[0001] Die Erfindung betrifft eine Fadenspeicher- und -liefervorrichtung, insbesondere für
Textilmaschinen, mit einer Speichertrommel nach Art eines Stabkäfigs, die eine Anzahl
in gleichen radialen Abständen von der Trommelachse und in Umfangsrichtung gleichmäßig:verteilt
angeordneter länglicher Fadenauflageelemente aufweist, die im wesentlichen in Trommelachsrichtung
verlaufend beidenends an einem Trommelkörper oder damit verbundenen Teilen befestigt
sind und von denen jedes in Gestalt eines schmalen Bügels ausgebildet ist, der auf
der Fadenzufuhrseite einen radial nach einwärts sich verjüngenden, als Anlaufschräge
für den zulaufenden Faden wirkenden Bereich und daran anschließend einen einen Fadenauflagebereich
für mehrere Windungen eines Fadenwickels bildenden, zumindest abschnittsweise im wesentlichen
geraden Bereich aufweist, auf den ein radial vorstehender, kreisrunder, durchgehender
Fadenablaufbord des Trommelkörpers oder eines damit verbundenen Teiles folgt, wobei
die sich verjüngenden und die im wesentlichen geraden Bereiche aller Bügel jeweils
auf gemeinsamen, zu der Trommelachse koaxialen gedachten Rotationskörpern liegen sowie
mit der Speichertrommel auf der Fadenzu- und -abfuhrzeige zugeordneten Fadenzu- und
-abführelementen und mit einer Antriebseinrichtung zur Erzielung einer Relativdrehbewegung
zwischen der Speichertrommel und den Fadenzu- und -abführelementen.
[0002] Fadenliefervorrichtungen, deren in der Regel an einem Halter drehbar'gelagerte Speichertrommel
nach Art eines Stabkäfigs ausgebildet ist, dessen durch gerade, zylindrische Drähte
oder dünne Stäbe gebildete Fadenauflageelemente beidenends in flanschartigen Teilen
eines auf der. Speichertrommelachse angeordneten Trommelkörpers befestigt sind, sind
in mehreren Ausführungsformen bekannt (bspw. DE-OS 31 04 516, DE-OS 27 23 210). Der
sich auf den Stäben bildende Fadenwickel erhält eine der Zahl der Stäbe entsprechende
polygonale Gestalt, die für eine gute schlupffreie Fadenmitnahme vorteilhaft ist,
während andererseits die von den Stäben gebildeten, verhältnismäßig schmalen Fadenauflageflächen
günstige Bedingungen für den axialen Vorschub des Speicherwickels ergeben. Um diesen
axialen Vorschub des Speicherwickels zu bewirken, müssen aber eigene Vorschubeinrichtungen
vorgesehen sein, die verhältnismäßig teuer und aufwendig sind.
[0003] Auf solche Vorschubeinrichtungen verzichtet eine zum Stand der Technik gehörende
Fadenliefervorrichtung (DE-OS 34 37 252) dieser Art, deren als Stabkäfig ausgebildete
Speichertrommel mit Fadenauflageelementen in Gestalt von aus dünnem Federdraht bestehender
Bügel versehen ist, die beidenends an dem Trommelkörper befestigt sind und von denen
jeder auf der Fadenzufuhrseite einen radial nach einwärts sich verjüngenden Bereich
aufweist, der als Anlaufschräge für den zulaufenden Faden wirkt und an den sich ein
im wesentlichen gerade Bereich anschließt, der den Fadenauflagebereich für mehrere
Windungen des Faden- oder Speicherwickels bildet. Durch die Schräge des Anlaufbereiches
werden die sich hier bildenden Windungen des zulaufenden Fadens unter der Wirkung
der Fadenspannung selbsttätig axial auf den Fadenauflagebereich zu verschoben, womit
ein fortlaufender Vorschub des Speicherwickels erzielt wird.
[0004] Von dem Speicherwickel läuft der Faden über den radial vorstehenden,kreisrunden,
in Umfangsrichtung durchgehenden Ablaufbord der Fadenauslauföse zu. Die Anordnung
ist dabei derart getroffen, daß der Fadenablaufbord nach Art einer kreisförmigen Scheibe
an dem Trommelkörper angeordnet ist, deren Symmetrieebene etwa rechtwinklig zu dem
Fadenauflagebereich der Fadenauflageelemente verläuft. Diese Anordnung gilt grundsätzlich
auch für die Speichertrommeln der eingangs genannten Fadenliefervorrichtungen.
