(19)
(11) EP 0 128 328 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
09.09.1987  Patentblatt  1987/37

(21) Anmeldenummer: 84104992.7

(22) Anmeldetag:  03.05.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B22D 11/08, B22D 11/12, B22D 11/126

(54)

Verfahren zum Abtrennen des Schopfendes eines gegossenen Stranges mittels einer Schere in einer Stranggiessanlage

Method of separating the crop end of a cast strand by a shear in a continuous-casting plant

Procédé de découpage de l'extrémité éboutée d'une barre au moyen d'une cisaille dans une installation de coulée continue


(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 11.05.1983 CH 2575/83

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
19.12.1984  Patentblatt  1984/51

(71) Anmelder: CONCAST SERVICE UNION AG
CH-8027 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Schmid, Markus
    CH-8820 Wädenswil (CH)

(74) Vertreter: Zeller, Josef et al
CONCAST SERVICE UNION AG Tödistrasse 7
CH-8027 Zürich
CH-8027 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtrennen des Schopfendes eines Stranges mittels einer Schere in einer Stranggiessanlage, wobei nach Giessbeginn der Anfahrstrang durch die Schere hindurchgeführt und durch eine quer zur Stranglaufrichtung verlaufende Schneidbewegung das mit einer Kupplung zum Anfahrstrang versehene Schopfende vom gegossenen Strang abgeschnitten wird.

    [0002] Beim Stranggiessen, insbesondere beim Stahlstranggiessen von Knüppel- und Vorblockformaten, ist es bekannt, Scheren zum Unterteilen des gegossenen Stranges zu verwenden. Solche Scheren werden je nach Anlagenkonzept in Stranglaufrichtung gesehen, vor oder hinter der Anfahrstrangaufnahmeeinrichtung angeordnet.

    [0003] Aus der DE-A-1 458 211 ist eine Stranggiessanlage mit einer Anfahrstrangaufnahmeeinrichtung bekannt, die vor der Schneideinrichtung angeordnet ist. Bei diesem Anlagenkonzept erfolgt eine Entkupplung zwischen dem Anfahrstrang und dem gegossenen Strang mittels einer schwenkbaren Anfahrstrangwippe vor dem sogenannten Schopfendenschnitt. Die Anwendung solcher Anfahrstrangaufnahmevorrichtungen ist für Knüppel- und Vorblockstranggiessanlagen in der Regel aufwendig und kostspielig.

    [0004] Aus der den Öberbegriff der Ansprüche 1 und 2 bildenden DE-A-2 305 038 ist weiter eine Stranggiessanlage für Knüppel- oder Vorblockformate bekannt, die in der Ausförderstrecke eine Schere zum Ablängen der gegossenen Stränge und in Stranglaufrichtung nach der Schere einen Lagerplatz für einen Anfahrstrang aufweist. Nach Giessbeginn wird der Anfahrstrang durch die Schere hindurchgeführt und beim ersten Schnitthub eines laufenden Gusses wird das mit dem Anfahrstrang verbundene Schopfende vom gegossenen Strang abgeschnitten. Der Anfahrstrang mit dem Schopfende wird anschliessend vom Auslaufrollgang weg zu einer Seite hin verschoben, wo nachfolgend von Hand oder mittels einer Vorrichtung zum Lösen der Angiessverbindung das Schopfende vom Anfahrstrang getrennt wird. Solche Vorrichtungen beanspruchen im Ausförderbereich der Anlage zusätzlichen Platz und ' verteuern die Stranggiessanlage.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Entkupplung zwischen dem Anfahrstrang und dem gegossenen Strang zu vereinfachen, um dadurch Stranggiessanlagen vorteilhafter gestalten zu können.

    [0006] Gemäss der Erfindung wird dieses Ziel durch die Summe der Verfahrensmerkmale von Anspruch 1 oder 2 erreicht.

    [0007] Das erfindungsgemässe Verfahren erlaubt bei Stranggiessanlagen, die mit einer Schere ausgerüstet sind, auf eine nur der Entkupplung dienende Einrichtung zu verzichten und die bereits vorhandene Schneideinrichtung sowie deren Steuerung für den Entkupplungsvorgang einzusetzen. Dadurch können Stranggiessanlagen verbilligt, Ausförderungen vereinfacht und im Ausförderbereich Platz eingespart werden.

    [0008] Das Schopfende wird gemäss Anspruch 1 während des Schnitthubes vom Auslaufrollgang abgehoben. Durch diese Bewegung wird gleichzeitig mit dem Schopfendenschnitt der Anfahrstrang vom gegossenen Strang vollständig entkuppelt werden.

    [0009] Bei entsprechender Kupplungsform wird gemäss Anspruch 2 durch den Schopfendenschnitt das Schopfende und der Anfahrkopf gemeinsam hochgekippt und durch die anschliessende Rückkippbewegung der Anfahrkopf vom Schopfende entkuppelt werden. Die Entkupplung wird dabei vom Schopfendenschnitt eingeleitet bzw. iniziiert.

    [0010] Die vom Schopfendenschnitt abgeleitete Entkupplungsbewegung wird in der Regel zur Trennung des Schopfendes vom Anfahrkopf verwendet. Sie kann aber auch zur Entkupplung zwischen dem Anfahrkopf und dem Anfahrstrang genutzt werden.

    [0011] Wird eine Entkupplung durch Anheben des Schopfendes vom Auslaufrollgang vorgesehen, so kann es von Vorteil sein, wenn der Anfahrkopf während des Schopfendenschnittes in einer geradlinigen axialen Ausrichtung zum Anfahrstrang gehalten wird. Zu diesem Zweck kann nach der Schere ein Niederhalter für den Anfahrstrang angeordnet sein.

    [0012] Um Störungen während der Entkupplungsbewegung auszuschalten, ist es von Vorteil, wenn während des Schopfendenschnittes die Längsachse des Schopfendes parallel zur Stranglängsachse gehalten wird.

    [0013] Im Nachfolgenden werden anhand von Figuren Beispiele des Erfindungsgegenstandes erläutert.

    [0014] Es zeigen :

    Figur 1 einen Vertikalschnitt durch eine schematisch angedeutete Schere unmittelbar vor einem Schopfendenschnitt,

    Figur 2 einen Vertikalschnitt durch die Schere gemäss Fig. 1 unmittelbar nach dem Schopfendenschnitt,

    Figur 3 einen Vertikalschnitt durch eine andere Schere unmittelbar nach einem Schopfendenschnitt und

    Figur 4 einen Vertikalschnitt durch die Schere gemäss Fig. 3 nach beendeter Entkupplung.



    [0015] In Fig. 1 und 2 ist entlang einer Ausförderstrecke durch Scherenmesser 2 eine Schere 3 zum Ablängen eines gegossenen Stranges 4 schematisch dargestellt. In Stranglaufrichtung 6 nach der Schere 3 ist eine Entkupplungsstelle 7 zum Trennen eines Anfahrstranges 8 vom gegossenen Strang 4 vorgesehen. Ein in Pfeilrichtung 10 beweglicher Niederhalter 11 kann während des Schopfendenschnittes bzw. während der Entkupplung auf einen, einen Teil des Anfahrstranges 8 bildenden Anfahrkopf 12 drücken. Dieser bleibt dadurch während des Schopfendenschnittes in einer geradlinigen axialen Ausrichtung zum Anfahrstrang 8.

    [0016] Der gegossene Strang 4 und der Anfahrstrang 8 bzw. der Anfahrkopf 12 sind über ein Kupplungsstück 13, das in einer schwalbenschwanzförmigen Gleitnut 16 des Anfahrkopfes 12 sitzt, lösbar verbunden, Das Kupplungsstück 13 ist mit seinem Ankerteil 14 im Schopfende 17 des gegossenen Stranges 4 eingegossen. Anstelle dieser dargestellten Kupplung 13 können andere Kupplungen verwendet werden, sofern sie durch eine zur Schermesserbewegung 18 im wesentlichen parallele Relativbewegung zwischen dem Anfahrstrang 8 und dem gegossenen Strang 4 entkuppelbar sind. Aus Fig. 2 ist deutlich erkennbar, wie der Scherenmesserhub die Entkupplungsbewegung bewerkstelligt, d. h. vom Schopfendenschnitt wird eine etwa quer zur Stranglaufrichtung 6 verlaufende Bewegung zur Entkupplung des Schopfendes 17 vom Anfahrstrang 8 abgeleitet. Bei diesem Beispiel wird gleichzeitig mit dem Schopfendenschnitt der Anfahrkopf 12 vom gegossenen Strang 4 vollständig entkuppelt.

    [0017] Gleichzeitig mit dem Schermesserhub werden in der Regel Antriebsrollen 20 eingeschaltet, die den Anfahrstrang 8 mit einer über der Giessgeschwindigkeit liegenden Geschwindigkeit von der Entkupplungsstelle 7 entfernen und einer Lagerposition ausserhalb der Ausförderlinie zuführen.

    [0018] Je nach Art der Kupplung kann es vorteilhaft sein, wenn während des Schopfendenschnittes die Längsachse 21 des Schopfendes 17 parallel zur Stranglaufrichtung 6 gehalten wird. Zu diesem Zweck ist in Fig. 1 strichpunktiert eine Stütze 22 mit dem unteren Schermesser 2 verbunden, die ein Abkippen des Schopfendes bei Schnittende. wie in Fig. 2 dargestellt, verhindert.

    [0019] In Fig. 3 und 4 (gleiche Bezugszeichen wie Fig. 1 und 2) ist die Gleitnut 16 für das Kupplungsstück 13 nach unten offen. Dies bedingt, dass durch den Schopfendenschnitt das Schopfende 17 und der Anfahrkopf 12 gemeinsam hochgekippt und durch die anschliessende Rückkippbewegung und durch die axiale Bewegung in Pfeilrichtung 23 des Anfahrstranges das Schopfende 17 vom Anfahrkopf 11 entkuppelt wird. Diese Lösungsvariante erfordert eine entsprechend ausgebildete Kupplung zwischen dem gegossenen Strang 4 und dem Anfahrkopf 12.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Abtrennen des Schopfendes (17) eines Stranges (4) mittels einer Schere (3) in einer Stranggiessanlage, wobei nach Giessbeginn ein Anfahrstrang (8) durch die Schere (3) hindurchgeführt und durch eine quer zur Stranglaufrichtung (6) verlaufende Schneidbewegung (18) das mit einer Kupplung (13) zum Anfahrstrang (8) versehene Schopfende (17) vom gegossenen Strang (4) abgeschnitten wird, dadurch gekennzeichnet, dass von der Schneidbewegung (18) eines der beiden Scherenmesser (2) eine Entkupplungsbewegung auf das Schopfende (17) in Trennrichtung der Kupplung (16) zwischen dem Anfahrkopf (12) und dem Schopfende (17) abgeleitet und der Anfahrkopf (12) während der Schneidbewegung (18) in seiner geradlinigen axialen Ausrichtung zum Anfahrstrang (8) gehalten wird.
     
    2. Verfahren zum Abtrennen des Schopfendes (17) eines Stranges (4) mittels einer Schere (3) in einer Stranggiessaniage. wobei, nach Giessbeginn ein Anfahrstrang (8) durch die Schere (3) hindurchgeführt und durch eine quer zur Stranglaufrichtung (6) verlaufende Schneidbewegung (18) das mit einer Kupplung (13) zum Anfahrstrang (8) versehene Schopfende (17) vom gegossenen Strang (4) abgeschnitten wird, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Schneidbewegung (18) eines der beiden Scherenmesser (2) gleichzeitig das Schopfende (17) mit dem Anfahrkopf (12) hochgekippt und durch die anschliessende Rückkippbewegung des Anfahrkopfes (12) in seine geradlinige axiale Ausrichtung zum Anfahrstrang (8) die Kupplung zwischen dem Schopfende (17) und dem Anfahrkopf (12) getrennt wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während des Schopfendenschnittes die Längsachse des Schopfendes (17) parallel zur Stranglaufrichtung (6) gehalten wird.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass der vom Schopfende (17) abgetrennte Anfahrstrang (8) in eine Lagerposition ausserhalb der Ausförderlinie gebracht wird.
     


    Claims

    1. A method for shearing the crop (17) of a strand (4) by means of shears (3) in a continuous casting installation, a dummy bar (8) being guided through the shears (3) after the beginning of casting and the crop (17), which is provided with a coupling (13) to the dummy bar (8), being cut off the cast strand (4) by means of a cutting movement (18) at right angles to the running direction (6) of the strand, characterized in that from the cutting movement (18) of one of the two shear blades (2) an uncoupling movement is transferred to the crop (17) in the separation direction of the coupling (16) between the dummy bar head (12) and the crop (17) and the dummy bar head (12) is held in tis rectilinear, axial alignment with the dummy bar (8) during the cutting movement (18).
     
    2. A method for shearing the crop (17) of a strand (4) by means of shears (3) in a continuous casting installation, a dummy bar (8) being guided through the shears (3) after the beginning of casting and the crop (17), which is provided with a coupling (13) to the dummy bar (8), being cut off the cast strand (4) by means of a cutting movement (18) at right angles to the running direction (6) of the strand, characterized in that by means of the cutting movement (18) of one of the two cutting blades (2) the crop (17) with the dummy bar head (12) is simultaneously tipped upwards and the coupling between the crop (17) and the dummy bar head (12) is separated by the ensuing tipping-back movement of the dummy bar head (12) into its rectilinear, axial alignment with the dummy bar (8).
     
    3. A method according to claim 1, characterized.in that during crop cutting the longitudinal axis of the crop (17) is kept parallel to the running direction (6) of the strand.
     
    4. A method according to any one of claims 1 to 3, characterized in that the dummy bar (8) sheared from the crop (17) is brought into a storage position outside the line of extraction.
     


    Revendications

    1. Procédé de séparation de l'extrémité d'ébou- tage (17) d'une barre (4) au moyen d'une cisaille (3) dans une installation de coulée continue, dans lequel, après le début de la coulée, une fausse barre (8) passe à travers la cisaille (3) et dans lequel l'extrémité d'éboutage (17), munie d'une pièce de couplage (13) avec la fausse barre (8), est séparée, par cisaillage d'avec la barre coulée (4) par un mouvement de cisaillage (18) qui se produit transversalement par rapport au sens d'avancement (6) de la coulée continue, caractérisé en ce qu'un mouvement de découplage agissant sur l'extrémité d'éboutage (17) dans le sens de la suppression du couplage (16) existant entre la tête de la fausse barre (12) et l'extrémité d'éboutage (17) dérive du mouvement de cisaillage (18) de l'un des deux couteaux (2) de la cisaille ; et en ce que la tête de la fausse barre (12) est maintenue, pendant le mouvement de cisaillage (18), dans son alignement axial rectiligne avec la fausse barre (8).
     
    2. Procédé de séparation de l'extrémité d'ébou- tage (17) d'une barre (4) au moyen d'une cisaille (3) dans une installation de coulée continue, dans lequel, après le début de la coulée, une fausse barre (8) passe à travers la cisaille (3) et dans lequel l'extrémité d'éboutage (17), munie d'une pièce de couplage (13) avec la fausse barre (8), est séparée, par cisaillage d'avec la barre de coulée (4) par un mouvement de cisaillage (18) qui se produit transversalement par rapport au sens d'avancement (6) de la coulée continue, caractérisé en ce que l'extrémité d'éboutage (17) bascule vers le haut, en même temps que la tête de la fausse barre (12), par suite du mouvement de cisaillage (18) de l'un des deux couteaux (2) de la cisaille ; et en ce que le couplage entre l'extrémité d'éboutage (17) et la tête de la fausse barre (12) est supprimé par suite du mouvement, qui se produit ensuite, de basculement de la tête de la fausse barre (12) pour revenir dans son alignement axial rectiligne avec la fausse barre (8).
     
    3. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que pendant le cisaillage de l'extrémité d'éboutage, l'axe longitudinal de l'extrémité d'éboutage (17) est maintenu parallèle à la direction (6) de la coulée continue.
     
    4. Procédé selon l'une des revendications 1-3, caractérisé en ce que la fausse barre (8), séparé de l'extrémité d'éboutage (17), est amenée dans une'position de stockage en dehors de la ligne d'évacuation.
     




    Zeichnung