(19) |
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(11) |
EP 0 131 770 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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02.09.1987 Patentblatt 1987/36 |
(22) |
Anmeldetag: 16.06.1984 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)4: B21D 28/16 |
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Verfahren zum Feinschneiden von Werkstücken und Feinschneidwerkzeug zur Ausübung des
Verfahrens
Method of fine-cutting work pieces, and fine-cutting tool for carrying out the method
Procédé pour le découpage fin de pièces et outil de découpage fin pour la mise en
oeuvre de ce procédé
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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CH DE FR IT LI |
(30) |
Priorität: |
08.07.1983 DE 3324680
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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23.01.1985 Patentblatt 1985/04 |
(71) |
Anmelder: DAKO-Werkzeugfabriken
David Kotthaus GmbH & Co. KG |
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D-42897 Remscheid (DE) |
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Erfinder: |
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- Honsberg, Friedrich-Wilhelm
D-5630 Remscheid 11 (DE)
- Jürgensmeyer, Willi
D-5600 Wuppertal 2 (DE)
- Halbach, Kurt
D-5630 Remscheid (DE)
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(74) |
Vertreter: Sonnet, Bernd, Dipl.-Ing. et al |
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Patentanwälte Ostriga & Sonnet
Postfach 20 16 53 42216 Wuppertal 42216 Wuppertal (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Feinschneiden von Werkstücken, entsprechend
den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 2 sowie zu deren Ausübung bestimmte Feinschneidwerkzeuge
entsprechend den Oberbegriffen der Patentansprüche 3 und 4.
[0002] Von der herkömmlichen Stanztechnik unterscheidet sich das Feinschneiden (gelegentlich
auch "Feinstanzen" genannt) im wesentlichen dadurch, daß das Werkstück vor und während
des Schneidvorgangs fest eingespannt und mit engen Toleranzen geführt wird. Zu diesem
Zweck wird der Werkstoff - in der Regel Stahlband mit Stärken von 0,3 mm bis etwa
15 mm - im Werkzeug zwischen einer Führungs- oder Preßplatte und einer Schnittplatte
eingespannt. Die Führungsplatte und/oder die Schnittplatte tragen eine dem Werkstückumriß
angepaßte Ringzacke, die sich in den Werkstoff einpreßt. Oie Ringzacke verhindert
das seitliche Wegfließen des Materials. Der Schneidvorgang geschieht mittels eines
eng toleriert in der Führungsplatte geführten Schnittstempels und eines in der Schnittplatte
ebenfalls eng toleriert geführten Auswerfers, der mit einer Gegenkraft von etwa 10
bis 20 % der Schnittkraft gegen den Schnittstempel drückt, so daß die beiden Stempel
von Anbeginn des Ausschneidens den Werkstoff und später das Werkstück zwischen sich
einklemmend führen. Innerhalb des Schnittstempels und des Auswerfers können noch zum
Zwecke der Innenformung bzw. -lochung des Werkstücks ggf. mehrere Innenformstempel
und damit gegenläufig korrespondierende Ausstoßer verwendet werden. Einen Überblick
über die Feinschneidtechnik gibt die Druckschrift VDI 3345 "Feinschneiden", Mai 1980,
der "VDI-Richtlinien". Zum allgemeinen Stand der Technik wird auf diese Druckschrift
Bezug genommen.
[0003] Da in der Feinschneidtechnik üblicherweise wegen der engen Toleranzen die Schnittstempel
nicht in die Ausnehmung der Schnittplatte eintauchen können, verbleibt an der dem
Schnittstempel zugekehrten umlaufenden Kante des Werkstücks ein dünner Schnittgrat,
und der Schnittstempel und der Auswerfer besitzen grundsätzlich im wesentlichen identische
Umfangskonfiguration ebenso wie die Führungsdurchbrüche in der Führungsplatte und
in der Schnittplatte analog sind.
[0004] Zum Stand der Technik des Feinschneidens, von dem die Erfindung ausgeht, wird auf
die EP-A1-0 043 359 hingewiesen. Von der eingangs erläuterten allgemein üblichen Feinschneidtechnik
unterscheiden sich Werkstück und Verfahren entsprechend diesem Dokument dadurch, daß
die herkömmlichen Ringzacken weggelassen werden und stattdessen das feinzuschneidende
Material durch seitlich des Schneidstempels angeordnete Stützglieder an seiner Mantelfläche
ausserhalb der Schnittlinie gestützt wird. Dadurch sollen abrissfreie Schnittflächen
auch bei dickeren Materialien ermöglicht werden.
