(19)
(11) EP 0 230 529 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.08.1987  Patentblatt  1987/32

(21) Anmeldenummer: 86114822.9

(22) Anmeldetag:  24.10.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F15B 1/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 27.01.1986 DE 3602362

(71) Anmelder: MAN Nutzfahrzeuge Aktiengesellschaft
80976 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Lexen, Gerald
    D-8000 München 50 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Ein Antrag gemäss Regel 88 EPÜ auf Berichtigung der Zeichnung liegt vor. Über diesen Antrag wird im Laufe des Verfahrens vor der Prüfungsabteilung eine Entscheidung getroffen werden (Richtlinien für die Prüfung im EPA, A-V, 2.2).
     


    (54) Ventilanordnung für einen hydraulischen Druckspeicher


    (57) Bei einer Ventilanordnung, die eine Hydraulikeinheit mit einem Druckspeicher verbindet, ist das bisher als handbetätigtes Ven­til ausgebildete Absperrventil (C) als ein leckagefreies, druck­gesteuertes Ventil ausgebildet, dessen Steuerdruck durch ein Wech­selventil (WV) jeden seiner beiden Anschlüsse (A, B) entnommen wird, in dem der jeweils höhere Druck vorliegt. Die Druckbeauf­schlagung des so ausgebildeten Absperrventiles wird über ein leckagefreies, fernsteuerbares Ventil (W) hergestellt bzw. ent­lastet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung zum Anschluß eines hy­draulischen Druckspeichers an eine hydraulische Pumpe bzw. hydrau­lische Arbeitsmaschine.

    [0002] Es ist bekannt, mittels einer wahlweise als Pumpe betreibbaren hy­draulischen Arbeitsmaschine in einer Anlage anfallende, überschüs­sige kinetische Energie in potentielle Energie umzuwandeln und in einem Hochdruck- oder Niederdruckspeicher zu sammeln, wobei diese potentielle Energie bei Bedarf dem Speicher wieder entnommen wer­den kann und die dann als Arbeitsmaschine wirksame hydraulische Maschine treiben kann.

    [0003] Zwischen dieser hydraulischen Maschine und dem Druckspeicher ist ein Absperrventil angeordnet, welches völlig leckagedicht sein muß, um in jedem Falle zu verhindern, daß die hydraulische Maschine versehent­lich mit Druck beaufschlagt wird und damit anläuft, und zwar insbe­sondere dann, wenn die hydraulische Machine nach dem Verdrängungs­prinzip arbeitet, da sich durch ein undichtes Absperrventil über längere Zeit hinweg ein genügender Dru aufbauen könnte, um diese Maschine in Gang zu setzen.

    [0004] Das Absperrventil war bisher als von Hand betätigbarer Absperrhahn ausgebildet, der je nach Bedarf geöffnet und geschlossen werden mußte.

    [0005] Mit einem solchen handbetätigten Absperrhahn ist eine nur verhältnis­mäßig grobe Steuerung möglich, zumal jedes Öffnen oder Schließen einen erheblichen Zeitaufwand benötigt.

    [0006] Ist der genannte Druckspeicher an einem Fährzeug angebracht und soll er für den Fahrbetrieb eingesetzt werden, so ist die Verwendung eines solchen handbetätigten Absperrventils vollends ausgeschlossen, da des­sen Betätigung den Fahrer zu sehr in Anspruch nehmen würde.

    [0007] Um bei stationären Anlagen oder Fahrzeugen eine noch bessere Nutzung der überschüssigen Energie zu erreichen, und zwar besonders dann, wenn häufige Wechsel im Betriebszustand vorliegen, ist es erforder­lich, das Absperrventil in ein Steuer- oder Regelsystem zu integrie­ren und nicht mehr von Hand, sondern durch Steuersignale anzusteuern. Wie Versuche der Anmelderin ergeben haben, führt aber die Koppelung eines Stellmotors mit einem herkömmlichen Absperrventil zu nur unzu­länglichen Ergebnissen, weil entweder die Stellkräfte unzulässig hoch werden oder die Schaltzeit des Absperrventils zu lang ist.

    [0008] Da am Absperrventil im Betrieb Drücke von mehr als 400 bar auftreten können, kann auch ein herkömmliches, fernsteuerbares Schieberventil nicht verwendet werden, da es nicht ausreichend leckagesicher ist und da außerdem je nach Bauart außerordentlich hohe Kräfte auf den Stell­antrieb einwirken können.

    [0009] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Auf­gabe zugrunde, die eingangs genannte, bekannte Ventilanordnung dahin­gehend weiterzubilden, daß sie ohne Beeinträchtigung der Beetriebssicher­heit mittels eines Steuersignals ansteuerbar ist und imstande ist, auf dieses Steuersignal rasch anzusprechen.

    [0010] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

    [0011] Hierbei liegt die Lösung im Prinzip darin, daß nicht das in einer Ar­beitsleitung aneordnete Absperrventil unmittelbar angesteuert wird, sondern es wird mittels eines leckagefreien Steuerventils, zu dessen Ansteuerung nur verhältnismäßig geringe Kräfte erforderlich sind, ein hydraulischer Steuerkreis angesteuert, der seinerseits die zum Betätigen des Absperrventiles erforderlichen Stellkräfte liefert.

    [0012] Das Absperrventil weist erfindungsgemäß einen Steuerzylinder auf, in welchem ein Stellkolben verschieblich aufgenommen ist. Dieser Stell­kolben trägt einen Ventilkörper, der hermetisch dichtend gegen einen Ventilsitz anlegbar ist und auch gegenüber äußerst hohem Druckgefälle stets leckagefrei abdichtet, vorausgesetzt, es wirkt ein ausreichend hoher Steuerdruck auf den Stellkolben ein, denn die beiderseits des Ventilsitzes vorherrschenden Drücke trachten danach, den Stellkolben so zu verschieben, daß der Ventilkörper vom Ventilsitz abhebt.

    [0013] Um in jedem Fall einen ausreichenden Steuerdruck bereitzustellen, sind erfindungsgemäß die beiden Ausgänge des erfindungsgemäßen Absperrven­tiles beiderseits des Ventilsitzes jeweils mit einem Wechselventil ver­bunden, dessen dritter Anschluß mit dem Steuerzylinder des Absperr­ventils verbunden ist. Das das Wechselventil ansteuernde Druckgefälle entspricht dem über das Absperrventil hinweg vorliegende Druckgefälle, wobei der jeweils höhere, an diesem anliegende Druck vom Wechselventil an den Steuerzylinder angelegt wird.Es wirkt somit auf den Stellkolben stets ein solcher Druck ein, der ausreicht, um den Ventilkörper aus­reichend fest gegen den Ventilsitz anzudrücken.

    [0014] Der Stellkolben ist leckagefrei dichtend im Steuerzylinder geführt gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist aber jener An­schluß des Absperrventiles, der vom inneren des Steuerzylinders nur durch den Stellkolben getrennt ist, mit dem Druckspeicher verbunden; solange das Absperrventil geschlossen ist, also besonders während jener Zeiten, in denen die mit der erfindungsgemäßen Ventilanordnung aus­gestattete Einrichtung nicht benutzt wird, tritt somit über den Stell­kolben hinweg keinerlei Druckgefälle auf, so daß das Absperrventil über einen beliebig langen Zeitraum hinweg ebenso leckagedicht ab­sperren kann, wie dies bei den bisher verwendeten handbetätigten Ab­sperrventilen der Fall war.

    [0015] Zum Öffnen des Absperrventiles ist zwischen dessen Steuerzylinder und dem Wechselventil ein leckagefreies, fernbetätigbares Steuerventil angeordnet, das in seiner Ruhelage die Verbindung zwischen dem Wech­selventil und dem Steuerzylinder herstellt, dagegen in der Arbeits­lage zum Wechselventil hin absperrt und den Steuerzylinder gegen einen Tank oder Vorratsbehälter hin entlastet.

    [0016] In diesem Steuerventil herrschen zwar, wie oben erwähnt, die gleichen hohen Drücke wie im Absperrventil, aber der zu steuernde Durchsatz an hydraulischer Flüssigkeit ist nur gering, da diese nur zum Ansteuern des Absperrventiles verwendet wird. Daher ist es möglich, ein solches Ventil mit einem Stellantrieb zu versehen, der durch ein Steuersignal ansteuerbar ist um in ausreichend kurzer Zeit zuverlässig das Ventil betätigt. Da das Ventil eine deffinierte Ruhelage aufweist, in welcher es den Steuerzylinder des Absperrventils mit dem Wechselventil verbin­det, ist bei Ausfall der Steuerung Vorsorge getroffen, daß der Druck­speicher abgesperrt wird.

    [0017] Gemäß bevorzugter Ausgestaltungen der Erfindung ist zwischen dem Steu­erzylinder und dem Steuerventil bzw. diesem und dem Tank oder dem Vorratsbehälter eine Drossel angeordnet, die dafür sorgt, daß der Steuerzylinder, in dem der bereits oben erwähnte hohe Druck von über 400 bar herrschen kann, nicht etwa explosionsartig entlastet wird, was zu Schäden im Steuerventil, in den Leitungen und auch im Absperr­ventil führen könnte.

    [0018] Das Absperrventil ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Er­findung als 2/2-Wegeventil in Cartridge-Ausführung ausgebildet; ein solches serienmäßiges Ventil erfüllt alle obengenannten Anforderungen an das erfindungsgemäße Absperrventil, bildet eine einbaufertige Ein­heit und kann mit geringem Aufwand ggf. gegen ein anderes, gleichar­tiges Ventil ausgewechselt werden, wenn z.B. Sicherheitsvorschriften die turnusmäßige Erneuerung des Absperrventils vorschreiben sollten.

    [0019] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Steuerventil als Wegesitzventil ausgebildet, das bevorzugt einen elektromagnetischen Antrieb aufweist. Ein solches Ventil weist einen Ventilsitz auf, der in der Ruhelage des Ventils dessen Anschluß zum Tank hin hermetisch abdichtet, so daß der in diesem Betriebszustand vom Steuerventil über­tragene Steuerdruck nicht zum Tank hin entweichen kann.

    [0020] Das Steuerventil ist ferner so ausgebildet, daß etwa auftretende Druck­kräfte senkrecht zur Bewegung seines Ventilkörpers gerichtet sind, so daß nur verhältnismäßig geringe Stellkräfte erforderlich sind. We­gen des geringen, erforderlichen Kanalquerschnitts muß der Ventilkör­per des Steuerventils auch nur einen verhältnismäßig kurzen Schalt­weg zurücklegen, so daß ein Elektromagnet als Stellantrieb für das Steuerventil völlig ausreichend ist.

    [0021] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist beiderseits des Absperrventils, und zwar vorzugsweise in der jeweiligen Steuer­leitung zum Wechselventil hin, eine Druckmeßstelle mit einem Druckmeß­fühler oder zur Aufnahme eines solchen angeordnet;  über diese beiden Druckmeßstellen kann jeder für den Betrieb und die Betriebssicherheit relevante Druck abgenommen werden, so z.B. der Vorratsdruck im Speicher, der Förderdruck der als Pumpe arbeitenden hydraulischen Maschine und dgl. mehr. Bei geschlossenem Absperrventil muß das gemessene Druckge­fälle konstant bleiben. Ist dies nicht der Fall, dann liegt eine Stö­rung vor. Die beiden Meßstellen können mit einer Einrichtung ausge­stattet sein, welche bei einer solchen Störung Abhilfemaßnahmen er­greifen und/oder Alarm auslöst.

    [0022] Gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen dem Druckspeicher und dem Tank eine Absperrdrossel angeord­net, welche ggf. mit einem Stellmotor versehen sein kann. Diese Ab­sperrdrossel dient dazu, den Druck im Speicher gefahrlos zum Tank hin zu entlasten, was etwa dann erforderlich ist, wenn Reparatur- oder War­tungsarbeiten am Druckspeicher oder an der Ventilanordnung durchge­führt werden müssen. Es ist auch möglich, einen der Absperrdrossel zu­geordneten Stellmotor mit einer Überwachungseinrichtung zu verbinden, die an die beiden obengenannten Meßstellen angeschlossen ist, so daß bei Auftreten einer Störung selbsttätig der Druckspeicher entleert wird.

    [0023] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist mindestens ein Tëil der Ventile und Drosseln der erfindungsgemäßen Anordnung in einem gemeinsamen Block untergebracht. Bevorzugt nimmt dieser Block alle Elemente der erfindungsgemäßen Anordnung auf. Die verschiedenen Arbei­ts- und Steuerleitungen der erfindungsgemäßen Anordnung werden somit durch Bohrungen gebildet, so daß die Gefahr der Beschädigung einer Ver­bindungsleitung ausgeschlossen ist.

    [0024] Dieser Block kann vorteilhafter Weise unmittelbar am Druckspeicher ange­flanscht sein; es ist aber ebensogut auch möglich, diesen Block über­all dort anzubringen, wo dies etwa aus räumlichen Gründen besonders vorteilhaft ist. Hierbei muß der Block auch nicht ohne weiteres von außen zugänglich sein, wie dies bei dem handbetätigten Absperrventil der eingangs genannten, bekannten Anordnung der Fall war.

    [0025] Im Block ist ferner vorzugsweise ein Druckbegrenzungsventil angeordnet, das den Druckspeicher mit dem Tank verbindet und den Zweck hat, im Fall des Auftretens eines unzulässigen Überdrucks im Druckspeicher diesen Überdruck bis auf einen zulässigen Wert selbsttätig zusenken. Ein solcher unzulässiger Überdruck kann beispielsweise durch mechanische Verformung des Druckspeichers oder dessen Erwärmung herbeigeführt wer­den. Es ist somit möglich, den Druckspeicher zusammen mit der erfin­dungsgemäßen Ventilanordnung in einem Fahrzeug selbst an solchen Stellen anzubringen wo er der Sonneneinstrahlung oder sonstiger Er­wärmung ausgesetzt ist. Ferner ist durch die letztgenannte Ausgestal­tung sichergestellt, daß der Druckspeicher etwa im Falle eines Unfalls nicht platzt.

    [0026] Die Erfindung schafft somit einen kompakten Absperrblock mit Sicherheits­funktionen für hydraulische Speicher mit einer Sperrstellung, einer Durchlaufstellung und der Möglichkeit zum Entleeren des Speichers un­mittelbar in den Öltank über eine Absperrdrossel. Der Steuerdruck zur Ansteuerung des eigentlichen Absperrventils, das bevorzugt als 2/2-­Wegeventil in Cartridgebauweise ausgebildet ist, wird unmittelbar den Anschlüssen für Speicher oder die angeschlossene Hydraulikeinheit ent­ nommen, wobei der jeweils höhere der beiden Drücke ausgewählt wird, um eine zuverlässige Haltewirkung zu erzielen. Ferner sind Meßan­schlüsse für die Regelung, Steuerung oder Kontrolle vorgesehen.

    [0027] Sowohl das 2/2-Wegeventil in Cartridgebauweise als auch das dieses steuernde Wegesitzventil ist jeweils, wenn geschlossen, absolut dicht, so daß auch über längere Zeit hinweg irgendein Druckabfall infolge von Leckgage zuverlässig vermieden ist.

    [0028] Zur Abstimmung der Schaltzeit sind in den Steuerleitungen Drosseln vor­gesehen.

