[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckbehälter mit einem Auslaßventil zur Ausgabe eines
gasförmigen Mediums oder zur Vernebelung von Flüssigkeiten mit Hilfe eines Treibgases,
das sich zusammen mit der zu fördernden Flüssigkeit unter erhöhtem Druck in dem Druckbehälter
befindet und sich bei Öffnung einer Auslaßdüse durch diese hindurch unter Mitreißen
von Flüssigkeitsteilchen nach außen entspannt. Insbesondere bezieht sich die Erfindung
auf einen Druckbehälter mit einem Auslaßventil, welcher einen Kunststoffkörper aufweist,
der durch eine Durchführungshülse aus gummielastischem Material in dem Druckbehälter
derart gehalten ist, daß die Durchführungshülse zugleich das Verschlußelement eines
Auslaßkanals des Auslaßventils bildet, indem es mit einer Stirnfläche dicht an einem
Dichtungsflansch des Auslaßventils axial vorgespannt abgestützt ist, wobei die Durchführungshülse
zugleich die Mündung des Auslaßkanals auf dem Außenumfang des Auslaßventils im Innenraum
des Druckbehälters abdichtend übergreift.
[0002] Druckbehälter zum Verteilen von Flüssigkeiten in fein dispergierter Form im Strom
eines Treibgases, das sich gemeinsam mit der Flüssigkeit in dem Druckbehälter befindet,
sind als Spraydosen in einer Vielzahl von Applikationen im industriellen und Dienstleistungsbereich,
wie auch im Bereich des privaten Verbrauchs, z.B. für die Bereitstellung von Haushaltschemikalien
bekannt. Für derartige Massenbedarfsartikel besteht das Erfordernis der Verknüpfung
niedriger Hrstellungskosten mit einem hohen Gebrauchswert, d.h. einer zuverlässigen
Funktion des Sprayspenders, wobei sich das Interesse auf den Spraykopf, d.h. auf
eine zuverlässige Funktion sowie einfache Handhabung des Auslaßventils des Spraybehälters
konzentriert.
[0003] Besondere Bedeutung gewinnt dabei eine zuverlässige Abdichtung des Auslaßventils
unter allen Einsatzbedingungen, d.h. unabhängig von der Umgebungstemperatur sowie
ein verzögerungsfreies definiertes Öffnungs- und Schließverhalten des Auslaßventils
in Abhängigkeit von dessen Betätigung durch eine Bedienungsperson.
[0004] In einer den skizzierten Erfordernissen bereits weitgehend entsprechenden Ausführungsform
weist ein Druckbehälter ein Auslaßventil mit einen im wesentlichen rohrförmigen
Kunststoffkörper auf, dessen innerer Längskanal an einem Ende durch einen plattenförmigen,
nach außen radial vorspringenden Dichtungsflansch abgeschlossen ist, so daß die Grundform
des Kunststoffkörpers T-förmig ist. Der Auslaßkanal, der sich über nahezu die gesamte
axiale Länge des Auslaßventils erstreckt, mündet dabei axial vor dem Dichtungsflansch
an der Umfangsfläche des Kunststoffkörpers in mehreren, die Ringwand des Kunststoffkörpers
durchsetzenden Durchbrüchen.
[0005] Als Ventilschließkörper ist auf dem Umfang des Kunststoffkörpers eine gummielastische
Durchführungshülse unter leichter axialer Vorspannung derart aufgenommen, daß sie
sich mit einer Stirnfläche an der zugewandten Dichtungsfläche des radial nach außen
vorspringenden Dichtungsflansches des Kunststoffkörpers abstützt. Die Durchführungshülse
umschließt dabei den Kunststoffkörper an seinem Umfang dicht stromab der Durchbrüche
des Auslaßkanals und umgibt die Durchbrüche unter Bildung eines Ringraumes, der
durch die Stirnfläche der Durchführungshülse in Verbindung mit der Dichtungsfläche
des Dichtungsflansches, an dem sich die Durchführungshülse abstützt, abgedichtet
ist. Mit einem integralen Radialflansch dient die Durchführungshülse zugleich der
Lagerung und Aufnahme des gesamten Auslaßventils in der Behälterwand des Druckbe
hälters, so daß vermöge der gummielastischen Materialeigenschaften der Kunststoffkörper
dieser elastisch in einer Öffnung des Druckbehälters abgestützt ist, und der Kunststoffkörper
im Rahmen der Elastizität der Durchführungshülse relativ zu dieser, in der Wandung
des Druckbehälters fixierten Durchführungshülse bewegbar, insbesondere durch seitlich
angreifende Kräfte, gegenüber der Durchführungshülse neigbar ist. Eine derartige Betätigung
führt zu einer lokalen Unterbrechung des Dichtungssitzes zwischen der Stirnfläche
der Durchführungshülse und der zugehörigen Dichtungsfläche des Dichtungsflansches
des Kunststoffkörpers mit der Folge, daß Treibgas mit in diesem mitgeführten Flüssigkeitspartikeln
durch die Durchbrüche des Kunststoffkörpers in den Auslaßkanal des Auslaßventils
und sodann nach außen gefördert wird.
[0006] Zugleich sorgt die Materialelastizität der Durchführungshülse für eine Rückstellkraft,
die den Kunststoffkörper nach Aufhebung der Betätigungskraft in seine, zur Durchführungshülse
koaxiale Ausgangslage zurückführt, wobei zwischen der Stirnfläche der Durchführungshülse
und der zugehörigen Dichtungsfläche des Dichtungsflansches des Kunststoffkörpers wieder
eine zuverlässige gasdichte Abdichtung hergestellt wird.
[0007] Dieses Auslaßventil arbeitet im allgemeinen sehr zufriedenstellend und zuverlässig
unter Verwendung eines einfachen Gummiformteils bzw. eines KunststoffspritzteAls
und kann wirtschaftlich hergestellt werden.
[0008] Schwierigkeiten, über längere Zeiträume eine zufriedenstellende Funktion eines mit
einem solchen Auslaßventil ausgerüsteten Spraybehälters zu gewährleisten und einen
allmählichen Druckabfall in dem Druckbehälter durch eine gewisse Leckage im Dichtungsbereich
gänzlich auszuschlie ßen, sind allerdings dann aufgetreten, wenn das Auslaßventil
anhaltend niedrigen Temperaturen ausgesetzt ist, die zu einem Verlust an Elastizität
und zu einer gewissen Versprödung der aus einem Gummimaterial bestehenden Durchführungshülse
führen. Ein weiteres Problem besteht bei einem Langzeiteinsatz derartiger Ventile
darin, zuverlässig das Eindringen von Feuchtigkeit durch den Auslaßkanal in den
Behälterinnenraum zu vermeiden, insbesondere dann, wenn in diesem eine hygroskopische
Atmosphäre und Neigung zur Feuchtigkeitsaufnahme in Kombination mit relativ niedrigen
Umgebungstemperaturen auftritt, die die Abdichtfunktion der Durchführungshülse nachteilig
beeinflussen können. Feuchtigkeitsaufnahme führt in vielen Fällen dazu, daß infolge
von chemischen Reaktionen mit dem Treibgas und/oder der zu fördernden Flüssigkeit
der Inhalt des Spraybehälters unbrauchbar wird. Insbesondere besteht bei bestimmten
Teibmitteln die Neigung, im Zusammenhang mit Wasser Filme an den im Behälterinnenraum
liegenden Dichtungsteilen des Ventils zu bilden, die bei einer Ventilbetätigung
aufreißen und sich in diesem Zusammenhang unkontrolliert zwischen den Dichtungsflächen
des Auslaßventils in einzelnen Teilen ablagern können, mit der Folge, daß eine zuverlässige
Abdichtung des Spraybehälters nicht mehr erzielt werden kann.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Druckbehälter der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 genannten Art zu schaffen, dessen Auslaßventil unabhängig von den
Umgebungstemperaturen eine zuverlässige Abdichtung zwischen dem Ventilverschlußkörper
und der Dichtungsfläche des Ventilsitzes gewährleistet, ohne daß hierdurch zusätzliche
Teile bei der Montage in das Ventil eingefügt werden müssen oder sich der Aufwand
für die Herstellung des Auslaßventils und damit des Druckbehälters unverhältnismäßig
erhöht.
[0010] Diese Aufgabe wird entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß zumindest die Dichtungsfläche des Dichtungsflansches profiliert
und zum Dichtungseingriff mit der Stirnfläche der Durchführungshülse unter lokal erhöhtem
Dichtungsdruck integral mit wenigstens einem erhabenen Ringformelement versehen ist.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung soll das Ringformelement durch
die äußere, umlaufende Ringkante der Dichtungsfläche infolge einer Neigung der Dichtungsfläche
zur Längsmittelachse des Kunststoffkörpers des Auslaßventils derart gebildet werden,
daß dieser Neigungswinkel kleiner als 90° ist.
[0012] Die Vorteile des Erfindungsgegenstandes bestehen insbesondere darin, daß unter Verringerung
oder Vergrößerung der Dichtfläche und Erhöhung der spezifischen Dichtkraft eine Ringkante
elastisch in die Stirnfläche der gummielastischen Durchführungshülse mit dem Ergebnis
gedrückt wird, daß auch bei verminderter Elastizität der Durchführungshülse eine
zuverlässige Abdichtung des Behälterinnenraums nach außen im Bereich des Auslaßventils
erzielt wird und damit ein erhöhter Druck im Innenraum des Behälters über einen langen
Zeitraum bestehen bleibt. Zugleich wird über den Auslaßkanal gegebenenfalls durch
dessen Mündungsöffnungen austretende Feuchtigkeit zuverlässig in diesem Bereich durch
die zwischen der Durchführungshülse und dem Dichtungsflansch des Kunststoffkörpers
wirksame Kantendichtung abgesperrt, so daß Kriechwege im Bereich der Dichtung für
das Eindringen von Feuchtigkeit zuverlässig vermeiden werden.
[0013] Die Ausführungsform mit einer die Dichtungsfläche des Dichtungsflansches radial begrenzenden
Ringkante er weist sich fertigungstechnisch für die Formgestaltung bei der Spritzgießherstellung
des Kunststoffkörpers als besonders vorteilhaft, wobei im Hinblick auf die weitere
axiale Abstützung der Durchführungshülse an ihrer anderen Stirnfläche durch einen
integralen Flansch des Kunststoffkörpers des Ventils ein spannzangenartig geteilter
Form-Spreizdorn angewandt werden kann.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Druckbehälters nach der vorliegenden Erfindung
sind in den übrigen Unteransprüchen dargelegt.
[0015] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen und zugehörigen
Zeichnungen näher erläutert. In diesen zeigen:
Fig. 1 ein Oberteil eines Druckbehälters mit Auslaßventil im Längsschnitt,
Fig. 2 bis Fig. 4 weitere Ausführungsformen des Auslaßventils in schematischer Darstellung.
[0016] In Fig. 1 ist mit 1 ein Gehäuseeinsatz bezeichnet, der einen tiefgezogenen Ringhülsennkörper
bildet, welcher druckdicht vermittels eines Dichtungsringes 2 in einen Druckbehälter
3, in diesem Fall einer Spraydose, eingesetzt ist und mit diesem eine integrale Verwendungseinheit
bildet. In eine zentrale Bohrung des Gehäuseeinsatzes 1 ist ein Auslaßventil 4 druckdicht
eingesetzt, d.h. vor der Verbindung mit dem Druckebehälter 3 wird der Gehäuseeinsatz
1 auf dem zugehörigen Umfangsabschnitt des Auslaßventils 4 aufgenommen und dann die
aus Auslaßventil 4 und Gehäuseeinsatz 1 bestehende Baueinheit in eine obere Öffnung
des Druckbehälters 3 eingesetzt. Das Auslaßventil 4 besteht aus zwei Teilen, einem
im wesentlichen rohrförmigen Kunststoffkörper 5 mit einem integra len Dichtungsflansch
6 an seinem unteren, im Innenraum des Druckbehälters 3 befindlichen Ende, sowie einer
Durchführungshülse 7 aus gummielastischem Material, die auf dem Umfang des Kunststoffkörpers
5 axial vorgespannt aufgenommen ist und sich einerseits an einem integralen Aufnahmeflansch
8 des Kunststoffkörpers 5 sowie andererseits an dem Dichtungsflansch 6 des Kunststoffkörpers
5 abstützt. In seinem oberen Bereich umschließt die Durchführungshülse 7 den Kunststoffkörper
5 dicht und sieht gleichzeitig die druckdichte Durchführung des Kunststoffkörpers
5 durch die zentrale Öffnung des Gehäuseeinsatzes 1 hindurch vom Innenraum des Druckbehälters
3 nach außen vor. Zu diesem Zweck ist die Durchführungshülse 7 mit einem integralen
Ringvorsprung 9 versehen.
[0017] Der rohrförmige Kunststoffkörper 5 bildet einen Auslaßkanal 10, der sich im wesentlichen
über die axiale Länge des Kunststoffkörpers 5 erstreckt und einerseits außen axial
in einer Ausgabeöffnung 11 mündet, während er innerhalb des Druckbehälters 3 nahe
des Dichtungsflansches 6 radial in Umfangsöffnungen auf dem Umfang des rohrförmigen
Kunststoffkörpers 5 mündet. Zumindest im Bereich der Öffnungen 12 weist die gummielastische
Durchführungshülse 7 einen vergrößerten Innendurchmesser auf, so daß der feste Dichtungssitz
im oberen Bereich am Umfang des Kunststoffkörpers 5 verlassen und ein Ringraum 13
gebildet wird, der eine Fluidströmung durch die Öffnungen 12 und den Auslaßkanal
10 durch das Auslaßventil 4 nach außen ermöglicht.
[0018] Die Durchführungshülse 7 stützt sich mit einer im wesentlichen ebenen Stirnfläche
14 an einer Dichtungsfläche 15 des Dichtungsflansches 6 ab, wobei die Dichtungsfläche
15 in Fig. 1 unter einem Winkel zur Längsmittelachse des Auslaßventils 4 geneigt ist,
der kleiner als 90° ist, so daß sich ein Verlauf dieser Dichtungsfläche 15 im Verhältnis
zum zylindrischen Teil des Kunststoffkörpers 5 in der Art eines Abschnittes einer
Kegelmantelfläche ergibt. Dies hat zur Folge, daß die Umfangsbegrenzung der Dichtungsfläche
eine Ringkant 16 bildet, die zunächst zu einer Linienberührung zwischen dem Dichtungsflansch
6 und der Stgirnfläche 14 der Durchführungshülse, die vorzugsweise aus elastischem,
jedoch hinreichend festem Dichtungsgummi besteht, erfolgt. Je nach Maß der elastischen
Vorspannkraft, mit der die Durchführungshülse zwischen dem Aufnahmeflansch 8 und dem
Dichtungsflansch 6 auf dem Kunststoffkörper 5 aufgebracht ist, dringt die Ringkante
16 elastisch in die Durchführungshülse 7 an deren Stirnfläche 14 ein und verwirklicht
einen Ringdichtungsbereich von außerordentlich hoher Dichtwirkung zwischen dem Ringraum
13 und dem Innenraum des Behälters 3, indem sich unter erhöhtem Druck ein Treibgas
sowie eine Flüssigkeit befinden, wobei bei der Herstellung einer Fluidverbindung zwischen
der äußeren Atmosphäre und dem Innenraum des Behälters 3 im Gefolge einer Öffnung
des Auslaßventils 4 im Zusammenhang mit einer Entspannung des Treibgases durch den
Auslaßkanal 10 des Auslaßventils nach außen Flüssigkeitspartikel mitgerissen und
durch die Auslaßöffnung 11 hindurch zerstäubt werden.
[0019] Nachfolgend wird die Funktion des Auslaßventils 4 erläutert.
[0020] In dem in Fig. 1 gezeigten Zustand ist das Auslaßventil geschlossen, wobei die Ringkante
16, die sich elastisch in die Durchführungshülse 7 eindrückt, den Dichtungsbereich
zwischen der Dichtungsfläche 15 und der Stirnfläche 14 der Durchführungshülse 7 bestimmt.
Zugleich sorgt die elastische Dichtungshülse 7 dafür, daß sich der Kunststoffkörper
5 des Auslaßventils 4 in einer vertikalen, neutralen Ausgangslage im Verhältnis zu
dem Druckbehälter 3 bzw. zu dem Gehäuseeinsatz 1 befindet. Eine das Auslaßventil
öffnende Druckbetätigung erfolgt in diesem Fall vorzugsweise durch eine seitlich im
Bereich des Mundstückes, d.h. der Auslaßöffnung 11 an dem starren Kunststoffkörper
5 angreifenden Betätigungskraft durch einen Finger einer Betätigungsperson in Pfeilrichtung,
wie angegben.
[0021] Unter dem Einfluß einer derartigen seitlichen Betätigungskraft neigt sich der Kunststoffkörper
5 entsprechend, während die elastische Durchführungshülse 7 im Bereich ihrer Durchführung
durch den Gehäuseeinsatz 1 sowie im Behälterinnenraum in ihrer Lage durch den Gehäuseeinsatz
1 unverhändert festgehalten ist, so daß sich der Dichtungseingriff unter Neigung des
Kunstsstoffkörpers 5 im linken Bereich des Dichtungsflansches 6 (Fig. 1) verstärkt,
während im rechten Bereich eine Entlastung und Lösung der Ringkante 16 von der Durchführungshülse
7 eintritt, so daß Treibgas in Pfeilrichtung durch den entstehenden Spalt zwischen
der Ringkante 16 bzw. der sich anschließenden Dichtungsfläche 15 und der Durchführungshülse
7 in den Ringraum 13 und durch die Öffnungen 12 in den Auslaßkanal durch die Auslaßöffnung
11 nach außen unter Mitführung von Flüssigkeitspartikeln entweichen kann.
[0022] Eine Beendigung der Druckbetätigung wird aufgrund der Materialelastizität der Durchführungshülse
7 zu einer Rückstellung des Kunststoffkörpers 5 in seine vertikale Ausgangslage,
wobei die Ringkante 16 vollständig wie in Fig. 1 gezeigt, wieder ihre Dichtungslage
einnimmt und unter erhöhter Flächenpressung eine elastische Deformation der Durchführungshülse
7 an der Dichtungsfläche 14 hervorruft. Aufgrund des Treibgasdruckes genügt bereits
eine geringfügige Auslenkung des Kunststoffkörpers aus seiner Ruhelage, um sehr feinfühlig
den Dichtungsbericht zwischen der Ringkante 16 und der Stirnfläche 14 der Durchführungshülse
7 zu steuern und einen genau dosierbaren Austritt des mit Flüssigkeitspartikeln versehenen
Treibgasstromes durch das Auslaßventil 4 nach außen zu gestatten.
[0023] Zur schnellen Austragung größerer Spraymengen aus dem Druckbehälter 3 ist es auch
möglich, unter Angriff im Bereich des Schraubgewindes des Kunststoffkörpers 5 für
das Aufschrauben einer hier nicht gezeigten Verschlußkappe, den Kunststoffkörper 5
vertikal nach unten in Richtung des Behälterinnenraums zu drücken und dadurch eine
vollständige Trennung des Dichtungsflansches 6 von der Durchführungshülse 6 mit
entsprechend vergrößertem Durchflußquerschnitt für die Fluidströmung nach außen herbeizuführen.
[0024] Die Ausbildung der Ringkante 16 infolge der schrägen Anordnung der Dichtungsfläche
15 sorgt für einen Dichtungsbereich mit sehr hoher Flächenpressung, mit dem Ergebnis
einer äußerst zuverlässigen Abdichtung des Innenraums des Druckbehälters 3 nach außen
unter allen Einsatzbedingungen, d.h. auch bei niedrigen Temperaturen, in denen die
Elastiztität der Durchführungshülse geringer ist als bei höheren Temperaturen, so
daß einerseits ein Abfall des Treibgasdruckes im Innenraum des Behälters zuverlässig
auch über einen langen Zeitraum vermieden wird und andererseits zuverlässig eine
Überwindung der Dichtungsbarriere durch Feuchtigkeit, die durch den Auslaßkanal 10
und die Öffnungen 12 in Richtung des Innenraums des Behälters kriecht, verhindert
ist. Dies gilt selbst dann, wenn die Atmosphäre im Innenraum des Behälters hygroskopisch
ist und eine Diffusion von Feuchtigkeit in dem Behälter begünstigt. Durch die Dichtungsanordnung
wird mit hin zuverlässig jede Verunreinigung der inneren Atmosphäre des Druckbehälters
durch eindringende Fremdstoffe von außen und damit auch schädliche Reaktionen im Inneren
des Behälterinnenraums verhindert, mit der Folge, daß der Spraybehälter über lange
Zeiträume zuverlässig in gewünschter Weise funktioniert und etwaige Beeinflussungen
der Qualität der Abdichtung durch solche Reaktionen vollständig vermieden werden.
[0025] In den Fig. 2 bis 4 sind schematisch weitere Ausführungsformen für die Gestaltung
der Abdichtung des Auslaßventils dargestellt, wobei lediglich die Durchführungshülse
7 geschnitten angedeutet ist. In Fig. 2 wird die Ringkante 16 durch einen Ringvorsprung
17 am Ende der zugehörigen Dichtungsfläche 15 gebildet, die im übrigen im wesentlichen
rechtwinklig zur Längsmittelachse des Kunststoffkörpers 5 verläuft. Da der Kunststoffkörper
5 vorzugsweise als Spritzgußteil gefertigt wird, kann durch die Formgebung des Dichtungsflansches
6 unter Ausbildung der Ringkante 16 Erfordernissen für die konstruktive Gestaltung
der Spritzgußform Rechnung getragen werden. Vorzugsweise wird für die Gestaltung
der Dichtungsfläche 15 des Dichtungsflansches 6 mit Rücksicht auf den Aufnahmeflansch
8 ein spannzangenartig geteilter Formdorn mit geschlitzten, aufspreizbaren Segmenten
verwendet.
[0026] Wie auch in den Fig. 3 und 4 zeigt auch in Fig. 2 die linke Hälfte der Darstellung
eine leicht gegenüber der Darstellung in der rechten Hälfte modifiziertes Ausführungsbeispiel.
Dies bezieht sich in Fig. 2 auf die Deformation bzw. Anlage der Stirnfläche 14 der
Durchführungshülse an der Dichtungsfläche 15 des Dichtungsflansches 6. D.h. es ist
sowohl möglich, daß - wie in der linken Hälfte gezeigt - die Abdichtung lediglich
im Bereich des Ringvorsprungs 17 erfolgt, der zugleich eine dichte Anla ge der übrigen
Stirnfläche 14 an der übrigen Dichtungsfläche 14 verhindert. Es ist jedoch ebenfalls
- wie in der rechten Hälfte gezeigt - sowohl eine flächige Anlage der Stirnfläche
15 an der Dichtungsfläche 15 als auch ein elastisches Eindrücken des Ringvorsprungs
17 mit der Ringkante 16 an der Stirnfläche 14 der Durchführungshülse 7 zu verwirklichen.
Im übrigen kann zur Erleichterung der Gestaltung der Spritzgußform die äußere radiale
Begrenzungsfläche 19 stumpfwinklig zur Dichtungsfläche 15 verlaufen.
[0027] Fig. 3 zeigt weitere Ausführungsformen für die Gestaltung des Ringvorsprungs, wobei
links und rechts der Längsmittelachse des Kunststoffkörpers 5 jeweils unterschiedliche
Ausgestaltungen für ein Ringformelement unter lokaler Konzentration des Dichtungssitzes
dargestellt sind. In der linken Hälfte ist an den Dichtungsflansch ein Ringvorsprung
17 von dachförmigem Querschnitt angespritzt, während die rechte Seite die Ausbildung
eines krummlinig begrenzten Ringvorsprungs 17 zeigt, die sich jeweils mit ihrer der
Durchführungshülse 7 gewandten oberen Ringkante 16 in die Stirnfläche 14 der Durchführungshülse
7 elastisch eindrücken. In einer Weiterbildung der Erfindung ist es auch möglich,
ergänzend zu dem Ringvorsprung 17 an der Durchführungshülse 7 eine Dichtungswulst
18 auszubilden, die in Anlage mit der Dichtungsfläche 15 des Dichtungsflansches
6 steht. Auf diese Weise kann die Dichtungscharakteristik des Auslaßventils 4 weiter
spezifiziert und den speziellen Bedürfnissen angepaßt werden.
[0028] Dieser Zweck wird auch durch eine Ausbildung des Dichtungsflansches 6 mit integralen
Doppel-Ringvorsprüngen 17 erreicht, durch die die Dichtwirkung in Abhängigkeit von
den elastischen Eigenschaften des Materials der Durchführungshülse 7 weiter variiert
werden kann. Dabei ist in der linken Hälfte mit jeweils dreieckigem Querschnitt jedes
Ringvorsprungs 18 auf Erfordernisse für die Gestaltung der Spritzgußform besonders
Rücksicht genommen.
[0029] Durch die Erfindung wird ein Auslaßventil für Druckbehälter, insbesondere Spraydosen,
geschaffen, das sich durch eine ausgezeichnete Funktionssicherheit, lange Lebensdauer
und vorzügliche Dichteigenschaften auszeichnet.
1. Druckbehälter mit Auslaßventil, insbesondere Spraydose, zur Ausgabe eines Druckkfluids,
insbesondere eines mit Flüssigkeitspartikeln vermischten Treibgases, mit einem Betätigungskörper
zur Herstellung einer Strömungsverbindung zwischen einem Innenraum des Druckbehälters
und einer Auslaßöffnung des Auslaßventils, das einen im wesentlichen rohrförmigen
Kunststoffkörper mit einem Auslaßkanal aufweist, durch den der Innenraum mit der
äußeren Atmosphäre verbindbar ist, wobei der Auslaßkanal in nerhalb des Innenraumes
des Druckbehälters radial auf einer Umfangsfläche des Kunststoffkörpers mündet und
der Kunststoffkörper axial, der Mündung des Ausgabekanals nachgeordnet, mit einem
sich radial nach außen erstreckenden Dichtungsflansch versehen ist, der eine Dichtungsfläche
aufweist, an der mit einer Stirnfläche eine auf dem Kunststoffkörper aufgenommene,
gummielastische Durchführungshülse axial vorgespannt abgestützt ist, die die Mündung
des Auslaßkanals abdichtend übergreift und den Kunststoffkörper in dem Druckbehälter
abstützt derart, daß die Durchführungshülse auf den Kunststoffkörper beständig eine
diesen in einer Ausgangslage haltende Rückstellkraft ausübt, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Dichtungsfläche (15) des Dichtungsflansches (6) profiliert und
zum Dichtungseingriff mit der Stirnfläche (14) der Durchführungshüluse (7) unter
lokal erhöhtem Dichtungsdruck integral mit wenigstens einem erhabenen Ringformelement
(16,17) versehen ist.
2. Druckbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsfläche (15) integral an dem Kunststoffkörper ausgebildet und in
Art einer Kegelmantelfläche zur Längsmittelachse des Kunststoffkörpers geneigt ist.
3. Druckbehälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Umfangsrand der Dichtungsfläche (15) eine Ringkante (16) zur elastischen
Verformung eines zugehörigen Ringbereichs der Stirnfläche (14) der Durchführungshülse
(7) bildet.
4. Druckbehälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsfläche (15) mit einer äußeren, radialen Begrenzungsfläche (19)
des Dichtungsflansches (6) einen stumpfen Winkel einschließt.
5. Druckbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Dichtungsfläche (15) im wesentlichen rechtwinklig zur Längsmittelachse
des Kunststoffkörpers (5) erstreckt und dieser konzentrisch mit einem Ringvorsprung
(17) versehen ist.
6. Druckbehälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringvorsprung (17) einen dreieckigen Querschnitt aufweist.
7. Druckbehälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringvorsprung krummlinig begrenzt ist.
8. Druckbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsfläche (15) konzentrisch zueinander mit zwei Ringvorsprüngen (17)
versehen ist.
9. Druckbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnfläche (14) der Durchführungshülse (7) mit einer Ringwulst (18) versehen
ist.
10. Druckbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffkörper (5) ein Spritzgußteil ist.