[0001] Gegenstand der älteren Anmeldung P 35 45 990.5 (D 7478/7495) ist die Verwendung von
polyfunktionellen quartären Ammoniumverbindungen (PQAV), die in wäßrig-tensidischen
Wasch- bzw. Reinigungslösungen auch unter den Temperaturbelastungen des Waschvorgangs
unlöslich sind und/oder auf in diesen wäßrigen Lösungen entsprechend unlöslichen Feststoffen
nicht abwaschbar immobilisiert vorliegen, als Partikel-Schmutz sammelnder Reinigungsverstärker
in wäßrig-tensidischen Wasch- bzw. Reinigungslösungen, der nach der Wäsche bzw. Reinigung
von dem zu säubernden Gut manuell und/oder mechanisch abgetrennt werden kann. Beschrieben
wird in dieser älteren Anmeldung insbesondere die Waschkraftverstärkung von üblichen
wäßrig-alkalischen Textilwaschmittellösungen durch die Mitverwendung solcher PQAV-Schmutzsammler.
Wenigstens ein beträchtlicher Anteil des bei der Textilwäsche solubilisierten Schmutzes
insbesondere Pigmentschmutzes wird von den in Feststoffphase vorliegenden PQAV aufgenommen
und damit letztlich von dem ursprünglich verschmutzten und zu reinigenden Textilmaterial
auf den Schmutzsammler übertragen. Im Waschergebnis kann auf diese Weise unter ausgewählten
Bedingungen eine Erhöhung der Remissionswerte des gewaschenen Gutes eingestellt werden.
[0002] Die Lehre der älteren Anmeldung P 36 05 716.9 (D 7538) wandelt den Einsatz solcher
PQAV, die in wäßrigen Wasch- und Reini gungslösungen unlöslich sind und/oder auf
in diesen wäßrigen Lösungen entsprechend unlöslichen Feststoffen immobilisiert vorliegen
dahingehend ab, daß die neuen PQAV enthaltenden Hilfsmittel zur wenigstens anteilsweisen
Regenerierung von schmutzbeladenen Reinigungsflotten insbesondere für deren nachfolgende
Wiederverwendung eingesetzt werden. Es können nach der Lehre dieses Schutzrechtes
insbesondere wäßrig-alkalische, gewünschtenfalls Tenside enthaltende Reinigungsflotten,
insbesondere Waschlösungen aus der Textilwäsche der Regenerierung dergestalt unterworfen
werden, daß entweder schon während der Textilwäsche und/oder im Anschluß daran die
verschmutzte Reinigungsflotte mit der unlöslichen bzw. immobilisierten PQAV behandelt
und dadurch wenigstens anteilsweise von solubilisiertem Schmutz, insbesondere Pigmentschmutz
befreit wird. Die derart behandelte Waschlösung kann der Wiederverwendung - etwa
im Rahmen der Textilwäsche zugeführt werden.
[0003] Einzelheiten zu den Lehren dieser beiden genannten älteren Anmeldungen P 35 45 990.5
und P 36 05 716.9 sind diesen älteren Anmeldungen zu entnehmen und haben auch im Rahmen
der vorliegenden Erfindungsbeschreibung Gültigkeit, soweit hier nicht anderes angegeben
ist. Die Offenbarung beider älterer Anmeldungen wird hiermit ausdrücklich auch zum
Gegenstand der vorliegenden Erfindungsoffenbarung gemacht.
[0004] Die vorliegende Lehre geht von der Erkenntnis aus, daß im Waschergebnis bei der Textilwäsche
dann besonders wirkungsvoll die Waschkraftverstärkung bei der Mitverwendung der PQAV
im erfindungsgemäßen Sinne durch Erhöhung der Remissionswerte des gewaschenen Gutes
gezeigt werden kann, wenn mit einer Unterdosierung an einzelnen oder mehreren Waschmittelkomponenten
gearbeitet wird.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend in einer ersten Ausführungsform die
Verwendung von in wäßrigen Wasch- und Reinigungsflotten unlöslichen oder auf entsprechend
unlöslichen Feststoffträgern immobilisiert vorliegenden PQAV, insbesondere der in
den älteren Anmeldungen geschilderten Art, in Tenside enthaltenden Wasch- und/oder
Reinigungsmittelformulierungen als Schmutz absorbierende Abmagerungsmittel für die
Absenkung des Bedarfs konventioneller Chemikalien in Wasch- und Reinigungsmitteln.
Im Rahmen der Lehre der vorliegenden Erfindung ist es insbesondere möglich, den Bedarf
konventioneller Wasch- und Reinigungsmittel an löslichen Chemikalien-Bestandteilen
heute üblicher Wasch- und Reinigungsmittel substantiell abzusenken, es kann aber auch
wenigstens anteilsweise auf an sich bekannte unlösliche Wasch- und Reinigungsmittelbestandteile
verzichtet werden, wie im folgenden noch geschildert wird. Die Wirkung der erfindungsgemäß
als Schmutz absorbierende Abmagerungsmittel eingesetzten PQAV kann derart ausgeprägt
eingestellt werden, daß auf eine Reihe bisher unverzichtbar erscheinender Bestandteile
klassischer Wasch- und Reinigungsmittel-Formulierungen ganz oder wenigstens teilweise
verzichtet werden kann. Wenigstens teilweise verständlich wird dieser überraschende
Sachverhalt durch die folgenden Überlegungen: Die heute üblichen klassischen Waschmittelformulierungen
erfüllen eine Mehrzahl von Voraussetzungen für das wirkungsvolle Waschen, wobei in
dieser Betrachtung zunächst nur der Pigmentschmutz-Anteil des zu reinigenden Gutes
betrachtet sein soll. Dieser Pigmentschmutz muß von dem Waschmittel unter den Waschbedingungen
von dem zu reinigenden Substrat abgelöst und gleichzeitig aber derart zuverlässig
in der Waschlauge solubilisiert werden, daß sein Austrag mit der verbrauchten Waschlauge
einschließlich der nachfolgenden Ausspülschritte sichergestellt ist, ohne daß es zu
substantiellen Redepositionen des Textilschmutzes auf dem zu reinigenden Gut kommt.
Verständlicherweise werden für diese vergleichsweise komplexe Aufgabe des konventionellen
Waschvorganges beträchtliche Mengen an Chemikalien benötigt.
[0006] Die unlöslichen Hilfsmittel der hier und in den genannten älteren Anmeldungen betroffenen
Art auf Basis von PQAV absorbieren den Pigmentschmutz aus der Flotte und machen ihn
damit unschädlich für mögliche nachfolgende unerwünschte Sekundärreaktionen. In
der theoretischen Vorstellung des Waschvorganges verringert sich damit die von den
Waschchemikalien zu leistende Aufgabe auf die Ablösung des Schmutzes vom zu reinigenden
Gut und die Schmutzübertragung und Abladung auf dem PQAV-Empfänger. Es leuchtet ein,
daß der hierfür benötigte Chemikalienbedarf im Vergleich mit konventionellen Wasch-
und Reinigungsmitteln geringer ist, so daß damit die Absenkung des Gehaltes an Waschmittel-Bestandteilen
bis hin zum vollständigen Verzicht auf bisher als unverzichtbar angesehene Komponenten
möglich wird.
[0007] Die sich aus diesen Überlegungen ableitenden neuen Waschmittelformulierungen sowie
deren Verwendung in Wasch- und Reinigungsprozessen sind weitere Gegenstände der vorliegenden
Erfindung. In einer weiteren Ausgestaltung betrifft die Erfindung PQAV Hilfsmittel
der hier betroffenen und eingangs geschilderten Art, die in besonders aktiver Form
vorliegen und damit dem angestrebten Zweck der Absenkung des Chemikalienbedarfes
in Wasch- und Reinigungsmitteln besonders gut entsprechen. Die Lehre der Erfindung
sieht schließlich in einer weiteren Ausführungsform die Kombination der hier geschilderten
neuen technischen Regel in Verbindung mit der Lehre der genannten älteren Anmeldung
P 36 05 716.9 (D 7538) vor, wonach die Wiederverwendung der von Pigmentschmutz gereinigten
Waschflotte vorgesehen ist. Hierdurch gelingt verständlicherweise eine noch stärkere
Reduzierung des beispielsweise mit dem Abwasser zu verwerfenden Chemikaliengutes.
[0008] Wenigstens zur Bewältigung des Pigmentschmutz-Problems bei Wasch- und Reinigungsvorgängen
insbesondere bei der Textilwäsche hat sich herausgestellt, daß den beiden folgenden
Komponenten entscheidende Bedeutung zukommt: Hilfsmittel zur Ablösung des Schmutzes
von dem zu säubernden Gut und Schmutz aufnehmende unlösliche bzw. unlöslich immobilisierte
PQAV im Sinne der Erfindung. Als Hilfsmittel zur Schmutzablösung und zur Übertragung
des abgelösten Schmutzes auf den PQAV-Schmutzfänger sind Tenside geeignet. Die Tensidbeschaffenheit
und deren Menge ist jetzt aber nicht mehr darauf abzustellen, daß - wie bisher - die
Tenside auch entscheidende Bedeutung für die Solubilisierung des abgelösten Pigmentschmutzes
haben. Hieraus leitet sich in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die
Lehre ab, die Menge der Tensidkomponenten gegenüber den in konventionellen Wasch-
und Reinigungsmitteln eingesetzen Tensidmengen zu verringern, wobei hier beträchtliche
Einsparungen möglich sind, ohne substantielle Verluste im Waschergebnis zu erhalten.
Dabei spielt nicht nur die Reduktion der Tensidmenge eine Rolle, auch die Art der
auszuwählenden Tenside wird durch die neue Aufgabenstellung ihrer Bedeutung im neuen
Waschverfahren beeinflußt. So sind beispielweise hervorragende Waschergebnisse unter
Verwendung nur einer Tensidklasse erhalten worden, die an sich in konventionellen
Waschmittelformulierungen kaum Bedeutung hat, sondern eher im Bereich der reinigenden
Körperpflegemittel verwendet wird. Hierbei handelt es sich um die Klasse der Ethersulfate,
insbesondere Fettalkoholethersulfate, die als Polyethersegement beispielsweise 1
bis 5 ringgeöffnete Ethylenoxidreste enthalten. Insgesamt wird es erfindungsgemäß
möglich, ausschließlich oder überwiegend mit in bestimmter Richtung ausgewählten Tensidkomponenten
zu arbeiten, die sich beispielsweise durch besondere ökologische Unbedenklichkeit
und/oder durch besonders rasche Abbaubarkeit auszeichnen. Als Tenside in dieser Richtung
seien genannt beispielsweise die bekannten Fettalkoholsulfate, Fettalkoholethersulfate,
Disalze von alpha-Sulfofettsäuren, alpha-Sulfofettsäuremethylestersalze und/oder
Alkylglycoside. Das Prinzip der erfindungsgemäßen Lehre ist jedoch nicht auf diese
bestimmten Tenside eingeschränkt. Ganz allgemein kommen die in der Praxis verwertbaren
Tensidklassen in Betracht, die sich insbesondere unter den Begriffen der Aniontenside,
der nichtionischen Tenside und/oder der amphoteren Tenside subsumieren lassen. Berücksichtigt
man, daß die wirkungsvolle Reinigung nicht nur die Beseitigung von Pigmentschmutz
erfordert, so wird verständlich, daß gerade die Verwendung von Tensidgemischen - beispielsweise
anionischer und nichtionischer Tenside - brauchbar sein kann. Grundsätzlich gilt allerdings,
daß die Menge der insgesamt benötigten Tenside gegenüber konventionellen Waschmittelformulierungen
deutlich reduziert sein kann. Ausführliche Sachangaben zu diesem Gebiet der Textilwäsche
und insbesondere der Netzung textiler Materialien unterschiedlichster chemischer Beschaffenheit
und Herkunft auf Basis natürlicher und/oder synthetischer Fasern finden sich beispielsweise
in Ullmann "Enzyklopädie der technischen Chemie" 4. Auflage, Band 24, "Waschmittel",
insbesondere Unterkapitel 2, "Theorie des Waschprosses", a.a.O Seite 68 ff., sowie
Unterkapitel 3.1 "Tenside" und 3.2 "Builder", a.a.O. Seiten 81 bis 96.
[0009] Im Rahmen der Erfindung hat sich auch die Möglichkeit gezeigt, in tensidhaltigen
Formulierungen, die erfindungsgemäße unlösliche und/oder immobilisierte PQAV enthalten,
auf die Mitverwendung üblicher phosphathaltiger und/oder phosphatfreier Builder-Komponenten,
wie Natriumzeolith A, ganz oder wenigstens teilweise zu verzichten. Werden die Tensidkomponenten
so ausgewählt, daß sie ihrer Aufgabe der Ablösung des Schmutzes auch in Abwesenheit
von Builderkomponenten hinreichend gerecht werden, dann übernehmen die unlöslichen
bzw. immobilisierten PQAV die weitere Aufgabe der Beseitigung des abgelösten Partikelschmutzes
aus dem komplexen Waschgeschehen. Eine Rückübertragung des Schmutzes auf das zu reinigende
Gut findet nicht statt, so daß hohe Remissionswerte auch bei völliger Abwesenheit
von üblichen Builderbestandteilen erzielt werden können, während bekanntlich nach
bisherigen Vorstellungen lösliche und/oder unlösliche Builderkomponenten gerade auch
der unerwünschten Partikelschmutz-Redeposition auf dem Textil entgegenwirken sollen.
[0010] Die Suspendierung solubilisierter Schmutzteilchen wird in konventionellen Waschmittelformulierungen
üblicherweise dadurch unterstützt, daß sogenannte Schmutztragemittel von der Art der
Carboxymethylcellulose oder entsprechender polymerer löslicher Komponenten mitverwendet
werden. Erfindungsgemäß kann auf die Mitverwendung dieser konventionellen Schmutztragemittel
ganz oder teilweise verzichtet werden
[0011] Das bekannte Fachwissen hierzu ist beispielsweise wieder referiert in der zitierten
Literaturstelle "Ullmann-Enzyklopädie der technischen Chemie" 4. Auflage, Band 24,
Kapitel "Waschmittel" insbesondere Unterkapitel 3.4.2. "Vergrauungsinhibitoren".
[0012] Es hat sich aber auch gezeigt, daß Komponenten nicht mehr oder nicht mehr im üblichen
Ausmaß benötigt werden, die bisher als unverzichtbar angesehen worden sind. Hier handelt
es sich insbesondere um die Klasse der Waschalkalien. Konventionelle Wasch- und Reinigungsmittel
arbeiten häufig bei vergleichsweise stark alkalischen pH-Werten, wobei durch Mitverwendung
dieser löslichen Waschalkalien der entsprechende pH-Bereich abgesichert wird. Typische
Waschalkalien sind beispielsweise Wasserglas, Soda und dergleichen. Im erfindungsgemäßen
Waschverfahren ist die Einstellung stark alkalischer pH-Werte möglich, aber nicht
erforderlich. Insbesondere bei Auswahl an sich bekannter geeigneter Tensidkomponenten
kann im neutral bis schwach alkalischen Bereich gearbeitet werden. Hierzu können
in an sich bekannter Weise Puffersysteme mitverwendet werden, die beispielsweise den
pH der Wasch- und/oder Reinigungsflotte im Neutralbereich bis schwach alkalischen
Bereich halten. Zahlenmäßig bedeutet das etwa, daß beispielsweise auch im Bereich
von etwa 7 bis 8,5 gewaschen werden kann.
[0013] Die Mitverwendung sonstiger üblicher Waschmittelbestandteile wird durch das Anforderungsprofil
an das Waschmittel geregelt. Zu nennen sind hier beispielsweise Bleichmittel, zugehörige
Aktivatoren, Enzyme und dergleichen. Ihre Mitverwendung im Rahmen der neuen Waschmittel
zur Bewältigung der ihnen zugewiesenen Aufgaben kann zweckmäßig sein, gleichwohl
wird auch in diesen Ausführungsformen das erfindungsgemäße Ziel der Absenkung des
insgesamt aufzuwendenden Bedarfs an konventionellen Chemikalien erreicht.
[0014] Die unlöslichen PQAV können - wie in den älteren Anmeldungen im einzelnen beschrieben
- in Blatt- bzw. Folienform oder auch in Form eines mitverwendeten Tuches eingesetzt
werden. Insbesondere wird es erfindungsgemäß aber bevorzugt, diese wesentlichen Hilfsstoffe
in Form feinverteilter Feststoffe einzusetzen, die ihre disperse Feinverteilung in
den Wasch- bzw. Reinigungsflotten ermöglichen, und damit sicherstellen, daß bei möglichst
homogener Verteilung der Schmutz adsorbierenden PQAV jeder verschmutzte Bereich des
zu reinigenden Gutes von der adsorptionsbereiten PQAV umspült ist. Der Transportweg
eines abgelösten Schmutzteilchens von seinem ursprünglichen Platz an den erwünschten
Deponieplatz auf der PQAV-Oberfläche wird auf diese Weise so kurz wie möglich gehalten,
durch die Bewegung und Durchmischung des zu reinigenden Gutes werden auf diese Weise
auch ständig neue adsorptionsbereite PQAV-Flächen der Oberfläche des von Schmutz zu
entladenden Gutes zur Verfügung gestellt. Hieraus wird die Einschränkung der jetzt
noch geforderten Tensidleistung und die sich daraus ableitenden Überlegungen zur Auswahl
und/oder Reduzierung der Tenside bzw. Tensidmenge und/oder der anderen konventionellen
Waschmittelbestandteile verständlich.
[0015] Die erfindungsgemäß als heterogene Feststoffphase vorliegenden PQAV-Komponenten absorbieren
aufgrund ihres kationischen Charakters aus der schmutzbeladenen Flotte insbesondere
negativ geladene Anteile beispielsweise entsprechenden Partikelschmutz. Daneben kann
das PQAV-Feststoffmaterial aufgrund anderer Oberflächenkräfte reinigend beziehungsweise
reinigungsverstärkend wirken. In den im folgenden geschilderten wichtigen weiteren
Ausführungsformen wird bewußt davon ausgegangen, daß in verschmutzten Waschflotten
nicht nur negativ geladene Schmutzanteile zu entfernen sind.
[0016] Im Rahmen des üblichen Waschverfahrens werden beispielsweise vorliegende fettige
oder ölige Anschmutzungen soweit hydrophilisiert, daß sie in der Waschlauge gelöst
werden. In einer wichtigen Ausführungsform der Erfindung wird zusammen mit den Partikelschmutz
sammelnden PQAV ebenfalls in heterogener Feststoffphase ein Hilfsstoff eingesetzt,
der sich durch hohe Absorptionsfähigkeit für oleophile Verschmutzungen auszeichnet.
Es ist bekannt, daß ausgewählte Kunststoffe, beispielsweise Polyethylen oder Polypropylen
beziehungsweise Polyurethan oder auch oberflächlich stark hydrophob ausgerüstete unlösliche
Feststoffe beliebigen Ursprungs die Fähigkeit haben, den unter Tensideinwirkung hydrophilisierten
oleophilen Schmutzanteil aus einer Waschflotte an sich zu ziehen und an ihrer Oberfläche
festzuhalten. Zur wirkungsvollen Reinigung verschmutzter Waschflotten wird in dieser
Ausführungsform dieses Arbeitsprinzip miteingesetzt. Die Sammler für solchen oleophilen
Schmutz können beispielsweise in Form von Flocken, Fasern oder Fasergebilden wie Tüchern,
Wirrfaservliesen, Poromerfellen und dergleichen eingesetzt werden. Wesentlich ist
für diesen Bestandteil lediglich die zuvor für die PQAV-Reiniger angegebene Bedingung,
daß eine manuelle und/oder mechanische Trennung zwischen Flüssigphase und/oder Textilgut
und dem in Feststoffphase vorliegenden Schmutzsammler sichergestellt ist. Eine besonders
wichtige Ausführungsform wird im Folgenden noch erörtert werden.
[0017] Die Verwendung der oleophilen Schmutz sammelnden Hilfsstoffe kann gleichzeitig mit
der Behandlung der Waschflotte durch PQAV und/oder getrennt hiervon erfolgen. Die
Arbeitsbedingungen im einzelnen werden durch die Natur der Verschmutzung in der Waschflotte
und die damit zu erwartende Belastung der Schmutz sammelnden Hilfsstoffe in Feststoffphase
bestimmt.
[0018] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden neben den polykationischen
PQAV und den oleophilen Schmutz sammelnden Feststoffen auch noch in getrennter Feststoffphase
vorliegende polyanionische Reinigungshilfsmittel mitverwendet. Polyanionische Komponenten
in gelöster und/oder ungelöster Form spielen in heute üblichen Wasch- und Reinigungsmitteln
eine beträchtliche Rolle. Sie werden beispielsweise als Builder beziehungsweise Cobuilder
für die Tenside eingesetzt. Ihnen kommt eine vielgestaltige Reihe von Aufgaben zu,
wobei als Beispiel die Bindung der Calcium- und/oder Magnesiumionen aus der vorliegenden
Wasserhärte genannt sei. Für die hier betroffene Ausführungsform der Erfindung ist
das Folgende wesentlich: Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Mitverwendung unlöslicher
polyanionischer Komponenten - die ebenso wie die zuvor erörterten Schmutz sammelnden
Hilfsstoffe in manuell und/oder mechanisch abtrennbarer Form mitverwendet werden -
gelingt es, eine negative Beeinflussung der mitverwendeten polykationischen Hilfsstoffe
(PQAV) und der hier erörterten polyanionischen Hilfsstoffe zu vermeiden. Beide Komponenten
sind derart räumlich voneinander getrennt in Feststoffphase vorgesehen, daß jeder
dieser Hilfsstoffe seine Wirkung entfalten kann, ohne von dem gegenpolig ausgerüsteten
Hilfsstoff substantiell beeinträchtigt zu werden.
[0019] Die erfindungsgemäße Lehre erfaßt die gemeinsame Verwendung der PQAV-Hilfsstoffe
und der polyanionischen unlöslichen Hilfsstoffe in Gegenwart oder auch in Abwesenheit
der zuvor erörterten dritten Sammlerkomponente, die insbesonders für die Aufnahme
des oleophilen Schmutzes aus der Waschlösung geeignet ist.
[0020] Als unlösliche polyanionische Feststoffphase sind insbesondere natürliche und/oder
synthetische Feststoffe mit einer Mehrzahl von anionischen Säureresten geeignet. Als
Beispiele genannt seien unlösliche Komponenten mit einem Gehalt an Carboxylgruppen,
Sulfosäureestern, Phosphonsäuregruppierungen und dergleichen.
[0021] Zur Beschaffenheit der PQAV-Schmutzsammler gelten weitgehend die Angaben der genannten
älteren Anmeldungen P 35 45 990 (D 7478/7495) und P 36 05 716 (D 7538).
[0022] Polyfunktionelle quartäre Ammoniumverbindungen (PQAV) sind im druckschriftlichen
Stand der Technik und auch im Handel in vielgestaltigster Form beschrieben und bekannt.
Ein wichtiges Einsatzgebiet für solche Verbindungen ist das Gebiet kosmetischer Präparate
insbesondere zur Behandlung bzw. Konditionierung von Haar. Es ist ein bekanntes Charakteristikum
der PQAV, daß sie zum Aufziehen auf Feststoffoberflächen befähigt sind, wobei diese
Fähigkeit insbesondere auch in Gegenwart üblicher tensidischer Komponenten gegeben
sein kann. Je nach Konstitution ist dabei das Aufziehvermögen und die Haftfestigkeit
der PQAV auf der Feststoffunterlage unterschiedlich stark ausgeprägt. Im einzelnen
spielt hier die jeweilige Konstitution der PQAV eine entscheidende Rolle. Für das
Verhalten der PQAV unter der Einwirkung wässrig-tensidischer Bäder kann allerdings
auch die Interaktion mit insbesondere aniontensidischen Komponenten ausschlaggebende
Bedeutung haben. Bei stöchiometrischen oder annähernd stöchiometrischen Mengen der
aniontensidischen Komponenten bildet sich in aller Regel an der quartären Ammoniumgruppe
das entsprechende Aniontensidsalz aus. Solche PQAV-Aniontensidsalze zeigen im allgemeinen
eine stark verringerte Wasserlöslichkeit. Es bilden sich entsprechende Niederschläge,
vergleiche hierzu beispielsweise die deutsche Offenlegungsschrift 22 42 914. Solche
Aniontensidsalze von PQAV sind als antistatische Mittel zum Aufbringen auf Fasern
vorgeschlagen worden. Bekannt ist allerdings in diesem Zusammenhang weiterhin, daß
durch Überschüsse, insbesondere beträchtliche Überschüsse des Aniontensids eine Wiederauflösung
der primär ausgefällten PQAV/Aniontensidsalze bedingt sein kann, vergleiche hierzu
die Veröffentlichung in "Seifen - Öle - Fette - Wachse" 1985, 529 bis 532 und 612
bis 614. Insbesondere im Reaktionsschaubild auf Seite 530 aaO wird die Bildung solubilisierter
Micellsysteme des Aniontensid/PQAV-Komplexes bei einem Überschuß der Aniontenside
dargestellt.
[0023] Im allgemeinen handelt es sich bei diesen vorbekannten PQAV um Oligomere und/oder
Polymere, die an ihrer oligomeren - bzw. polymeren Matrix eine Mehrzahl, bzw. eine
Vielzahl von quartären Ammoniumgruppierungen aufweisen. Für den Einsatz auf dem Gebiet
der Kosmetik wird im allgemeinen eine hinreichende Wasserlöslichkeit der PQAV gefordert.
Die erfindungsgemäße Anwendung der PQAV fordert demgegenüber die Unlöslichkeit der
als Schmutzsammler eingesetzten Hilfsmittel auf PQAV-Basis in den wässrig-tensidischen
Wasch- bzw. Reinigungslösungen. Die Unlöslichkeit der als Schmutzsammler eingesetzten
PQAV-Komponenten im Sinne der Erfindung ist tatsächlich insbesondere für das Gebiet
der Textilwäsche unabdingbare Voraussetzung. Wird diese kritische erfindungsgemäße
Vorbedingung nicht eingehalten, dann kehrt sich das Waschergebnis in sein Gegenteil
um. In das Waschbad abgleitende lösliche PQAV-Anteile ziehen auf das zu waschende
Textilgut auf und binden dort in unerwünschter Weise zusätzliche Pigmentschmutzbeträge.
[0024] Gleichwohl können in einer wichtigen Ausführungsform der Erfindung alle vorbekannten
ursprünglich wasserlöslichen PQAV-Komponenten dem erfindungsgemäßen Anwendungszweck
zugeführt werden. Es ist dazu nämlich lediglich notwendig, die an sich wasserlöslichen
und/oder wasserquellbaren PQAV-Komponenten des Standes der Technik in die geforderte
unlösliche Form zu überführen oder auf entsprechend wasserunlöslichen Trägern so zu
fixieren und damit zu immobilisieren, daß sie während des Reinigungsvorganges von
diesem Träger nicht abgewaschen werden.
[0025] Aus der umfangreichen einschlägigen Literatur seien die folgenden Druckschriften
beispielhaft benannt, deren Offenbarung hiermit ausdrücklich auch zum Gegenstand der
Offenbarung der vorliegenden Erfindungsbeschreibung zur Struktur der PQAV gemacht
wird: US-PSen 3 589 978, 3 632 559, 3 910 862, 4 157 388, 4 240 450 und 4 292 212,
GB-PS 1 136 842, DE-AS 27 27 255, sowie die darin benannte US-PS 3 472 840.
[0026] Geeignete ursprünglich wasserlösliche oder auch wasserunlösliche PQAV im Sinne der
Erfindung haben bevorzugt ein durchschnittliches Molgewicht von wenigstens etwa 200,
vorzugsweise von wenigstens etwa 300 und insbesondere von wenigstens etwa 1000. Die
obere Grenze der PQAV ist im Grunde bedeutungslos und liegt beispielsweise bei 50
Millionen, z.B. 10 Millionen. Verständlich ist das aus der erfindungsgemäß geforderten
Bedingung der Unlöslichkeit der PQAV. Ist diese sichergestellt, sind dem Molekulargewicht
nach oben keine Grenzen gesetzt.
[0027] Nach geeigneter, im folgenden geschilderter Aufbereitung für die Zwecke der Erfindung
sind als zunächst wasserlösliche, dann aber auf einem unlöslichen Träger immobilisierte
PQAV alle Polymeren geeignet, die entweder in der Polymerkette oder an die Polymerkette
gebunden quartäre Ammoniumgruppen tragen. Solche quartären Ammoniumgruppen können
sich auch von zyklisch gebundenem Stickstoff ableiten. Beispiele für solche quartäre
Ammoniumgruppen sind entsprechende Glieder von 5- oder 6-gliedrigen Ringsystemen,
z.B. von Morpholin-, Piperidin-, Piperazin- oder Indazol-Ringen. Zahlreiche Beispiele
für solche wasserlöslichen PQAV sind z.B. in der US-PS 4 240 450 näher beschrieben.
[0028] Bevorzugt geeignet können Homo- oder Mischpolymerisate mit zyklischen Einheiten sein,
wie sie im einzelnen aus der US-PS 3 912 808 bekannt sind. Handelsprodukte dieser
Struktur sind z.B. Merquat
(R)100 und Marquart
(R)550 (Quaternium 41).
[0029] Weitere bevorzugt geeignete PQAV sind bespielsweise Celluloseether, deren Anhydroglucose-Einheiten
über Äthersauerstoff gebundene Substituenten mit quartären Ammoniumgruppen tragen.
Solche Polymeren sind z.B. aus der US-PS 3 472 840 bekannt. Ein Handelsprodukt mit
dieser Struktur ist z.B. das Polymer-JR
(R)400.
[0030] Weitere besonders geeignetete kationische Polymeren sind z.B. die aus der US-PS 3
910 862 bekannten und z.B. unter der Handelsbezeichnung Gafquat
(R)734 und 755 erhältlichen quartären Polyvinylpyrolidon-Copolymerisate und die aus
der US-PS 4 157 388 bekannten und z.B. unter der Handelsbezeichnung Mirapol
(R)A15 erhältlichen quartären polymeren Harnstoffderivate. Geeignete Copolymerisate mit
polykationischem Charakter sind auch die in der offengelegten Europäischen Patentanmeldung
0 153 146 beschriebenen Polyacrylamid-Copolymeren, die insbesondere neben wenigstens
50 Mol% Acrylamid-Einheiten bis zu 50 Mol% eines quaternisierten Aminoalkylesters
von Acrylsäure oder Methacrylsäure enthalten. Diese Copolymeren sind wasserlöslich.
Sie werden dort auf Tücher auf Basis von Cellulosefasern aufgebracht und ziehen dort
aufgrund ihres natürlichen Ziehvermögens auf. Tücher dieser Art können ausgewaschen
werden und sollen dann zusammen mit aniontensidfreien Tensidsystemen zur Reinigung
von harten Oberflächen, insbesondere zur Glasreinigung eingesetzt werden. Unter diesen
Bedingungen zeichnen sie sich durch eine erhöhte Schmutzaufnahmefähigkeit aus. Für
den erfindungsgemäß beabsichtigen Einsatz in üblichen tensidischen Wasch- und Reinigungsflotten,
die noch dazu bei Temperaturbelastungen bis zu etwa 95 °C ausgesetzt sein können,
sind allerdings die in der Druckschrift geschilderten Reinigungstücher ungeeignet.
Nicht unbeträchtliche Anteile der zahlreichen in der Druckschrift geschilderten PQAV-Copolymeren
gleiten in das Waschbad ab, ziehen auf das zu reinigende Gut auf und führen hier zu
erhöhter Pigmentverschmutzung. Erst die nachfolgend noch geschilderte Umwandlung solcher
PQAV in die erfindungsgemäß geforderte physikalische Zustandsform macht sie zu Hilfsmitteln
im erfindungsgemäßen Sinne.
[0031] Als Ausgangsmaterial bevorzugt geeignete PQAV sind solche Verbindungen, die in fester
Form Schwierigkeiten bei der Auflösung in Wasser bereiten. Solche kationischen Polymeren
sind vor allem die beispielsweise aus der GB-PS 1 136 842 bekannten kationischen Polygalactomannan-Derivate.
[0032] Galactomannane sind Polysaccharide, die in den Endospermzellen vieler Leguminosensamen
vorkommen, die aber im industriellen Maßstab nur aus Johannesbrotkernmehl (locust
bean gum), Guar-Gummi (guar gum) und Tara-Gummi (tara gum) gewonnen werden. Sie sind
aufgebaut aus einer linearen Mannan-Hauptkette, bestehend aus beta-(1.4)-glycosidisch
verknüpften Mannopyranosebausteinen, an die als Verzweigung einzelne Galactopyranose-Reste
in alpha-(1.6)-glycosidischer Bindung fixiert sind. Die einzelnen Polygalactomannane
unterscheiden sich hauptsächlich durch das Mannose-Glactose-Verhältnis. Die kationischen
Derivate der Polygalactomannane werden hergestellt durch Umsetzung von Hydroxylgruppen
des Polysaccharids mit reaktiven quartären Ammoniumverbindungen. Als reaktive quartäre
Ammoniumverbindungen eignen sich z. B. solche der allgemeinen Formel

in der R¹, R² und R³ z. B. Methyl- oder Ethylgruppen und R⁴ eine Epoxyalkylgruppe
der Formel

oder eine Halohydringruppe der Formel

bedeuten und in welchen R⁵ eine Alkylengruppe mit 1 - 3 C-Atomen, X = Chlor oder
Brom und Z ein Anion wie z. B. Chlorid, Bromid, Jodid oder Hydrogensulfat ist. Der
Substitutionsgrad sollte wenigstens 0,01 und bevorzugt wenigstens 0,05 sein und liegt
typischerweise zwischen 0,05 und 0,5. Ein besonders geeignetes quartäres Ammoniumderivat
eines Polygalactomannans ist z. B. das Guar-hydroxypropyl-trimethylammoniumchlorid,
welches an die Sauerstoffatome der Hydroxylgruppen des Polysaccharids gebundene kationische
Gruppen der Formel
- CH₂ - CH(OH) - CH₂ - N
(+)- (CH₃)₃]Cl
(-)
trägt. Solche kationischen Guar-Derivate sind z. B. unter der Handelsbezeichnung "Cosmedia
Guar C 261" auf dem Markt. Der Substitutionsgrad (DS) von Cosmedia Guar C 261 liegt
bei etwa 0,07. Auch die Handelsprodukte "Jaguar C-13" (DS = 0,11 - 0,13) und "Jaguar
C 13 S" (DS = 0,13) gehören diesem Typ an.
[0033] Für alle Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen neuen Reinigungsmittels gilt, daß
die eingesetzten PQAV unter den Einsatzbedingungen unlöslich in der Waschlauge sind,
so daß sich die Oberfläche des beliebig formgestalteten Mittels mit Schmutzpartikeln
beladen kann und diese bis zum Abschluß des Prozesses festhält. Für die Gewinnung
solcher unlöslichen PQAV stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Bekannt ist es
beispielsweise, wasserlösliche PQAV durch Reaktion mit wenigstens bifunktionellen
Vernetzungsmitteln derart zu vernetzen, daß eine für die Zwecke der Erfindung hinreichende
Wasserunlöslichkeit erreicht wird. Die Auswahl des jeweils geeigneten Vernetzungsmittels
wird durch die im Einzelfall vorliegende Struktur der zu vernetzenden Verbindungen
unter Berücksichtigung allgemeinen chemischen Fachwissens bestimmt.
[0034] Ein grundsätzlich anderer Weg, der letztlich aber zum gleichen Ergebnis führt, ist
das nachträgliche Aufbringen von quartären Ammoniumgruppierungen auf die Oberfläche
von vorzugsweise bereits formgestalteten, unlöslichen Träger-Verbindungen. So kann
beispielsweise nach an sich bekannten Verfahren die Oberfläche von unlöslichen oder
unlöslich gemachten, formgestalteten Naturstoffen und/oder entsprechenden Syntheseprodukten
durch chemische Reaktion mit quartären Ammoniumgruppen ausgerüstet werden. Benutzt
werden hierfür Verfahrensschritte, wie sie im Prizip für die Herstellung wasserlöslicher
und/oder wasserquellbarer PQAV aus der eingangs zitierten Literatur bekannt sind.
Beispielhaft sei das wie folgt verdeutlicht: ein Flächengebilde, z.B. ein Wirrfaservlies
bzw. ein gewebtes oder gewirktes Tuch auf Basis von Naturfasern und/oder Synthesefasern
kann durch Reaktion mit einer Kupplungskomponente z. B. Epichlorhydrin und nachfolgender
Reaktion mit einer basischen Stickstoffverbindung mit nachfolgender Quarternisierung
zum gewüschten Schmutz sammelnden Flottenreiniger umgewandelt werden. Entsprechendes
gilt für gekörntes oder pulverförmiges Gut aus natürlichen und/oder synthetischen
wasserunlöslichen Einsatzmaterialien. Andere geeignete reaktive Quaternisierungsmittel
sind die im Zusammenhang mit der bereits genannten GB-PS 1 136 842 beschriebenen quartären
Ammoniumverbindungen mit einer reaktiven Epoxidgruppierung oder deren Umsetzungsprodukte
mit Halogenwasserstoff unter Bildung der zugehörigen Halohydringruppe.
[0035] Besonders einfach zugängliche und preiswerte, in Wasch- beziehungsweise Reinigungsflotten
der genannten Art unlösliche Ausgangsmaterialien für eine solche reaktive Oberflächenmodifizierung
sind Naturstoffe von der Art der Cellulose, unlösliche Cellulosederivate und andere
unlösliche oder unlöslich gemachte polyssacharidartige Naturstoffe beziehungsweise
deren Derivate. Die Einführung quartärer Ammoniumgruppen enthaltender Reste verläuft
hier problemlos, die als Träger eingesetzten Polyssacharidkomponenten sind entweder
von vornherein unlöslich - beispielsweise im Fall der Cellulose - oder durch einfache
chemische Reaktionen, beispielsweise mit mehrfunktionellen Vernetzungsmitteln, leicht
in den unlöslichen Zustand zu überführen. Entscheidend ist für die Lehre der Erfindung,
daß es für die Eignung der Schmutzsammler vollständig ausreicht, wenn sich die quartären
kationischen Gruppierungen an deren Oberfläche befinden, wenn auch das Vorliegen
entsprechender Gruppen in tieferen Materialschichten nicht ausgeschlossen ist. Gerade
aus Gründen der Zugänglichkeit und des Preises wird solchen besonders einfach und
kostensparend hergestellten Hilfsmitteln besondere Bedeutung zukommen.
[0036] Dieser Gesichtspunkt kann bereits die Auswahl der Formgestaltung beeinflußen. Ein
Granulat, beziehungsweise pulverförmiges Feststoffgut auf Basis von Naturstoffen,
ist in der Regel leichter und damit billiger zu gewinnen als ein flächiges Gebilde
etwa im Sinne gewebter oder gewirkter Tücher. Auch für den praktischen Einsatz im
Waschverfahren kann der Verwendung solcher körniger beziehungsweise pulvriger Hilfsmittel
mit unlöslich ausgerüsteter polykationischer Oberfläche besondere Bedeutung zukommen.
Wie schon im Zusammenhang mit der Lehre der GB-PS 1 136 842 aufgezeigt, führen bereits
sehr geringe durschnittliche Substitu tionsgrade in der Oberfläche des Naturstoffs
beziehungsweise Naturstoffderivats zu wirkungsvollen Ergebnissen im Sinne des erfindungsgemäßen
Handels. So hat es sich beispielsweise für den Einsatz von formgestalteten quaternisierten
Polyssachariden beziehungsweise Polyssacharidderivaten als völlig hinreichend erwiesen,
mit durchschnittlichen Substitutionsgraden nicht über 0,5, insbesondere nicht oberhalb
von etwa 0,35 zu arbeiten. Besonders geeignet kann für die Reinigungsverstärkung im
Rahmen der Textilwäsche ein durchschnittlicher Substitutionsgrad bis etwa 0,12 und
vorzugsweise unterhalb 0,1 eingesetzt werden. Als Untergrenze wird im allgemeinen
der durchschnittliche Substitutionsgrad im Bereich von etwa 0,01 anzusehen sein,
wobei besonders gute Ergebnisse im Bereich von etwa 0,015 bis 0,08 und insbesondere
im Bereich von etwa 0,02 bis 0,07 erhalten werden könnnen.
[0037] Besondere praktische Bedeutung kann aber auch den Ausführungsformen zukommen, die
einen wasserunlöslichen Träger in flächiger oder gekörnter Form vorsehen, auf dessen
Oberfläche durch hinreichende Fixierung PQAV in vorzugsweise dünner Schicht derart
immobilisiert aufgebracht sind, daß sie während des Waschvorganges nicht in das Waschbad
abgleiten.
[0038] Es kann daher erwünscht sein, eine reaktive Anbindung der PQAV-Beschichtungsmasse
an den unlöslichen Träger vorzusehen. Hier kann in an sich bekannter Weise wiederum
eine chemische Anbindung mittels bifunktioneller Kupplungskomponenten in Betracht
kommen. Wichtig ist für eine erfindungsgemäße Ausführungsform aber auch der folgende
Weg: die Verfestigung einer polymeren PQAV-Beschichtung auf einem formgestalteten
Grundkörper kann dadurch gefördert werden, daß in bzw. an der Oberfläche des Grundkörpers
anionische Gruppierungen ausgebildet werden bzw. vorliegen. Beispiele für solche
anionischen Gruppierungen sind Carboxylgruppen, die beispielsweise durch Carboxymethylierung
in die Oberfläche des Grundkörpers eingeführt werden können, oder andere Säuregruppierungen
wie Sulfosäurereste. Weiterführende Angaben finden sich beispielsweise in der US-PS
3 694 364. Die kationische PQAV-Beschichtung bindet sich dann salzartig an diese Gegenionen
der Matrix, so daß auf diese Weise der verfestigte Verbund zwischen unlöslichem Festkörper
und aufgetragener PQAV-Schicht geschaffen wird. Lediglich beispielhaft für diese Ausführungsform
sei ein Grundkörper auf Basis von Cellulosefasern genannt, bei dem freie Carboxylgruppen
in das Cellulosemolekül eingeführt worden sind.
[0039] Eine besonders einfache unlösliche Verbindung zwischen an sich inertem Träger und
aufgetragener unlöslicher PQAV-Schicht kann durch die Verwirklichung des sogenannten
Umhüllungsprinzips verwirklicht werden. Wird ein beispielsweie feinkörnig formgestalteter
inerter unlöslicher Träger mit einer PQAV-Schicht - am besten flächendeckend - umhüllt
und diese PQAV-Schicht dann zum geforderten Zustand der Unlöslichkeit umgewandelt,
so wird auch hier die untrennbare Vereinigung zwischen inertem Trägerkern und umhüllender
PQAV-Schicht verwirklicht, selbst wenn keine besonderen Bindungskräfte zwischen diesen
beiden Materialien bestehen. Die Umwandlung der PQAV-Schicht zum unlöslichen Material
kann beispielsweise wieder auf chemischem Weg durch Vernetzung dieser umhüllenden
Materialschicht erfolgen. Die Anwendung dieses Umhüllungsprinzips ist begreiflicherweise
nicht auf körnige Reinigungsverstärker eingeschränkt.
[0040] Die quartäre Ammoniumgruppe in den erfindungsgemäß verwendeten PQAV-Komponenten
enthält bevorzugt 1 bis 3 niedere Alkylreste mit jeweils 1 bis 6, insbesondere 1
bis 3 C-Atomen. Besondere Bedeutung kann der quartären Ammoniumgruppierung zukommen,
die 1 bis 3 Alkylreste aufweist und als Gegenion Reste solcher Säuren enthält, wie
sie ohnehin im Waschprozeß üblicherweise zu erwarten sind. Als Beispiele für dieses
Gegenion sind Chlorid und/oder Sulfat zu nennen, die sich allerdings in Gegenwart
von Aniontensiden zur entsprechenden aniontensidischen Salzgruppe umwandeln, siehe
hierzu die benannten Literaturstellen DE-OS 22 42 914 und "SFÖW" 1985, 530.
[0041] Als unlösliche Trägermaterialien für die Fixierung von PQAV und damit für die Immobilisierung
dieser Schmutz sammelnden Aktivkomponenten eignen sich beliebige unlösliche Materialien
anorganischer und/oder organischer Art, vorausgesetzt, daß sie sich in den Waschlösungen
im übrigen inert verhalten. Geeignete organische Materialien können pflanzlichen Ursprungs
sein. Bevorzugte anorganische Träger sind mineralische Substanzen natürlichen und/oder
synthetischen Ursprungs, die in Form feinteiliger Feststoffe vorliegen. Bevorzugt
werden erfindungsgemäß PQAV-beschichtete Trägersubstanzen einer spezifischen Oberfläche
von wenigstens etwa 0,5 m²/g eingesetzt, wobei insbesondere diese spezifische Oberfläche
vorzugsweise wenigstens 1 m²/g beträgt. Unter spezifischer Oberfläche wird dabei der
Flächenbereich verstanden, der mit PQAV belegt werden kann. Bestimmte hier besonders
geeignete Mineralstoffe besitzen darüber hinausgehende Oberflächenbereiche im Inneren
der Feststoffphase - sei es durch deren Porenstruktur oder durch deren Fähigkeit zur
Quellung - die jedoch einer Belegung mit PQAV nicht oder nur begrenzt zugänglich sind.
Die belegbare Außenfläche kann allerdings beträchtliche Werte erreichen, die bis in
den Bereich von 100 m²/g oder auch darüber bis zu beispielsweise 300 m²/g führt. Als
Beispiele für derart extreme für die Belegung mit PQAV zugängliche Oberflächen seien
kolloidale Kieselsäuren genannt.
[0042] Die maximalen Teilchengrößen der PQAV-beladenen Feinstteilchen liegen hier bevorzugt
bei Werten nicht oberhalb etwa 100 µ, vorzugsweise nicht oberhalb etwa 40 µ - diese
Zahlenwerte sind dabei auf die absoluten Teilchendurchmesser bezogen und bedeuten,
daß alle oder wenigstens doch die überwiegende Mehrheit der vorliegenden Feinteilchen
diesen Rahmenbedingungen ent sprechen. Für die Textilwäsche besonders zweckmäßig
können Teilchen sein, die eine mittlere Teilchengröße (Volumenmittel) von höchstens
etwa 10 µ aufweisen, wobei auch die absolute Teilchengröße wenigstens des überwiegenden
Anteils aller Feststoffteilchen unterhalb dieses Wertes liegt.
[0043] Geeignete anorganische Träger sind insbesondere unlösliche und feinteilige Salze,
Oxide, Silikate und dergleichen. Besonders geeignet sind beispielsweise Alumosilikate
von der Art der Zeolithe oder zeolithartigen Verbindungen, insbesondere der heute
in Waschmitteln im breiten Umfang eingesetzte Natriumzeolith A. An seiner Stelle
kann Zeolith A aber auch in ausgetauschter Form z.B. als Calciumsalz Verwendung finden.
[0044] Eine besonders geeignete mineralische Trägerklasse sind quellfähige feinstteilige
Stoffe von der Art der Tone und/oder der quellfähigen Schichtsilikate, insbesondere
aus der Klasse der Smectite. Quellfähige anorganische Mineralien dieser Art zeichnen
sich durch eine besonders große Oberfläche in gequollenem Zustand aus. Davon kann
im Rahmen der Erfindung Gebrauch gemacht werden. Besonders geeignet sind hier die
bekannten Smectit-Tone Montmorillonit, Hectorit und/oder Saponit. Geeignet sind aber
auch vergleichbare synthetische Materialien nur beschränkter Quellfähigkeit wie sie
beispielsweise in der älteren Anmeldung P 35 26 405.5 (D 7031) beschrieben sind.
[0045] In einer bevorzugten Ausführungsform werden als Schmutz absorbierende Abmagerungsmittel
unlösliche und/oder auf unlöslichen Trägern immobilisierte PQAV eingesetzt, deren
- aus der Quaternisierungsreaktion ursprünglich vorhandenes - Gegenanion schon vor
dem Einsatz in der Wasch- beziehungsweise Reinigungsflotte wenigstens anteilsweise
durch oberflächenaktive Mittel ersetzt ist. Dabei kann es bevorzugt sein, entsprechende
Umsetzungsprodukte zwischen ursprünglicher PQAV und den oberflächenaktiven Mitteln
einzusetzen, bei denen wenigstens 50 Äquivalentprozent und ins besondere wenigstens
etwa 80 Äquivalentprozent der quartären Ammoniumgruppierungen bezüglich ihres Gegenanions
durch Austausch mit den oberflächenaktiven Mitteln aktiviert sind. In der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung wird die Aktivierung der quartären Ammoniumgruppierungen
durch den Einsatz von wenigstens äquivalenten Mengen an PQAV einerseits und oberflächenaktivem
Mittel andererseits in der Vorbereitungsstufe des Schmutz absorbierenden Abmagerungsmittels
vorgenommen. Überschüsse der oberflächenaktiven Mittel schaden nicht und können sogar
bevorzugt sein. Als oberflächenaktive Mittel werden hier insbesondere Tensidkomponenten
verwendet, die zu einem solchen Austausch des ursprünglich vorhandenen Gegenanions
befähigt sind. So kann das Gegenanion durch an sich bekannte anionische oberflächenaktive
Mittel mit Tensidcharakter ersetzt sein.
[0046] Besonders geeignete tensidische oberflächenaktive Mittel zur Ausbildung der PQAV/Tensid-Komplexe
sind anionische Tenside von der Art waschaktiver Alkoholsulfate, beispielsweise Fettalkoholsulfate
natürlichen und/oder synthetischen Ursprungs, entsprechende waschaktive Alkoholethersulfate,
die aus beispielsweise Fettalkoholen durch Alkoxylierung, insbesondere durch Ethoxylierung
mit bis zu 5 EO-Gruppen und anschließende Sulfatierung hergestellt worden sind, ebenso
aber übliche Seifen oder andere Carbonsäuresalze, gemischte Typen von der Art der
alpha-Sulfofettsäuredisalze beziehungsweise der entsprechenden Estersulfonate. Ganz
allgemein können aber hier die bekannten waschaktiven anionischen Tenside Verwendung
finden, wie sie in zahlreichen Publikationen der Waschmittelchemie aufgezählt sind.
Geeignete Mittel für eine Vorbehandlung der PQAV sind aber auch amphotere Tenside,
etwa von der Art amphoterer oberflächenaktiver Mittel des Aminocarbonsäuretyps. Aber
insbesondere auch die Vorbehandlung der unlöslichen PQAV mit Tensiden, die nicht als
Aniontenside oder amphotere Tenside anzusprechen sind, hat erfindungsgemäß wichtige
Bedeutung. In Betracht kommen hier insbesondere als Aktivierungskomponenten nichtionische
Tenside. Einzelheiten zu dieser bekannten Stoffklasse finden sich in der bereits zitierten
Literaturstelle "Ullmann" a.a.O. Innerhalb dieser Gruppe kann neben den in heutigen
Textilwaschmitteln üblichen Nonionics - insbesondere aus der Klasse der Kondensationsprodukte
längerkettiger Alkohole, z.B. Fettalkohole, mit x Mol Ethylenoxid (x bevorzugt gleich
oder größer 3, z.B. 3 bis 10) - auch waschaktiven Alkylglycosiden eine besondere
Bedeutung zukommen. Wenn auch der Mechanismus für eine solche Aktivierung noch nicht
geklärt ist, so gilt doch, daß durch eine Vorbehandlung der PQAV-Fänger mit Nonionics
eine merkbare Wirkungssteigerung erzielt werden kann.
[0047] Die Verwendung der zuvor erwähnten quellfähigen Schichtsilikate der Smectitgruppe
und insbesondere die Verwendung von quellfähigem feinstteiligen Montmorillonit, Hectorit
oder Saponit kann wie folgt modifiziert werden: Zur Schaffung einer möglichst großen,
für die PQAV-Aufnahme bereiten Oberfläche empfiehlt sich die Vorquellung dieser quellfähigen
Materialien. Diese Vorquellung ist in rein wäßriger Phase möglich, in einer besonderen
Ausführungsform können jedoch die Innenbereiche der quellfähigen Materialien so ausgebildet
werden, daß sie eine Zusatzfunktion im Rahmen der erfindungsgemäßen Schmutzsammler
übernehmen. Es fällt in dieser Ausführungsform in die Lehre der Erfindung, die quellfähige
Innenstruktur dieser Mineralstoffe mit einer oleophilen Beschichtung zu versehen und
derart ausgerüstete Schichtsilikate dann auf der Außenfläche mit einer sehr dünnen
Schicht an PQAV/Tensid-Komplex zu beschichten. Die oleophil ausgerüsteten Innenbereiche
dieser Feststoffphase sind dann in der Lage, im Reinigungsvorgang abgelöste oleophile
Schmutzanteile aufzusaugen und damit die Reinigungswirkung der Chemikalien weiter
zu verstärken. Zur oleophilen Ausrüstung der Innenbereiche derart gequollener Schmutzsammler
eignen sich beispielsweise monoquartäre Ammoniumverbindungen, die am quartären Stickstoffatom
Kohlenwasserstoffreste begrenzter C-Zahl, beispielsweise mit bis zu 18, vorzugsweise
mit bis zu 12 C-Atomen aufweisen. Neben oder an Stelle der nachträglichen Überschichtung
solcher vorbehandelter Schichtsilikate durch die PQAV/Tensid-Komplexe können entsprechend
ausgerüstete Schichtsilikate auch als Mischungskomponente zusammen mit den erfindungsgemäß
als Pigmentschmutzsammlern dienenden Feststoffen eingesetzt werden.
[0048] Werden im Rahmen der Erfindung Schmutz absorbierende Abmagerungsmittel eingesetzt,
die auf einem organischen und/oder anorganischen unlöslichen Träger eine Imprägnierung
mit PQAV beziehungsweise PQAV/Tensid-Komplex enthalten, dann kann es bevorzugt sein,
die Menge dieser Imprägnierung - bezogen auf das Gesamtgewicht des imprägnierten Feststoffes
- im Bereich von etwa 0,01 bis 20 Gewichtsprozent und insbesondere im Bereich von
etwa 0,1 bis 10 Gewichtsprozent zu halten.
[0049] Die im Waschmittel mitzuverwendende Menge an PQAV beziehungsweise PQAV/Tensid-Komplex
wird auf die zu erwartende Schmutzbeladung abgestimmt. Ist die nur einmalige Verwendung
dieser Schmutzabsorber beabsichtigt, so reichen bereits geringste Mengen dieser Absorber,
den üblicherweise beispielsweise in der Textilwäsche anfallenden Pigmentschmutz zu
binden. PQAV-Komponenten der hier betroffenen Art sind in der Lage, das Gleiche bis
zu einem Mehrfachen ihres Gewichtes an Pigmentschmutz zu binden - insbesondere bedingt
durch die Spreitung der PQAV auf dem Trägersubstrat und damit die Dicke der dort verfestigten
PQAV-Schicht.
[0050] Soll auch im erfindungsgemäßen Rahmen Gebrauch gemacht werden von der Lehre der älteren
Patentanmeldung P 36 05 716 (D 7538), soll also gleichzeitig auch noch die verbrauchte
Waschflotte von den unlöslichen Schmutzsammlern auf PQAV-Basis zur Wiederverwendung
der Waschflotte befreit werden, so ist hier jede an sich bekannte Verfahrensmethodik
zur Phasentrennung zwischen Waschlauge und Schmutz sammelnder Feststoffphase geeignet.
Die manuelle Trennung ist insbesondere bei der Verwendung von Schmutzsammlern in Form
von Folien, Tüchern und dergleichen möglich. Werden die PQAV-Schmutzsammler in feinteiliger
Feststoffphase eingesetzt, so kann zunächst das zu reinigende Gut - beispielsweise
die Textilwäsche - von der Waschlauge getrennt werden, die mit dem feinteiligen Schmutzabsorber
von der Wäsche abgezogen wird. In einem getrennten Verfahrensschritt kann dann der
feinteilige Schmutzabsorber von der Waschlauge getrennt werden. Möglich ist das beispielsweise
durch Filtration etwa unter Verwendung sogenannter Anschwemmfilter. In einer besonderen
Ausführungsform der Erfindung kann hier das Prinzip der Pigmentschmutzsammlung durch
PQAV-beladene Feststoffträger auch in diesem zweiten Verfahrensschritt Einsatz finden.
Die feinen Feststoffteilchen sind letztlich in der tensidhaltigen Lösung als konditionierter
Partikelschmutz anzusehen, der auf einem getrennt angeordneten Feststoff mit PQAV/Tensid-Komplexbeladung
festgehalten werden kann. So ist es also beispielsweise möglich, die den feinstteiligen
Schmutzsammler enthaltende verbrauchte Waschflotte über Opfersubstrate zu leiten,
die ihrerseits mit PQAV/Tensid-Komplexen beladen sind. In dieser Stufe werden die
primärschmutzbeladenen Feststoffsammler auf dem Opfersubstrat festgehalten, so daß
die gereinigte Waschflotte abgezogen und der erneuten Verwendung zugeführt werden
kann, während das jetzt beladene Opfersubstrat beispielsweise verworfen werden kann.
[0051] Kern der erfindungsgemäßen Lehre ist die Erkenntnis, daß durch Aufnahme der unlöslichen
beziehungsweise unlöslich immobilisierten PQAV-Verbindungen - und insbesondere der
PQAV/Tensid-Komplexe in zuvor geschildertem Sinne - als integraler Bestandteil der
Hilfsmittel zur Textilwäsche eine Reduzierung des Bedarfs an kondentionellen Chemikalien
in den Wasch- und Reinigungsmitteln möglich wird. Betroffen ist dabei insbesondere
der Chemikalienanteil, der die Beseitigung von Partikelschmutz betrifft. Das Ausmaß
dieser Reduzierung bestimmt sich dabei nach dem jeweils geforderten Leistungsniveau
und den eingesetzten Arbeitsbe dingungen. Konventionelle Rahmenrezepturen für Textilwaschmittel
verschiedenster Art und Anforderungsprofile sind der Fachwelt bekannt und in zahlreichen
Literaturstellen beschrieben. Verwiesen wird auch auf die Angaben in der erwähnten
älteren Anmeldung zu P 35 45 990.5 (D 7478/7495). Durch einfache Vorversuche kann
im jeweiligen Fall die Wasch- und Reinigungskraft erfindungsgemäß variierter Systeme
ermittelt und - unter Berücksichtigung des angestrebten Reinigungsergebnisses - das
Ausmaß der Reduktion konventioneller Chemikalienbestandteile bestimmt werden.
Beispiele
[0052] Die Bestimmung der Waschkraft der in den nachfolgenden Beispielen eingesetzten Waschmittelformulierungen
erfolgt an den bekannten künstlich angeschmutzten Testgeweben auf Basis unterschiedlicher
Fasern und Anschmutzungen, die heute in der Praxis der Überprüfung und Entwicklung
von Waschmittelformulierungen allgemein üblich und zum Teil käuflich zu erwerben sind
oder von der Waschmittelindustrie nach eigenem Muster hergestellt werden. Bekannte
Hersteller entsprechender käuflicher, künstlich angeschmutzter Testgewebe sind EMPA,
Eidgenössische Materialprüfungs- und Versuchsanstalt, Unterstraße 11, CH-9001 St.
Gallen; Wäscherei-Forschung Krefeld, WFK-Testgewebe - GmbH, Adlerstraße 44, D-4150
Krefeld; Testfabric Inc., 200 Blackford, Ave. Middlesex, N.J. USA.
[0053] Soweit nicht anderes ausdrücklich angegeben, sind die Waschversuche zur Bestimmung
des Primär-Waschvermögens mit angeschmutzten Standard-Testgewebelappen auf Basis Polyester/Baumwolle-veredelt,
mit Pigmenten und Hautfett angeschmutzt (H-SH-PBV), durchgeführt worden. Der Verschmutzungsgrad
des unbehandelten Ausgangsmaterials und der gewaschenen Gewebeproben wird durch Messen
des Remissionsgrades mit dem Elrephomat DSC 5 (Carl Zeiss, Oberkochen, BRD) bestimmt.
Der in dieser Weise bestimmte Verschmutzungsgrad des eingesetzten PBV-Testgewebes
beträgt 30,0 (% Remission).
[0054] Die Waschversuche werden im Launderometer vorgenommen. Die jeweiligen Arbeitsbedingungen
sind im Zusammenhang mit den Beispielen angegeben.
Beispiel 1
[0055] Es werden Waschversuche im Launderometer unter den folgenden Bedingungen durchgeführt:
60 °C, 16 °C dH, Flotte = 1 : 30, 10 Stahlkugeln, 30 Minuten Waschen, 4 mal 30 Sekunden
Spülen.
[0056] Als zu waschendes Gut werden mit Standardverschmutzung angeschmutzte Testlappen
auf Basis Polyester/Baumwoll-Gewebe eingesetzt (Standardverschmutzung H - SH - PBV).
[0057] Es werden 2 Versuchsreihen von Waschversuchen durchgeführt.
Versuchsreihe 1
[0058] Der Waschflotte wird in allen Fällen lediglich ein Tensid auf Basis Fettalkoholethersulfat
(Texapon N 25) jeweils in einer Menge von 0,5 g Aktivsubstanz/Liter Waschflotte zugesetzt.
Zusammen damit werden - in zwei unterschiedlichen Konzentrationen, nämlich 0,5 g/l
bzw. 2,5 g/l - verschiedene PQAV-beschichtete Feststoffe auf Basis eines hochquellfähigen
Montmorillonits ("Dis-Thix-Extra") in der Waschflotte verwendet. Zum Vergleich wird
unbeschichtetes Schichtsilikat "Dis-Thix-Extra" der Flotte zugesetzt.
[0059] In einer zweiten Gruppe dieser Versuchsreihe 1 werden die gleichen PQAV-Beschichtungen
- jetzt jedoch aufgetragen auf Natriumzeolith A in Waschmittelqualität ("Sasil") -
verwendet. Auch hier wird nichtbeschichtetes "Sasil" im Vergleichsversuch eingesetzt.
Versuchsreihe 2
[0060] Die Ansätze der Versuchsreihe 1 werden wiederholt. Hier werden jedoch anstelle des
Tensidzusatzes aus Versuchsreihe 1 durchgängig 5 g eines hochwertigen pulverförmigen
Textil-Standardwaschmittels pro Liter Waschflotte eingesetzt.
[0061] Die in diesen Waschversuchen eingesetzten Feststoff-Komponenten sind die folgenden:
1. Testprodukte mit PQAV (Cosmedia Guar C 261) und Aniontensid (Texapon N 25 (FAES))
beladene Trägersubstanzen in Gewichtsteilen (Zahlenverhältnisse in Gewichtsteilen
Aktivsubstanzen):
a) Schichtsilikat "Dis-Thix-Extra"
580 - DTE + Rezeptur II*
582 - 568 (DTE:Guar 10:1) + Texapon N 25 (1:5)
583 - 569 (DTE:Guar 20:1) + Texapon N 25 (1:5)
584 - 569 (DTE:Guar 20:1) + Texapon N 25 (1:5)
+ 0,2 % Konservierungsmittel (Bronidox)
b) Na-Zeolith A "Sasil"
581 - Sasil + Rezeptur II*
582 - 572 (Sasil:Guar 10:1) + Texapon N 25 (1:5)
586 - 573 (Sasil:Guar 20:1) + Texapon N 25 (1:5)
587 - 573 (Sasil:Guar 20:1) + Texapon N 25 (1:5) + 0,2 % Konservierungsmittel (Bronidox)
* Rezeptur II:
0,5 % Cosmedia Guar C 261
53,6 % Texapon N 25
0,2 % Konservierungsmittel (Bronidox)
45,7 %Wasser
zum Vergleich:
unbehandeltes Dis-This-Extra
unbehandeltes Sasil
Beispiel 2
[0063] Cellulosepulver einer mittleren Teilchengröße unterhalb 50 µ wird auf einen mittleren
Substituionsgrad (MS) von 0,05 mit 3-Chlor-2-Hydroxypropyltrimethylammoniumchlorid
quaterniert. Das quaternierte Produkt wird mit der wässrigen Lösung eines Fettalkoholethersulfats
(Texaphon NSO) beträufelt und innig vermischt. Das dabei gewählte Gewichtsverhältnis
beträgt 10 Teile der quaternierten Cellulose auf ein Teil (Aktivsubstanz) der tensidischen
Komponente. Die Mischzeit beträgt jeweils mindestens 15 Minuten.
[0064] In Launderometer-Waschversuchen wird zunächst das Waschvermögen einer wässrigen
Waschflotte bestimmt, die 3 g/l eines handelsüblichen pulverförmigen Standardwaschmittels
enthält. Dabei wird die Waschflotte in 4 aufeinanderfolgenden Wäschen wiederverwendet.
In einem Parallelversuch wird einer gleichen 3 g/l des pulverförmigen Standardwaschmittels
enthaltenden Flotte das mit dem FAES-Tensid vorbehandelte quaternierte Cellulosepulver
in einer Menge von 5 g/l zugesetzt. Auch diese Flotte wird in 4 aufeinanderfolgenden
Wäschen wiederverwendet. Im einzelnen gelten die folgenden Arbeitsbedingungen:
Launderometer, 60 °C, 16 °dH, 3 Stahlkugeln, H-SH-PBV-Gewebe, 15 min. Waschen, 4 mal
30 sec. Spülen.
[0065] In der nachfolgenden Tabelle 3 sind die Remissionswerte der in Abwesenheit der PQAV
erhaltenen Waschergebnisse (Versuchsreihe A) mit den Waschergebnissen - jeweils bestimmt
als %-Remission - der gleichen Flotte verglichen, der das tensidisch vorbehandelte
quaternierte Cellelosepulver zugesetzt worden war.

[0066] In einem Vergleichsversuch wird das tensidisch vorbehandelte quaternierte Cellulosepulver
vor seiner Verwendung mehrfach intensiv mit destilliertem Wasser bei Raumtemperatur
gewaschen, um gegebenenfalls überschüssiges Tensid aus dem Cellulosepulver zu entfernen.
Mit diesem derart vorbehandelten Material werden wiederum 4 aufeinanderfolgende Launderometer-Wäschen
unter den zuvor angegebenen Bedingungen durchgeführt. Die Waschergebnisse - bestimmt
als %-Remission - sind wie folgt:
nach 1 Wäsche 48,6
nach 2 Wäsche 45,8
nach 3 Wäschen 40,6
nach 4 Wäschen 37,0
[0067] Ersichtlich ist auch hier, daß das Waschergebnis gegenüber der Wäsche in Abwesenheit
der PQAV deutlich verbessert ist. Das Ergebnis der 3. Wäsche entspricht etwa dem ersten
Waschergebnis mit der PQAV-freien Waschmittelflotte.
Beispiel 3
[0068] Pulverförmig quaternierte Cellulose wird bis zu einem mittleren Substitutionsgrad
von etwa 0,3 mit 3-Chlor-2-Hydroxypropyltrimethylammoniumchlorid quaterniert. Die
Auswirkung des Zusatzes steigender Mengen dieser unlöslichen PQAV auf die Waschwirkung
einer rein niotensidischen Flotte unter gleichzeitig steigender Menge des Niotensids
wird untersucht. Das eingesetzte Niotensid ist ein Fettalkoholethoxylat mit durchschnittlich
7 Ethoxygruppen im Polyethoxylrest (Dehydol LT 7).
[0069] Die Bedingungen der Waschversuche sind wie folgt:
Launderometerwäsche 30 °C, 16 dH, Flotte 1 : 30, 10 Stahlkugeln H-SH-PBV-Gewebe, 30
min. Waschen, 4 × 30 sec. Spülen
Dosierung: 0,1, 0,2, 0,3, 0,4, 0,5 beziehungsweise 1,0 g Niotensid/l
+
0, 1,0, 1,5, 2,0 beziehungsweise 3,0 g PQAV/l
[0070] Die als %-Remission ermittelten Waschergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle
4 zusammengefaßt.

Beispiel 4
[0071] Die Waschversuche des Beispiels 3 werden wiederholt. Als Niotensid wird jetzt jedoch
ein Fettalkoholmischether (EO-PO-Addukt "Dehypon LS 54") eingesetzt.
[0072] Die unter sonst identischen Arbeitsbedingungen erhaltenen Waschergebnisse - wiederum
bestimmt als %-Remission - sind in der nachfolgenden Tabelle 5 zusammengefaßt.

[0073] In einem Parallelversuch wird unter vergleichbaren Bedingungen jetzt jedoch mit einer
quaternierten Cellulose eines mittleren Substitutionsgrades von etwa 0,1 gearbeitet.
Die bei diesen Waschversuchen erhaltenen Ergebnisse - %-Remission - sind in der nachfolgenden
Tabelle 6 zusammengestellt.

Beisiel 5
[0074] Es werden Waschversuche unter mehrmaliger Verwendung einer rein niotensidischen Waschflotte
durchgeführt. Dabei gelten im einzelnen die folgenden Bedingungen.
Launderometerwäsche, 30 °C, 16 °dH, Flotte 1 : 30, 10 Stahlkugeln, H-SH-PBV-Gewebe,
30 min. Waschen, 4 × 30 sec. Spülen
[0075] Es werden 6 Wäschen mit der gleichen Waschflotte, aber jeweils neuen Testgeweben
(2 H-SH-PBV/2 Füllgewebe) durchgeführt.
[0076] In einer ersten Versuchsserie wird eine wässrige 0,3 g/l Fettalkoholethoxylat (Dehydol
LT 7) enthaltende Flotte eingesetzt. In einem Vergleichsversuch wird bei gleicher
Konzentration dieser niotensidischen Komponente in wässriger Flotte quaternierte Cellulose
eines mittleren Substitutionsgrades von etwa 0,3 in einer Menge von 2 g/l der Flotte
zugesetzt. Dabei wird jedoch bei der Herstellung der Flotte wie folgt vorgegangen:
[0077] Die quaternierte Cellulose wird zunächst mit der niotensidischen Komponente - als
10 %-ige wässrige Lösung - beträufelt, das Gemisch wird unter gelegentlichem Schütteln
ca. 10 Minuten stehengelassen. Anschließend wird mit Wasser auf die gewählte Flottenkonzentration
verdünnt.
[0078] Die in den Waschversuchen erhaltenen Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle
7 zusammengefaßt. Dabei gibt die Versuchsreihe A die Waschergebnisse mit der rein
niotensidischen Flotte wieder, während die Versuchsreihe B die Waschergebnisse der
PQAV/Niotensid enthaltenden Flotte darstellt.

1. Verwendung von in wäßrigen Wasch- und Reinigungsflotten unlöslichen oder auf entsprechend
unlöslichen Feststoffträgern immobilisiert vorliegenden polyfunktionellen quartären
Ammoniumverbindungen (PQAV) in Tenside enthaltenden Wasch- und/oder Reinigungsmittelformulierungen
als Schmutz absorbierende Abmagerungsmittel für die Absenkung des Bedarfs der Wasch-
und Reinigungsmittel an konventionellen Chemikalien.
2. Ausführungsform nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß in den tensidhaltigen
Formulierungen auf die Mitverwendung üblicher phosphathaltiger und/oder phosphatfreier
Builder-Komponenten ganz oder teilweise verzichtet wird.
3. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Menge
der Tensidkomponenten gegenüber der üblichen Einsatzmenge verringert wird.
4. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß auf die Mitverwendung
üblicher Schmutztragemittel, beispielsweise Carboxymethylcellulose, ganz oder teilweise
verzichtet wird.
5. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß auf die Mitverwendung
üblicher Waschalkalien ganz oder teilweise verzichtet wird.
6. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß ökologisch
unbedenkliche und vorzugsweise rasch abbaubare Tenside, insbesondere waschaktive Fett
alkoholsulfate, Fettalkoholethersulfate, alpha-Sulfofettsäuredisalze, alpha-Sulfofettsäureestersalze
und/oder Alkylglycoside verwendet werden.
7. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, daß die PQAV in
Blatt- beziehungsweise Tuchform, insbesondere aber in Form fein verteilter organischer
und/oder anorganischer Feststoffe eingesetzt werden, die zur dispersen Feinverteilung
der unlöslichen beziehungsweise immobilisierten PQAV in den Wasch- beziehungsweise
Reinigungsflotten geeignet sind.
8. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß PQAV-beladene
Feststoffe verwendet werden, die nur an ihrer Oberfläche mit quartären Ammoniumgruppen
modifiziert beziehungsweise mit PQAV in vorzugsweise sehr dünner Schicht beschichtet
sind.
9. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, daß PQAV-beschichtete
Träger einer spezifischen Oberfläche (mit PQAV belegbare Außenfläche) von wenigstens
etwa 0,5 m²/g, vorzugsweise von wenigstens 1m²/g eingesetzt werden.
10. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 9 dadurch gekennzeichnet, daß PQAV enthaltende
unlösliche Feinstteilchen mit einer maximalen absoluten Teilchengröße von etwa 100
µ, vorzugsweise von nicht mehr als 40 µ eingesetzt werden, wobei Teilchen mit einer
mittleren Teilchengröße (Volumenmittel) nicht über etwa 10 µ bevorzugt sein können.
11. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 10 dadurch gekennzeichnet, daß unlösliche
und/oder auf unlöslichen Trägern immobilisierte PQAV eingesetzt werden, deren Gegenanion
wenigstens anteilsweise durch oberflächenaktive Mittel ersetzt ist, wobei entsprechende
Umsetzungsprodukte bevorzugt sind, bei denen wenigstens 50 Äquvalent-%, insbesondere
wenigstens 80 Äquivalent-% durch ein oder mehrere oberflächenaktive Mittel mit Tensidcharakter
ersetzt sind.
12. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 11 dadurch gekennzeichnet, daß unlösliche
beziehungsweise immobilisierte PQAV/Tensid-Komplexe eingesetzt werden, die durch Vorbehandlung
der immobilisierten PQAV mit anionischen, amphoteren und/oder nichtionischen oberflächenaktiven
Mitteln aktiviert worden sind.
13. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 12 dadurch gekennzeichnet, daß PQAV/Tensid-Komplexe
verwendet werden, die in Gegenwart der unlöslichen Feststoffe, vorzugsweise in situ
auf der Oberfläche der Feststoffteilchen gebildet worden sind.
14. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 13 dadurch gekennzeichnet, daß PQAV-Schmutzabsorber
eingesetzt werden, die auf der Oberfläche eines unlöslichen organischen oder anorganischen
Trägers eine Imprägnierung mit immobilisiertem PQAV/Tensid-Komplex enthalten, die
durch Umsetzung einer ursprünglich löslichen und/oder quellbaren - insbesondere wasserlöslichen
- PQAV mit den oberflächenaktiven Mitteln hergestellt worden ist.
15. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 14 dadurch gekennzeichnet, daß PQAV/Tensid-Komplexverbindungen
verwendet werden, die zusätzlich mit Vernetzungsmitteln - insbesondere mit Vernetzern
für den PQAV-Anteil - behandelt worden sind.
16. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 15 dadurch gekennzeichnet, daß in den Wasch-
beziehungsweise Reinigungsmittelformulierungen unlösliche Feststoffe mitverwendet
werden, die eine hohe Absorptionsfähigkeit für oleophile Verschmutzungen besitzen.
17. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 16 dadurch gekennzeichnet, daß in den Wasch-
und/oder Reinigungsmittelformulierungen unlösliche polyanionische Feststoffe mitverwendet
werden, die beispielsweise als anionische Gruppen salzbildende organische und/oder
anorganische Säuregruppen wenigstens an ihrer Oberfläche enthalten.
18. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 17 dadurch gekennzeichnet, daß die unlöslichen
Feststoffe in einer Form eingesetzt werden, die eine manuelle und/oder mechanische
Trennung von dem zu reinigenden Gut und/oder von der eingesetzten Wasch- beziehungsweise
Reinigungsflotte ermöglichen.
19. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß als unlöslicher
Feststoffträger feinstteilige quellfähige Schichtsilikate, insbesondere der Smectitgruppe
verwendet werden, die auf wenigstens einem Anteil ihrer Außenfläche mit PQAV beziehungsweise
PQAV/Tensid-Komplexen beladen sind und gewünschtenfalls in ihre quellfähige Innenstruktur
aufgenommenen Aktivkomponenten enthalten und dabei insbesondere eine oleophile Beladung
aufweisen.