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EP 0 149 179 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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02.12.1987 Patentblatt 1987/49 |
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Anmeldetag: 19.12.1984 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: F42B 13/02 |
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Geschoss
Projectile
Projectile
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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CH DE FR GB IT LI NL SE |
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Priorität: |
18.01.1984 DE 3401514
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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24.07.1985 Patentblatt 1985/30 |
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Anmelder: DIEHL GMBH & CO. |
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90478 Nürnberg (DE) |
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Erfinder: |
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- Rhau, Siegfried
D-8561 Neunkirchen/a.S. (DE)
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Vertreter: Hofmann, Gerhard, Dipl.-Ing.
Patentassessor et al |
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Stephanstrasse 49 90478 Nürnberg 90478 Nürnberg (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Geschoß mit einem in einem Geschoßmantel gelagerten
Sprengstoff, mit einem Zünder und einer Kunststoffschicht, die in einem Hohlraum zwischen
dem Sprengstoff und dem Zünder angeordnet ist.
[0002] Nach der FR-A-2 494 833 ist es bei einem Geschoß mit einem Zünder und einer Sprengstoffladung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1, bekannt, zum Zwecke der Abdichtung des Ladungsraumes
einen vorgeformten Becher aus Thermoplast in einer Ausnehmung der Sprengladung zwischen
dieser und einem Zündergehäuse anzuordnen. Dieser Becher weist einen Flansch auf,
der an der Öffnung des Ladungsraumes mit einer am Geschoßkörper angeordneten Kunststoffschicht
verschweißt wird. Problematisch dabei ist, daß aufgrund von Fertigungstoleranzen Spalten
zwischen dem Becher und dem Sprengstoff sowie zwischen dem Becher und dem Zünder vorliegen
können. Dadurch sind Fehlzündungen des Sprengstoffes nicht mit Sicherheit auszuschließen.
Ursache für Fehlzündungen sind Stöße, die bei der Zuführung des Geschosses zur Waffe
und beim Abschuß des Geschosses oder auch bei notwendigen Stoß- und Schlagprüfungen
entstehen.
[0003] Aus der US-A-1 810 000 ist es bei einer Verstärkungsladung bekannt, die Ladung über
ein elastisches Teil in einem Gehäuse zu fixieren. Diese Maßnahme eignet sich nicht
für Sprengladungen, da bei Geschossen, die erheblichen Beschleunigungen ausgesetzt
sind, der Sprengstoff sich von der Geschoßwandung aufgrund der Nachgiebigkeit des
elastischen Teiles lösen könnte.
[0004] Aus der GB-A-2 006 397 ist es bei einem Geschoß mit einer Sprengladung bekannt, in
einer Ausnehmung der Sprengladung, in die ein Zünder hineinragt eine Metallhülse vorzusehen,
die dazu führt, daß zwischen dem Zünder und der Sprengladung zwei Spalte bestehen.
Nachteilig daran ist, daß entsprechend dem Kreisquerschnitt der Ausnehmung bei den
Geschoßbeschleunigungen die Gefahr besteht, daß sich eine entsprechende Sprengstoffsäule
aufgrund mangelnder Abstützung sich aus der Sprengstoffladung löst und auf die Hülse
bzw. den Zünder aufprallt. Dementsprechend ist eine Fehlzündung der Sprengladung nicht
mit Sicherheit auszuschließen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Geschoß der eingangs genannten Art auf fertigungstechnisch
einfache Weise eine spielfreie Abstützung des Sprengstoffs auf dem Zünder trotz der
unvermeidlichen Toleranzen zu erreichen.
[0006] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einem Geschoß der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß der Hohlraum vollständig mit einer aufgeschäumten Hartschaumschicht ausgefüllt
ist. Die Abstützung erfolgt also nicht über ein vorgefertigtes Bauteil, sondern von
einer Hartschaumschicht, die zwischen dem Sprengstoff und dem Bodenzünder aufschäumt.
Die Hartschaumschicht schäumt dabei von selbst so auf, daß sie einerseits an dem Sprengstoff
und andererseits an dem Zünder unabhängig von den jeweils gegebenen Toleranzen dicht
anliegt. Der Raum zwischen dem Zünder und dem Sprengstoff ist damit vollständig ausgefüllt,
ohne daß zunächst ermittelt werden muß, wie groß der Raum zwischen dem Sprengstoff
und dem Zünder im Einzelfall ist.
