(19)
(11) EP 0 234 349 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.09.1987  Patentblatt  1987/36

(21) Anmeldenummer: 87101481.7

(22) Anmeldetag:  04.02.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 33/04, B65H 35/07
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 15.02.1986 DE 3604870

(71) Anmelder: Peters Maschinenfabrik GmbH
D-22525 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Hofmeister, Walter
    D-2359 Henstedt-Ulzburg 4 (DE)
  • Demmin, Günter
    D-2000 Hamburg 61 (DE)

(74) Vertreter: Colomb, Claude 
BOBST S.A., Service des Brevets, Case Postale
1001 Lausanne
1001 Lausanne (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Abstapeln von Wellpappenabschnitten in einer Wellpappenanlage


    (57) Vorrichtung zum Abstapeln von Wellpappenabschnitten auf mindestens zwei nebeneinander angeordnete Stapel in einem Formatableger einer Wellpappenanlage, in der eine Längsschneid- und Rillmaschine, eine Transportvorrichtung, ein Querschneider, eine Fördervorrichtung und der Formatableger in Förderrichtung miteinander angeordnet sind, wobei oberhalb der Transportvorrichtung (12) eine oder mehrere Aufbringvorrichtungen (23) angeordnet sind, die quer zur Bahnrichtung verfahrbar gelagert sind und mit denen Klebestreifen, selbstklebende Papierabschnitte oder dergleichen auf benachbarte Nutzen aufbringbar sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abstapeln von Wellpappenabschnitten auf mindestens zwei nebeneinander angeordnete Stapel in einem Formatableger einer Wellpappen­anlage nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Aus der US-PS 3 550 493 ist bekanntgeworden, eine Wellpappen­bahn in einer Längsschneid- und Rillmaschine in einzelne Nutzen aufzuteilen, die üblicherweise in einer Transportvorrichtung vor dem Querschneider gruppenweise unterschiedlich abgelenkt und dem Querschneider zugeführt werden. Ein Teil der Nutzen wird unteren Querschneidwerkzeugen und ein anderer Teil oberen Querschneidwerkzeugen zugeführt. Den Querschneidwerkzeugen sind Fördervorrichtungen zugeordnet, welche die Wellpappenab­schnitte in geschuppter Form zu einem Formatableger fördern. Der Anzahl der Nutzen entspricht die Anzahl der Schuppen­ströme auf dem Förderer zum Formatableger. Der Formatableger bildet entsprechend der Anzahl der Nutzen einzelne relativ eng nebeneinanderstehende Stapel. Werden zum Beispiel drei Schuppenströme zu einer ersten Stapelplattform gefördert, werden auf dieser drei Stapel nebeneinander gebildet.

    [0003] Die Stapel im Formatableger erreichen eine beträchtliche Höhe. Vor allem bei schmalen Formaten besteht jedoch die Gefahr, daß sie verrutschen oder gar umkippen.

    [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vor­richtung zum Abstapeln von Wellpappenabschnitten auf min­destens zwei nebeneinander angeordnete Stapel in einer Wellpappenanlage zu schaffen, die eine Stabilisierung von nebeneinander angeordneten Stapeln bewirkt, und zwar unab­hängig von der Art und dem Aufbau der Längsschneid- und Rillmaschine. Die Vorrichtung soll auch in bestehende Well­pappenanlagen eingebaut werden können.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils des Anspruchs 1 gelöst.

    [0006] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist oberhalb der Trans­portvorrichtung zwischen Längsschneid- und Rillmaschine und Querschneider mindestens eine Aufbringvorrichtung angeordnet, die quer zur Bahnrichtung verfahrbar gelagert ist. Mit Hilfe der Aufbringvorrichtung können Klebestreifen, selbstklebende Papierabschnitte oder dergleichen auf benachbarte Nutzen auf­gebracht werden. Die Klebestreifen, selbstklebenden Papier­abschnitte oder dergleichen bilden Verbindungsstege zwischen den Stapeln,wodurch den Stapeln gegenseitig Stabilität verliehen wird.

    [0007] Aus der DE-OS 32 13 895 ist bekanntgeworden, zwischen benach­barten Nutzen aus Papier, die in einem Ableger leporelloartig zu einem Stapel gefaltet werden, dadurch Verbindungsstege zu bilden, daß das Schneidmesser mit entsprechenden Aussparungen versehen ist. Eine Anwendung dieses Verfahrens auf Wellpappen­anlagen würde zu einem großen Aufwand für die Längsschneid- und Rillmaschine führen. Eine nachträgliche Umwandlung der Längsschneid- und Rillmaschine bei bestehenden Wellpappen­anlagen würde den Aufwand noch erhöhen. Außerdem müßte während des Umbaus die Produktion stillgesetzt werden. Durch das per­forierte Längsschneiden lasse sich der Stegabstand und die Lage der Stege relativ zu einem Format nicht verändern.

