[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur öl- und gasdichten Befestigung einer Membran
aus elastomerem Werkstoff sowohl gegenüber der Ventiltasse als auch gegenüber dem
Ausgleichelement innerhalb einer hydrostatischen Ventilspielausgleichseinrichtung,
insbesondere für Brennkraftmaschinen.
[0002] Die DE-OS 25 17 370 offenbart eine hydraulische Spielausgleichseinrichtung, insbesondere
für die Steuerung der Motorenventile von Brennkraftmaschinen. Mit der Nockenwelle
wirkt eine im Querschnitt etwa U-förmige Ventiltasse zusammen, in der radial innen
ein axial verschiebbarer Kolben angeordnet ist, der einen innerhalb der Ventiltasse
eingeschlossenen Druckraum begrenzt. Innerhalb des Druckraumes sind mehrere, das Ventilspielausgleichselement
bildende Einzelbauteile vorgesehen. Der vollständig mit einem hydraulischen Arbeitsmittel
gefüllte Druckraum wird mittels einer im wesentlichen schlauchförmigen elastischen
Membran abgedichtet.
[0003] Das Ventilspielausgleichselement besteht aus mehreren Einzelteilen, die bei der Montage
der Ventilspielausgleichseinrichtung einzeln montiert werden müssen. Derartige Systeme
sind für Tassenstößel mit geschlossenem Hydrauliksystem nicht einsetzbar.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abdichtung für hydrostatische Ventilspielausgleichseinrichtungen
so zu gestalten, daß ein einfaches Verfahren zum Montieren der Abdichtmembran möglich
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Bereich der Befestigungsenden
der Membran Klemmringe formschlüssig angebracht werden, und die Membran mittels eines
an den Klemmringen angreifenden Werkzeuges in die Ventilspielausgleichseinrichtung
montiert wird.
[0006] Zur Erzeugung einer formschlüssigen Verbindung zwischen Klemmring und Membran wird
in bevorzugter Weise der Klemmring in eine zur Herstellung der Membran benötigte Vulkanisierform
eingelegt und beim Füllen des Formhohlraumes wird die zu erzeugende Membran exakt
an die Form des Klemmringes angepaßt, so daß nach der Vulkanisation der Membran diese
zusammen mit dem formschlüssig verbundenen Klemmring dem Vulkanisationswerkzeug entnommen
und dann in die Ventiltasse montiert werden kann.
[0007] Um die radiale Klemmwirkung im Einbauzustand zu erhöhen, das heißt um eine gute radiale
Verspannung im Elastomermaterial zu erzielen, können die Befestigungsenden der Membran
wulstförmig verdickt ausgebildet werden. Die beiden wulstförmigen Befestigungsenden
sind vorzugsweise durch eine im Querschnitt dünnere Membran miteinander verbunden.
Zur weiteren Unterstützung der Abdichtung des durch die Membran begrenzten Hydraulikraumes
werden radial abgebogene Dichtlippen an den Befestigungsenden der Membran vorgeschlagen.
[0008] Die Flexibilitätsforderung des Systems über einen Temperaturbereich von minus 50°C
bis plus 200°C bedingt die Verwendung von Silikon- oder Fluorsilikonkautschuk. Hieran
lassen sich bekannterweise keine Metallteile dauerhaft anvulkanisieren. Durch der
Ersatz von an sich üblichen, einvulkanisierten Versteifungsringen durch die erfindungsgemäß
vorgesehene Klemmringe, die formschlüssig partiell in der Membran eingelagert werden,
können die vorgenannten Kautschuk-Materialien für die Membran eingesetzt werden.
[0009] Einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß, ist das den äußeren Umfangsbereich des
Ventilspielausgleichselementes klemmende Element durch ein etwa rohrförmiges Metallteil
gebildet. Um das als einstückigen Körper ausgebildete Ventilspielausgleichselement
nicht nur radial klemmen, sondern für Transport und Montage der kompletten Ventilspielausgleichseinrichtung
gegen axiales Herausrutschen auch sichern zu können, wird weiterhin vorgeschlagen,
das Rohr mit einem Boden zu versehen, der vorzugsweise axial in Richtung des Ventilspielausgleichselementes
zurückgesetzt ist. Somit ist der gesamte Bereich zwischen Ventil und Nockenwelle abgedichtet,
bei gleichzeitiger guter axialer Führung sowohl des Ventilspielausgleichselementes
als auch des in diesem Bereich abgesetzten Ventilstößels. Der Übergang des rohrförmigen
Bereiches in den Boden ist im Querschnitt etwa halbkreisförmig ausgebildet. Der gesamte
Körper kann in einfacher Weise als Tiefziehteil hergestellt werden, wobei im Einbauzustand
der offene Bereich des U-förmigen Metallteiles axial in Richtung des Ventilspielausgleichselementes
weist.
[0010] Die formschlüssige Verbindung des rohrförmigen Metallteiles erzeugt an deren Endbereichen
eine Hinterschneidung, d.h. partielle Umschließung durch die elastische Membran. Die
Übergänge zwischen Metallteil und Membran sind hierbei so ausgebildet, daß ein sicherer
Sitz und der Abbau der Elastomerspannungen gewährleistet ist.
