Leitung 22 derart in
das Behältnis 12 eingeführt ist, daß der in dem Behältnis 12 geführte Abschnitt 38
in etwa in Längsrichtung des Behältnisses 12 geführt wird und somit die aus der Leitung
22 bzw. 38 austretende Flüssigkeit senkrecht oder in etwa senkrecht auf das durch
die Schlitze 14 und 16 geführte Substrat 18 auftrifft.
[0019] Über die Leitung 22 wird von der Flüssigkeit 26 bzw. dem Überlaufgefäß 20 stammende
Flüssigkeit mittels des Förderaggregats 30 in das Behältnis 12 in einem Umfang gepumpt,
daß sich ein Flüssigkeitsniveau einsiellt, das bis zur Verbindung 28 reicht die die
Höhe des Flüssigkeitsspiegels vorgibt. Unter diesen Bedingungen ist gleichzeitig die
Leitung 32 sowie die Steigleitung 36 gefüllt. Die aus den Durchtrittsschlitzen 14
und 16 austretende Flüssigkeit wird von dem Sammelgefäß 20 aufgenommen und über die
Leitung 22 und dem Förderaggregat 30 dem zuvor beschriebenen Kreislauf wieder zugeführt.
Wird nun durch die Durchtrittsschlitze 14 und 16 ein Substrat 18 geführt, so verengen
sich die Durchtrittsspalte 14 und 16, so daß der Anteil der in den Auffangbehälter
20 gelangenden Flüssigkeit reduziert wird. Obwohl das Förderaggregat 30 mit gleicher
Förderleistung weiterarbeiten kann, wird kein einseitiger Druckaufbau von unten auf
das Substrat 18 hervorgerufen, da überschüssige Flüssigkeit über das Steigrohr 36
und die Überlaufleitung 28 in das Flüssigkeitsreservoir 26 zurückfließen kann.
[0020] Verengt das Substrat 18 sowohl den Eintrittsals auch den Austrittsschlitz 14 und
16, so kann auch über Leckverluste an den Schlitzen das Flüssigkeitsniveau und damit
der hydrostatische Druck oberhalb des Substrats 18 nicht absinken, da über die Leitung
32 Flüssigkeit fortwährend ergänzt wird. Ein unzulässiger Druckanstieg kann in diesem
Fall jedoch auch nicht auftreten, da der Flüssigkeitsspiegel durch die Überlaufleitung
28 vorgegeben ist. Gegebenenfalls kann mittels der Drossel 34 der Zulauf in den Bereich
des Behältnisses 12 oberhalb des Substrats 18 im erforderlichen Umfang reguliert werden.
[0021] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist erkennbar erstmalig die Möglichkeit gegeben,
mit einfachen Mitteln dünne zerbrechliche Substrate durch Beschwallen zu behandeln,
ohne daß hierbei die Gefahr besteht, daß in der Flüssigkeit, in der das Substrat behandelt
bzw. beschwallt werden soll, unkontrollierte zur Zerstörung führende Druckverhältnisse
vorherrschen.
[0022] Damit das Substrat 18 weder durch irgendwelche Transportrollen noch durch Stabilisierungs-
oder Führungsrollen mechanisch gehalten und durch das Behältnis 12 geführt werden
muß, wird in besonders hervorzuhebender Ausgestaltung der Erfindung das Substrat 18
von einer Halteeinrichtung 36 aufgenommen, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist. Dabei
besteht die Halteeinrichtung aus zwei die Seitenränder 38 bzw. 40 des Substrats 18
aufnehmende Schienen 42 und 44, die einander zugewandte konkave, vorzugsweise V-förmig
ausgebildete Ausnehmungen 46 bzw. 48 aufweisen. Von diesen Ausnehmungen 46,48 werden
die Seitenränder 38, 40 aufgenommen, so daß nunmehr nur noch die Schienen 42,44 selbst
transportiert, also insbesondere durch die Schlitze 14 und 16 des Behältnisses 12
geführt werden müssen, um das Substrat 18 in der in dem Behältnis 12 vorhandenen Flüssigkeit
behandeln zu können.
