[0001] Die Erfindung betrifft die chromatographische Trennung von Nucleinsäuren.
[0002] Der Fortschritt der Biochemie, Molekularbiologie und Polymerforschung und deren Anwendung
in Technik, Medizin, Pharmazie und Gentechnologie erfordert die schnelle und systematische
Trennung und Isolierung von Makromolekülen. Von besonderem Interesse in den Biowissenschaften
sind dabei hochmolekulare Nukleinsäuren. So z.B. tritt in der Gentechnologie häufig
das Problem auf, dass aus einem natürlich vorkommenden Gemisch von 100 und mehr verschiedenen
hochmolekularen Nukleinsäuren eine einzige molekulare Spezies bis zur Homogenität
gereinigt werden muss. Bekanntlich sind die einzelnen Nucleinsäuren durch Molekulargewicht,
Grösse und Form zu charakterisieren.
[0003] Für viele Trennprobleme haben sich chromatographische Verfahren als vorteilhaft erwiesen.
Die meisten Vorteile in bezug auf Auflösung, geringen Zeitaufwand und Reproduzierbarkeit
bietet dabei die Hochdruckflüssigkeitschromatographie (HPLC). Diese Methode wurde
bisher in Form der Gelpermeationschromatographie (GPC), der Ionenaustauschchromatographie
und der Reversed-Phase Chromatografie (RPC) angewendet. Dabei traten für die hier
zu behandelnden Trennprobleme folgende Nachteile auf:
[0004] GPC ist nur in der Lage, sehr kleine von sehr grossen Molekülen zu trennen.
[0005] Bisher bekannte Ionenaustauscher und Reversed-Phase Trägermaterialien konnten mit
hoher Auflösung nur für kleine Makromoleküle wie Oligonukleotide, Peptide und Proteinbruchstücke
eingesetzt werden. Bei der Trennung von hochmolekularen Makromolekülen wie beispielsweise
Messenger-Ribonukleinsäuren, Viren, Viroiden, Deoxyribonukleinsäure-Fragmenten und
grossen Proteinen konnte die erforderte Auflösung nicht erreicht werden.
[0006] Das hydrophob-ionische-RPC-5 Chromatografiematerial wie beispielsweise von Larson,
J.E. et al. (The Journal of Biological chemistry [1979] 254, 5535-5541) beschrieben,
wurde zwar erfolgreich bei der Trennung von Deoxyribonukleinsäure-Fragmenten eingesetzt,
kann jedoch nicht auf die HPLC adaptiert werden, da das Trägermaterial nicht druckstabil
ist. Man muss als Nachteile die niedrigen Flussraten, dass heisst sehr lange Chromatografiezeiten
und eine geringe chromatografische Stabilität des Chromatografiematerials in Kauf
nehmen. Aufgrund der chemischen Eigenschaften des RPC-5 Materials war es nicht möglich,
komplexe Ribonukleinsäuregemische und Proteingemische aufzutrennen.
[0007] Mit den bisher bekannten Chromatografieverfahren war es nicht möglich, komplexe makromolekulare
Gemische, wie Nucleinsäuren, mit hoher Auflösung und hoher Geschwindigkeit in die
einzelnen Molekülspezies zu trennen und zu isolieren oder diese Gemische zu analysieren.
[0008] Aus der US-A 4029 583 ist ein einen Hohlraumdurchmesser von bis zu 50 nm aufweisendes
Silicagel als chromatographisches Trägermaterial bekannt, an das mittels eines Silanisierungsreagenzes
eine stationäre Phase mit Anionen- oder Kationenaustauscher bildenden Gruppen gebunden
ist, welche mit den zu trennenden Substanzen in Wechselwirkung treten. Damit die stationäre
Phase eine möglichst grosse Oberfläche bedeckt und die zu trennenden Substanzen möglichst
ungehindert eindringen können, wird hochporöses Silicagel verwendet, wobei die Dimensionen
des Silicagels ansonsten keine Rolle spielen. Das silanisierte Silicagel wird mit
Wasser in Berührung gebracht. Dabei besteht die Gefahr, dass die stationäre Phase
polymerisiert und die Poren schliesst. Zwar werden in der Druckschrift neben Proteinen
auch Peptide und Nucleinsäuren als zu trennende Substanzen erwähnt, in den Beispielen
wird jedoch nur die Trennung von Proteinen beschrieben.
