[0001] Die Erfindung betrifft die \/erwendung tertiärer; alkylsubstituierter Alkohole als
Riechstoffe in aktivchlorhaltigen Mischungen.
[0002] In vielen Verbrauchsgütern, beispielsweise in Körperpflegemitteln oder Wäscheweichspülern,
sind Probleme hinsichtlich der Stabilität der verwendeten Riechstoffe unbekannt, Im
Gegensatz dazu zerstören aktivchlorhaltige Mischungen wie beispielsweise Maschinengeschirrspülmittel
oder Scheuermittel die meisten Riechstoffe, so daß eine Parfumierung in den gewünschten
Düffrichtirngen nicht mehr möglich ist (siehe zum Beispiel in J.S. Jellinek: "Parfümieren
von Produkten", S. 100/101, Dr. Alfred Hüthig Verlag Heidelberg, 1976). Zusätzlich
ist in vielen Fällen die Zerstörung der Riechstoffe mit einer unerwünscht hohen Reduzierung
des Aktivchlorgehaltes verbunden.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung bestand daher in der Bereitstellung von Riechstoffen, die
in aktivchlorhaltigen Mischungen stabil sind.
[0004] Überraschenderweise wurde gefunden, daß bei Verwendung tertiärer, alkylsubstituierter
Alkohole der allgemeinen Formel
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1987/39/DOC/EPNWA2/EP87103674NWA2/imgb0001)
worin die Reste R und R
2 eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und der Rest R
3 eine Alkylgruppe mit 4 bis 9 Kohlenstoffatomen bedeuten, als Riechstoffe in aktivchlorhaltigen
Mischungen keine Stabilitätsprobleme auftreten.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist somit die Verwendung tertiärer, alkylsubstituierter
Alkohole der allgemeinen Formel
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1987/39/DOC/EPNWA2/EP87103674NWA2/imgb0002)
worin die Reste R
1 und R
2 eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und der Rest R
3 eine Alkylgruppe mit 4 bis 9 Kohlenstoffatomen bedeuten, als Riechstoffe in aktivchlorhaltigen
Mischungen.
[0006] 3-Methyl-nonan-3-ol, 2-Methyl-3-isopropyl-heptan-3-ol und 2,3-Dimethyl-heptan-3-ol
werden bevorzugt als Riechstoffe in aktivchlorhaltigen Mischungen verwendet.
[0007] Tertiäre, alkylsubstituierte Alkohole der allgemeinen Formel
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1987/39/DOC/EPNWA2/EP87103674NWA2/imgb0003)
worin die Reste R
1 und R
2 eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und der Rest R
3 eine Alkylgruppe mit 4 bis 9 Kohlenstoffatomen bedeutet, sind an sich bekannte Verbindungen.
[0008] Ihre überraschende Stabilität in aktivchlorhaltigen Mischungen ist bisher jedoch
unerkannt geblieben.
[0009] Young et al. (J. Am. Chem. Soc. 67, 321 (1945) ) stellten während ihrer Untersuchungen
über allylische Umlagerungen verschiedene tertiäre Alkohole mit 2 Isopropylresten
und 1 Butyl-oder Butenylrest durch Umsetzung von Diisopropylketon mit Grignar
d-Reagentien her. Von Whitmöre et al. (J. Am. Chem. Soc. 55, 813 (1933) ) wurden mehrere
tertiäre, alkylsubstituierte Alkohole mit einem Methyl- und einem Ispropylrest hergestellt.
In US 41 68 248 wird 3-Methyl-nonan-3-ol als Riechstoff aufgeführt.
[0010] Die als Riechstoffe in aktivchlorhaltigen Mischungen verwendeten tertiären, alkylsubstituierten
Alkohole der allgemeinen Formel
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1987/39/DOC/EPNWA2/EP87103674NWA2/imgb0004)
worin die Reste R
1 und R
2 eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und der Rest R eine Alkylgruppe mit
4 bis 9 Kohlenstoffatomen bedeuten, wurden einem Lagertest unterworfen. Dabei wurde
überraschenderweise gefunden, daß selbst nach einem Jahr bei Raumtemperatur in flüssigen
und festen aktivchlorhaltigen Mischungen keine Geruchsänderungen auftraten.
Beispiele
Allgemeines Verfahren zur Herstellung tertiärer, alkyl- substituierter Alkohole
[0011] In die ausgeheizte Apparatur werden zu 0,5 Mol Magnesium-Spänen in 50 ml wassefreiem,
Ether 20 ml einer Lösung aus 0,5 Mol Atkylhalogenid in 150 ml Ether getropft. Sobald
sich das Grignard-Reagens zu bilden beginnt, wird die restliche Alkyl- halogenid-Lösung
so schnell zugefügt, daß der Ether schwach siedet Nach bgendeter Zugabe wird noch
etwa 1/2 Stunde unter Rückfluß erhitzt,
[0012] Zu der abkühlten Grignard-Lösung werden unter Rühren 0,45 Mol des entsprechenden
Ketons in 100 ml Ether getropft und etwa 1/2 Stunde unter Rückfluß gerührt.
[0013] Zur Aufarbeitung wird die Reaktionsmischung auf 0°C abgekühlt und vorsichtig in eine
kalte, gesättigte NH
4Cl-Lösung (etwa 300 ml) gegossen. Anschließend wird die Etherphase abgetrennt und
die wäßrige Phase 2mal mit je 80 ml Ether extrahiert. Die vereinigten etherischen
Phasen werden mit gesättigter Natriumhydrogencarbonat- und Natriumchloridlösung gewaschen.
Nach Trocknen mit Natriumsulfat und Abdampfen des Lösungsmittels wird der, Rückstand
i,Vak. destilliert.
[0014] Nach dem allgemeinen Herstellungsverfahren wurden folgende Verbindungen hergestellt:
3-Methyl-nonan-3-ol, hergestellt aus Ethyl-methylketon und n-Hexylmagnesiumchlorid
Geruch: blumig, ähnlich 2,6-Dimethyl-heptan-2-ol
2-Methyl-3-isoproypl-heptan-3-ol, hergestellt aus Diisopropylketon und n-Butylmagnesiumbromid
Geruch: feuchtes Holz, Pyrethrum-Note.
2,3-Dimethyl-heptan-3-ol, hergestellt aus Isopropyl-methylketon und n-Butylmagnesiumbromid.
Geruch: fruchtig, Menthon-Minz-Note.
Bouquet für flüssige und feste aktivchlorhaltige Mischungen
[0015]
150 Gew.-Teile 3-Methyl-nonan-3-ol:
100 Gew.-Teile Dihydromyrcenol
150 Gew.-Teile Tetrahydrolinalool
100 Gew.-Teile 1-Cyano-dodecan
100 Gew.-Teile Eucalyptol
300 Gew.-Teile Dipropylenglycol
100 Gew.-Teile Terpihol
1. Verwendung tertiärer, alkylsubstituierter Alkohole der allgemeinen Formel -
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1987/39/DOC/EPNWA2/EP87103674NWA2/imgb0005)
worin die Reste R und R
2 eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und der Rest R
3 eine Alkylgruppe mit 4 bis 9 Kohlenstoffatomen bedeuten, als Riechstoffe in aktivchlorhaltigen
Mischungen.
2. Verwendung tertiärer Alkohole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R1 Methyl, R2 Ethyl und R3 n-Hexyl bedeutet.
3. Verwendung tertiärer Alkohole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R 1 und R2 Isopropyl und R3 n-Butyl bedeutet.
4. Verwendung tertiärer Alkohole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R1 Methyl, R2 lsopropyl und R3 n-Butyl bedeutet.