[0001] Die Erfindung betrifft einen Spender gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1. Solche Spender
werden insbesondere für pastenförmige Medien, wie Zahnpasta, Körperpflegemittel und
auch für Lebensmittel, wie Mayonnaise, Senf etc. eingesetzt.
[0002] Es sind Spender bekannt, bei denen der Kolben durch eine Art Pumpbewegung an einem
außen zugänglichen Druckstück aufgrund von Uberdruck oder Unterdruck in den Behälter
nach oben wandert und das Füllgut vor sich herschiebt. Dabei wird das Füllgut stets
portionsweise abgegeben. Im übrigen erfordern diese Spender an der Abgabeöffnung Ventile,
um einen Unterdruck zu erzeugen bzw. einen Oberdruck halten zu können. Diese Spender
bestehen daher aus einer Vielzahl von Bauteilen, die eng toleriert sein müssen, so
daß sich insgesamt eine aufwendige und funktionsanfällige Konstruktion ergibt.(z.
B. DE-OS'en 29 01 717, 31 05 859).
[0003] Weiterhin sind Spender bekannt (DE-OS'en 29 41 416, 30 07 480), bei denen der Kolben
nach der Hubbewegung gegen Zurückrutschen zusätzlich gesichert wird, indem er beispielsweise
als eine Art Kletterkolben ausgebildet ist, der entweder an einer Führungsstange und/oder
an der Behälterinnenwandung durch Spreizteile, Verrastungen oder dergleichen gesperrt
. wird. Auch diese Konstruktionen sind aufwendig und bringen Probleme bei der Abdichtung
mit sich. Weiterhin sind Konstruktionen bekannt (DE-AS 16 07 905, EP-OS 0 053 329),
bei denen der Kolben mit Federunterstützung gegen Absinken gesichert ist.
- kl
[0004] Auch diese pumpenartig arbeitenden Spender sind aufwendig im Aufbau und funktionsanfällig
und gestatten im übrigen in der Regel nur eine portionsweise Abgabe, so daß sie bei
größerem Mengenverbrauch mehrfach betätigt werden müssen.
[0005] Schließlich sind Spender gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt, bei denen der
Kolben mittels einer außen liegenden Betätigung mechanisch bewegt wird, wobei die
Hubbewegung unmittelbar mit der Hand (DE-GM 79 08 402, 82 29 055) oder über mechanische
Ubertragungsmittel erzeugt wird. Die erstgenannte Ausführung hat den Nachteil, daß
sich der Behälter beim Entleeren zunehmend verkürzt. Bei einer bekannten Ausführung
der letztgenannten Art (DE-OS 30 26 659) ist an die Unterseite des Kolbens eine Zahnstange
angeschlossen. Diese sitzt in einem an den Behälter anschließenden Führungsteil. Mit
der Zahnstange wirkt ein Zahnrad zusammen, das in dem Führungsteil gelagert ist und
von außen gedreht werden kann. Problematisch ist hier allerdings die Führung der Zahnstange,
wie auch die Lagerung des Handrades. Immerhin ist von Vorteil, daß das Füllgut in
beliebigen Portionen abgegeben werden kann. Allerdings ist eine Bedienung praktisch
nur mit zwei Händen möglich, so daß der Spender für viele Anwendungszwecke,beispielsweise
für Zahnpasta, überhaupt nicht und für viele andere Anwendungszwecke, z. B. Körperpflegemittel
etc., allenfalls bedingt geeignet ist.
[0006] Ausgehend von Spendern des zuletzt genannten Aufbaus liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen einfachen und funktionssicheren Spender aus einem Minimum an Bauteilen
bereitzustellen, der sowohl eine portionierte, als auch eine kontinuierliche Abgabe
des Füllgutes gestattet.