[0005] Aus der DE-B1-27 27 445 ist ein mehrstufiges Verfahren mit zugehöriger Vorrichtung
zum Ausschneiden und/oder Lochen von Werkstücken aus metallischen Blechen bekannt.
In einer ersten Verfahrensstufe wird das Blech angeschnitten, das Werkstück aber noch
nicht abgetrennt. In der zweiten Arbeitsstation wird das zunächst nur angeschnittene
Werkstück in entgegengerichteter Arbeitsrichtung mit einem zweiten Schneidstempel
gegengeschnitten. Schließlich erfolgt in einem dritten Arbeitsschritt und einer dritten
Arbeitsstation mit einem weiteren Schneidstempel das Ausschneiden des Werkstücks in
Wirkrichtung des Schnittstempels des ersten Arbeitsschritts. Durch das Gegenschneiden
sollen Werkstücke mit absolut gratfreien Schnittflächen erzielt werden.
[0006] Weder mit den Mitteln der EP-A1-0 043 389 noch der DE-B1-27 27 445 ist es möglich,
Werkstücke mit glatten, jedoch schräg verlaufenden oder konischen Schnittflächen zu
erhalten.
[0007] Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, Verfahren zum Feinschneiden von
Werkstücken anzugeben, welche auf einfache Weise die Herstellung von feingeschnittenen
Werkstücken erlauben, die zumindest an Teilbereichen ihrer Außenschnittflächen konisch
bzw. keilförmig gestaltet sind. Eine derartige Problemstellung ergibt sich beispielsweise
bei Stirnrädern, deren Zahnflanken unter gewisser Neigung zueinander stehen sollen.
Eine weitere von vielen denkbaren Anwendungen wäre ein Zahnrad, dessen Kopf- und Zahnlückenflächen
zur Rotationsachse unter einer gewissen Neigung anzuordnen sind.
[0008] Ein erstes erfindungsgemäßes Verfahren, welches die zugrundegelegte Aufgabe löst,
besteht darin, daß das Werkstück während des Ausschneidens in eine zumindest auf Teilumfangsbereichen
sich verjüngende bzw. konisch verengende Ausnehmung der Schnittplatte hineingedrückt
wird und daß das ausgeschnittene konische Werkstück entgegen der Schneidrichtung mittels
des Auswerfers wieder aus der Schnittplatte ausgeworfen wird. Mit anderen Worten bedeutet
dies, daß zeitlich und örtlich der eigentliche Schneidvorgang von einem Prägevorgang,
der innerhalb der Ausnehmung der Schnittplatte erfolgt, überlagert wird. Während des
Schnittvorgangs erfährt der ins Fließen und zum Schnitt gebrachte, dem Werkstück entsprechende
Werkstoffanteil nicht nur einen axialen Vorschub in der resultierenden Bewegungsrichtung
des Schnittstempels, sondern darüberhinaus gleichzeitig eine entsprechend der Schrägung
bzw. Konizität wenigstens partiell erfolgende Stauchung zur Schnittstempelachse hin.
[0009] Ein Feinschneidwerkzeug zur Ausübung dieses Verfahrens besteht nach Anspruch 3 erfindungsgemäß
darin, daß die Innenfläche des Durchbruchs in der Schnittplatte, Plägeflächen bildend,
mindestens auf Teilen ihres Umfangs sowie auf einem Abschnitt in Achsrichtung des
Auswerfers, beginnend in der Auflageebene des Werkstoffs, zur Auswerferachse hin geneigt
verlaufend angeordnet ist und daß das angeschnittene konische Werkstück entgegen der
Schneidrichtung mittels des Auswerfers aus der Schnittplatte auswerfbar ist.
[0010] Abweichend von bisher üblichen Feinschneidwerkzeugen sind die Innenflächenmantellinien
der Werkstückkontur in der Schnittplatte nicht zur Auswerferachse vollständig parallel,
sondern in einem etwa der Werkstückdicke entsprechenden Abstand von der Auflageebene
des Werkstücks weg entsprechend der gewünschten Konizität bzw. der gewünschten Neigung
der Werkstück-Schrägflächen geneigt angeordnet. Der dem Werkstoff bzw. Werkstück zugekehrte
Endabschnitt der Schnittplatte bildet also eine Umfangsprägeform mit in diesem Abschnitt
befindlichen nach innen weisenden Prägeflächen aus.
