[0001] Die Erfindung betrifft einen Stromwandler für einen Leistungsschalter mit einer als
Primärwicklung des Stromwandlers dienenden und dessen Kern durchsetzenden Stromschiene,
die zwei zur Verbindung mit weiterführenden Leitern dienende Endteile sowie einen
zwischen den Endteilen befindlichen, den Kern durchsetzenden Zwischenteil besitzt.
[0002] Stromwandler dieser Art sind beispielsweise durch die US-A-4 281 359 und 4 300 110
bekannt geworden. Bestrebungen, die Abmessungen solcher Stromwandler möglichst gering
zu und dadurch den Abstand benachbarter Strombahnen eines Leistungsschalters lediglich
entsprechend sonstigen Anforderungen wählen zu können, finden ihre Grenze dort, wo
die Abmessungen des Stromwandlers und der ihn durchsetzenden Stromschiene mit Rücksicht
auf die geforderte Wirkungsweise und die Erwärmung nicht unterschritten werden können.
Beispielsweise kann der den Stromwandler durchsetzende Zwischenteil die Stromschiene
schmaler als die Endteile der Stromschiene ausgebildet sein. Hierdurch ist jedoch
die Stromdichte in dem Zwischenteil gegenüber den Endteilen vergrößert, was zu höheren
Verlusten und damit zu einer erhöhten Erwärmung führt. Zudem ist die Wärmeabfuhr durch
die Überdeckung des Zwischenteiles durch die Sekundärwicklung des Wandlers behindert
[0003] Der Erfindung liegt hiervon ausgehend die Aufgabe zugrunde, die Abmessungen des Stromwandlers
soweit zu verringern, daß er die Breite der zugehörigen Stromschiene praktisch nicht
übersteigt und ferner eine zusätzliche Erwärmung möglichst gering bleibt.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Zwischenteil quer
zur Längsrichtung der Stromschiene verlaufend angeordnet und an seinen Enden mit den
einander zugewandten Seiten der Endteile verbunden ist und daß der Zwischenteil in
einem zum Durchtritt durch den Kern geeigneten Abstand von den Endteilen angeordnet
ist. Auf diese Weise erhält der Kern des Stromwandlers eine gegenüber den bekannten
Anordnungen um 90° gedrehte Stellung. Er kann deshalb über die Breite der Stromschiene
nicht mehr überstehen. Damit ist es nicht mehr erfordelrich, die Breite des Zwischenteiles
zu verringern, wodurch auch weniger Verlustwärme entsteht. Durch den erwähnten Abstand
des Zwischenteiles von den Endteilen kann der Kern des Stromwandlers auf einem Endteil
oder beiden Endteilen abgestützt werden.
[0005] Es erweist sich als vorteilhaft, die Erfindung in der Weise zu verwirklichen, daß
die Endteile einander mit einem stirnseitigen Abstand fluchtend gegenüberstehend angeordnet
sind und daß der Zwischenteil durch ein Verbindungsteil mit der Seitenfläche des einen
Endteiles und an seiner gegenüberliegenden Seite durch ein weiteres Verbindungsteil
mit der gegenüberliegenden Seitenfläche des anderen Endteiles verbunden ist. Diese
Anordnung ist sowohl aus Einzelteilen als auch zusammenhängend herstellbar. In diesem
Zusammenhang empfiehlt es sich insbesondere, daß der Zwischenteil eine zwischen den
Endteilen befindlichen Trennfuge etwa symmetrisch überdeckend angeordnet ist und die
Verbindungsteile mit verringerter Breite gegenüber dem zum Durchtritt durch den Kern
vorgesehenen Bereich des Zwischenteiles ausgebildet ist. Durch die verringerte Breite
der Verbindungsteile wird nämlich erreicht, daß der Zwischenteil jeweils nur mit
der Seitenfläche des einen Endteiles in Verbindung steht und der Strom somit nur über
den Zwischenteil von dem einen Endteil zu dem anderen Endteil der Stromschiene gelangen
kann. Da diese schmaleren Verbindungsteile kurz sein können, entstehen nur geringe
Verluste. Die zusätzliche Erwärmung ist dementsprechend gering und entsteht an Stellen
mit guter Wärmeabgabe.
[0006] Die Endteile, der Zwischenteil und die Verbindungsteile können einstückig als biegbares
Blechteil ausgebildet sein. Damit ist es möglich, die bisherige Herstellungsweise
von Stromschienen für Stromwandler beizubehalten, obwohl die Richtung des Stromflusses
durch die Stromschiene anders als bei den bekannten Stromwandlern verläuft.
[0007] Der neue Stromwandler eignet sich gleichermaßen für Ausführungsformen mit einer
Sekundärwicklung oder mit zwei Sekundärwicklungen. Werden zwei Sekundärwicklungen
benötigt, so kann der Zwischenteil für den Durchtritt zwischen den Sekundärwicklungen
bemessen und angeordnet sein.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
Die Figur 1 zeigt einen auf eine Stromschiene angeordneten Stromwandler in einer perspektivischen
Darstellung.
Die Figur 2 zeigt eine Stromschiene als Einzelteil in einer perspektivischen Darstellung.
Die Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf die Stromschiene gemäß der Figur 2.
In der Figur 4 ist die Stromschiene gemäß der Figur 2 von unten gezeigt.
Die Figur 5 zeigt einen Längsschnitt durch die Stromschiene und den darauf angeordneten
Stromwandler gemäß der Figur 1.
In der Figur 6 ist die rechte Seite der Anordnung gemäß der Figur 5 in einer Stirnansicht
dargestellt.
In der Figur 7 ist eine abgewandelte Ausführungsform eines Stromwandlers mit zwei
Sekundärwicklungen in einer Darstellung entsprechend der Figur 6 gezeigt.
[0009] Einen Schnitt entlang der Linie VIII-VIII in Figur 7 zeigt die Figur 8.
[0010] Die Figur 9 zeigt ein Stanzteil aus Kupferblech vor seiner Umformung zu einer Stromschiene.
[0011] Der Stromwandler 10 gemäß der Figur 1 ist zur Versorgung einer elektronischen Auslöseeinheit
eines Leistungsschalters mit Isolierstoffgehäuse (Bauart MCCB) vorgesehen und weist
einen Kern 12 sowie eine Sekundärwicklung 14 auf. Der Kern 12 besteht vorzugsweise
aus geschichteten weichmagnetischen Stahlblechen, die ein Fenster zum Durchtritt der
Sekundärwicklung bilden. Die Sekundärwicklung 14 umgibt einen Schenkel des Kerns
12 und erstreckt sich durch das erwähnte Fenster in der Weise, daß die Wicklung 14
den Kern 12 umgibt. Ferner weist der Stromwandler 10 eine Stromschiene 16 auf, die
einen gleichfalls das Fenster des Kerns 12 durchsetzenden Abschnitt aufweist. Auf
diese Weise wird ein Magnetfluß in dem Kern 12 durch den durch die Stromschiene fließenden
Strom erregt. Anstelle der einen gezeigten Sekunärwicklung 14 können auch in einer
noch zu beschreibenden Weise zwei Sekundärwicklungen vorgesehen sein.
[0012] Wie die Figuren 2 bis 6 näher zeigen, weist die Stromschiene 16 einen ersten Endteil
20 sowie einen zweiten Endteil 22 auf, die vorzugsweise eben ausgeführt sind und zur
Verbindung mit einer äußeren Anschlußvorrichtung bzw. einem in das Innere des Leistungsschalters
hineinführenden Leiter in geeigneter Weise gestaltet, z. B. mit Durchgangsöffnungen
versehen sein können. Der erste Endteil 20 der Stromschiene 14 besitzt einander gegenüberliegende
Seitenflächen 26 und 28. Ebenso besitzt der zweite Endteil 22 Seitenflächen 32 und
34. Dabei befinden sich die Seitenflächen 28 und 34 bzw. 26 und 32 auf jeweils derselben
Seite der Stromschiene 16. Ferner zeigen insbesondere die Figuren 2 und 3, daß die
Stromschiene 16 am Ende des Endteiles 20 eine äußere Endfläche 24 und der Endteil
22 eine äußere Endfläche 30 aufweist.