[0007] Die Hartschaumschicht dämpft auf den Sprengstoff wirkende Stöße so ab, daß es nicht
zu einem ungewollten Zünden des Sprengstoffs kommt.
[0008] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist die Hartschaumschicht von einem Polyurethan-Hartschaum
gebildet.
[0009] Bei Geschossen, die mit einem Detonator versehen sind, schließt die Hartschaumschicht
in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung zwischen dem Detonator und dem Sprengstoff
bestehende Ritze. Zündet der Detonator bei einer Prüfung der Detonatorsicherheitseinrichtung
des Zünders, dann können die dabei entstehenden Gase nicht zum Sprengstoff gelangen.
Denn sie sind durch die Hartschaumschicht gedämmt. Die Hartschaumschicht ist in der
Lage, die entstehenden Gase aufzunehmen.
[0010] Die Hartschaumschicht bringt außerdem noch den Vorteil, daß sie den Sprengstoff so
abdeckt, daß dieser bei Stoßprüfungen oder Schlagprüfungen und auch beim Abschuß des
Geschosses nicht abbröckelt.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen. In der Zeichnung zeigen :
Figur 1 ein Geschoß mit Bodenzünder und einem Sprengsatz sowie einem Brandsatz,
Figur 2 ein weiteres Geschoß mit einem Bodenzünder und einem Sprengsatz sowie einem
Brandsatz und
Figur 3 ein Geschoß mit einem Sprengsatz.
[0012] Beim Geschoß nach Figur 1 ist in einen Geschoßmantel 1 Sprengstoff 2 eingelegt. In
eine Höhlung 3 des Sprengstoffs 2 ragt ein Zünder 4. Dieser beinhaltet eine Detonatorsicherheitseinrichtung.
Ein Gehäuse 5, in dem der Zünder 4 untergebracht ist, ist in den Geschoßmantel 1 eingeschraubt.
[0013] Zwischen dem Sprengstoff 2 und dem Zünder 4 befindet sich eine aufgeschäumte Polyurethan-Hartschaumschicht
6. Diese umschließt den Zünder 4 becherartig und reicht mit einem Ringrand 7 bis an
den Geschoßmantel 1. Die Hartschaumschicht 6 wird dadurch hergestellt, daß auf den
Sprengstoff 2 eine entsprechende Kunststoffmasse aufgebracht wird und dann sofort
der Zünder 4 bzw. das Gehäuse 5 eingeschraubt wird. Der Kunststoff schäumt dann in
dem Zwischenraum zwischen dem Sprengstoff 2 und dem Zünder 4 auf, wobei er sich dicht
an den Sprengstoff 2 und den Zünder 4 legt. Gleichzeitig verschließt er eine am Umfang
des Gehäuses 5 bestehende Ritze 8.
[0014] Wird auf das Geschoß ein Stoß ausgeübt, dann kann sich der Sprengstoff 2 nicht in
dem Geschoßmantel 1 bewegen. Er stößt also nicht auf den Zünder 4. Bei sehr starken
Stößen wird durch die Elastizität der Hartschaumschicht 6 der Stoß gedämpft.
[0015] Ist die Detonatorsicherheitseinrichtung wirksam geschaltet und spricht der Detonator
9 an, dann können die dabei entstehenden Gase nicht zu dem Sprengstoff 2 gelangen,
weil die Hartschaumschicht 6 alle Gasdurchgänge sperrt. Ein unerwünschtes Ansprechen
des Detonators 9 kann also nicht zu einem Zünden des Sprengstoffs 2 führen.
[0016] Auf den Geschoßmantel 1 ist eine Geschoßspitze 10 aufgesetzt. In dieser ist eine
Brandladung 11 untergebracht. Auch diese Ladung 11 ist mit-
*tels einer aufgeschäumten Polyurethan-Hartschaumschicht 12 festgesetzt.
[0017] Das Ausführungsbeispiel nach Figur 2 gleicht weitgehend dem der Figur 1. Auf den
Sprengstoff 2 ist ein Polyamidring 13 aufgelegt. Dieser verbessert die Brechung einer
Stoßwelle. Er stellt auch eine etwa gleichmäßige Dicke der Hartschaumschicht 6 sicher.
Die Hartschaumschicht 6 erstreckt sich in die Ritze 8 hinein. Der Ring 13 kann auch
aus Stahl oder einem anderen sprengstoffverträglichen Material bestehen.
[0018] Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 3 ist der Zünder 4 an der Geschoßspitze 10 angeordnet.
Diese ist in den Geschoßmantel 1 eingeschraubt. Das Einschrauben erfolgt sofort nach
dem Einbringen der Kunststoffmasse, die nach dem Aufschäumen die Hartschaumschicht
6 bildet.
1. Geschoß mit einem in einem Geschoßmantel (1) gelagerten Sprengstoff (2), mit einem
Zünder (4) und einer Kunststoffschicht, die in einem Hohlraum zwischen dem Sprengstoff
(2) und dem Zünder (4) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum vollständig
mit einer aufgeschäumten Hartschaumschicht (6) ausgefüllt ist.
2. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hartschaumschicht (6)
von einem Polyurethan-Hartschaum gebildet ist.
3. Geschoß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zünder (4) in einer
Höhlung (3) des Sprengstoffs (2) sitzt und die Hartschaumschicht (6) becherförmig
aufgeschäumt ist.
4. Geschoß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hartschaumschicht (6) bis an den Geschoßmantel (1) reicht.
5. Geschoß nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem Detonator, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hartschaumschicht (6) zwischen dem Detonator (9) und dem Sprengstoff (2) bestehende
Ritze (8) schließt.
6. Geschoß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Sprengstoff (2) und der Hartschaumschicht (6) ein Ring (13) aus Kunststoff, Stahl
oder einem anderen sprengstoffverträglichen Material liegt.
7. Geschoß nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einer weiteren Ladung im Kopf,
dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Ladung (11) mit einer aufgeschäumten Hartschaumschicht
(12) festgelegt ist.
1. A projectile having an explosive (2) mounted in a projectile jacket (1), with a
fuze (4) and a layer of plastics material which is arranged in a cavity between the
explosive (2) and the fuze (4), characterised in that the cavity is completely occupied
by a layer (6) of expanded rigid foam.
2. A projectile according to claim 1, characterised in that the layer (6) of rigid
foam is formed by a polyurethane rigid foam.
3. A projectile according to claim 1 or 2, characterised in that the fuze (4) is seated
in a hollow (3) of the explosive (2) and the layer (6) of rigid foam is expanded in
a cup-shaped manner.
4. A projectile according to one of the preceding claims, characterised in that the
layer (6) of rigid foam reaches as far as the jacket (1) of the projectile.
5. A projectile according to one of the preceding claims with a detonator, characterised
in that the layer (6) of rigid foam closes crevices (8) existing between the detonator
(9) and the explosive (2).
6. A projectile according to one of the preceding claims, characterised in that a
ring (13) made of plastics material, steel or another explosive- compatible material
lies between the explosive (2) and the layer (6) of rigid foam.
7. A projectile according to one of the preceding claims with a further charge in
the head, characterised in that the further charge (11) is secured with a layer (12)
of expanded rigid foam.
1. Projectile comportant un explosif (2) placé dans une chemise de projectile (1),
comportant une amorce (4) et une couche de matière plastique qui est placée dans une
cavité entre l'explosif (2) et l'amorce (4), caractérisé en ce que la cavité est entièrement
remplie d'une couche de mousse dure (6) moussée.
2. Projectile selon la revendication 1, caractérisé en ce que la couche de mousse
dure (6) est formée par une mousse dure de polyuréthane.
3. Projectile selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que l'amorce (4) est
placée dans un évidement (3) de l'explosif (2), et en ce que la couche de mousse dure
(6) est moussée sous la forme d'un godet.
4. Projectile selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la
couche de mousse dure (6) va jusqu'à la chemise (1) du projectile.
5. Projectile selon l'une des revendications précédentes, comportant un détonateur,
caractérisé en ce que la couche de mousse dure (6) ferme des fentes (8) existant entre
le détonateur (9) et l'explosif (2).
6. Projectile selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'un
anneau (13) en matière plastique, en acier ou en une autre matière compatible avec
l'explosif, est placé entre l'explosif (2) et la couche de mousse dure (6).
7. Projectile selon l'une des revendications précédentes, comportant une autre charge
dans la tête, caractérisé en ce que cette autre charge (11) est fixée avec une couche
de mousse dure (12) moussée.

