(19)
(11) EP 0 233 149 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.08.1987  Patentblatt  1987/34

(21) Anmeldenummer: 87810067.6

(22) Anmeldetag:  03.02.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F25D 23/12, F25D 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT LU SE

(30) Priorität: 04.02.1986 CH 408/86

(71) Anmelder: Eber, Nicolas, Dr.
CH-8103 Unterengstringen (CH)

(72) Erfinder:
  • Eber, Nicolas, Dr.
    CH-8103 Unterengstringen (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kühlbar mit Absorptionskühlaggegrat


    (57) Eine Kühlbar (1) mit stark verminderter Bautiefe kann an einer Wand, etwa in Augenhöhe, befestigt werden, wodurch sich auch der Überblick und die Bedienung des Inhaltes wesentlich verbessern.
    Die Verminderung der Bautiefe wird in erster Linie durch die Anord­nung der nicht kalten Kühlaggregatteile (10) hinter dem seitlich vom gekühlten Fach (2) liegenden ungekühlten Fach (3) erreicht. Desweiteren durch die Anordnung des Verdampfers (11) innerhalb der Isolation (4) des gekühlten Faches (2).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft Kühlbars mit Absorptionskühlaggregat.

    [0002] Kühlbars werden vornehmlich in Hotelgastzimmern, Büros und privaten Wohnräumen für die Kühlung von Getränken und für Eiswurfelbereitung verwendet. Meistens haben sie nebst dem gekühlten auch ein ungekühl­tes Fach, der Aufbewahrung von Gläsern, nicht gekühltem Wein und Spirituosen, Snacks usw. dient.

    [0003] Da bei solchen Anwendungen die Geräusch- und Vibrationsfreiheit eine wesentliche Voraussetzung ist, werden für Kühlbars als Kälte­sätze allgemein Absorptionskühlaggregate ohne mechanisch bewegte Teile verwendet.

    [0004] Die meistverbreitete Kühlbar-Bauart hat das ungekühlte Fach über dem gekühlten Fach angeordnet, hat eine verschliessbare Türe, ist aussen mit Holzplatten verschalt und steht meistens auf Rollen.

    [0005] Die Nachteile dieser Bauart liegen darin, dass einerseits Boden­fläche beansprucht wird, welche meistens knapp und für diesen Zweck häufig gar nicht verfügbar ist, andererseits dass der Überblick und die Bedienung, d.h. Entnahme und Auffüllen, des unten, in Boden­nähe befindlichen Barinhaltes beschwerlich ist.

    [0006] Das Entstehen der bisher bekanntgewordenen und allgemein verwende­ten, für die Praxis aber zu wenig zweckmässigen Kühlbar-Bauarten ist in letzter Konsequenz als Folge der verfügbaren Kältesätze zu betrachten.

    [0007] Insbesondere die bisher bekannten Absorptionskühlaggregate mit druckausgleichendem Hilfsgas sind derart beschaffen, dass sie der an und für sich zweckmässigeren Aufhängung der Kühlbar an einer Wand in etwa Augenhöhe hinderlich sind.

    [0008] Erstens müssen nämlich die Kühlaggregate direkt hinter der Isolation des gekühlten Fachs montiert sein und beanspruchen dort 8 bis 10 cm an Raumtiefe. Zweitens ragt das kühlende Organ des Kühlaggre­gates, der Verdampfer, in das gekühlte Fach hinein und beansprucht dort ein Mindestmass von Raum und Raumtiefe. Als Folge dieser Fak­toren beträgt die minimale Gesamttiefe der bisher bekannten Kühlbar-­Ausführungen etwa 38 cm, was sie für eine Wandaufhängung praktisch und ästhetisch ungeeignet macht.

    [0009] Die vorliegende Erfindung behebt diese Nachteile durch eine neuar­tige Gestaltung und Anordnung sowohl des Absorptionskühlaggregates wie auch der eigentlichen Kühlbar, durch die in der Kennzeichnung der Ansprüche 1 bis 4 angegebenen Merkmale:

    1. Das ungekühlte Fach ist neben dem gekühlten Fach angeordnet und die im Betrieb nicht kalten Teile des Kühlaggregates sind hinter dem ungekühlten Fach angeordnet.

    2. Die Innenwand des wärmeisolierten und gekühlten Faches besteht, ganz oder teilweise, aus gut wärmeleitendem Material, vorzugs­weise Aluminiumblech, oder ist isolationsseitig ganz oder teil­weise mit gut wärmeleitendem Material bedeckt und wird durch Kontakt mit dem Verdampfer, welcher ausserhalb des gekühlten Raumes in der Wärmeisolation liegt, gekühlt.



    [0010] Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung können Kühlbars mit wesentlich reduzierten Raumtiefen von 25 bis 30 cm, und dennoch genügenden Nutztiefen, gebaut werden. Solche Kühlbars können auf praktisch und ästhetisch befriedigende Weise an einer Wand in etwa Augenhöhe aufgehängt werden. Somit lässt sich für sie meistens leicht Platz finden und ihr Inhalt wird leicht und bequem überblickbar und be­dienbar.

    [0011] Die Erfindung wird anschliessend beispielsweise anhand von Figuren näher erläutert.

    [0012] Die Figuren zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Anordnung der Fächer und des Kühlaggre­gates:

    Fig. 2 und Fig. 3 je einen Vertikalschnitt durch die Rückwand des gekühlten Faches;

    Fig. 4 die schematische Anordnung eines Sekundär-Kühlsystems:

    Fig. 5 eine Anordnung für Eiswürfelbereitung.



    [0013] Fig. 1 zeigt schematisch, im Horizontalschnitt, ohne Türe, eine Kühlbar 1. Das gekühlte Fach 2 ist mit einer Wärmeisolation 4, vor­zugsweise aus Polyurethan-Hartschaum, versehen. Die Innenwand 5 des gekühlten Faches 2 kann, wie auch bisher üblich, aus Kunststoff oder, zumindest teilweise, aus gut wärmeleitendem Material, vorzugs­weise Aluminiumblech, bestehen. Falls die Innenwand 5 des gekühlten Faches 2 aus Kunststoff besteht, dann wird sie isolationsseitig gänzlich oder zumindest teilweise mit gut wärmeleitendem Material bedeckt.

    [0014] Das Verdampferrohr 11 des Absorptionskühlaggregates 10 liegt in direktem Kontakt mit der Innenwand 5 des gekühlten Faches 2 und innerhalb der Wärmeisolation 4. Die übrigen, nicht kalten Teile des Absorptionskühlaggregates 10, befinden sich hinter dem ungekühl­ten Fach 3. Da Aufbau und Funktion von Absorptionskühlaggregaten allgemein bekannt sind, ist eine nähere Beschreibung an dieser Stel­le überflüssig und für das Verständnis der Erfindung auch nicht erforderlich. Das im vorliegenden Beispiel gerade und im wesent­lichen horizontal liegende Verdampferrohr 11 ragt in die Wärmeiso­ lation 4 an der Rückwand des gekühlten Faches 2 hinein.

    [0015] Bei dieser Anordnung beanspruchen im Bezug auf das gekühlte Fach 2 weder das Kühlaggregat 10 noch der Verdampfer 11 Raumtiefe oder Nutzraum.

    [0016] Durch den direkten Kontakt zwischen dem Verdampfer 11 und der gut wärmeleitenden Innenwand 5 wird die Kühlung sehr wirksam bewerkstel­ligt. Bei dieser Art der Kühlung gelangt die durch die Wärmeisola­tion einfallende Wärme, welche bekanntlich mindestens Dreiviertel der Kühlleistung beansprucht, gar nicht in den gekühlten Raum, son­dern wird schon vorher beim Auftreffen auf die gekühlte, gut wärme­leitende Innenwand 5 abgefangen.

    [0017] Wesentliche Vorteile gegenüber bisher bekannten Kühlbar-Bauarten lassen sich aber auch schon dann erzielen, ohne dass dadurch der Rahmen der Erfindung verlassen wird, wenn der Verdampfer 11 nicht wie in Fig. 1 gezeigt in der Isolation 4 angeordnet ist, sondern in das gekühlte Fach hineinragt und dort unter Umständen, falls erforderlich, Wärmeübertragungsrippen oder andere oberflächenver­grössernde Teile trägt.

