[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrofotographische Einrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Eine solche elektrofotographische Einrichtung weist mindestens eine Printerwalze
und vorzugsweise zwei einander gegenüberliegende Printerwalzen auf, die von einer
Benetzungseinrichtung stets mit einer äußerst dünnen Schicht eines flüssigen Benetzungsmittels
benetzt werden, das in der Regel von Silikonöl gebildet ist. Diese Benetzungseinrichtung
weist bei bekannten elektrofotographischen Einrichtungen, z.B. Kopierern oder Druckern,
die Form einer mit Silikonöl getränkten Benetzungswalze auf, welche in ständigem
Eingriff mit der jeweils zugehörigen Printerwalze drehbar im Kopierer oder Drucker
angebracht ist. Das in einer solchen Silikonwalze enthaltene Benetzungsmittel ist
nach einer gewissen Gebrauchsdauer, die etwa nach 300 000 Blatt erreicht ist, verbraucht,
so daß die gesamte Walze ausgewechselt werden muß. Tatsächlich findet der Auswechselvorgang
bereits nach einem vorgeschriebenen Wartungsintervall statt, das so gewählt ist,
daß die Silikonwalze zuverlässig noch nicht vollständig verbraucht ist. Es ist somit
erforderlich, eine verhältnismäßig aufwendig herstellbare Silikonwalze als Ersatzteil
bereitzuhalten und nach Ablauf des Wartungszeitraumes einzubauen, wozu ein erheblicher
Arbeitsaufwand erforderlich ist.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
die eingangs genannte, bekannte elektrofotographische Einrichtung dahingehend weiterzubilden,
daß der Wartungsaufwand an Zeit und Material erheblich verringert wird.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Hierbei wird anstelle
einer in Eingriff mit der zugehörigen Printerwalze mitdrehenden Silikonwalze ein im
wesentlichen feststehender Schlauch verwendet, der längs einer Erzeugenden der zugehörigen
Printerwalze mit dieser unverdrehbar in Eingriff steht, so daß eine Berührung längs
einer Linie oder eines schmalen Streifens stattfindet. Dieser Schlauch ist mit Silikonöl
gefüllt und weist Wände aus verstrecktem, porösem Polytetrafluorethylen (PTFE) auf;
dieses Material hat eine Mikrostruktur aus durch Fibrillen miteinander verbundenen
Knoten vorzugsweise in einer Dimensionierung, wie sie durch die DE-OS 21 23 316 bekannt
ist. Ein solcher Schlauch ist unter dem Handelsnamen GORE-TEX bekannt und ohne weiteres
erhältlich.
[0005] Während der Drehung der Printerwalzen wischen diese über die mikroporöse Oberfläche
des im wesentlichen unverdrehbaren, mikroporösen PTFE-Schlauches hinweg, wodurch
aus den Mikroporen Benetzungsmittel, und zwar vorzugsweise Silikonöl, aufgenommen
und genau in jenem Maße auf die Printerwalze aufgetragen wird, wie dies bisher durch
die Verwendung von Silikonwalzen angestrebt war.
[0006] Die erfindungsgemäße Benetzungseinrichtung ist zunächst sehr einfach herzustellen,
weil ein handelsübliches Schlauchmaterial ohne jegliche Schwierigkeit verwendet werden
kann. Im Gegensatz hierzu muß eine Silikonwalze gesondert hergestellt und mit großer
Sorgfalt gleichmäßig getränkt werden. Auch Fehldosierungen etwa durch zu großen Andruck
zwischen Printerwalze und Benetzungseinrichtung sind bei der Verwendung des mikroporösen
PTFE-Schlauches der genannten Art nahezu ausgeschlossen.
[0007] Wegen der außerordentlich hohen Reibfestigkeit des PTFE wird der aus diesem Material
gebildete Schlauch auch nicht im Bereich seiner Oberfläche durch Abrieb so beschädigt,
daß etwa die porenähnlichen Öffnungen versperrt oder vergrößert werden, so daß die
erfindungsgemäße Benetzungseinrichtung auch einen sehr hohen Wartungszeitraum zuläßt.
[0008] Es ist grundsätzlich möglich, einen mikroporösen PTFE-Schlauch als auswechselbares
Ersatzteil vorzusehen, der einen verhältnismäßig großen Durchmesser aufweist, an beiden
Enden verschlossen und mit dem Benetzungsmittel bzw. Silikonöl gefüllt ist. Da dieser
Schlauch nicht in Drehlagerungen angebracht sein muß, wie dies bei der bekannten Silikonwalze
der Fall war, kann der Auswechselvorgang durch Hindurchschieben des verbrauchten
Schlauches durch das Gerät und Einschieben des neuen Schlauches einfach und rasch
erfolgen.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es aber besonders von Vorteil,
daß der Schlauch aus mikroporösem PTFE nur am einen Ende verschlossen und am anderen
Ende an eine Zufuhrleitung angeschlossen ist, die ihrerseits mit einem Vorratsbehälter
für das flüssige Benetzungsmittel verbunden ist. Hierdurch läßt sich der nutzbare
Gebrauchszeitraum für die erfindungsgemäße Benetzungseinrichtung noch wesentlich
steigern, da dem Schlauch aus mikroporösem PTFE so lange Benetzungsmittel zugeführt
wird, bis er durch eine sonstwie eingetretene Abnutzung nicht mehr verwendbar ist.
Es ist auch möglich, einen Schlauch mit verhältnismäßig kleinem Durchmesser zu verwenden,
der innerhalb der Gesamtkonstruktion einer elektrofotographischen Einrichtung leichter
unterzubringen ist als ein verhältnismäßig großer Schlauch.
[0010] Es hat sich herausgestellt, daß der Schlauch aus mikroporösem PTFE nach längerer
Benutzungsperiode dadurch unbrauchbar wird, daß sein Eingriffsbereich, an welchem
er mit der zugehörigen Printerwalze in Berührung steht, allmählich von Tonerpartikeln
zugesetzt wird. Dieser Zusetzvorgang findet allerdings nur verhältnismäßig langsam
statt, da das im wesentlichen abstoßende und wenig haftfreundliche PTFE-Wandmaterial
des Schlauches das Anhaften von Tonerpartikeln stark behindert.
[0011] Durch die Merkmale des Anspruchs 3 ist es aber möglich, trotz des Unbrauchbarwerdens
eines Eingriffsbereiches des erfindungsgemäßen Schlauches aus PTFE diesen dadurch
noch länger zu benutzen, daß er in seiner Drehlage in Bezug auf die Printerwalze ein
wenig verändert wird, so daß ein noch nicht abgenutzter Oberflächenbereich des Schlauches
in Berührung mit der Pinterwalze gelangt. Diese Drehung kann in normalen Wartungsintervallen
vorgenommen werden und verlängert die Lebensdauer der erfindungsgemäßen Benetzungseinrichtung
ganz wesentlich.
[0012] Es wäre grundsätzlich möglich, die jeweilige Abnutzung des PTFE-Schlauches festzustellen
und dann diesen nur so weit weiterzudrehen, daß kein Bereich der Schlauchoberfläche
unbenutzt bleibt. Es hat sich aber als Vorteil herausgestellt, den Schlauch in festen
Intervallen um einen bestimmten Winkelbereich weiterzudrehen, der bevorzugt bei 60°
liegt. Hierdurch wird der Arbeitsaufwand bei der Wartung ganz entscheidend verringert,
da ohne schwierige Beobachtung nach einem vorgeschriebenen Betriebsintervall einfach
der Schlauch um eine Winkellage weitergestellt oder -gerastet wird.
[0013] Es ist somit möglich, die Benutzungsdauer der erfindungsgemäßen Benetzungseinrichtung
um ein Vielfaches gegenüber der bekannten Silikonwalze zu verlängern und den Arbeitsaufwand
ganz wesentlich zu verringern.
[0014] Es ist grundsätzlich möglich, den erfindungsgemäßen Schlauch aus mikroporösem PTFE
lose in das Gerätegehäuse einzulegen, beispielsweise in eine seitlich neben der zugehörigen
Printerwalze ausgebildete Gehäuserinne; gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
ist es aber besonders von Vorteil, den Schlauch aus mikroporösem PTFE durch eine gesonderte
Andrückeinrichtung gegen die zugehörige Printerwalze so anzudrücken, daß eine im wesentlichen
gleiche Flächenpressung zwischen Schlauch und Printerwalze erzielt wird und somit
sichergestellt wird, daß diese Walze besonders gleichmäßig benetzt wird und im übrigen
auch die Abnutzung des Schlauches im wesentlichen gleichmäßig erfolgt.
[0015] Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der beigefügten, schematischen Zeichnung
beispielsweise noch näher erläutert. In dieser Zeichnung sind zwei zueinander parallele,
miteinander einen Walzenspalt bildende Printerwalzen 1, 2 dargestellt, die im Gehäuse
einer elektrofotographischen Einrichtung drehbar gelagert sind.
