[0001] Die Erfindung betrifft mehrschichtige Reinigungsmittel in Schmelzblockform, insbesondere
für die maschinelle Reinigung von Geschirr, ein Verfahren zur Herstellung der Reinigungsmittel
und die Verwendung der Reinigungsmittel im automatisch ablaufenden Vorspül- und Reinigungsprozeß
von Haushaltsgeschirrspülmaschinen (HGSM).
[0002] Bisher ist es üblich, die für das maschinelle Reinigen von Geschirr in HGSM verwendeten
Reinigungsmittel unabhängig von ihrem Aggregatzustand und/oder ihrer Form über eine
meist in der Tür der Maschine untergebrachte Dosiervorrichtung, die sich bei Erreichen
des Hauptreinigungsganges nach dem Vorspülgang automatisch öffnet, zu geben, so daß
das einströmende, sich erwärmende Leitungswasser das Reinigungsmittel mitreißen und
auflösen kann. Das Reinigungsmittel soll sich so rasch wie möglich lösen, um während
des gesamten Reinigungsganges zur Verfügung zu stehen. Der Vorspülgang wird nur insofern
zur Reinigung genutzt, als an Geschirr lose anhaftender Schmutz durch die Mechanik
der Wasserumwälzung erfernt wird. Ein Reinigungsmittel wird hier nicht eingesetzt.
[0003] Vom maschinellen Geschirrspülen im gewerblichen Sektor, z. B. in Großküchen, her
ist bekannt, daß das zu der Reinigungszone zudosierte Reinigungsmittel, das durch
die kontinuierliche Arbeitsweise nach dem Gegenstromprinzip in die sogenannte Vorabräumzone,
die einem Vorspülgang entspricht, verschleppt wird, dort zur unterstützenden Reinigung
von anhaftenden Speiseresten ge nutzt wird. Eine Vorabräumzone mit Reinigungsmittelanteil
ist effektiver als eine lediglich mit Frischwasser versorgte Vorabräumung. Die auf
diesem Sektor eingesetzten Reinigungsmittel sind allerdings sehr stark alkalisch.
Sie enthalten vor allem Alkalihydroxide. Der pH-Wert liegt bei üblichen Anwendungskonzentrationen
oberhalb von etwa 12.
[0004] Es war nun, vor allem unter dem Aspekt der zunehmenden Herstellung energiesparender
Spülmaschinen, das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Reinigungsmittel zu entwickeln,
das auch im Vorspülgang einer Haushaltsgeschirrspülmaschine der Unterstützung der
Reinigung dient. Da der Vorspülgang, der bei Leitungswasserzulauftemperaturen arbeitet,
nur wenige Minuten dauert, muß das Reinigungsmittel dabei möglichst schnell löslich
sein. Es darf auch nicht zu stark alkalisch sein, da das im Haushaltssektor sowohl
aus gesundheitlichen als auch aus dekorschädigenden Gründen nicht zulässig ist. Der
pH-Wert soll deshalb 12 möglichst nicht überschreiten. Gehalte an freiem Ätzalkali
sind auszuschließen.
[0005] Man könnte zwar ein bekanntes Geschirreinigungsmittel in die Dosiervorrichtung der
Maschine für den Reinigungsgang geben und ein zweites, schnell kaltwasserlösliches
Mittel in irgendeiner Weise zum Vorspülgang zusetzen. Dann aber benötigte man zwei
unterschiedlich zusammengesetzte Mittel, was nicht nur unbequem wäre, sondern bei
der Verwendung auch zu Verwechslungen Anlaß geben könnte.
[0006] Es wurde nun gefunden, daß sich schmelzblockförmige Reinigungsmittel für die gleichzeitige
Verwendung im Vorspül- und Hauptreinigungsgang eignen, die im Vorspül- und im Reinigungsgang
während unterschiedlicher Zeiten und Wassertemperaturen insge samt unterschiedliche
Löslichkeiten aufweisen, was durch zwei oder mehr unterschiedlich wirkende Schichten
gewährleistet wird.