[0007] Diese Aufgabe wird mit dem Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst. Der erfindungsgemäße
Spender besteht nur noch aus zwei Bauteilen, nämlich aus dem Behälter einerseits und
dem Kolben mit dem daran angebundenen doppelwandigen Schieber andererseits, wobei
Kolben und Schieber an der Behälterwandung geführt sind, wobei sich eine bevorzugte
Art der Führung mit den Merkmalen des Anspruchs 2 ergibt. Die Montage der beiden Teile
ist denkbar einfach, indem nach dem Füllen des Behälters in herkömmlicher Weise, d.
h. vom offenen Boden her, der Kolben eingeführt wird, wobei der doppelwandige Schieber
auf die den Schlitz begrenzenden Ränder der Behälterwandung aufgeschoben wird. Durch
Schieben der außenliegenden Handhabe wird der Kolben in Richtung zur Abgabeöffnung
verschoben, schiebt dabei das Füllgut vor sich her und läßt es durch die Abgabeöffnung
austreten. Die Menge des austretenden Füllgutes wird ausschließlich durch die Schubbewegung
mit der Hand bzw. dem Finger bestimmt, so daß ein individuelles Portionieren möglich
ist. Da im Bereich der Abgabeöffnung keinerlei Einbauten vorhanden sein müssen, kann
der Kolben bis zur Abgabeöffnung bewegt, der Behälter also völlig entleert werden.
Der Spender läßt sich ferner ohne Schwierigkeiten mit einer Hand bedienen, indem er
im Bereich seines unteren Führungsteils umgriffen und der Schieber beispielsweise
mit dem Daumen vorgeschoben wird. Dabei gibt die Stellung des Schiebers unmittelbar
einen Anhaltspunkt für den Füllstand im Behälter. Eine gesonderte Sicherung des Kolbens
gegen Zurückrutschen ist nicht notwendig, auch wenn dies in der Regel nicht eintreten
wird. Er kann nämlich ohne weiteres wieder an das Füllgut herangeschoben bzw. zum
Komprimieren des Füllgutes verschoben werden. Die Abgabeöffnung kann sowohl in der
Achse des Behälters oder auch seitlich, z. B. nach Art einer Tülle, angeordnet sein.
[0008] Eine bevorzugte Ausführungsform ist in Anspruch 3 gekennzeichnet. Sie sorgt dafür,
daß der doppelwandige Schieber, dessen beide Wände nur im Bereich des unteren Endes
miteinander verbunden sind, durch die zusätzliche, die äußere Wand übergreifende Führung
eine absolut stabile Lage in jeder Stellung erhält. Insbesondere wird dadurch ein
Abspreizen der äußeren Wandung des Schiebers vermieden. Die Führung kann auch abweichend
von den Merkmalen des Anspruchs 3 bis zum unteren Ende des Führungsteils des Behälters
reichen, so daß die äußere Wand des Schiebers über ihre gesamte Länge und auf dem
gesamten Hubweg auch außenseitig geführt ist. Im übrigen trägt diese zusätzliche Führung
zur Stabilisierung der Behälterwandung und damit auch zur einwandfreien Führung des
Kolbens im Behälter bei. Im übrigen kann die gesamte Führung dadurch begünstigt werden,
daß die innere und äußere Wand des Schiebers, die entsprechend der Querschnittsform
des Behälters, beispielsweise teilzylindrisch, ausgebildet sind, über einen größeren
Bereich der Behälterwandung anliegen.
[0009] Mit dem Merkmal des Anspruchs 4 ergibt sich eine für die Handhabung günstige Ausbildung,
indem der vollständige Behälter im Bereich des Führungsteils umgriffen werden kann
und zugleich ausreichend Spielraum zum Drücken des Schiebers vorhanden ist. Mit den
Merkmalen des Anspruchs 5 wird eine zusätzliche Versteifung des Behälters und eine
verbesserte Führung des Kolbens erreicht, wie dies auch mit der Ausführungsform des
Anspruchs 6 möglich ist. Der zusätzliche, an den Schieber angebundene Boden bildet
zugleich den unteren Abschluß des Führungsteils des Behälters, so daß eine vor allem
in optischer Hinsicht befriedigende Ausführung gegeben ist.
[0010] Mit der Ausführungsform gemäß Anspruch 7 ist eine portionierte Abgabe des Füllgutes
möglich, wobei der Benutzer gegebenenfalls auch mehrere Rasten überspringen kann,
um die von ihm gewünschte Menge zu entnehmen.
[0011] In Verbindung mit der gemäß Anspruch 8 vorgesehenen linearen Skala können definierte
Poritionen bestimmten Gesichtes bzw. Volumens abgegeben werden.
[0012] Mit den Merkmalen des Anspruchs 10 schließlich ist eine vollständige Entleerung des
Behälters gewährleistet.
[0013] Die erfindungsgemäße Ausbildung kann bei Behältern mit kreisförmigem, ovalem, rechteckigem
Querschnitt mit abgerundeten Ecken oder dergleichen in gleich vorteilhafter Weise
eingesetzt werden. Auch sind doppelwandige Behälter möglich, wobei lediglich im Mantel
beider Behälterwandungen entsprechende Führungen vorgesehen sein müssen. Die Abgabeöffnung
kann auch in Form einer Düse zum Abquetschen des austretenden Füllgutes ausgebildet
sein. Ferner kann sie den austretenden Strang formende Einsätze oder Querschnitte
aufweisen. Auch können im Bereich der Ausgabeöffnungen mehrere Kanäle vorgesehen sein,
um verschiedene oder verschiedenfarbige Füllgüter nebeneinander in einem Strang abzugeben.
[0014] Nachstehend ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispielen
beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Spender;
Fig. 2 einen Schnitt II-II gemäß Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt III-III gemäß Fig. 1;
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine andere Ausführungsform des Spenders;
Fig. 5 eine Ansicht des Spenders gemäß Fig. 4 und
Fig. 6 einen Schnitt VI-VI gemäß Fig. 4.
[0015] Der in der Zeichnung wiedergegebene Spender besteht im wesentlichen aus einem Behälter
1, von z. B. zylindrischer Form, einem darin verschiebbar geführten Kolben 2 und einem
an diesen angebundenen Schieber 3 mit einer Handhabe 4 in Form einer Schubtaste.
[0016] Der Kolben 2, der gegebenenfalls zusätzlich mit Dichtlippen 5 versehen ist, befindet
sich in seiner Ausgangslage etwa im mittleren Bereich des Behälters 1. Der obere Bereich
zwischen dem Kolben 5 und der Abgabeöffnung 6 ist mit einem pastenförmigen oder flüssigen
Medium gefüllt, während der Behälter 1 jenseits des Kolbens 2 ein Führungsteil 7 von
im wesentlichen hohlzylindrischer Form bildet. Das Führungsteil 7 kann an seinem unteren
Rand mit einer Randversteifung 8 versehen sein.
[0017] Der Behälter 1 weist in seinem unteren Führungsteil 7 einen achsparallelen Längsschnitt
9 auf, der bis an das untere Ende reicht und dort offen ist. Die Länge des Schlitzes
9 entspricht dem Gesamthub des Kolbens 2 zwischen der in Fig. 1 gezeigten Stellung
und einer Stellung im Bereich des Halses 10 des Behälters 1.
[0018] Der Schieber 3 ist doppelwandig ausgebildet und weist eine außenliegende Wand 11
und eine innenliegende Wand 12 auf, die an ihrem unteren Ende über einen Steg 13 miteinander
verbunden sind und auf diese Weise eine Art schlankes "U" bilden. Die innere Wand
12 ist an ihrem oberen Ende an den Kolben 2 angeschlossen. Beide Wände 11, 12 des
Schiebers 3 liegen, wie insbesondere Fig. 3 zeigt, der Wandung des Behälters 1 beiderseits
des Längsschlitzes 9 an. Der Schieber 3 ist also beidseitig auf der Behälterwandung
geführt.
[0019] Beim gezeigten Ausführungsbeispiel ist ferner an der Außenwandung des Behälters 1
eine weitere Führung 14 vorgesehen, die die äußere Wand 11 des Schiebers 3 außenseitig
nach Art einer Nut-Federführung übergreift. Diese Führung 14 sollte zumindest im oberen
Bereich des Behälters 1 vorhanden sein und bis an das obere Ende des Schiebers 3 reichen,
so daß dieser schon in der Ausgangsposition des Kolbens 2 auch außenseitig geführt
ist. Sie kann natürlich auch bis zum unteren Rand 8 des Behälters 1 verlängert sein.
[0020] Der Kolben 2 ist beim wiedergegebenen Ausführungsbeispiel nach oben zu einem Scheitel
15 durchgewölbt , wobei die Kontur der Oberseite des Kolbens der Kontur an der Innenseite
des Behälters 1 im Bereich seines Halses 10 entspricht, um ein vollständiges Entleeren
des Behälters zu ermöglichen. An der Unterseite des Kolbens 2 sind zusätzliche Rippen
16 angeformt, die der Innenseite der Wandung des Behälters 1 anliegen. Sie geben dem
Kolben 2 eine zusätzliche Führung und dem Behälter eine Aussteifung.
[0021] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 3 ist die Abgabeöffnung 6 düsenartig verengt
und durch einen Garantieverschluß 17 verschlossen, nach dessen Abtrennung der Spender
funktionsfähig ist.
[0022] Abweichend von der Ausführungsform gemäß den Figuren 1 - 3 weist die Ausführungsform
gemäß Figuren 4 bis 6, beispielsweise in Form einer Pastentube, ein den Behälter unten
abschließendes Bodenteil 19 auf, das an dem Schieber 3 angeförmt und innerhalb des
Behälters 1 geführt ist. Dieses Bodenteil 19 ist über Rippen 18 mit dem Kolben 2 verbunden,
wodurch sich wiederum eine bessere Führung und Stabilisierung ergibt und vor allem
ein Verkanten des Kolbens - ähnlich wie durch die Führungsrippen 16 gemäß Fig. 1 und
3 - vermieden wird.
[0023] Im Bereich der den Schieber 3 außenseitig übergreifenden Führung 14 ist eine Skala
20 angeordnet, zu deren Ablesung unmittelbar die Schubtaste 4 dient.
[0024] Der Behälter 1 kann an seiner Außenseite mit einer die Bedienung begünstigenden,
umlaufenden Riffelung 21 versehen sein. Ebenso kann die Schubtaste 4 an ihrer Unterseite
eine Riffelung 22 aufweisen.
1. Spender für pastenförmige oder fließfähige Medien, bestehend aus einem Behälter
mit einer Abgabeöffnung, einem in dem Behälter an dessen Wandung verschiebbar geführten,
den unteren Abschluß für das Füllgut bildenden Kolben, einem jenseits des Kolbens
von der Wandung des Behälters gebildeten Führungsteil und einer Einrichtung mit'einer
außen liegenden Handhabe zum Verschieben des Kolbens in Richtung zur Abgabeöffnung,
dadurch gekennzeichnet , daß der Behälter (1) an seinem Führungsteil (7) einen dem
Gesamthub des Kolbens (2) entsprechenden achsparallelen, unten offenen Schlitz (9)
aufweist und die Einrichtung zum Verschieben des Kolbens (2) aus einem doppelwandigen,
am Führungsteil (7) geführten und am Kolben (2) angreifenden Schieber (3) gebildet
ist, der etwa der Länge des Schlitzes (9) entspricht.
2. Spender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schieberwände (11,
12) der Behälterwandung außen bzw. innen beiderseits des Schlitzes (9) anliegen und
die innere Wand (12) an ihrem oberen Ende mit dem Kolben (2) und an ihrem unteren
Ende mit der äußeren Wand (11) verbunden ist.
3. Spender nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) zumindest
in seinem das Füllgut enthaltenden Bereich außenseitig eine die außen liegende Wand
(11) des Schiebers (3) übergreifende Führung (14) aufweist. kl
4. Spender nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabe
(4) etwa in Höhe des Kolbens (2) liegt.
5. Spender nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben
(2) an seiner Unterseite sich nach unten erstreckende, an der Innenwandung des Führungsteils
(7) des Behälters (1) anliegende Rippen (16) aufweist.
6. Spender nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren
Ende des Schiebers (3) ein im Führungsteil (7) des Behälters (1) geführter Boden (19)
angeformt ist, der über Rippen (18) oder dergleichen mit dem Kolben (2) verbunden
ist.
7. Spender nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber
(3) und/oder seine Führung (14) mit mehreren Rasten oder dergleichen zur portionierten
Abgabe des Füllgutes versehen ist.
8. Spender nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter
(1) außenseitig mit einer linearen Skala (20) versehen ist.
9. Spender nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Skala (20) an der Wandung
des Behälters (1) im Bereich der den Schieber (3) außenseitig übergreifenden Führung
(14) vorgesehen ist.
10. Spender nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontur
des Kolbens (2) an der Oberseite der inneren Kontur des Behälters (1) im Bereich der
Abgabeöffnung (6) angepaßt ist.