[0016] Nahe dem Außenumfang der Printerwalzen 1, 2 sind zwei sich parallel zu diesen erstreckende
rinnenartige Andruckeinrichtungen 3, 4 vorgesehen, in welche jeweils ein Schlauch
5 bzw. 6 aus mikroporösem PTFE eingelegt ist, wie er in der DE-OS 21 23 316 beschrieben
ist und im Handel unter dem Handelsnamen GORE-TEX verfügbar ist.
[0017] Dieser Schlauch ist auf der in der Zeichnung linken Seite verschlossen, während auf
der rechten Seite eine in Schritten von jeweils 60° weiterschaltbare Schlauchkupplung
7 bzw. 8 angeordnet ist, die wiederum an eine ortsfeste Leitung 9 bzw. 10 angeschlossen
ist. Die beiden Leitungen 9, 10 führen zu einem höher gelegenen Vorratsbehälter 11
für Silikonöl.
[0018] Im Betrieb gelangt Silikonöl aus dem Vorratsbehälter 11 durch die Leitungen 9, 10
in die Schläuche 5, 6 aus mikroporösem PTFE, und zwar jeweils über die in ihrer Drehlage
rastbare Schlauchkupplung 7 und 8. Bei der Drehung der Printerwalzen 1, 2 wird das
Silikonöl durch die linienförmig oder bandartig gegen die Außenoberflächen der Printerwalzen
1, 2 anliegenden Bereiche der Schläuche 5, 6 aus mikroporösem PTFE in einer äußerst
dünnen Schicht aufgetragen, wobei die Andruckeinrichtungen 3, 4 für eine gleichmäßige
Anlage des jeweiligen Schlauches 5, 6 an die zugehörige Printerwalze 1, 2 sorgen.
[0019] Wenn die Berührungszone zwischen dem jeweiligen Schlauch 5, 6 und der zugehörigen
Printerwalze 1, 2 durch Tonerpartikel zugesetzt ist, dann wird im Rahmen eines turnusmäßig
vorgeschriebenen Wartungsvorganges die entsprechende Kupplung 7, 8 um einen Winkelbereich
von 60° weitergeschaltet, so daß eine unverbrauchte Oberfläche des jeweiligen Schlauches
5, 6 zur Anlage an die zugehörige Printerwalze 1, 2 gelangt.
[0020] Voranstehend wurde davon ausgegangen, daß der Schlauch aus mikroporösem PTFE ähnlich,
wie es früher bei der Silikonwalze der Fall war, achsparallel zur zugehörigen Printerwalze
1, 2 ausgerichtet ist, und gegen diese anliegt. Diese achsparallele Lage ist jedoch
nicht streng zu verstehen, sondern es ist auch denkbar, daß der Schlauch aus mikroporösem
PTFE längs einer langgestreckten Wendellinie an der zugehörigen Printerwalze 1,
2 anliegt, so daß die Längsachse des Schlauches zu jener der zugehörigen Printerwalze
ein wenig geneigt ist. Der Schlauch kann aber infolge seiner Flexibilität auch in
diesem Falle bei Abnutzung seiner Berührungszone in eine andere Winkellage verdreht
werden, in welcher ein neuer Oberflächenabschnitt des Schlauches in Berührung mit
der zugehörigen Printerwalze gelangt.
1. Elektrofotographische Einrichtung mit mindestens einer Printerwalze und einer dieser
zugeordneten Benetzungseinrichtung zum Auftrag von flüssigem Benetzungsmittel, vorzugsweise
Silikonöl, wobei die Benetzungseinrichtung einen im wesentlichen in Linienberührung
an der Printerwalze anliegenden, zu dieser im wesentlichen achsparallelen Benetzungskörper
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Benetzungskörper aus einem mit dem flüssigen Benetzungsmittel gefüllten,
im wesentlichen drehfest angebrachten Schlauch (5, 6) gebildet ist, dessen mikroporöses
Wandmaterial aus PTFE mit einer Mikrostruktur aus durch Fibrillen miteinander verbundenen
Knoten besteht.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch (5, 6) aus mikroporösem PTFE am einen Ende verschlossen und mit
dem anderen Ende an eine Zufuhrleitung (9, 10) für das Benetzungsmittel angeschlossen
ist.
3. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schlauch (5, 6) aus mikroporösem PTFE in seiner Drehlage einstellbar angebracht ist
und bevorzugt mit der Zufuhrleitung (9, 10) durch eine drehbare Kupplung (7, 8) verbunden
ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch (5, 6) in
festgelegten, mit gleichem Winkelabstand, vorzugsweise 60°, zueinander versetzten
Drehlagen feststellbar ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine Andruckeinrichtung
(3, 4), die den Schlauch (5, 6) aus mikroporösem PTFE gegen die zugehörige Printerwalze
(1, 2) andrückt.