[0007] In der US-PS 2,412,819 sind schmelzblockförmige Reinigungsmittel für das maschinelle
Geschirrspülen beschrieben worden, die durch bloßes Zusammenmischen aller alkalisch
reagierenden Aktivsubstanzen wie z. B. bis zu 65 Gew.-%, bezogen auf das gesamte
Mittel, an Natriumsilikaten und Pentanatriumtriphosphat sowie gegebenenfalls Wasser,
falls das bevorzugte Hydratwasser der genannten Verbindungen nicht ausreicht, und
anschließendes mildes Erwärmen der Mischung unter Rühren auf 90 bis 100 °C bis zum
Erreichen einer einheitlich geschmolzenen Masse sowie deren Vergießen in Formen und
Erstarrenlassen zu einem dichten Kristallaggregat hergestellt wurden. Zusätze an aktivchlorabspaltenden
Verbindungen sind dort nicht genannt worden. Das ist verständlich, weil die Mittel
selbst stark alkalisch sind und zu erwarten war, daß sie wie viele Substanzen, deren
Zusatz erwünscht wäre, die aber alkaliempfindlich sind, bereits beim Schmelzprozeß
unwirksam gemacht werden würden. Unabhängig von ihrem Lösungsverhalten sind derartige
Mittel daher für den Einsatz in Haushaltsgeschirrspülmaschinen nicht geeignet.
[0008] Schmelzblockförmige Mittel für die maschinelle Geschirreinigung werden auch in der
EP-PS 3 769 beschrieben. Sie enthalten überwiegend hohe Anteile an Alkalihydroxiden.
Beispiel 8 gibt aber auch eine Zusammensetzung an, die alkalihydroxidfrei ist. Dort
wird der Aktivchlorträger zwar in die später erstarrende wäßrige Lösung der Bestandteile
direkt eingerührt, meist aber wird der Aktivchlorträger in Form eines gesonderten
Kerns zugegeben. Der Gehalt an reinigungsaktiven Substanzen liegt bei diesem Beispiel
nur bei 60 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, was für den Einsatz in Haushaltsgeschirrspülmaschinen
zu gering ist. Da in der Patentschrift, wiederholt, auch in Vergleichsversuchen, auf
die bekannte Alkaliempfindlichkeit der Aktivchlorträger hingewiesen wird, war auch
nicht davon auszugehen, daß sich Aktivchlorträger in zwar alkalihydroxidfreie, aber
dennoch stark alkalische Schmelzblockreiniger direkt einarbeiten lassen würden.
[0009] In der älteren deutschen Patentanmeldung P 35 19 354.9 sind dagegen bereits schmelzblockförmige,
alkalihydroxidfreie Mittel für das maschinelle Reinigen von Geschirr mit einem Gehalt
an 65 bis 85 Gew.-%, bezogen auf das ganze Mittel eines Gemisches aus Alkalisilikaten
und Pentaalkalitriphosphaten und einem homogen verteilten Gehalt an aktivchlorabspaltenden
Verbindungen bekannt; sie weisen jedoch nicht das für den erfindungsgemäßen Verwendungszweck
optimale Löslichkeitsverhalten auf.
[0010] Die Erfindung betrifft daher einmal Reinigungsmittel in Schmelzblockform, insbesondere
für die maschinelle Reinigung von Geschirr, enthaltend übliche alkalische Komponenten,
insbesondere aus der Gruppe der Alkalimetasilikate und Pentaalkalitriphosphate, sowie
übliche Zusätze vom Typ der Aktivchlorverbindungen, Tenside und/oder Elektrolyte,
die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie als mehrschichtige, vorzugsweise zweischichtige
Gebilde vorliegen und daß die Schichten bei dem maschinell vorgegebenen Zeit-Temperatur-Verlauf
eine unterschiedliche Lösegeschwindigkeit besitzen.
