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EP 0 234 131 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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02.09.1987 Patentblatt 1987/36 |
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Anmeldetag: 14.02.1986 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB IT NL |
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Anmelder: Hohner Electronique S.A. |
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F-21140 Semur-en-Auxois (FR) |
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Erfinder: |
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- Millot, Christian
F-2100 Saulieu (FR)
- Deforeit geb. Leforrestier, Colette
F-21140 Semur-en-Auxois (FR)
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Vertreter: Sparing Röhl Henseler
Patentanwälte |
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Postfach 14 04 43 40074 Düsseldorf 40074 Düsseldorf (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Elektronisches Tastenmusikinstrument |
(57) Elektronisches Tastenmusikinstrument, bei dem durch Tastendruck natürlich erzeugte,
digital abgespeicherte Töne aus den Speichern ausgelesen und in Audiosignale umgesetzt
werden. Mehreren Tasten ist jeweils ein gemeinsamer Speicher zugeordnet, der je nach
betätigter Taste mit unterschiedlicher Folgefrequenz ausgelesen wird. Unmittelbar
benachbarten Tasten jedoch sind unterschiedliche Speicher zugeordnet.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein elektronisches Tastenmusikinstrument mit den im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 genannten Merkmalen. Es ist bekannt, für jede einzelne Taste
einen eigenen, in traditioneller Weise z.B. mittels einer Orgelpfeife erzeugten Ton
einschließlich An- und Abklingabschnitt abzuspeichern. Ein solches Instrument kann
dann mit einer einzigen Taktfrequenz die einzelnen Speicher auslesen. Allerdings ist
der Speicherbedarf außerordentlich hoch, so daß die Herstellungskosten des Instruments
prohibitiv werden können.
[0002] Der Speicheraufwand läßt sich verringern, wenn für mehrere Tasten nur ein abgespeicherter
Ton vorgesehen ist, wobei die unterschiedlichen Tonfrequenzen durch Auslesen mit entsprechend
unterschiedlichen Taktfrequenzen erzeugt werden. Ein solches Instrument bildet den
Gegenstand der EP-Anmeldung 85 108 252.9. Dort ist ausgeführt, daß beispielsweise
pro Oktave der Tastatur ein Ton abgespeichert ist.
[0003] Bei diesem Instrument besteht der Nachteil, daß die innerhalb einer Oktave gespielten
Töne sich nur durch ihre Grundfrequenz unterscheiden (und natürlich entsprechend die
der Oberwellen), jedoch das Anschwingverhalten, das Ausschwingverhalten, etwaige
Frequenzmodulationen, usw., kurz das Timbre der Töne übereinstimmt. Beim Übergang
in eine andere Oktave ergibt sich ein für den Hörer sehr merkbarer Bruch.
[0004] Im Ergebnis klingt das Instrument weniger natürlich als bei der aufwendigen Art der
Tonerzeugung zu erwarten wäre.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Tastenmusikinstrument der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 genannten Gattung zu schaffen, bei dem trotz relativ geringen Speicheraufwands der
Hörer den Eindruck gewinnt, die Töne würden von unterschiedlichen traditionellen
Klangerzeugern, z.B. Orgelpfeifen, stammen.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung ist im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 definiert.
[0007] Da der Hörer das Übereinstimmen oder Nichtübereinstimmen des Timbre besonders bei
frequenzmäßig eng benachbarten Tönen wahrnimmt, führt das erfindungsgemäße "Verschachteln"
der von den Tasten in dem Teilbereich angesteuerten Speicherdaten dazu, daß der Hörer
den Eindruck gewinnt, daß zumindest in diesem Teilbereich jeder Taste ein eigener
Tonerzeuger zugeordnet sei. Die Empfindlichkeit des menschlichen Hörvermögens ist
besonders im mittleren Teil des Audiospektrums ausgeprägt, so daß man vorzugsweise
für diesen mittleren Teilbereich das Verschachtelungsprinzip wählt und hier auch mehr
abgespeicherte Töne vorsieht als im oberen oder unteren Bereich des Audiospektrums.
[0008] Üblicherweise sind bei traditionellen Orgeln eine Vielzahl von Registern vorgesehen,
bei denen die Töne unterschiedliche Klangfarbe aufweisen und die bei einem Tastenanschlag,
wenn die entsprechenden Register gezogen sind, gleichzeitig erklingen. Bei einem Instrument
nach der Erfindung werden vorzugsweise ebenfalls Töne unterschiedlicher Klangfarbe
jeweils für sich abgespeichert und bei Tastenanschlag, entsprechend der jeweils eingestellten
Registrierung, parallel ausgelesen. Hierbei ist es bevorzugt, die Verschachtelung
für jedes Register unterschiedlich zu wählen, wodurch der Eindruck noch verstärkt
wird, jeder Taste und jedem Register sei ein eigener Tonerzeuger zugeordnet.
[0009] Die beigefügte Zeichnung deutet schematisch an, wie den Tasten für niedrige und für
hohe Töne eines Manuals jeweils nur ein Speicher WF für alle in einer Oktave wiederzugebende
Töne zugeordnet ist, in dem die Amplitudenwerte digital abgespeichert sind, während
den mittleren Oktaven (nur eine ist angedeutet) mehrere solcher Speicher mit verschachtelter
Zuordnung zugeteilt sind.
1. Elektronisches Tastenmusikinstrument, insbesondere elektronische Orgel, bei dem
zumindest Zeitintervalle von Tönen, erzeugt mittels traditioneller Musikinstrumente,
in Digitalform abgespeichert werden und bei Betätigen mehrerer Tasten mit zugeordneten,
auf die Tonlage der Tasten abgestimmten Taktfrequenzen ausgelesen werden, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest in einem Teilbereich der Tastatur jeweils unmittelbar benachbarten
Tasten unterschiedliche abgespeicherte Töne zugeordnet sind.
2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer sich über mehrere
Oktaven erstreckenden Tastatur den Tieftontasten und/oder Hochtontasten weniger abgespeicherte
Töne zugeordnet sind als den Tasten für mittlere Tonfrequenzen, und daß der Teilbereich
zumindest für die mittleren Tonfrequenzen vorgesehen ist.
3. Instrument nach Anspruch 2, bei dem für Töne unterschiedlicher Klangfarben jeweils
eigene Zeitintervalle abgespeichert sind, bei Betätigung jeweils einer Taste jedoch
mehrere abgespeicherte Töne gleichzeitig ausgelesen werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuordnung zwischen Tasten und abgespeicherten Tönen für die einzelnen Klangfarben
unterschiedlich ist.
