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EP 0 128 328 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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09.09.1987 Patentblatt 1987/37 |
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Anmeldetag: 03.05.1984 |
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Verfahren zum Abtrennen des Schopfendes eines gegossenen Stranges mittels einer Schere
in einer Stranggiessanlage
Method of separating the crop end of a cast strand by a shear in a continuous-casting
plant
Procédé de découpage de l'extrémité éboutée d'une barre au moyen d'une cisaille dans
une installation de coulée continue
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Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB IT SE |
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Priorität: |
11.05.1983 CH 2575/83
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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19.12.1984 Patentblatt 1984/51 |
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Anmelder: CONCAST SERVICE UNION AG |
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CH-8027 Zürich (CH) |
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Erfinder: |
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- Schmid, Markus
CH-8820 Wädenswil (CH)
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(74) |
Vertreter: Zeller, Josef et al |
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CONCAST SERVICE UNION AG
Tödistrasse 7 CH-8027 Zürich CH-8027 Zürich (CH) |
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Entgegenhaltungen: :
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtrennen des Schopfendes eines Stranges
mittels einer Schere in einer Stranggiessanlage, wobei nach Giessbeginn der Anfahrstrang
durch die Schere hindurchgeführt und durch eine quer zur Stranglaufrichtung verlaufende
Schneidbewegung das mit einer Kupplung zum Anfahrstrang versehene Schopfende vom gegossenen
Strang abgeschnitten wird.
[0002] Beim Stranggiessen, insbesondere beim Stahlstranggiessen von Knüppel- und Vorblockformaten,
ist es bekannt, Scheren zum Unterteilen des gegossenen Stranges zu verwenden. Solche
Scheren werden je nach Anlagenkonzept in Stranglaufrichtung gesehen, vor oder hinter
der Anfahrstrangaufnahmeeinrichtung angeordnet.
[0003] Aus der DE-A-1 458 211 ist eine Stranggiessanlage mit einer Anfahrstrangaufnahmeeinrichtung
bekannt, die vor der Schneideinrichtung angeordnet ist. Bei diesem Anlagenkonzept
erfolgt eine Entkupplung zwischen dem Anfahrstrang und dem gegossenen Strang mittels
einer schwenkbaren Anfahrstrangwippe vor dem sogenannten Schopfendenschnitt. Die Anwendung
solcher Anfahrstrangaufnahmevorrichtungen ist für Knüppel- und Vorblockstranggiessanlagen
in der Regel aufwendig und kostspielig.
[0004] Aus der den Öberbegriff der Ansprüche 1 und 2 bildenden DE-A-2 305 038 ist weiter
eine Stranggiessanlage für Knüppel- oder Vorblockformate bekannt, die in der Ausförderstrecke
eine Schere zum Ablängen der gegossenen Stränge und in Stranglaufrichtung nach der
Schere einen Lagerplatz für einen Anfahrstrang aufweist. Nach Giessbeginn wird der
Anfahrstrang durch die Schere hindurchgeführt und beim ersten Schnitthub eines laufenden
Gusses wird das mit dem Anfahrstrang verbundene Schopfende vom gegossenen Strang abgeschnitten.
Der Anfahrstrang mit dem Schopfende wird anschliessend vom Auslaufrollgang weg zu
einer Seite hin verschoben, wo nachfolgend von Hand oder mittels einer Vorrichtung
zum Lösen der Angiessverbindung das Schopfende vom Anfahrstrang getrennt wird. Solche
Vorrichtungen beanspruchen im Ausförderbereich der Anlage zusätzlichen Platz und '
verteuern die Stranggiessanlage.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Entkupplung zwischen dem Anfahrstrang
und dem gegossenen Strang zu vereinfachen, um dadurch Stranggiessanlagen vorteilhafter
gestalten zu können.
[0006] Gemäss der Erfindung wird dieses Ziel durch die Summe der Verfahrensmerkmale von
Anspruch 1 oder 2 erreicht.
[0007] Das erfindungsgemässe Verfahren erlaubt bei Stranggiessanlagen, die mit einer Schere
ausgerüstet sind, auf eine nur der Entkupplung dienende Einrichtung zu verzichten
und die bereits vorhandene Schneideinrichtung sowie deren Steuerung für den Entkupplungsvorgang
einzusetzen. Dadurch können Stranggiessanlagen verbilligt, Ausförderungen vereinfacht
und im Ausförderbereich Platz eingespart werden.
[0008] Das Schopfende wird gemäss Anspruch 1 während des Schnitthubes vom Auslaufrollgang
abgehoben. Durch diese Bewegung wird gleichzeitig mit dem Schopfendenschnitt der Anfahrstrang
vom gegossenen Strang vollständig entkuppelt werden.
[0009] Bei entsprechender Kupplungsform wird gemäss Anspruch 2 durch den Schopfendenschnitt
das Schopfende und der Anfahrkopf gemeinsam hochgekippt und durch die anschliessende
Rückkippbewegung der Anfahrkopf vom Schopfende entkuppelt werden. Die Entkupplung
wird dabei vom Schopfendenschnitt eingeleitet bzw. iniziiert.
[0010] Die vom Schopfendenschnitt abgeleitete Entkupplungsbewegung wird in der Regel zur
Trennung des Schopfendes vom Anfahrkopf verwendet. Sie kann aber auch zur Entkupplung
zwischen dem Anfahrkopf und dem Anfahrstrang genutzt werden.
[0011] Wird eine Entkupplung durch Anheben des Schopfendes vom Auslaufrollgang vorgesehen,
so kann es von Vorteil sein, wenn der Anfahrkopf während des Schopfendenschnittes
in einer geradlinigen axialen Ausrichtung zum Anfahrstrang gehalten wird. Zu diesem
Zweck kann nach der Schere ein Niederhalter für den Anfahrstrang angeordnet sein.
[0012] Um Störungen während der Entkupplungsbewegung auszuschalten, ist es von Vorteil,
wenn während des Schopfendenschnittes die Längsachse des Schopfendes parallel zur
Stranglängsachse gehalten wird.
[0013] Im Nachfolgenden werden anhand von Figuren Beispiele des Erfindungsgegenstandes erläutert.
[0014] Es zeigen :
Figur 1 einen Vertikalschnitt durch eine schematisch angedeutete Schere unmittelbar
vor einem Schopfendenschnitt,
Figur 2 einen Vertikalschnitt durch die Schere gemäss Fig. 1 unmittelbar nach dem
Schopfendenschnitt,
Figur 3 einen Vertikalschnitt durch eine andere Schere unmittelbar nach einem Schopfendenschnitt
und
Figur 4 einen Vertikalschnitt durch die Schere gemäss Fig. 3 nach beendeter Entkupplung.
[0015] In Fig. 1 und 2 ist entlang einer Ausförderstrecke durch Scherenmesser 2 eine Schere
3 zum Ablängen eines gegossenen Stranges 4 schematisch dargestellt. In Stranglaufrichtung
6 nach der Schere 3 ist eine Entkupplungsstelle 7 zum Trennen eines Anfahrstranges
8 vom gegossenen Strang 4 vorgesehen. Ein in Pfeilrichtung 10 beweglicher Niederhalter
11 kann während des Schopfendenschnittes bzw. während der Entkupplung auf einen, einen
Teil des Anfahrstranges 8 bildenden Anfahrkopf 12 drücken. Dieser bleibt dadurch während
des Schopfendenschnittes in einer geradlinigen axialen Ausrichtung zum Anfahrstrang
8.
[0016] Der gegossene Strang 4 und der Anfahrstrang 8 bzw. der Anfahrkopf 12 sind über ein
Kupplungsstück 13, das in einer schwalbenschwanzförmigen Gleitnut 16 des Anfahrkopfes
12 sitzt, lösbar verbunden, Das Kupplungsstück 13 ist mit seinem Ankerteil 14 im Schopfende
17 des gegossenen Stranges 4 eingegossen. Anstelle dieser dargestellten Kupplung 13
können andere Kupplungen verwendet werden, sofern sie durch eine zur Schermesserbewegung
18 im wesentlichen parallele Relativbewegung zwischen dem Anfahrstrang 8 und dem gegossenen
Strang 4 entkuppelbar sind. Aus Fig. 2 ist deutlich erkennbar, wie der Scherenmesserhub
die Entkupplungsbewegung bewerkstelligt, d. h. vom Schopfendenschnitt wird eine etwa
quer zur Stranglaufrichtung 6 verlaufende Bewegung zur Entkupplung des Schopfendes
17 vom Anfahrstrang 8 abgeleitet. Bei diesem Beispiel wird gleichzeitig mit dem Schopfendenschnitt
der Anfahrkopf 12 vom gegossenen Strang 4 vollständig entkuppelt.
[0017] Gleichzeitig mit dem Schermesserhub werden in der Regel Antriebsrollen 20 eingeschaltet,
die den Anfahrstrang 8 mit einer über der Giessgeschwindigkeit liegenden Geschwindigkeit
von der Entkupplungsstelle 7 entfernen und einer Lagerposition ausserhalb der Ausförderlinie
zuführen.
[0018] Je nach Art der Kupplung kann es vorteilhaft sein, wenn während des Schopfendenschnittes
die Längsachse 21 des Schopfendes 17 parallel zur Stranglaufrichtung 6 gehalten wird.
Zu diesem Zweck ist in Fig. 1 strichpunktiert eine Stütze 22 mit dem unteren Schermesser
2 verbunden, die ein Abkippen des Schopfendes bei Schnittende. wie in Fig. 2 dargestellt,
verhindert.
[0019] In Fig. 3 und 4 (gleiche Bezugszeichen wie Fig. 1 und 2) ist die Gleitnut 16 für
das Kupplungsstück 13 nach unten offen. Dies bedingt, dass durch den Schopfendenschnitt
das Schopfende 17 und der Anfahrkopf 12 gemeinsam hochgekippt und durch die anschliessende
Rückkippbewegung und durch die axiale Bewegung in Pfeilrichtung 23 des Anfahrstranges
das Schopfende 17 vom Anfahrkopf 11 entkuppelt wird. Diese Lösungsvariante erfordert
eine entsprechend ausgebildete Kupplung zwischen dem gegossenen Strang 4 und dem Anfahrkopf
12.
1. Verfahren zum Abtrennen des Schopfendes (17) eines Stranges (4) mittels einer Schere
(3) in einer Stranggiessanlage, wobei nach Giessbeginn ein Anfahrstrang (8) durch
die Schere (3) hindurchgeführt und durch eine quer zur Stranglaufrichtung (6) verlaufende
Schneidbewegung (18) das mit einer Kupplung (13) zum Anfahrstrang (8) versehene Schopfende
(17) vom gegossenen Strang (4) abgeschnitten wird, dadurch gekennzeichnet, dass von
der Schneidbewegung (18) eines der beiden Scherenmesser (2) eine Entkupplungsbewegung
auf das Schopfende (17) in Trennrichtung der Kupplung (16) zwischen dem Anfahrkopf
(12) und dem Schopfende (17) abgeleitet und der Anfahrkopf (12) während der Schneidbewegung
(18) in seiner geradlinigen axialen Ausrichtung zum Anfahrstrang (8) gehalten wird.
2. Verfahren zum Abtrennen des Schopfendes (17) eines Stranges (4) mittels einer Schere
(3) in einer Stranggiessaniage. wobei, nach Giessbeginn ein Anfahrstrang (8) durch
die Schere (3) hindurchgeführt und durch eine quer zur Stranglaufrichtung (6) verlaufende
Schneidbewegung (18) das mit einer Kupplung (13) zum Anfahrstrang (8) versehene Schopfende
(17) vom gegossenen Strang (4) abgeschnitten wird, dadurch gekennzeichnet, dass durch
die Schneidbewegung (18) eines der beiden Scherenmesser (2) gleichzeitig das Schopfende
(17) mit dem Anfahrkopf (12) hochgekippt und durch die anschliessende Rückkippbewegung
des Anfahrkopfes (12) in seine geradlinige axiale Ausrichtung zum Anfahrstrang (8)
die Kupplung zwischen dem Schopfende (17) und dem Anfahrkopf (12) getrennt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während des Schopfendenschnittes
die Längsachse des Schopfendes (17) parallel zur Stranglaufrichtung (6) gehalten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass der vom Schopfende
(17) abgetrennte Anfahrstrang (8) in eine Lagerposition ausserhalb der Ausförderlinie
gebracht wird.
1. A method for shearing the crop (17) of a strand (4) by means of shears (3) in a
continuous casting installation, a dummy bar (8) being guided through the shears (3)
after the beginning of casting and the crop (17), which is provided with a coupling
(13) to the dummy bar (8), being cut off the cast strand (4) by means of a cutting
movement (18) at right angles to the running direction (6) of the strand, characterized
in that from the cutting movement (18) of one of the two shear blades (2) an uncoupling
movement is transferred to the crop (17) in the separation direction of the coupling
(16) between the dummy bar head (12) and the crop (17) and the dummy bar head (12)
is held in tis rectilinear, axial alignment with the dummy bar (8) during the cutting
movement (18).
2. A method for shearing the crop (17) of a strand (4) by means of shears (3) in a
continuous casting installation, a dummy bar (8) being guided through the shears (3)
after the beginning of casting and the crop (17), which is provided with a coupling
(13) to the dummy bar (8), being cut off the cast strand (4) by means of a cutting
movement (18) at right angles to the running direction (6) of the strand, characterized
in that by means of the cutting movement (18) of one of the two cutting blades (2)
the crop (17) with the dummy bar head (12) is simultaneously tipped upwards and the
coupling between the crop (17) and the dummy bar head (12) is separated by the ensuing
tipping-back movement of the dummy bar head (12) into its rectilinear, axial alignment
with the dummy bar (8).
3. A method according to claim 1, characterized.in that during crop cutting the longitudinal
axis of the crop (17) is kept parallel to the running direction (6) of the strand.
4. A method according to any one of claims 1 to 3, characterized in that the dummy
bar (8) sheared from the crop (17) is brought into a storage position outside the
line of extraction.
1. Procédé de séparation de l'extrémité d'ébou- tage (17) d'une barre (4) au moyen
d'une cisaille (3) dans une installation de coulée continue, dans lequel, après le
début de la coulée, une fausse barre (8) passe à travers la cisaille (3) et dans lequel
l'extrémité d'éboutage (17), munie d'une pièce de couplage (13) avec la fausse barre
(8), est séparée, par cisaillage d'avec la barre coulée (4) par un mouvement de cisaillage
(18) qui se produit transversalement par rapport au sens d'avancement (6) de la coulée
continue, caractérisé en ce qu'un mouvement de découplage agissant sur l'extrémité
d'éboutage (17) dans le sens de la suppression du couplage (16) existant entre la
tête de la fausse barre (12) et l'extrémité d'éboutage (17) dérive du mouvement de
cisaillage (18) de l'un des deux couteaux (2) de la cisaille ; et en ce que la tête
de la fausse barre (12) est maintenue, pendant le mouvement de cisaillage (18), dans
son alignement axial rectiligne avec la fausse barre (8).
2. Procédé de séparation de l'extrémité d'ébou- tage (17) d'une barre (4) au moyen
d'une cisaille (3) dans une installation de coulée continue, dans lequel, après le
début de la coulée, une fausse barre (8) passe à travers la cisaille (3) et dans lequel
l'extrémité d'éboutage (17), munie d'une pièce de couplage (13) avec la fausse barre
(8), est séparée, par cisaillage d'avec la barre de coulée (4) par un mouvement de
cisaillage (18) qui se produit transversalement par rapport au sens d'avancement (6)
de la coulée continue, caractérisé en ce que l'extrémité d'éboutage (17) bascule vers
le haut, en même temps que la tête de la fausse barre (12), par suite du mouvement
de cisaillage (18) de l'un des deux couteaux (2) de la cisaille ; et en ce que le
couplage entre l'extrémité d'éboutage (17) et la tête de la fausse barre (12) est
supprimé par suite du mouvement, qui se produit ensuite, de basculement de la tête
de la fausse barre (12) pour revenir dans son alignement axial rectiligne avec la
fausse barre (8).
3. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que pendant le cisaillage de
l'extrémité d'éboutage, l'axe longitudinal de l'extrémité d'éboutage (17) est maintenu
parallèle à la direction (6) de la coulée continue.
4. Procédé selon l'une des revendications 1-3, caractérisé en ce que la fausse barre
(8), séparé de l'extrémité d'éboutage (17), est amenée dans une'position de stockage
en dehors de la ligne d'évacuation.