[0011] Die Zusammensetzung der Reinigungsschicht für den Vorspülgang besteht aus kaltwasserlöslichen
Alkalispendern, insbesondere aus verschieden hydratisierten Alkalimetasilikaten, die
ein Anquellen und Durchnetzen von angetrockneten Speiseresten bewirken, welche sich
durch die Wassermechanik allein nicht vom Geschirr entfernen lassen. Diese Schicht
besitzt bei 15 °C eine Lösegeschwindigkeit in strömendem Wasser von 25 bis 40, vorzugsweise
von 28 bis 38, Gramm pro Stunde.
[0012] Die Alkalimetasilikate, vorzugsweise Natriummetasilikate, der für den Vorspülgang
vorgesehenen Schicht werden in der wasserfreien und daher am stärksten alkalischen
Form und des Nonahydrats, der am leichtesten löslichen Form, eingesetzt. Das Gemisch
kann auch Anteile an Pentahydrat enthalten. Die Zusammensetzung der Vorspülgangreinigungsmittelschicht
besteht aus 20 bis 100, vorzugsweise 30 bis 80 Gew.-% Natriummetasilikatnonahydrat,
0 bis 60, vorzugsweise 10 bis 50 Gew.-% Natriummetasilikatpentahydrat und zur Erzielung
höherer Alkalität 0 bis 60, vorzugsweise 10 bis 58 Gew.-% an wasserfreiem Natriummetasilikat.
[0013] Der für den Vorspülgang vorgesehenen Schicht können zur weiteren Verbesserung der
Löslichkeit, aber auch zur Kostenoptimierung noch Elektrolyte zugesetzt werden. Unter
Elektrolyten sind Alkalisalze anorganischer oder organischer Säuren wie beispielsweise
Pentanatriumtriphosphat, Natriumsulfat, Natriumacetat und Natriumcitrat zu verstehen.
Ihr Anteil am Gesamtgewicht der für den Vorspülgang vorgesehenen Reinigungsmittelschicht
kann 2 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5 Gew.-% betragen.
[0014] Die Schicht für den eigentlichen Reinigungsgang enthält vorzugsweise einen wesentlichen
Gehalt an Natriummetasilikaten und wasserfreiem Pentanatriumtriphosphat und zusätzlich
weitere reinigungswirksame Substanzen wie zum Beispiel eine Aktivchlorverbindung.
Ihre Lösegeschwindigkeit in strömendem Wasser bei 15 °C liegt vorzugsweise unterhalb
von 25 Gramm pro Stunde, insbesondere im Bereich von 24,5 bis 15 Gramm pro Stunde.
[0015] Als wasserfreies Pentaalkalitriphosphat, vorzugsweise Pentanatriumtriphosphat, für
die für den Reinigungsgang vorgesehene Schicht dient ein Zusatz von 5 bis 50 Gew.-%,
vorzugsweise 5 bis 45 Gew.-%, bezogen auf diese Schicht.
[0016] Die Alkalimetasilikate werden in der für den Reinigungsgang vorgesehenen Schicht
mit der geringeren Lösegeschwindigkeit vorteilhaft in Form von Natriummetasilikatnonahydrat,
Natriummetasilikathexahydrat und Natriummetasilikatpentahydrat eingesetzt. Die Einsatzmengen
betragen 5 bis 60, vorzugsweise 10 bis 50 Gew.-%, berechnet auf wasserfreie Verbindungen
und bezogen auf die für den Reinigungsgang vorgesehene Schicht. Man kann aber auch
wasserfreie Verbindung zusetzen, wodurch der Gehalt an reinigungsaktiven Substanzen
erhöht wird.
[0017] Das optimale Gewichtsverhältnis von Pentanatriumtriphosphat zu Natriummetasilikat,
jeweils wasserfrei berechnet, für die Schicht für den Reinigungsgang, beträgt 2 :
1 bis 1 : 2, vorzugsweise 1 : 1 bis 1 : 1,7.
[0018] Als organische aktivchlorabspaltende Verbindungen können in der für den Reinigungsgang
vorgesehenen Schicht die verschiedenen chlorierten Verbindungen der Isocyanursäure,
wie vorzugsweise Trichlorisocyanursäure (TICA), aber auch Na/K-Dichlorisocyanurat,
Na-Dichlorisocyanurat-dihydrat (Na-DCC-2 H₂0), Na-monochloramidosulfonat (= N-Chlorosulfamat)
und N-Chlor-p-toluolsulfonsäureamid-Natrium ("Chloramin T") eingesetzt werden. Auch
anorganische Aktivchlorträger wie beispielsweise Chlorkalk, Lithium- oder Calciumhypochlorit
können Anwendung finden. Sie werden in Mengen von 0,2 bis 4, vorzugsweise von 0,5
bis 2 Gew.-%, bezogen auf den Aktivchlorgehalt, der z. B. durch jodometrische Titration
zu bestimmen ist, und die gesamte Schicht, eingesetzt.
[0019] Der gesamte Wassergehalt der schmelzblockförmigen Reinigungsmittelschicht beträgt
11 bis 35, vorzugsweise 18 bis 30 Gew.-%. Er wird bevorzugt durch den Kristallwassergehalt
der alkalisch reagierenden Substanzen eingebracht. Die Berechnungen des Wassergehaltes
haben daher von diesen Verbindungen auszugehen.
[0020] Bekanntlich gehen aktivchlorabspaltende Verbindungen mit verschiedenen organischen
Verbindungen wie den meisten Tensiden Zersetzungsreaktionen ein, während anorganische
Salze kaum Einfluß auf die Beständigkeit der Aktivchlorverbindungen ausüben. Man
kann die erfindungsgemäße Schichtenbildung daher besonders vorteilhaft auch zur Trennung
untereinander unverträglicher Komponenten benutzen. So kann neben der in der für den
Reinigungsgang vorgesehenen Schicht enthaltenen Aktivchlorverbindung in der für
den Vorspülgang vorgesehenen Schicht vorteilhaft eine Tensidkomponente untergebracht
werden. Hierdurch wird die Netzwirkung im Vorspülgang erhöht und der durch die Alkalien
angelöste Schmutz besser durchdrungen.
[0021] Als Tensidkomponente eignen sich die bekannten schwachschäumenden nichtionischen
Tenside wie die Ethoxylierungsprodukte von langkettigen Alkoholen und Alkylphenolen,
wobei zur Verminderung der Schaumneigung die freien Hydroxylgruppen des Polyethylenglykoletherrestes
durch Ether- oder Acetalgruppen bzw. durch Polypropylenglykoletherreste substituiert
sein können. Geeignet sind ferner die Blockpolymeren des Ethylenoxids mit Polypropylenoxid.
Der Anteil der Tenside am Gesamtgewicht der für den Vorspülgang vorgesehenen Schicht
kann 1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 4 Gew.-% betragen.
[0022] Gegebenenfalls können der für den Vorspülgang vorgesehenen Reinigungsmittelschicht
noch geringe Mengen an Farbstoffen zugesetzt werden.
[0023] Die Bestimmung der Lösegeschwindigkeit der Substanzen für die einzelnen Schichten
der schmelzblockförmigen Reinigungsmittel erfolgte nach Erstarrung der Rohstoffschmelzen
in einer Laborapparatur. Hierzu wurden 15 g des zu prüfenden Reinigungsmittels, das
als feste, kompakte Masse in Form einer Quaders vorlag (ca. 25 × 95 × 15 mm), in eine
250 ml Waschflasche nach DIN 12596 aus Borosilikatglas gegeben. Die Waschflasche wurde
danach mit einem Waschflascheneinsatz nach Drechsel verschlossen und mit einer Schliffhalterung
gesichert. Mit einer Geschwindigkeit von 20 l/h wurde Wasser mit einer dem Vorspülgang
entsprechenden durchschnittlichen Temperatur von 15 °C durch die Flasche hindurchgeleitet
und nach 15 Minuten durch Wägung die Menge bestimmt, die sich unter diesen Bedingungen
gelöst hatte. Das Löseverhalten wurde definiert als Lösegeschwindigkeit in g/h (vergleiche
Tabelle, Mengenangaben in Gew.-%)
[0024] Die Ergebnisse zeigen, daß das Löseverhalten durch die gezielte Auswahl der Rohstoffe
in breitem Bereich variiert werden kann. Die Zugabe von Tensiden, die eine verbesserte
Benetzung bewirken, hat nur einen untergeordneten Einfluß auf die Löslichkeit. Das
gilt auch für den Zusatz geringer Mengen an Elektrolyten.