    [0018] Zwischen dem Verdampfer 11 und dem übrigen Kühlaggregat 10 befindet sich, in der in Fig. 1 gezeigten Ausführung innerhalb des gleichen geraden Rohres der Gaswärmeaustauscher 12, welcher grösstenteils ebenfalls innerhalb der Isolation 4 untergebracht ist.

    [0019] Fig. 2 zeigt im Vertikalschnitt durch die Rückwand des gekühlten Faches eine Befestigungsmöglichkeit des Verdampfers an der wärme­leitenden Rückwand des gekühlten Faches.

    [0020] Die Kunststoffinnenwand 21 ist mit Aluminiumblech 22 bedeckt, an dem ein Aluminiumprofil 23 zur Aufnahme des Verdampferrohres 24 in geeigneter Weise befestigt ist. Die Wärmeisolation 25 ist mit einer Öffnung 27 versehen, welche es ermöglicht, dass das Verdam­pferrohr 24 bei der Montage oder Demontage des Kühlaggregates von hinten eingebaut oder nach hinten ausgebaut werden kann. Da der Öffnungswinkel des leicht federnden Aluminiumprofils 23 kleiner als 180 Grad ist, hält es das Verdampferrohr 24 auch ohne weitere Befestigungsmassnahmen fest. Die Öffnung der Wärmeisolation 27 wird mit einem Verschlussteil 26 aus Isoliermaterial verschlossen.

    [0021] Fig. 3 zeigt eine weitere Befestigungsmöglichkeit des Verdampfers. Hier wird das Verdampferrohr 32 seitlich in den von einem Aluminium­profil 33 gebildeten Hohlraum innerhalb der Wärmeisolation 34 einge­führt. Das Aluminiumprofil ist auf geeignete Weise an der gut wärme­leitenden Rückwand 31 des gekühlten Faches befestigt. In diesem Fall empfiehlt es sich, wie üblich, den Kontakt zwischen den Alu­miniumteilen 31, 33 und dem Verdampferrohr 32 durch eine Schicht von Wärmeübertragungspaste zu vervollkommnen.

    [0022] Fig. 4 zeigt schematisch ein Sekundärkühlsystem für die verbesserte Übertragung der Kühlung zwischen dem Verdampfer und der Innenwand des gekühlten Faches.

    [0023] An die Rückwand 41 des gekühlten Faches liegt, isolationsseitig, nebst dem Verdampferrohr 42 auch eine vorher evakuierte und an­schliessend mit Flüssigkeit gefüllte und danach hermetisch ver­schlossene Rohrschlange 43 an. Der obere Teil 44 der Rohrschlange 43, welcher mit dem Verdampferrohr 42 in Kontakt steht, wirkt als Kondenser. Der darin verflüssigte Dampf gelangt durch den Fallrohr­abschnitt 45 in den unteren Teil der Rohrschlange 43 und steigt dann von dort infolge Dampfbildung durch den Wärmeeinfall als Dampf oder Dampf-Flüssigkeitsgemisch erneut zum Kondenserteil 44 hinauf. Ein solches Sekundär-Kühlsystem braucht aber selbstverständlich nicht auf die Rückwand des gekühlten Faches beschränkt zu sein.

    [0024] Fig. 5 zeigt im Vertikalschnitt eine Anordnung, welche trotz des versteckt, in der Isolation 55 angeordneten Verdampfers 54 die Her­stellung von Eiswürfeln ermöglicht.

    [0025] An der aus gut wärmeleitendem Material bestehenden Rückwand 51 des gekühlten Faches ist ein Aluminiumprofil 56 in geeigneter Weise, z.B. durch Kleben, Nieten, Schrauben oder Punktschweissen befestigt, in welches von oben ein zweites Aluminiumprofil 57 hineinpasst. Der vertikale Abschnitt 58 des Profils 57 wird vom Profil 56, gegen­über dem Verdampferrohr 54, gegen die gekühlte Wand 51 gepresst und dadurch wirksam gekühlt.

