[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für Leistungsgroßtransformatoren
mit einer Unterspannungs-, einer Oberspannungsstamm-und einer Stufenwicklung in Zu-
und Gegenschaltung, mit einem RC-Glied für die Stufenwicklung sowie mit einer sternpunktseitigen
Stufenschalteinrichtung, wobei die Stufenwicklung beispielsweise aus zwei elektrisch
parallelen, mittensymmetrischen Teilen besteht, und geht dabei z. B. von der DE-A-
21 17 522 aus.
[0002] Wicklungen von Transformatoren haben bestimmte Eigenresonanzfrequenzen. Eine von
außen anliegende schwingende Schaltspannung kann bei Übereinstimmung der Frequenz
diese Eigenschwingungen anregen und zu sehr hohen inneren Spannungsbeanspruchungen
für die Isolierung der Wicklung führen. Beim Aufbau von Oberspannungswicklungen aus
einer Stammwicklung und einer zugehörigen Stufenwicklung in Zu- und Gegenschaltung
können die Schwingungen mit der Eigenfrequenz der Stufenwicklung besonders unangenehm
sein. Diese Spannungsschwingungen beeinflussen in bestimmten Stellungen des Stufenschalters,
insbesondere in Gegenschaltung, auch das Ende der Stammwicklung und führen auch hier
zu Spannungsüberhöhungen und gefährden dadurch die Isolierung.
[0003] Das Verhältnis der Resonanzamplitude am Ende der Stammwicklung zur Schaltspannungsamplitude
am Eingang errechnet sich aus
? = /n2c + Q2(nc - nT)2
mit n
c = kapazitives Übersetzungsverhältnis Stamm-/ Stufenwicklung
nT = induktives Übersetzungsverhältnis Stamm-/ Stufenwicklung ( < 0 bei Gegenschaltung)
Q = Güte bei der Eigenfrequenz der Stufenwicklung.
[0004] Um die Resonanzamplituden an dieser Stelle zu reduzieren, ist bereits vorgeschlagen
worden, räumlich zwischen Stamm- und Stufenwicklung einen elektrostatischen Schirmzylinder
anzuordnen, der an das Sternpunktpotential angelenkt wird und die beiden Wicklungen
elektrisch voneinander entkoppelt (n
c- 0). Dieser Schirmzylinder ist jedoch technisch schwierig ausführbar und beansprucht
darüber hinaus wertvollen Platz im Kernfenster des Transformators, so daß dieser durch
die Schirmmaßnahme vergrößert und verteuert ist.
[0005] Durch die DE-C- 23 28 375 ist es auch schon bekannt, zur Spannungssteuerung an Wicklungen
von Transformatoren eine Kondensatorbatterie aus Einzelkondensatoren einzusetzen,
wobei jedem zu steuernden Wicklungsabschnitt ein Einzelkondensator parallelgeschaltet
ist. Diese Einzelkondensatoren können analog zu durch die DE-C- 680 283 bekannten
Widerstands- und Kapazitätselementen aus Werkstoff mit hohem ohmschen Widerstand bestehen.
Bei Resonanzanregung einer derart kapazitiv beschalteten Stufenwicklung in Gegenschaltung
werden zwar die Resonanzamplituden dadurch abgesenkt, daß die kapazitiv übertragene
Spannung, d.h. n
c, reduziert wird.
[0006] Der Gütefaktor Q der Wicklung wird jedoch durch diese Beschaltung praktisch nicht
beeinflußt.
[0007] Das Gleiche gilt auch für eine durch die DE-A-2117 422 bekannte Anordnung, bei der
ein RC-Glied ohne Umschaltmöglichkeit fest parallel zu einer Grobstufenwicklung geschaltet
ist. Durch die Parallelschaltung dieses RC-Gliedes zu der Grobstufenwicklung bilden
diese beiden Baugruppen zusammen mit den jeweils eingeschalteten Feinstufen elektrisch
eine Reihenschaltung.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur schadlosen Aufnahme
von aus schwingenden Schaltspannungen herrührenden Überspannungen durch Trasnformatorwicklungen
zu schaffen, ohne dabei eine Vergrößerung des Transformatorkernfensters zu erzwingen,
und dabei auch den übrigen Raumbedarf auf das Notwendigste zu beschränken.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe für eine eingangs angegebene Schaltungsanordnung
durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebene Merkmalskombination
gelöst.
[0010] Eine sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der Kondensator
aus den einzelnen Stufen parallel geschalteten, miteinander elektrisch in Reihe liegenden
Teilkondensatoren aufgebaut ist und dadurch auch die Eigenfrequenzen höherer Ordnungszahl
der Stufenwicklung wirksam bedämpft.
[0011] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ist sehr vorteilhaft, denn sie gewährleistet
einen optimalen Schutz der Stufenwicklung gegenüber schwingenden Schaltstoßspannungen.
Bei Resonanzanregung der Stufenwicklung wird in vorteilhafter Weise eine Zusatzdämpfung
erreicht, ohne daß die Wicklungsverluste bei der Betriebsfrequenz meßbar erhöht werden.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung mit einem einzigen Kondensator
Fig. 2 zeigt eine Schaltungsanordnung mit einem in Teilkondensatoren aufgeteilten
Kondensator.
[0013] Einander entsprechende Bauteile sind in beiden Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0014] Konzentrisch um einen Kernschenkel 11 sind in üblicher Weise von innen nach außen
aufeinanderfolgend eine Unterspannungswicklung 12, eine Oberspannungsstammwicklung
13, sowie eine Stufenwicklung 14 mit Stufen 1 bis 10 angeordnet. Die Stufenwicklung
14 ist aus zwei elektrisch parallelen, räumlich symmetrisch zu einem Mitteneingang
(1) angeordneten Teilen zusammengesetzt.
[0015] Die Stufen 1 bis 10 sind durch Kontaktarme 15 eines Wählers 16 anwählbar und je einer
der Kontaktarme 15 ist durch einen unterbrechungslos schaltenden Lastschalter 17 mit
dem Sternpunkt des Transformators verbunden. Der Mitteneingang und die Enden der Stufenwicklung
14 sind mit Festkontakten in einem Wender 18 verbunden, dessen beweglicher Kontakt
am niederspannungsseitigen Ende der Oberspannungsstammwicklung 13 liegt. Durch entsprechende
Ausführung des Wickelsinns der Oberspannungsstammwicklung 13 und in den beiden Teilen
der Stufenwicklung 14 werden bei der gestrichelt dargestellten Schaltstellung des
Wenders 18 die Spannungen der Wicklungen 13 und 14 addiert und bei der ausgezogen
dargestellten Schaltstellung subtrahiert.
[0016] Erfindungsgemäß ist nun zwischen dem Mittenanschluß der Stufenwicklung 14 und dem
Sternpunkt des Transformators ein Kondensator 19 geschaltet, der die kapazitiv übertragene
Spannung stark vermindert. Dabei ist dem Kondensator 19 zur Dämpfung seiner Ladeströme
und zur Verkleinerung des Gütefaktors ein Dämpfungswiderstand 20 vorgeschaltet.
[0017] Fig. 2 zeigt eine Anordnung, bei der der Kondensator in Teilkondensatoren 21 aufgeteilt
ist. Die Verwendung einer Kondensatorbatterie aus Teilkondensatoren 21 ermöglicht
darüber hinaus eine Herstellung derselben aus zweigängig ineinandergewickelten Spulen
aus einem Bandleiter aus einer Widerstandslegierung. Damit ist eine Zusatzdämpfung
der Stufenwicklung 14 möglich, ohne deren bei Betriebsfrequenz auftretende Verluste
meßbar zu erhöhen.
1. Schaltungsanordnung für Leistungsgroßtransformatoren mit einer Unterspannungs-
(12), einer Oberspannungsstamm- (13) und einer Stufenwicklung (14) in Zu- und Gegenschaltung,
mit einem RC-Glied für die Stufenwicklung, sowie mit einer sternpunktseitigen Stufenschalteinrichtung
(15, 16, 17), dadurch gekennzeichnet,
- daß zwischen dem Mittenanschlußpunkt (1) der Stufenwicklung (14) an die Oberspannungsstammwicklung
(13) und dem Sternpunkt des Transformators elektrisch parallel zu den jeweils in Gegenschaltung
stromführenden Stufen der Stufenwicklung (14) ein Kondensator (19) in Reihe mit einem
Widerstand (20) vorgesehen ist,
- daß der Kondensator (19) und der Widerstand (20) durch ihre Dimensionierung die
Resonanzamplituden des Mittenanschlußpunktes (1) gegen Erde erheblich vermindern
und
- daß der Kondensator (19 bzw. 21) aus spiralig aufgewickelten Bandleitern aus einer
Widerstandslegierung aufgebaut ist, die durch ihre Dimensionierung ebenfalls zur Reduzierung
der Resonanzamplituden des Mittenanschlußpunktes (1) beiträgt.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator
in den einzelnen Stufen (1 - 10) der Stufenwicklung (14) elektrisch parallel liegende
Teilkondensatoren (21) zerlegt ist, die miteinander in Reihe geschaltet sind.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapazitäten
der Teilkondensatoren (21) gleich groß sind.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß alle derselben
Phase eines Mehrphasentransformators zugeordneten Teilkondensatoren (21) in einer
säulenförmigen, besonderen, von der Stufenwicklung (14) getrennten Baugruppe zusammengefaßt
sind.
1. A circuit arrangement for high-power transformers comprising a low-voltage main
winding (12) a high-voltage main winding (13) and a step winding (14) connected in
forward and reverse sense, with an RC-element for the step winding, and with a step
switching device (15, 16, 17) on the star-point side, characterised in that
- a capacitor (19) is arranged in series with a resistor (20) arranged between the
connection of the central tapping point (1) of the step winding (14) with the high-voltage
main winding (13) and leading to the star-point of the transformer, to be electrically
in parallel with those steps of the step winding (14) which conduct current in the
reverse sense;
- the dimensioning of the capacitor (19) and the resistor (20) substantially reduce
the resonance amplitude of the central tapping point (1) to earth; and
- the capacitor (19, 21) is constructed from spirally-wound strip conductors consisting
of a resistive alloy which is dimensioned to contribute to the reduction of the resonance
amplitudes of the central tapping point (1).
2. A circuit arrangement as claimed in Claim 1, characterised in that the capacitance
of the step winding (14) is split into sub-capacitors (21) which are electrically
in parallel with the individual steps (1, 10) and connected to one another in series.
3. A circuit arrangement as claimed in Claim 2, characterised in that the capacitances
of the sub-capacitors (21) are equal in value.
4. A circuit arrangement as claimed in Claim 2 or 3, characterised in that all those
sub-capacitors (21) assigned to the same phase of a multi-phase transformer are combined
in a separate column-like assembly separated from the step winding (14).
1. Montage pour des transformateurs de puissance avec un enroulement réel basse tension
(12), un enroulement réel haute tension (13) et un enroulement en gradins (14) en
montage série et en opposition, avec un circuit RC pour l'enroulement en gradins,
ainsi qu'avec un dispositif à commutation en gradins (15, 16, 17), caractérisé par
le fait
qu'entre le point de raccordement médian (1) de l'enroulement en gradins (14) associé
à l'enroulement réel haute tension (13) et le point neutre du transformateur, il est
prévu, électriquement en parallèle sur les gradins de l'enroulement en gradins (14),
montés en opposition pour le passage du courant, un condensateur (19) en série avec
une résistance (20);
que le condensateur (19) et la résistance (20) réduisent, du fait de leur dimensionnement,
considérablement les amplitudes de résonance du point de branchement médian (14) par
rapport à la terre; et
que le condensateur (19 ou 21) est constitué par des conducteurs plats enroulés en
spirale et fait avec un alliage résistif qui, par sa constitution, contribue également
à réduire les amplitudes de résonance du point de raccordement médian (1).
2. Montage selon la revendication 1, caractérisé par le fait que le condensateur est
subdivisé en des condensateurs partiels (21) montés en parallèle entre les différents
gradins (1-10) de l'enroulement en gradins (14), et reliés en série entre eux.
3. Montage selon la revendication 2, caractérisé par le fait que les capacités des
condensateurs partiels (21) sont égales entre elles.
4. Montage selon la revendication 2 ou 3, caractérisé par le fait que tous les condensateurs
partiels (21) associés à une même phase d'un transformateur polyphasé, sont rassemblés
en un groupe de construction particulier, de la forme d'une colonne et séparé de l'enroulement
à gradins (14).