[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur logischen Verknüpfung mechanischer Signale,
die in Gestalt von begrenzten Stellwegen bereitgestellt werden, zur Gewinnung wenigstens
einer Ausgangsgröße aus einer oder mehreren Eingangsgrößen.
[0002] Häufig werden derartige, rein mechanisch wirkende Anordnungen in Verbindung mit elektrischen
Geräten oder Anlagen verwendet, beispielsweise um das Einschalten eines Stromkreises
nur dann zu gestatten, wenn zuvor bestimmte Sicherheitsmaßnahmen getroffen sind,
beispielsweise das Schließen einer Tür oder die Anbringung einer Abdeckung oder dergleichen.
Durch die Anwendung einer mechanischen Verknüpfung wird erreicht, daß die gewünschten
Abhängigkeiten zwangsläufig und ohne elektrische Hilfsenergie herbeigeführt werden.
Zwar lassen sich auch komplizierte Abhängigkeiten auf elektrischem bzw. elektronischem
Wege erzielen, wobei die in Abhängigkeit zu setzenden Geräte oder Anlagenteile sich
auch in größerer Entfernung voneinander befinden können. Jedoch erfordert ein solches
Sicherungssystem eine Vielzahl von Sensoren, Stellgliedern, Leitungen und logischen
Schaltungselementen sowie eine stets verfügbare elektrische Hilfsenergie. Daher ist
ein solches, schaltungstechnisch für die unterschiedlichsten Abhängigkeiten auslegbares
Sicherungssystem nicht anwendbar, wenn eine unbedingte Verfügbarkeit gefordert wird.
[0003] Der Erfindung liegt ausgehend hiervon die Aufgabe zugrunde, die wichtigsten sicherungstechnischen
Abhängigkeiten auf mechanischem Weg bereitzustellen, wobei eine unmittelbare Nachbarschaft
der in mechanische Abhängigkeit zu bringenden Geräte oder Anlagenteile nicht Bedingung
ist und ein guter mechanischer Wirkungsgrad auch die gleichzeitige Berücksichtigung
mehrer Bedingungen ermöglichen soll.
[0004] Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß den Eingangsgrößen und den
Ausgangsrößen zugeordnete Stößel räumlich parallel zueinander angeordnet sind und
daß ein gleichfalls parallel zu der Verschiebungsrichtung der Stößel verschiebbar
geführter Schlitten zur Kraftübertragung zwischen den Stößeln vorgesehen ist.
[0005] Die wesentliche Eigenschaft dieser Anordnung beseht darin, daß sie mit geringfügigen
Abwandlungen als logisches UND-Glied, als ODER-Glied oder als Inverter einsetzbar
ist, wie im folgenden erläutert wird.
[0006] Für alle diese Ausführungen ist es vorteilhaft, einen Rahmen vorzusehen, an dem der
Schlitten geführt ist und der Öffnungen für Führungsorgane der Stößel besitzt.
[0007] Zur Gewinnung einer logischen UND-Verknüpfung kann an dem Schlitten wenigstens ein
Stößel für ein erstes Eingangssignal geführt und diesem etwa gegenüberstehend wenigstens
ein an dem Träger geführter Stößel für ein Ausgangssignal angeordnet sein und der
Schlitten kann zur Beaufschlagung mit einem weiteren Eingangssignal eine Arbeitsfläche
für wenigstens einen Stößel besitzen, der ebenfalls an dem Träger geführt ist. Diese
Anordnung wirkt in der Weise, daß nur dann eine dem Ausgangssignal entsprechende Verschiebung
des hierfür vorgesehenen Stößels zustande kommt, wenn sowohl der an dem Träger geführte
Stößel des einen Eingangssignals den Schlitten verschiebt als auch der dem zweiten
Eingangssignal entsprechende, an dem Schlitten geführte Stößel betätigt wird. Werden
entsprechende Bewegungen be nötigt, so läßt sich dieses UND-Glied auch mit doppelter
Belegung für die Eingangssignale und die Ausgangssignale ausführen, so daß die Anordnung
insgesamt sechs Stößel aufweist.
[0008] Eine ODER-Verknüpfung kann in der Weise erzielt werden, daß der Schlitten eine Arbeitsfläche
für zwei oder mehrere Stößel für Eingangssignale sowie eine weitere Arbeitsfläche
für einen das Ausgangssignal führenden Stößel aufweist. Die Funktion besteht darin,
daß der Stößel für das Ausgangssignal durch den Schlitten stets betätigt wird, wenn
einer der Stößel für die Eingangssignale verschoben wird.
[0009] Ferner kann ein logisch invertiertes Signal dadurch gewonnen werden, daß je ein Stößel
für ein Eingangssignal und ein Stößel für ein Ausgangssignal nebeneinander angeordnet
sind und daß der Schlitten eine Arbeitsfläche für jeden der Stößel besitzt und mit
der Kraft einer Feder beaufschlagt ist. Durch diese Kraft ist der Stößel für das Ausgangssignal
vorgespannt, was einem positiven Ausgangssignal entspricht. Wird nun ein positives
Eingangssignal durch Betätigen des entsprechenden Stößels eingeleitet, so wird der
Schlitten gegen die Kraft der Feder verschoben und der Stößel für das Ausgangssignal
wird entlastet. Dies entspricht einer Signalumkehr.
[0010] In Abhängigkeit von den zur Bewirkung der sicherheitstechnischen Abhängigkeiten
benötigten Stellwege und Kräfte kann es vorteilhaft sein, zwischen dem Schlitten und
dem Stößel für das Ausgangssignal einen das Übersetzungsverhältnis zwischen den Eingangsgrößen
und den Ausgangsgrößen beeinflussenden schenkbar gelagerten Hebel anzuordnen. Durch
eine relative Verschiebung der einander gegenüberstehenden Stößel lassen sich auf
diese Weise unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse erzielen, da bezüglich der
Schwenk achse des Hebels unterschiedlich große Hebelarme wirksam werden. Diese Anordnung
eigent sich insbesondere für die Ausführung der Anordnung als UND-Glied oder als ODER-Glied.
[0011] Die Stößel können Bestandteil von Drahtauslösern sein, deren Gewindestücke in hierfür
vorgesehenen Öffnungen des Trägers befestigt sind. Derartige Drahtauslöser sind biegsame
Übertragungsglieder, die es gestatten, auch nicht unmittelbar nebeneinander befindliche
Geräte oder Anlagenteile miteinander zu verbinden. Auf diese Weise können beispielsweise
in einer elektrischen Schaltanlage bis zu drei Leistungsschalter sowie zugehörige
Zellentüren gegeneinander verriegelt werden. Trotz der Vielzahl hierbei zu beachtenden
Abhängigkeiten ist der insgesamt zu erbringende mechanische Energieaufwand verhältnismäßig
gering, da die beschriebenen logischen Anordnungen mit gutem mechanischem Wikrungsgrad
arbeiten.
[0012] Die Anordnungen nach der Erfindung können bei unterschiedlicher Funktion einheitlich
in der Weise ausgeführt sein, daß der Träger Bestandteil eines Gehäuses ist, das für
die Ausführungen des Gerätes als UND-Glied, ODER-Glied oder als Inverter einheitliche
Abmessungen besitzt und mit Öffnungen zur Befestigung als Einzelgerät oder zur gemeinsamen
Befestigung bei paarweiser oder mehrfacher Anordnung versehen ist. Solche Gehäuse
können dann nebeneinander oder übereinander angebracht werden.
[0013] Die Erfindung wird im folgenden anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
Die Figuren 1 und 2 zeigen ein UND-Glied für je zwei erste und zweite Eingänge sowie
zwei Ausgänge in zwei rechtwinklig zueinander stehenden Ansichten.
In der Figur 3 ist ein ODER-Glied dargestellt.
Die Figuren 4 und 5 zeigen, gleichfalls in zwei rechtwinklig zueinander stehenden
Ansichten, einen Inverter.
Die Figur 6 zeigt einen mechanischen Wirkschaltplan für Verriegelungen innerhalb
einer elektrischen Schaltanlage.
In der Figur 7 sind die in der Figur 6 benutzten Symbole erläutert.
[0014] Das in den Figuren 1 und 2 gezeigte UND-Glied 1 weist einen rahmenartigen Träger
2 auf, an dem eine Anzahl von Drahtauslösern befestigt ist. Für die Eingangsgrößen
E1/1 und E1/2 sind zwei Drahtauslöser 3 und 4 vorgesehen, während zur Zuführung weiterer
Eingangsgrößen E2/1 und E2/2 die weiteren Drahtauslöser 5 und 6 dienen. Diesen insgesamt
vier Drahtauslösern 2 bis 6 sind zwei weitere Drahtauslöser 7 und 8 für Ausgangsgrößen
A1 und A2 zugeordnet. Die Drahtauslöser besitzen in bekannter Weise ein mit einem
Außengewinde versehenes Endstück sowie einen biegsamen Mantel, in dem ein Drahtseil
oder ein ähnliches biegsames Übertragungsorgan verschiebbar geführt ist. Mit diesem
Übertragungsorgan ist ein in dem Endstück geführter Stößel verbunden, der aus der
Öffnung des Endstückes herausragt. Mit Rücksicht auf die gleichartige Beschaffenheit
der Drahtauslöser sei diese Anordnung lediglich am Beispiel des Drahtauslösers 7 erläutert.
Der biegsame Mantel ist hier mit 10 und die darin geführte Seele mit 11 bezeichnet.
12 ist das mit einem Außengewinde versehene und als Führungsorgan für den Stößel 15
dienende Endstück, das durch eine Öffnung 13 des Trägers 2 hindurchgeführt und diesem
gegenüber durch Muttern 14 festgesetzt ist. Aus der Mündung des Endstückes 12 ragt
der durch Betätigung der Seele 11 verschiebbare Stößel 15 heraus.
[0015] An dem Träger 2 ist in geeigneter Weise ein Schlitten 16 in derselben Richtung (Pfeil
18) verschiebbar geführt, in der auch die Stößel der Drahtauslöser 3, 4, 5, 6, 7 und
8 verschiebbar sind. In dem gezeigten Beispiel ist der Träger 2 mit einem Langloch
17 versehen, durch den an dem Schlitten 16 bangebrachte pilzförmige Stifte 20 hindurchragen.
Der Schlitten 16 weist eine Arbeitsfläche 21 auf, die den Stößeln der Drahtauslöser
3 und 4 zugewandt ist, die der Anordnung das Eingangssignal E1 zuführen. Ein abgewinkelter
Arm 22 des Schlittens 16 trägt die beiden weiteren Drahtauslöser 5 und 6 für das
Eingangssignal E2. Die Stößel dieser Drahtauslöser wirken jedoch nicht unmittelbar
auf die Stößel der Drahtauslöser 7 und 8 für das Ausgangssignal A ein, sondern unter
Einfügung eines um einen Stift 23 schwenkbaren Hebels 24, der dementsprechend auf
seinen gegenüberliegenden Seiten eine Arbeitsfläche 25 für die Stößel der Drahtauslöser
5 und 6 und eine gestufte Arbeitsfläche 26 für die Stößel der Drahtauslöser 7 und
8 besitzt. Wie insbesondere die Figur 1 zeigt, besteht zwischen den Angriffsstellen
der Stößel auf den gegenüberliegenden Seiten des Hebels 24 ein mit 27 bezeichneter
veränderbarer Versatz, der eine Wegübersetzung zwischen dem Eingangssignal und dem
Ausgangssignal bewirkt.
[0016] Die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Anordnung wirkt in folgender Weise. Im Ruhezustand
nehmen die Teile unter dem Einfluß von Rückstellkräften die dargestellte Lage ein.
Wird ausgehend hiervon die Eingangsgröße E1/1 oder E2/2 mittels des Drahtauslösers
3 oder des Drahtauslösers 4 zugeführt, so wird durch Beaufschlagung der Arbeitsfläche
21 mittels der entsprechenden Stößel der Schlitten 16 in Richtung auf die Drahtauslöser
7 und 8 verschoben. Über den Hebel 24 kommt es dabei auch zu einer Verschiebung der
Stößel beider der Ausgangsgröße (A1 und A2) zugeordneter Drahtauslöser 7 und 8. Jedoch
kommt hierdurch nur ein teilweises Ausgangssignal zustande. Das vollständige Ausgangssignal
A wird erst dann erzeugt, wenn zusätzlich zu der Beaufschlagung des Schlittens 16
durch einen oder beide Drahtauslöser 3 und 4 ein weiteres Eingangssignal E2/1 oder
E2/2 durch einen der Drahtauslöser 5 und 6 oder eingeleitet wird.
[0017] Wie die Figuren 1 und 2 zeigen, sind die Bewegungsrichtungen der Stößel aller Drahtauslöser
parallel zueinander angeordnet. Hierdurch kommt es zu einer im wesentlichen direkten
Kraftübertragung zwischen den Eingangsgrößen und der Ausgangsgröße mit dem Ergebnis
eines guten mechanischen Wirkungsgrades. Dieser wird durch den schwenkbaren Hebel
24 praktisch nicht beeinträchtigt, da das Spiel der Stößel der Drahtauslöser in den
sie führenden Endstücken größer ist, als die durch die Schwenkung des Hebels 24 bedingte
Relativbewegung der Stößel zum Hebel, so daß in den Arbeitsflächen 25 und 26 des
Hebels 24 Stufen bzw. flache Vertiefungen 28 zur Aufnahme der abgerundeten Enden
der Stößel vorgesehen sein können. Solche Vertiefungen sind in der Figur 2 gezeigt
und mit 28 bezeichnet.
[0018] Das in der Figur 3 gezeigte ODER-Glied 30 stimmt prinzipiell mit dem zuvor erläuterten
UND-Glied 1 darin überein, daß ein Träger 31 zur Aufnahme von Drahtauslösern vorgesehen
ist. Eingangssignale E1, E2 oder E3 können wahlweise durch einen der Drahtauslöser
32, 33 oder 34 in das ODER-Glied 30 eingeleitet werden. Die Stößel dieser Drahtauslöser
stehen einer Arbeitsfläche 35 eines Schlittens 36 gegenüber, der an dem Träger 31
geradlinig verschiebbar geführt ist und der an seiner der Arbeitsfläche 35 gegenüberliegenden
Arbeitsfläche 38 einen fest angebrachten Übertragungsstift 37 aufweist. Dieser wirkt
mit einer Arbeitsfläche 40 eines schwenkbar gelagerten Hebels 41 zusammen, dessen
der Arbeitsfläche 40 gegenüberliegende weitere gestuft ausgebildete Arbeitsfläche
42 zur Beaufschlagung des Stößels eines weiteren, dem Ausgangssignal A zugeordneten
Drahtauslösers 43 dient. Die Erzeugung des Ausgangssignals A ist somit durch jeden
der Drahtauslöser 32, 33 oder 34 zu bewirken. In der bereits anhand der Figuren 1
und 2 beschriebenen Weise kann dabei in gewissen Grenzen eine Kraft- oder Wegübersetzung
durch den Hebel 41 bewirkt werden, indem ein durch den Pfeil 44 angedeuteter Versatz
der Angriffspunkte der Stößel an den Arbeitsflächen 40 und 42 eingestellt wird. Hierzu
kann der Drahtauslöser 43 in dem Träger 31 in Richtung des Pfeiles 44 in unterschiedlichen
Stellungen befestigt sein.
[0019] Ist eine Weg- oder Kraftanpassung nicht erforderlich, so kann auch unter Weglassung
des Hebels 41 und des Stößels 37 eine direkte Einwirkung des Schlittens 36 mittels
seiner Arbeitsfläche 38 auf den Drahtauslöser 43 vorgesehen sein.