[0023] Damit sichergestellt ist, daß das Substrat 18 außerhalb des Behältnisses nicht unkontrolliert
mit der Flüssigkeit in Berührung kommt und insbesondere durch die Durchtrittsschlitze
14 bzw. 16 nicht zuviel Flüssigkeit austreten kann, sind -wie Fig. 4 verdeutlicht-
die Schlitze 14 und 16 von vorzugsweise Schlitzdüsen 50, 52, 54 und 56 umgeben, aus
denen in Richtung auf die Durchtrittsschlitze 14, 16 ein Inertgas ausströmen kann,
um so die von dem Substrat 18 mitgenommene Flüssigkeit zurückhalten zu können. Dabei
sind die Düsen 50 bis 56 vorzugsweise derart angeordnet bzw. hinsichtlich ihrer Austrittsöffnung
ausgebildet, daß die gesamte Breite der Schlitze 14 und 16 sowohl unterhalb als auch
oberhalb des Substrats 18 erfaßt wird.
[0024] Nachstehend soll anhand zweier Beispiele eine Behandlung von dünnen zerbrechlichen
Substraten erläutert werden, bei der die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 Verwendung
findet. Dabei sind diesen Beispielen weitere erfindungswesentliche Merkmale zu entnehmen.
Beispiel 1
Ätz- und Spülprozeß
[0025] Ein Arbeitsschritt bei der Herstellung von zum Beispiel Cadmiumsulfid/Kupfersulfid-Dünnschicht-Solarzellen
ist das Anätzen der Cadmiumsulfidschicht zur Strukturierung der Oberfläche. Eine entsprechende
Solarzelle umfaßt einen Substratträger zum Beispiel in Form einer Glasplatte der Größe
30 x 30 cm
2 mit einer Dicke von ca. 1,5 mm. Auf diese Glasplatte wird ein Metallfilm zum Beispiel
aus Silber aufgedampft, der als erster elektrischer Kontakt dient. Auf diesen Metallfilm
wird sodann eine Cadmiumsulfidschicht aufgedampft. Zur Verringerung von Reflektionen
und zum Herausätzen von Korngrenzen muß die Cadmiumsulfidschicht-Oberfläche mit einer
wässrigen Salzsäure aufgerauht werden. Da dies kurzzeitig und sehr gleichmäßig erfolgen
muß, ist die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 zu benutzen. Als Flüssigkeit wird eine
18%ige Salzsäure mit einer Temperatur von 50° C benutzt. Für das der Gesamtdicke von
1,5 mm aufweisende Substrat wird ein Behältnis 12 benutzt, dessen Durchtrittsschlitze
14 und 16 ca. 3 mm dick sind. Die Cadmiumsulfidschicht wird sodann durch das Behältnis
12 derart transportiert, daß sie in Richtung des Bodens des Behältnisses 12 weist.
Der Abstand zwischen den Schlitzen 14 und 16 ist 4 cm gewählt. Das Substrat 18 wird
sodann von einer Halteeinrichtung 36 aufgenommen, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist.
Mit Hilfe dieser Halteeinrichtung 36 wird das Substrat 18 durch die Schlitze 14 und
16 und durch die Flüssigkeit geführt. Der Transport der Platte erfolgt dabei durch
die Flüssigkeit in ca. 15 Sekunden. Um optimale Bedingungen oder Ergebnisse zu erzielen,
endet der Abschnitt 38 der Leitung 22 ca. 2 cm unterhalb der Transportebene des Substrats
18. Der Abschnitt 38 weist an seinem Ende eine ca. 30 cm breite Schlitzdüse auf, wobei
die Schlitze ca. 1 mm lang sind. Durch diese Wahl der Schlitzdüse ist sichergestellt,
daß die Cadmiumsulfid-Oberfläche gleichmäßig von der wässrigen Salzsäure beschwallt
wird. Anschließend wird das Substrat 18 in gleicher Weise durch eine entsprechende
Vorrichtung 10 weitertransportiert, in der jedoch anstelle der Ätzlösung entionisiertes
Wasser zum Spülen vorliegt.
Beispiel 2
Chemisches Umsetzen
[0026] Zur Bildung der Cadmiumsulfid/Kupfersulfid-Halbleiterschicht müssen die Cadmiumionen
in der oberen Grenzschicht des Cadmiumsulfids in einem nass-chemischen Austauschprozeß
durch Kupferionen ausgetauscht werden. Zu diesem Zweck kann das im Beispiel 1 angegebene
Substrat mit strukturierter Cadmiumsulfid-Oberfläche durch eine Vorrichtung 10 transportiert
werden, in der sich eine Salzsäure-Kupferchlorid-Lösung befindet. Die Abmessungen
hinsichtlich Schlitzbreite, Schlitzlänge, Flüssigkeitsspiegel und Abstand zwischen
Schlitzdüse und Unterfläche des Substrats können die gleichen Werte aufweisen wie
in Beispiel 1. Vorteilhafterweise befindet sich die Vorrichtung zum chemischen Umsetzen
hinter der Vorrichtung, in der die Cadmiumsulfid-Oberfläche mit entionisiertem Wasser
gespült wurde, so daß die Behandlung des Substrats kontinuierlich erfolgen kann, indem
es nacheinander in einer Linie angeordnete der erfindungsgemäßen Lehre gehorchende
Vorrichtungen durchläuft. Dabei braucht jedoch die Geschwindigkeit des Substrats selbst
nicht geändert werden, wenn die Reaktionszeit vergrößert oder verringert werden soll.
Vielmehr ist es in diesem Fall nur erforderlich, daß die Wegstrecke innerhalb des
jeweiligen Behältnisses geändert wird. So kann die für den Austausch der Cadmiumionen
durch Kupferionen erforderliche längere Reaktionszeit dadurch erreicht werden, daß
die Tiefe des Behältnisses 12 in Transportrichtung 6 cm gewählt wird, wohingegen diese
im Beispiel 1 4 cm betrug.
1. Vorrichtung (10) zum Behandeln von dünnem Substrat (18) mit Flüssigkeit umfassend
ein vorzugsweise im Schnitt rechteckiges, kopfseitig offenes und bodenseitig geschlossenes
Behältnis (12), das an zwei gegenüberliegenden Wandungen Durchtrittsschlitze (14,
16) für das waagrechte oder nahezu waagrechte Führen des Substrats (18) in der Flüssigkeit
aufweist und in einem Überlaufgefäß (20) angeordnet ist, von dem eine ein Förderaggregat
(30) aufweisende erste Leitung (22) ausgeht, deren freies Ende (38) unterhalb des
Substrats in dem Behältnis mündet,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Einstellung des auf das Substrat (18) durch die Flüssigkeit einwirkenden Drucks
das freie Ende (38) der Leitung (22) auf die Unterseite des Substrats (18) ausgerichtet
ist, daß zur kontrollierten Flüssigkeitsabgabe in den Bereich des Behältnisses oberhalb
des Substrats eine zweite Verbindung (32) zwischen dem Überlaufgefäß (20) und dem
Behältnis (12) besteht, daß unterhalb des Substrats (18) von dem Behältnis eine Steigleitung
(36) ausgeht, die mit dem Behältnis oberhalb des Substrats verbunden ist und daß von
dem Behältnis oberhalb des Substrats eine den Flüssigkeitspegel bestimmende Überlaufleitung
(28) ausgeht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Leitung (32) von der ersten Leitung (22) nach dem Förderaggregat (30)
abzweigt und eine Drossel (34) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Behältnis (12) über die Überlaufleitung (28), in die die Steigleitung (36)
mündet, mit einem Flüssigkeitsreservoire (26) verbunden ist, das bodenseitig mit dem
Überlaufgefäß (20) in Verbindung steht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf die Unterseite des Substrats (18) den Flüssigkeitsanteil abgebende Leitung
(38) zur gleichmäßigen Verteilung des Flüssigkeitsanteils auf das Substrat mit einer
Schlitzdüse versehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Substrat (18) von einer Einrichtung (36) aufgenommen ist, die durch die Schlitze
(14, 16) geführt ist und vorzugsweise aus zwei die Seitenränder (38, 40) des Substrats
aufnehmenden Schienen (42, 44) mit V-förmig einander zugewandten in Längsrichtung
der Einrichtung verlaufenden Ausnehmungen (46, 48) besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Behältnis (12) im Bereich der Schlitze (14, 16) von vorzugsweise Inertgas
auf das durch die Schlitze geführte Substrat (18) abgebenden Düsen (50, 52, 54, 56)
umgeben ist.
