(19)
(11) EP 0 238 436 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.09.1987  Patentblatt  1987/39

(21) Anmeldenummer: 87730007.9

(22) Anmeldetag:  27.01.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B21B 41/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT

(30) Priorität: 14.02.1986 DE 3605167

(71) Anmelder: MANNESMANN Aktiengesellschaft
D-40027 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Delwig, Friedrich Wilhelm, Dipl.-Ing.
    D-4010 Hilden (DE)
  • Schönert, Dieter, Dipl.-Ing.
    D-4630 Bochum (DE)

(74) Vertreter: Meissner, Peter E., Dipl.-Ing. et al
Meissner & Meissner, Patentanwaltsbüro, Postfach 33 01 30
D-14171 Berlin
D-14171 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schlingenwagenantrieb


    (57) Die Erfindung betrifft einen Schlingenwagenantrieb, bei dem der Schlingenwagen das zu führende Band hält und durch eine mit einem Antrieb verbundene Umlenkrollen aufweisende Seilanordnung in Längsrichtung des Bandes vor- und zurückbewegbar und dabei gleichzeitig gefesselt ist und wobei sowohl das Zug- wie auch das Fesselseil am vom Antrieb abgewandten Ende verankert sind, und zwar das Zugseil an einem in der Länge verstellbaren Festpunkt und das Festseil an einem Spannzylinder. Um einen Schlingenantrieb zu schaffen, der sich durch einen vereinfachten Aufbau auszeichnet und bei dem dennoch der Schlingenwagen gefesselt geführt werden kann, wird vorgeschlagen, daß dem Antrieb eine Seilbahnmaschine zugeordnet ist, die zwei im Abstand angeordnete Seilumlenkräder (1, 2) aufweist, von denen ein Rad (1) gegenüber dem anderen Rad (2) derart schräggestellt ist, daß das Seil (3) durch das schräggestellte Rad (1) im Scheitelbereich des anderen Rades (2) in unterschiedliche Nuten aufgelegt bzw. abgezogen wird und daß durch die Seilbahnmaschine sowohl das Zug- wie auch das Fesselseil geführt sind.




    Beschreibung


    [0001] Aus der Praxis sind Schlingenwagenantriebe bekannt, bei denen der das Band führende Wagen über eine Seilanordnung bewegt wird. Das hierzu benutzte Seil ist einerseits an einem Festpunkt verankert, wird dann über Umlenkrollen am Seilwagen zu einer Seilwinde zurückgeführt und durch Drehung dieser Seilwinde auf- bzw. abgespult.

    [0002] Nachteilig ist hierbei ein Seilversatz, der sich durch das Aufspulen bzw. Abspulen auf die Seilwinde ergibt, wobei hier ein bestimmter Auflaufwinkel eingehalten werden muß. Ein weiterer wesentlicher Nachteil ist darin zu sehen, daß dann, wenn der Wagen schnell in Richtung Seilwinde gezogen wird und bspw. das Band plötzlich reißt, der Wagen ungebremst gegen die Pufferanordnung fährt und es dabei zu Zerstörungen am Wagen oder der Anlage selbst kommen kann. Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist es bereits bekannt, den Wagen über ein eigentliches Haupt- oder Zugseil zu führen und andererseits über ein Fesselseil zu halten. Das Haupt- oder Zugseil wird über Umlenkrollen an der vom Band abgewandten Seite des Schlingenwagens geführt, während das Fesselseil über Rollen auf der Bandseite des Wagens umgelenkt und über eine weitere Umlenkrolle ebenfalls zur Seilwinde geführt wird. Der Vorteil dieser Ausführung ist, daß durch die Kombination Zugseil/Fesselseil der Wagen sehr genau führbar ist, und zwar in jeder Richtung, und er kann auf diese Weise auch zu jedem Punkt gefahren werden. Nachteilig ist aber, daß auch hierbei eine Seilwinde verwendet wird, die zum Aufwickeln des Haupt- oder Zugseiles wie auch des Fesselseiles notwendig ist.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schlingenwagenantrieb zu schaffen, der sich durch einen vereinfachten Aufbau auszeichnet und bei dem dennoch der Schlingenwagen gefesselt geführt werden kann.

    [0004] Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen im Patentanspruch.

    [0005] Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist in der Anwendung einer Seilbahnmaschine zu sehen. Bei diesem System wird das Seil nicht mehr aufgewickelt, sondern der Wagen wird durch die Seilbahnmaschine über Reibschluß verfahren. Die bei einem solchen Reibschlußantrieb erforderliche Gegenkraft wird über das gleiche Seil (Fesselseil), das an der anderen Seite des Wagens befestigt ist, durch einen Spannzylinder an der Umlenkrolle oder am Festpunkt, der dem Antrieb gegenüberliegt, erzeugt. Damit ist der Wagen, wie beim aus der Praxis bekannten Ausführungsbeispiel, gefesselt, kann dennoch zu jedem beliebigen Punkt sicher geführt werden und vermeidet eine Seilwinde, so daß auch Seilablenkungen, die die Funktion der Seilwinde beeinträchtigen könnten, vermieden werden. Schließlich ist noch wesentlich, daß dieses Antriebssystem konstruktiv einfacher und damit preisgünstiger zu erstellen ist.

    [0006] Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert werden. Dabei zeigt die

    Fig. l die grundsätzliche Seilführung zwischen Schlingenwagen und Seilbahnmaschine,

    Fig. 2 und

    Fig. 3 eine schematische Darstellung der Seilbahnmaschine und

    Fig. 4 einen Schnitt gemäß der Linie A-A in Fig. 3



    [0007] In der Figur 1 ist schematisch die grundsätzliche Seilführung zwischen Schlingenwagen 5 und Seilbahnmaschine 11 dargestellt. Der Schlingenwagen 5 hält das nicht dargestellte Band, wobei hier lediglich durch einen Pfeil der Bandzug angedeutet ist. Dieser Schlingenwagen ist mit Umlenkrollen 4 versehen. Die Umlenkrollen 4 führen einerseits das Fesselseil 14, das über den Pneumatikzylinder 6 abgestützt wird und das im gezeigten Beispiel über die weiteren Umlenkrollen 8 und 9 sowie die Umlenkrolle 12 mit der Seilbahnmaschine verbunden ist. Das Zugseil 15 läuft ebenfalls über Umlenkrollen 4 am Schlingenwagen und ist am Festpunkt 7 gehalten. Bei dem gezeigten Beispiel läuft dieses Zugseil 15 über die Rolle 13 in die Seilbahnmaschine ein. Die Seilbahnmaschine selbst besitzt außer den Führungsrollen 12 und 13 eine Umlenkrolle 1 sowie eine Treibrolle 2. Die Umlenkrolle 1 ist gegenüber der Treibrolle, wie die Figur 4 zeigt, schräggestellt, so daß das Auflegen bzw. Abziehen auf den Scheitelbereich bzw. aus dem Scheitelbereich der Treibrolle 2 in verschiedenen Nuten erfolgt. Durch diesen an sich bekannten Reibschlußantrieb in der Seilbahnmaschine kann auf eine übliche Seilwinde, wie sie bei bisherigen Anlagen notwendig war, verzichtet werden und dennoch wird gewährleistet, daß der Schlingenwagen durch das Zugseil bzw. das Festseil ständig gehalten ist.

    [0008] Es sei abschließend noch erwähnt, daß aus Gründen des besseren Verständnisses von dem Fesselseil 14 und dem Zugseil 15 gesprochen wurde. Im eigentlichen Sinne handelt es sich um ein einziges Seil, dessen einer Abschnitt als Fesselseil und dessen anderer Abschnitt als Zugseil wirkt. In der Seilbahnmaschine gehen beide Seilabschnitte ineinander über.


    Ansprüche

    Schlingenwagenantrieb, bei dem der Schlingenwagen das zu führende Band hält und durch eine mit einem Antrieb verbundene Umlenkrollen aufweisende Seilanordnung in Längsrichtung des Bandes vor- und zurückbewegbar und dabei gleichzeitig gefesselt ist und wobei sowohl das Zug- wie auch das Fesselseil am vom Antrieb abgewandten Ende verankert sind, und zwar das Zugseil an einem in der Länge verstellbaren Festpunkt und das Festseil an einem Spannzylinder,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß dem Antrieb eine Seilbahnmaschine zugeordnet ist, die zwei im Abstand angeordnete Seilumlenkräder (1, 2) aufweist, von denen ein Rad (1) gegenüber dem anderen Rad (2) derart schräggestellt ist, daß das Seil (3) durch das schräggestellte Rad (1) im Scheitelbereich des anderen Rades (2) in unterschiedliche Nuten aufgelegt bzw. abgezogen wird und daß durch die Seilbahnmaschine sowohl das Zug- wie auch das Fesselseil geführt sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht