(19)
(11) EP 0 234 217 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.09.1987  Patentblatt  1987/36

(21) Anmeldenummer: 87100376.0

(22) Anmeldetag:  14.01.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B26D 5/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 22.02.1986 DE 8604773 U

(71) Anmelder: H. Wohlenberg KG GmbH & Co.
D-30179 Hannover (DE)

(72) Erfinder:
  • Heidenreich, Arnold
    D-3012 Langenhagen1 (DE)

(74) Vertreter: Thömen, Uwe, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt U. Thömen Zeppelinstrasse 5
30175 Hannover
30175 Hannover (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rechnergesteuerte Papierschneidemaschine


    (57) Bei einer rechnergesteuerten Papierschneidemaschine ist im Bereich des Bedienfeldes eine Aufnahmevorrichtung (18) mit einem Aufnahmeschacht (20) mit Steckkontakten (30) zur Auf­nahme einer Chip-Karte (22) vorgesehen, die einen Schreib-­Lese-Speicher besitzt.




    Beschreibung


    [0001] Bei rechnergesteuerten Papierschneidemaschinen ist es möglich, Daten und Befehle, die im Zusammenhang mit der Bearbeitung von Papier durch die Papierschneide­maschine stehen,extern mittels eines Speichermediums zu speichern. Dies ist beispielsweise von Vorteil, wenn ein Auftraggeber dem Betreiber einer Papierschnei­demaschine nach längerer Zeit wieder einen Auftrag gibt, der früher bereits durchgeführt wurde. Man braucht dann lediglich auf die gespeicherten Daten zurückzugrei­fen, um die Papierschneidemaschine entsprechend anzu­steuern, und um die gleichen Bearbeitungsvorgänge zu wiederholen.

    [0002] Zur Ausnutzung dieser vorteilhaften Anwendung von rech­nergesteuerten Papierschneidemaschinen ist es bekannt, als Speichermedium ein Magnetband in Form einer üb­lichen Cassette zu verwenden, die den externen Speicher bildet.

    [0003] Auf der Cassette lassen sich Daten und Befehle in Form von Programmdaten speichern, und von der Papierschnei­demaschine selbst können auch Daten auf den Speicher zurückgebracht werden. Dadurch ist beispielsweise eine Korrektur des Programmes für die Bearbeitung möglich, und außerdem lassen sich diese Daten mit Vorteil auch für die Erstellung der Abrechnung verwenden, wenn der externe Speicher nach dem Ende der Bearbeitungsvorgänge entsprechend ausgewertet wird.

    [0004] Dem soweit geschilderten vorteilhaften Gesichtspunkten der Verwendung eines externen Speichers bei rechnerge­steuerten Papierschneidemaschinen stehen in der Praxis allerdings immer noch erhebliche Nachteile entgegen. Von ihren räumlichen Abmessungen her gesehen sind die verwendeten Cassetten aufgrund ihrer Maße als un­handlich anzusehen, mit der Folge, daß ihre Handhabung umständlich ist.

    [0005] Zum Lesen des externen Speichers ist außerdem die Ver­wendung eines "Abspielgerätes" erforderlich, welches die Cassette aufnehmen muß. Die entsprechenden Abspiel­geräte besitzen ihrerseits ebenfalls relativ große Ab­messungen und werden daher als Zusatzgeräte zu den Pa­pierschneidemaschinen vorgesehen.

    [0006] Wenn auch die Papierschneidemaschinen selbst sehr viel größer als die Abspielgeräte für die Cassetten sind, so ist doch die Anbringung der Abspielgeräte außen an den Papierschneidemaschinen als nachteilig einzustufen. Aufgrund der Konstruktion der Papierschneidemaschinen hat man die Abspielgeräte bisher immer außerhalb der Papierschneidemaschinen angebracht, wo sie störend wirken und häufig auch schlecht zugänglich sind, wenn die Cassette in das Abspielgerät eingelegt werden muß.

    [0007] Ein weiterer Nachteil liegt in der Größe des externen Speichers - also der Cassette - selbst. Letztere müssen nämlich auf Vorrat archiviert werden, um die weiter oben geschilderten Vorteile ausnutzen zu können. Bei einer Vielzahl von unterschiedlichen Aufträgen und bei dementsprechend vielen unterschiedlichen externen Spei­chern ist daher ein relativ großer Platzbedarf für die Archivierung der externen Speicher erforderlich.

