[0001] Die Erfindung betrifft eine Flachstrickmaschine mit Nadelauswahleinrichtung, mit
zwei mit Nuten zur Führung von Nadeln, Nadelschiebern und Wählplatinen versehenen
Nadelbetten und mit einem Schlitten mit kombinierten Strick- und Maschenübertragungssystemen,
welche verstellbare Druckschloßteile für eine jedem Nadelschieber zugeordnete Drückerplatine,
verstellbare Abzugsschloßteile und mit den längsverschiebbaren Nadeln gelenkig gekoppelte
Nadelschieber mit einem in das Nadelbett versenkbaren und dabei aus Schloßbahnen
des Schlittens auskuppelbarem Steuerfuß aufweisen.
[0002] Flachstrickmaschinen der eingangs genannten Art sind bereits von der Anmelderin
vorgeschlagen worden oder beispielsweise aus der DE-OS 33 15 283 bekannt. Grundsätzlich
wird hier angestrebt, mit der Nadelauswahleinrichtung eine möglichst vielseitige Nadelsteuerung
zu erreichen und die bewegte Masse des die Schloßteile tragenden Schlittens zu vermindern,
wozu insbesondere eine Kombination der ursprüng lich getrennt voneinander und hintereinander
im Schlitten ausgebildeten Stricksysteme und Maschenübertragungssysteme dient. Bei
diesen Entwicklungstendenzen wird jedoch das bereits durch eine erhöhte Betriebsgeschwindigkeit
der modernen Flachstrickmaschinen in den Vordergrund gerückte Problem einer starken
Abnutzung der die Nadeln steuernden Maschinenteile noch verstärkt.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einer Flachstrickmaschine der
eingangs genannten Art bei einem möglichst geringen Aufwand an dem Verschleiß unterliegenden
Steuerorganen die Auswahleinrichtung, die Schloßteile und mit ihnen zusammenwirkende
Nadeln und Nadelplatinen so auszubilden, daß sie weniger als bisher einem Verschleiß
ausgesetzt sind und somit eine erhöhte Betriebssicherheit der Flachstrickmaschine
gewährleisten.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die den kombinierten
Systemen zugeordneten Auswahlstellen jeweils als Doppelauswahlstellen mit zwei unmittelbar
aufeinanderfolgenden Auswahlmagneten ausgebildet sind, denen jeweils ein Wählplatinen-Austriebsschloßteil
zugeordnet ist, die unterschiedliche Austriebshöhe aufweisen, daß die Drückerplatine
als von der zugeordneten Wählplatine beaufschlagbare Riegelplatine ausgebildet ist,
die einen Drückerfuß, einen Längsverschiebefuß und einen unter eine Nadelschiene des
Nadelbettes schiebbaren Riegelrücken aufweist und daß die auf den Drückerfuß der
Riegelplatinen einwirkenden Druckschloßteile in der Schloßebene quer zur Nadelbettlängsrichtung
verstellbar sind.
[0005] Mittels der Riegelplatinen lassen sich die Nadeln, die nicht zum Stricken oder zur
Maschenübertragung ausgewählt sind, in einer Ruhestellung oder Durchlaufstellung verriegeln,
wobei in der Riegelstellung die Nadelschieber der in Durchlaufstellung befindlichen
Nadeln mit ihrem Steuerfuß aus dem Wirkungsbereich der Schloßteile verstellt sind.
Bei in Ruhestellung befindlichen Nadeln findet also kein Verschleiß an den Nadelschiebern
statt und sie verursachen auch keine Abnutzung der Druckschloßteile. Eine Reibung
zwischen dem Drückerfuß und den Druckschloßteilen entfällt, so daß sich auch die Anforderung
an die Antriebsleistung des Schlittens der Flachstrickmaschine verringert.
[0006] Durch die Doppelauswahlstellen lassen sich die Nadeln wahlweise in eine von drei
möglichen Betriebsstellungen bringen, wobei der zweite Auswahlmagnet nicht auf Wählplatinen
einwirkt, die bereits von der ersten Auswahlstelle beeinflußt worden sind.
[0007] Durch die Verstellbarkeit der Druckschloßteile in der Schloßebene, also parallel
zur Nadelbettebene, können die Druckschloßteile je nach Verstellposition für unterschiedliche
Steuerfunktionen eingesetzt werden, was mindestens eine zusätzliche Schloßbahn für
den Steuerfuß der Nadelschieber erspart. Außerdem wird die Anzahl von Druckschloßteilen
vermindert. Der gesamte Schloßaufbau läßt sich kompakter gestalten, und es ergeben
sich günstigere Hebelverhältnisse für die Druckschloßteile, was die Betriebssicherheit
der Flachstrickmaschine ebenfalls erhöht. Wegen der Verstellbarkeit der Druckschloßteile
in der Schloßebene genügt eine Verteilung der Druckschloßteile auf zwei parallel
zueinander und zur Schlittenlaufrichtung verlaufende Bahnen. Vorteilhafterweise können
die Druckschloßteile auf einem Schloßplattenteil angeordnet sein, das gemeinsam mit
einem verstellbaren Abzugsschloßteil des kombinierten Systemes bewegbar, insbesondere
mittels eines Schrittschaltmotors verstellbar ist. Auch eine solche Zwangskoppelung
der Bewegung mehrerer Schloßteile erhöht die Betriebssicherheit der Flachstrickmaschine
und macht weniger Antriebsorgane für die verstellbaren Schloßteile erforderlich.
[0008] Die bei bekannten Strickmaschinennadeln mit angelenktem Nadelschieber bestehende
Gefahr des Ausschlagens der Gelenkstelle entfällt bei der erfindungsgemäß ausgebildeten
Flachstrickmaschine, da die Kraftübertragung zwischen Nadelschieber und Nadel nicht
mehr an der empfindlichen Gelenkstelle, sondern an einer gesonderten und von der Gelenkstelle
entfernten Koppelungsstelle erfolgt. Vorteilhafterweise kann diese Koppelungsstelle
unmittelbar neben dem Steuerfuß des Nadelschiebers ausgebildet sein. Die gesonderte
Koppelungsstelle ergibt eine wesentlich größere Kupplungsfläche, als dies die Gelenkstelle
bei bisher bekannten vergleichbaren Nadeln ergeben kann. Bei einer Anordnung der Kupplungsstelle
am Fuß des Nadelschiebers wird durch den Reibungsschluß des Hakenteils der Nadel mit
dem Nadelschieber zusätzlich eine Stabilisierung des Steuerfußes des Nadelschiebers
gegen eine unerwünschte Auslenkung aus der Verstellebene der Nadel erreicht.
[0009] Eine weitere Erhöhung der Betriebssicherheit der Maschine bei gleichzeitiger Vergrößerung
der Steuerungsmöglichkeiten für die Nadeln kann dadurch erzielt werden, daß die Nadeln
im Nadelrücken einen Ausschnitt für die Aufnahme mindestens eines am Schlitten senkrecht
zum Nadelbett federnd gelagerten Sicherheitsschloßteiles aufweisen, das an beiden
Enden in eine Keilspitze ausläuft. Mittels dieses Sicherheits schloßteiles läßt sich
die Nadel im Bereich der Kammgleiche in ihrer Stellung sichern. Vorteilhafterweise
kann dieses Sicherheitsschloßteil mit seinen Keilspitzen asymmetrisch zur Schloßteilaufnahme
ausgebildet sein, dergestalt, daß es beim Einsetzen um 180° verdreht eine in Querrichtung
zum Nadelbett unterschiedliche Lage einnimmt. Dadurch kann eine unterschiedliche Einstellung
und regelrechte Nachregulierung der Nadelstellung zur Kammgleiche der Nadeln erreicht
werden. Dabei läßt sich mit den Sicherheitsschloßteilen auch eine Verstellung der
Nadeln unter die Kammgleiche erreichen, was bei bestimmten Musterungen zur Maschenfixierung
vorteilhaft ist. Auch läßt sich mit diesem Sicherheitsschloßteil ein Nachkuliereffekt
erzielen. Die Korrekturbewegung der Nadeln wird dabei weder durch den Nadelschieber
noch durch die anderen Nadelplatinen behindert. Durch seine federnde Anordnung bildet
das Sicherheitsschloßteil gleichzeitig einen Nadelbruchabsteller, der bei einem Anheben
des Schloßteiles wirksam wird.
[0010] Bei einer erfindungsgemäß ausgebildeten Flachstrickmaschine werden in der Nadelauswahleinrichtung
diejenigen Nadeln ausgewählt, die Stricken, Fangen, Maschenübertragen oder Maschenübernehmen
sollen. Durch eine Ausbildung der gesonderten Koppelungsstelle zwischen Nadel und
Nadelschieber mit einem in einen passenden Einschnitt des Nadelschiebers eingreifenden
Hakenteil der Nadeln werden vom Nadelhaken auf den Nadelschieber Reibungskräfte ausgeübt,
welche tendieren, den Steuerfuß des Nadelschiebers in seiner Aktivstellung zu halten.
