[0001] Aus der EP-A 0 157 179 ist ein flächiger keramischer Körper bekannt geworden, der
auf der seiner Sichtseite abgewendeten Seite mit einer elektrisch leitenden Widerstandsbeschichtung
versehen ist. Solche flächigen keramischen Körper finden beispielsweise als Verkleidungsplatten
für die Gestaltung der Wände oder des Fußbodens bzw. der Decke von Wohn-, Geschäfts-
und Büroräumen, aber auch von Sanitärräumen, Sport- und Schwimmhallen Verwendung.
Sie können auch als Formsteine für Schwimmbeckenauskleidungen od. dergleichen eingesetzt
werden. Durch ihre Beheizbarkeit ist es möglich, die auf einer damit zu verkleidenden
Wand-, Decken- oder Bodenfläche zur Verfügung stehende Strahlungsfläche optimal zu
gestalten, mit möglichst wenigen elektrischen Anschluß- und Verbindungselementen auszukommen
und eine gleichmäßige Wärmeabstrahlung zu gewährleisten.
[0002] Die elektrisch leitende Widerstandsbeschichtung kann u. a. auch eine elektrisch leitende
Widerstandsglasur sein. Ihr Schmelzpunkt soll nicht über 750° C liegen, weil sich
Glasuren mit höherem Schmelzpunkt als ungeeignet erwiesen haben.
[0003] Der Anschluß der elektrisch leitenden Widerstandsglasur an die Stromquelle erfolgt
über am Rande des flächigen Körpers angebrachte bänderartige Kontaktierungselemente,
die z. B. in Form eines streifenförmigen Cu-Auftrages oder einer eingebrannten Ag-Paste
vorliegen.
[0004] Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei Verwendung von Cu-Kontaktierungselementen eine
Verbindung derselben mit der Glasur mitunter überhaupt nicht, jedenfalls aber nur
sehr schwierig herstellbar ist und verhältnismäßig bald wenigstens teilweise wieder
verloren geht. Untersuchungen haben ergeben, daß diese Schwierigkeiten auf den erheblich
unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten des für die Kontaktierungselemente
verwendeten Kupfers und der den flächigen Körper abdeckenden Widerstandsglasur zurückzuführen
sind.
[0005] Auch bei eingebrannten Streifen aus einer Silberpaste ist die Haftung zwischen dem
Silber und der Glasur häufig unzureichend.
[0006] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen und schlägt vor, daß als Kontaktierungselement
jeweils ein in der.keramischen Widerstandsglasur eingebettetes, flächiges, Durchbrüche
aufweisendes, an einer Stromquelle anschließbares Element aus einem metallischen Werkstoff
verwendet ist, dessen Schmelzpunkt oberhalb des Schmelzpunktes der keramischen Widerstandsglasur
liegt und dessen Wärmeausdehnungskoeffizient annähernd gleich dem der keramischen
Widerstandsglasur ist.
[0007] Besonders vorteilhaft ist es, wenn man die keramische Widerstandsglasur so wählt,
daß ihr Wärmeausdehnungskoeffizient in etwa gleich dem Wärmeausdehnungskoeffizient
des flächigen keramischen Körpers ist.
[0008] In Weiterbildung weist der für das Kontaktierungselement gewählte Werkstoff einen
Temperaturfaktor des elektrischen Widerstandes zwischen 20 und 600° C von größer als
2 auf.
[0009] Das Kontaktierungselement liegt vorteilhaft in Form eines Mäanders, einer Folie mit
Löchern, oder eines Netzwerkes mit entsprechender Maschenweite vor.
[0010] Die Zeichnung zeigt in einer einzigen Figur einen Ausschnitt aus einem flächigen
keramischen Körper, bei dem das elektrische Kontaktierungselement erfindungsgemäß
ausgebildet ist.
[0011] Mit 1 ist allgemein eine keramische Platte bezeichnet, deren Abmessungen z. B. 85
x 125 cm bei einer Dicke von 0,8 cm betragen. Auf der sichtbaren Rückseite befindet
sich eine elektrische Widerstandsglasur 2. Mit 3, 3a, 3b ist ein bänderartiges Kontaktierungselement
bezeichnet, das - vergrößert dargestellt - nach dem unteren Ausführungsbeispiel aus
einer Folie mit entsprechenden Durchbrechungen besteht. Diese Folie ist in die elektrische
Widerstandsglasur eingebettet, so daß ein inniger Kontakt zwischen dem Kontaktierungselement
und der elektrischen Widerstandsglasur vorhanden ist. Selbstverständlich kann anstelle
der Folie mit ihren Durchbrechungen ein Netzwerk 3b oder nach dem oberen Ausführungsbeispiel
ein entsprechendes mäanderförmiges Gebilde 3c verwendet werden. Wesentlich ist lediglich,
daß eine innige Einbettung des Kontaktierungselementes in der elektrischen Widerstandsglasur
möglich ist.
[0012] Für die Kontaktierungselemente bestimmte Werkstoffe mit den geforderten Eigenschaften
und auch einem Temperaturfaktor des elektrischen Widerstandes zwischen 20 und 600
0 C von größer als 2 sind im Handel, z. B. unter der Warenbezeichnung VACON erhältlich
und werden als Einschmelzlegierungen für elektronische Röhren angeboten.
[0013] Als Stand der Technik sind berücksichtigt:
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1987/34/DOC/EPNWA1/EP86117575NWA1/imgb0001)
1. Flächiger keramischer Körper, der auf der seiner Sichtseite abgewendeten Seite
mit einer elektrischen leitenden Widerstandsglasur versehen ist, die über Kontaktierungselemente
mit einer Stromquelle in Verbindung bringbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Kontaktierungselement (3a, 3b, 3c) jeweils ein in der keramischen Widerstandsglasur
(2) eingebettetes, flächiges, Durchbrüche aufweisendes, an einer Stromquelle anschließbares
Element aus einem metallischen Werkstoff, verwendet ist, dessen Schmelzpunkt oberhalb
des Schmelzpunktes der keramischen Widerstandsglasur liegt und dessen Wärmeausdehnungskoeffizient
annähernd gleich dem der keramischen Widerstandsglasur ist.
2. Flächiger keramischer Körper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wärmeausdehnungskoeffizient der keramischen Widerstandsglasur (2) in etwa
gleich dem Wärmeausdehnungskoeffizient des flächigen keramischen Körpers (1) ist.
3. Flächiger keramischer Körper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der für das Kontaktierungselement gewählte Werkstoff eine Temperaturfaktor des
elektrischen Widerstandes zwischen 20 und 6000 C von größer als 2 aufweist.
4. Flächiger keramischer Körper nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kontaktierungselement die Form eines Mäanders einer Folie mit Löchern, oder
eines Netzwerkes mit entsprechender Maschenweite aufweist.