[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Es ist ein Verfahren zum Betrieb eines Ultraschallschwingers zur Flüssigkeitszerstäubung
bekannt, wobei die elektrische Leistung zeitlich getaktet zugeführt wird und die zugeführte
Leistung im Mittel für die eingestellte Flüssigkeitsmenge ausreichend ist, während
die jeweilige Spitzenleistung so hoch bemessen ist, daß eine kurzfristig an Flüssigkeit
zuviel zugeführte Menge abgeschüttelt werden kann (DE-OS 33 14 609). Zum Betrieb
von Ultraschallflüssigkeitszerstäubern ist der Ultraschallschwinger manuell auf seine
Grundbetriebsfrequenz abzustimmen und es lassen sich die mit Fertigungstoleranzen
behafteten Ultraschallzerstäuber, die beispielsweise unterschiedliche Arbeitsfrequenzen
aufweisen, nicht ohne Abgleich austauschen.
[0003] Weitere Verfahren erlauben zwar einen Betrieb mit automatischem Frequenzabgleich
jedoch ohne eine zeitlich getaktete elektrische Leistung und nur mit mangelhafter
Betriebssicherheit hinsichtlich der Abschüttlung eines Flüssigkeitstropfens und/oder
bestimmten Betriebspunktes. Ferner können bei den bekannten Ausführungen bei Änderungen
der Umgebungstemperatur sowie der Schwingertemperatur durch Eigenerwärmung diese Schaltungen
aufgrund ihrer geringen Nachstimmbandbreite keinen sicheren Zerstäuberbetrieb garantieren.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es einen Ultraschallflüssigkeitszerstäuber zu konzipieren,
der eine sichere Zerstäubung mit kontinuierlich automatischer Frequenznachstimmung
und automatischer Abschüttlung eines überflutenden Zerstäubertellers ermöglicht.
Ferner sollen eine geringe Leistungsaufnahme der Elektronik, eine niedrige Temperaturbelastung
und eine hohe Zerstäubungsrate gewährleistet werden. Eine automatische Temperaturüberwachung
soll integriert sein.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 erfindungsgemäß mit Hilfe der Merkmale des Kennzeichens des Patentanspruches 1 gelöst.
Weitere Ausgestaltungen und Weiterbildungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0006] Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden eine sichere Zerstäubung
bei geringer Leistungsaufnahme der Elektronik und eine niedrigere Temperaturbelastung
des Ultraschallzerstäubers erreicht. Es wird ein schnelles Finden der optimalen Arbeitsfrequenz
des Ultraschallzerstäubers erreicht, da nur ein vorgegebener Frequenzbereich, in
dem die Arbeitsfrequenz des Ultraschallflüssigkeitszerstäubers liegt, durchlaufen
werden muß. Ferner wird die Betriebssicherheit erhöht, da ein Einrasten auf einer
anderen Frequenz, z.B. der Verbundresonanzfrequenz des Ultraschallzerstäubers, was
zur Zerstörung des Ultraschallzerstäubers führen würde, bei der erfindungsgemäßen
Ausführung nicht eintritt.
[0007] Der Ultraschallzerstäuber wird mit einem Burst angeregt, dessen Impulsdauer t₁ beträgt.
Er schwingt mit der Zeit dauer t₂ frei aus, bevor der nächste Burst folgt (FIG 3).
Mit einer Strommeßschaltung wird der Strom durch die Endstufe proportional dem Strom
durch den Ultraschallzerstäuber erfaßt und in eine Spannung umgesetzt - siehe FIG
1. Um Fehlmessungen, beispielsweise durch Einschwingvorgänge zu vermeiden, wird ein
Teil t₃ des stromportionalen Signals ausgeblendet und danach für kurze Zeit der Strom
t₄ gemessen und dieser Wert in einem Meßwertspeicher abgelegt (FIG 1, FIG 3 und FIG
4).
[0008] In der Pause zwischen zwei Burstsignalen t₂ wird dieser Meßwert von Speicher I in
Speicher II (FIG 4) übergeben. Bei dem auf diese Pause folgenden Burst t₁ wird der
dann vom Meßwertspeicher I neu aufgenommene Strommeßwert durch einen Vergleicher mit
dem im Meßwertspeicher II abgelegten, vorhergehenden Strommeßwert verglichen (FIG
4).
[0009] Ist die Differenz der im Meßwertspeicher II und Meßwertspeicher I stehenden Strommeßwerte
kleiner als der eingestellte untere Schwellwert, so wird die Frequenz um jeweils
einen Schritt pro Burst erhöht. Dies kann der Fall sein bei der Inbetriebnahme der
Schaltung, wenn die optimale Betriebsfrequenz gesucht wird.
[0010] Ist die Differenz der Strommeßwerte größer als der eingestellte obere Schwellwert,
so wird die Frequenz um einen Schritt pro Burst erniedrigt.
[0011] Liegt die Differenz der Strommeßwerte innerhalb des Schwellwertbereiches, so wird
die Frequenzsuchrichtung beibehalten, die beim vorhergehenden Burst maßgebend war.
[0012] Um Arbeitsfrequenzänderungen des Ultraschallschwingers in Richtung tieferer Frequenz,
hervorgerufen durch Änderungen der Umgebungstemperatur bzw. durch Eigenerwärmung,
schneller ausregeln zu können, wird nach einer bestimmten Zeitdauer t₇ die Arbeitsfrequenz
der Elektronik zwangsweise um einen Schritt erniedrigt (FIG 4).
[0013] Die Erfindung ist durch die Abhängigkeit des Stromes durch die Endstufe (proportional
dem Strom durch den Ultraschallschwinger) nach Aufbereitung durch die Elektronik
in Abhängigkeit von der Frequenz veranschaulicht. FIG 2 zeigt besonders deutlich den
erfindungsgemäßen Effekt, wonach die Arbeitsfrequenz des Ultraschallzerstäubers sehr
schnell gefunden werden kann und es keine Rolle spielt, ob dieser gedämpft (überfluteter
Zerstäuberteller) oder frei schwingt. Die Suchrichtung geht dabei von tiefen zu
hohen Frequenzen. Ferner geht der Übergang des Zerstäubers vom stark gedämpften (überfluteten)
in den schwach bedämpften (zerstäubenden) Zustand - verbunden mit einer Erhöhung
der Arbeitsfrequenz des Ultraschallzerstäubers - ebenfalls sehr schnell vonstatten.
Ein weiterer Vorteil ist, daß nach dem Finden der optimalen Zerstäuberarbeitsfrequenz
die Schaltung eng um den optimalen Arbeitspunkt pendelt. In den Bereichen "A" außerhalb
der optimalen Arbeitspunkte wird durch entsprechende Schaltungsmaßnahmen ein konstanter
Strommeßwert vorgegeben, damit die Schaltung schnell auf der Arbeitsfrequenz des
Ultraschallzerstäubers einrasten kann.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders zum Betrieb eines piezoelektrischen
Ultraschallzerstäubers mit einer Piezokeramik und einem Amplituden transformator
mit einem Zerstäuberteller (siehe FIG 5). Um eine Zerstörung des Ultraschallflüssigkeitszerstäubers
durch Übertemperatur zu vermeiden, beispielsweise durch Trockenlaufen, ist es vorteilhaft
auf die Keramik des Ultraschallzerstäubers einen temperaturabhängigen Widerstand
aufzubringen (FIG 6). Falls z.B. durch Trockenlaufen eine unzulässig hohe Temperatur
am Ultraschallzerstäuber entstehen würde, schaltet die Elektronik die Endstufe solange
ab, bis der Ultraschallzerstäuber wieder auf zulässige Temperaturen abgekühlt ist.
[0015] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitende Ultraschallflüssigkeitszerstäuber
sind besonders geeignet für die Zerstäubung von Kraftstoff, wie Dieselöl, Benzin,
für Brenner, Motoren, Generatoren und Standheizungen, für Kosmetika, wie Haarspray,
Deodorants und Parfüms, für Reinigungsmittel, Medikamente zu Inhalationszwecken, Lösungsmitteln
und Wasser, beispielsweise in Luftbefeuchter, Kleinklimakammern, Klimaanlagen und
Terrarien sowie für den Einsatz in Anlagen zur Beschichtung, Befeuchtung und Klimatisierung.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird mit besonderem Vorteil eingesetzt zum Betrieb
eines piezoelektrischen Ultraschallzerstäubers mit einer Piezokeramik und einem Amplitudentransformator
mit einem Zerstäuberteller und Anregungselektronik.
[0016] Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung verwiesen. Es zeigen
FIG 1 ein Diagramm des Stromverlaufs nach der Aufbereitung durch die Elektronik.
FIG 2 ein Diagramm für die Abhängigkeit des Stromes durch die Endstufe.
FIG 3 die zeitliche Signalfolge in der Elektronik.
FIG 4 ein Blockschaltbild für die Elektronik.
FIG 5 einen Ultraschallflüssigkeitszerstäuber im Schnitt.
FIG 6 einen auf einen Ultraschallflüssigkeitszerstäuber im Schnitt mit aufgebrachtem
temperaturabhängigen Widerstand.
[0017] In FIG 1 ist auf der Ordinate der durch den Strom verursachte Spannungsabfall aufgetragen,
während auf der Abszisse die Zeit dargestellt ist. Während der Zeitdauer t₃ findet
keine Messung statt. Gemessen wird während der Zeitdauer t₄ . Die Zeitdauer des Burstsignals
ist t₁ .
[0018] In FIG 2 ist auf der Ordinate der Spannungsabfall an einem Widerstand, verursacht
durch den Strom durch die Endstufe dargestellt, während auf der Abszisse die Frequenz
aufgetragen ist, wobei f₁ die Frequenz bzw. der Arbeitspunkt des mit Flüssigkeit überfluteten
bzw. bedämpften Flüssigkeitszerstäubers ist, während f₂ der Arbeitspunkt bzw. die
Frequenz des unbedämpften Flüssigkeitszerstäubers ist. Der Bereich A stellt den nicht
für die Zerstäubung nutzbaren Frequenzbereich dar.
[0019] In FIG 3 ist die genaue Schaltungsbeschreibung aufgetragen, wobei a die Zeitdauer
t₁ für die Einschaltzeit und t₂ die Zeitdauer für die Ausschaltzeit des Burstimpulses
darstellen. In b ist die Verzögerungszeitdauer t₃, während der nicht gemessen wird,
eingezeichnet. c stellt die im Anschluß nach t₃ folgende Strommeßzeit t₄ dar. In d
und e ist die Übernahme des Meßwertes des Stromes vom Meßwertspeicher I nach dem
Meßwertspeicher II dargestellt. Die Zeit t₅ der Zählimpulse folgt im Anschluß an das
Burstsignal. Nach Abschluß von t₅ erfolgt die Meßwertübernahme vom Meßwertspeicher
I nach Meßwertspeicher II innerhalb der Zeit t₆.
[0020] In FIG 4 ist ein Blockschaltbild einer Anregungselektronik gemäß der Erfindung dargestellt.
In diesem sind mit 1 die Spannungsversorgung, mit 12 ein Ein-Aus-Schalter, mit 13
die Burst- und Frequenzerzeugung, mit 14 die Vorstufe, mit 15 die Endstufe, mit 16
der Übertrager, mit 3 der Ultraschall-Flüssigkeitszerstäuber, mit 2 ein temperaturabhängiger
Widerstand, mit 17 die Stromversorgung, mit 18 und 19 die Meßwertspule I und II, mit
20 der Meßwertvergleicher und mit 22 die Frequenzsteuerung dargestellt. Es ist zu
erkennen, daß der Ultraschallflüssigkeitszerstäuber 3 über eine Vor- und Endstufe
mit einem Burst angeregt wird, dessen Burstfrequenz nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
regelbar ist. Die Regelung findet über eine Strommessung zu verschiedenen Zeitpunkten
und einem Vergleich von verschiedenen Strömen statt.
[0021] Zum Schutz des Zerstäuberkegels für Übertemperaturen ist ein temperaturabhängiger
Widerstand 2 auf dem Ultraschallzerstäuber 3 angebracht. Durch den temperaturabhängigen
Widerstand 2 wird bei unzulässigen Temperaturen die Elektronik abgeschaltet.
[0022] In FIG 5 ist der Ultraschallflüssigkeitszerstäuber mit einer Piezokeramik 4, dem
angekoppelten Amplitudentransformator 5 und dem Zerstäuberteller 6 dargestellt. Das
im Zerstäuberkegel integrierte Röhrchen 7 dient zur Flüssigkeitszufuhr. 8 ist die
Anregungselektronik.
[0023] FIG 6 zeigt einen auf eine Piezokeramik 9 aufgebrachten temperaturabhängigen Widerstand
10. 11 ist die Anregungselektronik.
1. Verfahren zum Betrieb eines Ultraschallschwingers zur Flüssigkeitszerstäubung mit
automatischem Frequenzabgleich bei zeitlich getakteter elektrischer Leistung, dadurch gekennzeichnet, daß für den automatischen Frequenzabgleich eine Strommessung während der Zeitdauer
des Burstimpulses t₁ nach einer Verzögerungszeit t₃ für eine Zeitspanne t₄ vorgenommen
wird und die Summe aus der Verzögerungszeit t₃ und der Zeitspanne t₄ nicht größer
als die Zeitdauer des Burstimpulses t₁ ist und daß der Bereich des automatischen
Frequenzabgleichs so begrenzt ist, daß die Schaltung innerhalb des für die Zerstäubung
nutzbaren Frequenzbandes einrastet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der automatische Frequenzabgleich des Ultraschallzerstäubers von der tieferen
zur höheren und/oder von der höheren zur tieferen Frequenz durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übernahme des Wertes während der Strommessung während einer Zeitspanne t₆
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Burstsignalen erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Vergleich der beiden Messungen der Stromwerte eine Schwellwertschaltung
verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromschwellwert der Schwellwertschaltung kleiner ist als die Stromdifferenz,
die zwischen einem bedämpften und einem unbedämpft schwingenden Zerstäuber auftritt.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwellwert für die Strommeßwerte kleiner ist als der Differenzwert der
innerhalb der Frequenzbereichsgrenzen auftritt.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein bestimmter Arbeitsfrequenzbereich vorgegeben wird und keine meßbare Stromdifferenz
außerhalb des Bereiches auftritt.
8. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach einer Zeit t₇ die Schaltung einen Schritt entgegen der Suchrichtung läuft,
ohne die Suchrichtung zu beeinflussen.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ultraschallzerstäuber mit einem temperaturabhängigen Widerstand versehen
wird.
10. Anwendung des Verfahrens nach den vorangegangenen Ansprüchen zum Betrieb eines
piezoelektrischen Ultraschallzerstäubers mit einer Piezokeramik (4) und einem Amplitudentransformator
(5) mit einem Zerstäuberteller (6) und Anregungselektronik (8).
11. Piezoelektrischer Ultraschall-Flüssigkeitszerstäuber nach Anspruch 10 mit einem
temperaturabhängigen Widerstand (10) auf der Piezokeramik (9) und einer Anregungselektronik
(11).