(19)
(11) EP 0 235 121 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.09.1987  Patentblatt  1987/36

(21) Anmeldenummer: 87890035.6

(22) Anmeldetag:  20.02.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F01L 1/26, F01L 1/04, F02F 1/42
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 20.02.1986 AT 442/86

(71) Anmelder: Weichsler, Hermann
A-9073 Viktring (AT)

(72) Erfinder:
  • Weichsler, Hermann
    A-9073 Viktring (AT)

(74) Vertreter: Piso, Eberhard, Dr. et al
Patentanwälte Barger, Piso & Partner Postfach 333
1011 Wien
1011 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verbrennungskraftmaschine


    (57) Verbrennungskraftmaschine mit wenigstens einer Zylinderreihe mit eng aneinanderliegenden je drei Ventile enthaltenden Brennräumen (1, 2), wobei die Ventile (3, 4) frei hängend angeordnet sind, deren Achsen sich in etwa der Brennraummitte schneiden und in Draufsicht betrachtet ein normal auf die Längsachse der Verbrennungskraftmaschine stehendes "Y" bilden, die Lage der Ventile zueinander in den Brennräumen (1, 2) benachbarter Zylnder (1', 2') jeweils um 180° verdreht ist und die Schaftenden (3', 4') der einzelnen Ventile (3, 4) links und rechts der Längsachse der Verbrennungskraftmaschine je eine Ventrilreihe bilden, in deren Ebenen je eine Nockenwelle (8) liegt, welche die im schrägen Winkel zur Nockenwellenachse stehenden Ventile (4) über konische, auf Tassenstößel (4") wirkende Nocken (9) betätigt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Verbrennungskraftmaschine mit wenigstens einer Zylinderreihe mit eng aneinanderliegenden Brennräumen, wobei jeder Brennraum drei Ventile enthält'.

    [0002] Verbrennungskraftmaschinen mit drei Ventilen je Brennraum sind an sich bekannt.

    [0003] Die DE-OS 3 342 115 betrifft einen Ventil-Betätigungsmechanismus einer Drei-Ventil-Brennkraftmaschine, wobei die beiden Ventile gleicher Funktion parallel zueinander ausgerichtet sind, sodaß mit dem im schrägen Winkel dazu stehenden dritten Ventil ein dachförmiger Brennraum entsteht. Diese Brennraumform ist wegen der. stark außermittigen Lage der Zündkerze ungünstig, da die Brennwege unterschiedlich lang werden. Die vorteilhafteste Brennraumform bildet eine Kugelkalotte, die jedoch eine radiale Ventilanordnung erfordert, bei der die Ventilschäfte die Zylinderbohrung sehr weit überragen, sodaß dieses System nur bei einzelstehenden Zylindern, wie in der GB-PS 695 546 geoffenbart, oder bei mehrzylindrigen Reihenmotoren mit unwirtschaftlich weit voneinander entfernten Zylindern angewandt werden kann.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beseitigen und eine Verbrennungskraftmaschine mit eng aneinanderliegenden Brennräumen und radialer Ventilanordnung zu schaffen. Die Erfindung löst die Aufgabe dadurch, daß die Ventile frei hängend angeordnet sind, deren Achsen sich in etwa der Brennraummitte schneiden und in Draufsicht betrachtet ein normal auf die Längsachse der Verbrennungskraftmaschine stehendes "Y" bilden, daß die Lage der Ventile zueinander in den Brennräumen benachbarter Zylinder jeweils um 1800 verdreht ist und daß die Schaftenden der einzelnen Ventile links und rechts der Längsachse der Verbrennungskraftmaschine je eine Ventilreihe bilden, in deren Ebenen je eine Nockenwelle liegt, welche die im schrägen Winkel zur Nockenwellenachse stehenden Ventile über konische, auf Tassenstößel wirkende Nocken betätigt.

    [0005] Durch diesen Wechsel der Ventilanordnung innerhalb benachbarter Brennräume wird es ermöglicht, daß die über die Zylinderbohrung hinausreichenden Ventile in den Freiraum des benachbarten Zylinders ragen.

    [0006] Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist es, daß die konischen Nocken in ihrem Erhebungsbereich in Richtung der Ventilachse vorgekröpft sind, und daß das Ventilspiel der schräg zur Nockenwellenlängsachse stehenden Ventile durch achsiales Verschieben der einzelnen Nocken auf der Nockenwelle eingestellt wird.

    [0007] Ein anderes Merkmal der Erfindung ist es, daß die Zündkerze annähernd in der Mitte des Brennraumes angeordnet ist.

    [0008] Ein abschließendes Merkmal der Erfindung ist es, daß jedem der beiden im schrägen Winkel zur Nockenwellenachse stehenden Ventile ein eigener Kanal zugeordnet ist.

    [0009] Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch den erfindungsgemäßen Zylinderkopf eines Reihenmotors, Fig. 2 zeigt die Draufsicht durch denselben Zylinderkopf, Fig. 3 veranschaulicht einen Querschnitt nach Linie A/A der Fig. 1 und 2.

    [0010] In Fig. 1 und 2 werden lediglich die bewegten Teile dargestellt, während in Fig. 3 der Zylinderkopf teilweise durchsichtig gedacht ist.

    [0011] Die Zylinderköpfe weisen einen halbkugelförmigen Verbrennungsraum 1,2 auf und sind mit je drei Ventilen 3,4 ausgebildet, von denen die beiden kleineren die Einlaßfunktion übernehmen, während dem verbleibenden der Auspuff zufällt oder umgekehrt.

    [0012] Die Achsen der einzelnen Ventilschäfte 3',4' verschneiden sich in etwa der Hochachse des Zylinders 1' und bilden im Grundriß betrachtet ein "Y". Dabei überragen die beiden Einlaßventile 4 die Zylinderbohrung in Motorlängsachse. Um das Kollidieren der einzelnen Ventilfedern und Tassenstößel 411 zu verhindern, wird die Ventilanordnung im benachbarten Brennraum 2 um 180° verdreht, sodaß sich im Zylinderkopf Einlaßkanäle 7 und Auslaßkanäle 6 abwechseln.

    [0013] Die Steuerung der Ventile erfolgt durch zwei in die durch die Ventilschäfte gebildeten Ebenen gelegten Nockenwellen 8, welche die senkrecht zur Nockenwellenachse stehenden Auslaßventile 3 durch zylindrische auf Tassenstößel 3" wirkende Nocken 10 öffnen, während die Einlaßventile 4 mittels konischer, ebenfalls auf Tassenstößel 4" wirkenden Nocken 9 betätigt werden. Damit wird es möglich, das Ventilspiel durch achsiales Verschieben der Einzelnocken 9 auf der Nockenwelle 8 einzustellen.

    [0014] Die Zündkerze 5 liegt bei dieser Art der Ventilanordnung nahezu in der Mitte des Brennraumes 1,2.


    Ansprüche

    1. Verbrennungskraftmaschine mit wenigstens einer Zylinderreihe mit eng aneinanderliegenden Brennräumen (1,2), wobei jeder Brennraum drei Ventile (3,4) enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventile (3,4) frei hängend angeordnet sind, deren Achsen sich in etwa der Brennraummitte schneiden und in Draufsicht betrachtet ein normal auf die Längsachse der Verbrennungskraftmaschine stehendes "Y" bilden, daß die Lage der Ventile zueinander in den Brennräumen (1,2) benachbarter Zylinder (1',2') jeweils um 180° verdreht ist und daß die Schaftenden (3',4') der einzelnen Ventile (3,4) links und rechts der Längsachse der Verbrennungskraftmaschine je eine Ventilreihe bilden, in deren Ebenen je eine Nockenwelle (8)'liegt, welche die im schrägen Winkel zur Nockenwellenachse stehenden Ventile (4) über konische, auf Tassenstößel (4") wirkende Nocken (9) betätigt.
     
    2. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die konischen Nocken (9) in ihrem Erhebungsbereich in Richtung der Ventilachse (4') vorgekröpft sind.
     
    3. Verbrennungskraftmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilspiel der schräg zur Nockenwellenlängsachse stehenden Ventile (4) durch achsiales Verschieben der einzelnen Nocken (9) auf der Nockenwelle (8) eingestellt wird.
     
    4. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündkerze (5) annähernd in der Mitte des Btennraumes (1,2) angeordnet ist.
     
    5. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedem der beiden im schrägen Winkel zur Nockenwellenachse stehenden Ventile(4) ein eigener Kanal (7) zugeordnet ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht