[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abstapeln von Wellpappenabschnitten
auf mindestens zwei nebeneinander angeordnete Stapel in einem Formatableger einer
Wellpappenanlage nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der US-PS 3 550 493 ist bekanntgeworden, eine Wellpappenbahn in einer Längsschneid-
und Rillmaschine in einzelne Nutzen aufzuteilen, die üblicherweise in einer Transportvorrichtung
vor dem Querschneider gruppenweise unterschiedlich abgelenkt und dem Querschneider
zugeführt werden. Ein Teil der Nutzen wird unteren Querschneidwerkzeugen und ein anderer
Teil oberen Querschneidwerkzeugen zugeführt. Den Querschneidwerkzeugen sind Fördervorrichtungen
zugeordnet, welche die Wellpappenabschnitte in geschuppter Form zu einem Formatableger
fördern. Der Anzahl der Nutzen entspricht die Anzahl der Schuppenströme auf dem Förderer
zum Formatableger. Der Formatableger bildet entsprechend der Anzahl der Nutzen einzelne
relativ eng nebeneinanderstehende Stapel. Werden zum Beispiel drei Schuppenströme
zu einer ersten Stapelplattform gefördert, werden auf dieser drei Stapel nebeneinander
gebildet.
[0003] Die Stapel im Formatableger erreichen eine beträchtliche Höhe. Vor allem bei schmalen
Formaten besteht jedoch die Gefahr, daß sie verrutschen oder gar umkippen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Abstapeln von
Wellpappenabschnitten auf mindestens zwei nebeneinander angeordnete Stapel in einer
Wellpappenanlage zu schaffen, die eine Stabilisierung von nebeneinander angeordneten
Stapeln bewirkt, und zwar unabhängig von der Art und dem Aufbau der Längsschneid-
und Rillmaschine. Die Vorrichtung soll auch in bestehende Wellpappenanlagen eingebaut
werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils des
Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist oberhalb der Transportvorrichtung zwischen
Längsschneid- und Rillmaschine und Querschneider mindestens eine Aufbringvorrichtung
angeordnet, die quer zur Bahnrichtung verfahrbar gelagert ist. Mit Hilfe der Aufbringvorrichtung
können Klebestreifen, selbstklebende Papierabschnitte oder dergleichen auf benachbarte
Nutzen aufgebracht werden. Die Klebestreifen, selbstklebenden Papierabschnitte oder
dergleichen bilden Verbindungsstege zwischen den Stapeln,wodurch den Stapeln gegenseitig
Stabilität verliehen wird.
[0007] Aus der DE-OS 32 13 895 ist bekanntgeworden, zwischen benachbarten Nutzen aus Papier,
die in einem Ableger leporelloartig zu einem Stapel gefaltet werden, dadurch Verbindungsstege
zu bilden, daß das Schneidmesser mit entsprechenden Aussparungen versehen ist. Eine
Anwendung dieses Verfahrens auf Wellpappenanlagen würde zu einem großen Aufwand für
die Längsschneid- und Rillmaschine führen. Eine nachträgliche Umwandlung der Längsschneid-
und Rillmaschine bei bestehenden Wellpappenanlagen würde den Aufwand noch erhöhen.
Außerdem müßte während des Umbaus die Produktion stillgesetzt werden. Durch das perforierte
Längsschneiden lasse sich der Stegabstand und die Lage der Stege relativ zu einem
Format nicht verändern.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß sie in bestehende Wellpappenanlagen
ohne weiteres und ohne großen Aufwand eingebaut werden kann, ohne daß es zu einer
Produktionsunterbrechung kommt. Die Klebestreifen brauchen nur eine sehr geringe
Dicke und Breite haben, um den gewünschten Stabilitätseffekt zu bewirken. Die erfindungsgemäße
Aufbringvorrichtung hat ferner den Vorteil, daß die Lage und die Häufigkeit des Aufbringens
der Klebestreifen willkürlich bestimmbar sind. So können die Klebestreifen zum Beispiel
an die Stirnseiten gelegt werden, damit sie beim Trennen der Stapel leichter getrennt
werden können, beispielsweise von Hand.
[0009] Die Verklebung der Klebestreifen oder der selbstklebenden Papierabschnitte braucht
nur sehr schwach zu sein, da sie nur sicherstellen soll, daß die miteinander verbundenen
Wellpappenabschitte gemeinsam abgestapelt werden. Anschließend sorgt der Druck des
Stapels für eine feste Verbindung der Papierabschnitte mit dem Stapel.
[0010] Da bei Formatwechseln sich auch die Lage der Trennschnitte ändern kann, ist die Aufbringvorrichtung
quer zur Bahnlaufrichtung verfahrbar. Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht hierzu
vor, daß eine Positioniervorrichtung vorgesehen ist zur Verstellung der Aufbringvorrichtung
in Übereinstimmung mit der Position der Trennwerkzeuge in der Längsschneid- und Rillmaschine.
Die Positionierung kann zum Beispiel von Hand erfolgen oder automatisch über Synchronisation
mit der Positionierung der Trennwerkzeuge.
[0011] Die Kantenlage der Wellpappenbahn schwankt. Es ist daher erforderlich, entweder die
Kantenlage zu korrigieren oder - der übliche Weg - die Längsschneid- und Rillmaschine
der Kantenlage nachzufahren. Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß eine
Bahnkantensteuerung die Aufbringvorrichtung über die Positioniervorrichtung quer zur
Förderrichtung synchron zur Längsschneid- und Rillmaschine nachfährt.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht schematisch einen Teil einer Wellpappenanlage mit einer
Vorrichtung nach der Erfindung.
Fig. 2 zeigt schematisch die Draufsicht auf eine Stapelplattform eines Formatablegers
mit drei nebeneinanderliegenden Stapeln.
Fig. 3 zeigt die Seitenansicht der Anordnung nach Fig. 2.
[0013] Bevor auf die in den Zeichnungen dargestellten Einzelheiten näher eingegangen wird,
sei vorangestellt, daß jedes der beschriebenen Merkmale für sich oder in Verbindung
mit Merkmalen der Ansprüche von erfindungswesentlicher Bedeutung ist.
[0014] In Fig. 1 ist schematisch eine Längsschneid- und Rillmachine 10 dargestellt, der
eine Wellpappenbahn 11 zugeführt wird. Die Wellpappenbahn kommt von einer üblichen
Wellpappenmaschine. Einzelheiten der Längsschneid- und Rillmaschine 10 werden nicht
beschrieben, da sie Stand der Technik ist. Die Maschine 10 bzw. deren Werkzeugeinheiten
sind relatiV zur Kantenlage der Wellpappenbahn 11 in Querrichtung verfahrbar, um der
Kantenlage nachgefahren zu werden. Hierfür ist eine nicht gezeigte Steuerung vorgesehen.
Die Längsschneid- und Rillmaschine 10 schneidet die Wellpappenbahn 11 in einzelne
Nutzen. Im vorliegenden Fall sei angenommen, daß sie die Wellpappenbahn 11 in sechs
Nutzen unterteilt. Die Nutzen werden einer Transportvorrichtung 12 zugeführt, welche
ein endloses Vakuumband 13 enthält zum Transport der Nutzen zu einem Querschneider
14. Die Transportvorrichtung 12 enthält eine Umlenkwalze 15, der zwei Umlenkflächen
16, 17 nachgeordnet sind. Die Umlenkflächen 16, 17 sind nebeneinander angeordnet.
Die Umlenkfläche 16 lenkt zum Beispiel die linken drei Nutzen zu einer oberen Einheit
17 des Querschneiders 14, während die nach unten gerichtete Umlenkfläche 17 die drei
anderen rechten Nutzen zu einer unteren Einheit 18 des Querschneiders 14 lenkt. Über
eine untere und eine obere Förderstrecke, die hier nicht gezeigt sind, werden die
im Querschneider 14 erzeugten Wellpappenabschnitte in geschuppter Form einem ebenfalls
nicht gezeigten Formatableger zugeführt. Der Formatableger besitzt zwei hintereinander
angeordnete Stapelplattformen, auf denen im beschriebenen Beispiel jeweils drei Stapel
gebildet werden. In den Figuren 2 und 3 ist eine Stapelplattform 19 schematisch dargestellt.
Sie zeigt die drei Stapel 20, 21 und 22. Falls keine besonderen Maßnahmen ergriffen
werden, besteht die Gefahr, daß die Stapel 20 bis 22 zur Seite wegkippen können. Daher
sind oberhalb des Vakuumbandes 13 Aufbringvorrichtungen 23 angeordnet. Bei sechs Nutzen
sind insgesamt fünf Aufbringvorrichtungen notwendig, da fünf Trennschnitte in der
Längsschneid- und Rillmaschine erfolgen. Die Aufbringvorrichtungen 23 sind mit Hilfe
von Schienen 24 in Querrichtung verfahrbar. Die Einstellung der Aufbringvorrichtungen
23, die unabhängig voneinander verstellbar sind, erfolgt mit geeigneten Positioniervorrichtungen
(nicht gezeigt), welche bei einer Änderung der Schneidwerkzeuge den Aufbringvorrichtungen
23 entsprechend nachfahren, damit sie jeweils über eine Lücke benachbarter Nutzen
angeordnet sind. Das Einstellen der Aufbringvorrichtungen 23 kann aber auch von Hand
durchgeführt werden. Die Verfahrbarkeit der Aufbringvorrichtungen 23 wird darüber
hinaus mit der der Längsschneid- und Rillmaschine 10 synchronisiert, um der Kantenlage
der Wellpappenbahn 10 nachzufahren. Mit Hilfe der Aufbringvorrichtung 23 werden einzelne
leicht lösbare Klebestreifen oder dergleichen über den Spalt zwischen benachbarten
Nutzen aufgebracht. Die Abstände zwischen den dadurch gebildeten Brücken zwischen
den Nutzen werden mit Hilfe einer geeigneten Steuervorrichtung eingestellt. Die Abstände
können stückzahlabhängig oder längenabhängig bestimmt sein. In jedem Fall werden dadurch
zwischen einigen benachbarten Wellpappenabschnitten Verbindungsstege gebildet, die
in den Figuren 2 und 3 bei 25 angedeutet sind. Sie führen zu einer Stabilität der
Stapel 20 bis 22. Andererseits können sie jedoch sehr leicht durchschnitten oder entfernt
werden, wenn die Stapel 20 bis 22 der weiteren Verarbeitung zugeführt werden. Bei
einem stückzahlabhängigen Aufbringen können die Verbindungsstege 25 nahe den Außenkanten
der Stapel 20 bis 22 gelegt werden, wo sie dann von Hand leicht durchtrennt werden
können, wenn die Stapel 20 bis 22 der weiteren Bearbeitung zugeführt werden.
1. Vorrichtung zum Abstapeln von Wellpappenabschnitten auf mindestens zwei nebeneinander
angeordnete Stapel in einem Formatableger einer Wellpappenanlage, in der eine Längsschneid-
und Rillmaschine, eine Transportvorrichtung, ein Querschneider, eine Fördervorrichtung
und der Formatableger in Förderrichtung miteinander angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb der Transportvorrichtung (12) eine oder mehrere Aufbringvorrichtungen
(23) angeordnet sind, die quer zur Bahnrichtung verfahrbar gelagert sind und mit denen
Klebestreifen, selbstklebende Papierabschnitte oder dergleichen auf benachbarte Nutzen
aufbringbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Positioniervorrichtung
vorgesehen ist zur Verstellung der Aufbringvorrichtung in Übereinstimmung mit der
Position der Trennwerkzeuge der Längsschneid- und Rillmaschine.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, bei der die Längsschneid- und Rillmaschine mittels
einer Bahnkantensteuerung eine Kante der Wellpappenbahn automatisch nachgefahren wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bahnkantensteuerung die Aufbringvorrichtungen (23)
über die Positioniervorrichtung quer zur Förderrichtung synchron zur Längsschneid-
und Rillmaschine nachfährt.