[0011] Entsprechend ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung der in Achsrichtung des
Auswerfers gemessene, die Prägeflächen aufweisende Abschnitt geringfügig größer als
die Materialstärke des Werkstoffs. Wegen der Verjüngung des Querschnitts der Prägeausnehmung
in der Schnittplatte fließt das hier verdrängte Material in Richtung der Auswerferachse.
[0012] Der besondere Vorzug des beschriebenen Verfahrens zur Herstellung eines Werkstücks
mit mindestens teilweise konischer bzw. schräger Schnittfläche besteht darin, daß
es keine weiteren Arbeitsstufen erfordert, insbesondere auch keine spanabhebenden.
Auch die zur Ausübung des Verfahrens benötigte Vorrichtung ist von einfacher Konfiguration
und kaum aufwendiger als ein herkommliches Feinschneidwerkzeug, welches nur schneidet.
[0013] Nun kann es besonders problematische Werkstücke geben, beispielsweise solche, bei
denen im wesentlichen dünnwandige und geringquerschnittige Ringe geschnitten werden
müssen, die in sich nicht sehr eigenstabil sind und bei denen daher das einstufige
"kombinierte Schneid-/Prägeverfahren" zu Komplikationen führen könnte. Für diese Fälle
schlägt die Erfindung gemäß Anspruch 2 ein zweistufiges Verfahren vor, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß in einem ersten Arbeitsschritt das Werkstück nach Art einer
Durchsetzung aus dem Werkstoff in an sich bekannter Weise angeschnitten wird und daß
in einem zweiten Arbeitsschritt der Schnittvorgang vollendet und das Werkstück in
eine zumindest auf Teilumfangsbereichen sich verjüngende bzw. konisch verengende Ausnehmung
einer Prägeplatte hineingedrückt wird und daß das geprägte konische Werkstück entgegen
der Prägerichtung mittels des Auswerfers wieder aus der Prägeplatte entfernt wird.
[0014] Die beiden Arbeitsschritte können selbstverständlich und sollen zweckmäßig in einer
Maschine in einem Folgewerkzeug durchgeführt werden. Der erste Schritt unterscheidet
sich praktisch nicht von einem Feinschneidvorgang zur Herstellung einer sogenannten
"Durchsetzung" (siehe VDI-Richtlinien, S. 7, "3.6. Umformvorgänge", Beispiel 6 v.o.).
Der Unterschied besteht im wesentlichen nur darin, daß das "durchgesetzte Material"
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren im Außenumriß im wesentlichen bereits dem fertigen
Werkstück entspricht. Dieses wird dann in dem zweiten Arbeitsschritt in einer zweiten
Werkzeugstufe an den Außenschnittflächen geprägt und gleichzeitig fertig geschnitten.
[0015] Ein Feinschneidwerkzeug zur Ausübung dieses zweistufigen Verfahrens ist gemäß Anspruch
4 dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug der ersten Arbeitsstufe in an sich bekannter
Weise zur Ausbildung einer Durchsetzung ausgebildet ist und daß im Werkzeug der zweiten
Arbeitsstufe die Innenfläche des Durchbruchs in der Prägeplatte, Prägeflächen bildend,
mindestens auf Teilen ihres Umfangs sowie auf einem Abschnitt in Achsrichtung des
Auswerfers, beginnend in der Ebene der Prägeplatte, zur Auswerferachse hin geneigt
verlaufend angeordnet ist und daß das geprägte konische Werkstück mittels des Auswerfers
aus der Prägeplatte entfernbar ist.
[0016] Auch hier ist, wie bei dem vorgenannten Werkzeug der in Achsrichtung des Auswerfers
gemessene, die Prägeflächen aufweisende Abschnitt mindestens geringfügig größer als
die Materialstärke des Werkstoffs.
[0017] Im Prinzip unterscheidet sich das Werkzeug der zweiten Arbeitsstufe von dem das erste
Verfahren ausübenden Einzelwerkzeug nicht. Hier wird lediglich die Schnittplatte im
wesentlichen zur Prägeplatte umfunktioniert.