    [0026] Der obere, horizontale Abschnitt des Profils 57 dient als Auflage für Eiswürfelschalen. Bei dieser Anordnung kann das Profil 57 vom Benützer nach Bedarf wiederholt eingesetzt oder entfernt werden.

    [0027] Bei engen Raumverhältnissen kann es von wesentlichem Vorteil sein, wenn die Türe des gekühlten Faches oder die Türen beider Fächer als Schiebetüren ausgeführt sind.

    [0028] Eine interessante Möglichkeit zur Sichtbarmachung des Kühlbarinhal­tes, selbst bei geschlossener Türe, ist die Verwendung von durch­sichtigen Isolierglas-Panelen als Türplatten.


    Ansprüche

    1. Kühlbar aus mindestens einem durch ein Absorptionskühlaggregat (10, 11) mit druckausgleichendem Hilfsgas gekühlten und wärmeiso­lierten Fach (2) und mindestens einem daneben angeordneten unge­kühtlen Fach (3) bestehend, dadurch gekennzeichnet, dass die im Betrieb nicht kalten Teile (10) des Absorptionskühlaggregates hinter dem ungekühlten Fach (3) angeordnet sind.
     
    2. Kühlbar nach Patentanspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenwand (5, 21, 31, 51) des gekühlten und wärmeisolierten Faches (2) ganz oder teilweise aus gut wärmeleitendem Material, vorzugsweise Aluminiumblech, besteht oder isolationsseitig ganz oder teilweise mit gut wärmeleitendem Material (22) bedeckt ist und durch Kontakt mit dem Verdampfer (11, 24, 32, 54) des Absorp­tionskühlaggregates gekühlt wird.
     
    3. Kühlbar, nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­net, dass der Verdampfer (11, 24, 32, 54) des Absorptionskühlaggre­gates in Kontakt mit der Aussenseite der gut wärmeleitenden Innen­wand (5, 31, 51) oder Innenwandbedeckung (22) des gekühlten Faches (2) und innerhalb dessen Wärmeisolation (4, 25, 34, 55) angeordnet ist.
     
    4. Kühlbar nach einem der Patentanspruche 1 bis 3, dadurch ge­kennzeichnet, dass an der gut wärmeleitenden Innenwand (5, 31, 51) oder Innenwandbedeckung (22) des gekühlten Faches (2) ein aus gut wärmeleitendem Material bestehendes Profil (23, 33), welches der Aufnahme und dem Festhalten des Verdampfers (11, 24, 32, 54) dient, in geeigneter Weise befestigt ist.
     
    5. Kühlbar nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch ge­kennzeichnet, dass an der der Warmeisolation (4) zugewandten Seite der Innenwand (5) des gekühlten Faches (2) mindestens ein geschlos­senes, Wärmeübertragungsflüssigkeit enthaltendes Sekundär-Kühlsystem (43), vorzugsweise in Rohrschlangenform, anliegt.
     
    6. Kühlbar nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch ge­kennzeichnet, dass an der Innenseite der Rückwand (51) des gekühlten Faches (2) in der dem Verdampfer (11, 24, 34, 42, 54) gegenüber liegenden Gegend zum Zwecke der Eiswürfelbereitung ein aus gut wär­meleitendem Material bestehendes Profil (57), vorzugsweise auf leicht aufsetzbare und entfernbare Weise, befestigt ist.
     
    7. Kühlbar nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch ge­kennzeichnet, dass ihre Gesamtbautiefe höchstens 30 cm beträgt.
     
    8. Kühlbar nach einem der Patentansprüche l bis 7, dadurch ge­kennzeichnet, dass das gekühlte Fach (2) mit einer oder mehreren wärmeisolierten Schiebetüren versehen ist.
     
    9. Kühlbar nach einem der Patentansprüche l bis 8, dadurch ge­kennzeichnet, dass die Türe des gekühlten Faches (2) aus durchsich­tigem Isolierglas-Panel besteht.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht