Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine handbetätigbare Pumpe für Förderpumpen von Kraftstoff-Einspritzanlagen
für Brennkraftmaschinen nach der Gattung des Anspruchs 1. Derartige manuell betätigbare
Pumpen dienen zum Füllen der Anlage bei Inbetriebnahme oder zum Wiederauffüllen und
Entlüften nach einem Eingriff, wie beispielsweise beim Wechsel eines Filtereinsatzes
oder einer Filterbox. In Ruhelage der Pumpe muß der Kolben im Zylinder deshalb arretiert
sein, damit Druckstöße (Druckspitzen) der Förderpumpe den Kolben oder die Dichtungen
nicht beschädigen oder sogar zerstören, so daß die Pumpe nicht mehr funktionstüchtig
wäre.
[0002] Aus der US-PS 3 803 968 ist eine derartige Pumpe bekannt, bei der die Arretierung
mittels eines Bajonettverschlusses des Betätigungselementes mit dem Zylinder erfolgt.
Desweiteren ist ein ausgeführterPumpen-Typ bekannt, dessen Kolben einen Gewindezapfen
und dessen Zylinder ein korrespondierendes Innengewinde aufweisen. Durch Einschrauben
des Gewindezapfens in das Innengewinde erfolgt hierbei die Arretierung.
[0003] In der Praxis hat es sich jedoch herausgestellt, daß die Arretierung nicht immer
erfolgte und dadurch die vorbeschriebenen Schäden an der Pumpe entstanden oder gar
deren Ausfall verursachte.
Vorteile der Erfindung
[0004] Mit der Erfindung wird das im vorerwähnten Stand der Technik dargelegte Problem
mit technisch einfachen Mitteln gelöst und erreicht, daß nach der Betätigung der Pumpe
eine Arretierung oder ähnliche Festlegung des Kolbens am Zylinder nicht erfolgen muß.
Durch die statische Abdichtung in der Endlage des Kolbens erreicht man einerseits
einen geringstmöglichen Totraum und andererseits verhindert man Druckspitzen an der
dynamischen Kolbendichtung. Dadurch, daß die Pumpe nur eine Druckbetätigung erfordert,
ist sie auch an schwer zugänglichen Stellen noch betätigbar.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Mit Anspruch 3 werden Hubdifferenzen zwischen Ventil und Kolben in vorteilhafter
Weise ausgeglichen. Mit Anspruch 11 wird zum einen der Innenbereich der Pumpe gegen
Schmutz und Spritzwasser geschützt und zum andern ein definierter Anschlag für den
Kolben in seiner äußeren Totlage geschaffen.
Zeichnung
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
Figurenbeschreibung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine von Hand betätigbare
Handpumpe für Förderpumpen von Kraftstoff-Einspritzanlagen für Brennkraftmaschinen
in Axialschnitt und natürlicher Größe.
Beschreibung des Ausführungsbeispieles
[0007] Eine von Hand betätigbare Handpumpe für Förderpumpen von Kraftstoff-Einspritzanlagen
für Brennkraftmaschinen hat einen Zylinder 10 mit einem stirnseitigen, als Anschraubstutzen
11 ausgebildeten Bodenteil und einen Kolben 12 mit einem Stirnzapfen 14, auf dem
eine mit dem Zylinder 10 zusammenwirkende Doppellippendichtung 13 aufgesprengt ist.
Der Anschraubstutzen 11 hat eine Bohrung 15, die sich zu einem konischen Ventilsitz
16 erweitert, der in eine zweite Bohrung 17 mit eingepreßter Stützhülse 18 übergeht.
Eine Ventilkugel 19 wird als Absperrteil eines Absperrelements durch eine Ventilfeder
20, die an der Stützhülse 18 anliegt, an den Ventilsitz 16 gedrückt, und der Ventilsitz
16 und die Ventilkugel 19 bilden das Absperrelement in Form eines Kugelventils 16/19.
[0008] Die Abdichtung und Befestigung des Zylinders 10 am Anschraubstutzen 11 erfolgt über
einen O-Ring 21 bzw. durch mehrere am Umfang verteilte Stemmstellen 22. Der Anschraubstutzen
11 weist einen Gewindezapfen 23 auf, der unter Zwischenlage eines Dichtringes 24 in
ein Innengewinde 25 eines zum Arbeitsraum einer Förderpumpe 26 führenden Kanals eingeschraubt
ist.
[0009] Der Kolben 12 hat eine Axialbohrung 28 und weist stirnseitig eine hohlzylinderförmige
Kolbenstange 27 auf, deren Hohlraum 29 mit der Bohrung 28 eine ringförmige Innenschulter
30 bilden. Ein hohlzylinderförmiger Ventilstößel 31 hat am einen Ende einen an der
Innenschulter 30 anliegenden Außenbund 32 und am anderen Ende mehrere Radialschlitze
34 und einen mittigen Zapfen 33. Die eine Stirnfläche des Ventilstößels 31 bildet
einen Anschlag 38, der mit der Stirnfläche 39 des Anschraubstutzens 11 in noch zu
beschreibender Weise zusammenwirkt. Den Arbeitsraum der Handpumpe bilden der Hohlraum
29 der Kolbenstange 27, ein Hohlraum 35 des Ventil stößels 31 und ein Hohlraum 36,
den der Zylinder 10, der Anschraubstutzen 11 und der Kolben 12 begrenzen.
[0010] Ein aus Kunststoff gefertigtes Betätigungselement 37 hat eine Platte 40, an deren
Außenrand sich eine Hülse 41 mit einer stirnseitigen Innennut 42 fortsetzt, in die
ein Wulst 43 eines Anschlagringes 44 eingreift; dieser ist durch Ultraschallshweißen
an der Hülse 41 befestigt. Vom Mantel des Zylinders 10 steht ein Außenring 45 ab,
an dessen einer Schulter sich der Anschlagring 44 abstützt und an dessen gegenüberliegender
Schulter 46 sich eine als Schraubendruckfeder 47 ausgebildete Rückholfeder für den
Kolben 12 abstützt; andererseits drückt die Schraubendruckfeder 47 an eine Ringschulter
48 des Betätigungselementes 37. Der Anschlagring 44 und mindestens die Kolbenstange
27 bestehen aus kraftstoffresistentem Kunststoff.
[0011] Die Kolbenstange 27 ist in einer Ringrille 49 des Betätigungselementes 37 durch
Ultraschallschweißen befestigt. Eine vorgespannte Haltefeder 50 ist als Schraubendruckfeder
ausgebildet, die sich an einer zweiten Ringschulter 51 des Betätigungselementes 37
abstützt und den Außenbund 32 des Ventilstößels 31 an die Innenschulter 30 des Kolbens
12 gedrückt hält.
[0012] Die Handpumpe funktioniert folgendermaßen:
[0013] In der dargestellten Ruhelage ist das Kugelventil (16/19) geschlossen und der durch
die Hohlräume 29 und 35 sowie 36 gebildete Arbeitsraum der Pumpe mit Luft bzw. Medium,
d. h. Kraftstoff oder ein Gemisch aus Kraftstoff mit Luft gefüllt. Ein Druck gemäß
Pfeil 52 auf das Betätigungselement 37 bewirkt entgegen der Kraft der Rückholfeder
47 den Einwärtshub des Kolbens 12, wobei der Zapfen 33 das Kugelventil 16/19 aufstößt
und hierdurch Medium aus dem Arbeitsraum 29 / 35 / 36 in das Drucksystem 53 der Förderpumpe
26 gedrückt wird. Der weitergehende Einwärtshub bewirkt durch Zusammenwirken des
Anschlages 38 mit der Stirnfläche 39 den Stillstand des Ventilstößels 31, so daß danach
der Druckkraft 52 - zusätzlich zur Kraft der Rückholfeder 47 - die Kraft der Haltefeder
50 entgegenwirkt. Beim gesamten Einwärtshub wird Luft bzw. Medium, d. h. Kraftstoff
oder Kraftstoff-Luft-Gemisch vom Arbeitsraum 29/ 35 / 36 in das Drucksystem 53 der
Förderpumpe 26 gedrückt.
[0014] Nach dem Einwärtshub und Aufhören der Druckkraft gemäß Pfeil 52 erfolgt selbsttätig
der Rückhub des Kolbens 12 in umgekehrter Reihenfolge, bis die dargestellte Ruhelage
der Pumpe mit geschlossenem Kugelventil 16/ 19 erreicht ist; hierbei wird Luft bzw.
Medium, d. h. Kraftstoff oder Kraftstoff-Luft-Gemisch aus dem Saugsystem 55 der Förderpumpe
26 in den Arbeitsraum 29/ 35 /36 gesaugt. Durch das wechselseitige Saugen von Medium
aus dem Saugsystem und Drücken in das Drucksystem wird die Einspritzanlage gefüllt
und gleichzeitig entlüftet.
[0015] Die Handpumpe ist auch zum gleichen Zweck in Rohrleitungen und dergleichen verwendbar,
wobei die Handpumpe dann an ein separates Gehäuse angebaut wird, das ein - für die
Funktion nötiges - Saugventil und ein Druckventil enthält. Im Regelfall, so beim
dargestellten Anbau an die Förderpumpe, werden in an sich bekannter Weise Saug- und
Druckventil der nicht dargestellten Förderpumpe von der Handpumpe mitbenutzt.
