(19) |
![](https://data.epo.org/publication-server/img/EPO_BL_WORD.jpg) |
|
(11) |
EP 0 081 763 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
19.08.1987 Patentblatt 1987/34 |
(22) |
Anmeldetag: 02.12.1982 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)4: C10L 9/00 |
|
(54) |
Verfahren zur Erzeugung von lager- und transportsicherer Kohle oder Kohlemischungen
kleiner Körnung
Process for converting coal or mixtures thereof into a condition fit for the storage
and transport thereof
Procédé pour la fabrication d'un charbon ou d'un mélange de charbons de granulométrie
mince sans danger de stockage ou de transport
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
BE DE FR GB NL |
(30) |
Priorität: |
10.12.1981 DE 3148812 10.12.1981 DE 3148813
|
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
22.06.1983 Patentblatt 1983/25 |
(71) |
Anmelder: Gewerkschaft Sophia-Jacoba
Steinkohlenbergwerk |
|
D-5142 Hückelhoven (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Buss, Dietrich
D-5180 Eschweiler (DE)
- Bahr, Heinz-Uwe, Dr.-Ing.
D-5142 Hückelhoven-Kleingladbach (DE)
- Brücher, Klaus, Dipl.-Ing.
D-5142 Hückelhoven-Kleingladbach (DE)
- Wenz, Wilhelm, Ing. (grad.)
D-5142 Hückelhoven (DE)
|
(74) |
Vertreter: Wangemann, Horst, Dipl.-Ing. |
|
Sonsbecker Strasse 5 D-4000 Düsseldorf 11 D-4000 Düsseldorf 11 (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
|
|
|
|
|
|
|
|
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von lager- und transportsicherer
Kohle oder Kohlemischungen gemäß der im Oberbegriff des Hauptanspruches angegebenen
Gattung.
[0002] Der Transport von Feinkohle und Kohlenstaub wurde bislang in entsprechenden Behältern
unter Anwendung eines inerten Gases, beispielsweise Stickstoff oder einem anderen
Gas mit weniger als 8-10% Sauerstoff durchgeführt. Durch die US-A-3 723 079 ist ein
Rehydrierverfahren zur Erhöhung der Lagerfähigkeit von Kohle und Kohlemischungen bekannt,
bei dem die Kohle oder Kohlemischung auf eine Restfeuchte von 1-10 Gewichtsprozente
der Kohle oder Kohlemischung vorgetrocknet wird, dann bei 175-225 °C mit einer Sauerstoffmenge
von 0,5-8 % des Kohlegewichtes behandelt und die so vorbehandelte Kohle mit einer
Wassermenge von 1,5-6 % des Kohlegewichtes rehydriert wird. Als geeignetes Oxydationsmittel
wird Luft oder reiner Sauerstoff angesehen ; die Dauer der Behandlung ist offen. Labormäßige
Versuche für eine sog. Voroxydation beschreibt das « Handbuch des Kokereiwesens •,
Bd. I, 1955, S. 62/63, wo dargelegt wird, daß leicht oxydierbare Gaskohle (flüchtige
Bestandteile > 15 % waf = wasser- und aschefrei) bei 250 °C in ca. 10-20 h voroxydiert
wird. In « Glückauf-, 1950, S. 988/89 wird die Behandlung von Fettkohle (fl. Bestandteile
12-14 % waf) und von Anthrazit für deren Lagerfähigkeit beschrieben ; hier soll bei
einer Temperatur von 125-275 °C eine Wärmebehandlung über 24 Stunden erfolgen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von lager- und transportfähiger
Kohle oder Kohlemischung der anmeldungsgemäßen Gattung anzugeben; die den Lagerungs-
und Transportsicherheitsvorschriften entspricht und kostenaufwendige Maßnahmen während
der Lagerung und des Transports nicht erforderlich werden.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Hauptanspruches
vorgesehen.
[0005] Die nach dem Verfahren hergestellte transportsichere Kohle oder Kohlemischung soll
in üblicher Weise gelagert und auf der Straße, dem Gleis und dem Seeweg transportiert
werden können, ohne daß es zusätzlicher kostspieliger cherheitsvorkehrungen bedarf.
[0006] ist die Wärmebehandlung von Kohle für verschiedene andere Zwecke und mit anderer
Wirkung als die Lager- und Transportfähigkeit und -sicherheit, so z. B. zum Trocknen
vor dem Brikettieren bekannt. Die gezielte Wärmebehandlung bestimmter Kohle und Kohlemischungen
nach der Erfindung geht nicht nur von der Rehydrierung und langzeitigen Voroxydation
ab, sondern stellt sich auch dadurch in Gegensatz zu einer Wärmebehandlung zum Trocknen
von grubenfeuchter oder aufbereitungsnasser Kohle dar, daß eine Wärmeschockbehandlung,
d. h. eine relativ kurze Wärmebeeinflussung bei reduzierter Sauerstoffatmosphäre erfolgt.
Ein Zünden der Kohle findet wegen der Kürze der Behandlungsdauer und der Höhe der
Sauerstoffzufuhr nicht statt. Da eine Kohle oder Kohlemischung keine homogene Masse
darstellt, war bei der Behandlung bei hoher Temperatur mit örtlichen Überhitzungen
zu rechnen.
[0007] Weiterbildungen der Erfindung werden durch die Merkmale der Unteransprüche beschrieben.
Die Angaben über die Kohle oder die Kohlemischungen beziehen sich auf wasser- und
aschefreie Kohle und -mischungen.
[0008] Da für die Verwendung der Kohle oder der Kohlemischung, insbesondere von Kohlenstaub,
im allgemeinen ein Wassergehalt von maximal 2-3 Gew.-% erforderlich ist, kann die
Behandlung von grubenfeuchter und aufbereitungsnasser Kohle oder Kohlemischung derart
erfolgen, daß bei der genannten Wärmebehandlung der Wassergehalt bis auf 2-3 % gesenkt
wird. In anderer Verfahrensweise kann zunächst eine Vortrocknung erfolgen und dann
die Wärmebehandlung erfolgen, so daß der Wassergehalt auf 2-3 % oder weniger % gesenkt
wird. - Das Kriterium des Wassergehaltes ist nicht ausschlaggebend für die Wärmebehandlung
selbst, d. h. die Wärmebehandlung richtet sich nicht primär auf die Erreichung eines
bestimmten Wassergehaltes, vielmehr kommt es auf die Alterung der Kohle durch die
Wärmebehandlung über einen bestimmten Zeitraum an. Gleichwohl kann die Zeitdauer und
die Temperatur der Wärmebehandlung so ausgerichtet werden, daß die behandelte Kohle
gleichzeitig auch den gewünschten Wassergehalt erhält. Die Parameter « Behandlungsdauer
und « Temperatur können daher unter Beachtung der gegebenen Größen und Grenzen gewählt
und in Abhängigkeit voneinander verändert werden.
[0009] Durch die erfindungsgemässe Behandlung der Kohle oder Kohlemischung läßt sich ein
kostengünstiges Verfahren zur Herstellung von lager- und transportsicherer Kohle oder
Kohlemischung erreichen.
1. Verfahren zur Herstellung von lager- und transportsicherer Kohle oder Kohlemischungen
mit einer Korngröße bis 3 mm, die vorgetrocknet in einer 02-haltigen Atmosphäre einer Wärmebehandlung unterzogen werden, ohne daß eine Zündung
eintritt, dadurch gekennzeichnet, daß eine bis zu 10% flüchtige Bestandteile aufweisende
Kohle oder eine Kohlemischung, die bis zu 50 Gew.% aus einer oder mehreren Mischungskomponenten
mit bis zu 15 % flüchtigen Bestandteilen und einer Restkohlenmenge mit bis zu 10 %
flüchtigen Bestandteilen gebildet ist, in einer
Atmosphäre mit 12 bis 21 % 02-Anteil für die Dauer von 30 sec. bis 1 h einer Temperatur zwischen 100 °C und unterhalb
deren Zündtemperatur oder für die Dauer von 5 bis 30 sec. einer Temperatur oberhalb
der Zündtemperatur ausgesetzt wird, wobei der Wassergehalt vor oder während der Wärmebehandlung
auf max. 3 % eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohle oder die Kohlemischung
der Wärmebehandlung bei einer Temperatur 20 % unterhalb oder bis 20 % oberhalb der
Zündtemperatur der Kohle oder der Kohlemischung ausgesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mengenanteil
< 45 j.Lm größer als der Mengenanteil > 45 µm der Kohle oder Kohlemischung ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohle oder Kohlemischung
eine Korngröße < 45 µm hat.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohle in einer
Wirbelbettkammer, einer Trommel, einem Stromrohrtrockner oder auf einem Bandtrockner
für die Dauer von mehr als 1 min. wärmebehandelt wird.
1. A process for converting coal or mixtures thereof into a condition fit for storage
and transport, such coal or mixture having a particle size of up to 3 mm and having
been subjected to heat treatment in an O2 containing atmosphere while in a pre-dried
condition without ignition occurring, characterized in that a coal containing up to
10% of volatile matter or a coal mixture composed of up to 50 % by weight of one or
more mixture components with up to 15 % of volatile matter and a remaining coal fraction
with up to 10 % volatile matter, is exposed, while in an atmosphere comprising an
amount of 02 equal to 12 to 21 %, to a temperature between 100 °C and a temperature level under
the coal ignition temperature or for a time of 5 to 30 seconds to a temperature exceeding
the ignition temperature, the water content being set at a maximum of 3 % prior to
or during the heat treatment.
2. The process as claimed in claim 1 characterized in that the coal or the coal mixture
is subjected to the heat treatment at a temperature 20 % under or 20 % above the ignition
temperature of the coal or of the coal mixture.
3. The process as claimed in claim 1 or in claim 2 characterized in that the fraction
of the coal or mixture with a particle size less than of
45 microns is greater than the fraction with a particle size of over 45 microns.
4. The process as claimed in claims 1 to 3 characterized in that the coal or the coal
mixture has a particle size of under 45 microns.
5. The process as claimed in claims 1 through 4 characterized in that the coal is
heat treated in a fluidized bed chamber, in a drum, in a current pre-dryer or on a
belt dryer for a time in.excess of 1 minute.
1. Procédé pour la fabrication d'un charbon ou d'un mélange de charbons de granulométrie
ne dépassant pas 3 mm, sans danger de stockage et de transport, préséché dans une
atmosphère renfermant de l'O2 et soumis à un traitement thermique sans que le charbon ou le mélange de charbons
s'enflamme, caractérisé en ce qu'il est formé un charbon présentant un maximum de
10 % de composants volatils ou un mélange de charbons composé jusqu'à 50 % en poids
d'un ou de plusieurs composants de mélange présentant un maximum de 15 % de composants
volatils et d'une quantité résiduelle de charbon présentant un maximum de 10% de composants
volatils, dans une atmosphère renfermant 12 à 21 % d'02 pendant une durée de 30 secondes à 1 heure, à une température entre 100 °C et en
dessous de la température où le charbon ou le mélange de charbons s'enflamme ou pendant
une durée de 5 à 30 secondes, à une température au-dessus de celle où le charbon ou
le mélange de charbons est susceptible de s'enflammer, alors que la teneur en eau
avant ou pendant le traitement thermique est définie à 3 % maximum.
2. Procédé suivant la revendication 1, caractérisé en ce que le charbon ou le mélange
de charbons subit le traitement thermique à une température se situant à 20 % en dessous
ou à 20 % maximum au-dessus de la température où le charbon ou le mélange de charbons
s'enflamme.
3. Procédé suivant la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la distribution
granulométrique du charbon ou du mélange de charbons présente un pourcentage de grains
< 45 µm plus important que le pourcentage de grains > 45 µm.
4. Procédé suivant les revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le charbon ou le
mélange de charbons présente une granulométrie < 45 wm.
5. Procédé suivant les revendications 1 à 4, caractérisé en ce que le charbon est
traité thermiquement pendant plus d'une minute dans une chambre à turbulence, un tambour,
un canon de séchage ou sur un sécheur à bande.