[0001] Die Erfindung betrifft ein pulverkraftbetriebenes Setzgerät zum Eintreiben von Befestigungselementen,
wie Nägel, in Untergründe, mit in einem Gehäuse aus einer vorderen Stellung nach
rückwärts in Zündbereitschaftsstellung verschiebbarem Mündungsteil, einem das Mündungsteil
seitlich überragenden Führungsprofil mit einem Schieber zum Vorschub der Befestigungselemente
aus dem Führungsprofil in die Mündungsbohrung, wobei der Schieber von einer Ausgangsstellung
in eine von den Befestigungselementen befreite Endstellung verschiebbar ist.
[0002] Bekannte pulverkraftbetriebene Setzgeräte verfügen in der Regel über eine Anpresssicherung,
die gewährleistet, dass ein Zünden der Treibladung nur möglich ist, wenn das Gerät
mit seinem Mündungsteil in Setzrichtung gegen einen Untergrund gepresst wird. Das
Mündungsteil ist hierzu in einem Gehäuse nach rückwärts in eine Zündbereitschaftsstellung
verschiebbar, wobei meistens die Spannfeder eines an sich bekannten Zündmechanismus'
komprimiert wird.
[0003] Um diese Sicherheitsfunktion auch bei Setzgeräten mit das Mündungsteil seitlich überragendem
Führungsprofil, in welchem ein Schieber für die Zuführung der Befestigungselemente
gelagert ist (DE-OS 24 33 642) mit einfachen Mitteln sicherzustellen, liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anpressicherung zu schaffen, die das Auslösen
eines Zündvorganges ausschliest, wenn sich kein Befestigungselement in der Mündungsbohrung
befindet.
[0004] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass der Schieber eine in der Endstellung
in die Axialprojektion der Stirnfläche des Gehäuses ragende, das Verschieben des Mündungs
teiles in die Zündbereitschaftsstellung unterbindende Anschlagschulter aufweist.
[0005] In der von den Befestigungselementen befreiten Endstellung, das heisst wenn auch
das letzte Befestigungselement die Mündungsbohrung verlassen hat, befindet sich der
Schieber mit einer Anschlagschulter in der Axialprojektion und damit in der Verschiebebahn
der Stirnfläche des Gehäuses. Wird in diesem Zustand das Gehäuse gegen den Untergrund
gepresst, verschiebt sich das Gehäuse gegenüber dem Mündungsteil nur bis zum Auflaufen
der Stirnfläche des Gehäuses an der Anschlagschulter. Dieser nur geringfügige Verschiebeweg
reicht nicht aus, um die Zündbereitschaftsstellung zu erlangen. Dies kann beispielsweise
dadurch erzielt werden, dass ein stiftförmiger Vorsprung auf eine ausserhalb des Führungsprofils
liegende Anschlagschulter des Schiebers aufläuft. Das Führungsprofil kann offen, mit
im wesentlichen U-förmigem Querschnitt, oder als geschlossenes Kastenprofil gestaltet
sein. Dabei stützt sich der Schieber mit Vorteil am Boden des Führungsprofils in Setzrichtung
ab.
[0006] Mit Vorteil ist die Anschlagschulter von der dem Gehäuse zugewandten Stirnseite des
Schiebers gebildet. Die Nutzung dieser Stirnseite als Anschlagschulter erübrigt separate
Massnahmen, so dass es sich hierbei um eine besonders einfach ausgebildete Form des
Schiebers handelt.
[0007] Vorzugsweise ist die Anschlagschulter von dem zum Gehäuse hin von einem kastenförmigen
Führungsprofil freigelegten Bereich der Stirnseite des Schiebers gebildet. Das kastenförmige
Führungsprofil weist hierzu in der Axialprojektion der Stirnfläche des Gehäuses eine
fensterartige Ausnehmung für das Gehäuse auf.
[0008] Die kastenförmige Ausbildung des Führungsprofils bietet eine sichere und geschützte
Führung der Befestigungselemente. Zum Beschicken des Führungsprofils mit Befestigungselementen
lässt sich dieses zweckmässig von der Seite her durch Abneh men oder Aufschwenken
einer Seitenwand öffnen. In geöffneter Stellung kann auch der Schieber in seine Ausgangsstellung
zurückgebracht werden. Die Anschlagschulter des Schiebers ist im kastenförmigen Führungsprofil
vor Beschädigung von aussen geschützt, so dass eine störungsfreie Funktion gewährleistet
wird.
[0009] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung wird die Anschlagschulter in Vorschubrichtung
des Schiebers von einer Zuführnase für die Befestigungselemente überragt. Die Zuführnase
kann gegenüber der Anschlagschulter in Setzrichtung versetzt sein. Dadurch behindert
die Zuführnase, wenn sie sich beispielsweise beim Zuführen des oder der letzten Befestigungselemente
in der Axialprojektion der Stirnfläche des Gehäuses befindet, das Erlangen der Zündbereitschaftsstellung
des Mündungsteiles nicht.
[0010] Um zu erreichen, dass die Zuführung der Befestigungselemente sowie das Erlangen der
Endstellung des Schiebers nicht von Hand erfolgen muss, ist, in Weiterbildung der
Erfindung, ein den Schieber von der Ausgangsstellung in die Endstellung treibendes
Federelement vorgesehen. Das Federelement kann als Zug- oder Druckfeder ausgebildet
sein.
[0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand einer Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel
wiedergibt, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Ein Setzgerät in Ruhestellung, im Vorderbereich im Längsschnitt, mit Befestigungselementen
bestückt;
Fig. 2 einen Schnitt durch das Führungsprofil nach Fig. 1, gemäss Schnittverlauf II-II;
Fig. 3 den Vorderbereich des Setzgerätes nach Fig. 1, in Zündbereitschaftsstellung;
Fig. 4 den Vorderbereich des Setzgerätes nach Fig. 1, in von den Befestigungselementen
befreitem, angepresstem Zustand.
[0012] Das in Fig. 1 dargestellte, insgesamt mit 1 bezeichnete Setzgerät verfügt über ein
Gehäuse 2 mit seitlich abragendem Handgriff 3 und einem diesem zugeordneten Trigger
4 zum Auslösen der Zündung einer Pulvertreibladung. Wie an sich bekannt und deshalb
nicht dargestellt, sitzt die Pulvertreibladung in einer Lageröffnung eines Laufes
und befindet sich in Zündbereitschaftsstellung des Setzgerätes 1 im Wirkbereich eines
vom Trigger 4 ansteuerbaren Zündorgans. Das Gehäuse 2 ist in Setzrichtung von einem
Mündungsteil 5 überragt, das aus der in Fig. 1 gezeigten Ruhestellung in die der Fig.
3 entnehmbare Zündbereitschaftsstellung nach rückwärts verschiebbar ist. Eine Mündungsbohrung
6 führt einen andeutungsweise erkennbaren Kolben 7, der durch Beaufschlagung mit Pulvertreibgasen
in der Mündungsbohrung 6 nach vorne beschleunigt werden kann.
[0013] Dem Mündungsteil 5 ist ein kastenförmiges, insgesamt mit 8 bezeichnetes Führungsprofil
lagefest zugeordnet. Der Führungskanal 9 des Führungsprofils 8 mündet seitlich in
die Mündungsbohrung 6. Wie die Fig. 2 verdeutlicht, besteht das Führungsprofil 8 aus
einem im Querschnitt U-förmigen Grundkörper 11 und einer diesen verschliessenden
abnehmbaren Seitenwand 12 mit L-förmigem Querschnitt. Die Seitenwand 12 wird am Grundkörper
11 beispielsweise durch Schnappverbindung in an sich bekannter Weise festgelegt.
An einer Rückwand 13 des Grundkörpers 11 stützt sich eine beispielsweise aus Bandmaterial
bestehende Druckfeder 14 ab, die auf einen insgesamt mit 15 bezeichneten Schieber
einwirkt. Der Schieber 15 ist über Führungsleisten 16, 17 in Führungskanal 9 seitengeführt
gelagert.
[0014] Die dem Gehäuse 2 zugewandte Stirnseite 18 der Führungsleiste 17 bildet mit einem
vorschubrichtungsseitigen Bereich eine Anschlagschulter 19. Die Anschlagschulter 19
wird in Vorschub richtung des Schiebers 15 von einer Zuführnase 21 überragt. Die
Zuführnase 21 wirkt auf eine Serie nebeneinandergereihter, insgesamt mit 22 bezeichneter
Befestigungselemente ein.
[0015] Die Befestigungselemente 22 bestehen jeweils aus einem Nagel 23 und einer Führungsbüchse
24 aus Kunststoff, wie die Fig. 2 zeigt. An den Enden der Führungsbüchse 24 sind in
der Axialprojektion der Befestigungselemente 22 kreisrunde Führungsringe 25 vorgesehen.
Der axiale Abschnitt 26 zwischen den Führungsringen 25 weist eine radial zurückversetzte
Aussenkontur auf. Eine im Grundkörper 11 längsorientierte Stützleiste 27 ragt in
die so entlang des Abschnittes 26 entstandene Nische ein und hält die Befestigungselemente
22 axial definiert im Führungsprofil 8.
[0016] Durch Anpressen des Setzgerätes 1 mit dem Mündungsteil 5 gegen einen Untergrund
28, wie dies der Fig. 3 entnehmbar ist, verschiebt sich das Gehäuse 2 gegenüber dem
Mündungsteil 5 in Setzrichtung und taucht dabei mit seinem vorderen Ende durch eine
Ausnehmung 29 in den Führungskanal 9 des Führungsprofils 8. Der Vorschub der Befestigungselemente
22 in die Mündungsbohrung 6 wird dabei durch den Anpressvorgang nicht behindert. In
dieser angepressten Stellung ist die Zündbereitschaft erlangt, so dass der Setzvorgang
ausgelöst werden kann. Der Kolben 7 läuft auf das in der Mündungsbohrung 6 befindliche
Befestigungselement 22 auf und treibt den Nagel 23 unter Zerstörung der Führungsbüchse
24 in den Untergrund 28 ein. Nach anschliessendem Zurückführen des Kolbens 7 gelangt
das nächste Befestigungselement 22 in die Mündungsbohrung 6.
[0017] Nach dem Setzen des letzten der in Fig. 1 nebeneinandergereihten Befestigungselemente
22 und Rückführen des Kolbens 7 ist der Schieber 15 soweit gegen die Mündungsbohrung
6 gerückt, dass die Zuführnase 21 in die Mündungsbohrung 6 ragt. In dieser Endstellung
befindet sich die Anschlagschulter 19 in der Projektion der vorderen Stirnfläche
31 des Gehäuses 2 und die Führungsleiste 17 steht in Vorschub richtung des Schiebers
15 an einem Wandungsteil 32 des Mündungsteiles 5 an. Bei einem Anpressen des Setzgerätes
1 läuft das Gehäuse 2 nach Zurücklegung eines zur Erzielung der Zündbereitschaftsstellung
nicht ausreichenden Verschiebeweges mit seiner Stirnfläche 31 an der Anschlagschulter
19 auf, wie dies der Fig. 4 zu entnehmen ist. Erst nach neuerlichem Beschicken des
Gerätes 1 mit Befestigungselementen 22 und damit verbundenem Zurückführen des Schiebers
15 gegen seine Ausgangsstellung (Fig. 1) ist die Zündbereitschaftsstellung wieder
erlangbar.
1. Pulverkraftbetriebenes Setzgerät zum Eintreiben von Befestigungselementen (22),
wie Nägel, in Untergründe (28), mit in einem Gehäuse (2) aus einer vorderen Stellung
nach rückwärts in Zündbereitschaftsstellung verschiebbarem Mündungsteil (5), einem
das Mündungsteil (5) seitlich überragenden Führungsprofil (8) mit einem Schieber
(15) zum Vorschub der Befestigungselemente (22) aus dem Führungsprofil (8) in die
Mündungsbohrung (6), wobei der Schieber (15) von einer Ausgangsstellung in eine
von den Befestigungselementen (22) befreite Endstellung verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (15) eine in der Endstellung in die Axialprojektion der Stirnfläche
(31) des Gehäuses (2) ragende, das Verschieben des Mündungsteiles (5) in die Zündbereitschaftsstellung
unterbindende Anschlagschulter (19) aufweist.
2. Setzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagschulter (19)
von der dem Gehäuse (2) zugewandten Stirnseite (18) des Schiebers (15) gebildet ist.
3. Setzgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagschulter (19)
von dem zum Gehäuse (2) hin von einem kastenförmigen Führungsprofil (8) freigelegten
Bereich der Stirnseite (18) des Schiebers (15) gebildet ist.
4. Setzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagschulter
(19) in Vorschubrichtung des Schiebers (15) von einer Zuführnase (21) für die Befestigungselemente
(22) überragt wird.
5. Setzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein den
Schieber (15) von der Ausgangsstellung in die Endstellung treibendes Federmittel
(14) vorgesehen ist.