[0020] Der Inverter 50 gemäß den Figuren 4 und 5 weist wiederum übereinstimmend mit den
zuvor beschriebenen Ausführungsformen einen rahmenartigen Träger 51 auf. An der einen
Seite des Trägers sind nebeneinander in paralleler Stellung ein Drahtauslöser 52 für
ein Eingangssignal E und ein weiterer Drahtauslöser 53 zur Fortleitung eines Ausgangssignales
A angebracht. Die Stößel dieser Drahtauslöser stehen Arbeitsflächen 54 bzw. 55 eines
Schlittens 56 gegenüber, der in der zuvor beschriebenen Weise verschiebbar an dem
Träger 51 geführt ist. Der Schlitten 56 kann etwa dem Schlitten 16 in den Figuren
1 und 2 entsprechen, wobei dafür gesorgt ist, daß die gegeneinander versetzten Arbeitsflächen
54 und 55 durch entsprechende Befestigung der Drahtauslöser 52 und 53 an dem Träger
51 mit den Stößeln zusammenwirken können. Auf seiner den Arbeitsflächen 54 und 55
abgewandten Seite besitzt der Schlitten 56 seinerseits einen Stößel 57, der an einer
Arbeitsfläche 60 eines Hebels 61 anliegt, der um einen Gelenkbolzen 62 schwenkbar
ist und der unter der Wirkung einer Rückstellfeder 63 steht. Die Kraft dieser Feder
belastet somit in der Grundstellung gemäß den Figuren 4 und 5 beide Stößel der Drahtauslöser
52 und 53.
[0021] Wird ausgehend hiervon der Schlitten 56 im Sinne der Einleitung eines Eingangssignals
E mittels des Drahtauslösers 52 verschoben, so wird hierdurch auch der Hebel 61 verstellt
und dementsprechend der Stößel des Drahtauslösers 53 von der Kraft der Feder 63 entlastet.
Dies entspricht einer Umkehr des Eingangssignals.
[0022] Im folgenden wird anhand der Figur 6 ein Beispiel für die Anwendung von logischen
Anordnungen der vorstehend beschriebenen Art in einer elektrischen Schaltanlage beschrieben.
Die Schaltanlage enthält drei NiederspannungsLeistungsschalter 70, 71 und 72 von
denen die Leistungsschalter 70 und 71 verschiebbar in Einschubträgern geführt sind
und demgemäß eine Betriebsstellung und eine Teststellung einnehmen können. Die Türen
der Schaltzellen, in denen sich die Einschubträger für die Leistungsschalter 70 und
71 befinden, sind gleichfalls schematisch angedeutet und mit 73 und 74 bezeichnet.
Jeder der Leistungsschalter 70, 71 und 72 besitzt eine symbolisch angedeutete Schaltwelle,
deren der Kontaktstellung der Leistungsschalter entsprechende Stellungen mit I für
die Einschaltstellung und mit 0 für die Ausschaltstellung bezeichnet sind. Ferner
besitzt jeder der Leistungsschalter ein von außen mechanisch beaufschlagbares und
von den üblichen Handbedienungselementen unabhängiges Übertragungsorgan zur Auslösung
des Leistungsschalters. Diese Übertragungsorgane sind mit 75, 76 und 77 bezeichnet.
[0023] Die im Einschubrahmen befindlichen verfahrbaren Leistungsschalter 70 und 71 sind
mit Anschlußstellen für biegsame mechanische Übertragungsglieder in der Art von Drahtauslösern
versehen, um unterschiedliche Signale für den Be trieb und die Stellung der Leistungsschalter
abnehmen zu können. Auf diese Weise sind von dem Leistungsschalter 70 ein Signal für
die Einschaltstellung E70, ein Signal für die Ausschaltstellung A70, ein Signal für
die Teststellung T70 sowie ein Signal für die Betriebsstellung B70 abnehmbar. Sinngemäß
sind von dem Leistungsschalter 71 Signale E71, A71, T71 und B71 abzuleiten.
[0024] Weitere Signale werden von den Türen 73 und 74 abgeleitet. Zur Sicherheit gegen manipulierende
Eingriffe werden jeweils zwei Signale von unterschiedlichen Stellen der Türen bzw.
der mit ihnen zusammenwirkenden ortsfesten Zellenteile abgeleitet. Diese den geschlossenen
Zustand der Zellentüren entsprechenden Signale sind mit Z73/1 und Z73/2 bzw. Z74/1
und Z74/2 bezeichnet.
[0025] Die vorstehend erläuterten Signale werden mechanisch wirkenden logischen Anordnungen
der anhand der Figuren 1 bis 5 erläuterten Art zugeführt. Zum Verständnis der hierzu
vorgesehenen Funktionen enthält die Figur 7 die Erklärungen der benutzten Schaltsymbole
sowie die Zuordnung und Eigenschaften der Verbindungen innerhalb des Schaltplanes.
Bei einem Vergleich mit der Figur 6 ist somit festzustellen, daß insgesamt sieben
UND-Glieder U1, U2, U3, U4, U5, U6, und U7 vorhanden sind, ferner zwei Inverter je
I1 und je I2 sowie zwei ODER-Glieder 01 und 02. Gleichfalls entsprechend der Figur
7 ist zu erkennen, daß die Verbindungen zwischen den Leistungsschaltern 70, 71 und
72 sowie zwischen den Zellentüren 73 und 74 und den erwähnten logischen Anordnungen
entsprechend den auftretenden Beanspruchungen für eine unterschiedliche Betätigungshäufigkeit
auslegt sind. Für die gestrichelten und strichpunktierten Verbindungen genügt eine
Bemessung für eine verhältnismäßig geringe Anzahl von Schaltspielen, weil diese im
Zusammenhang mit verhältnismäßig selten vorzunehmenden Stellungsänderungen der Leistungs
schalter innerhalb ihrer Einschubrahmen zusammenhängen. Dagegen sind die ausgezogen
dargestellten Verbindungen und die Strichkreuzverbindungen für eine hohe Schaltspielzahl
ausgelegt, die sich an der vorgesehenen Schaltspielzahl der Leistungsschalter orientiert.
Zugleich läßt die Figur 6 erkennen, welche Verbindungen für die Betriebssicherheit
der Schaltanlage und welche der Verbindungen für die Personensicherheit wirksam sind.
[0026] Als Beispiel für eine der in der Figur 6 dargestellten Abhängigkeiten sei folgender
Schaltzustand betrachtet: Der Leistungsschalter 70 befinde sich in der Betriebsstellung
und sei eingeschaltet. Ferner befinde sich der Leistungsschalter 71 gleichfalls in
der Betriebsstellung. Dann wird das UND-Glied U1 wirksam und liefert ein Ausgangssignal
an das UND-Glied U2. An diesem liegt das Signal E70 für die Einschaltstellung des
Leistungsschalters 70 an, so daß nun durch das UND-Glied U2 ein Ausschaltsignal an
das Betätigungsorgan 77 des Leistungsschalters 71 gegeben wird. Der Leistungsschalter
71 läßt sich somit nicht einschalten. Eine derartige Verriegelung kann beispielsweise
erwünscht sein, wenn der Leistungsschalter 70 der Haupteinspeiseschalter und der
Leistungsschalter 71 der Noteinspeiseschalter ist.
[0027] In dem Wirkschaltplan gemäß der Figur 6 ist ferner angenommen, daß der Leistungsschalter
72 die Aufgabe eines Kuppellschalters hat, der es gestattet, zwei Sammelschienensysteme
miteinander zu verbinden. Wird jedoch der Betrieb der Anlage mittels des Leistungsschalters
71 als Noteinspeiseschalter aufrechterhalten, so dürfen mit Rücksicht auf die geringere
Belastbarkeit des Noteinspeiseschalters die Sammelschienensysteme nicht gekuppelt
werden. Hierzu werden das Ausschaltsignal A70 des Leistungsschalters 70 und das Einschaltsignal
E71 des Leistungsschalters 71 dem ODER-Glied 02 zugeführt, dessen Ausgangsgröße das
Betätigungsorgan 77 des Leistungsschalters 72 beaufschlagt. Liegt also eines der Signale
A70 und E71 vor, so kann der Leistungsschalter 72 nicht eingeschaltet werden.
[0028] Weitere Abhängigkeiten sind anhand der Darstellung in der Figur 6 und den zugehörigen
Erläuterungen der Schaltsymbole in der Figur 7 ohne weiteres ersichtlich.
1. Anordnung zur logischen Verknüpfung mechanischer Signale (E, E1, E2, E3, E1/1,
E1/2, E2/1, E2/2), die in Gestalt von begrenzten Stellwegen bereitgestellt werden,
zur Gewinnung wenigstens einer Ausgangsgröße (A, A1, A2) aus einer oder mehreren
der Eingangsgrößen,
dadurch gekennzeichnet, daß den Eingangsgrößen (E, E1, E2, E3, E1/1, E1/2, E2/1, E2/2) und den Ausgangsgrößen
(A, A1, A2) zugeordnete Stößel (15) räumlich parallel zueinander angeordnet sind und
daß ein gleichfalls parallel zu der Verschiebungsrichtung (18) der Stößel (15) verschiebbar
geführter Schlitten (16; 36; 56) zur Kraftübertragung zwischen den Stößeln (15) vorgesehen
ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (16; 36; 56) an einem Träger (2; 31; 51) geführt ist, der Öffnungen
(13) für Führungsorgane (12) der Stößel (15) besitzt.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Gewinnung einer logischen UND-Verknüpfung an dem Schlitten (16) wenigstens
ein Stößel (15) für ein erstes Eingangssignal (E1/1, E1/2) geführt und diesem etwa
gegenüberstehend wenigstens ein an dem Träger (2) geführter Stößel für ein Ausgangssignal
(A1, A2) angeordnet ist und daß der Schlitten (16) zur Beaufschlagung mit einem weiteren
Eingangssignal (E2/1, E2/2) eine Arbeitsfläche (21) für wenigstens einen Stößel (15)
besitzt, der ebenfalls an dem Träger (2) geführt ist.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Gewinnung einer logischen ODER-Verknüpfung der Schlitten (36) eine Arbeitsfläche
(35) für zwei oder mehrere Stößel (15) für Eingangssignale (E1; E2; E3) sowie eine
weitere Arbeitsfläche (38) für einen das Ausgangssignal (A) führenden Stößel (15)
aufweist.
5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Gewinnung eines logisch invertierten Signals (A) je ein Stößel (15) für
ein Eingangssignal (E) und ein Stößel für ein Ausgangssignal (A) nebeneinander angeordnet
sind und daß der Schlitten (56) eine Arbeitsfläche (54, 55) für jeden der Stößel (15)
besitzt und mit der Kraft einer Feder (63) beaufschlagt ist.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Schlitten (56) und dem Stößel (15) für das Ausgangssignal (A) ein
das Übersetzungsverhältnis zwischen den Eingangsgrößen (E) und den Ausgangssgrößen
(A) beeinflussender schwenkbar gelagerter Hebel (61) angeordnet ist.
7. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stößel (15) Bestandteil von Drahtauslösern (3, 4, 5, 6, 7, 8; 32, 33, 34;
43; 52, 53) sind, deren Gewindestücke (12) in hierfür vorgesehenen Öffnungen (13)
des Trägers (2; 31; 51) befestigt sind.
8. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch die Anwendung in einer elektrischen Schaltanlage zur Erzielung sicherheitstechnischer
Abhängigkeiten zwischen Schaltgeräten (70, 71, 72) und/oder Verschluß- bzw. Abschlußorganen
(73, 74) von Schaltgeräte (70, 71) enthaltenden Räumen bzw. Zellen der Anlage.
9. Anordnung nach den Ansprüche 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (2) Bestandteil eines Gehäuses ist, das für die Ausführungen des
Gerätes als UND-Glied (1), ODER-Glied (30) oder als Inverter (50) einheitliche Abmessungen
besitzt und mit Öffnungen zur Befestigung als Einzelgerät oder zur gemeinsamen Befestigung
bei paarweiser oder mehrfacher Anordnung versehen ist.