    [0008] Es ist ferner noch zu berücksichtigen, daß bei der Be­arbeitung von Papier durchweg mehrere Bearbeitungsvor­gänge an weiteren rechnergesteuerten Maschinen für die Anwendung im graphischen Gewerbe vorgenommen werden müssen, bevor ein Auftrag vollständig erledigt ist. Dies bedeutet, daß nacheinander eine Bearbeitung auf unterschiedlichen Maschinen des graphischen Gewerbes vorgenommen wird, um einen Auftrag vollstänidg durch­zuführen.

    [0009] In der Praxis wird daher wie folgt verfahren: für das zu verarbeitende Papier gibt es eine sogenannte Auftrags­tasche, welche das Bearbeitungsgut während der einzelnen Bearbeitungsvorgänge an den jeweiligen rechnergesteuer­ten Maschinen begleitet.

    [0010] In der genannten Auftragstasche wird unter anderem auch der externe Speicher untergebracht. Wegen der schon ange­sprochenen relativ großen Abmessungen der als externe Speicher dienenden Cassetten ist die entsprechende Hand­habung als umständlich anzusehen und es werden große Auftragstaschen benötigt. Normalerweise finden die Cassetten in den bisher verwendeten Auftragstaschen, die lediglich einzelne Blätter mit Anweisungen aufneh­men mußten, keinen Platz, so daß es erforderlich ist, große Auftragstaschen bzw. Begleittaschen zu verwenden.

    [0011] Schließlich ist auch noch auf den Aspekt der Bedienungs­freundlichkeit und der Handhabung der Papierschneide­maschine hinzuweisen. Die relativ großen Abmessungen des Abspielgerätes verbieten es, dieses im Bereich des ei­gentlichen Bedienungsfeldes selbst anzuordnen. Meistens bleibt nur die Möglichkeit, das Abspielgerät seitlich an der Papierschneidemaschine vorzusehen. Dies hat aber zur Folge, daß der Benutzer beim Einlegen der Cassette Handgriffe vornehmen muß, die außerhalb des üblichen Bedienungsfeldes der Papierschneidemaschine liegen.

    [0012] Hier greift nun die Erfindung ein, der die Aufgabe zu­grunde liegt, eine rechnergesteuerte Papierschneide­maschine zu schaffen, durch welche die vorteilhaften Anwendungsmöglichkeiten eines externen Speichers und die Handhabung eines solchen Speichers vereinfacht werden.

    [0013] Dieses Ziel erreicht die Erfindung dadurch, daß die Papierschneidemaschine eine Aufnahmevorrichtung mit einem Aufnahmeschacht mit Steckkontakten zur Aufnahme einer an sich bekannten Chip-Karte mit einem Schreib-­Lese-Speicher besitzt.

    [0014] Die Möglichkeit der neuartigen Verwendung von Chip-­Karten (welche mit den geringen Abmessungen von Scheck­karten zur Verfügung stehen) bei Papierschneidemaschi­nen führt zu einer Reihe von beachtlichen Vorteilen. Besonders hervorzuheben ist die Bedienungsfreundlich­keit und die einfache Handhabung der als externer Speicher dienenden Chip-Karte, die aufgrund ihrer ge­ringen Abmessungen ohne weiteres in den erwähnten Auftragstaschen Platz findet.

    [0015] Weiterhin ist es von Vorteil, daß die Aufnahmevor­richtung für die Chip-Karte ebenfalls nur geringe Abmessungen besitzt, so daß die Aufnahmevorrichtung problemlos als integrierter Bestandteil der Papier­schneidemaschine ausgebildet und in ihrem Inneren untergebracht werden kann.

    [0016] Der Aufnahmeschacht der Aufnahmevorrichtung befin­det sich vorzugsweise im Bereich des Bedienungsfel­des, so daß die Bedienungsperson die Chip-Karte mit einfachen Handgriffen und in dem ihr gewohnten Be­reich in die Ausnahmevorrichtung einführen kann. Die elektronischen Schaltungen zum Lesen und Auswerten der in dem Schreib-Lese-Speicher der Chip-Karte vor­handenen Daten sind ebenfalls Bestandteil der Papier­schneidemaschine. Daher ist es nicht mehr erforder­lich, extern von der Papierschneidemaschine ein be­sonderes "Abspielgerät" vorzusehen.