[0018] Die Erfindung versteht sich im übrigen aus der nachfolgenden Beschreibung der beiden
Verfahren und Werkzeuge, wie sie in den schematischen Zeichnungen dargestellt sind.
In einer weiteren Zeichnung ist ein Beispiel für ein mit dem Verfahren und den Werkzeugen
erhaltenes Werkstück dargestellt. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 ein "einstufiges" Feinschneidwerkzeug zur Ausübung des einstufigen Verfahrens,
Fig. 2 eine Ansicht eines damit erzeugten Werkstücks,
Fig. 3 und 5 die beiden Arbeitsstufen eines "zweistufigen" Werkzeugs zur Ausübung
des zweistufigen Herstellungsverfahrens,
Fig. 4 und 6 das jeweils nach Beendigung der Verfahrensschritte gemäß den Fig. 3 und
5 erhaltene Erzeugnis,
Fig. 7 eine Aufsicht auf einen außenverzahnten Ring als beispielshaftes Werkstück
und
Fig. 8 eine Aufsicht auf einen Zahnausschnitt des Werkstücks nach Fig. 7.
[0019] Das Werkzeug nach Fig. 1 umfaßt - in zunächst üblicher Bauweise - eine Schnittplatte
10 mit einem der Werkstückkontur entsprechenden Durchbruch 11, in der ein komplementär
konturierter Gegenhalter (Auswerfer) 12 in Richtung seiner Längsachse 13 verschieblich
angeordnet ist. Oberhalb dieser Werkzeughälfte befindet sich eine Führungs- oder Preßplatte
14 mit konturierter Ausnehmung 15 für den entsprechend konturierten Schnittstempel
16, der koaxial zum Gegenhalter (Auswerfer) 12 angeordnet ist. Lediglich der Vollständigkeit
halber sei erwähnt, daß für Werkstücke, die zusätzliche Innenformen besitzen, innerhalb
des Gegenhalters (Auswerfers) 12 noch mindestens ein Innenformstempel und dementsprechend
innerhalb des Schnittstempels 16 mindestens ein Ausstoßer anzuordnen ist, etwa derjenigen
Art, wie unter "2.1. Arbeitsprinzip" auf Seite 2 der VDI-Richtlinien 3345 beschrieben.
[0020] Auf der dem Werkstoff 17 (Blechstreifen) zugekehrten Seite weist die Führungs- oder
Preßplatte 14 eine im Querschnitt keilförmige Ringzacke 18 auf, die in den Werkstoff
17 eindringt und dessen Auswärtsfließen verhindert.
[0021] Der Durchbruch 11 in der Schnittplatte 10 weist nun die Besonderheit auf, daß er,
ausgehend von der Werkstoff-Auflageebene 19 über einen in Richtung der Achse 13 gemessenen
Abschnitt 20 hinweg, der geringfügig größer ist als die Werkstoffdicke 21, an ihrer
nach innen weisenden Umfangsfläche 22 mindestens teilweise schräg verlaufend bzw.
konisch ausgebildet ist, derart, daß - wie aus Fig. 1 deutlich ersichtlich - an den
entsprechenden Stellen der Querschnitt der Ausnehmung 11 zum Gegenhalter (Auswerfer)
12 hin abnimmt. Schnittstempel 16 und Gegenhalter (Auswerfer) 12 besitzen daher unterschiedliche
Querschnitte Q, q bzw. Durchmesser. Die Neigung 23 kann beim dargestellten Beispiel
etwa 3°-4°, jedoch auch mehr betragen. Der entsprechende Neigungswinkel ist mit 24
angegeben.
[0022] Nimmt man als Beispiel einmal an, die Fläche 22 über den Abschnitt 20 hinweg sei
umlaufend in dem Durchbruch 11 ausgebildet, so ergibt sich als in Fig. 2 dargestelltes,
ausgeschnittenes Werkstück 25 ein solches in Form eines Kegelstumpfes mit umlaufend
gleichmäßig konischer Außenschnittfläche 26.
[0023] Bei dem mit dem Werkzeug nach Fig. 1 ausgeführten Verfahren wird zugleich mit dem
Vortrieb des Schnittstempels 16 der ins Fließen gebrachte Werkstoff 27 gegen die Gegenkraft
des Auswerfers 12 bezüglich Fig. 1 nach unten vorgeschoben und damit gleichzeitig
in die von der Umfangsfläche 22 begrenzte "Prägeform" innerhalb der Schnittplatte
10 gedrückt. Fig. 1 zeigt den End-Schneidzustand, in dessen Anschluß sich die Werkzeughälften
wieder öffnen.
[0024] Die Betätigung der Werkzeugteile erfolgt in der beim Feinschneiden üblichen Weise
und Reihenfolge dadurch, daß zunächst bei noch unverformten Werkstoff 17 Schnittplatte
10 und Führungsplatte 14 gegeneinander bewegt werden, bis sie den Werkstoff zwischen
sich fassen. Gleichzeitig laufen, zunächst ebenfalls gegenläufig, Schnittstempel 16
und Gegenhalter (Auswerfer) 12 aufeinanderzu, bis sie den Werkstoff 17 zwischen sich
einklemmen.
[0025] Danach bewegt sich der Schnittstempel 16 bezüglich Fig. 2 nach unten, während der
Gegenhalter (Auswerfer) 12 dieser Bewegung unter Ausübung eines Gegendrucks folgt,
bis die in Fig. 1 dargestellte Situation erreicht ist.
[0026] Fig. 3 zeigt die erste Stufe eines zweistufigen Werkzeugs zur Ausübung des zweistufigen
Verfahrens. Dieses Werkzeug ist aufgebaut aus einer Schnittplatte 110, einem Gegenhalter
(Auswerfer) 112, einer Führungs- oder Preßplatte 114 mit Ringzacke 118 und einem in
der Platte 114 geführten Schnittstempel 116. Dieses Werkzeug und seine Funktion entsprechen
einem üblichen Feinschneidewerkzeug, mit dem Durchsetzungen erzeugt werden. Der "durchgesetzte"
Rohling ist mit 127 bezeichnet und in Fig. 4 noch einmal anhaftend am Werkstoff 117
separat dargestellt. Der vorgeschnittene Rohling 127 ist hier noch über eine relativ
starke Werkstoffbrücke 128 mit dem Werkstoff 117 verbunden. In der Raumform nach Fig.
4 wird der Werkstoff 117 mit dem teilausgeschnittenen Rohling 127 der in Fig. 5 dargestellten
zweiten Werkzeugstufe zugeführt. Die Einzelteile dieser Werkzeugstufe sind jeweils
mit um 100 erhöhten Bezugsziffern versehen. Ein Unterschied besteht darin, daß hier
die Platte 210 eine "Prägeplatte" ist. Sie besitzt analog der in Fig. 1 mit 10 bezeichneten
Schnittplatte einen Abschnitt 220 mit zumindest teilweise konischer bzw. schräg verlaufender
Prägefläche 222. Dementsprechend besitzt das fertige Werkstück 225 wie das Werkstück
25 in Fig. 2 bei analoger Geometrie die Form eines Kegelstumpfes mit umlaufend konischer
Außenschnittfläche 226. Auch bei dem zweistufigen Verfahren findet also ein Prägevorgang,
diesmal ausgehend von einem vor- bzw. angeschnittenen Werkstück, statt.
[0027] In Fig. 7 ist schematisch ein typisches Werkstück dargestellt, zu dessen Herstellung
sich die erfindungsgemäßen Verfahren und Werkzeuge besonders gut eignen. Es handelt
sich um ein ringförmiges stirnverzahntes Rad 30 mit Zähnen 31. Wie Fig. 8 zeigt, weisen
die Zahnflanken 32 und 33 bezüglich der Rotationsachse 34 des Zahnringes 30 eine Konizität
unter dem Winkel 35 auf. Die Zahngründe 36 und die Zahnköpfe 37 können hingegen Flächen
aufweisen, deren Mantellinien zur Achse 34 parallel verlaufen. Dieses Werkstück 30
zeigt also ein typisches beispiel dafür, daß und wie man lediglich Teile der Außenschnittflächen
eines feingeschnittenen Werkstücks auf einfache Weise konisch bzw. schräg verlaufend
herstellen kann.
1. Verfahren zum Feinschneiden von Werkstücken (25), wobei der Werkstoff (17) zwischen
einer Führungsplatte (14) (Pressplatte) und einer Schnittplatte (10) eingespannt und
das Werkstück (27) mittels eines Schnittstempels (16) und eines gegen diesen wirkenden,
in einer Ausnehmung der Schnittplatte (10) geführten Gegenhalters (Auswerfers) (12)
ausgeschnitten sowie ggf. zusätzlich mittels Innenformstempel bearbeitet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Werkstück (27) während des Ausschneidens in eine zumindest
auf Teilumfangsbereichen (22) sich verjüngende bzw. konisch verengende Ausnehmung
der Schnittplatte (10) hineingedrückt wird und daß das ausgeschnittene konische Werkstück
(25) entgegen der Schneidrichtung mittels des Auswerfers (12) wieder aus der Schnittplatte
(10) ausgeworfen wird.