    [0029] Der erfindungsemäße Absperrblock ist somit sehr kompakt und einfach aufgebaut, kann sowohl am Druckbehälter als auch an einer beliebigen Stelle etwa in einem Fahrzeug befestigt werden und es ist die Fernbe­dienung des Ventils ermöglicht, so daß sich der erfindungsgemäße Ab­sperrblock für die elektro- hydraulische Regelung der Speicherhydrau­lik eignet. Der einfach Aufbau garantiert ferner die sichere Funktion.

    [0030] Der Gegenstand der Erfindung ist anhand der beigefügten, schematischen Zeichnung beispielsweise noch näher erörtert, in deren einziger Figur schematisch ein erfindungsgemäßer Absperrblock dargestellt ist.

    [0031] Der gezeigte Absperrblock 5 weist drei hydraulische Anschlüsse auf, und zwar den Anschluß P für eine entweder als Pumpe oder Arbeitsma­schine ausgebildete Hydraulikeinheit, den Anschluß S für einen Hoch­druck- oder Niederdruckspeicher und den Anschluß T für einen Tank oder Vorratsbehälter.

    [0032] Im inneren des Absperrblocks 5 ist ein 2/2-Wegeventil C in Cartridge­bauweise angeordnet, das einen Steuerzylinder 6 aufweist. In diesem ist dichtend und beweglich ein Stellkolben 9 angeordnet, der an sei­ner vom Druckraum des Steuerzylinders 6 abgewandten Seite einen Ven­tilkörper 10 trägt. Dieser Ventilkörper 10 ist dazu eingerichtet, in der in der Zeichnung gezeigten Endlage gegenüber einem Ventilsitz 11 leckagefrei abzudichten.

    [0033] Der Ventilsitz 11 unterteilt in Innenraum des Ventils C in einen er­sten Raum 7 mit einem Anschluß B angrenzend an den Stellkolben 9 und einen zweiten Raum 8 mit einem Anschluß A. Der Anschluß B ist mit einer Arbeitsleitung 3 mit dem Speicheranschluß S verbunden, während der An­schluß A über eine Arbeitsleitung 4 mit dem Anschluß P für die Hydraulik­einheit verbunden ist. Vorzugsweise ist im Ventil C eine Feder vor­gesehen, die den Stellkolben 9 und damit den Ventilkörper 10 in Anlage gegen den Ventilsitz 11 drückt.

    [0034] Die Arbeitsleitung 4 ist über eine Steuerleitung 1 mit dem einen Ein­gang eines Wechselventiles WV verbunden, dessen anderer Eingang über eine Steuerleitung 2 mit der Arbeitsleitung 3 verbunden ist. Die bei­den Steuerleitungen 1 und 2 und damit auch die jeweilige Arbeitslei­tung 4 und 3 sind jeweils mit einem Meßanschluß M′ bzw. M˝ ausge­bildet, an dem ein Druckmeßfühler angeordnet ist.

    [0035] Der Ausgang des Wechselventils WV ist über eine weitere Steuerleitung 10 mit dem Steuerzylinder 6 des Ventils C verbunden.

    [0036] Das Wechselventil WV weist einen Ventilkörper auf, der jeweils jenen der beiden Eingänge des Ventils WV sperrt, der von beiden Eingängen den kleineren Druck aufweist, so daß der Steuerzylinder 6 stets mit jener Arbeitsleitung 3 oder 4 in Verbindung bringbar ist, in welcher jeweils der höhere Druck vorherrscht. Es ist somit stets dafür Vorsorge getroffen, daß, wenn der Steuerzylinder 6 mit Druckbeaufschlagt ist, dieser so hoch ist, daß der Ventilkörper 10 des Ventils C dichtend gegen den Ventilsitz 11 angedrückt bleibt.

    [0037] In der Steuerleitung 10 ist ein Wegesitzventil W angebracht, dessen Ruhelage in der Zeichnung gezeigt ist und das bei Betätigung eines Elektromagneten 12 gegen die Kraft einer Feder 13 aus dieser Ruhela­ge heraus bewegt wird.

