[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Filtrieren von Suspensionen in
einer Filterzentrifuge gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine Zentrifuge dieser Art ist aus der CH-PS 580 986 bekannt, bei der der an das
Filtermedium radial anschließende Gasraum an eine außenstehende Luftabsaugvorrichtung
angeschlossen ist. Mit dieser Zentrifuge kann nach der Hauptfiltration das sogenannte
Trockenschleudern bzw. die Druckgasfiltration, bei der der Filterkuchen mit Gas durchströmt
wird, zwischen der Oberfläche des Filterkuchens und dem Gasraum nur eine Druckdifferenz
eingestellt werden, die zwischen dem Atmosphärendruck und dem Dampfdruck des Filtrats
liegt. Neben dem Nachteil der geringen erzielbaren Druckdifferenz ist die Erzeugung
vom Unterdruck durch die Luftabsaugvorrichtung verhältnismäßig aufwendig. Auch sind
bei der Erzeugung von Unterdruck größere Gasvolumina zu fördern.
[0003] Aus dem Aufsatz "Einfluß der Betriebsparameter auf die Wirkung des Rotationssiphons
in Schälzentrifugen" in der Zeitschrift "Chemie-Ingenieur-Technik", Jahrgang 51 (1979),
Heft 1 ist es ferner bekannt, bei einer Filterzentrifuge mit Rotationssiphon die Filtrationsprinzipien
der Zentrifugalfiltration und der Vakuum - bzw. Druckfiltration zu kombinieren. Bei
dieser bekannten Fitrationsmethode ist es jedoch erforderlich, daß kein Gasdurchtritt
durch den Filterkuchen erfolgt, um unmittelbar hinter dem Filtermedium den zur Erzielung
des Siphoneffektes notwendigen Unterdruck sicherzustellen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei der Druckgasfiltration eine
größere Druckdifferenz zwischen der Oberfläche des Filterkuchens und dem Gasraum
hinter dem Filtermedium zu erreichen, um die durch Reibung erzielbare Druckgasfiltration
und die Trocknungseffekte zu verbessern.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst,
wobei sich darüber hinaus der Vorteil ergibt, daß vielfältige Betriebsweisen eingestellt
werden können, wie z. B. das Rückspülen des Filtermediums, der Feststoffaustrag
bei reduzierter Drehzahl oder die Anpassung an unterschiedliche Füllsuspensionen.
[0006] Zweckmäßigerweise ist die Gasabführleitung mit einem Sperrventil versehen, durch
das in der Gasabführleitung ein Gaspolster geschaffen werden kann, das beispielsweise
beim Rückspülen des Filtermediums ein Eindringen von Flüssigkeit in die Gasrückführleitung
verhindert.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform besteht das in der Seitenwand der Filterzentrifuge
angeordnete Teilstück der Gasabführleitung aus einem an der Seitenwand angeordneten
Distanzgitter, das von der Hohlbohrung in der Welle der Filterzentrifuge bis in den
Gasraum reicht und das an der dem Innenraum der Zentrifugentrommel zugewandten Seite
mit einer Scheibe aus flüssigkeits- und gasdichtem Material abgedeckt ist. Dieser
scheibenförmige Teilbereich der Gasabführableitung wirkt als Tröpfchenabscheider,
da das Gas, das sich nach dem Durchtritt durch den Feststoffkuchen entspannt, wegen
des stark vergrößerten Strömungsquerschnittes mit geringer Strömungsgeschwindigkeit
radial nach innen strömt. Infolge der hohen Beschleunigungskräfte im Zentrifugalfeld
ergibt sich dabei eine intensive Tröpfchenabscheidung, die noch durch geeignete Form
der den Abscheideraum ausfüllenden Distanzgitterteile begünstigt werden kann. Derartige
Formen sind aus den üblichen Tröppfchenabscheidern bekannt.
[0008] Vorzugsweise besteht die auf dem Distanzgitter aufliegende Scheibe aus Gummi, so
daß diese auch bei einer sehr engen Öffnung der Filterzentrifuge leicht eingebaut
und ausgewechselt werden kann.
[0009] Zur Auflockerung des auf dem Filtermedium abgesetzten Filterkuchens durch eine Gegenstromführung
ist die Gasabführleitung wahlweise an die Überdruckerzeugungsmittel anschließbar.