    [0017] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0018] Nachfolgend wird die Erfindung zum besseren Verständ­nis anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausfüh­ rungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Teilansicht der Frontseite einer Papierschnei­demaschine, und

    Fig. 2 eine perspektivische separate Dar­stellung einer Aufnahmevorrichtung und einer Chip-Karte.



    [0019] Zur Vereinfachung und zur besseren Übersicht der Zeich­nung ist in Fig. 1 als Teildarstellung lediglich der Bereich einer Bedienungseinheit 12 einer rechnergesteu­erten Papierschneidemaschine 10 dargestellt. Der nicht gezeigte Teil der Papierschneidemaschine 10 ist in an sich bekannter Weise ausgebildet.

    [0020] Die Bedienungseinheit 12 umfaßt mehrere Bedienfelder 14 sowie einen Monitor 16 (oder eine 7-Segment-Anzeige-Ein­heit) zur Darstellung von Programmabläufen oder derglei­chen. Im Bereich der Bedienungseinheit 12 ist in neuarti­ger Weise eine Aufnahmevorrichtung 18 angeordnet, die mit einem Vorsprung A etwas aus der Ebene der Bedienungsein­heit 12 hervorragt. Im übrigen erstreckt sich die Aufnah­mevorrichtung 18 innerhalb der Papierschneidemaschine 10.

    [0021] Die Aufnahmevorrichtung 18 besitzt einen Aufnahme­schacht 20, in die eine in Fig. 2 näher gezeigte Chip-Karte 22 eingeführt werden kann.

    [0022] Die an sich bei Computern für Videospiele bekannte Chip-Karte 22, die hier einem völlig neuen Anwendungs­zweck bei Papierschneidemaschinen zugeführt wird, be­sitzt einen Schreib-Lese-Speicher, der sich unterhalb einer Schutzabdeckung 24 befindet. Ferner umfaßt die Chip-Karte 22 eine Reihe von Kontakten 26, die beim Einführen der Chip-Karte 22 in den Aufnahmeschacht 20 in Verbindung mit einer Steckerleiste 30 der Aufnahme­vorrichtung 18 gelangen.

    [0023] Um ein sicheres Einführen der Chip-Karte 22 in den Aufnahmeschacht 20 zu gewährleisten, ist dieser mit seitlichen Führungsnuten 28 versehen.

    [0024] Die Erfindung wurde voranstehend zwar anhand einer Papierschneidemaschine beschrieben, jedoch ist die An­wendung hierauf nicht beschränkt. Vielmehr lassen sich die Aufnahmevorrichtung und die in kleinen Abmessungen dazu passende Chip-Karte auch bei anderen rechnerge­steuerten Maschinen für die Anwendung im graphischen Gewerbe mit Vorteil einsetzen.


    Ansprüche

    1. Rechnergesteuerte Papierschneidemaschine, da­durch gekennzeichnet, daß die Papierschneidemaschine (10) eine Aufnahmevorrichtung (18) mit einem Aufnahme­schacht (20) mit Steckkontakten (30) zur Aufnahme ei­ner an sich bekannten Chip-Karte (22) mit einem Schreib-­Lese-Speicher besitzt.
     
    2. Papierschneidemaschine nach Anspruch 1, da­durch gekennzeichnet, daß die Ausnahmevorrichtung (18) im Bereich der Bedienungseinheit (12) der Pa­pierschneidemaschine (10) angeordnet ist.
     
    3. Papierschneidemaschine nach Anspruch 1, da­durch gekennzeichnet, daß die Chip-Karte (22) nach Art einer Kreditkarte mit etwa 86 mm Länge und 54 mm Breite ausgebildet ist.
     
    4. Papierschneidemaschine nach Anspruch 3, da­durch gekennzeichnet, daß die Dicke der Chip-Karte (22) etwa 2 mm beträgt.
     
    5. Papierschneidemaschine nach einem der vorher­gehenden Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeschacht (20) seitliche Führungsnuten (28) für die Chip-Karte (22) besitzt.
     
    6. Papierschneidemaschine nach einem der vorher­gehenden Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeschacht (20) sich bis außerhalb (A) der Ebene der Bedienungseinheit (12) erstreckt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht