Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Handgerät nach der Gattung des Hauptanspruchs. Solche
Handgeräte, üblicherweise als Schrauber bezeichnet, sind in vielfältiger Form bekannt;
sie können im einfachsten Fall netzabhängige Handbohrmaschinen sein, die Mittel zur
Rechts-Links-Umschaltung besitzen und möglichst auch zur Drehzahlveränderung des
antreibenden Elektromotors durch entsprechende Drückerbetätigung des Ein-Aus-Schalters.
Es ist auch bekannt, solche Schrauber auf der Basis wiederaufladbarer Batterien zu
betreiben, die dann einen in seiner Drehrichtung entsprechend umschaltbaren Gleichstrommotor
mit der erforderlichen Speisespannung versorgen und selbst zum Wiederaufladen üblicherweise
in einem sogenannten Batteriepack enthalten sind, der mit dem Handgerät durch Einschieben
und gleichzeitigem Herstellen der elektrischen Verbindungsanschlüsse verbunden werden
kann. Während bei netzangetriebenen Schraubern durch die vorhandene Netzleitung für
den Benutzer ein erhebliches Handicap entsteht, da ständig auf diese geachtet werden
muß, finden auch für den professionellen Einsatz hauptsächlich akkubetriebene Geräte
Verwendung; diese haben aber den nicht behebbaren Nachteil, daß nach einer bestimmten,
bei vollem Arbeitseinsatz vergleichsweise kurzen Zeitspanne die Akkus erschöpft sind
und wieder aufgeladen werden müssen. Dies ist auch dann nicht akzeptierbar, wenn Schnelladegeräte
zur Verfügung stehen. Andererseits ist die abwechselnde Verwendung von zwei Geräten
oder mindestens eines zusätzlichen Akkupacks mit weiteren Kosten verbunden. Schließlich
kann mit solchen Schraubern, auch wegen der notwendigen, hohen Übersetzung, damit
am Schraubkopf das erforderliche Drehmoment für das Einschrauben aufgebracht werden
kann, nur vergleichsweise langsam gearbeitet werden und ein schnelles, störungsfreies
und durch keine Wartepausen für das Wiederaufladen unterbrochenes Arbeiten ist nicht
gewährleistet, insbesondere dann nicht, wenn mittelschwere Schraubverbindungen herzustellen
sind mit größeren Schraubenlängen.
[0002] Auf der anderen Seite ist es bekannt, für die mittelschwere Nagelbefestigung etwa
auf Beton oder Stahl Nagelgeräte zu verwenden, die auf einem unterschiedlichen Grundprinzip
beruhend in der Lage sind, selbst in schweren Beton oder Stahl noch Nägel einzutreiben.
Solche bekannten Geräte (siehe das Hilti-Nagelgerät DX 350 - Bedienungsanleitung hierzu
Nr. W 796780 10-d) arbeiten nach dem Kolbenprinzip und enthalten in einer zylindrischen
Gleitführung, die auf die Kolbenbewegung auch dämpfend wirkt, einen Kolben, der nach
vorn in einen Druckbolzen übergeht. Hinter dem Kolben ist in geeigneter Weise eine
Explosions- oder Brennkammer angeordnet, wobei in Form von Kartuschen-Magazinen jeweils
je nach dem Anwendungszweck abgestimmte Dynamitladungen unterschiedlichen Kalibers
zur Explosion gebracht werden, die dann den Kolben nach vorn treiben, der seinerseits
einen in die Bolzenführung eingesetzten Nagel austreibt. Ein solches Gerät kann im
ununterbrochenen Dauerbetrieb eingesetzt werden, wobei lediglich die Kartuschen-Magazine
für die Ladungen, die von dem Gerät selbsttätig im Handgriff so verschoben werden,
daß für jeden Schuß eine frische Ladung zur Verfügung steht, ersetzt werden müssen
und jeweils von vorn in das Gerät ein entsprechend ausgebildeter Nagel eingesetzt
werden muß. Es versteht sich, daß ein solches Gerät, da ihm eine gewisse Gefährlichkeit
bei der Handhabung zugrundeliegt, nur dann ausgelöst werden kann, wenn eine spezielle
Abzugssicherung überwunden ist, die beispielsweise in einer Anpreßsicherung bestehen
kann, die so ausgelegt ist, daß die Zündung, beispielsweise über ein mechanisches
Gesperre, erst dann erfolgen kann, wenn mit vorgegebener Anpresskraft auf einen zu
nagelnden Gegenstand gedrückt und hierbei auch ein bestimmter Anpreßweg überwunden
worden ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Handgerät zum Einschrauben
von Schrauben so zu verbessern, daß es möglich ist, Schrauben ebenfalls unter Benutzung
des Grundprinzips beim Nagelgerät durch Auslösen von Ladungen setzen zu können, wobei
durch das durchlaufend dynamische Arbeiten und den schnellen Ablauf Hindernisse
beim Einschrauben, die häufiger auftreten und die sonst beispielsweise in einem Durchratschen
der Mitnahmeverbindung zwischen Schraubenkopf und dem jeweiligen Mitnahmebit auftreten,
problemlos überwunden werden können.
Vorteile der Erfindung
[0004] Das erfindungsgemäße Handgerät löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs und hat den Vorteil, daß einmal alle die Nachteile wegfallen, die
den bekannten netzbetriebenen oder Akkuschraubern innewohnen, nämlich Netzabhängigkeit
oder Erschöpfung der Batterien, ferner auch eine gewisse Umständlichkeit in der Bedienung
jeweils zu Beginn eines Schraubvorgangs. So ist das erfindungsgemäße Handgerät völlig
netzunabhängig und kann durch Ersetzen von in entsprechenden Wegwerfmagazinstreifen
enthaltenden Kartuschen unbegrenzt lange betrieben werden, mit dem Vorteil, daß durch
die starke, beim Auslösen einsetzende dynamische Kraft und die Wucht, die hierdurch
erzeugt wird, ein Einschrauben von Schrauben oder entsprechender, schraubenartig
ausgebildeter Befestigungsmittel ohne Vorbohren oder ohne Vormarkieren möglich ist.
[0005] Zwar ist es unter Voraussetzung bestimmter Materialien bei Akkuschraubern dann, wenn
mit Schlitzschrauben gearbeitet wird, auch möglich, durch ledigliches Ansetzen und
Betätigen des Schraubers eine Schraube in das Material einzutreiben; dies gelingt
jedoch nicht immer und erfordert eine erhebliche handwerkliche Fertigkeit. Tatsächlich
muß nämlich bei einem Akkuschrauber beim Ansetzen der Schraube zu Beginn eine erhebliche
axiale Druckkraft aufgebracht werden, und zwar vom Benutzer, damit die Schraube sich
bei ihrer Drehbewegung - und diese ist die einzige Bewegung, die ein Akkuschrauber
zu liefern imstande ist - auch in das Material axial bei gleichzeitiger Drehung hineinbewegt.
Überdrückt man aber, dann knickt das ganze nicht selten im Bereich der Schraubmitnahme
ab, wenn nämlich der Schraubbit aus der Kreuzschlitzfassung des Schraubenkopfes herausrutscht.
Dieses Abknicken ist zwangsläufig, da es meistens nicht gelingt, eine völlig gerade,
axiale Linie mit Schraube und dem an ihr angreifenden Akkuschrauber einzuhalten. Bei
einem Abknicken durch Schrägdrücken fällt die einzuschraubende Schraube herunter
und das Gerät prallt auf den Gegen stand oder die Wand auf, in welche die Schraube
einzuschrauben ist und verursacht dort nicht selten Kratzer und ähnliches, was unerwünscht
ist. Außerdem kann sich hier durch den ruckartigen Ablauf eine Verletzungsgefahr für
den Benutzer ergeben. Drückt man andererseits bei einem Akkuschrauber nicht so stark
an, dann besteht die Gefahr, daß die Schraube gar nicht zum Einschrauben gebracht
wird oder mit ihren ersten Gewindegängen nicht richtig greifen kann.
[0006] Im Gegensatz hierzu bringt das erfindungsgemäße Handgerät auch eine axiale Schubwirkung
auf, und zwar von erheblicher Kraft und Stärke, die durch das Trägheitsmoment des
üblicherweise mittelschweren Geräts noch unterstützt wird. Zu dieser axialen Schubwirkung
kommt die kräftige Drehmitnahme, so daß auch längere Schrauben in komplizierte Materialien
problemlos eingeschraubt werden können.
[0007] Vor allen Dingen läuft der Einschraubvorgang in Sekundenbruchteilen ab. wobei das
Gerät im Bereich der Aufnahme für die jeweilige Schraube, also im Bereich des Mitnahmebits
selbst bemüht ist, die Verbindung hier aufrechtzuerhalten, also nicht durchzurutschen,
und zwar durch den soeben schon erläuterten Effekt, daß nämlich der Aufnahmebit selbst
eine Axialbewegung durchführt, die natürlich, da die Schraube den aus dieser Axialbewegung
resultierenden Druck aufnehmen muß, zu einem festen Eingriff zwischen beispielsweise
dem Kreuzschlitz des Schraubenkopfes und dem Mitnahmebit führt. Im übrigen läuft der
ganze Einschraubvorgang so schnell ab, daß durch das dynamische Mitreißen und die
Wucht des Einschraubvorgangs ein mit erheblicher Stärke, aber weich und gleichmäßig
ablaufender Arbeitsvorgang sichergestellt ist, ohne daß es bei einem kurzzeitigen
stärkeren, von der Schraube beim Einschrauben entwickelten Gegendrehmoment zu einem
Lösen der Drehverbindung und einem Durchratschen kommen könnte.
[0008] Es ist ferner vorteilhaft, daß neben der Möglichkeit, in geeigneter Weise ein Schraubenmagazin
im vorderen Ansatzbereich des Schraubgeräts anzuordnen, so daß praktisch durchlaufend
und ohne Absetzen sehr schnell Schraubverbindungen gesetzt werden, sowohl die Einschraubgeschwindigkeit
als auch die Einschraubtiefe in beliebiger Weise geändert werden können, und zwar
mit Bezug auf die Einschraubgeschwindigkeit durch Änderung des auf einen Schraubkolben
ausgeübten Drucks, was durch entsprechende Änderung des Kalibers der einzusetzenden
Magazinkartuschen möglich ist und Änderung der Einschraubtiefe durch entsprechende
Anpassung von Gewindelänge und/oder -steilheit für den Schraubkolben, was ohne Schwierigkeiten
durch Wechseln der vorderen Einsätze möglich ist.
[0009] Dabei ist auch die Verwendung von sehr langen Gewindeführungen für den Schraubkolben
problemlos, da der durch die Schießapparatur erzeugte Druck auf Kolben bzw. Schraubkolben
des Geräts sich von einem anfänglichen Maximaldruck über die axiale Länge des Geräts
erheblich abflacht und vergleichmäßigt, wobei am vorderen Teil auch eine Schraubtiefenlehre
angeordnet werden kann, die durch Lösen der Eingriffbeziehung zwischen Schraubenkopf
und der sie antreibenden und lagernden Aufnahme bei völlig eingeschraubter Schraube
den Schraubvorgang automatisch beendet.
[0010] Ferner ist das erfindungsgemäße Handgerät auch in der Lage, besonders große Schrauben,
die in sehr harte Materialien einzuschrauben sind, zu verarbeiten und findet hier
auch ein bevorzugtes Anwendungsgebiet, so daß es beispielsweise denkbar ist, Schrauben
mit sehr tiefen Gewindegängen direkt in solche Materialien einzubringen, die bisher
für einen Schraubvorgang, jedenfalls ohne Dübeln, nicht geeignet gewesen sind, wie
etwa Beton- oder Ziegelwände u.dgl.; wenn man beispielsweise ein ledigliches Nageln
vermeiden möchte, weil Nägeln die spezielle Einkrallwirkung von Schrauben in das jeweilige
Material fehlt und daher durch eine lang andauernde, axiale Ziehwirkung aus dem Material
auch wieder herausgezogen werden könnten.
[0011] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Handgeräts zum Einschrauben von
Schrauben oder ähnlichen Befestigungsmitteln möglich. Besonders vorteilhaft ist dabei
die Möglichkeit, daß nach dem Auslösen und Setzen der Schraube die durch den Explosionsdruck
nach vorne geführten Arbeitsmittel innerhalb des Geräts, nämlich Druckkolben und
Schraubkolben allein durch den Rückstoß wieder in ihre ursprüngliche Ausgangsposition,
in welcher dann Arretiermittel einwirken, zurückgeführt werden, was ferner ein leichtes
Handhaben des Schraubgeräts einschließt, da die hierdurch bewirkten, gegenläufigen
Bewegungsabläufe sich gegenseitig durch die schnelle Abfolge in etwa aufheben.
Zeichnung
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt eine Seitenansicht
des erfindungsgemäßen Handgeräts zum Einschrauben von Schrauben, mit teilweiser Schnittdarstellung
bestimmter Komponenten, insgesamt stark schematisiert.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0013] Der Grundgedanke vorliegender Erfindung besteht darin, auf der Basis und unter Anwendung
des für sich gesehen bekannten Schießsystems eines Nagelgeräts, wie weiter vorn erläutert,
ein Handgerät zum Einschrauben von Schrauben oder ähnlichen Befestigungsmitteln zu
schaffen, wobei mindestens ein erster, sich lediglich axial in einer Führung bewegender
Druckkolben und ein zweiter von diesem angetriebener, gleichzeitig und zwangsgeführt
eine axiale und eine rotatorische Bewegung durchführender Schraubkolben vorgesehen
ist, der durch seine kombinierte Bewegung für das Einschrauben der in geeigneter Weise
an seinem vorderen Ende angeordneten Schraube verantwortlich ist.
[0014] Im einzelnen umfaßt die in der Zeichnung dargestellte Ausführungsform eines solchen
Handgeräts 10 zum Einschrauben von Schrauben o.dgl., welches auch als sogenannter
Schießschrauber bezeichnet werden kann, einen Handgriffbereich 10a sowie den Lager-
und Führungsmechanismus für die verschiedenen Kolben- und Zylinderaggregate, der
im Laufbereich 10b des Handgeräts 10 angeordnet ist.
[0015] Es ist nicht erforderlich, auf den speziellen Aufbau des Handgeräts im Abzugsbereich,
im Bereich der Magazinstreifenführung sowie des Brennkammer- oder Explosionskammerbereichs
genauer einzugehen, da die dort vorgesehenen Teile und Komponenten sowie deren Funktionen
gleich oder jedenfalls ähnlich ausgebildet sein können wie bei dem bekannten, nach
dem Kolbenprinzip arbeitenden Nagelgeräten; es ist daher ein von Hand zu betätigender
Abzug 11 vorgesehen, der über geeignete Gestänge und Verbindungselemente 12a, 12b,
12c, die lediglich sehr schematisch angedeutet sind, jeweils eine der Ladungen 13
auf dem Magazinstreifen 14 zur Explosion bringt. Der Magazinstreifen kann dabei zweckmäßigerweise
von unten in den Handgriffbereich eingeschoben werden und schiebt sich mit jedem "Schuß"
um eine Position nach oben durch. Hierbei kommt der Explosionsdruck in einer Kammer
15 zur Auswirkung, die auf mindestens einer Seite von einem ersten Kolben 16 begrenzt
ist, der in einer entsprechenden Kolbenführung 17 gleitverschieblich angeordnet ist.
Die Kolbenführung 17 kann ein zylindrisches Rohr sein, welches in geeigneter Weise
im Gehäuse 18 des Handgeräts gelagert ist. Die von dem mindestens einen oder ersten
Kolben 16 aufgenommene, axial in Richtung des Führungs- oder Lagerrohrs 17 zur Auswirkung
gelangende Druckenergie führt zu einer schnellen Axialbewegung dieses ersten Kolbens
16 in der Zeichenebene nach links, wobei dann ein erstes Ausführungsbeispiel so aufgebaut
sein kann, daß unmittelbar an diesem Kolben 16 ein kolbenstangenartiger, in der Zeichnung
nicht dargestellter Fortsatz befestigt ist, der auf einen weiteren Kolben 19 einwirkt
und auch diesen axial zu verschieben trachtet. Vorzugsweise befindet sich zwischen
diesen beiden Kolben 16 und 19 jedoch noch ein weiterer Druckübertragungs- und Ausgleichskolben
16a, der einer Dämpfung und Vergleichmäßigung der einwirkenden Druckenergie dient
und auch sicherstellt, daß der ursprünglich sehr steil einwirkende, auf die Zündung
der jeweiligen Ladung 13 zurückzuführende Druck sich über die axiale Länge und durch
die jeweiligen Dämpfungswirkungen der zwischengeschalteten Kolben gleichmäßig abflacht.
[0016] Es ergibt sich jedenfalls auf den weiteren Kolben 19 eine axiale Druckwirkung mit
der Maßgabe, daß hierdurch dieser Kolben 19 sowohl in axialer Richtung bewegt als
auch gleichzeitig durch eine innere Gewindeverzahnung 20 mit dem ihm zugeordneten
Führungsrohr 21 in eine Drehbewegung versetzt wird. Die Gewindeverzahnung 20 kann
so ausgebildet sein, daß im Inneren des Führungsrohrs 21 für den Drehkolben 19, wie
er im folgenden bezeichnet werden soll, ein Innengewinde 22, beispielsweise ein Trapezgewinde,
angeordnet ist, welches mit einem entsprechenden Außengewinde 23 am Drehkolben 19
kämmt. Es versteht sich, daß die Steilheit dieses Gewindes so ausgelegt ist, daß
durch die axiale Druckeinwirkung von dem oder den Kolben 16, 16a eine unmittelbare
Drehbewegung des Drehkolbens 19 hervorgerufen wird, die durch die beiden ineinandergreifenden
Gewinde 22 und 23 zwangsgeführt die Axialverlagerung des Drehkolbens 19 und dessen
gleichzeitige Drehbewegung bewirkt.
[0017] Dabei kann die Druckeinwirkung vom Zwischenkolben 16a auf den Drehkolben über einen
Stößel 24 mit kleinem Durchmesser erfolgen, so daß die Reibungseinflüsse zwischen
dem sich lediglich axial bewegenden Kolben 16 bzw. Zwischenkolben 16a und dem sich
mit gleicher Axialgeschwindigkeit bewegenden, hierbei aber gleichzeitig drehenden
Drehkolben 19 entsprechend reduziert sind.
[0018] Es versteht sich, daß das Führungsrohr 21 mit dem von ihm gelagerten Drehkolben 19
so lang gemacht werden kann, wie dies für das Einschrauben spezieller Schrauben im
Normalfall erforderlich ist, so daß eine entsprechende Anzahl von Gewindegängen des
Gewindes 20 untergebracht sind und daher auch sichergestellt ist, daß eine jeweilige
Schraube durch eine einzige Zündung voll in das Material oder den Gegenstand 25 eingeschraubt
werden kann, an welchem sie angesetzt ist. Die jeweils entsprechend vorgebbare Länge
des Führungsrohrs 21 mit seinem Innengewinde 22 ist durch die Unterbrechungsstelle
bei 26 angedeutet. Hierbei ist vorteilhaft, den vorderen, Führungsrohr und gegebenenfalls
Drehkolben 19 umfassenden Bereich mit unterschiedlichen Größen und Formen als Wechselkomponenten
(austauschbar) auszubilden; mit beliebiger Befestigung am Laufteil 10b, etwa durch
Bajonettverschluß.
[0019] Es ist ferner vorteilhaft, wenn zur Vermeidung einer unwillkürlichen Auslösung bzw.
zur Sicherstellung, daß nur dann die Ausgangsposition überwunden werden kann, wenn
ein vorgegebener Druck überschritten wird, noch eine Arretiersicherung einzubauen,
die bei 27 dargestellt ist und die beispielsweise aus einer Arretierkugel 28 besteht,
die von einer Vorspannungsfeder 29 in den Weg des Zwischenkolbens 16a durch eine entsprechende
Durchtrittsöffnung im Führungsraum 17 gedrückt wird. Wird ein entsprechender Druck
auf den Zwischenkolben 16a ausgeübt, dann kann dieser leicht die Kugel 28 wegdrücken
und der Schraubvorgang setzt ein.
[0020] Ferner kann es vorteilhaft sein, im vorderen Mündungsbereich ein Schraubenmagazin
30 vorzusehen, welches lediglich schematisch angedeutet ist und durch welches jeweils
neue Schrauben 31 zugeführt werden, beispielsweise durch einen geeigneten manuell
zu betätigenden Stellmechanismus, wodurch dann immer die nächste Schraube in den Bereich
der am Drehkolben 19 vorgesehenen Aufnahme für die Schraube gelangt.
[0021] Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel kann diese Aufnahme lediglich
von einem mit dem Drehkolben 19 verbundenen stangenförmigen Fortsatz 32 gebildet sein,
der an seinem vorderen Ende etwa eine übliche Schraubendreher-Kreuzschlitzkonfiguration
aufweist und daher in den entsprechenden Kreuzschlitz-Schraubenkopf der jeweils einzuschraubenden
Schraube 31 eingreifen kann, beispielsweise auch noch zusätzlich eine magnetische
Haltewirkung auf diese, wie für sich gesehen bekannt, ausüben kann.
[0022] Bei der dargestellten Zeichnung sind die Arbeitskomponenten in der Zeichenebene rechts
zur Unterbrechungsstelle 26 in der Ausgangsposition gezeigt, aus welcher sie sich,
nämlich die Kolben 16, 16a und der Drehkolben 19 dann bei Auslösen der jeweiligen
Ladung 13 in der Zeichenebene nach links zunächst schlagartig und dann vergleichmäßigt,
bewegt. Links der Unterbrechungsstelle ist ein teilweise schon durchgeführter Einschraubvorgang
gezeigt, wobei der Drehkolben 19 auf einen durch eine geeignete Druckfeder o.dgl.
gebildeten federnden Anschlag 32 auffahren kann, wodurch zum Ende der Einschraubbewegung
auch die Dynamik der Drehbewegung und die Aufprallwucht abgebremst und die Schraube
nicht überdreht wird.
[0023] An dieser Stelle sind eine Vielzahl von Modifikationen möglich, auf die nicht im
einzelnen eingegangen zu werden braucht, da sie für den Fachmann verständlich sind;
so kann eine vordere Anschlagplatte 34 vorgesehen sein, die, als Schraubtiefenanschlag
wirkend, den Schraubvorgang dann abbricht, wenn das Handgerät voll an der Gegenfläche
des Materials 25 anliegt; es ist aber auch möglich, den Schraubvorgang überhaupt
so zu beginnen, daß bei entsprechend weit in das Gerät zurückgezogenem Drehkolben
19 die Anschlagfläche 34 von Anfang an an der Gegenfläche des Materials 25 anliegt
und der Schraubvorgang bei verdeckter Schraube so lange durchgeführt wird, bis diese
in das Material eingeschraubt ist, was durch geeignete Anschläge für den Drehkolben
19 problemlos realisiert werden kann.
[0024] Es ist ferner möglich, entsprechende Auslösesicherungen vorzusehen, die ein Zünden
der Ladung 13 immer nur dann gestattet, wenn auf die Schraubenspitze ein entsprechender
Druck ausgeübt wird, was beispielsweise durch geeignete Sensoren oder durch eine entsprechende
mechanische Übertragung und Auslösung oder Freigabe des Drückergestänges 12a, 12b,
12c möglich ist. Es ist schließlich möglich, so wohl die Freigabe des Schusses und/oder
dessen Auslösung elektrisch zu überwachen, wozu eine Vielzahl geeigneter Sensoren,
beispielsweise Drucksensoren und Zündmechanismen zur Verfügung stehen. Geeignete,
wiederaufladbare Batterien können im Handgriff des Geräts angeordnet werden und erschöpfen
sich nur sehr langsam, da sie, im Gegensatz zu den Akkuschraubern, lediglich Steuerleistungen
erbringen müssen und die Arbeitsleistung durch das Zünden der Ladung 13 geliefert
wird.
[0025] Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
1. Handgerät zum Einschrauben von Schrauben oder ähnlichen Befestigungsmitteln in
beliebige Gegenstände, Wände, Paneele o.dgl., mit einem Handgriff, mit Mitteln zur
Erzeugung einer die jeweils einzuschraubende Schraube mitnehmenden Drehbewegung und
einem den Schraubvorgang in Gang setzenden Abzug, gekennzeichnet durch
a) mindestens einen ersten in einer Längsführung (17) angeordneten Kolben (16, 16a);
b) einem durch lediglichen axialen Druck von dem mindestens ersten Kolben (16, 16a)
eine gleichzeitige Axialverschiebung mit zwangsgeführter Drehbewegung durchführenden
Drehkolben (19);
c) einer die jeweilige einzuschraubende Schraube haltende, mit dem Drehkolben (19)
verbundene Aufname oder einem Einsatz;
d) durch eine für sich bekannte, nach dem Kolbenprinzip arbeitende und eine axiale
Druckwirkung auf den mindestens ersten Kolben (16, 16a) durch Zündung einer eine
Verbrennung bewirkenden Ladung erzeugende Schießapparatur.
2. Handgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der unter dem Explosionsdruck
der gezündeten Ladung (13) zurückweichende erste Kolben (16) zur Abflachung und Vergleichmäßigung
der weitergetragenen Druckwirkung einen Zwischenkolben (16a) beaufschlagt, der seinerseits
auf den über ein Gewinde mit seinem Führungsrohr (21) verzahnten Drehkolben (19)
axial einwirkt, so daß letzterer sich mit einer koordinierten gleichzeitigen Axial-
und Drehbewegung nach vorn bewegt und die an ihm mindestens mittelbar angeordnete
Schraube (31) in ein entsprechendes Gegenmaterial (25) einschraubt.
3. Handgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde (22)
zwischen dem Drehkolben (19) und seinem Führungsrohr (21) ein Trapezgewinde mit einer
solchen Steilheit und auf die jeweils einzuschraubende Schraube abgemessenen Länge
ist, daß die vom Drehkolben (19) gehaltene Schraube mit einer Auslösung in das Gegenmaterial
(25) einschraubbar ist.
4. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der vom
ersten Kolben (16) axial angetriebene Zwischenkolben (16a) mit einer Kolbenstangenverlängerung
(24) auf die zugewandte Rückseite des Drehkolbens (19) einwirkt.
5. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein der
Positionsarretierung des Zwischenkolbens (16a) dienender Anschlag vorgesehen ist.
6. Handgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag von einer teilweise
im Weg des Zwischenkolbens (16a) unter Federvorspannung gehaltene Kugel (28) gebildet
ist.
7. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schraubenzuführmagazin
(30) vorgesehen ist, aus welchem in entsprechender schneller Abfolge in die Gegenfläche
(25) einzuschraubende Schrauben im Bereich der Aufnahme am Drehkolben (19) gebracht
werden.
8. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der das
vordere Führungsrohr (21) und den Drehkolben (19) enthaltende Bereich des Handgeräts
austauschbar ist, zur Anpassung an unterschiedliche Schrauben und deren unterschiedliche
Anzahl von Gewindegängen.
9. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine vordere
Anschlagfeder (33) vorgesehen ist, die die Endposition des Drehkolbens (19) nach
Schußauslösung bestimmt und gegebenenfalls dessen Rückführung in die Ausgangsposition
bewirkt.