[0009] Die Erfindung macht es sich zur Aufgabe, die chromatographische Trennung von Nucleinsäuren
ohne die angegebenen Nachteile zu ermöglichen. Insbesondere soll es möglich sein,
Nucleinsäure-Gemische der verschiedensten Art, die Komponenten mit sehr unterschiedlichen
Abmessungen, beispielsweise im Bereich von 3 bis 100 nm enthalten, in einem einzigen
Durchlauf mit sehr hoher Auflösung und bei hoher Durchsatzgeschwindigkeit in ihre
Komponenten aufzutrennen. Weiterhin sollten die verwendeten Trägermaterialien bei
hohem Druck, weiten Temperaturbereichen und mit langer Lebensdauer einsetzbar sein.
Auch wird eine hohe Beladbarkeit mit den zu trennenden Nucleinsäuren angestrebt. Diese
Aufgabe wird gemäss der in Anspruch 1 und den folgenden Ansprüchen beschriebenen Erfindung
gelöst.
[0010] Nach der Erfindung wird also ein chromatographisches Trägermaterial verwendet, bei
dem der Durchmesser der Hohlräume das 1 bis 20-fache der grössten Abmessung der jeweils
zu isolierenden Nucleinsäure oder der grössten Abmessung der grössten aller im Gemisch
enthaltenen Nukleinsäuren beträgt.
[0011] Zur Herstellung des erfindungsgemäss verwendeten chromatographischen Trägermaterials
wird dasselbe mit einem Silanisierungsreagenz der allgemeinen Formel

umgesetzt, wobei R, ein Alkoxyrest mit 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere -OCH
3, -OC
2H
5 oder -0C
3H
7, oder ein Halogen, insbesondere Cl, oder eine Dialkylaminogruppe mit identischen
oder unterschiedlichen Alkylresten mit 1 bis 6 C-Atomen ist,
[0012] R
2 und R
3 ein Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere -CH
3, -C
2H
6 oder -C
3H
7, oder ein Alkoxyrest mit 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere -OCH
3, -0C
2H
5 oder -0C
3H
7, oder ein Halogenatom oder ein durch mindestens eine Oxa- oder Aminogruppe unterbrochener
Alkylrest mit 4 bis 20 C-Atomen ist, wobei dieser Rest auch ein- oder mehrfach durch
Halogen, Cyan, Nitro, Amino, Monoalkylamino, Dialkylamino, Hydroxy oder Aryl substituiert
sein kann, und R
4 eine Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 20 C-Atomen oder ein durch mindestens eine
Oxa-oder Aminogruppe unterbrochener Alkylrest ist, wobei dieser Rest auch ein- oder
mehrfach mit Halogen, Cyan, Nitro, Amino, Monoalkylamino, Dialkylamino, Alkoxy, Hydroxy,
Aryl und/oder Epoxy substituiert sein kann, insbesondere

ist, worauf das Trägermaterial mit einem Reagenz der allgemeinen Formel

zum endgültigen Trägermaterial umgesetzt wird, wobei X eine Amino-, Hydroxy-, Epoxy-Gruppe
oder ein Halogenatom ist,
R eine Kohlenwasserstoffkette mit 2 bis 20 C-Atomen oder ein durch mindestens eine
Oxa- oder Aminogruppe unterbrochenerAlkylrest ist, wobei dieser Rest auch ein- oder
mehrfach mit Halogen, Cyan, Nitro, Amino, Monoalkylamino, Dialkylamino, Alkoxy, Hydroxy,
Aryl und/oder Epoxy substituiert sein kann und
Y ein Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 10 C-Atomen und Anionen- oder Kationenaustauscher
bildenden funktionellen Gruppen ist, der ein- oder mehrfach mit Amino-, Monoalkylamino-,
Dialkylamino-, Quartäralkylamino-, Carboxyl-, Borsäure-, Alkyl- und Arylsulfonsäure-Gruppen
substituiert sein kann.
[0013] Entgegen der bisherigen Meinung in der Fachliteratur ist es erfindungsgemäss möglich,
komplexe Nucleinsäuren- Gemische mit einem sehr weiten Molekülgrössenspektrum mit
sehr hohem Auflösungsvermögen aufzutrennen. Aufgrund ihrer Einfachheit und der preiswerten
und stabilen Trägermaterialien ist die Erfindung neben der wissenschaftlichen Anwendung
vor allem für den industriellen Einsatz geeignet.
[0014] Entgegen der bisher bekannten Verfahren, die ausschliesslich auf chemischen Eigenschaften
der Trägermaterialien beruhen, geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass die
Grösse und/oder Form der Hohlräume der Trägermaterialien von ganz wesentlicher Bedeutung
für die Trennung ist, und in bestimmter Relation zur Grösse der zu isolierenden Nucleinsäure
stehen muss. Es hat sich gezeigt, dass die Grösse der Hohlräume das 1-20fache der
zu isolierenden Nucleinsäure betragen muss. Sollten die Abmessungen der einzelnen
zu trennenden Komponenten mehr als den Faktor 20 voneinander verschieden sein, ist
es selbstverständlich möglich, die Trennung in mehreren Schritten durchzuführen.
[0015] Durch die erfindungsgemäss vorgesehene Modifizierung der Oberfläche des Trägermaterials
werden die für die Wechselwirkung mit den zu trennenden Substanzen verantwortlichen
Gruppen über flexible Kettenmoleküle auf der Oberfläche verankert. Diese Wirkung wird
beispielsweise durch Verwendung von g-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan und N,N-Dimethylaminoethanol
erreicht. Als wechselwirkende Gruppen kommen stark und schwach basische Anionenaustauscher
sowie stark und schwach saure Kationenaustauscher in Frage.
[0016] Da es sich gezeigt hat, dass bei vielen Anwendungen zweiwertige Metallionen zu erheblichen
Störungen Anlass geben könnten, wird gemäss der Erfindung weiterhin vorgeschlagen,
dass alle mit den Lösungsmitteln in Berührung kommenden Teile aus Edelmetall, Kunststoff
oder Glas bestehen, bzw. entsprechende Beschichtungen aufweisen.
[0017] Die Erfindung ist anhand der Figuren näher erläutert.
[0018] Es zeigen:
Fig. 1 eine an sich bekannte Vorrichtung zur Durchführung eines chromatografischen
Verfahrens.
Fig. 2 Ausschnitte von Querschnitten durch Trägermaterialien mit verschiedenen Hohlraumgrössen.
Fig. 3,4, 5 Grafische Darstellung verschiedener Elutionsprofile für verschiedene Hohlraumgrössen
und Molekülgrössen.
[0019] Die in Figur 1 dargestellte Vorrichtung besteht aus einem druckfesten Zylinder (2),
der mit einem Zuführungsstutzen (1) und einem Auslaufstutzen (3) versehen ist. Im
unteren Teil des Zylinders (2) ist ein sehr feinmaschiges, chemisch inertes Sieb (4)
angeordnet. Über dem Sieb (4) befindet sich der aus diskreten makroporösen Silicagelteilchen
(5) bestehende chromatografische Träger. Die zu trennenden Nucleinsäuren werden in
einer Lösung über den Zuführungsstutzen (1) eingefüllt und in den Hohlräumen des Trägers
(5) adsorbiert. Bei dem anschliessenden Elutionsschritt werden die zu trennenden Nucleinsäuren
durch ein Lösungsmittel kontinuierlich variierender Zusammensetzung eluiert. Aufgrund
der zeitlichen Änderung des Lösungsmittels treten im Ausfluss (3) die getrennten Komponenten
zeitlich nacheinander aus.