[0010] Zur Steigerung des Wirkungsgrades oder bei Verwendung von Gasen, die in einem geschlossenen
Kreislauf zu halten sind, wird das Gas aus der Gasabführleitung der Saugseite der
Überdruckerzeugungsmittel wieder zugeführt.
[0011] Vorzugsweise wird für ein im geschlossenen Kreislauf durch den Filterkuchen zu treibendes
Gas als Überdruckerzeugungsmittel eine Saug-Druckpumpe verwendet, deren Saugseite
an die Gasabführleitung und deren Druckseite an den Innenrraum der Filterzentrifuge
angeschlossen sind.
[0012] In dem geschlossenen Kreislauf können je nach Bedark Gase und Dämpfe unterschiedlicher
Art, beispielsweise dampfförmige Lösungsmittel verwendet werden. Desgleichen können
je nach Bedarf Kondensatoren, Heizungs- oder Kühleinrichtungen angeordnet werden.
[0013] Zum Austrag der durch die Hauptfiltration und die Druckgasfiltration entwässerten
Feststoffbestandteile ist ein in den Feststoffkuchen einschwenkbares Schälmesser
mit einem Auffangtrog vorgesehen, an den sich ein das Druckgehäuse durchsetzendes
Austragsrohr anschließt. Dieses ist mit einem Absperrventil ausgestattet, nach dessen
Öffnung die in den Auffangtrog einfallenden Feststoffbestandteile durch das im Druckgehäuse
befindliche Druckgas durch das Austragsrohr nach außen gefördert werden.
[0014] Um einen automatischen Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei verschiedenen
Betriebsweisen, wie z. B. beim Rückspülen des Filtermediums, beim Feststoffaustrag
bei reduzierter Drehzahl oder bei Verwendung unterschiedlicher Füllsuspensionen zu
erreichen, sind die Überdruckerzeugungsmittel und/oder die Verstelleinrichtung des
Schälrohrs und/oder der Drehantrieb für die Filterzentrifuge nach Maßgabe einer oder
mehrerer der Meßgrößen eines im Druckgehäuse angeordneten Druckmeßfühlers, einer
Schälrohr-Winkelstellungsanzeigeeinrichtung und eines Drehzahlmessers für die Drehzahl
der Filterzentrifuge steuerbar. Dabei ist es zweckmäßig, die bestimmten Betriebsweisen
über eine programmierte Steuerung einzustellen, so daß z. B. zwecks Lockerung der
vom Schälmesser der Schälvorrichtung am Filtermedium verdichteten Grundschicht eine
Rückspülung des Filtermediums derart durchführbar ist, das die Größe r
i durch Veränderung der Druckverhältnisse wandelbar ist in eine Größe r
iʹ, wodurch das Filtrat radial von außen nach innen durch das Filtermedium gepreßt
wird, wobei aber sichergestellt ist, daß kein Filtrat in das in der Welle befindliche
Teilstück der Gasabführleitung dringt.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
beschrieben, die im Schnitt eine von einem Druckgehäuse umschlossene, fliegend gelagerte
Filterzentrifuge zeigt.
[0016] Die Filterzentrifuge 1 besteht aus einer Vollmanteltrommel 2, die an einer Seite
ein Ringwehr 3 und an der anderen Seite den Trommelboden 4 aufweist, in dem die Welle
5 befestigt ist. Innerhalb der Vollmanteltrommel 2 ist ein zylindrisches Filtermedium
6 angeordnet, das auf der einen Seite am Ringwehr3 und auf der anderen Seite am Trommelboden
4 befestigt ist. Zwischen dem Filtermedium 6 und der Vollmanteltrommel 2 ist ein Filtratsammelraum
7 eingeschlossen, der sich aus einem unmittelbar an das Filtermedium 6 anschließenden
Gasraum 7a und einem Filtratflüssigkeitsraum 7b zusammensetzt.
[0017] Der Filtratflüssigkeitsraum 7b ist über eine im Trommelboden 4 angeordnete Abflußöffnung
8 mit einem Ringraum 9 verbunden, in den ein Schälrohr 10 ragt. Am Trommelboden 4
sind ein Distanzgitter 11 und eine aus elastomerem Material bestehende Scheibe 12
befestigt, die im radial äußeren Bereich gegenüber dem Filtermedium 6 mittels einer
umlaufenden Ringdichtung 13 abgedichtet ist.
[0018] Der vom Trommelboden 4, dem Distanzgitter 11 und der Scheibe 12 gebildete Raum stellt
einen Teilbereich einer Gasabführungsleitung 14 dar, die vom Gasraum 7a über das
Distanzgitter 11 und eine Hohlbohrung in der Welle 5 zu einer Drehdurchführung 15
führt.
[0019] Die Filterzentrifuge 1 ist von einem Druckgehäuse 16 umschlossen, in dem die Welle
5 gelagert ist. Außerhalb des Druckgehäuses 16 weist die Welle 5 eine Keilriemenscheibe
17 auf mit der die Filterzentrifuge über Keilriemen 18 von der Antriebseinheit 19
antreibbar ist.
[0020] Auf der der Antriebseinheit gegenüberliegenden Seite wird das Druckgehäuse 16 von
einem Zulaufrohr 20 durchsetzt, über das der Filterzentrifuge 1 Suspension zuführbar
ist, deren Feststoffbestandteile sich nach der Entwässerung auf dem Filtermedium
6 in Form eines Feststoffkuchens 21 absetzen.
[0021] Das Druckgehäuse 16 wird ferner vom Austragsrohr 22 einer Schäleinrichtung 23 durchsetzt,
das im Inneren der Filterzentrifuge 1 einen Auffangtrog 24 und ein Schälmesser 25
angeordnet hat und außerhalb des Druckgehäuses 16 ein Absperrventil 22a aufweist.
[0022] Des weiteren führt in das Innere des Druckgehäuses 16 eine Druckgasleitung 26, die
von einem Kompressor 27 gespeist wird, dessen Förderleistung über einen regelbaren
Antriebsmotor 28 steuerbar ist.
[0023] Die Zuführleitung 29 des Kompressors 27 ist an die Gasabführleitung 14 angeschlossen,
wobei zwischen dem Kompressor 27 und der Drehdurchführung 15 wahlweise ein Sperrventil
30, ein Kondensator 30, ein Kühler 32 und ein Heizer 33 angeschlossen sein können.
Des weiteren kann in der Zuführleitung 29 und in der Druckgasleitung 26 ein 4/2-Wegeventil
34 angeordnet sein, mit dem in der dargestellten Stellung das Innere des Druckgehäuses
16 mit Druckgas beaufschlagbar ist und mit dem in der anderen Schaltstellung der Gasabführleitung
14 zum Zweck der Umkehrstrombeaufschlagung des Filtermediums 6 Druckgas zuführbar
ist.
[0024] Im Inneren des Druckgehäuses 16 ist ein Druckmeßfühler 35 zur Messung des Überdrucks
p
ü angeordnet.
[0025] Das Schälrohr 10 weist an der das Druckgehäuse 16 durchsetzenden Position eine Vorrichtung
36 zur Messung der Winkelstellung α des Schälrohrs auf, die dem radialen Flüssigkeitsniveau
r
a im Ringraum 9 unmittelbar proportional ist.
[0026] Die Vorrichtung 36 zur Messung der Winkelstellung α des Schälrohrs 10 ist mit einem
Dreh-Stellantrieb 37 gekoppelt, mit dem die Winkelstellung α des Schälrohrs 10 und
somit auch das Flüssigkeitsniveau r
a im Ringraum 9 einstellbar ist.
[0027] Am Austritt der Welle 5 aus dem Druckgehäuse 16 ist ein Drehzahlmesser 38 angeordnet,
mit dem die Drehzahl bzw. die Winkelgeschwindigkeit ω der Welle 5 meßbar ist.
[0028] Der Druckmeßfühler 35, die Vorrichtung 36 zur Messung der Winkelstellung α des Schälrohrs
10 und der Drehzahlmesser 38 sind über in unterbrochenen Linien dargestellte Meßwertleitungen
39, 40 und 41 mit einer Steuereinheit 42 verbunden, in der die aus den Meßwertleitungen
39, 40 und 41 übermittelten Meßwerte für den Überdruck p
ü, die Winkelstellung α bzw. das Flüssigkeitsniveau r
a und die Drehzahl bzw. Winkelgeschwindigkeit ω nach entsprechender Aufbereitung und
Umformung verarbeitet werden, worauf der Antriebsmotor 28, die Antriebseinheit 19
und der Dreh-Stellantrieb 37 über die in durchgehenden Linien dargestellten Steuerleitungen
43, 44 und 45 nach Maßgabe bestimmter wählbarer, in der Steuereinheit 42 eingespeicherter
Betriebsprogramme angesteuert werden können.
[0029] Im Betrieb wird die Filterzentrifuge in einer Ausführungsform, in der als Überdruckerzeugungsmittel
ein frei aus der Atmosphäre ansaugender Kompressor 27 vorgesehen ist, die Druckluft
über die Druckleitung 26 in das Innere des Druckgehäuses 16 geleitet. Über das Zulaufrohr
20 wird der Filterzentrifuge 1 die Suspension zugeführt, deren Feststoffe sich im
Zentrifugalfeld auf dem Filtermedium 6 in Form eines Feststoffkuchens 21 absetzen.
Das Filtrat gelangt in den Filtratsammelraum 7, wobei sich ein Gasraum 7a und ein
Filtratflüssigkeitsraum 7b mit dem radialen Flussigkeitsniveau r
i ausbildet. Das Filtrat gelangt über die Abflußöffnung 8 in den Ringraum 9, dessen
radiales Flüssigkeitsniveau r
a von der Winkelstellung α des Schälrohrs 10 bestimmt wird. Zwischen dem Flüssigkeitsniveau
r
a im Ringraum 9 und dem Flüssigkeitsniveau r
i im Filtratflüssigkeitsraum 7b ist somit eine Flüssgkeitssäule der Höhe Δh = r
a - r
i eingestellt, deren hydrostatischer Druck p
z im Zentrifugalfeld der Druckdifferenz Δp = p
ü - p
o entspricht, die zwischen dem Gasraum 7a mit dem Druck p
o und dem übrigen Innenraum innerhalb des Druckgehäuses 16 mit dem Druck p
ü gegeben ist. Durch den hydrostatischen Druck p
z ist sichergestellt, daß die Filtratflüssigkeit nicht in die Gasabführleitung 14
eindringt und radial außerhalb des Filtermediums 6 ein Gasraum 7a mit dem Druck p
o erhalten bleibt, wodurch der Filterkuchen 21 nach der Hauptfiltration (Zentrifugalfiltration)
zusätzlich dem Trockenschleudern bzw. einer Druckgasfiltration unterzogen werden
kann, bei der der Filterkuchen der Reibwirkung eines mit einem Druckgefälle von Δp
= p
ü - p
o durchströmenden Gases ausgesetzt wird. Das Druckgas gelangt nach der Durchdringung
des Feststoffkuchens 21 über die Gasabführleitung 14 und die Drehdurchführung 15
nach außerhalb des Druckgehäuses 16.
[0030] Das Gas kann dabei frei in die Atmosphäre ausströmen, oder, wie in der Zeichnung
dargestellt, in einem geschlossenen Kreislauf über die Zuführleitung 29 der Saugseite
des Kompressors 27 wieder zugeführt werden. Bei der Rückführung kann auf das Gas
durch weitere Einrichtungen wie z. B. einen Kondensator 31, einen Kühler 32 oder einen
Heizer 33 eingewirkt werden. Diese Einrichtungen können auch an anderer als der dargestellten
Position angeordnet werden. So kann der Heizer 33 dem Kompressor 27 nachgeschaltet
sein, um den Feststoffkuchen 21 unter Vermeidung größerer Wärmeverluste mit möglichst
heißem Gas beaufschlagen zu können. Anstelle von Gasen können auch Dämpfe von chemisch
oder biologisch reagierenden Substanzen im geschlossenen Kreislauf geführt werden.
[0031] Mittels des 4/2-Wegeventils 34 kann die Strömungsrichtung des Gases auch umgekehrt
werden (nicht dargestellte Schaltstellung), um zum Zweck der Auflockerung des Feststoffkuchens
21 das Filtermedium 6 in umgekehrter Richtung durchströmen zu lassen.
[0032] Zum Austrag der Feststoffe aus der Filterzentrifuge 1 wird zunächst die Gasabführleitung
14 mittels des Sperrventils 30 abgesperrt. Anschließend wird die Schäleinrichtung
23 durch Verschwenken des Austragsrohres 22 in Richtung des Pfeiles 22b verschwenkt,
worauf das Schälmesser 25 in den Feststoffkuchen 21 gedrückt wird und die vom Feststoffkuchen
21 bei verminderter Drehzahl der Filterzentrifuge 1 gelösten Feststoffteile in den
Auffangtrog 24 fallen. Nach Öffnen des Absperrventils werden die Feststoffe mittels
des Druckgases durch das Austragsrohr 22 nach außen gefördert.
[0033] Bei llen Betriebsarten der Zentrifuge sind die Drehzahl bzw. die Winkelgeschwindigkeit
ω der Filterzentrifuge 1, die Höhe Δh der Flüssigkeitssäule und die Druckdifferenz
Δp, gesteuert durch die Steuereinheit 42 so aufeinander abgestimmt, daß in jedem
Fall ein Eindrigen von Filtratflüssigkeit in den horizontalen Bereich des Gasabführleitung
14 angeschlossen ist. Darüberhinaus sind im Normalbetrieb die Parameter Δp, und Δh
so aufeinander abgestimmt, daß der Feststoffkuchen 21 mit größter Wirksamkeit von
Gas oder Dämpfen durchströmt wird. Desgleichen sind bei der Umkehrbeaufschlagung des
Filtermediums 6 durch einen in Gegenrichtung geförderten Gasstrom und beim Austragsvorgang
die vorgenannten Parameter so aufeinander abgestimmt, daß bei verminderter Drehzahl
der Filterzentrifuge 1 ein guter Auflockerungseffekt für den Feststoffkuchen, ein
guter Reinigungseffekt für ein zugesetztes Filtermedium 6 und eine gute Austragsleistung
für abgeschälte Feststoffe erzielt wird.
[0034] Über die Steuereinheit 42 können dabei auch das Absperrventil 22a, die Verschwenkeinrichtung
für das Austragsrohr 22, das Sperrventil 3, das 4/2-Wegeventil 34, der Kondensator
31, der Kühler 32 und der Heizer 33 angesteuert werden, um einen vollautomatischen
Betrieb mit ständiger Aufeinanderfolge von Beladungs-, Trocknungs-, Austrags- und
Rückspülphasen zu erreichen.
1. Vorrichtung zum Filtrieren von Suspensionen in einer Filterzentrifuge, die aus
einem vorzugsweise zylindrischen Filtermedium besteht, das von einer Vollmanteltrommel
umschlossen ist, wobei zwischen Filtermedium und Vollmanteltrommel ein Filtratsammelraum
eingeschlossen ist, der sich aus einem unmittelbar an das Filtermedium anschließenden
Gasraum und einem Filtratflüssigkeitsraum mit dem Flüssigkeitsniveau r
i zusammensetzt, wobei der Gasraum radial innerhalb des Flüssigkeitsniveaus r
i eine nach außerhalb der Filterzentrifuge führende Gasabführleitung und der Filtratflüssigkeitsraum
eine Abflußöffnung für die Filtratflüssigkeit aufweist, die in einen Ringraum mündet,
in den ein Schälrohr zur Einstellung des Flüssigkeitsniveaus r
a einschwenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- Überdruckerzeugungsmittel, beispielsweise ein Kompressor (27) vorgesehen sind, welche
den Innenraum eines die Filterzentrifuge (1) umschließenden Druckgehäuses (16) mit
einem gegenüber dem Atmosphärendruck p
o erhöhten inneren Überdruck p
ü versorgen,
- eine Druckdifferenz Δp = p
ü - p
o dem hydrostatischen Druck p
z entspricht, der von einer Flüssigkeitssäule Δh im Zentrifugalfeld erzeugt wird,
die sich aus der Differenz der beiden Flüssigkeitsniveaus r
a - r
i ergibt, und
- die Vorrichtung zum Filtrieren nach Maßgabe folgender Gleichung betreibbar ist:
Δp = p
ü - p
o ≡ p
z = ½·ϑ
L·ω²(r

- r

),
wobei sich die einzelnen Gleichungsgrößen wie folgt bestimmen:
p
ü = Überdruck im Druckgehäuse (16)
p
o = Atmosphärendruck
r
i = radiales Flüssigkeitsniveau im Filtratflüssigkeitsraum (7b)
r
a = radiales Flüssigkeitsniveau im Ringraum (9)
Δh = Flüssigkeitssäule als Differenz von r
a - r
i
p
z = Zentrifugaldruck der Flüssigkeitssäule mit der radialen Höhe Δh im Zentrifugalfeld
