[0001] Bei rechnergesteuerten Papierschneidemaschinen ist es möglich, Daten und Befehle,
die im Zusammenhang mit der Bearbeitung von Papier durch die Papierschneidemaschine
stehen,extern mittels eines Speichermediums zu speichern. Dies ist beispielsweise
von Vorteil, wenn ein Auftraggeber dem Betreiber einer Papierschneidemaschine nach
längerer Zeit wieder einen Auftrag gibt, der früher bereits durchgeführt wurde. Man
braucht dann lediglich auf die gespeicherten Daten zurückzugreifen, um die Papierschneidemaschine
entsprechend anzusteuern, und um die gleichen Bearbeitungsvorgänge zu wiederholen.
[0002] Zur Ausnutzung dieser vorteilhaften Anwendung von rechnergesteuerten Papierschneidemaschinen
ist es bekannt, als Speichermedium ein Magnetband in Form einer üblichen Cassette
zu verwenden, die den externen Speicher bildet.
[0003] Auf der Cassette lassen sich Daten und Befehle in Form von Programmdaten speichern,
und von der Papierschneidemaschine selbst können auch Daten auf den Speicher zurückgebracht
werden. Dadurch ist beispielsweise eine Korrektur des Programmes für die Bearbeitung
möglich, und außerdem lassen sich diese Daten mit Vorteil auch für die Erstellung
der Abrechnung verwenden, wenn der externe Speicher nach dem Ende der Bearbeitungsvorgänge
entsprechend ausgewertet wird.
[0004] Dem soweit geschilderten vorteilhaften Gesichtspunkten der Verwendung eines externen
Speichers bei rechnergesteuerten Papierschneidemaschinen stehen in der Praxis allerdings
immer noch erhebliche Nachteile entgegen. Von ihren räumlichen Abmessungen her gesehen
sind die verwendeten Cassetten aufgrund ihrer Maße als unhandlich anzusehen, mit
der Folge, daß ihre Handhabung umständlich ist.
[0005] Zum Lesen des externen Speichers ist außerdem die Verwendung eines "Abspielgerätes"
erforderlich, welches die Cassette aufnehmen muß. Die entsprechenden Abspielgeräte
besitzen ihrerseits ebenfalls relativ große Abmessungen und werden daher als Zusatzgeräte
zu den Papierschneidemaschinen vorgesehen.
[0006] Wenn auch die Papierschneidemaschinen selbst sehr viel größer als die Abspielgeräte
für die Cassetten sind, so ist doch die Anbringung der Abspielgeräte außen an den
Papierschneidemaschinen als nachteilig einzustufen. Aufgrund der Konstruktion der
Papierschneidemaschinen hat man die Abspielgeräte bisher immer außerhalb der Papierschneidemaschinen
angebracht, wo sie störend wirken und häufig auch schlecht zugänglich sind, wenn die
Cassette in das Abspielgerät eingelegt werden muß.
[0007] Ein weiterer Nachteil liegt in der Größe des externen Speichers - also der Cassette
- selbst. Letztere müssen nämlich auf Vorrat archiviert werden, um die weiter oben
geschilderten Vorteile ausnutzen zu können. Bei einer Vielzahl von unterschiedlichen
Aufträgen und bei dementsprechend vielen unterschiedlichen externen Speichern ist
daher ein relativ großer Platzbedarf für die Archivierung der externen Speicher erforderlich.
[0008] Es ist ferner noch zu berücksichtigen, daß bei der Bearbeitung von Papier durchweg
mehrere Bearbeitungsvorgänge an weiteren rechnergesteuerten Maschinen für die Anwendung
im graphischen Gewerbe vorgenommen werden müssen, bevor ein Auftrag vollständig erledigt
ist. Dies bedeutet, daß nacheinander eine Bearbeitung auf unterschiedlichen Maschinen
des graphischen Gewerbes vorgenommen wird, um einen Auftrag vollstänidg durchzuführen.
[0009] In der Praxis wird daher wie folgt verfahren: für das zu verarbeitende Papier gibt
es eine sogenannte Auftragstasche, welche das Bearbeitungsgut während der einzelnen
Bearbeitungsvorgänge an den jeweiligen rechnergesteuerten Maschinen begleitet.
[0010] In der genannten Auftragstasche wird unter anderem auch der externe Speicher untergebracht.
Wegen der schon angesprochenen relativ großen Abmessungen der als externe Speicher
dienenden Cassetten ist die entsprechende Handhabung als umständlich anzusehen und
es werden große Auftragstaschen benötigt. Normalerweise finden die Cassetten in den
bisher verwendeten Auftragstaschen, die lediglich einzelne Blätter mit Anweisungen
aufnehmen mußten, keinen Platz, so daß es erforderlich ist, große Auftragstaschen
bzw. Begleittaschen zu verwenden.
[0011] Schließlich ist auch noch auf den Aspekt der Bedienungsfreundlichkeit und der Handhabung
der Papierschneidemaschine hinzuweisen. Die relativ großen Abmessungen des Abspielgerätes
verbieten es, dieses im Bereich des eigentlichen Bedienungsfeldes selbst anzuordnen.
Meistens bleibt nur die Möglichkeit, das Abspielgerät seitlich an der Papierschneidemaschine
vorzusehen. Dies hat aber zur Folge, daß der Benutzer beim Einlegen der Cassette Handgriffe
vornehmen muß, die außerhalb des üblichen Bedienungsfeldes der Papierschneidemaschine
liegen.
[0012] Hier greift nun die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde liegt, eine rechnergesteuerte
Papierschneidemaschine zu schaffen, durch welche die vorteilhaften Anwendungsmöglichkeiten
eines externen Speichers und die Handhabung eines solchen Speichers vereinfacht werden.
[0013] Dieses Ziel erreicht die Erfindung dadurch, daß die Papierschneidemaschine eine Aufnahmevorrichtung
mit einem Aufnahmeschacht mit Steckkontakten zur Aufnahme einer an sich bekannten
Chip-Karte mit einem Schreib-Lese-Speicher besitzt.
[0014] Die Möglichkeit der neuartigen Verwendung von Chip-Karten (welche mit den geringen
Abmessungen von Scheckkarten zur Verfügung stehen) bei Papierschneidemaschinen führt
zu einer Reihe von beachtlichen Vorteilen. Besonders hervorzuheben ist die Bedienungsfreundlichkeit
und die einfache Handhabung der als externer Speicher dienenden Chip-Karte, die aufgrund
ihrer geringen Abmessungen ohne weiteres in den erwähnten Auftragstaschen Platz findet.
[0015] Weiterhin ist es von Vorteil, daß die Aufnahmevorrichtung für die Chip-Karte ebenfalls
nur geringe Abmessungen besitzt, so daß die Aufnahmevorrichtung problemlos als integrierter
Bestandteil der Papierschneidemaschine ausgebildet und in ihrem Inneren untergebracht
werden kann.
[0016] Der Aufnahmeschacht der Aufnahmevorrichtung befindet sich vorzugsweise im Bereich
des Bedienungsfeldes, so daß die Bedienungsperson die Chip-Karte mit einfachen Handgriffen
und in dem ihr gewohnten Bereich in die Ausnahmevorrichtung einführen kann. Die elektronischen
Schaltungen zum Lesen und Auswerten der in dem Schreib-Lese-Speicher der Chip-Karte
vorhandenen Daten sind ebenfalls Bestandteil der Papierschneidemaschine. Daher ist
es nicht mehr erforderlich, extern von der Papierschneidemaschine ein besonderes
"Abspielgerät" vorzusehen.
[0017] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0018] Nachfolgend wird die Erfindung zum besseren Verständnis anhand des in der Zeichnung
dargestellten Ausfüh rungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Teilansicht der Frontseite einer Papierschneidemaschine,
und
Fig. 2 eine perspektivische separate Darstellung einer Aufnahmevorrichtung und einer
Chip-Karte.
[0019] Zur Vereinfachung und zur besseren Übersicht der Zeichnung ist in Fig. 1 als Teildarstellung
lediglich der Bereich einer Bedienungseinheit 12 einer rechnergesteuerten Papierschneidemaschine
10 dargestellt. Der nicht gezeigte Teil der Papierschneidemaschine 10 ist in an sich
bekannter Weise ausgebildet.
[0020] Die Bedienungseinheit 12 umfaßt mehrere Bedienfelder 14 sowie einen Monitor 16 (oder
eine 7-Segment-Anzeige-Einheit) zur Darstellung von Programmabläufen oder dergleichen.
Im Bereich der Bedienungseinheit 12 ist in neuartiger Weise eine Aufnahmevorrichtung
18 angeordnet, die mit einem Vorsprung A etwas aus der Ebene der Bedienungseinheit
12 hervorragt. Im übrigen erstreckt sich die Aufnahmevorrichtung 18 innerhalb der
Papierschneidemaschine 10.
[0021] Die Aufnahmevorrichtung 18 besitzt einen Aufnahmeschacht 20, in die eine in Fig.
2 näher gezeigte Chip-Karte 22 eingeführt werden kann.
[0022] Die an sich bei Computern für Videospiele bekannte Chip-Karte 22, die hier einem
völlig neuen Anwendungszweck bei Papierschneidemaschinen zugeführt wird, besitzt
einen Schreib-Lese-Speicher, der sich unterhalb einer Schutzabdeckung 24 befindet.
Ferner umfaßt die Chip-Karte 22 eine Reihe von Kontakten 26, die beim Einführen der
Chip-Karte 22 in den Aufnahmeschacht 20 in Verbindung mit einer Steckerleiste 30 der
Aufnahmevorrichtung 18 gelangen.
[0023] Um ein sicheres Einführen der Chip-Karte 22 in den Aufnahmeschacht 20 zu gewährleisten,
ist dieser mit seitlichen Führungsnuten 28 versehen.
[0024] Die Erfindung wurde voranstehend zwar anhand einer Papierschneidemaschine beschrieben,
jedoch ist die Anwendung hierauf nicht beschränkt. Vielmehr lassen sich die Aufnahmevorrichtung
und die in kleinen Abmessungen dazu passende Chip-Karte auch bei anderen rechnergesteuerten
Maschinen für die Anwendung im graphischen Gewerbe mit Vorteil einsetzen.
1. Rechnergesteuerte Papierschneidemaschine, dadurch gekennzeichnet, daß die Papierschneidemaschine (10) eine Aufnahmevorrichtung (18) mit einem Aufnahmeschacht
(20) mit Steckkontakten (30) zur Aufnahme einer an sich bekannten Chip-Karte (22)
mit einem Schreib-Lese-Speicher besitzt.
2. Papierschneidemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnahmevorrichtung (18) im Bereich der Bedienungseinheit (12) der Papierschneidemaschine
(10) angeordnet ist.
3. Papierschneidemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Chip-Karte (22) nach Art einer Kreditkarte mit etwa 86 mm Länge und 54 mm
Breite ausgebildet ist.
4. Papierschneidemaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Chip-Karte (22) etwa 2 mm beträgt.
5. Papierschneidemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeschacht (20) seitliche Führungsnuten (28) für die Chip-Karte (22)
besitzt.
6. Papierschneidemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeschacht (20) sich bis außerhalb (A) der Ebene der Bedienungseinheit
(12) erstreckt.