2. Verfahren zum Feinschneiden von Werkstücken (225), wobei der Werkstoff (117) zwischen
einer Führungsplatte (114, 214) und einer Schnittplatte (110) einespannt und das Werkstück
(127, 227) mittels eines Schnittstempels (116, 216) und eines gegen diesen wirkenden,
in einer Ausnehmung der Schnittplatte geführten Gegenhalters (Auswerfers) (112, 212)
ausgeschnitten sowie ggf. zusätzlich mittels Innenformstempel bearbeitet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem ersten Arbeitsschritt (Fig. 3) das Werkstück (127) nach
Art einer Durchsetzung aus dem Werkstoff (117) in an sich bekannter Weise angeschnitten
wird und daß in einem zweiten Arbeitsschritt (Fig. 5) der Schnittvorgang vollendet
und das Werkstück (227) in eine zumindest auf Teilumfangsbereichen (222) sich verjüngende
bzw. konisch verengende Ausnehmung einer Prägeplatte (210) hineingedrückt wird und
daß das geprägte konische Werkstück (225) entgegen der Prägerichtung mittels des Auswerfers
(212) wieder aus der Prägeplatte (210) entfernt wird.
3. Feinschneidwerkzeug zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer Schnittplatte
(10) mit Durchbruch (11), in der ein entsprechend konturierter Auswerfer (12) in Richtung
seiner Längsachse (13) verschieblich angeordnet ist, sowie mit einer über der Schnittplatte
(10) vorgesehenen Führungs- oder Pressplatte (14) mit Ausnehmung (15) für einen entsprechend
konturierten, koaxial zum Auswerfer (12) (Gegenhalter) geführten Schnittstempel (16),
dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche (22) des Durchbruchs in der Schnittplatte
(10), Prägeflächen bildend, mindestens auf Teilen ihres Umfangs sowie auf einem Abschnitt
(20) in Achsrichtung (13) des Auswerfers (12), beginnend in der Auflageebene (19)
des Werkstoffs (17), zur Auswerferachse (13) hin geneigt verlaufend angeordnet ist
und daß das ausgeschnittene konische Werkstück (25) entgegen der Schneidrichtung mittels
des Auswerfers (12) aus der Schnittplatte (10) auswerfbar ist.
4. Feinschneidwerkzeug zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 2, mit einer Schnittplatte
(110) mit Durchbruch (111), einem darin geführten Auswerfer (112) (Gegenhalter), einer
Führung- oder Preßlatte (114) und einer in dieser geführten Schnittstempel (116) in
einer ersten Arbeitsstufe sowie mit einer Prägeplatte (210) mit umlaufender Prägefläche
(222), einem in der Prägeplatte (210) geführten Auswerfer (212) (Gegenhalter) und
einer darüber angeordneten Führungsplatte (214) mit Prägestempel (216) in der zweiten
Arbeitsstufe, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug der ersten Arbeitsstufe (Fig.
3) in an sich bekannter Weise zur Ausbildung einer Durchsetzung (Fig. 4) ausgebildet
ist und daß im Werkzeug der zweiten Arbeitsstufe (Fig. 5) die Innenfläche (222) des
Durchbruchs in der Prägeplatte (210), Prägeflächen bildend, mindestens auf Teilen
ihres Umfangs sowie auf einem Abschnitt (220) in Achsrichtung (213) des Auswerfers
(212), beginnend in der Ebene (219) der Prägeplatte (210), zur Auswerferachse (213)
hin geneigt verlaufend angeordnet ist und daß das geprägte konische Werkstück (225)
entgegen der Prägerichtung mittels des Auswerfers (212) aus der Prägeplatte (210)
entfernbar ist.
5. Feinschneidwerkzeug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der in
Achsrichtung (13; 213) des Auswerfers (12; 212) gemessene, die Prägeflächen (22; 222)
aufweisende Abschnitt (20; 220) geringfügig größer ist als die Materialstärke (21;
221) des Werkstoffs (17; 217).
1. Method for the precision blanking of workpieces (25), in which the material (17)
is clamped between a guide plate (14) (pressure plate) and a blanking die plate (10)
and the workpiece (27) is cut out by means of a blanking punch (16) and a pressure
pad (ejector) (12), which counters the effect of the latter and is quided in a recess
in the blanking die plate (10), and, if required, is also finished by means of internal
forming punches, characterised in that,. during the cutting-out operation, the workpiece
(27) is pushed into a recess in the blanking die plate (10) which tapers or narrows
in a conical manner at least at partial circumferential areas (22), and that the conical
workpiece (25) which has been cut out is ejected from the blanking die plate (10)
against the cutting direction by means of the ejector (12).
2. Method for the precision blanking of workpieces (225), in which the material (117)
is clamped between a guide plate (114,214) and a blanking die plate (110) and the
workpiece (127, 227) is cut out by means of a blanking punch (116, 216) and a pressure
pad (ejector) (112, 212), which counters the effect of the latter and is guided in
a recess in the blanking die plate, and, if required, is also finished by means of
internal forming punches, characterised in that the workpiece (127) is cut out of
the material (117) as a pushed-through part in a manner which is known per se in a
first stage of operation (Fig. 3), that the cutting process is completed and the workpiece
(227) is pushed into a recess in a stamping die plate (210) which tapers or narrows
in a conical manner at least at partial circumferential areas (222) in a second stage
of operation (Fig. 5), and that the stamped conical workpiece (225) is removed from
the stamping die plate (210) against the stamping direction by means of the ejector
(212).
3. Precision blanking tool for carrying out the method according to claim 1, comprising
a blanking die plate (10) with an opening (11), in which an appropriately shaped ejector
(12) is arranged so as to be displaceable in the direction of its longitudinal axis
(13), and a guide or pressure plate (14), which is provided above the blanking die
plate (10) and comprises a recess (15) for an appropriately shaped blanking punch
(16) guided coaxially with the ejector (12) (pressure pad), characterised in that
the internal surface (22) of the opening in the blanking die plate (10) extends from
the bearing plane (19) of the material (17) towards the ejector axis (13) in an inclined
manner so as to form stamping surfaces, at least at parts of its circumference and
at a section (20) in the axial direction (13) of the ejector (12), and that the conical
workpiece (25) which has been cut out can be ejected from the blanking die plate (10)
against the cutting direction by means of the ejector (12).
4. Precision blanking tool for carrying out the method according to claim 2, comprising
a blanking die plate (110) with an opening (111), an ejector (112,) (pressure pad),
which is guided in the latter, a guide or pressure plate (114) and a blanking punch
(116), which is guided in the latter, in a first stage of operation, and a stamping
die plate (210) with a peripheral stamping surface (222), an ejector (212) (pressure
pad), which is guided in the stamping die plate (210), and a guide plate (214), which
is arranged above the latter, with a stamping punch (216) in the second stage of operation,
characterised in that the tool of the first stage of operation (Fig. 3) is formed
in a manner which is known per se in order to form a pushed-through part (Fig.4),
and that in the tool of the second stage of operation (Fig. 5) the internal surface
(222) of the opening in the stamping die plate (210) extends from the plane (219)
of the stamping die plate (210) towards the ejector axis (213) in an inclined manner
so as to form stamping surfaces, at least at parts of its circumference and at a section
(220) in the axial direction (213) of the ejector (212), and that the stamped conical
workpiece (225) can be removed from the stamping die plate (210) against the stamping
direction by means of the ejector (212).
5. Precision blanking tool according to claim 3 or 4, characterised in that the section
(20; 220), which is measured in the axial direction (13; 213) of the ejector (12;
212) and comprises the stamping surfaces (22; 222), is slightly larger than the thickness
(21; 221) of the material (17: 217).
1. Procédé de découpage précis de pièces (25), dans lequel on enserre la matière (17)
entre une plaque de guidage (14) (plaque de pression) et une plaque de coupe (10)
et découpe la pièce (27) au moyen d'un poinçon de coupe (16) et d'un organe de retenue
(éjecteur) (12) agissant contre celui-ci, guidé dans un évidement de la plaque de
coupe (10) et la travaille en outre éventuellement au moyen de poinçons de fornage
intérieur,
caractérisé par le fait que pendant le découpage, on enfonce la pièce (27) dans un
évidement de la plaque de coupe (10) s'amincissant ou rétrécissant coniquement au
moins sur des régions périphériques partielles (22) et que l'on éjecte à nouveau de
la plaque de coupe (10) la pièce conique découpée (25), à l'envers du sens de coupe,
au moyen de l'éjecteur (12).
2. Procédé de découpage précis de pièces (225), dans lequel on enserre la matière
(117) entre une plaque de guidage (114, 214) et une plaque de coupe (110) et découpe
la pièce (127, 227) au moyen d'un poinçon de coupe (116, 216) et d'un organe de retenue
(éjecteur) (112, 212) agissant contre celui-ci, guidé dans un évidement de la plaque
de coupe, et la travaille en outre éventuellement au moyen de poinçons de formage
intérieur,
caractérisé par le fait que dans une première étape de travail (figure 3) on entame
la pièce (127) de manière en elle-même connue à la façon d'une traversée hors de la
matière (117) et que, dans une deuxième étape de travail (figure 5), on achève le
processus de coupe et enfonce la pièce (227) dans un évidement d'une plaque d'empreinte
(210) s'amincissant ou rétrécissant coniquement au moins sur des régions partielles
de circonférence (222) et que l'on retire à nouveau de la plaque d'empreinte (210)
la pièce conique empreinte (225), à l'envers du sens d'empreinte, au moyen de l'éjecteur
(212).
3. Outil de découpage précis pour la mise en oeuvre du procédé selon la revendication
1, muni d'une plaque de coupe (10) avec perforation (11) dans laquelle un éjecteur
(12) à contour correspondant est disposé de manière à pouvoir coulisser dans la direction
de son axe lonqitudinal (13), ainsi que d'une plaque de guidage ou de pression (14)
prévue au-dessus de la plaque de coupe, avec évidement (15) pour un poinçon de coupe
(16) à contour correspondant, guidé coaxialement à l'éjecteur (12) (organe de retenue),
caractérisé par le fait que la surface intérieure (22) de la perforation de la plaque
de coupe (10), formant des surfaces d'empreinte, est disposée de façon inclinée en
direction de l'axe (13) de l'éjecteur, au moins sur des parties de sa périphérie,
ainsi que sur un tronçon (20) dans la direction de l'axe (13) de l'éjecteur (12),
en commençant dans le plan d'appui (19) de la matière (17), et que la pièce conique
découpée (25) peut être éjectée de la plaque de coupe (10), à l'envers du sens de
coupe, au moyen de l'éjecteur (12).
4. Outil de découpage précis pour la mise en oeuvre du procédé selon la revendication
2, muni d'une plaque de coupe (110) avec perforation (111), d'un éjecteur (112) (organe
de retenue) guidé dans celle-ci, d'une plaque de guidage ou de pression (114) et d'un
poinçon de coupe (116) guidé dans celle-ci, à un premier stade de travail, ainsi que
d'une plaque d'empreinte (210) avec surface d'empreinte périphérique (222), d'un éjecteur
(212) (organe de retenue) guidé dans la plaque d'empreinte (210) et d'une plaque de
guidage (214) disposée par dessus avec poinçon d'empreinte (216), au deuxième stade
de travail,
caractérisé par le fait que l'outil du premier stade de travail (figure 3) est conçu
de manière en elle-même connue pour constituer une traversée (figure 4) et que, dans
l'outil du deuxième stade de travail (figure 5), la surface intérieure (222) de la
perforation de la plaque d'empreinte (210), formant des surfaces d'empreinte, est
disposée de façon inclinée en direction de l'axe (213) de l'éjecteur au moins sur
des parties périphériques, ainsi que sur un tronçon (220), dans la direction axiale
(213) de l'éjecteur (212), en commençant dans le plan (219) de la plaque d'empreinte
(210), et que la pièce conique empreinte (225) peut être retirée de la plaque d'empreinte
(210), à l'envers du sens d'empreinte, au moyen de l'éjecteur (212).
5. Outil de découpaqe précis selon l'une des revendications 3 et 4,
caractérisé par le fait que le tronçon (20; 220), mesuré dans la direction axiale
(13; 213) de J'éjecteur (12; 212), présentant les surfaces d'empreinte (22; 222),
est légèrement plus grand que l'épaisseur (21; 221) de la matière (17; 217).