[0025] Bei der Herstellung der Schmelze für die Vorspülgangreinigungsmittelschicht erwärmt
man zuerst das Natriummetasilikatnonahydrat auf etwa 55 °C und fügt zur Kenntlichmachung
gegebenenfalls Farbstoff zu. Anschließend wird innerhalb möglichst kurzer Zeit unter
intensivem Rühren gegebenenfalls Natriummetasilikatpentahydrat und/oder Elektrolyt
und/oder wasserfreies Natriummetasilikat und/oder nichtionisches Tensid zugegeben
und solange gerührt, bis die Schmelze und die darin verteilten Feststoffteilchen
im wesentlichen homogen sind. Vorzugsweise enthält die Schmelze für die Vorspülgangreinigungsmittelschicht
außer dem Nonahydrat noch wenigstens eine der weiteren angegebenen Verbindungen.
[0026] Auch bei der Herstellung der Schmelze für die Reinigungsmittelschicht erwärmt man
zuerst Natriummetasilikatnonahydrat auf 55 °C, gibt unter Rühren oder Kneten alle
weiteren hydratwasserhaltigen Bestandteile, insbesondere Natriummetasilikatpentahydrat,
dann wasserfreies Pentanatriumtriphosphat, wasserfreies Natriummetasilikat und zuletzt
die aktivchlorabspaltenden Verbindungen zu und homogenisiert. Gut vergießbare Schmelzen
weisen bevorzugt Viskositäten von ca. 500 bis 1 500 mPas auf, aber auch höhere und
niedrigere Viskositäten können noch verarbeitet werden.
[0027] Bei der Herstellung von zweischichtigen Blöcken sind entsprechend zwei aufeinander
folgende Gießvorgänge erforderlich.
[0028] Die Schmelzen werden in den zu dosierenden Mengen über eine Spritzdüse in die vorgesehene
Form abgefüllt und verlaufen dort nacheinander zu einem Formkörper mit glatter Oberfläche.
In einer bevorzugten Variante besteht die Form aus einem z. B. aus Polyethylen, Polypropylen
oder Polyvinylchlorid gefertigten Tiefziehteil, das gleichzeitig auch als Verpackung
dient. Bei handelsüblichen Maschinen können in einem Arbeitsvorgang mehrere Gießformen
aus Folienbahnen gezogen werden, die dann gleichzei tig über entsprechende Dosiervorrichtungen
befüllt werden können.
[0029] Vorzugsweise wird die Schicht, die dem kleineren Anteil des Gesamtschmelzblockes
entspricht, im allgemeinen die Schicht für den Vorspülgang, zuerst gegossen. Dies
ist günstig, da die erste Schicht erstarrt bzw. so viskos sein muß, daß beim Gießen
der zweiten Schicht keine Durchmischung der beiden Schichten eintritt. Es reicht
aus, wenn die erste Schicht durch Abkühlung nur oberflächlich erstarrt ist bzw. eine
feste Haut gebildet hat. Die Abkühlung kann durch übliche Maßnahmen (Kühlkanal, Luftkonvektion
etc.) beschleunigt werden.
[0030] Nach Aufgießen der zweiten Schicht wird nach Erstarren des Gesamtschmelzblockes
unabhängig von Temperatur und Zustand der ersten Schicht in jedem Fall eine gute Haftung
der beiden Schichten aufeinander erzielt.
[0031] Nach Aufgießen der zweiten Schicht kann die Form mit einer Folie, bevorzugt mit
einer Abziehfolie, verschlossen werden.
[0032] Die Erfindung betrifft daher zum anderen auch ein Verfahren zur Herstellung mehrschichtiger,
insbesondere zweischichtiger, Reinigungsmittel in Schmelzblockform, insbesondere
für die maschinelle Reinigung von Geschirr, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
für die Schmelze für die Reinigungsgang-Reinigungsmittelschicht zuerst Natriummetasilikatnonahydrat
auf 55 °C erwärmt und unter Rühren oder Kneten alle weiteren hydratwasserhaltigen
Bestandteile, insbesondere Natriummetasilikatpentahydrat, dann wasserfreies Pentanatriumtriphosphat
und wasserfreies Natriummetasilikat und zuletzt die aktivchlorabspaltende Verbindung
zugibt und homogenisiert, dann für die Schmelze für die Vorspülgangreinigungsmittelschicht
ebenfalls zuerst das Natriummetasilikatnonahydrat auf etwa 55 °C erwärmt, zur Kenntlichma
chung gegebenenfalls Farbstoff zufügt, anschließend innerhalb möglichst kurzer Zeit
unter intensivem Rühren Natriummetasilikatpentahydrat, gegebenenfalls Elektrolyt,
wasserfreies Natriummetasilikat und nichtionisches Tensid zugibt und solange rührt
bis die Schmelze und die darin enthaltenen Feststoffteilchen im wesentlichen homogen
sind, vorzugsweise zuerst die Schmelze, die dem kleineren Anteil des Gesamtschmelzblockes
entspricht, in eine beliebige, vorzugsweise quadratische Form vergießt, die Masse
durch Abkühlen wenigstens an der Oberfläche erstarren läßt, danach die zweite Schicht
aufgießt und schließlich die gesamte Masse zu einem zweischichtigen Schmelzblock erstarren
läßt.
[0033] Da es bisher für diese Art der Verwendung von Geschirreinigungsmitteln in den marktüblichen
Maschinen noch keine geeigneten Dosiervorrichtungen gibt, können die Schmelzblöcke
schon vor Beginn des Vorspülganges offen in eine Zone, die den Schmelzblock der Auflösungskraft
des Leitungswasserstroms aussetzt, z. B. in den Besteckkorb einer Haushaltsgeschirrspülmaschine
gegeben und der automatisch gesteuerte Reinigungsprozeß in Gang gesetzt werden.
[0034] Die Erfindung betrifft daher auch die Verwendung der mehrschichtigen Reinigungsmittel
in Schmelzblockform zum Reinigen von Geschirr in automatischen Haushaltsgeschirrspülmaschinen,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß man den Schmelzblock schon vor Beginn des Vorspülganges
in der Maschine offen in einer Zone, die den Schmelzblock der Auflösungskraft des
Leitungswasserzustroms aussetzt, beispielsweise durch Plazierung im Besteckkorb einbringt,
und dann den automatisch gesteuerten Reinigungsprozeß in Gang setzt.
[0035] Das auf diese Weise gereinigte Geschirr weist bei schwierigen Anschmutzungen wie
beispielsweise angebrannter Milch oder ange backenen Haferflocken bessere Reinigungsergebnisse
auf als das auf herkömmliche Weise behandelte.
Beispiele
[0036]

[0037] Diese Zusammensetzung entspricht Beispiel 10 der Tabelle.

[0038] Die Zusammensetzung entspricht Beispiel 1 der Tabelle.
[0039] Die beiden Schmelzen wurden jeweils in beheizten Rührbehältern unter intensivem Rühren
angesetzt. Bei Zusammensetzung 1 wurde zunächst das Nonahydrat aufgeschmolzen und
auf ca. 55 °C temperiert und dann der Farbstoff eingerührt. Anschließend wurden unter
weiterem intensivem Rühren das wasserfreie Metasilikat und Natriumsulfat eingerührt.
Zuletzt wurde das Tensid zugegeben und die erhaltene Schmelze bei 55 bis 60 °C homogenisiert.