1. Handbetätigbare Pumpe für Förderpumpen von Kraftstoff-Einspritzanlagen für Brennkraftsmaschinen
mit einem an einem Gehäuse der Förderpumpe festgelegten Zylinder und mit einem mittels
einer Kolbenstange und eines Betätigungselementes verschiebbaren Kolben, der mit
dem Zylinder einen Arbeitsraum bildet, wobei beim Arbeitshub des Kolbens aus seiner
Ruhelage Luft bzw. Medium (Kraftstoff oder Kraftstoff-Luft-Gemisch) vom Arbeitsraum
in das System (Drucksystem) der Förderpumpe gedrückt wird und beim Rückwärtshub des
Kolbens Luft bzw. Medium aus dem System (Saugsystem) der Förderpumpe in den Arbeitsraum
gesaugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Betätigungselement (37) und
dem Zylinder (10) eine Rückholfeder (47) für den Kolben (12) angeordnet ist und daß
zwischen dem Arbeitsraum (29/ 35/36) und dem System (53, 55) der Förderpumpe (26)
ein Absperrelement (16 / 19) angeordnet ist, das mindestens mittelbar durch den Kolben
(12) bei dessen Einwärtshub (Pfeil 52) aufgestoßen wird und am Ende von dessen Rückwärtshub
(Pfeil 54) selbsttätig schließt.
2. Pumpe nach Anspruch 1 mit einem stirnseitigen Bodenteil des Zylinders, dadurch
gekennzeichnet, daß das Absperrelement (16/ 19) im Bodenteil (11) des Zylinders (10)
angeordnet ist und als federbelastetes Ventil, insbesondere als federbelastetes Kugelventil,
ausgebildet ist.
3. Pumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Absperrteil (19)
des Absperrelementes (16/19) über eine federnde Verbindung mit dem Kolben (12) koppelbar
ist.
4. Pumpe nach einem der vorgenannten Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an einer
dem Arbeitsraum (29 / 35 / 36) abgewandten Schulter (30) des Kolbens (12) ein elastisch
mit dem Kolben (12) verbundener, das Absperrelement (16 / 19) betätigender Ventilstößel
(31) anliegt, daß eine sich am Betätigungselement (37) abstützende Haltefeder (50),
insbesondere eine vorgespannte Schraubendruckfeder, den Ventilstößel (31) an die
Schulter (30) des Kolbens (12) drückt und daß der Ventilstößel (31) hohlzylinderförmig
ist und einen das Absperrteil (19) vom Ventilsitz (16) abhebenden Zapfen (33) und
einen den Hub des Ventilstößels (31) begrenzenden Anschlag (38) aufweist.
5. Pumpe nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (12) und die
Kolbenstange (27) hohlzylinderförmig sind, daß der Hohlraum (29) der Kolbenstange
(27) die Haltefeder (50) aufnimmt und daß die Rückholfeder (47) des Kolbens (12)
als Schraubendruckfeder ausgebildet ist und sich an einer Außenschulter (46) des
Zylinders (10) abstützt.
6. Pumpe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Außenring (45) des Zylinders
(10) die Außenschulter (46) für die Rückholfeder (47) bildet und daß das Betätigungselement
(37) eine Platte (40) aufweist, an deren Außenrand eine Hülse (41) angeformt ist.
7. Pumpe nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung
des Zylinders (10) an dem das Absperrelement (16/19) aufnehmenden Bodenteil (11) durch
Einstemmen erfolgt.
8. Pumpe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenteil (11) als ein Anschraubstutzen
ausgebildet ist mit einem in ein Innengewinde (25) der Förderpumpe (26) eingeschraubten
Gewindezapfen (23).
9. Pumpe mit einer Kolbendichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolbendichtung eine Doppellippendichtung (13) ist, die auf einem Stirnzapfen
(14) des Kolbens (12) befestigt ist.
10. Pumpe nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange
(27) in einer Ringrille (49) des Betätigungselementes (37) unlösbar befestigt ist.
11. Pumpe nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß an der Stirnfläche
der Hülse (41) des Betätigungselementes (37) ein Anschlagring (44) befestigt ist,
der in Ruhelage der Pumpe durch die Kraft der Rückholfeder (47) am Außenring (45)
des Zylinders (10) anliegt.
12. Pumpe nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlagring (44) einen
Wulst (43) aufweist, der in eine Innennut (42) der Stirnfläche der Hülse (41) des
Betätigungselementes (37) eingreift.
13. Pumpe nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung
sowohl der Kolbenstange (27) in der Ringrille (49) des Betätigungselementes (37)
als auch des Anschlagringes (44) an der Hülse (41) des Betätigungselementes (37) durch
Ultraschallschweißen der aus Kunststoff bestehenden Bauteile erfolgt.