[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbrennungskraftmaschine mit wenigstens einer Zylinderreihe
mit eng aneinanderliegenden Brennräumen, wobei jeder Brennraum drei Ventile enthält'.
[0002] Verbrennungskraftmaschinen mit drei Ventilen je Brennraum sind an sich bekannt.
[0003] Die DE-OS 3 342 115 betrifft einen Ventil-Betätigungsmechanismus einer Drei-Ventil-Brennkraftmaschine,
wobei die beiden Ventile gleicher Funktion parallel zueinander ausgerichtet sind,
sodaß mit dem im schrägen Winkel dazu stehenden dritten Ventil ein dachförmiger Brennraum
entsteht. Diese Brennraumform ist wegen der. stark außermittigen Lage der Zündkerze
ungünstig, da die Brennwege unterschiedlich lang werden. Die vorteilhafteste Brennraumform
bildet eine Kugelkalotte, die jedoch eine radiale Ventilanordnung erfordert, bei der
die Ventilschäfte die Zylinderbohrung sehr weit überragen, sodaß dieses System nur
bei einzelstehenden Zylindern, wie in der GB-PS 695 546 geoffenbart, oder bei mehrzylindrigen
Reihenmotoren mit unwirtschaftlich weit voneinander entfernten Zylindern angewandt
werden kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beseitigen und eine Verbrennungskraftmaschine
mit eng aneinanderliegenden Brennräumen und radialer Ventilanordnung zu schaffen.
Die Erfindung löst die Aufgabe dadurch, daß die Ventile frei hängend angeordnet sind,
deren Achsen sich in etwa der Brennraummitte schneiden und in Draufsicht betrachtet
ein normal auf die Längsachse der Verbrennungskraftmaschine stehendes "Y" bilden,
daß die Lage der Ventile zueinander in den Brennräumen benachbarter Zylinder jeweils
um 180
0 verdreht ist und daß die Schaftenden der einzelnen Ventile links und rechts der Längsachse
der Verbrennungskraftmaschine je eine Ventilreihe bilden, in deren Ebenen je eine
Nockenwelle liegt, welche die im schrägen Winkel zur Nockenwellenachse stehenden Ventile
über konische, auf Tassenstößel wirkende Nocken betätigt.
[0005] Durch diesen Wechsel der Ventilanordnung innerhalb benachbarter Brennräume wird es
ermöglicht, daß die über die Zylinderbohrung hinausreichenden Ventile in den Freiraum
des benachbarten Zylinders ragen.
[0006] Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist es, daß die konischen Nocken in ihrem Erhebungsbereich
in Richtung der Ventilachse vorgekröpft sind, und daß das Ventilspiel der schräg zur
Nockenwellenlängsachse stehenden Ventile durch achsiales Verschieben der einzelnen
Nocken auf der Nockenwelle eingestellt wird.
[0007] Ein anderes Merkmal der Erfindung ist es, daß die Zündkerze annähernd in der Mitte
des Brennraumes angeordnet ist.
[0008] Ein abschließendes Merkmal der Erfindung ist es, daß jedem der beiden im schrägen
Winkel zur Nockenwellenachse stehenden Ventile ein eigener Kanal zugeordnet ist.
[0009] Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt
einen Längsschnitt durch den erfindungsgemäßen Zylinderkopf eines Reihenmotors, Fig.
2 zeigt die Draufsicht durch denselben Zylinderkopf, Fig. 3 veranschaulicht einen
Querschnitt nach Linie A/A der Fig. 1 und 2.
[0010] In Fig. 1 und 2 werden lediglich die bewegten Teile dargestellt, während in Fig.
3 der Zylinderkopf teilweise durchsichtig gedacht ist.
[0011] Die Zylinderköpfe weisen einen halbkugelförmigen Verbrennungsraum 1,2 auf und sind
mit je drei Ventilen 3,4 ausgebildet, von denen die beiden kleineren die Einlaßfunktion
übernehmen, während dem verbleibenden der Auspuff zufällt oder umgekehrt.
[0012] Die Achsen der einzelnen Ventilschäfte 3',4' verschneiden sich in etwa der Hochachse
des Zylinders 1' und bilden im Grundriß betrachtet ein "Y". Dabei überragen die beiden
Einlaßventile 4 die Zylinderbohrung in Motorlängsachse. Um das Kollidieren der einzelnen
Ventilfedern und Tassenstößel 4
11 zu verhindern, wird die Ventilanordnung im benachbarten Brennraum 2 um 180° verdreht,
sodaß sich im Zylinderkopf Einlaßkanäle 7 und Auslaßkanäle 6 abwechseln.
[0013] Die Steuerung der Ventile erfolgt durch zwei in die durch die Ventilschäfte gebildeten
Ebenen gelegten Nockenwellen 8, welche die senkrecht zur Nockenwellenachse stehenden
Auslaßventile 3 durch zylindrische auf Tassenstößel 3" wirkende Nocken 10 öffnen,
während die Einlaßventile 4 mittels konischer, ebenfalls auf Tassenstößel 4" wirkenden
Nocken 9 betätigt werden. Damit wird es möglich, das Ventilspiel durch achsiales Verschieben
der Einzelnocken 9 auf der Nockenwelle 8 einzustellen.
[0014] Die Zündkerze 5 liegt bei dieser Art der Ventilanordnung nahezu in der Mitte des
Brennraumes 1,2.
1. Verbrennungskraftmaschine mit wenigstens einer Zylinderreihe mit eng aneinanderliegenden
Brennräumen (1,2), wobei jeder Brennraum drei Ventile (3,4) enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ventile (3,4) frei hängend angeordnet sind, deren Achsen sich in etwa der
Brennraummitte schneiden und in Draufsicht betrachtet ein normal auf die Längsachse
der Verbrennungskraftmaschine stehendes "Y" bilden, daß die Lage der Ventile zueinander
in den Brennräumen (1,2) benachbarter Zylinder (1',2') jeweils um 180° verdreht ist
und daß die Schaftenden (3',4') der einzelnen Ventile (3,4) links und rechts der Längsachse
der Verbrennungskraftmaschine je eine Ventilreihe bilden, in deren Ebenen je eine
Nockenwelle (8)'liegt, welche die im schrägen Winkel zur Nockenwellenachse stehenden
Ventile (4) über konische, auf Tassenstößel (4") wirkende Nocken (9) betätigt.
2. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die konischen
Nocken (9) in ihrem Erhebungsbereich in Richtung der Ventilachse (4') vorgekröpft
sind.
3. Verbrennungskraftmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventilspiel der schräg zur Nockenwellenlängsachse stehenden Ventile (4) durch
achsiales Verschieben der einzelnen Nocken (9) auf der Nockenwelle (8) eingestellt
wird.
4. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündkerze
(5) annähernd in der Mitte des Btennraumes (1,2) angeordnet ist.
5. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedem der
beiden im schrägen Winkel zur Nockenwellenachse stehenden Ventile(4) ein eigener Kanal
(7) zugeordnet ist.