[0005] Bei der Verarbeitung von bestimmten Garnen, insbesondere von Polyamid- oder Polyestergarnen
minderer Qualität, können sich abgerissene Einzelfilamente oder andere Faserteile
von dem Garn lösen und insbesondere in dem Fadenablaufbereich um die Stäbe oder allgemein
freistehenden Fadenauflageelemente herumwickeln. Auch können sich in dem Fadenablaufbereich
zwischen den Stäben oder Fadenauflageelementen festhaftende Ansammlungen solcher Garn-
oder Faserteile bilden, die mit längerer Betriebszeit anwachsen. Beide Erscheinungen
führen dazu, daß der ordnungsgemäße Fadenablauf von der Speichertrommel schließlich
behindert wird und es zu Störungen der Fadenlieferung kommt.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb,'hier
abzu- helfen und eine Fadenliefervorrichtung der eingangs genannten Art derart zu verbessern,
daß auch bei der Verarbeitung solcher schwer zu verarbeitender Garne, bspw. von Polyamid-
oder Polyestergarnen minderer Qualität, der Gefahr der unerwünschten Ansammlung von
abgerissenen oder von dem Garn losgelösten Garnteile, bspw. abgerissener Endlosfilamente,
in dem Fadenablaufbereich der Speichertrommel vorgebeugt ist.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Fadenspeicher-und -liefervorrichtung erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß sich an den Fadenablaufbord in Richtung auf die Anlaufschrägen
der Bügel zu eine radial nach innen geneigte Umfangsfläche einer zu der Trommelachse
koaxialen rotations-. symmetrischen Abdeckung anschließt, die zumindest in den zwischen
benachbarten Bügeln liegenden Bereichen in Umfangsrichtung durchgehend ist und in
die die Bügel im wesentlichen absatzlos eintauchen und daß die Umfangsfläche auf der
Fadenablaufseite der Speichertrommel von dem von dem Fadenauflagebereich ablaufenden,
zu einem Fadenabführelement gehenden Faden fortlaufend axial abstreifbär ist.
[0008] Die von dem ablaufenden Faden ständig abgestreifte .Umfangsfläche der Abdeckung verhindert,
daß sich im Ablaufbereich des Fadens Faseransammlungen dauernd festsetzen können.
Da die Fadenauflageelemente absatzlos in diese Umfangsfläche eintauchen, können sich
auch keine toten Winkel in der Nähe der Fadenauflageelemente ausbilden, in denen unerwünschte
Ansammlungen anwachsen könnten.
[0009] Mit Vorteil erstreckt sich die Umfangsfläche der Abdeckung, ausgehend von einem in
der Nähe des Ablaufbordes liegenden Bereiches großen Durchmessers, mit einem Bereich
kleineren Durchmessers radial nach innen bis zumindest zu der Mitte der im wesentlichen
geraden Bügelteile. Außerdem ist es zweckmäßig, wenn die Umfangsfläche sich einenends
absatzlos unmittelbar an den Ablaufbord anschließt.
[0010] Die ringsum durchgehende Umfangsfläche der Abdeckung kann die im wesentlichen geraden
Bügelteile aufnehmende Durchbrüche aufweisen, so daß die Bügel von der Umfangsfläche
allseitig umschlossen sind.
[0011] Die Umfangsfläche der Abdeckung kann im wesentlichen kegelförmig sein, doch hat es
sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Umfangsfläche eine konkave Krümmung
aufweist.
[0012] Die Abdeckung kann zweckmäßigerweise aus einem zumindest in Bereiche der Umfangsfläche
verschleißfesten Material bestehen, so daß auch über lange Betriebszeiträume eine
Beeinträchtigung der Oberfläche durch den ständig darüberstreifenden Faden ausgeschlossen
ist.
[0013] Besonders einfache konstruktive Verhältnisse ergeben sich, wenn der Trommelkörper
zwei koaxiale kreisrunde Flanschen aufweist, an denen die Bügel endseitig befestigt
sind und von denen an dem einen der Ablaufbord ausgebildet ist. Die Bügel sind dabei
vorteilhafterweise zwischen dem ihrer Anlaufschräge benachbarten Flansch und zumindest
im Bereich der Umfangsfläche der Abdeckung freistehend angeordnet. Dies gestattet
eine einfache Reinigung mittels eines Druckluftstrahles.
[0014] Auch können die Bügel im Bereiche ihrer Anlaufschräge im wesentlichen tangential
in schräge Flächenteile des benachbarten Flansches übergehen, wobei die schrägen Flächenteile
auch an den einzelnen Bügeln zugeordneten rippenartigen Teilen des entsprechenden
Flansches oder des Trommelkörpers ausgebildet sein können, die im wesentlichen radial
verlaufend angeordnet sind. Der Trommelkörper selbst besteht mit Vorteil aus Kunststoff.
[0015] Um den axialen Vorschub des Speicherwickels zu erleichtern, können die Bügel mit
ihren im wesentlichen geraden Bereichen auf einem gedachten Kegel liegen, dessen Durchmesser
zu dem Ablaufbord hin abnimmt. Dabei hat es sich in der Praxis als vorteilhaft erwiesen,
wenn die Durchmesserverjüngung der geraden Bereiche der Bügel über deren Länge etwa
0,2 - 1 mm beträgt.
[0016] Die Bügel sind zweckmäßigerweise aus verschleißfestem Draht gebogen, doch ist es
grundsätzlich auch denkbar, sie aus vorzugsweise verschleißfest beschichtetem Kunststoff
herzustellen, wobei sie dann auch unmittelbar an dem Trommelkörper angeformt oder
als gestanzte oder gespritzte Formteile etc. ausgebildet sein können.
[0017] Um den ablaufenden Faden zur ganzflächigen Anlage an den Bügeln und der Umfangsflächeabdeckung
zu zwingen, kann auf die Bügel im Bereiche der Abdeckung ein Fadenablaufring unverlierbar
lose aufgelegt sein.
[0018] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Fadenspeicher- und -liefervorrichtung gemäß der Erfindung, in einer Seitenansicht,
Fig. 2 die Speichertrommel der Fadenspeicher- und -liefervorrichtung nach Fig. 1,
in einer Seitenansicht und in einem anderen Maßstag,
Fig. 3 die Speichertrommel nach Fig. 2, geschnitten längs der Linie III-III der Fig.
2, in einer Draufsicht und in einer Teildarstellung, und
Fig. 4 eine Einzelheit der Speichertrommel nach Fig. 2 im Ausschnitt, in einer Teildarstellung
und in einer Seitenansicht.
[0019] Die in Fig. 1 dargestellte Fadenspeicher- und -liefervorrichtung weist einen zur
Befestigung an einem Gestellring einer Rundstrickmaschine eingerichteten Halter 1
auf, an dem mittels einer Achse 2 (Fig. 3) eine Speichertrommel 4 drehbar gelagert
ist, der als Antriebseinrichtung eine auf die Achse 2 drehfest aufgesetzte Riemenscheibe
5 zugeordnet ist, welche durch einen nicht weiter dargestellten Antriebsriemen in
Umdrehung gesetzt werden kann.
[0020] An dem Halter 1 sind als Fadenzuführeinrichtungen . eine Fadeneinlauföse 6 und ein
Fadeneinlaufauge 7 angeordnet, durch die ein von einer nicht dargestellten Spule kommender
Faden 8 über eine ebenfalls an dem Halter 1 vorgesehene Fadenbremse 9 der Speichertrommel
4 zugeleitet wird. Ein Einlauffühler 10 tastet den der Speichertrommel 4 zulaufenden
Faden ab und bewirkt bei Fadenbruch ein Abstellen der Maschine. Der von der Speichertrommel
4 ablaufende Faden 8 läuft durch eine die Fadenabführeinrichtung bildende Auslauföse
11, die an dem Halter 1 befestigt ist und seitlich neben der Speichertrommel 4 sowie
in einem vorbestimmten Abstand unterhalb deren Ablaufbord 12 steht, so daß der von
der Speichertrommel 4 tangential ablaufende Faden schräg nach unten und radial nach
außen geleitet wird; er wird durch einen Auslauffühler 120 abgetastet.
[0021] Der Aufbau der Speichertrommel 4 ist im einzelnen insbesondere aus den Fig. 2,3 zu
ersehen:
Die im wesentlichen aus Kunststoffmaterial hergestellte Speichertrommel weist einen
etwa scheibenförmigen kreisrunden oberen Flansch 13 und einen den durchgehenden Ablaufbord
12 bildenden, ebenfalls kreisrunden unteren Flansch 14 auf, die koaxial zueinander
im Abstand angeordnet und über ein koaxiales Nabenteil 15 miteinander verbunden sind.
Nach Art eines Stabkäfigs sind eine Anzahl in gleichen radialen Abständen von der
Trommelachse 2 angeordneter und in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilter länglicher
Fadenauflageelemente vorgesehen, die durch im wesentlichen L-förmige Bügel 16 gebildet
sind, welche aus gehärteten zylindrischen Stahldraht mit polierter Oberfläche gebogen
sind. Die Bügel 16 sind mit ihren Enden in den beiden Flanschen 13,14 verankert. Sie
weisen auf der Fadenzufuhrseite' (in Fig. 2 oben) jeweils einen radial nach einwärts sich verjüngenden Bereich 17
auf, der eine Anlaufschräge für den zulaufenden Faden 8 bildet, an die sich über einen
Radius 18 ein im wesentlichen gerader Bereich 19 anschließt, der als Fadenauflagebereich
für mehrere Windungen eines bei 20 angedeuteten Faden- oder Speicherwickels dient.
Der Radius 18 zwischen der Anlaufschräge und dem Fadenauflagebereich kann in der Größenordnung
von ca. dem Einfachen bis Vierfachen des Drahtdurchmessers der Bügel 16 liegen. Sowohl
die sich verjüngenden Bereiche 17 als auch die dem Radius 18 zugeordneten Bereiche
19 aller Bügel 16 liegen auf jeweils einem gemeinsamen zu der Trommelachse 2 koaxialen
gedachten Rotationskörper.
[0022] Der dem geraden Bereich 19 zugeordnete gedachte Rotationskörper ist dabei ein Kegel
schwacher Neigung, dessen Durchmesser zu dem Ablaufbord 12 hin abnimmt. Die Durchmesserverjüngung
beträgt bei den geraden Bereichen 19 über deren Länge etwa 0,2 - 1 mm.
[0023] Im Bereiche ihrer Anlaufschräge bei 17 gehen die Bügel 16 im wesentlichen tangential
in schräge Flächenteile 21 des benachbarten Flansches 13 über, die auf rippenartigen
Teilen 22 des Flansches 13 ausgebildet sind, welche im wesentlichen radial verlaufend
angeordnet sind. Alternativ könnte auch eine ununterbrochen durchgehende, d.h. geschlossene
Schrägfläche 21 vorgesehen sein.
[0024] Auf den unteren Flansch 14 ist eine aus Metall oder einem mit einer verschleißfesten
Oberfläche versehenen Kunststoff bestehende Abdeckung 23 aufgesetzt, die gegebenenfalls
auch einstückig mit dem Flansch 14 ausgebildet sein kann. Die in Gestalt eines zu
der Trommelachse 2 koaxialen Rotationskörpers ausgebildete Abdeckung 23 weist eine
in Richtung auf die Anlaufschrägen 17 der Bügel 16 zu radial nach innen geneigte Umfangsfläche
24 auf, in die die Bügel 16 mit ihren geraden Bereichen im wesentlichen absatzlos,
d.h. mit sanften Übergang, eintauchen. Zu diesem Zwecke sind in der ringsum durchgehenden
Umfangsfläche 24 der Abdeckung 23 lediglich die im wesentlichen geraden Bügelbereiche
19 aufnehmende Durchbrechungen 25 vorgesehen, deren Berandung sich eng an die Bügelbereiche
19 anschließt.
[0025] Die Umfangsfläche 24 schließt sich in dem (unteren) Bereiche größten Durchmessers
absatzlos an den kreisrunden Ablaufbord 12 an und erstreckt sich dann mit konkaver
Krümmung radial nach innen, wobei sie mit ihrem Bereich kleinsten Durchmessers zumindest
bis zu der Mitte der im wesentlichen geraden Bügelbereiche, im vorliegenden Falle
jedoch bis hinter die radial innenliegende Seite der im wesentlichen geraden Bügelbereiche
19 sich erstreckt.
[0026] Abweichend von der dargestellten Ausführungsform könnte die Umfangsfläche 24 auch
eine Kegelfläche sein. Dann muß die Breite des Speicherwickels 20 aber so bemessen
sein, daß der ablaufende Faden 8 sich erst sehr tief von dem Speicherwickel 20 trennt.
[0027] Schließlich ist auf die Abdeckung 23 ein die Bügel 16 mit Spiel umschließender Fadenablaufring
27 unverlierbar lose aufgelegt, derart, daß der ablaufende Faden 8 zwischen dem Fadenablaufring
27 und der Umfangsfläche 24 der Abdeckung 23 bzw. dem Ablaufbord 12 hindurchläuft.
[0028] Der von der Einlauföse 6 kommende zulaufende Faden 8 läuft etwa bei 28 in Fig. 2
auf die die Anlaufschräge bildenden, nach einwärts geneigten Teile 17 der Bügel 16
auf und beginnt im Bereiche des Radius 18 den Speicherwickel 20 zu bilden. Der zulaufende
Faden 8 stützt sich dabei oben an den in dem Radius 18 nach außen gebogenen Teilen
der Bügel 16 und an der Anlaufschräge ab und schiebt somit den Speicherwickel 20 fortlaufend
axial nach unten. Dieses Vorschieben des Speicherwickels 20 wird dadurch erleichtert,
daß die im wesentlichen geraden Fadenauflagebereiche 19 der Bügel 16 auf einem zu
dem Ablaufbord 12 zu sich leicht verjüngenden gedachten Kegel liegen, wie dies bereits
erläutert wurde.
[0029] Der von dem Speicherwickel 20 zu der Auslauföse 11 und von da zu der Strickstelle
laufende Faden 8 bestreicht in dem in Fig. 2 dargestellten Bereich der Speichertrommel
4 von links nach rechts fortschreitend von oben nach unten die unter dem Speicherwickel
20 liegenden geraden Bereiche 19 der Bügel 16 und die zwischen und unterhalb der Durchbrechungen
25 liegenden Bereiche der Umfangsfläche 24 der Abdeckung 23. Dadurch erfolgt ein fortlaufendes
Abstreifen oder Abwischen sowohl der die Fadenauflageelemente bildenden Bügel 16 als
auch der Umfangsfläche 24 in im wesentlichen axialer Richtung, wie dies nochmals in
Fig. 4 schematisch veranschaulicht ist. Dabei wird eine Ansammlung von von dem Faden
8 mitgeführten Faden-oder Faserteilchen wirksam verhindert, wie auch verhütet wird,
daß losgerissene Filamente sich im Fadenablaufbereich um die Bügel 16 schlingen können.
Da die Bügelbereiche 19 über die eng anliegenden Durchbrechungen 25 weich und stufenlos
in die Umfangsfläche 24 eintauchen, sind tote Winkel vermieden, die von dem Faden
8 nicht bestrichen werden können und deshalb zum Anwachsen von Faseransammlungen führen
könnten.
[0030] Der auf die Abdeckung 23 aufgelegte, bspw. aus Kunststoffmaterial bestehende Fadenablaufring
27 zwingt den durch ihn durchlaufenden Faden 8 zur ganzflächigen Anlage an den Bügelbereichen
19 und an der Umfangsfläche 24 der Abdeckung 23.
[0031] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Umfangsfläche 24 ringsum durchgehend
ausgebildet, wobei lediglich die Durchbrechungen 25 den Durchtritt der Bügelbereiche
19 gestatten. Alternativ wäre es auch denkbar, die schräge Umfangsfläche 24 lediglich
auf Flächenbereiche zwischen den Bügelbereichen 19 aufzuteilen, wobei dann gegebenenfalls
die Bügel 16 in der Nähe des Flansches 12, d.h. anschließend an die im wesentlichen
geraden Bereiche 19, ähnlich wie bei 17, schräg nach außen gebogen sein könnten, so
daß sich eine im wesentlichen C-förmige Gestalt der Bügel ergibt.
[0032] Die Bügel 16 sind, wie aus Fig. 2 zu ersehen, beginnend mit ihrem Bereich 17, bis
zum Eintauchen in die Durchbrechungen 25 freistehend. angeordnet, was durch einen
entsprechend kleinen Durchmesser des Nabenteiles 15 erreicht ist. Es sind aus Ausführungsformen
vorstellbar, bei denen die Bügel bspw. zuf Hälfte ihres Durchmessers im Kunststoffmaterial
des Trommelkörpers oder des Nabenteiles 15 eingebettet sind.
[0033] Die Bügel 15 können auch,aus Stahlblech gestanzte oder aus Kunststoffmaterial etc.
gespritzte Formteile sein, wie es auch denkbar ist, profilierte Drähte, die eine von
der kreisrunden Querschnittsform abweichende Querschnittsform aufweisen, für diesen
Zweck zu verwenden.
1. Fadenspeicher- und -liefervorrichtung, insbesondere für Textilmaschinen, mit einer
Speichertrommel nach Art eines Stabkäfigs, die eine Anzahl in gleichen radialen Abständen
von der Trommelachse und in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt angeordneter länglicher
Fadenauflageelemente aufweist, die im wesentlichen in Trommelachsrich£ung verlaufend
beidenends an einem Trommelkörper oder damit verbundenen Teilen befestigt sind und
von denen jedes in Gestalt eines schmalen Bügels ausgebildet ist, der auf der Fadenzufuhrseite
einen radial nach einwärts sich verjüngenden, als Anlaufschräge für den zulaufenden
Faden wirkenden Bereich und daran anschließend einen einen Fadenauflagebereich für
mehrere Windungen eines Fadenwickels bildenden, zumindest abschnittsweise im wesentlichen
geraden Bereich aufweist, auf den ein radial vorstehender, kreisrunder, durchgehender
Fadenablaufbord des Trommelkörpers oder eines damit verbundenen Teiles folgt, wobei
die sich verjüngenden und die im wesentlichen geraden Bereiche aller Bügel auf gemeinsamen
zu der Trommelachse koaxialen gedachten Rotationskörpern liegen, sowie mit der Speichertrommel
auf der Fadenzu- und -abführseite zugeordneten Fadenzu- und -abführelementen und mit
einer Antriebseinrichtung zur Erzielung einer Relativdrehbewegung zwischen der Speichertrommel
und den Fadenzu- und -abführelementen, dadurch gekennzeichnet, daß sich an den Fadenablaufbord
(12) in Richtung auf die Anlaufschrägen (17) der Bügel (16) zu eine radial nach innen
geneigte Umfangsfläche (24) einer zu der Trommelachse (2) koaxialen,rotationssymmetrischen
Abdeckung (23) anschließt, die zumindest in den zwischen benachbarten Bügeln (16)
liegenden Bereichen in Umfangsrichtung durchgehend ist und in die'die Büael (16) im
wesentlichen absatzlos eintauchen, und daß die Umfangsfläche (24) auf der Fadenablaufseite
der Speichertrommel (4) von dem von dem Fadenauflagebereich (19) ablaufenden, zu einem
Fadenabführelement (11) gehenden Faden (8) fortlaufend axial abstreifbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsfläche (24)
der Abdeckung (23), ausgehend von einem in der Nähe des Ablaufbordes (12) liegenden
Bereich großen Durchmessers,mit einem Bereich (26) kleineren Durchmessers radial nach
innen bis zumindest zu der Mitte der im wesentlichen geraden Bügelbereiche (19) sich
erstreckt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsfläche
(24) der Abdeckung sich einenends absatzlos unmittelbar an den Ablaufbord (12) anschließt.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die ringsum durchgehende Umfangsfläche (24) der Abdeckung (23) die im wesentlichen
geraden Bügelbereiche (19) aufnehmende Durchbrüche (25) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umfangsfläche (24) der Abdeckung (23) im wesentlichen kegelförmig ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsfläche
(24) der Abdeckung (23) eine konkave-Krümmung aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abdeckung (23) aus einem zumindest im Bereiche der Umfangsfläche (24) verschleißfestem
Material besteht.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Trommelkörper zwei koaxiale, kreisrunde Flanschen (13,14) aufweist, an denen die
Bügel (16) endseitig befestigt sind und von denen an dem einen der Ablaufbord (12)
ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügel (16) zwischen
dem ihrer Anlaufschräge (16) benachbarten Flansch (13) und/zumindest im Bereiche der Umfangsfläche (24), der Abdeckung (23) freistehend angeordnet
sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügel (16)
im Bereiche ihrer Anlaufschräge (17) im wesentlichen tangential in schräge Flächenteile
(21) des benachbarten Flansches (13) übergehen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die schrägen Flächenteile
(21) an den einzelnen Bügeln (16) zugeordneten rippenartigen Teilen (22) des entsprechenden
Flansches (13) oder des Trommelkörpers ausgebildet sind, die im wesentlichen radial
verlaufend angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Trommelkörper aus Kunststoff bestehe.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bügel (16) mit ihren im wesentlichen geraden Bereichen (19) auf einem gedachten
Kegel liegen, dessen Durchmesser zu dem Ablaufbord (12) hin abnimmt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmesserverjüngung
der geraden Bereiche (19) der Bügel (16) über deren Länge etwa 0,2 bis 1 mm beträgt.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bügel (16) aus verschleißfestem Draht gebogen sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 14, ' dadurch gekennzeichnet, daß die Bügel gestanzte oder gespritzte Formteile sind.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
auf die Abdeckung (23) ein die Bügel (16) umschließender Fadenablaufring (27) unverlierbar
lose aufgelegt ist.