7. Verfahren zum Behandeln wie zum Beispiel Benetzen, Spülen, Entfetten, Beschichten,
Ätzen oder chemisches Umsetzen von zumindest einer Oberfläche eines dünnen Substrats
(18), wobei ein waagerechtes oder nahezu waagerechtes Hindurchführen des Substrats
(18) durch die Flüssigkeit unterhalb deren Oberfläche erfolgt,
gekennzeichnet durch
die Verfahrensschritte
a) Beschwallen der Unterseite des Substrats (18) mit einem Flüssigkeitsanteil und
b) Einstellen des Drucks oberhalb und unterhalb des Substrats (18) in einem Umfang,
daß auf das Substrat (18) keine eine mechanische Deformation hervorrufende Druckdifferenz
einwirkt.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der durch die Flüssigkeitssäule oberhalb des Substrats (18) hervorgerufene hydrostatische
Druck gleich oder in etwa gleich dem auf der Unterseite des Substrats (18) einwirkenden
Druck ist, der durch den kontrolliert in die Flüssigkeit eingeleiteten auf die Unterseite
des Substrats auftreffenden Flüssigkeitsanteil mitbestimmt wird.
1. A device (10) for treatment of thin substrate (18) with liquid, comprising a container
(12) preferably rectangular in section, open at the top and closed at the bottom,
said container having slots (14,16) on two opposite walls for guiding the substrate
(18) horizontally or near-horizontally in the liquid and being arranged in an overflow
vessel (20) from which a first line (22) having a pumping unit (30) exits, the free
end (38) of said line terminating below the substrate in the container,
characterized in that
the free end (38) of line (22) is aligned with the underside of the substrate (18)
to adjust the pressure acting on the substrate (18), that there is a second connection
(32) between the overflow vessel (20) and the container (12) for controlled liquid
discharge in the area of the container above the substrate (18), that a riser line
(36) exits from the container below the substrate (18) and is connected to the container
above the substrate, and that an overflow line (28) determining the liquid level exits
from the container above the substrate.
2. A device according to Claim 1,
characterized in that
the second line (32) branches off from the first line (22) behind the pumping unit
(30) and has a throttle valve (34).
3. A device according to Claim 1,
characterized in that
the container (12) is connected via an overflow line (28) into which the riser line
(36) terminates to a liquid reservoir (26) which is connected at the bottom to the
overflow vessel (20).
4. A device according to Claim 1,
characterized in that
the line (38) discharging its liquid content to the underside of the substrate (18)
is provided with a slotted nozzle for even distribution of the liquid content over
the substrate.
5. A device according to Claim 1,
characterized in that
the substrate (18) is supported by a device (36) which passes through slots (14, 16)
and preferably comprises two rails (42, 44) to hold the lateral edges (38,40) of the
substrate, said rails having V-shaped recesses (46,48) facing one another along the
longitudinal axis of the device.
6. A device according to Claim 1,
characterized in that
the container (12) is surrounded in the area of the slots (14,16) by nozzles (50,
52, 54, 56) discharging preferably inert gas onto the substrate (18) passed through
the slots.
7. A method for treatment, for example wetting, rinsing, degreasing, coating, etching
or chemical conversion, of at least one surface of a thin substrate (18), with the
substrate (18) being passed horizontally or near-horizontally through the surface
of the liquid,
characterized by
the procedural steps
a) Soaking the underside of the substrate (18) with a liquid content and
b) Setting the pressure above and below the substrate (18) to an extent that no pressure
difference causing mechanical deformation acts on the substrate (18).
8. A method according to Claim 7,
characterized in that
the hydrostatic pressure caused by the liquid column above the substrate (18) is equal
or approximately equal to the pressure acting on the underside of the substrate (18),
said pressure also being influenced by the liquid content introduced in controlled
fashion into the liquid and contacting the underside of the substrate.
1°) Dispositif (10) pour le traitement d'un mince substrat (18) avec du liquide, comportant
un récipient (12), de préférence rectangulaire en coupe, ouvert du côté de la tête
et ferme du côté du fond, récipient qui présente, sur deux parois opposées, des fentes
de passage (14,16) pour le guidage horizontal ou à peu près horizontal du substrat
(18) dans le liquide et qui est monté dans un réservoir de trop-plein (20), duquel
part une première conduite (22) pourvue d'un agrégat de transport (30) et dont l'extrémité
libre (38) débouche dans le récipient au-dessous du substrat, dispositif caractérisé
en ce que, pour régler la pression agissant sur le substrat (18) sous l'effet du liquide,
l'extrémité libre (38) de la conduite (22) est dirigée sur la face inférieure du substrat
(18), en ce que pour contrôler la quantité de liquide fournie dans la zone du récipient
au-dessus du substrat une seconde liaison (32) est prévue entre le réservoir de trop-plein
(20) et le récipient (12), en ce qu'au-dessous du substrat (18) part du récipient
une conduite montante (36) qui est reliée au récipient au-dessus du substrat, et en
ce que du récipient au-dessus du substrat part une conduite de trop-plein (28) déterminant
le niveau du liquide.
2°) Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que la seconde conduite
(32) est dérivée de la première conduite (22) après l'agrégat de transport (30) et
comporte un étranglement (34).
3°) Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le récipient (12) est
relié, par l'intermédiaire de la conduite de trop-plein (28) dans laquelle débouche
la conduite montante (36), à un réservoir de liquide (26) qui est en liaison du côté
du fond avec le réservoir de trop-plein (20).
4°) Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que la conduite (38) délivrant
la proportion de liquide sur la face inférieure du substrat (18) est munie d'une buse
à fente en vue de la répartition uniforme de cette proportion de liquide sur le substrat.
5°) Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le substrat (18) est
reçu par un dispositif (36) qui passe par les fentes (14; 16) et est constitué, de
préférence, par deux rails (42, 44) recevant les bords latéraux (38,40) du substrat
et présentant des évidements (46, 48) en forme de V situés en regard l'un de l'autre,
s'étendant en direction longitudinale du dispositif.
6°) Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que te récipient (12) est
entouré dans la zone des fentes (14,16) par des buses (50, 52, 54, 56) délivrant,
de préférence, du gaz inerte sur le substrat (18) passant par les fentes.
7°) Procédé de traitement, par exemple pour humidification, lavage, dégraissage, enduction,
décapage ou transformation chimique d'au moins une surface d'un mince substrat (18),
un guidage horizontal ou à peu près horizontal du substrat (18) s'effectuant à travers
le liquide au-dessous de la surface de celui-ci, procédé caractérisé par les phases
opératoires:
a) aspersion de la face inférieure du substrat (18) par une fraction du liquide, et
b) réglage de la pression au-dessus et au-dessous du substrat (18) dans une mesure
telle, qu'il ne s'exerce pas sur le substrat (18) de différence de pression provoquant
une déformation mécanique.
8°) Procédé selon la revendication 7, caractérisé en ce que la pression hydrostatique
causée par la colonne de liquide au-dessus du substrat (18) est égale ou à peu près
égale à la pression agissant sur la face inférieure du substrat (18), pression qui
est déterminée en même temps qu'est contrôlée à partir du liquide la fraction de celui-ci
qui vient passer sur la face inférieure du substrat (18).