(19)
(11) EP 0 219 630 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.04.1987  Patentblatt  1987/18

(21) Anmeldenummer: 86110801.7

(22) Anmeldetag:  05.08.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 31/30, B65H 33/16, B65H 29/40
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 25.10.1985 DE 3538026

(71) Anmelder: Pfankuch Maschinen GmbH
D-2070 Ahrensburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Pfankuch, Claus
    D-2000 Hamburg 76 (DE)

(74) Vertreter: von Raffay, Vincenz, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Raffay, Fleck & Partner Postfach 32 32 17
20117 Hamburg
20117 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung und Verfahren zum Sammeln einer vorbestimmten Anzahl von Zuschnitten


    (57) Bisher hat der Stand der Technik mit horizontalen Schiebern gearbeitet, die hin- und herbewegt werden mußten, was bei dem extrem schnellen taktweisen Arbeiten zu erheblichen Zeitverlusten führt. Die Vorrichtung (10) schafft hier Abhilfe, indem sie zwei flügelartige Profile bzw. Drehkreuze (12) vorsieht, die am Ausgang einer ersten Station beabstandet voneinander drehbar gelagert und mit einem synchronen Antrieb (14) zur gleichmäßigen, entgegengesetzten Drehbewegung (16) versehen sind, wodurch eine taktweise Überführung von Zuschnitten (15) von der ersten (I) zu einer zweiten Station (II) ermöglicht wird.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und Verfahren zum Sammeln einer vorbestimmten Anzahl von Zuschnitten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 6.

    [0002] Eine derartige Vorrichtung und Verfahren sind im Stand der Technik bekannt. Danach werden Zuschnitte bei maschinellen Abzählvorgängen üblicherweise mit einer sog. Fangvorrichtung gesammelt, bevor sie einer weiteren Verarbeitungsstation zugeführt werden. Diese bekannten Vorrichtungen weisen horizontale Schieber auf, die nach Erreichen der gewünschten Stückzahl die vorbestimmte Anzahl von Zuschnitten bzw. den gesammelten Zuschnittsstapel freigeben. Nachteilig hat sich jedoch bei dieser bekannten Vorrichtung und Verfahren der zwangsläufige Zeitverlust bemerkbar gemacht, der durch Heraus- und Hereinfahren des Schiebers bei der Übergabe der Zuschnitte von der Station I zur Station II auftritt. Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Vorrichtung derart zu verbessern, daß bei Verzicht auf Heraus- und Hereinfahren von Schiebern der Übergabevorgang beschleunigt wird. Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, das eingangs genannte Verfahren so zu gestalten, daß die geschilderten Nachteile vermieden werden, ohne daß die Vorrichtung hierdurch wesentlich komplizierter im Aufbau wird.

    [0003] Die geschilderte Aufgabe und das Ziel werden durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Vorrichtung bzw. durch das im Anspruch 6 gekennzeichnete Verfahren gelöst.

    [0004] Erfindungsgemäß werden also anstelle der bekannten Schieber zwei flügelartige Profile, die insbesondere als Drehkreuzpaar ausgebildet sind, eingesetzt. Diese sind am Ausgang der Station I auf einer Ebene beabstandet voneinander drehbar um ihre Achse gelagert und ermöglichen die fortlaufende Bearbeitung bzw. das unmittelbar aufeinanderfolgende Übergeben einer vorbestimmten Anzahl von Zuschnitten, ohne daß Schieber und dergleichen hin- und herbewegt, d.h. wieder in ihre Arbeitsstellung zurückgeführt werden müssen. Erfindungsgemäß wird also die Arb eitsgeschwindigkeit beträchtlich gesteigert, da die flügelartigen Profile bzw. das Drehkreuzpaar bei Erreichen der gewünschten Zuschnittsanzahl vorzugsweise mit einer 90° Bewegung diese nach unten auswirft und im gleichen Moment eine neue Sammel- bzw. Fangebene zur Verfügung stellt. Sog. Tot- oder Leerzeiten werden also erfindungsgemäß erfolgreich vermieden.

    [0005] Weitere Vorteile und Merkmale gehen aus den vorstehenden Unteransprüchen hervor, die einzeln oder auch gemeinsam von erfinderischer Bedeutung sein können.

    [0006] Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:

    Fig. 1 eine schematische Querschnittsansicht durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die einer Abzählmaschine nachgeschaltet ist; und

    Fig. 2 eine schematische Schnittansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung von vorn.



    [0007] In den Figuren 1 und 2 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung allgemein mit 10 bezeichnet. In Fig. 1 grenzt diese unmittelbar an eine bekannte Abzählmaschine 11 an. Diese ist in ihrem Funktionsprinzip näher in der DE-OS 28 29 151 beschrieben und umfaßt eine auf einer Welle gelagerte Abstreifrolle 13, der die Bogen 15 aus einem Stapel durch einen Friktionsriemen 17 zubefördert und durch einen Riemenförderer 19 einzeln abgefördert werden. Am Ausgang des Riemenförderers 19 ist eine Fotozelle 21 mit Sender und Empfänger angeordnet, die ein Abzählen nach entsprechender elektronischer Vorwahl ermöglicht. Die Zuschnitte werden in der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 dann in der gewünschten Anzahl gesammelt, so daß man sie auch als Fangvorrichtung für die Zuschnitte 15 bezeichnen kann. Die erfindungsgemäße Vorrichtung bildet insofern die Station I für die Zuschnitte 15. Damit letztere nicht über den Rand der erfindungsgemäßen Vorrichtung hinauslaufen, sind Fangfäden 22 vorgesehen. Ferner ist aus Fig. 1 noch der Antrieb 14 für den Antrieb der flügelartigen Profile 12 zu sehen, welche im einzelnen aus Fig. 2 ersichtlich sind.

    [0008] In der vorliegenden Ausführungsform sind die Profile 12 als gleichschenklige Drehkreuze ausgebildet. Jedoch ist diese Konfiguration in keiner Weise kritisch, sondern läßt sich im geeigneten Rahmen verändern. Nach Erreichen der gewünschten Anzahl an Zuschnitten 15 wird über einen elektrischen Kontakt der Antrieb 14 dieser Drehkreuze 12 betätigt. Die gleichmäßige, entgegengesetzte Drehbewegung um 90°, führt zum Auswerfen bzw. Übergeben der Zuschnitte von Station I an die darunterliegende Station II auf der Förderebene 24, wo die Zuschnitte in der gewünschten Anzahl durch Mitnehmer 26 weiter gefördert werden. Von besonderer erfindungsgemäßer Bedeutung ist dabei die Tatsache, daß nach der 90°-Drehbewegung unmittelbar eine neue Fangebene für die nächste gewünschte Anzahl an Zuschnitten zur Verfügung steht, die durch die entsprechenden Schenkel der Drehkreuze 12 gebildet wird.

    [0009] Es dürfte einleuchten, daß die Drehkreuze bzw. flügelartigen Profile 12 beabstandet voneinander sind, jedoch bezüglich ihrer Drehachsen 27 eine gemeinsame Ebene aufweisen. Insbesondere ist daran gedacht, die flügelartigen Profile bzw. Drehkreuze 12 aus Aluminium oder Kunststoff zu fertigen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Sammeln einer vorbestimmten Anzahl von Zuschnitten, insbesondere Papierbogen oder dergleichen, aus einem Stapel oder von einer Endlosbahn an einer Station I und Übergeben derselben an eine Station II, dadurch gekennzeichnet, daß zwei flügelartige Profile (12) am Ausgang der Station I auf einer Ebene, beabstandet voneinander, drehbar gelagert und mit einem synchronen Antrieb (14) zur gleichmäßigen, entgegengesetzten Drehbewegung versehen sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die flügelartigen Profile zur Anpassung an unterschiedliche Formate verstellbar gelagert sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die flügelartigen Profile (12) ein Dreh kreuz mit vier gleichlangen Schenkeln ausbilden, die im 90° Abstand voneinander angeordnet sind.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie angrenzend an eine Abzählvorrichtung, insbesondere eine Bogen- oder Scheckschneidemaschine, angeordnet ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Station II unterhalb der Station I angeordnet ist.
     
    6. Verfahren zum Sammeln einer vorbestimmten Anzahl von Zuschnitten, insbesondere Papierbogen oder dergl., aus einem Stapel oder von einer Endlosbahn an einer Station I und Übergeben derselben an eine Station II, dadurch gekennzeichnet, daß man am Ausgang der Station I die vorbestimmte Anzahl von Zuschnitten an ihren gegenüberliegenden Seitenkanten gleichzeitig mit flügelartigen Profilen (12) erfaßt bzw. umschließt und durch gleichmäßiges und entgegengesetztes Drehen der Profile mittels eines Antriebs (14) zwangsweise zur Station II überführt.
     




    Zeichnung