[0020] Anhand von Figur 2 wird der Einfluss der Hohlraumgrösse des Trägermaterials auf die
Wechselwirkung mit dem Nucleinsäure-Makromolekül erläutert. Das Makromolekül (6) kann
in einen zu kleinen Hohlraum (7) des Trägermaterials (5) nicht genügend eindringen,
um eine optimale Wechselwirkung einzugehen. Der von seinen Abmessungen günstigere
Hohlraum (8) erlaubt dagegen sehr intensive Wechselwirkungen. Um die Wechselwirkung
zu erhöhen, sind die wechselwirkenden Gruppen über flexible Kettenmoleküle (9) auf
der Hohlraumoberfläche verankert. Ist dagegen der Hohlraum (10) zu gross, so ist wieder
mit einer Abnahme der Wechselwirkung zu rechnen. Die Kettenmoleküle haben in diesem
Beispiel folgende chemische Struktur:

Die flexible Kette y-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan ist an der einen Seite am Träger-Silicagel
(P) verankert und trägt am anderen Ende die Anionenaustauschergruppe N,N-Dimethylamino.
[0021] Die beschriebene chemische Modifikation wurde auf sphärische Silicagele mit 10
11m Korngrösse und Hohlraumgrössen von 10, 50 und 400 nm angewendet. Dazu werden 50
g Silicagelteilchen in einem 1000 ml Dreihalskolben bei einem Druck von < 1 mbar 24
h bei einer Temperatur von 240°C aktiviert. Nach dem Abkühlen wurde mit trockenem
Stickstoff belüftet und mit 500 ml trockenem y-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan versetzt.
Die Umsetzung erfolgte 8 bei 220°C unter Stickstoffatmosphäre und unter ständigem
Rühren. Nach der Umsetzung wurde das überschüssige y-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan
abgesaugt und das Produkt Epoxy-Silica mehrmals mit trockenem Dioxan gewaschen. Das
Epoxy-Silica wurde mit einem Vierhalskolben mit Innenthermometer, Rückflusskühler,
Rührer und Stickstoffeinleitungsrohr mit 500 ml trockenem N-N-Dimethylaminoethanol
versetzt. Die Reaktion wurde durch 1 ml BF
3/Ether katalysiert und 24 h unter Rückfluss gekocht. Nach der Reaktion wurde das Dimethylamino-Silicagel
abgesaugt und mehrmals mit Dioxan, Methanol und Ether gewaschen und bei 50°C getrocknet.
Die Ausbeute betrug 51,5 g.
[0022] In Figuren 3 bis 5 sind Trennbeispiele von kurzkettigen Nukleinsäuren (Figur 3) und
langkettigen Nukleinsäuren (Figuren 4, 5) dargestellt. Die Durchmesser der Hohlräume
sind - wie in der Zeichnung angegeben - 10, 50 und 400 nm. Die Konzentration der eluierten
Komponenten wird durch die UV-Absorption bei 260 nm gemessen und gegen die Zeit aufgetragen.
[0023] Daraus lassen sich folgende Ergebnisse ablesen. Kurzkettige Nukleinsäuren mit einer
Länge von 2 bis 3 nm werden optimal auf einer Hohlraumgrösse von 10 nm getrennt (Figur
3). Als ein Beispiel für eine Trennung langkettiger Nukleinsäuren wurde ein natürliches
Gemisch von transfer RNA (8 nm Grösse), ribosomaler 5SRNA (11 nm Grösse), 9S messenger
RNA (30 nm Grösse), und Viroid-RNA (45 nm Grösse, eine pflanzenpathogene infektiöse
RNA) gewählt. Es ist in Figur 4 deutlich zu sehen, dass die grösste gewählte Porengrösse
die beste Trennung ergibt, wobei nicht ausgeschlossen ist, dass mit einer Hohlraumgrösse,
die zwischen 50 und 400 nm liegt, eine noch bessere Trennung zu erzielen wäre. In
Figur 5 ist das Beispiel aus Figur 4 durch langsamere Elution weiter optimiert worden.
Es wird eine vollständige Trennung aller 4 Komponenten erreicht.
[0024] Die in den angegebenen Beispielen verwendeten Dimethylamino-Silicagele hatten die
Beladbarkeit von 4,8 mg Nukleinsäuregemisch/g (10 nm), 17,2 mg Nukleinsäuregemisch/g
(50 nm) und 5,6 mg Nukleinsäuregmisch/g (400 nm).
[0025] Das erfindungsgemäss beschriebene Verfahren ist das erste chromatografische Verfahren,
das folgende Eigenschaften hat:
1. Allgemeine Anwendbarkeit zur Trennung von Nucleinsäuren.
2. Kurze Chromatografiezeiten und hohe Reproduzierbarkeit der Elutionsprofile durch
die Verwendung von durckstabilen Trägern in HPLC Apparaturen.
3. Hohe Beladbarkeit.
4. Chromatografiematerialien mit Langzeitstabilität (kein «Ausbluten» der Chromatografiesäulen)
1. Verwendung eines porenartige Hohlräume enthaltenden chromatographischen Trägermaterials
zur chromatographischen Trennung von Nucleinsäuren, wobei die Grösse der Hohlräume
das 1 bis 20-fache der grössten Abmessung der jeweils zu isolierenden Nucleinsäure
oder der grössten Abmessung der grössten aller im Gemisch enthaltenen Nucleinsäuren
beträgt, hergestellt nach folgendem Verfahren:
a) das eine Hohlraumgrösse von 10 bis 1000 nm, eine spezifische Oberfläche von 5 bis
800 m2/g und eine Korngrösse von 3 bis 100 11m aufweisende Trägermaterial wird mit einem Silanisierungsreagens der allgemeinen
Formel

umgesetzt, wobei
R, ein Alkoxyrest mit 1 bis 10 C-Atomen oder ein Halogenatom oder eine Dialkylaminogruppe
mit Alkylresten mit 1 bis 6 C-Atomen ist,
R2 und R3 ein Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 10 C-Atomen oder ein Alkoxyrest mit 1 bis 10
C-Atomen oder ein Halogenatom oder ein durch mindestens eine Oxa- oder Aminogruppe
unterbrochener Alkylrest mit 4 bis 20 C-Atomen ist, und R4 eine Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 20 C-Atomen oder ein durch mindestens eine
Oxa-oder Amino-Gruppe unterbrochener Alkylrest ist, worauf
b) das Trägermaterial mit einem Reagenz der allgemeinen Formel

zum endgültigen Trägermaterial umgesetzt wird, wobei X eine Amino-, Hydroxy-, Epoxy-Gruppe
oder ein Halogenatom ist,
R eine Kohlenwasserstoffkette mit 2 bis 20 C-Atomen oder ein durch mindestens eine
Oxa- oder Aminogruppe unterbrochener Alkylrest ist, und
Y ein Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 10 C-Atomen und Anionen- oder Kationenaustauscher
bildenden funktionellen Gruppen ist,
wobei bei den Verfahrensschritten in trockener Umgebung gearbeitet wird.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial eine
Hohlraumgrösse von 50 bis 400 nm und eine spezifische Oberfläche von höchstens 200
m2/g aufweist.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial
Siliciumdioxid ist.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlraumquerschnitte
möglichst konstant sind.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt
der Hohlräume um einen Faktor 3 grösser oder kleiner als der Optimalquerschnitt ist.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt
der Hohlräume kreisförmig und deren Oberfläche halbkugelförmig ist.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlräume
röhrenförmig sind.
8. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die die
zu trennenden Nucleinsäuren enthaltende Lösung und die Elutionsmittel, beispielsweise
durch Verwendung von Edelmetall, Glas und/oder Kunststoff für Säulen, Röhren, Ventile
bzw. Pumpen, frei von zweiwertigen Metallionen gehalten werden.
1. Use of a chromatographic carrier material containing pore-likevoidsforthe chromatographic
separation of nucleic acids, wherein the size of the voids is from 1 to 20 times the
largest dimension of the respective nucleic acid to be isolated or the largest dimension
of the biggest of all nucleic acids contained in the mixture, said carrier material
having been prepared by the following process:
a) The carrier material having a void size of from 10 to 1,000 nm, a surface area
of from 5 to 800 m2/g and a particle size of from 3 to 100 p,m is reacted with a silanating reagent of
the general formula
R¡R2RaSiR4 (I)
wherein
R, is an alkoxy residue having from 1 to 10 carbon atoms or a halogen atom or a dialkylamino
group containing alkyl moieties having from 1 to 6 carbon atoms,
R2 and R3 each are a hydrocarbon residue having from 1 to 10 carbon atoms or an alkoxy residue
having from 1 to 10 carbon atoms or a halogen atom or an alkyl residue having at least
from 4 to 20 carbon atoms interrupted by at least one oxa or amino group, and
R4 is a hydrocarbon chain having from 1 to 20 carbon atom or an alkyl residue interrupted
by at least one oxa or amino group, whereupon,
b) in order to form the final carrier material, the carrier material is reacted with
a reagent of the general formula

wherein
X is an amino, hydroxy or epoxa group or a halogen atom,
R is a hydrocarbon chain having from 2 to 20 carbon atom or an alkyl residue interrupted
by at least one oxa or amino group, and
Y is a hydrocarbon residue having from 1 to 10 carbon atoms and containing functional
groups forming anion or cation exchangers,
while in the process steps there has been operated in a dry environment.
