(19)
(11) EP 0 236 703 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.09.1987  Patentblatt  1987/38

(21) Anmeldenummer: 87100890.0

(22) Anmeldetag:  23.01.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E01B 1/00, E01B 9/68
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 12.03.1986 DE 3608115

(71) Anmelder: CLOUTH Gummiwerke AG
D-50733 Köln (DE)

(72) Erfinder:
  • Ortwein, Hermann
    D-5000 Köln 60 (DE)
  • Vorwald, Josef
    D-5024 Pulheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Körperschalldämmendes Schienenlager


    (57) Bei einem körperschalldämmenden Schienenlager für Schienenfahrzeuge ruhen die Schienen (1) auf Schwellen (2), Metallplatten o. dgl., die sich über an deren Um­fang angeordnete schräg gestellte elastische Zwischen­lagen (3), wie Gummiplatten, Gummi-Metall-Lager o. dgl., gegen mit dem Fundament (4) verbundene Lagerrahmen (5) abstützen. Unterhalb der Schwellen (2) o. dgl. ist eine weitere elastische Zwischenlage (6) angeordnet, die nur an den Schwellen (2) o. dgl., oder nur an dem Fundament (4) anliegt, so daß zwischen der weiteren elastischen Zwischenlage (6) und den Schwellen (2) o. dgl. bzw. zwischen der weiteren elastischen Zwischenlage (6) und dem Fundament (4) ein Abstand vorhanden ist. Die schräg gestellten elastischen Zwischenlagen (3) sind so bemessen, daß ihre maximale Einfederung bereits bei Normalbelastung des Schienen­lagers - die durch ein normal beladenes Schienenfahr­zeug ausgeübt wird - erreicht wird. Der Abstand (A2) zwischen der weiteren elastischen Zwischenlage (6) und den Schwellen (2) bzw. der Abstand (A4) zwischen der weiteren elastischen Zwischenlage (6) und dem Funda­ment (4) ist so bemessen, daß er bei Erreichen der Normalbelastung des Schienenlagers den Wert Null an­nimmt, so daß die weitere elastische Zwischenlage (6) schon dann zur Abstützung der Schwellen o. dgl. bei­trägt, wenn ein Schienenfahrzeug mit einer geringfügig höheren als der normalen Belastung über das Schienen­lager fährt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein körperschalldämmendes Schienenlager für Schienenfahrzeuge, bei dem die Schienen auf Schwellen, Metallplatten o. dgl. ruhen, die sich über an deren Umfang angeordnete schräg ge­stellte elastische Zwischenlagen, wie Gummiplatten, Gummi-Metall-Lager o. dgl.,gegen mit dem Fundament verbundene Lagerrahmen abstützen, und bei dem unterhalb der Schwellen o. dgl. eine weitere elastische Zwischen­lage angeordnet ist, die nur an den Schwellen o. dgl. oder nur an dem Fundament anliegt, so daß zwischen der weiteren elastischen Zwischenlage und den Schwellen o. dgl. bzw. zwischen der weiteren elastischen Zwischen­lage und dem Fundament ein Abstand vorhanden ist.

    [0002] Körperschalldämmende Schienenlager der vorgenannten Art (vgl. z. B. DE-OS 28 28 713) sind so gestaltet, daß ihre maximale Einfederung bei Vollast erreicht wird. Bei steigender Belastung des Schienenlagers verringert sich der Abstand zwischen der weiteren elastischen Zwischenlage und den Schwellen o. dgl. bzw. zwischen der weiteren elastischen Zwischenlage und dem Funda­ment immer mehr und nimmt schließlich - bei Erreichen der Vollast - den Wert Null an. Erst bei Überschreiten der Vollast tritt die weitere elastische Zwischenlage in Funktion; sie dient also gewissermaßen als Notan­schlag, der eine Beschädigung des Schienenlagers bei etwaiger Überschreitung der Vollast verhindert. Da jedoch bei etwa 95 % des täglichen Verkehrs die Be­lastung unterhalb der Vollast liegt, ist während dieser Zeit die Körperschalldämmung nicht optimal. Die wäh­rend der genannten 95 % des täglichen Verkehrs auf­tretende Durchschnittsbelastung, die als Normal­ belastung bezeichnet wird, beträgt etwa 70 bis 80 % der Vollast. Gerade während der verkehrsruhigeren Zeiten wäre aber eine besonders gute Körperschall­dämmung zweckmäßig, weil bei geringerer Inanspruch­nahme des Schienenverkehrs auch der Straßenverkehr geringer ist und somit der auf den Straßenverkehr zurückzuführende Geräuschpegel erheblich niedriger ist als während der Hauptverkehrszeiten. Je niedriger nämlich der vom Straßenverkehr ausgehende Geräusch­pegel ist um so stärker wirkt sich der von den Schienen­fahrzeugen ausgehende Körperschall aus.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Schienenlager der genannten Art so auszubilden, daß eine optimale Körperschalldämmung bei Normalbelastung des Schienenlagers erreicht wird.

    [0004] Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht darin, daß die schräg gestellten elastischen Zwischenlagen so bemessen sind, daß ihre maximale Einfederung bereits bei Normalbelastung des Schienenlagers - die durch ein normal beladenes Schienenfahrzeug ausgeübt wird - erreicht wird, und daß der Abstand zwischen der weite­ren elastischen Zwischenlage und den Schwellen bzw. der Abstand zwischen der weiteren elastischen Zwischenlage und dem Fundament so bemessen ist, daß er bei Erreichen der Normalbelastung des Schienenlagers den Wert Null annimmt, so daß die weitere elastische Zwischenlage schon dann zur Abstützung der Schwellen o.dgl. bei­trägt, wenn ein Schienenfahrzeug mit einer geringfügig höheren als der normalen Beladung über das Schienen­lager fährt.

    [0005] Damit bei Überschreitung der Normalbeladung der Schienen­fahrzeuge ein allmählicher Übergang von der weicheren - durch die schräg gestellten elastischen Zwischenlager gebildete - auf die härtere - durch die weitere elastische Zwischenlage gebildete - Feder erfolgt, ist in Ausgestaltung der Erfindung die Weitere elastische Zwischenlage mit Ausnehmungen versehen.

    [0006] Statt der Ausnehmungen kann die weitere elastische Zwischenschicht auch mit Rippen, Wülsten o. dgl. ver­sehen sein, wobei in weiterer Ausgestaltung der Erfin­dung die Wülste kegel- oder pyramidenförmig ausge­bildet sind.

    [0007] In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Er­findung jeweils im Querschnitt dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 ein Schienenlager, bei dem auf dem Fundament eine weitere elastische Zwischenlage angeordnet ist;

    Fig. 2 ein Schienenlager, bei dem unter der Schwelle eine weitere elastische Zwischenlage angeordnet ist.



    [0008] Das in Fig. 1 dargestellte Schienenlager besteht aus einer die Schiene 1 tragenden, als Rippenplatte ausge­bildeten Schwelle 2, die sich über schräg gestellte elastische Zwischenlagen 3 gegen mit dem Fundament 4 verbundene Lagerrahmen 5 abstützt. Eine weitere elastische Zwischenlage 6 ist auf dem Fundament 4 angeordnet, derart, daß zwischen der Schwelle 2 und der Oberfläche der elastischen Zwischenlage 6 ein Abstand A2 verbleibt. Die weitere elastische Zwischen­lage 6 ist an ihrer Oberseite mit Ausnehmungen 7 ver­sehen.

    [0009] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Schienenlager ist eine weitere elastische Zwischenlage 6 an der Unterseite der Schwelle 2 befestigt. An der elastischen Zwischenlage 6 sind Wülste 8 vorgesehen, die kegel- oder pyramiden­förmig ausgebildet sind. Die Wülste 8 der elastischen Zwischenlage 6 haben vom Fundament 4 einen Abstand A4.


    Ansprüche

    1. Körperschalldämmendes Schienenlager für Schienen­fahrzeuge, bei dem die Schienen auf Schwellen, Metallplatten o. dgl. ruhen, die sich über an deren Umfang angeordnete schräg gestellte elastische Zwischenlagen, wie Gummiplatten, Gummi-Metall-Lager o. dgl.,gegen mit dem Fundament verbundene Lager­rahmen abstützen, und bei dem unterhalb der Schwellen o. dgl. eine weitere elastische Zwischenlage ange­ordnet ist, die nur an den Schwellen o. dgl. oder nur an dem Fundament anliegt, so daß zwischen der weiteren elastischen Zwischenlage und den Schwellen o. dgl. bzw. zwischen der weiteren elastischen Zwischenlage und dem Fundament ein Abstand vorhanden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die schräg gestellten elastischen Zwischen­lagen (3) so bemessen sind, daß ihre maximale Ein­federung bereits bei Normalbelastung des Schienen­lagers - die durch ein normal beladenes Schienen­fahrzeug ausgeübt wird - erreicht wird, und daß der Abstand (A2) zwischen der weiteren elastischen Zwischenlage (6) und den Schwellen (2) bzw. der Abstand (A4) zwischen der weiteren elastischen Zwischen­lage (6) und dem Fundament (4) so bemessen ist, daß er bei Erreichen der Normalbelastung des Schienen­lagers den Wert Null annimmt, so daß die weitere elastische Zwischenlage (6) schon dann zur Ab­stützung der Schwellen o. dgl. beiträgt, wenn ein Schienenfahrzeug mit einer geringfügig höheren als der normalen Beladung über das Schienenlager fährt.
     
    2. Körperschalldämmendes Schienenlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere elastische Zwischenlage (6) mit ausnehmungen (7) versehen ist.
     
    3. Körperschalldämmendes Schienenlager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere elastische Zwischenlage (6) mit Rippen, Wülsten (8) o. dgl. versehen ist.
     
    4. Körperschalldämmendes Schienenlager nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wülste (8) kegel­oder pyramidenförmig ausgebildet sind.
     




    Zeichnung