ω = Winkelgeschwindigkeit der Filterzentrifuge (1)
ϑ
L = Dichte der Filtratflüssigkeit
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterzentrifuge (1) von einem Druckgehäuse (16) umschlossen ist und die
Gasabführleitung (14) über den Trommelboden (4) und die Welle (5) der Filterzentrifuge
(1) nach außen geführt ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasabführleitung (14) mit einem Sperrventil (30) versehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die im Trommelboden (4) der Filterzentrifuge (1) angeordnete Gasabführleitung
(14) aus einem von einer Hohlbohrung in der Welle (5) der Filterzentrifuge (19 bis
in den Gasraum (7a) reichende Distanzgitter (11) besteht, das an seiner dem Innenraum
der Filterzentrifuge (1) zugewandten Seite mit einer Scheibe (12) aus flüssigkeits-
und gasdichtem Material abgedeckt ist, die im radial äußeren Bereich gegenüber dem
Filtermedium (6) mittels einer Ringdichtung (13), beispielsweise einer elastischen
Rundschnur abgedichtet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (12) aus elastischem Material, beispielsweise aus Gummi besteht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Überdruckerzeugungsmittel zwecks Auflockerung des auf dem Filtermedium
(6) abgesetzten Filterkuchens (21) durch Gegenstromführung an die Gasabführungsleitung
(14) wahlweise anschließbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an die Gasabführleitung (14) in an sich bekannter Weise Unterdruckerzeugungseinrichtungen
angeschlossen sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das über die Gasabführleitung (14) abgeführte Gas im geschlossenen Kreislauf
den Überdruckerzeugungsmitteln wieder zuführbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Überdruckerzeugsmittel aus einer Saug-Druckpumpe bestehen, deren Saugseite
an die Gasabführleitung (14) und deren Druckseite an den Innenraum der Filterzentrifuge
(1) angeschlossen sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das im Kreislauf zirkulierende Gas aus dampfförmigem Lösungsmittel besteht.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in dem geschlossenen Kreislauf ein Kondensator (31) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in dem geschlossenen Kreislauf ein Heizer (33) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in den Innenraum der Filterzentrifuge (1) eine Schälvorrichtung (23) ragt,
an die sich ein, das Druckgehäuse (16) durchsetzendes Austragsrohr (22) anschließt,
über das nach Absperrung der Gasabführleitung (14) ein Austrag der von der Schälvorrichtung
(23) abgeschälten Feststoffe durch das von den Überdruckerzeugungsmitteln erzeugte
Druckgas durchführbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
- die Überdruckerzeugungsmittel zur Erzeugung des Überdrucks pü im Druckgehäuse (16)
und/oder
- die Verstelleinrichtung (Schälrohr 10) zur Einstellung des radialen Flüssigkeitsniveaus
ra
und/oder
- die Antriebseinheit (19) für die Filterzentrifuge(1) nach Maßgabe einer oder mehrerer
der Meßgrößen:
- eines im Druckgehäuse (16) angeordneten Druckmeßfühlers (35),
- einer Schälrohr-Winkelstellungsanzeigeeinrichtung (36) und
- eines Drehzahlmessers (38) für die Drehzahl der Filterzentrifuge (1)
steuerbar sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine programmierbare Steuerung vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Lockerung der vom Schälmesser (25) der Schäleinrichtung (23) am Filtermedium
(6) verdichteten Grundschicht eine intervallmäßige Rückspülung des Filtermediums
derart durchführbar ist, daß die Größe ri wandelbar ist in eine Größe riʹ, die kleiner dem radialen Abstand des Filtermediums (6) von der Drehachse der Filterzentrifuge
(1) ist und die größer ist als der Radius der in der Welle (5) angeordneten Gasabführleitung
(14).