[0011] Zur Übertragung des Drehmomentes zwischen Ventiltasse und Ausgleichselement beziehungsweise
Ventilstößel wird ferner vorgeschlagen, daß der mit der Ventiltasse zusammenwirkende
Klemmring ebenfalls rohrförmig ausgebildet ist und eine Hinterschneidung aufweist,
die vom Membrankörper umschlossen wird. Da keine Vulkanisation zwischen dem radial
äußeren Wulst und dem Klemmring gegeben ist, sondern eine formschlüssige Verbindung,
kann der Klemmring aus Metall oder Kunststoff gebildet sein.
[0012] Zur einwandfreien Montage ist der Klemmring im Bereich seiner radial äußeren axialen
Erstreckung abgewinkelt und besitzt zur Aufnahme des Montagewerkzeuges eine umlaufende
Nut. Um eine axiale Arretierung des Klemmringes in der Ventiltasse zu erzeugen, ist
es einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß vorteilhaft, daß der abgewinkelte Bereich
des Klemmringes in eine korrespondierende Nut der Ventiltasse eingreift. Statt der
Nut wären auch am Innenumfang radial angeordnete Vorsprünge denkbar, die bei der Montage
nach Art einer Rampe ein Übergleiten und axiales Verhaken des Klemmringes ermöglichen.
Außerdem könnten die radialen Vorsprüge auch umlaufend am Innenumfang der Ventiltasse
angeordnet sein. Nach dem Einschnappen des Klemmringes in die Nut ist an den Dichtflächen
des Ventiltassenbodens eine definierte Pressung gegeben, wodurch ein dauerhafter dichter
Sitz der Membran in der Ventiltasse sichergestellt ist.
[0013] Aus der beschriebenen Anordnung ergibt sich der Vorteil, daß die Membran zusammen
mit den Klemmringen eine Einbaueinheit bildet, welche für die Endmontage in die Brennkraftmaschine
besonders gut handhabbar ist. Durch die vorgeschlagene Erfindung ist ferner eine gesicherte
Öl- und Gasdichtheit auch bei Temperatureinwirkungen gewährleistet, da die formschlüssige
Verbindung stabil erhalten bleibt.
[0014] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen
Figur 1 Ventilspielausgleichseinrichtung
Figur 2 Montage der Membran
Figur 3 Schnappverbindung
[0015] Die Ventilspielausgleichseinrichtung besteht aus einer im Querschnitt etwa U-förmigen
Ventiltasse (1), deren Boden (2) mit einer Nockenwelle (3) zusammenwirkt. Radial innerhalb
der Ventiltasse (1) ist ein in seinen Einzelheiten nicht weiter dargestelltes, einstückig
ausgebildetes und an sich bekanntes Ventilspielausgleichselement (4) angeordnet, welches
zum einen mit der inneren Stirnfläche (5) des Bodens (2) und zum anderen mit dem Ventilstößel
(6) zusammenwirkt. Zur Abdichtung des mit einem inkompressiblen Medium gefüllten Druckraumes
(7) ist eine elastische Membran (8) vorgesehen, die sich im wesentlichen radial zwischen
der äußeren Umfangsfläche (10) des Ventilspielausgleichselementes (4) und der inneren
Umfangsfläche (9) der Ventiltasse (1) erstreckt. In ihren radialen Endbereichen (11,12)
ist die Membran (8) wulstförmig verdickt ausgebildet und wird durch radiales Klemmen
mittels zusätzlicher Klemmringe (13,14) aus Metall lageorientiert festgelegt. Die
Membran (8) besteht aus einem Fluorsilikon-Kautschuk. Das den radial innenliegenden
Wulst (12) klemmende Element (13) besteht aus einem tiefgezogenen Metallteil mit rohrförmigem
Außenbereich (15).
[0016] Zur axialen Abstützung des Ventilspielausgleichselementes (4) ist der Klemmring (13)
mit einem axial zurückgesetzten Boden (16) versehen. Der rohrförmige Bereich (15)
des Klemmringes (13) weist an seinen Enden eine Hinterschneidung (17) auf und ist
formschlüssig mit dem Wulst (12) der Membran (8) verbunden. Der im Wulst (11) angeordnete
Klemmring (14) ist abgewinkelt ausgebildet und weist ebenfalls eine Hinterschneidung
(17) auf. Zur Unterstützung der Dichtwirkung dienen an den Befestigungsenden (11,12)
der Membran (8) radial in Richtung des Ausgleichelementes (4) abgebogene Dichtlippen
(18,19).
[0017] Figur 2 verdeutlicht die Montage der Membran (8). Das Werkzeug (20) stützt sich auf
der umlaufenden Nut (21) des Klemmringes (14) sowie auf dem Boden (16) des Klemmringes
(13) ab. Durch Eintauchen des Werkzeuges (20) in die Ventiltasse (1) erfolgt eine
exakte Positionierung des Ventilausgleichselementes (4) und der Membran (8).
[0018] Fig. 3 zeigt eine Schnappverbindung zur axialen Befestigung der Membran (8) in der
Ventiltasse (1). Bei der Montage wird die Membran (8) über einen umlaufenden radialen
Vorsprung (23) gedrückt, wobei der Vorsprung (23) als Rampe fungiert. Sobald das Ende
der Rampe erreicht ist schnappt der Klemmring (14) gegen den Innenumfang (9) der Ventiltasse
(1), so daß die Membran (8) axial gegen Herausrutschen arretiert wird.
1. Verfahren zur öl- und gasdichten Befestigung einer Membran aus elastomerem Werkstoff
sowohl gegenüber der Ventiltasse als auch gegenüber dem Ausgleichselement innerhalb
einer hydrostatischen Ventilspielausgleichseinrichtung, insbesondere für Brennkraftmaschinen,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Befestigungsenden (11,12) der Membran (8)
Klemmringe (13,14) formschlüssig angebracht werden, und die Membran (8) mittels eines
an den Klemmringen (13,14) angreifenden Werkzeuges (20) in die Ventilspielausgleichseinrichtung
montiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmringe (13,14) in
eine zur Herstellung der Membran (8) benötigte Vulkanisierform eingelegt werden und
bei der Vulkanisation formschlüssig mit der Membran (8) verbunden werden.
3. Ventilspielausgleichseinrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsenden (11,12) der Membran (8)
wulstförmig verdickt ausgebildet sind.
4. Ventilspielausgleichseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
wulstförmigen Befestigungsenden (11,12) durch eine im Querschnitt dünnere Membran
(8) verbunden sind.
5. Ventilspielausgleichseinrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungsenden (11,12) der Membran (8) mit in Richtung des Ausgleichselementes
(4) radial abgebogenen Dichtlippen (18,19) versehen sind.
6. Ventilspielausgleichseinrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran (8) aus einem flexiblen und temperaturbeständigen Silikon- oder Fluorsilikon-Kautschuk
besteht.
7. Ventilspielausgleichseinrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der dem äußeren Umfangsbereich (10) des Ventilspielausgleichselementes (4) umgebende
Klemmring (13) durch ein etwa rohrförmiges Metallteil gebildet ist.
8. Ventilspielausgleichseinrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß zur axialen Abstützung des Ventilspielausgleichselementes (4) das Zylinderrohr
(15) mit einem Boden (18) versehen ist.
9. Ventilspielausgleichseinrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Boden (16) des einen etwa U-förmigen Querschnitt aufweisenden Klemmringes
(13) in Richtung des Ventilspielausgleichselementes (4) zurückgesetzt ist.
10. Ventilspielausgleichseinrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Übergang des rohrförmigen Bereichs (15) in dem Boden (16) im Querschnitt etwa
halbkreisförmig ausgebildet ist.
11. Ventilspielausgleichseinrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der offene Bereich des U-förmigen Klemmringes (13) axial in Richtung des Ventilspielausgleichselementes
(4) weist.
12. Ventilspielausgleichseinrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß im wesentlichen lediglich der rohrförmig verlaufende Bereich (15) des U-förmigen
Klemmringes (13) in der mit dem Ventilspielausgleichselement (4) zusammenwirkenden
Wulst (12) formschlüssig verbunden ist.
13. Ventilspielausgleichseinrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Endbereiche des U-förmigen Klemmringes (13) eine Hinterschneidung (17) durch
Umbiegen des freien Endbereiches aufweisen.
14. Ventilspielausgleichseinrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der mit der Ventiltasse (1) zusammenwirkende Klemmring (14) einen winkelförmigen
Querschnitt aufweist und im Wulstbereich (11) ebenfalls durch umbiegen des radial
inneren Metallteiles eine Hinterschneidung (17) aufweist.
15. Ventilspielausgleichseinrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Klemmring (14) im Bereich seiner radial äußeren axialen Erstreckung (22) in
Richtung Ventiltasse (1) abgewinkelt ausgebildet ist.
16. Ventilspielausgleichseinrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 15, dadurch gekennzeicnet
, daß der abgewinkelte Bereich des Klemmringes (14) die Ventiltasse im Bereich der
inneren Umfangsfläche berührt.
17. Ventilspielausgleichseinrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß der abgewinkelte Bereich des Klemmringes (14) in eine korrespondierende Nut (24)
der Ventiltasse (1) eingreift.
18. Ventilspielausgleichseinrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß am Innenumfang der Ventiltasse (1) verteilt radial angeordnete Vorsprünge (23)
vorgesehen sind, die bei der Montage nach Art einer Rampe ein Übergleiten und axiales
Verhaken des Klemmringes ermöglichen.
19. Ventilspielausgleichseinrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 18 dadurch gekennzeichnet,
daß die radialen Vorsprünge (23) umlaufend am Innenumfang (9) der Ventiltasse (1)
angeordnet sind.
20. Ventilspielausgleichseinrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmringe (13,14) aus Metall bestehen.
21. Ventilspielausgleichseinrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmringe (13,14) aus Kunststoff bestehen.