Es besteht also nicht die Gefahr, daß der Steuerfuß bei großer Schlittengeschwindigkeit
oder in Beschleunigungsabschnitten des Schloßkanales aus dem Schloßkanal ungewünscht
auskuppelt.
[0011] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgebildeten Strickmaschine
anhand der beiliegenden, die erfindungswesentlichen Teile der Maschine mehr oder weniger
schematisch zeigenden Zeichnungen näher erläutert.
[0012] Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 und 2 einen schematischen Querschnitt durch eines der Nadelbetten entlang einer
der Nuten zur Führung der Nadeln und Nadelplatinen bei zwei unterschiedlichen Betriebsstellungen;
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf eine der Schloßplatten des Schlittens mit
den Schloßteilen für zwei kombinierte Strick- und Maschenübertragungssysteme, die
einem der beiden Nadelbetten zugeordnet sind;
Fig. 4 eine Einzeldarstellung von miteinander zur Zwangsverstellung gekoppelten Druckschloßteilen
und Abzugsschloßteilen eines der kombinierten Systeme;
Fig. 5 einen Querschnitt entlang der Linie V - V in Fig. 4 zur Darstellung des Zwangsverstellmechanismus;
Fig. 6 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung bei einer anderen Einstellung der
miteinander verstellgekoppelten Schloßteile;
Fig. 7 eine schematisierte Draufsicht auf ein verstellbares Sicherheitsschloßteil
der Flachstrickmaschine;
Fig. 8 einen Querschnitt durch das auf eine Nadel eines der Nadelbetten einwirkenden
Sicherheitsschloßteiles entlang der Linie VIII - VIII in Fig. 7.
[0013] Die Fig. 1 und 2 zeigen einen Querschnitt durch einen der beiden, insbesondere in
sogenannter V-Stellung zueinander angeordneten Nadelträger einer Flachstrickmaschine,
beispielsweise durch das vordere Nadelbett 10, auf welchem in bekannter Weise zwischen
mit Abstand parallel zueinander angeordneten Stegen 11 Führungskanäle für Nadeln und
Nadelplatinen ausgebildet sind. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel sind sogenannte
Umhängenadeln 12 als Zungennadeln mit einem Nadelkopf 13 und einer Nadelzunge 14 vorgesehen.
Der stegartige Schaft der Nadel 12 ist in seiner hinteren Hälfte in einen am Grund
21 der Führungsnut anliegenden Auflagesteg 15 und einen oberen Kupplungssteg 16 gegabelt.
Die Gabelungsstelle ist als Gelenkstelle 17 für das Gelenkkopfende 18 eines als Federsteg
gestalteten, mit der Nadel 12 gekoppelten Nadelschiebers 19 ausgebildet. Der als
Federsteg gestaltete Nadelschieber 19 der Nadel 12 ist mit seinem freien Ende 20
am Grund 21 der Führungsnut abgestützt und weist in seinem mittleren Bereich einen
Steuerfuß 22 auf. Unmittelbar neben dem Steuerfuß 22 ist er mit einem Kupplungseinschnitt
23 versehen, in welchen ein passend bemessener Hakenteil 24 am Ende des Kupplungssteges
16 der Nadel 12 eintaucht. Der Hakenteil 24 der Nadel 12 und der Kupplungseinschnitt
23 des Nadelschiebers 19 bilden die eigentliche kraftübertragende Koppelungsstelle
zwischen Nadel 12 und Nadelschieber 19. Die Nadeln 12 weisen an ihrem Rücken im mittleren
Teil einen Einschnitt 43 und am Kupplungssteg 16 mit Abstand vom hinteren Hakenteil
24 eine Schulter 42 auf.
[0014] Auf dem Rücken des federstegartigen Nadelschiebers 19 ist eine Riegelplatine 25 längsverschiebbar
angeordnet, die an ihrem einen Ende einen Drückerfuß 26 und an ihrem anderen Ende
einen Längsverstellfuß 27 aufweist. Neben dem Drückerfuß 26 ist an der Riegelplatine
25 ein Riegelrücken 28 ausgebildet, der in der Stellung nach Fig. 2 unter eine in
Längsrichtung des Nadelbettes 10 verlaufende Nadelschiene 29 geschoben ist.
[0015] In Fig. 1 und 2 sind weitere Nadelschienen 30, 31, 32 zur Sicherung der Nadeln 12
und von Wählplatinen 33 eingezeichnet. Die Wählplatinen 33 sind in bekannter Weise
als zweiarmige Schwenkhebel ausgebildet, die um eine Auflagestelle 34 verschwenkbar
sind und mittles einer Feder 35 in die aus Fig. 1 ersichtliche Stellung vorgespannt
sind. Das Ende des einen Armes der Wählplatine 33 ist als Anker 36 für an den Auswahlstellen
A, B, C (Fig. 3) der Schlösser in bekannter Weise angeordnete Elektromagnete 40 ausgebildet,
während das Ende 37 ihres anderen Armes mit den Auswahlstellen A, B, C der Nadelauswahleinrichtung
zugeordneten Druckschloßteilen 41 der Schlösser zusammenwirkt. Die Wählplatinen sind
außerdem mit einem ersten Steuerfuß 38 und einem zweiten Steuerfuß 39 für ihre Längsverschiebung
versehen. Sie können mit ihrem als Anker 36 ausgebildeten Ende auf den Längsverstellfuß
27 der zugeordneten Riegelplatine 25 zu deren Längsverschiebung einwirken.
[0016] In Fig. 3 sind die Schloßteile von zwei kombinierten Strick- und Maschenübertragungssystemen
46 und 47 dargestellt, welche auf die Nadeln 12, die Nadelschieber 19, die Riegelplatinen
25 und die Wählplatinen 33 einwirken. Beide Systeme 46 und 47 sind genau gleich und
in bekannter Weise für die beiden Bewegungsrichtungen des Schlittens spiegelbildlich
symmetrisch ausgebildet. Die Füße der Nadeln und Platinen sind durch kurze Striche
angedeutet. Nachfolgend werden die auf der dargestellten Schloßplatte angeordneten
Schloßteile und sonstigen Steuerungsorgane von unten nach oben beschrieben. Am unteren
Rand sind die im Bereich der Nadelauswahlstellen auf die Enden 37 der Wählplatinen
33 einwirkenden Druckschloßteile 41 dargestellt und sind die zweiten Steuerfüße 39
der Wählplatinen 33 angedeutet, die von Schloßteilen 44 beeinflußt werden können.
Darüber befindet sich eine Reihe von auf die Füße 38 der Wählplatinen 33 einwirkenden
Austriebsschloßteilen 48, 49 und Rückstellschloßteile 50. Darüber befinden sich die
insgesamt drei Gruppen A, B und C von Nadelauswahlstellen, die als Doppelauswahlstellen
gestaltet sind, an denen in Polschuhreihen jeweils zwei Elektromagnete 40.1 und
40.2 mit kurzem Abstand hintereinander angeordnet sind. Die von dem Elektromagneten
40.1 abgeworfenen Wählplatinen 33 werden vom Austriebsschloßteil 49 größerer Länge,
die vom Elektromagneten 40.2 abgeworfenen Wählplatinen 33 werden vom Austriebsschloßteil
48 kleinerer Länge über das Schloßteil 44 beeinflußt.
[0017] Oberhalb der Nadelauswahlstellen A, B und C befindet sich jeweils ein feststehendes
Abzugsschloßteil 51 für die Längsverstellfüße 27 zum Verriegeln der Riegelplatinen
25, und jedem Abzugsschloßteil 51 sind auf die Drückerfüße 26 der Riegelplatinen 25
einwirkende Druckschloßteile 68 vorgeschaltet. Zwischen den drei Abzugsschloßteilen
51 erstrecken sich Längsführungskanäle 69, 52 und 53 begrenzende parallele Stegschloßteile
54, 55 und 56. Laufen die Füße 27 der Riegelplatine 25 unterhalb des Stegschloßteiles
54 im Längsführungskanal 69, befindet sich die Riegelplatine 25 in der aus Fig. 2
ersichtlichen Verriegelungsstellung. Laufen die Füße 27 in dem Schloßkanal 52, ist
die zugehörige Riegelplatine 25 entriegelt, ihr Drückerfuß 26 hierbei unbeaufschlagt
(im System 46 Stricken und im System 47 Maschenübergabe). Laufen die Füße 27 der Riegelplatine
25 im Schloßkanal 53, gelangt der Drückerfuß 26 der Riegelplatine 25 am System 46
in den Bereich des in der oberen Reihe der im System 46 eingetragenen beiden Reihen
von Druckschloßteilen angeordneten Druckschloßteiles 59 (im System 46 Fang). Die
Druckschloßteile 57 - 59 sind jedoch in der Schloßebene gemeinsam um eine Reihe nach
oben parallelverstellbar, wie dies am System 47 gezeigt ist und was nachfolgend anhand
der Fig. 4 - 6 noch näher erläutert wird. Dies bedeutet, daß die am kombinierten
System 47 mit ihren Füßen 27 im Schloßkanal 53 befindlichen Riegelplatinen 25 mit
ihrem Drückerfuß 26 nicht mehr vom Druckschloßteil 59, sondern von den Druckschloßteilen
57 und 58 beeinflußt sind (Maschenübernahme).
[0018] Oberhalb der beiden Reihen von Druckschloßteilen 57 - 59 befinden sich die auf die
Steuerfüße 22 der Nadelschieber 19 einwirkenden, wahlweise die Nadeln in die Stellung
Stricken, Fangen, Maschenübergabe oder Maschenübernahme steuernden ineinandergeschachtelten
Schloßteile der kombinierten Systeme 46 und 47. Der Aufbau und die Wirkung der Schloßteile
solcher kombinierter Strick- und Maschenübertragungssysteme ist beispielsweise in
der DE-OS 35 37 612 beschrieben. Aus Übersichtlichkeitsgründen sind in Fig. 3 nur
die erfindungswesentlichen, verstellbaren Abzugsschloßteile 60 und 61, der Strickschloßkanal
62, ein Schloßkanal 45 und ein die Schulter 42 der Nadeln 12 beaufschlagendes Schloßteil
63 bezeichnet. Zu beiden Seiten des Schloßteiles 63 der kombinierten Systeme 46,
47 befinden sich außerdem verstellbare Sicherheitsschloßteile 64, die nachfolgend
in Verbindung mit den Fig. 7 und 8 näher beschrieben werden. Vor und zwischen den
kombinierten Systemen 46, 47 sind die Steuerfüße 22 unverriegelter Nadeln 12 in einem
Schloßkanal 67 geführt. Bei verriegelten Nadeln 12 bewirken in diesen Bereichen die
Sicherheitsschloßteile 64 eine Nadelführung.
[0019] An den beiden kombinierten Systemen 46 und 47 sind die in der Schloßebene verstellbaren
Druckschloßteile 57 - 59 und die ebenfalls in der Schloßebene verstellbaren Abzugsschloßteile
60 und 61 miteinander über eine Kulissenplatte 70 in einer aus den Fig. 4 - 6 ersichtlichen
Weise miteinander gekoppelt. In der Kulissenplatte 70 sind zwei Steuerkurven 71 und
72 ausgebildet. In die erste Steuerkurve 71 greift ein Führungsstift 73 ein, der auf
einer die Druckschloßteile 57, 58 und 59 gemeinsam tragenden Platte 74 befestigt
ist. Die Platte 74 ist mit Abschnitten 75 in Richtung des Doppelpfeiles 76 quer zur
Bewegungsrichtung des Schlittens und damit auch quer zu der durch den Doppelpfeil
77 angedeuteten Verstellrichtung der Kulissenplatte 70 verschiebbar gelagert. Die
Verstellung der Kulissenplatte 70 kann mittels eines nicht dargestellten Verstellmotors
erfolgen. Die andere Kurve 72 wirkt auf an den durch Zugfedern 80, 81 in eine ihrer
Endstellungen vorgespannten Abzugsschloßtei len 60 und 61 angeordnete Führungsstifte
78 und 79 ein. Durch Verstellung der Kulissenplatte 70 in Richtung des Doppelpfeiles
77 wird das jeweils aktive Abzugsschloßteil 61, das sich mit seinem Führungsstift
79 in der Führungsbahn 72 befindet, in Richtung der in den Figuren eingezeichneten
strichpunktierten Linie 82 zur Veränderung der Kuliertiefe der Nadeln 12 und damit
der Maschenlänge verstellt. Bei dieser Kuliertiefenänderung befindet sich der Führungsstift
73 der die Druckschloßteile 57 - 59 tragenden Platte 74 in einem geradlinigen Mittelbereich
der Führungskurve 71, so daß keine Verstellung der Platte 74 in Richtung des Doppelpfeiles
76 erfolgt. Erst wenn die Kulissenplatte 70 ganz in eine ihrer beiden Endstellungen
verschoben ist, gelangt der Zapfen 73 in einen ansteigenden Endbereich der Führungskurve
71, wodurch die Platte 74 aus der aus Fig. 4 ersichtlichen Stellung in die aus Fig.
6 ersichtliche Stellung verschoben wird. Dadurch werden die Druckschloßteile 57 -
59 jeweils um die Bahnbreite parallelverschoben.
[0020] Die Fig. 7 und 8 zeigen die Ausbildung und Anordnung der Sicherheitsschloßteile 64.
Jedes Sicherheitsschloßteil 64 ist asymmetrisch auf einem rechteckigen Steckkörper
86 angeordnet und endet beidseitig in einer Keilspitze 87. Der rechteckige Steckkörper
86 ist an einer breiteren Montageplatte 88 befestigt. Der rechteckige Steckkörper
86 läßt sich in eine passende Aufnahmeöffnung gleichen Querschnitts einer Schloßplatte
89 einsetzen, die sich in Richtung des in Fig. 7 eingezeichneten Doppelpfeiles 90
in Richtung der Führungskanäle des Nadelbettes 10 verstellen läßt. In Fig. 7 ist
symbolisch ein elektrischer Verstellmotor 91 eingezeichnet.
[0021] Der Steckkörper 86 mit dem Sicherheitsschloßteil 64 ist in der Schloßplatte 89 gegen
die Kraft einer Rückstellfeder 96 senkrecht zum Nadelbett 10 auf Ansatzschrauben 98
verstellbar gelagert. Wird das Sicherheitsschloßteil 64 etwa bei einem Nadelbruch
angehoben, wird der Fühler 92 eines Abstellschalters 93 betätigt und die Flachstrickmaschine
sofort stillgesetzt.
[0022] Der Steckkörper 86 kann aus der Öffnung der Schloßplatte 89 herausgenommen und um
180° in der Schloßebene gedreht wieder eingesetzt werden. Wegen der asymmetrischen
Anordnung des Sicherheitsschloßteiles 64 auf dem Steckkörper 86 ist die dann wirksame
Führungskante 94 des Sicherheitsschloßteiles 64 in der Richtung des Pfeiles 90 parallelversetzt
gegenüber der anderen Führungskante 95 des Sicherheitsschloßteiles 64.
[0023] Die Wirkungsweise der Nadelauswahleinrichtung ist folgende: Fig. 1 zeigt einen Nadelschieber
19 mit in Wirkstellung befindlichem Steuerfuß 22, wenn an der Nadelauswahlstelle
A ein Auswahlmagnet 40.1 den Magnetanker 36 der Auswahlplatine 33 abgestoßen hat,
das am zweiten Steuerfuß 39 der Wählplatine 33 angreifende Schloßteil 44 die Wählplatine
33 soweit vorgeschoben hat, daß sie mit ihrem ersten Steuerfuß 38 in den Wirkungsbereich
des Austriebsschloßteiles 49 gelangt. Bei der Verstellbewegung durch das Austriebsschloßteil
49 trifft die Wählplatine 33 mit ihrem Magnetanker 36 auf den Längsverstellfuß 27
der zugeordneten Riegelplatine 25 und verschiebt die Riegelplatine 25 aus ihrer in
Fig. 2 dargestellten Riegelstellung so weit vor, daß der Drückerfuß 26 der Riegelplatine
25 in die Bahn des Druckschloßteiles 57, 58 oder 59 gelangt (je nach Stellung der
Kulissenplatte 70). Der Längsverstellfuß 27 der Riegelplatine 25 läuft dann im Schloßkanal
53. Fig. 1 zeigt den Drückerfuß 26 kurz vor dem Auflaufen auf das Druckschloßteil
59 des kombinierten Systemes 46. Der Steuerfuß 22 des Nadelschiebers 19 läuft dabei
in den Schloßkanal 62 ein. Ist er dort bis zur Fanghöhe angestiegen, wird das Druckschloßteil
59 wirksam und kuppelt den Steuerfuß 22 aus dem Schloßkanal 62 aus. Die Nadel 12 wird
also nur bis in Fanghöhe ausgetrieben. Wäre der Auswahlmagnet 40.2 wirksam gewesen,
würde das kürzere Austriebsschloßteil 48 eine Verstellung des Fußes 27 der Riegelplatine
25 nur bis in den Schloßkanal 52 bewirken und die Druckschloßteile 57, 58 oder 59
blieben unwirksam. In diesem Fall gelangt die Nadel 12 bis in ihre Strickstellung
und durchläuft den Schloßkanal 62 voll.
[0024] Fig. 2 zeigt den Nadelschieber 19 in einer Verriegelungsstellung, in welcher ihr
Steuerfuß 22 aus den Schloßbahnen ausgekuppelt ist und auf der Höhe des Schloßkanales
67 ausgekuppelt verbleibt. Diese Stellung wird dann erreicht oder beibehalten, wenn
die zugeordnete Wählplatine 33 an einer der Nadelauswahlstellen A, B oder C von keinem
der beiden Auswahlmagneten 40.1, 40.2 beeinflußt wird, also in der aus Fig. 2 ersichtlichen
Stellung mit abgesenktem Steuerfuß 39 verbleibt. In diesem Falle läuft der erste Steuerfuß
38 der Wählplatine 33 in Fig. 3 unterhalb der Schloßteile 48 - 50 von diesen Schloßteilen
unbeeinflußt hindurch. Der Längsverstellfuß 27 der zugeordneten Riegelplatine 25
ist bei auf den Drückerfuß 26 einwirkendem Druckschloßteil 68 durch das Abzugsschloßteil
51 in die aus Fig. 2 ersichtliche Stellung zurückbewegt, in welcher der Riegelrücken
28 der Riegelplatine 25 unter die Nadelschiene 29 geschoben ist.
[0025] Erfolgt eine Verstellung der Kulissenplatte 70 bis in ihre aus Fig. 6 ersichtliche
Endstellung, wird eine gemeinsame Höhenverstellung der Druckschloßteile 57 - 59 um
die Breite einer Druckschloßreihe erreicht. Eine solche Verstellung ist am kombinierten
System 47 in Fig. 3 dargestellt, allerdings dort bei am weitesten abgezogenem Abzugsschloßteil
60. Damit ist dieses System auf eine Maschenübergabe und Maschenübernahme eingestellt.
An der Auswahlstelle B vom ersten Auswahlmagneten 40.1 abgeworfene und von einem
Austriebsschloßteil 48 beeinflußte Wählplatinen 33 können dann die Riegelplatine
25 bis in den Einflußbereich der Druckschloßteile 57 und 58 bewegen. Der Steuerfuß
22 des Zugeordneten Nadelschiebers 19 wird ausgekuppelt, nicht vom Abzugsschloßteil
60 erfaßt und wirkt bei einer Maschenübernahme mit. Der Längsverstellfuß 27 der zugeordneten
Riegelplatinen 25 läuft dabei in der Schloßbahn 53.
[0026] Die vom zweiten Auswahlmagneten 40.2 abgeworfenen und vom Austriebsschloßteil 48
beeinflußten Wählplatinen 33 halten die Nadelschieber 19 unverriegelt. Ihr Steuerfuß
22 bleibt in Betriebsstellung und läuft am Rücken des Abzugsschloßteiles 60 des kombinierten
Systemes 47 in dem dort ausgebildeten Nadelkanal 45 nach oben, wobei die Nadel 12
bis in eine Maschenübergabestellung ausgetrieben wird und mit ihrer Stufe 42 auf das
Schloßteil 63 trifft. Der Längsverstellfuß 27 der zugeordneten Riegelplatine 25 läuft
dabei in der Schloßbahn 52.
[0027] Vor, zwischen und hinter den beiden kombinierten Systemen 46 und 47 werden die ausgekuppelten
Nadeln 12 in ihrer Lage durch die Sicherheitsschloßteile 64 beeinflußt. Je nachdem,
wie die Steuerschloßteile 64 eingesetzt sind, wird die Steuerkante 94 oder die Steuerkante
95 wirksam und werden die Nadeln 12 durch die in ihren Einschnitt 43 eintauchenden
Sicherheitsschloßteile 64 genau auf Kammgleiche oder etwas darunter gehalten. Bei
einer Verstellung der Lage des Sicherheitsschloßteiles 64 mittels des Stellmotors
91 kann aber auch noch eine stärkere Nachregulierung der Nadelstellung bis zur Bewirkung
einer echten Nachkulierung vorgenommen werden. Diese Verstellung wird durch die mit
der Nadel zusammenwirkenden Platinen nicht behindert. Durch abgebrochene Nadeln werden
die Sicherheitsschloßteile 64 angehoben und bewirken das bereits erwähnte Abstellen
der Maschine.
1. Flachstrickmaschine mit Nadelauswahleinrichtung, mit zwei mit Nuten zur Führung
von Nadeln, Nadelschiebern und Wählplatinen versehenen Nadelbetten und mit einem Schlitten
mit kombinierten Strick- und Maschenübertragungssystemen, die verstellbare Druckschloßteile
für eine jeder Nadel zugeordnete Drückerplatine, verstellbare Abzugsschloßteile und
mit den längsverschiebbaren Nadeln gelenkig gekoppelte Nadelschieber mit einem in
das Nadelbett versenkbaren und dabei aus Schloßbahnen des Schlittens auskuppelbaren
Steuerfuß aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß die den kombinierten Systemen (46, 47) zugeordneten Auswahlstellen
(A, B, C) jeweils als Doppelauswahlstellen mit zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden
Auswahlmagneten (40.1, 40.2) ausgebildet sind, denen jeweils ein Wählplatinen-Austriebsschloßteil
(48, 49) zugeordnet ist, die unterschiedliche Austriebshöhe aufweisen,
daß die Drückerplatine als von der zugeordneten Wählplatine (33) beaufschlagbare
Riegelplatine (25) ausgebildet ist, die einen Drückerfuß (26), einen Längsverschiebefuß
(27) und einen unter eine Nadelschiene (29) des Nadelbettes (10) schiebbaren Riegelrücken
(28) aufweist und
daß die auf den Drückerfuß (26) der Riegelplatinen (25) einwirkenden Druckschloßteile
(57 - 59) in der Schloßebene quer zur Nadelbettlängsrichtung verstellbar sind.
2. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckschloßteile
(57 - 59) für die Riegelplatinen (25) auf zwei parallel zueinander und zur Schlittenlaufrichtung
verlaufende Bahnen verteilt und gemeinsam quer zur Nadelbettlängsrichtung und Schlittenlaufrichtung
verstellbar sind.
3. Flachstrickmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckschloßteile
(57 - 59) auf einer Platte (74) angeordnet sind, die gemeinsam mit einem verstellbaren
Abzugsschloßteil (60, 61) des kombinierten Systemes (46, 47) bewegbar ist.
4. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Riegelplatine (25) auf dem Nadelschieber (19) der zugeordneten Nadel (12) längsverschiebbar
gelagert ist und daß die Nadeln (12) für den zugehörigen Nadelschieber (19) eine von
ihrer Gelenkstelle (17) entfernte kraftübertragende Koppelungsstelle (23/24) aufweisen.
5. Flachstrickmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadel (12)
an ihrem inneren Ende in einen Auflagesteg (15) und einen Kupplungssteg (16) gegabelt
ist, wobei die Gabelungsstelle als Gelenkstelle (17) für das eine Ende (18) des Nadelschiebers
(19) ausgebildet ist, und daß der Kupplungssteg (16) der Nadel (12) in einem zum
Nadelbett (10) gerichteten Hakenteil (24) endet, der in einen passenden Einschnitt
(23) des Nadelschiebers (19) ragt.
6. Flachstrickmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Koppelungseinschnitt
(23) unmittelbar neben dem Steuerfuß (22) des Nadelschiebers (19) ausgebildet ist.
7. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Längsverschiebefuß (27) der Riegelplatinen (25) im Bereich der auf den Steuerfuß
(22) der Nadelschieber (19) einwirkenden Schloßteile der kombinierten Systeme (46,
47) in Schloßbahnen (69, 52, 53) zwangsgeführt sind.
8. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
in Durchlaufrichtung vor zur Verriegelung dienenden Abzugsschloßteilen (51) für den
Längsverschiebefuß (27) der Riegelplatinen (25) auf deren Drückerfuß (26) einwirkende
Druckschloßteile (68) vorgeschaltet sind.
9. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nadeln (12) im Nadelrücken einen Ausschnitt (43) für die Aufnahme mindestens
eines am Schlitten senkrecht zum Nadelbett (10) federnd gelagerten Sicherheitsschloßteiles
(64) aufweisen, das an beiden Enden in eine Keilspitze (87) ausläuft.
10. Flachstrickmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die federnd
gelagerten Sicherheitsschloßteile (64) mit einem Abstellschalter (92/93) gekoppelt
sind.
11. Flachstrickmaschine nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Sicherheitsschloßteil
(64) und seine Keilspitzen (87) asymmetrisch auf einem Einsetzkörper (86) ausgebildet
sind, dergestalt, daß das Sicherheitsschloßteil (64) beim Einsetzen um 180° verdreht
eine in Querrichtung zum Nadelbett (10) unterschiedliche Lage einnimmt.
12. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Sicherheitsschloßteil (64) im Schlitten in Querrichtung zum Nadelbett (10)
mittels eines Verstellmotors (91) verstellbar gelagert ist.
13. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die gemeinsame Verstellung der Druckschloßteile (57 - 59) und der Abzugsschloßteile
(60, 61) der kombinierten Systeme (46, 47) jeweils mittels eines Verstellmotors erfolgt.
14. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nadeln (12) am Rücken ihres Kupplungssteges (16) mit Abstand von dem am Ende
des Kupplungssteges (16) ausgebildeten Hakenteil (24) eine Stufung (42) als Ansatzstelle
für Schloßteile (63) aufweisen.