Bei Zusammensetzung 2 wurde das Nonahydrat auf 57 °C temperiert. In möglichst kurzer
zeitlicher Folge wurden dann das Metasilikatpentahydrat, das wasserfreie Triphosphat
sowie das wasserfreie Metasilikat eingerührt und die Temperatur auf 57 bis 60 °C eingestellt.
Zur Erzielung homogener, gut gießbarer feststoffhaltiger Schmelzen war eine intensive
Bearbeitung der Schmelzmassen mit einem kräftigen Rührer erforderlich. Kurz vor Beginn
des Gießvorganges wurde die Trichlorisocyanursäure eingerührt.
[0040] In ein Tiefziehteil aus Polyethylenfolie mit einer Grundfläche von 37 × 34 mm² und
einer Tiefe von 22 mm sowie einem Neigungswinkel der Seitenwände von ca. 5 ° gegenüber
der Senkrechten (Form nach oben erweitert) wurden 12,5 g der 1. Schicht bei einer
Temperatur von 57 bis 60 °C abgegossen. Während 1,5 bis 2 Minuten bildete sich auf
der Oberfläche eine dünne verfestigte Haut, so daß die 2. Schicht (57 °C) aufgegossen
werden konnte (37,5 g). Nach dem Erstarren wurde ein Schmelzblock mit zwei optisch
deutlich getrennten, aber fest verbundenen Schichten erhalten. Es war keine Vermischung
eingetreten.
[0041] In analoger Weise können beliebige schmelzblockförmige mehrschichtige Reinigungsmittel
hergestellt werden, z. B. mit gleichbleibender Zusammensetzung 2 gemäß dem vorstehenden
Beispiel und je einer der in der Tabelle angegebenen Zusammensetzungen 4 bis 15 für
die 1. Schicht. Man kann auf diese Weise mehrschichtige schmelzblockförmige Reinigungsmittel
herstellen, deren einzelne Schichten sich bei unterschiedlichen Temperaturen unterschiedlich
schnell lösen und/oder die jeweils miteinander unverträgliche Bestandteile voneinander
trennen, z. B. Tenside und Aktivchlorträger. Für Schicht 2 kann auch jede Zusammensetzung
nach der deutschen Anmeldung P 35 19 354.9 eingesetzt werden. Die Stärke der einzelnen
Schichten kann mit der ermittelten Lösegeschwindigkeit der Zusammensetzung für die
1. Schicht leicht variiert werden.
1. Reinigungsmittel in Schmelzblockform, insbesondere für die maschinelle Reinigung
von Geschirr, enthaltend übliche alkalische Komponenten, insbesondere aus der Gruppe
der Alkalimetasilikate und Pentaalkalipolyphosphate, sowie übliche Zusätze vom Typ
der Aktivchlorverbindungen, Tenside und/oder Elektrolyte, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als mehrschichtige, insbesondere zweischichtige, Gebilde vorliegen und daß
die Schichten bei dem maschinell vorgegebenen Zeit-Temperatur-Verlauf eine unterschiedliche
Lösegeschwindigkeit besitzen.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der Schichten
ganz oder überwiegend aus verschieden hydratisierten Alkalimetasilikaten besteht und
diese Schicht eine Lösegeschwindigkeit von 25 bis 40, vorzugsweise von 28 bis 38 Gramm
pro Stunde besitzt, und daß wenigstens eine weitere Schicht einen wesentlichen Gehalt
an Natriummetasilikaten und wasserfreiem Pentanatriumtriphosphat und zusätzlich weitere
reinigungswirksame Substanzen aufweist und daß diese Schicht eine Lösegeschwindigkeit
unterhalb von 25 Gramm pro Stunde, insbesondere im Bereich von 24,5 bis 15 Gramm
pro Stunde besitzt.
3. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht
mit der höheren Lösegeschwindigkeit aus 20 bis 100, vorzugsweise 30 bis 80 Gew.-%
Natriummetasilikatnonahydrat, 0 bis 60, vorzugsweise 10 bis 50 Gew.-% Natriummetasilikatpentahydrat
und 0 bis 60, vorzugsweise 10 bis 58 Gew.-% an wasserfreiem Natriummetasilikat besteht.
4. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht
mit der höheren Lösegeschwindigkeit zusätzlich 1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 4 Gew.-%
an schwachschäumenden nichtionischen Tensiden enthält.
5. Mittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht mit der geringeren
Lösegeschwindigkeit gemäß Anspruch 2 neben Natriummetasilikatnonahydrat und wasserfreiem
Pentanatriumtriphosphat wenigstens eine weitere Komponente aus der Gruppe der hydratisierten
und wasserfreien Natriummetasilikate sowie eine Aktivchlorverbindung enthält.
6. Mittel nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht mit der geringeren
Lösegeschwindigkeit 5 bis 50, vorzugsweise 5 bis 45 Gew.-% wasserfreies Pentanatriumtriphosphat
und 5 bis 60, vorzugsweise 10 bis 50 Gew.-% Natriummetasilikate, berechnet auf wasserfreie
Verbindungen, 0,2 bis 4, vorzugsweise 0,5 bis 2 Gew.-%, bezogen auf den Aktivchlorgehalt,
an Aktivchlorverbindungen und 11 bis 35, vorzugsweise 18 bis 30 Gew.-% Wasser, einschließlich
Kristallwasser enthält.
7. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis
von Pentanatriumtriphosphat zu Natriummetasilikat, jeweils wasserfrei berechnet, in
der Schicht mit der geringeren Lösegeschwindigkeit für den Reinigungsgang 2 : 1 bis
1 : 2, vorzugsweise 1 : 1 bis 1 : 1,7 beträgt.
8. Verfahren zur Herstellung der Reinigungsmittel in Schmelzblockform gemäß Anspruch
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man für die Schmelze für die Reinigungsgang-Reinigungsmittelschicht
zuerst Natriummetasilikatnonahydrat auf 55 °C erwärmt und unter Rühren oder Kneten
alle weiteren hydratwasserhaltigen Bestandteile, insbesondere Natriummetasilikatpentahydrat,
dann wasserfreies Pentanatriumtriphosphat und wasserfreies Natriummetasilikat und
zuletzt die aktivchlorabspaltenden Verbindungen zugibt und homogenisiert, dann für
die Schmelze für die Vorspülgangreinigungsmittelschicht ebenfalls zuerst das Natriummetasilikatnonahydrat
auf etwa 55 °C erwärmt, zur Kenntlichmachung gegebenenfalls Farbstoff zufügt, anschließend
innerhalb möglichst kurzer Zeit unter intensivem Rühren Natriummetasilikatpentahydrat,
gegebenenfalls Elektrolyt, wasserfreies Natriummetasilikat und nichtionisches Tensid
zugibt und solange rührt bis die Schmelze und die darin enthaltenen Feststoffteilchen
im wesentlichen homogen sind, vorzugsweise zuerst die Schmelze, die dem kleineren
Anteil des Gesamtschmelzblockes entspricht, in eine beliebige, vorzugsweise quadratische
Form vergießt, die Masse durch Abkühlen wenigstens an der Oberfläche erstarren läßt,
danach die zweite Schicht aufgießt und schließlich die gesamte Masse zu einem zweischichtigen
Schmelzblock erstarren läßt.
9. Verwendung der Reinigungsmittel in Schmelzblockform gemäß Anspruch 1 bis 7 zum
Reinigen von Geschirr in automatischen Haushaltsreinigungsmaschinen, dadurch gekennzeichnet,
daß man einen oder mehrere Schmelzblock/-blöcke schon vor Beginn des Vorspülganges
in der Maschine offen in einer Zone, die den/die Schmelzblock/-blöcke der Auflösungskraft
des Leitungswasserzustroms aussetzt, beispielsweise durch Plazierung im Besteckkorb
einbringt, und dann den automatisch gesteuerten Reinigungsprozeß der Maschine in
Gang setzt.