[0013] Wie insbesondere der Figur 4 zu entnehmen ist, stehen sich die Endteile 20 und 22
mit inneren Endflächen 25 bzw. 31 mit einem Abstand 36 gegenüber. Beide Endteile sind
miteinander leitend durch ein Zwischenteil 38 verbunden, das einen ersten abgewinkelten
Schenkel 39 und einen zweiten abgewinkelten Schenkel 40 besitzt. Hierbei steht der
erste abgewinkelte Schenkel 39 über einen ersten Verbindungsteil 42 mit dem Endteil
20 im Bereich der ersten Seitenfläche 26 des Endteiles 20 in Verbindung, während der
gegenüberliegende abgewinkelte Schenkel 40 des Zwischenteiles 38 über ein zweites
Verbindungsteil 44 mit der Seitenfläche 34 des zweiten Endteiles 22 verbunden ist.
Durch die Verbindung an diagonal gegenüberliegenden Stellen wird erreicht, daß die
Richtung des Stromes in dem Zwischenteil 38 etwa rechtwinklig zu der Stromrichtung
in der Stromschiene 16 als Ganzes verläuft. Dies ist in der Figur 2 durch den Doppelpfeil
18 für die Stromrichtung zwischen den Endteilen 20 und 22 und den hierzu rechtwinklig
stehenden Pfeil 48 für die Richtung des Stromes in dem Zwischenteil 38 veranschaulicht.
[0014] Wie insbesondere bei der Betrachtung der Figuren 1 und 2 zu erkennen ist, weisen
lediglich die Verbindungsteile 4 und 44 einen geringeren Querschnitt (Maß 46 in Figur
9) als die übrigen Bereiche der Stromschiene 16 auf. Wegen der geringen Länge dieser
Verbindungsteile sind somit die Verluste entsprechend klein. Durch ihre Lage am Rande
der Stromschiene ist die Wärmeabfuhr nicht behindert. Im Bereich des Kernes 12 des
Stromwandlers 10 steht dagegen der volle Leiterquerschnitt zur Verfügung. Ein Schenkel
des Kernes 12 befindet sich zwischen der Ebene der miteinander fluchtenden Endteile
20 und 22 und den Zwischenteil 38. Gegenüber den bekannten Stromwandlern für Leistungsschalter
ergibt sich hierdurch eine um 90° gedrehte Stellung des Kernes und der Sekundärwicklung
gegenüber der Stromschiene. Die Unterbringung mehrerer Stromwandler in einem Leistungsschalter
ist hierdurch erleichtert, weil der Stromwandler über die Breite der Stromschiene
nicht übersteht.
[0015] Wie bereits erwähnt, kann der Stromwandler auch zwei Sekundärwicklungen besitzen.
Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel ist in den Figuren 7 und 8 gezeigt. Der Stromwandler
50 besitzt einen Kern 52 auf dessen gegenüberliegenden Schenkeln eine erste Sekundärwicklung
54 und eine zweite Sekundärwicklung 56 angebracht ist. Die zugehörige, die Primärwicklung
bildende Stromschiene 58 besitzt einen im Prinzip mit dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiels
übereinstimmenden Aufbau. Jedoch ist der die Endteile der Stromschiene 58 verbindende
Zwischenteil 60 mit so langen abgewinkelten Schenkel 62 und 64 versehen, daß der
Zwischenteil 60 zwischen den beiden Sekundärwicklungen 54 und 56 hindurchtreten kann.
Dementsprechend ruht nicht der Kern des Stromwandlers auf den Endteilen der Stromschiene
58, sondern die untere Sekundärwicklung 54. Auch das Ausführungsbeispiel gemäß den
Figuren 7 und 8 besitzt die vorteilhafte Eigenschaft einer gegenüber herkömmlichen
Stromwandlers geringen Baubreite.
[0016] Die Stromschienen 16 bzw. 58 können aus einem geeigneten Leiterwerkstoff durch ein
Extrusionsverfahren hergestellt werden. Durch ein solches Verfahren wird das Leitermaterial
in die gewünschte hohle Querschnittskonfiguration geformt und das überschüssige Material
wird zur Bildung der Endteile 20 und 22 weggeschnitten. Eine zusätzliche Bearbeitung
trennt die beiden Endteile 20 und 22 elektrisch von einander und beläßt nur die Verbindung
mit dem Verbindungsteil 38.
[0017] Ferner kann die Stromschiene 16 bzw. 58 aus Blech hergestellt werden. Beispielsweise
kann ein Blechteil 66 aus Kupferblech entsprechend der Figur 9 ausgeschnitten werden
und anschließend durch einfache Biegevorgänge in die gewünschte Gestalt umgeformt
werden. Die mit dem Maß 46 versehenen Abschnitte bilden dabei die Verbindungsteile
42 und 44 gemäß den Figuren 2 und 4. Der Stanz-Biegeprozeß hat den Vorteil der raschen
Durchführbarkeit. Demgegenüber läßt sich durch Extrudieren eine Stromschiene mit enger
tolerierten Abmessungen herstellen.
1. Stromwandler (10, 50) für einen Leistungsschalter mit einer als Primärwicklung
des Stromwandlers (10, 50) dienenden und dessen Kern (12, 52) durchsetzenden Stromschiene
(14; 58), die zwei zur Verbindung mit weiterführenden Leitern dienende Endteile (20,
22) sowie einen zwischen den Endteilen (20, 22) befindlichen, den Kern (12, 52) durchsetzenden
Zwischenteil (38, 60) besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenteil (38, 60) quer zur Längsrichtung der Stromschiene (16; 58)
verlaufend angeordnet und an seinen Enden (39, 49; 62, 64) mit den einander zugewandten
Seiten (25, 31) der Endteile (20, 22) verbunden ist und daß der Zwischenteil (38;
60) in einem zum Durchtritt durch den Kern (12; 52) geeigneten Abstand von den Endteilen
(20, 22) angeordnet ist.
2. Stromwandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Endteile (20, 22) einander mit einem stirnseitigen Abstand (36) fluchtend
gegenüberstehend angeordnet sind und daß der Zwischenteil (38) durch ein Verbindungsteil
(42) mit der Seitenfläche (26) des einen Endteiles (20) und an seiner gegenüberliegenden
Seite durch ein weiteres Verbindungsteil (44) mit der gegenüberliegenden Seitenfläche
(34) des anderen Endteiles (22) verbunden ist.
3. Stromwandler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenteil (38) eine Trennfuge (36) zwischen den Endteilen etwa symmetrisch
überdeckend angeordnet ist und die Verbindungsteile (42, 44) mit verringerter Breite
(46) gegenüber dem zum Durchtritt durch den Kern (12; 52) vorgesehenen Bereich des
Zwischenteiles (38; 60) ausgebildet ist.
4. Stromwandler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Endteile (20, 22), der Zwischenteil (38) und die Verbindungsteile (42, 44)
einstückig als biegbares Blechteil (66) ausgebildet sind.
5. Stromwandler nach Anspruch 2 mit zwei auf gesonderten, auf gegenüberliegenden Schenkeln
des Kernes (52) angeordneten Spulenkörpern befindlichen Sekundärwicklungen (54, 56),
dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenteil (60) für den Durchtritt zwischen den Sekundärwicklungen (54,
56) bemessen und angeordnet ist.