2. Use according to claim 1, characterized in that the carrier material has a void
size of from 50 to 400 nm and a surface area of at most 200 m2/g.
3. Use according to claims 1 or 2, characterized in that the carrier material is silicon
dioxide.
4. Use according to anyone of claims 1 to 3, characterized in that the void cross
sections are as constant as possible.
5. Use according to anyone of claims 1 to 4, characterized in that the void cross
sections are by a factor of 3 larger or smaller than the optimum cross section.
6. Use according to anyone of claims 1 to 5, characterized in that the void cross
sections are circular and the surfaces thereof are semispherical.
7. Use according to anyone of claims 1 to 4, characterized in that the voids are tubular
in shape.
8. Use according to anyone of claims 1 to 7, characterized in that the solution containing
the nucleic acids to be separated and the eluants are kept free from divalent metal
ions, for example by using noble metal, glass and/or synthetic material for columns,
pipes, valves and/or pumps, respectively.
1. Utilisation d'un support chromatographique contenant des cavités du genre pores
pour la séparation chromatographique d'acides nucléiques, la dimension des cavités
étant de 1 à 20 fois la plus grande dimension de l'acide nucléique à isoler ou la
plus grande dimension du plus gros des acides nucléiques contenus dans le mélange,
ce support étant préparé par le procédé suivant:
a) on fait réagir le support, qui a une dimension de cavités de 10 à 1000 nm, une
surface spécifique de 5 à 800 m2/g et une grosseur de particules de 3 à 100 µm, avec un réactif de silylation de formule
générale

R, étant un radical alcoxy de 1 à 10 atomes de carbone ou un atome d'halogène ou un
groupe dialkylamino à radicaux alkyles de 1 à 6 atomes de carbone,
R2 et R3 étant un radical d'hydrocarbure de 1 à 10 atomes de carbone ou un radical alcoxy
de 1 à 10 atomes de carbone ou un atome d'halogène ou un radical alkyle de 4 à 20
atomes de carbone interrompu par au moins un groupe oxa ou amino, et
R4 étant un radical d'hydrocarbure de 1 à 20 atomes de carbone ou un radical alkyle
interrompu par au moins un groupe oxa ou amino, après quoi
b) on transforme le support en le support final avec un réactif de formule générale
X-R-Y ( I
X étant un groupe amino, hydroxy ou époxy ou un atome d'halogène,
R étant un radical d'hydrocarbure de 2 à 20 atomes de carbone ou un radical alkyle
interrompu par au moins un groupe oxa ou amino, et
Y étant un radical d'hydrocarbure de 1 à 10 atomes de carbone et à groupes fonctionnels
échangeurs d'anions ou de cations,
les opérations étant faites en conditions anhydres.
2. Utilisation selon la revendication 1, caractérisée en ce que le support a une dimension
de cavités de 50 à 400 nm et une surface spécifique d'au plus 200 m2/g.
3. Utilisation selon l'une des revendications 1 et 2, caractérisée en ce que le support
est du dioxyde de silicium,
4. Utilisation selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que les sections
des cavités sont autant que possible constantes.
5. Utilisation selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que la section
des cavités est trois fois plus grande ou plus petite que la section optimale.
6. Utilisation selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que la section
des cavités est circulaire et leur surface hémisphérique.
7. Utilisation selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que les cavités
sont tubulaires.
8. Utilisation selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisée en ce que la solution
contenant les acides nucléiques à séparer, et les éluants, sont maintenus exempts
d'ions métalliques divalents par exemple par utilisation de métal précieux, verre
et/ou matière plastique pour les colonnes, tubes, robinets et pompes.