    [0038] In der Ruhelage verbindet das Wegesitzventil W die beiden Zweige der Steuerleitung 10, zwischen welchen das Wegesitzventil W angeordnet ist. Gleichzeitig wird durch eine absolut dichte Ventilsitzabdich­tung eine Entlastungsleitung 11 leckagefrei abgesperrt, die das Wegesitzventil W mit dem Anschluß T für den Vorratsbehälter verbin­det.

    [0039] Wird nun durch Ansteuern des Elektromagneten 12 das Wegesitzventil W gegen die Wirkung der Feder 13 in seine Arbeitslage versetzt, dann wird jener Zweig der Steuerleitung 10, der zum Absperrventil C hin­führt, mit der Entlastungsleitung 11 verbunden, während der andere Zweig der Steuerleitung 10 hermetisch abgedichtet wird. In diesem Fall wird der Steuerzylinder 6 über den Anschluß T entleert und somit druckfrei, so daß auf den Stellkolben 9 des Ventils C nur noch der in dessen Innenräumen 7 und 8 herrschende Druck einwirkt, diesen Stell­kolben 9 in der Zeichnung nach oben verschiebt und somit den Ventil­körper 10 vom Ventilsitz 11 abhebt, wodurch die Innenräume 7 und 8 und somit die Anschlüsse B und A des Ventils miteinander verbunden werden und zwischen den Anschlüssen S und P über die Arbeitsleitungen 3 und 4 ungehindert hydraulische Arbeitsflüssigkeit strömen kann.

    [0040] Zwischen dem Absperrventil C und dem Wegesitzventil W ist eine er­ste Drossel DR′ vorgesehen, und zwischen diesem und dem Tankanschluß T ist in der Leitung 11 eine zweite Drossel DR ˝ vorgesehen. Diese beiden Drosseln sind dazu bestimmt, den explosionsartigen Druckab­fall im Steuerzylinder 6 des Absperrventils C zu verhindern und das gesteuerte, aber rasche öffnen des Absperrventils C mit einer vorbe­stimmten Geschwindigkeit bzw. in einer vorbestimmten Öffnungszeit zu ermöglichen.

    [0041] Die bisher beschriebenen Merkmale sind für die Funktion des erfindungs­gemäßen Absperrblockes voll ausreichend, wobei ggf. sogar auf die Druckmeßanschlüsse M′ und M˝ verzichtet werden kann. Bevorzugt weist der Absperrblock aber noch ein Druckbegrenzungsventil DB auf, welches die Arbeitsleitung 3 mit der Entlastungsleitung 11 und somit die Anschlüsse S und T miteinander verbindet. Dieses Druckbegrenzungs­ventil DB entlastet eventuelle Druckerhöhungen durch äußere Einflüsse (z.B. Temperatur, Verformung usw.), wie sie besonders im Fäll eines Unfalls auftreten können. Soweit der Anstieg des Druckes im Druck­speicher durch äußere Einwirkung nicht einen kritischen Wert annehmen kann, kann das Ventil DB entfallen.

    [0042] Parallel zu diesem Ventil DB ist eine Absperrdrossel D angeordnet, durch deren öffnen ebenfalls die Arbeitsleitung 3 mit der Ablaßlei­tung 11 und somit der Anschluß S für den Druckspeicher mit dem Anschluß T für den Vorratsbehälter verbunden werden kann. Es ist somit möglich, durch Öffnen der Absperrdrossel D den Druckspeicher abzulassen und druckfrei zu machen. Dies ist beispielsweise dann erforderlich, wenn Reparaturen oder ein Wechsel des Hydrauliköles vorgenommen werden müssen.

    [0043] Die Absperrdrossel D kann fernbedienbar sein und mit einer Überwachungs­einrichtung oder einem Fühler gekoppelt sein. So ist es beispiels­weise möglich, die Absperrdrossel D etwa mit einem die Anordnung ver­schließenden Deckel so zu koppeln, daß bei Abnahme dieses Deckels sicherheitshalber der Druckspeicher entleert wird. Es ist auch möglich, die Absperrdrossel D mit einer leicht zugänglichen Handhabe zu versehen, über welche z.B. nach einem Unfall der Druckspeicher abgelassen werden kann.

    [0044] Der gezeigte Sicherheits- oder Absperrblock weist die folgenden Funk­tionen auf:

    1. In der in der Zeichnung gezeigten Ruhelage ist das Absperrventil C geschlossen.

    2. Wenn W angesteuert wird, dann öffnet C.

    3. Eventuelle Druckerhöhungen durch äußere Einflüsse werden über DB entlastet.

    4. Durch Öffnen von D kann der Druckspeicher in den Tank entleert wer­den.

    5. Das Cartridge-Element C wird mit dem jeweils höheren Druck der Anschlüsse A oder B beaufschlagt.




    Ansprüche

    1. Ventilanordnung zum Anschluß eines hydraulischen Druckspeichers an eine hydraulische Pumpe bzw. hydraulische Arbeitsmaschine, mit den folgenden Merkmalen:
    - Ein leckagefreies Absperrventil mit einem Anschluß für den Druck­speicher und einem Anschluß für die Pumpe bzw. Arbeitsmaschine, und
    - vorzugsweise einem bei Erreichen eines zuläßigen Höchstdruckes öffnenden Sicherheitsventil, das an den Druckspeicher sowie einem Tank angeschlossen ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    - daß das Absperrventil (C) einen mit einem Steuerdruck beaufschlag­baren, in einem Steuerzylinder (6) leckagefrei beweglichen Stell­kolben (9) aufweist, der einen bei Druckbeaufschlagung leckagefrei dichtend gegen einen Ventilsitz (11) andrückbaren Ventilkörper (10) trägt,
    - daß ein Wechselventil (WV) über jeweils eine Steuerleitung (1, 2) an jeden der beiden Anschlüsse (A, B) des Absperrventils (C) so­wie an eine Zuleitung (10) zum Steuerzylinder (6) so angeschlossen ist, daß diese Zuleitung (10) jeweils mit jenem der beiden An­schlüsse (1, 2) verbunden ist, in dem der höhere Druck herrscht, und
    - daß in der Zuleitung (10) zum Steuerzylinder (6) ein fernbetätig­bares (Elektromagnet 12), leckagefreies Steuerventil (W) ange­ordnet ist, das in seiner Arbeitslage die Verbindung zwischen dem Wechselventil (WV) und dem Steuerzylinder (6) trennt und diesen zum Tank (Anschluß T) hin entlastet.
     
    2. Ventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zuleitung (10) zwischen dem Steuerventil (WV) und dem Steuer­zylinder (6) eine Drossel (DR′) angeordnet ist.
     
    3. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß zwischen dem Steuerventil (WV) und dem Tank (Anschluß T) eine zweite Drossel (DR˝) angeordnet ist.
     
    4. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Absperrventil (C) als 2/2-Wegeventil in Cartridge-­Ausführung ausgebildet ist.
     
    5. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Steuerventil (WV) als Wegesitzventil mit elektro­magnetischem Antrieb (12) ausgebildet ist.
     
    6. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß an den beiden Anschlüssen (A, B) des Absperrventils (C) jeweils eine Druckmeßstelle (M′, M˝) für einen Druck-Signal­geber angeordnet ist.
     
    7. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß zwischen dem Anschluß (S) für den Druckspeicher und jenem (C) für den Tank eine Absperrdrossel (D) angeordnet ist.
     
    8. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß mindestens ein Teil der Ventile (C, WV) und ggf. Drosseln (D, DR′, DR˝) in einem gemeinsamen Block (5) angebracht sind.
     
    9. Ventilanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Block (5) das als Druckbegrenzungsventil (DB) ausgebildete Sicher­heitsventil angeordnet ist.
     




    Zeichnung