    [0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß sie in bestehende Wellpappenanlagen ohne weiteres und ohne großen Aufwand eingebaut werden kann, ohne daß es zu einer Produktions­unterbrechung kommt. Die Klebestreifen brauchen nur eine sehr geringe Dicke und Breite haben, um den gewünschten Stabilitäts­effekt zu bewirken. Die erfindungsgemäße Aufbringvorrichtung hat ferner den Vorteil, daß die Lage und die Häufigkeit des Aufbringens der Klebestreifen willkürlich bestimmbar sind. So können die Klebestreifen zum Beispiel an die Stirnseiten gelegt werden, damit sie beim Trennen der Stapel leichter getrennt werden können, beispielsweise von Hand.

    [0009] Die Verklebung der Klebestreifen oder der selbstklebenden Papierabschnitte braucht nur sehr schwach zu sein, da sie nur sicherstellen soll, daß die miteinander verbundenen Well­pappenabschitte gemeinsam abgestapelt werden. Anschließend sorgt der Druck des Stapels für eine feste Verbindung der Papierabschnitte mit dem Stapel.

    [0010] Da bei Formatwechseln sich auch die Lage der Trennschnitte ändern kann, ist die Aufbringvorrichtung quer zur Bahnlauf­richtung verfahrbar. Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht hierzu vor, daß eine Positioniervorrichtung vorgesehen ist zur Verstellung der Aufbringvorrichtung in Übereinstimmung mit der Position der Trennwerkzeuge in der Längsschneid- und Rillmaschine. Die Positionierung kann zum Beispiel von Hand erfolgen oder automatisch über Synchronisation mit der Positionierung der Trennwerkzeuge.

    [0011] Die Kantenlage der Wellpappenbahn schwankt. Es ist daher erforderlich, entweder die Kantenlage zu korrigieren oder - der übliche Weg - die Längsschneid- und Rillmaschine der Kantenlage nachzufahren. Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß eine Bahnkantensteuerung die Aufbringvorrichtung über die Positioniervorrichtung quer zur Förderrichtung synchron zur Längsschneid- und Rillmaschine nachfährt.

    [0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.

    Fig. 1 zeigt in Seitenansicht schematisch einen Teil einer Wellpappenanlage mit einer Vorrichtung nach der Erfindung.

    Fig. 2 zeigt schematisch die Draufsicht auf eine Stapelplattform eines Formatablegers mit drei nebeneinanderliegenden Stapeln.

    Fig. 3 zeigt die Seitenansicht der Anordnung nach Fig. 2.



    [0013] Bevor auf die in den Zeichnungen dargestellten Einzelheiten näher eingegangen wird, sei vorangestellt, daß jedes der beschriebenen Merkmale für sich oder in Verbindung mit Merkmalen der Ansprüche von erfindungswesentlicher Bedeutung ist.

    [0014] In Fig. 1 ist schematisch eine Längsschneid- und Rill­machine 10 dargestellt, der eine Wellpappenbahn 11 zugeführt wird. Die Wellpappenbahn kommt von einer üblichen Wellpappenmaschine. Einzelheiten der Längsschneid- und Rillmaschine 10 werden nicht beschrieben, da sie Stand der Technik ist. Die Maschine 10 bzw. deren Werkzeugein­heiten sind relatiV zur Kantenlage der Wellpappenbahn 11 in Querrichtung verfahrbar, um der Kantenlage nachge­fahren zu werden. Hierfür ist eine nicht gezeigte Steuerung vorgesehen. Die Längsschneid- und Rillmaschine 10 schneidet die Wellpappenbahn 11 in einzelne Nutzen. Im vorliegenden Fall sei angenommen, daß sie die Well­pappenbahn 11 in sechs Nutzen unterteilt. Die Nutzen werden einer Transportvorrichtung 12 zugeführt, welche ein endloses Vakuumband 13 enthält zum Transport der Nutzen zu einem Querschneider 14. Die Transportvorrichtung 12 enthält eine Umlenkwalze 15, der zwei Umlenkflächen 16, 17 nachgeordnet sind. Die Umlenkflächen 16, 17 sind nebeneinander angeordnet. Die Umlenkfläche 16 lenkt zum Beispiel die linken drei Nutzen zu einer oberen Einheit 17 des Querschneiders 14, während die nach unten gerichtete Umlenkfläche 17 die drei anderen rechten Nutzen zu einer unteren Einheit 18 des Querschneiders 14 lenkt. Über eine untere und eine obere Förderstrecke, die hier nicht gezeigt sind, werden die im Querschneider 14 erzeugten Wellpappenabschnitte in geschuppter Form einem ebenfalls nicht gezeigten Formatableger zugeführt. Der Formatableger besitzt zwei hintereinander angeordnete Stapelplatt­formen, auf denen im beschriebenen Beispiel jeweils drei Stapel gebildet werden. In den Figuren 2 und 3 ist eine Stapelplattform 19 schematisch dargestellt. Sie zeigt die drei Stapel 20, 21 und 22. Falls keine besonderen Maßnahmen ergriffen werden, besteht die Gefahr, daß die Stapel 20 bis 22 zur Seite wegkippen können. Daher sind oberhalb des Vakuumbandes 13 Aufbringvorrichtungen 23 angeordnet. Bei sechs Nutzen sind insgesamt fünf Aufbringvorrichtungen notwendig, da fünf Trennschnitte in der Längsschneid- und Rillmaschine erfolgen. Die Aufbringvorrichtungen 23 sind mit Hilfe von Schienen 24 in Querrichtung verfahrbar. Die Einstellung der Aufbring­vorrichtungen 23, die unabhängig voneinander verstellbar sind, erfolgt mit geeigneten Positioniervorrichtungen (nicht gezeigt), welche bei einer Änderung der Schneid­werkzeuge den Aufbringvorrichtungen 23 entsprechend nachfahren, damit sie jeweils über eine Lücke benachbarter Nutzen angeordnet sind. Das Einstellen der Aufbring­vorrichtungen 23 kann aber auch von Hand durchgeführt werden. Die Verfahrbarkeit der Aufbringvorrichtungen 23 wird darüber hinaus mit der der Längsschneid- und Rill­maschine 10 synchronisiert, um der Kantenlage der Wellpappenbahn 10 nachzufahren. Mit Hilfe der Aufbring­vorrichtung 23 werden einzelne leicht lösbare Klebe­streifen oder dergleichen über den Spalt zwischen benachbarten Nutzen aufgebracht. Die Abstände zwischen den dadurch gebildeten Brücken zwischen den Nutzen werden mit Hilfe einer geeigneten Steuervorrichtung eingestellt. Die Abstände können stückzahlabhängig oder längenabhängig bestimmt sein. In jedem Fall werden dadurch zwischen einigen benachbarten Wellpappenabschnitten Verbindungs­stege gebildet, die in den Figuren 2 und 3 bei 25 ange­deutet sind. Sie führen zu einer Stabilität der Stapel 20 bis 22. Andererseits können sie jedoch sehr leicht durchschnitten oder entfernt werden, wenn die Stapel 20 bis 22 der weiteren Verarbeitung zugeführt werden. Bei einem stückzahlabhängigen Aufbringen können die Verbindungs­stege 25 nahe den Außenkanten der Stapel 20 bis 22 gelegt werden, wo sie dann von Hand leicht durchtrennt werden können, wenn die Stapel 20 bis 22 der weiteren Bearbeitung zugeführt werden.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Abstapeln von Wellpappenabschnitten auf mindestens zwei nebeneinander angeordnete Stapel in einem Formatableger einer Wellpappenanlage, in der eine Längsschneid- und Rillmaschine, eine Transportvorrichtung, ein Querschneider, eine Förder­vorrichtung und der Formatableger in Förderrichtung miteinander angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Transportvorrichtung (12) eine oder mehrere Aufbringvorrichtungen (23) angeordnet sind, die quer zur Bahnrichtung verfahrbar gelagert sind und mit denen Klebestreifen, selbstklebende Papierabschnitte oder dergleichen auf benachbarte Nutzen aufbringbar sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Positioniervorrichtung vorgesehen ist zur Verstellung der Aufbringvorrichtung in Überein­stimmung mit der Position der Trennwerkzeuge der Längsschneid- und Rillmaschine.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, bei der die Längsschneid- und Rillmaschine mittels einer Bahnkantensteuerung eine Kante der Wellpappenbahn automatisch nachgefahren wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahnkantensteuerung die Aufbringvorrichtungen (23) über die Positionier­vorrichtung quer zur Förderrichtung synchron zur Längs­schneid- und Rillmaschine nachfährt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht