(19)
(11) EP 0 237 465 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.09.1987  Patentblatt  1987/38

(21) Anmeldenummer: 87730006.1

(22) Anmeldetag:  23.01.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B01D 53/26, F25D 17/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 23.01.1986 DE 8601822 U

(71) Anmelder: Appelt, Werner
D-1000 Berlin 30 (DE)

(72) Erfinder:
  • Langner,Hans-Jürgen
    D-1000 Berlin 46 (DE)
  • Sanner,Rainer
    D-1000 Berlin 47 (DE)

(74) Vertreter: Scholz, Hartmut, Dipl.-Ing. Patentanwalt 
Rheinstrasse 64
12159 Berlin
12159 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Stabilisierung der Luftfeuchtigkeit in gekühlten Räumen


    (57) Im dem Gehäuse (11) einer Luftdurchsatzbehälter (10) sind luftfeuchtigkeitsadsorbierende Mineraleinlagen (23) aus einem Aluminumsilikat in Gewebebeutel (24) deponiert, Die Gewebebeutel (24) sind mit luftdurchlässigen Drahtgittern (21, 22) auf Tragschienen (16, 17, 18) gahalten. Nur die Stirnwände (13, 14) des Gehäuses (11) sind luftdurchlässig; an einer Stirnwand sind ein oder mehrere Ventilatoren (25) zur Erzeugung einer Luftströmung durch das Gehäuse angebracht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Stabilisierung der Luftfeuchtigkeit in gekühlten Räumen und Kühlräumen mittels eines Luftfeuchtigkeit aufnehmenden und abgebenden Aluminiumsilikats.

    [0002] In gekühlten Räumen ist der in der mitgekühlten Luft vorhandene absolute Wassergehalt eine wesentliche Größe für die erreichbare Kühlleistung, da sich die vorhandene Luftfeuchtigkeit als Eis an dem Kühlsystem niederschlägt. Mit zunehmender Eisschicht wird die Kühlleistung des Verdampfers geringer und damit der Energiebedarf, der zum Erreichen der Solltemperatur erforderlich ist, gößer. Bei jedem Öffnen des Kühlraums, beispielsweise einer Lagerhalle oder eines Kühltransporters, strömt Luft ein, die mit einem höheren Wassergehalt beladen ist.

    [0003] Es herrscht in der Kühltechnik das Bestreben, die relative Luftfeuchtigkeit in dem gekühlten Raum und im Kühlraum niedrig zu halten. Verwendet wird dafür ein hygroskopisches Mineral, das im Bedarfsfall auch Feuchtigkeit an die Umgebung abgeben kann. Dieses als Zeolith bekannte Mineral wird als solches in dem jeweils gekühltn Raum oder Kühlraum, dessen Luftfeuchtigkeit stabilisiert werden soll, deponiert wird. Die zu deponierende Mineralmenge richtet sich dabei nach der zu erwartenden relativen Luftfeuchtigkeitsmenge. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Luftfeuchtigkeit auf diese Weise nicht ausreichend herabgesetzt wird, als Folge davon treten auch weiterhin Vereisungen auf.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, die die relative Luftfeuchtigkeit verringert, dazu eine große, frei zugängliche Minderaloberfläche anbietet, einen guten Luftdurchsatz gewährleistet.

    [0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch Adsorberkristallite der allgemeinen Formel

    Xm Yp 02p . n H2O,

    wobei X = Natrium (Na)

    Y = Silizium, Aluminium (Si, Al) und

    n = eine Zahl zwischen 2 bis 14 ist, sowie durch eine Vorrichtung, bestehend aus einem quaderförmigen Gehäuse mit luftfdurchtrittsfreien Stirnseiten und mit etagenförmigen, engmaschigen, luftdurchläsigen Zwischenböden, zwischen denen grobmaschige, luftdurchlässige Gewebebeutel lagern, die mit aktiven Adsorberkristalliten gefüllt sind, und mit mindestens einen, an einer der Stirnseiten angeordneten Ventilator.



    [0006] Durch diese Maßnahmen wird ein Luftdurchsatzbehälter ge- schaffen, in dem die in dem gekühlten Raum oder Kühlraum. vorhandene Luft zwangsumgewälzt wird. Durch diese Anordnung wird eine große Oberfläche des luftfeuchtigkeitstabilisie- renden Minerals geschaffen. Der Luftdurchsatz wird dabei erhöht und das vorhandene Mineral besser ausgenutzt.

    [0007] Durch diesen so erhöhten Wirkungsgrad kann die absolute Menge des benötigten Minerals verringert und damit die Kosten für die Luftstabilisierung in einem gekühlten Raum erheblich verringert werden. Ferner wird die Qualität des Kühlguts verbessert und die Vereisung an den Verdampferlamellen wirksam verhindert.

    [0008] Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind in den Unteransprüchen beschrieben. Die Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben.

    [0009] Der Luftdurchsatzbehälter 10 besteht im wesentlichen aus einem flachen, quaderförmigen Gehäuse 11 mit einem Gehäusedeckel 12, einer Bodenfläche 15 und Seitenwänden 19. Der Gehäusedeckel 12 ist luftundurchlässig und über Befestigungsmittel 28 lösbar mit Seitenwandrändern 29 der ebenfalls luftundurchlässigen Seitenwände 19 verbunden.

    [0010] Dem Gehäusedeckel 12 gegenüberliegend ist das Gehäuse 11 mit einer ebenfalls luftundurchlässige Bodenfläche 15 versehen. Die vordere Stirnwand 13 und die hintere Stirnwand 14 bestehen aus einem Rahmen 36 mit einem Streckmetallgitter 37, vorzugsweise einem Aluminium-Rahmen und Aluminium-Streckmetallgitter. Die Stirnwände 13 und 14 sind zum Ein-und Auslaß der zu behandelnden Luft bestimmt. Die Strömungsrichtung ist reversierbar. Die Luftströmung wird durch einen oder mehrere Ventilatoren 25 bewirkt, die an der hinteren Stirnwand 14 angebracht sind.

    [0011] An den Seitenwänden 19 sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel eine untere Tragschiene 16, eine mittlere Tragschiene 17 und eine obere Tragschiene 18 befestigt. Die Tragschienen 16, 17 und 18 erstrecken sich von der vorderen Seitenwand 13 bis zu einem hinteren Anschlag 27, mit dem ein freier Raum 30 vor den Ventilatoren 25 reserviert ist.

    [0012] In die aus U-Profilen bestehenden Tragschienen 16, 17 und 18 ist je ein Mineralmatte 20 eingelegt. Die Mineralmatten 20 bestehen aus einem unteren Drahtgitter 21 und einem oberen Drahtgitter' 22, zwischen denen sich eine Mineraleinlage 23 befindet. Die Mineraleinlage 23 besteht aus einer Vielzahl, im wesentlichen rechteckigen Gewebebeuteln 24, in denen sich die aktiven Adsorberkristallite befinden, welche die Luftfeuchtigkeit stabilisieren. Die Gewebebeutel 24 sind gut luftdurchlässig und sehr flach ausgebildet. Die Drahtgitter 21 und 22 bestehen ebenfalls aus Aluminium-Streckmetall, sie sind an ihren Längs- und Stirnseiten über Rollbänder 31 zu einer einstückigen, in die Tragschienen 16, 17 und 18 schiebbaren Einheit verbunden.

    [0013] Zur Kontrolle des relativen Luftfeuchtigkeitsgehaltes sind dem Luftdurchsatzbehälter 10 ein oder mehrere Feuchtigkeitsmeßgeräte 26 zugeordnet, welches mit Messfühlern 32 die relative Luftfeuchtigkeit der umgebenden Luft messen. Zur leichten Überwachung der einwandfreien Funktion des Luftdurchsatzbehälters 10 bzw. des Ventilators 25, ist mindestens eine Funktionsleuchte 33 vorgesehen. Die Funktionsleuchten 33 sind vorzugsweise an dem Gehäuse 11 oder an einer außerhalb des gekühlten Raumes aufgestellten externen Steuerungs- und Regelungseinheit 35 befestigt. Das Gehäuse 11 ist über einen Netzanschlußstecker 34 mit eine geeigneten, nicht näher dargestellten Stromquelle verbunden.

    [0014] 

    10 Luftdurchsatzbehälter

    11 Gehäuse

    12 Gehäusedeckel

    13 vordere Stirnwand

    14 hintere Stirnwand

    15 Bodenfläche

    16 untere Tragschiene

    17 mittlere Tragschiene

    18 obere Tragschiene

    19 Seitenwand

    20 Mineralmatte

    21 unteres Drahtgitter

    22 oberes Drahtgitte

    23 Mineraleinlage

    24 Gewebebeutel

    25 Ventilator

    26 Feuchtigkeitsfühler

    27 hinterer Anschlag

    28 Befestigungsmittel

    29 Seitenwandrand

    30 Raum

    31 Rollband

    32 Meßfühler

    33 Funktionsleuchte

    34 Netzanschlußstecker

    35 Steuer- und Regelungseinheit

    36 Rahmen

    37 Streckmetallgitter




    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Stabilisierung der Luftfeuchtigkeit in gekühlten Räumen und Kühlräumen mittels eines Luftfeuchtigkeit aufnehmenden und abgebenden Aluminiumsilikats, gekennzeichnet durch Adsorberkristallite der allgemeinen Formel

    wobei X = Natrium (Na)

    Y = Silizium, Aluminium (Si, Al) und

    n = eine Zahl zwischen 2 bis 14 ist.


     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein quaderförmiges Gehäuse (11) mit luftfdurchtrittsfreien Stirnseiten (13, 14) und mit etagenförmigen, engmaschigen, luftdurchläsigen Mineralmatten (20), zwischen denen grobmaschige, luftdurchlässige Gewebebeutel (24) lagern, die mit aktiven Adsorberkristalliten gefüllt sind, und durch mindestens einen, an einer der Stirnseiten (14) angeordneten Ventilator (25).
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mineralmatten (20) aus einem unteren Drahtgeflecht (21) und einem oberen Drahtgeflecht (22) besteht, zwischen denen die Mineraleinlage (23) aus Adsorberkristalliten in flachen, quaderförmigen, luftdurchlässigen Gewebebeuteln (24) gehalten sind.
     
    4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (11) mit einem Feuchtigkeitsfühler (26) versehen ist, wobei dem Feuchtigkeitsfühler (26) ein oder mehrere, die Istzustände in dem Gehäuse (11) messende Meßfühler (32) zugeordnet sind.
     
    5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilatoren (25) durch die Luftfeuchtigkeitsfühler (26) nach einer variablen Vorgabe steuerbar sind.
     
    6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (11) mit einer oder mehreren Funktionsleuchten (33) versehen ist.
     
    7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 6, gekennzeichnet durch eine externe, außerhalb des gekühlten Raumes installierte Steuer- und Regelungseinrichtung (35).
     




    Zeichnung