[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von bei Raumtemperatur flüssigen
bzw. fließfähigen Derivaten von natürlichen Fetten und Ölen und ihre Verwendung zur
Lederfettung.
[0002] Natürliche Fette und Öle pflanzlichen und tierischen Ursprungs dienen in erster Linie
der menschlichen Ernährung. Immer größere Mengen werden jedoch als nachwachsende Rohstoffe
in den verschiedensten Bereichen der Industrie eingesetzt. Hierbei ist die technologische
Verwendbarkeit dieser Produkte spezifisch von den jeweiligen Eigenschaften der Fette
und Öle abhängig. Diese wiederum werden hauptsächlich durch deren Zusammensetzung
und molekularen Aufbau bestimmt. Natürliche Fette und Öle setzen sich im wesentlichen
aus Triglyzeriden (Neutralfetten) und - zu einem kleineren Teil - Phosphorlipiden
und freien Fettsäuren zusammen. Die Eigenschaften dieser Substanzgruppe - dies gilt
insbesondere für die Neutralfette - wird durch die Art der an das Glyzerinmolekül
gebundenen Fettsäuren hinsichtlich der Kettenlänge (kurz-, mittel- und langkettig),
durch deren Sättigungsgrad und Konformation (gesättigt, einfach- oder mehrfach ungesättigt,
cis-, trans-Anordnung) und durch die Anordnung und Menge pro Glycerinmolkül bestimmt.
[0003] Insgesamt bedeutet dies, daß letztendlich der jeweilige Aufbau der Bausteine der
natürlichen Fette und Öle zu einem großen Teil deren technologische Verwendbarkeit
bestimmt und sehr häufig auch einschränkt, wenn keine Veränderungen am Molekül vorgenommen
wer den (können), weil Kostengründe dagegen sprechen oder weil die gewünschte Modifikation
konventionell chemisch praktisch nicht herstellbar ist.
[0004] Bisherigen Techniken zufolge müssen natürliche Fette und Öle spezifischen Reinigungsschritten
bzw. Trennungen in feste und flüssige Phasen oder einer Härtung unterworfen werden.
Die gewünschten "Fettchemikalien" entstehen schließlich aus den Spalt- oder Umsetzungsprodukten
der natürlichen Öle und Fette: Fettsäuren, Glyzerin und Fettsäuremethylester - die
eigentlichen oleochemischen Grundstoffe - und die wegen ihrer Bedeutung für verschiedenste
Derivate wichtigen Fettalkohole und Fettamine.
[0005] Da der molekulare Aufbau von natürlichen Fetten und Ölen durch deren Herkunft bestimmt
wird, Fette und Öle als solche praktisch keine verwendbaren "Fettchemikalien" sind,
müssen durch technische Prozesse "maßgeschneiderte" Fette und Öle hergestellt werden.
Die hierzu notwendigen Prozesse sind durch hohen Energieverbrauch und hohe Investitionskosten
gekennzeichnet. Zudem sind sie häufig wenig spezifisch (Gefahr der Isomerisierung
der Fettsäuren, Herstellung von Gemischen statt einheitlichen Produkten usw.).
[0006] An Beispielen aus dem Bereich der Lederhilfsmittelindustrie soll deshalb verdeutlicht
werden, daß nur bei bestimmter Zusammensetzung der Fettungsmittel eine technologische
Brauchbarkeit unter Berücksichtigung von spezifischen Anforderungen gegeben ist:
- Für die technologische Verarbeitbarkeit von Fetten ist es wichtig, daß diese in
fließfähiger Form vorliegen. Tierkörperfette, deren Einsatz für die Herstellung von
Lederfettungsmitteln wünschenswert wäre, sind fest. Um diese einer Nutzung zugänglich
zu machen, müssen sie verflüssigt werden. Dies kann geschehen, indem eine Fraktionierung
durchgeführt wird. Dieses Verfahren ist aber aufwendig, mit hohem Energieverbrauch
verbunden und auch relativ teuer.
- Auf der Suche nach möglichst billigen, in großer Menge zur Verfügung stehenden Ersatzfetten
steht deren technologischen Eignung die Tatsache entgegen, daß es sich hierbei meist
um Fette in fester Form handelt, die wiederum erst durch geeignete Maßnahmen verflüssigt
werden müssen.
- Fette und Öle mit einer hohen Viskosität erlauben nur eine oberflächliche Fettung
von Leder, so daß die Gefahr der Fettfleckigkeit auf dem so behandelten Leder gegeben
ist. Ein qualitativ hochwertiges Leder muß duch Fett niedrigerer Viskosität gefettet
werden, was wiederum die Einstellung einer bestimmten Viskosität erfordert.
- Für die technologische Weiterverarbeitung von Fetten für Lederfettungsmittel ist
es häufig erforderlich, daß Doppelbindungen in den Fettsäuremolekülen vorhanden
sind (z.B. zur Durchführung der Sulfonierung). Ausgangsprodukte solcher Art stehen
bisher nur in den natürlichen Ölen, die zudem relativ teuer sind, zur Verfügung.
- Auf der anderen Seite sind mehrfach ungesättigte, d.h. entsprechend dünnflüssige
Öle für die Lederfettung unerwünscht, weil hier aufgrund des hohen Gehaltes an ungesättigten
Doppelbindungen die Gefahr der Verharzung besteht.
[0007] Viele Jahrzehnte war das flüssige Produkt Spermöl aus den o.g. technischen Gründen
das Mittel der Wahl für die lederverarbeitende Industrie. Spermöl verleiht dem fertigen
Leder außergewöhnliche Geschmeidigkeit und wurde seit eh und je für die Produktion
von Leder höchster Qualität verwendet. Darüber hinaus konnten die Eigenschaften von
Leder niedriger Qualität durch die Behandlung mit Spermöl so verbessert werden, daß
es ebenfalls hohen Qualitätsansprüchen genügte.
[0008] Als Folge der Bemühungen zum Schutz des Pottwals, dem Lieferanten des Spermöls, vor
der Ausrottung wurde die Verwendung von Spermöl in Europa eingestellt. Als Austauschprodukte
für Spermöl wurden - speziell in der Lederindustrie - neben Lardöl (der flüssigen
Phase des Schweineschmalzes) auch synthetisch hergestelltes Triolein eingesetzt.
Die Fettung erfolgt gewöhnlich in Ö/W-Emulsionen mit Hilfe von Lickerölen.
[0009] Lickeröle sind selbstemulgierende Produkte, die sich aus einem Neutralöl- und einem
Emulgatoranteil zusammensetzen. Dessen Ladungscharakter entsprechend gibt es anionische,
kationische, amphotere und nichtionische Fettungsmittel. Häufig wird auch zwischen
synthetischen und nativen Lickern unterschieden, wobei die Abgrenzung zwischen beiden
immer mehr verschwimmt. Der Emulgatoranteil wird entweder größtenteils im Neutralöl
durch z.B. partielle Sulfierung erzeugt oder diesem als separate Komponente beigemischt.
[0010] Sulfonierte und sulfitierte native Öle und Fette enthalten α-Sulfofettsäuren und
Hydroxysulfonate. In synthetischen Lickern findet man Alkan-, α-Olefin-, Dialkylbenzol-
und Chlorparaffinsulfonate sowie langkettige Fettalkoholsulfonate, Phosphorsäure-,
Zitronensäure- und Alkylbernsteinsäureester.
[0011] Die emulgierenden, meist polaren Anteile eines Fettungsmittels werden vom Leder
vorwiegend in Form von Ionenbindungen oder durch Bildung von stabilen Metallkomplexen
in nicht extrahierbarer und nicht migrierbarer Form gebunden.
[0012] Die Bindung der emulgierten Anteile erfolgt durch van der Waals'sche Kräfte über
polare Gruppen. Die emulgierenden Anteile beeinflussen die Bindung der emulgierten
insofern, als sie für deren Verteilung im Leder verantwortlich sind und durch zwischenmolekulare
Kräfte eine Ankerwirkung ausüben.
[0013] Die Fettung ist ein qualitätsbestimmender Prozeß der Herstellung von Leder. Diese
Feststellung gilt in ganz besonderem Maße für sehr weiche Ledersorten. Folgende Eigenschaften
des Leders werden durch die Fettung entscheidend beeinflußt:
1. Weichheit
2. Mechanische Eigenschaften wie Reißfestigkeit, Weiterreißfestigkeit, Dehnung, Narbenelastizität
usw.
3. Fülle, Narbenfestigkeiten und Griffeigenschaften
4. Eigenschaften der Lederoberfläche für die nachfolgenden Finish-Prozesse
[0014] Es ist bekannt, daß die Weichheit in erster Linie auf einer Trennung der Faserbündel
und Fibrillen während der Trocknung beruht. Demnach ist ein wesentliches Kriterium
für die weichmachenden Eigenschaften eines Fettungsmittels seine Fähigkeit, die Oberfläche
der Fasern und Fibrillen so zu verändern, daß bei der Trocknung Verklebungen nicht
auftreten. Ganz wesentlich wird diese Eigenschaft von den emulgierenden Anteilen
des Fettungsmittels beeinflußt. Für die elastischen Eigenschaften, wie Zugfestigkeit,
Dehnung, Narbenelastiziät usw., spielt die Schmierwirkung der emulgierten Anteile
eines Fettlickers eine entscheidende Rolle. Die mit dem Schmiermittel "überzogenen
Fasern" haben eine größere Gleitfähigkeit und damit gleichzeitig eine verringerte
innere Reibung.
[0015] Es ist anzunehmen, daß ein ausgeprägtes Spreitvermögen der emulgierten Anteile ihre
Schmierwirkung entscheidend beeinflußt. Zur Erklärung sei darauf hingewiesen, daß
unter Spreitvermögen die Eigenschaft eines Stoffes verstanden wird, sich auf der Oberfläche
eines festen oder flüssigen Stoffes in monomolekularer Schicht auszubreiten. Je größer
das Spreitvermögen, desto geringer ist die jeweils erforderliche Substanzmenge. Es
fehlen leider bisher noch Untersuchungsergebnisse über den Einfluß des unterschiedlichen
Spreitvermögens der emulgierten Anteile eines Fettungsmittels auf den Fettungseffekt.
Mit ein Grund dafür ist die aufwendige und komplizierte Meßtechnik. Dazu kommt, daß
die emulgierenden Anteile eines Fettlickers das Spreitvermögen der emulgierten Anteile
stark beeinflussen können.
[0016] Dem Praktiker ist geläufig, daß Menge und Art des Fettungsmittels die Fülle, die
Narbenfestigkeit und den Griff des Leders beeinflussen. Was die Füllwirkung betrifft,
so beruht ihre Beurteilung fast immer auf subjektiven Beobachtungen. In besonderen
Fällen ist die Fülle jedoch durch Messung der Dickenzunahme des Leders objektiv erfaßbar.
[0017] Bei dünnen Ledersorten bis zu einer maximalen Dicke von ca. 1,2 mm - für Großviehhäute
- wird die Füllwirkung von Fettungsmitteln besonders deutlich. Es ist möglich, bei
richtiger Auswahl der Produkte und ggf. durch erhöhten Einsatz die sonst notwendige
Menge an Nachgerbstoff zu reduzieren oder auf eine Nachgerbung sogar ganz zu verzichten.
[0018] Das Erzielen einer guten Narbenfestigkeit ist bei Weichledersorten über 1,2 mm Stärke
oft ein schwierig zu lösendes Problem. Der Hauptgrund für einen "losen Narben" ist
der unterschiedliche histologische Aufbau von Narbenschicht - Papillarschicht - einerseits
und Retikularschicht andererseits.
[0019] Sehr oft aber wird der "lose Narben" durch die fal sche Auswahl des Fettungsmittels
oder eine ungeeignete Fettungstechnologie verursacht. Zur Vermeidung dieses die Qualität
beeinträchtigenden Lederfehlers kommt es darauf an, eine Fettverteilung über den Lederquerschnitt
anzustreben, die sicherstellt, daß die mechanischen Eigenschaften, insbesondere die
Weichheit der Narben und Retikularschicht, im kritischen Grenzbereich der beiden
Schichten annähernd gleich ist.
[0020] Der "Griff" des Leders schließlich ist ebenfalls abhängig von Art, Menge und Eigenschaften
der verwendeten Fettungsmittel. Er ist objektiv nicht meßbar und auch schwer zu definieren.
Die Weichheit und die Festnarbigkeit jedenfalls sind nur Teile dessen, was der Fachmann
unter diesem Begriff versteht. Es gibt z.B. einen "runden" Griff oder "festen" Griff,
und nur Spezialisten sind in der Lage, den Griff eines Leders sachlich richtig anzugeben..
[0021] Die physikalischen Eigenschaften der Lederoberfläche für die nachfolgende Zurichtung
werden durch den Aufbau der verwendeten Fettungsmittel entscheidend beeinflußt. Dies
gilt vor allem für die bei modernen Zurichtmethoden so wichtige Saugfähigkeit der
Lederoberfläche. Es wurde bereits erwähnt, daß die üblichen Lickerfettungsmittel
aus einem emulgierenden und einem emulgierten Anteil bestehen. Für das Verhalten
der Lederoberfläche für die Nachfolgeprozesse sind vorwiegend die emulgierenden Komponenten
verantwortlich. Sie bestimmen den hydrophilen oder hydrophoben Charakter des Leders.
Ihr ionisches Verhalten beeinflußt zusätzlich die elektrische Ladung der Oberfläche.
[0022] Aufgabe der Erfindung ist es, unter Verwendung von in großen Mengen zur Verfügung
stehenden und daher preisgünstigen, feste oder feste Anteile enthaltenden Fettrohstoffen,
wie Tierkörperfetten, als Ausgangsmaterialien, diese Ausgangsmaterialien auf energiesparende
Weise in Derivate umzuwandeln, die neben der fettenden gleichzeitig emulgierende Wirkung
und ein hohes Spreitvermögen besitzen und daher insbesondere als Lederfettungsmittel
geeignet sind.
[0023] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die Oxalkylierung ist eine an sich bekannte Reaktion. Der Mechanismus der Oxalkylierung
eines Triglycerids, das praktisch frei von aktiven, d.h. gegenüber Alkylenoxiden
reaktionsfähigen Wasserstoffatomen ist, wird in "Tenside 3" (1966, Heft 2, Seite 37)
erörtert. In der DE-AS 12 70 542 wird die Umsetzung von bei Raumtemperatur festen
und flüssigen Fetten mit Alkylenoxiden mit dem Ziel beschrieben, die oberflächenaktiven
Eigenschaften der Fette so zu verändern, daß Waschmittel, Entschäumer, Emulgatoren
usw. entstehen.
[0024] Überraschenderweise bleibt bei den erfindungsgemäß verwendeten, bei Raumtemperatur
festen bzw. feste Anteile enthaltenden pflanzlichen und/oder tierischen Fetten der
fettende Charakter der Oxalkylierungsprodukte nicht nur erhalten, vielmehr werden
die anwendungstechnischen Eigenschaften dieser Produkte als Lederhilfsmittel sogar
noch verbessert, wenn man die mit Alkylenoxid umgesetzten Fette nach bekannten Verfahren
sulfitiert bzw. sulfoniert. Die so erhalte nen Produkte zeigen mindestens die gleichen
Fettungseigenschaften wie Produkte auf Basis von bei Raumtemperatur flüssigen Fetten,
wie z.B. Klauenöl oder Lardöl.
Durch die der Sulfierung vorgeschaltete Alkoxylierung werden erfindungsgemäß Fettungsmittel
erhalten, die völlig einheitliche Emulsionen mit großer Ergiebigkeit liefern, die
den herkömmlichen Fettungsmitteln mit zugefügtem Emulgator überlegen sind (die Bezeichnung
"Sulfierung" wird hier als gemeinsamer Oberbegriff für die Einführung von Sulfatgruppen
und Sulfonsäuregruppen verstanden, die entweder durch Behandlung mit konzentrierter
Schwefelsäure oder auch durch oxidierende Sulfitierung in das Fettmolekül eingeführt
werden).
Zu den erfindungsgemäß als Ausgangsmaterialien verwendbaren Fetten gehören grundsätzlich
alle Triglyceride und deren Abmischungen mit freien Fettsäuren, Mono- und/oder Diglyceriden.
Von besonders praktischer Bedeutung ist die Umwandlung von bei Raumtemperatur festen
Fetten bzw. Ölen mit einem Trübungspunkt oberhalb dem des Lardöls.
[0025] Die folgende Tabelle 1 zeigt die gaschromatographisch ermittelte Zusammensetzung
von 2 Beispielen für erfindungsgemäß zu verwendende Fette (Fett 1 und Fett 2) im
Vergleich zu Lardöl:
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1987/49/DOC/EPNWA2/EP87107335NWA2/imgb0001)
[0026] Es ist nicht unbedingt erforderlich, Fette bestimmter Herkunft einzusetzen, sondern
z.B. Fett 1 und 2 aus Tab. 1 als Mischung einzusetzen. Oder bspw. können Mischungen
aus Knochenfett und Schwartenfett verwendet werden.
[0027] Die verwendbaren Fette können auch teilweise aufgespalten sein, so daß neben Mono-
und Diglyceriden auch freie Fettsäure vorliegt. Die Säurezahl der Fette ist nicht
kritisch, wie Oxalkylierungsversuche unter Zusatz von freier Fettsäure gezeigt haben.
[0028] Die Oxalkylierung kann in Gegenwart von geringen Mengen Wasser, wie sie in natürlichen
Fetten vorkommen, bzw. durch wäßrige Katalysatorlösung mit eingebracht werden, durchgeführt
werden.
[0029] Als 1,2-Epoxide werden Ethylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Styroloxid, 1,2-Epoxibutadien,
1,2-Epoxicyclohexen eingesetzt. Verwendet man mehr als ein Epoxid, so können diese
sowohl nacheinander wie auc h als Gemisch mit den Fetten umgesetzt werden. Bevorzugt
für die Oxalkylierung wird Propylenoxid.
[0030] Als Katalysatoren für die Umsetzung der Alkylenoxide mit den Fetten dienen basische
Verbindungen wie Natrium- und Kaliumhydroxid in fester Form oder als wäßrige Lösung,
Natriummethylat oder die Alkalisalze von Fettsäuren, wobei Kaliumhydroxid bevorzugt
wird.
[0031] Die Umsetzung erfolgt nach bekanntem Verfahren bei erhöhter Temperatur. Um eine zügige
Abreaktion der Alkylenoxide zu erreichen, hat sich eine Reaktionstemperatur im Bereich
von 150 bis 170°C, z.B. von 160°C als zweckmäßig erwiesen.
[0032] Je nach Konsistenz der Fette werden 5 bis 100 Gew.-% Alkylenoxid, bevorzugt 10 bis
25 Gew.-% Alkylenoxid, bezogen auf die Fettmenge, angelagert.
Die Alkoxylierung wird vorteilhaft bei Normaldruck bis zu 10 bar durchgeführt.
[0033] Wird die Alkoxilierung mit mehreren 1,2-Epoxiden durchgeführt, so können die Epoxide
entweder nacheinander mit den Ausgangsfetten umgesetzt werden, oder die Umsetzung
kann mit einem Gemisch der Epoxide durchgeführt werden. Wird mit mehr als einem 1,2-Epoxid
umgesetzt, so werden bevorzugt Propylenoxid und Ethylenoxid verwendet.
[0034] Im Anschluß an die Alkoxilierung werden die oxalkylierten Fette nach an sich bekannten
Methoden sulfiert. Die Sulfierung kann mit konzentrierter Schwefelsäure bei Raumtemperatur
bis leicht erhöhter Temperatur (von ca. 30°C) für einige Stunden vorgenommen werden.
Die Menge an konzentrierter Schwefelsäure beträgt vorteilhaft 15 bis 35, vorzugsweise
20 bis 30 Gew.-%, bezogen auf Oxalkylierungsprodukt. Alternativ können Sulfonsäuregruppen
durch Behandlung mit Natriumdisulfit in Gegenwart von Luftsauerstoff eingeführt werden.
Im Anschluß an die Sulfatierung bzw. Sulfitierung wird das erhaltene Produkt zweckmäßig
mit wäßrigem Alkali auf einen pH-Wert in der Nähe des Neutralpunktes (z.B. pH 6,5)
eingestellt. Für die Sulfierung können die in der ersten Verfahrensstufe erhaltenen
alkoxilierten Fette mit Kohlenwasserstoffen und/oder weiteren ungesättigten Fetten
oder Fettbestandteilen wie z.B. Olein vermischt werden.
[0035] Die Sulfierung kann direkt im Anschluß an die Oxalkylierung vorgenommen werden,
wobei die Oxalkylierungsprodukte nicht isoliert zu werden brauchen. Nach einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung werden die oxalkylierten Fette vor der Sulfierung epoxidiert.
Dies kann auf bekannte Weise, z.B. mit Wasserstoffperoxid in Gegenwart von Ameisensäure
erfolgen.
Bevorzugt wird die Sulphierung mit einem SO₃ /Luftgemisch mit einem Gehalt bis zu
8 Vol.-% SO₃ bei Temperaturen von 20 bis 50°C durchgeführt.
[0036] Vorteilhaft werden die Oxalkylierungsprodukte von leicht flüchtigen Bestandteilen
(z.B. durch Destillation, ggf. im Vakuum) befreit.
Der große Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß minderwertige,
dunkelgefärbte Fette eingesetzt werden können, die normalerweise durch einen erhöhten
Anteil an freien Fettsäuren, z.B. 5 bis 15%, gekennzeichnet sind. Trotzdem gelangt
man zu relativ hellfarbigen, geruchsarmen Produkten.
Beispiel 1:
[0037] 2000 g Knochenfett mit den Kenndaten: Säurezahl (SZ) = 27; Jodzahl (JZ) = 54; Verseifungszahl
(VZ) = 198; Erstarrungspunkt (EP.) = 25°C werden in einem temperierbaren Rührautoklaven
mit 20 g 45%iger Kalilauge versetzt und sorgfältig mit Stickstoff gespült. Nach dem
Aufheizen auf 160°C werden 354 g Propylenoxid portionsweise zugesetzt, daß die Reaktortemperatur
im Bereich 155 bis 165°C gehalten werden kann und der Druck von 4 bar nicht überschritten
wird. Vor jeder erneuten Zugabe von Epoxid wird die Abreaktion - erkennbar am Druckabfall
auf Normaldruck - abgewartet. Die erforderliche Zeit für die schrittweise Zugabe
des Monomeren beträgt 1,5 Std. Danach läßt man 30 Min. bei 160°C nachreagieren und
strippt das Reaktionsgemisch zur Entfernung leicht flüchtiger Anteile. Nach der Neutralisation
bei ca. 40°C mit konzentrierter Schwefelsäure wird ein bei 20°C schwach trübes Öl
gewonnen, das bei ca. 11°C erstarrt. JZ = 48,7.
Beispiel 2:
[0038] 2000 g dunkelbraunes Tierkörperfett minderer Qualität mit den Kenndaten: SZ = 10;
JZ = 55; VZ = 197; EP. = 23°C werden in einem temperierbaren Rührautoklaven mit 40
g 30%iger Natriummethylatlösung versetzt und während des Aufheizens auf 120°C durch
abwechselndes Evakuieren auf ca. 20 mbar und Belüften mit Stickstoff von Sauerstoff
und flüchtigen Anteilen befreit. Bei einer Reaktorinnentemperatur von 160°C werden,
wie in Beispiel 1 beschrieben, 354 g Propylenoxid zudosiert. Nach der Neutralisation
des Reaktionsgemisches mit konzentrierter Essigsäure wird ein opales Öl gewonnen,
das bei ca. 12°C erstarrt.
Beispiel 3:
[0039] Ein Rindertalg mit den Kenndaten: SZ = 2,0; JZ = 45; VZ = 198; EP. = 34°C wird wie
in Beispiel 1 beschrieben, aber mit 25 Gew.-% Propylenoxid umgesetzt. Nach der Neutralisation
mit p-Toluolsulfonsäure erhält man bei 20°C trübes Öl.
Beispiel 4:
[0040] 2000 g Tierkörperfett mit den Kenndaten: Wassergehalt = 0,58%; Erstarrungspunkt
= 23°C; SZ = 10; VZ = 197; Jodzahl = 54,6 wird wie in Beispiel 1 mit 354 g Propylenoxid
umgesetzt. Nach erfolgter Abreaktion - erkennbar an der Druckkonstanz im Reaktor
- werden bei 155 bis 160°C und einem max. Reaktionsdruck von 4 bar 176 g Ethylenoxid
portionsweise zudosiert. Nach Abreaktion werden leicht flüchtige Anteile durch Anlegen
eines Unterdrucks von ca. 20 mbar entfernt, das Reaktionsprodukt auf ca. 40°C abgekühlt
und mit Schwefelsäure neutralisiert.
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1987/49/DOC/EPNWA2/EP87107335NWA2/imgb0002)
Beispiel 5:
[0041] Das Tierkörperfett wie in Beispiel 4 wird wie in Beispiel 4 mit Propylenoxid und
Ethylenoxid umgesetzt, aber mit der Maßnahme, daß die Alkylenoxide nicht nacheinander,
sondern als Mischung portionsweise in den Reaktor dosiert werden. Nach der Aufarbeitung
erhält man ein bei 20°C leicht trübes Öl.
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1987/49/DOC/EPNWA2/EP87107335NWA2/imgb0003)
Beispiel 6:
[0042] 2000 g des in Beispiel 1 eingesetzten Fettes werden in einem Druckreaktor vorgelegt
und mit 20 g 45%iger Kalilauge versetzt. Während des Aufheizens wird sorgfältig mit
reinst Stickstoff gespült. Bei einer Temperatur von 160°C werden 354 g Ethylenoxid
portionsweise zugesetzt, so daß die Reaktionstemperatur gehalten werden kann und
ein Druck von max. 6 bar nicht überschritten wird. Nach Abreaktion des Epoxids wird
der Ansatz abgekühlt und mit Schwefelsäure auf pH = 5 eingestellt. Gewonnen wird ein
gelbes, trübes Öl.
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1987/49/DOC/EPNWA2/EP87107335NWA2/imgb0004)
Beispiel 7:
[0043] 1000 g des Reaktionsprodukts aus Beispiel 1 werden bei ca. 30°C mit 300 g konzentrierter
Schwefelsäure während 5 Std. sulfoniert. Nach der Neutralisation mit 30%iger Natronlauge
auf pH = 6,5 wird das Salzwasser abgetrennt und ein flüssiges, rotbraunes, klares
Sulfonat gewonnen. Gehalt an organ. geb. SO₃ = 5,1%.
[0044] Chromgegerbte, mit pflanzlichem, synthetischem und Harzgerbstoff nachgegerbte, gefärbte
Schuhoberleder von ca. 2 mm Falzstärke aus Rindhäuten werden bei 50°C 45 Min. mit
100% Flotte und 7% des erhaltenen Produkts (bezogen auf Falzgewicht) gelickert. Die
Leder werden in üblicher Weise getrocknet und fertiggestellt. Man erhält sehr weiche
Leder mit hoher Festnarbigkeit und Farbegalität.
Beispiel 8:
[0045] Eine Mischung von 700 g Reaktionsprodukt aus Beispiel 2 und 300 g eines Kohlenwasserstoff-Gemisches
der Kettenlänge C₁₀ bis C₃₀ wird bei 90 bis 120°C mit Luft oxidiert, bis die Jodzahlabnahme
22 beträgt und die SZ um 16 zugenommen hat. Das Oxidat wird bei 70 bis 80°C durch
Zugabe von 9% Natriumdisulfit sulfitiert und anschließend mit Ammoniak auf pH 6,5
eingestellt. Gewonnen wird ein bei 20°C opales Öl.
[0046] Chromgegerbte, mit anionischem Polymergerbstoff nachgegerbte, gefärbte Rindhäute,
Falzstärke 0,8 bis 1,0 mm, werden bei 50°C in 150% Flotte während 60 Min. mit 10%
des erhaltenen Produkts (bezogen auf Falzgewicht) gelickert. Nach praxisüblicher Trocknung
und Fertigstellung erhält man sehr weiche, geschmeidige Bekleidungs- und Möbelleder
mit sehr egalem Millkorn und hoher Lichtbeständigkeit.
Beispiel 9:
[0047] Eine Mischung von 700 g Reaktionsprodukt aus Beispiel 2 und 300 g eines Kohlenwasserstoff-Gemisches
der Kettenlänge C₁₀ bis C₃₀ mit einer SZ = 3 und einer JZ = 56,1 wird nach bekannten
Verfahren (s. Houben-Weyl, Bd. 14/2, S. 548) mit Wasserstoffperoxid in Gegenwart von
Ameisensäure epoxidiert. Nach der Abtrennung der wäßrigen Phase zeigt die gewaschene
und getrocknete Probe folgende Kennzahlen: SZ = 5,0; JZ = 14,5; Epoxidsauerstoff =
1,1%. Die Sulfatierung erfoIgt durch vorsichtiges Eintragen von 100 g konzentrierter
Schwefelsäure bei max. 30°C innerhalb von 2 Std. Zwecks Nachreaktion rührt man eine
weitere Stunde bei 30°C und stellt dann mit 30%iger Natronlauge auf pH 5,5 ein. Nach
dem Waschen mit 1000 g 20%iger Kochsalzlösung wird ein gelbes, emulgierbares Öl gewonnen,
dessen pH-Wert zur Verbesserung der Lagerstabilität auf 6,5 bis 7,0 eingestellt wird.
[0048] Weiße oder gefärbte chromgegerbte Nappaleder aus Schaffellen werden mit synthetischen
und/oder Polymer- und/oder Harzgerbstoffen nachgegerbt und bei 50°C 60 Min. mit 200%
Flotte und 12% des erhaltenen Produktes (bezogen auf Falzgewicht) gelickert. Man erhält
nach der üblichen Fertigstellung weiche Nappaleder mit rundem Griff, guter Zügigkeit,
geringer Losnarbigkeit und hoher Lichtbeständigkeit.
Vergleichesbeispiel 1:
[0049] 560 g des in Beispiel 1 verwendeten Knochenfettes mit dem Erstarrungspunkt von 25°C
werden entsprechend Beispiel 4 mit 240 g eines Kohlenwasserstoff-Gemisches der Kettenlänge
C₁₀ bis C₃₀ und 200 g Olein vermischt und sulfoniert. Das nach der Aufarbeitung gewonnene
Sulfonat ist inhomogen und nicht zur Herstellung flüssiger Produkte geeignet, die
sich als Lederfettungsmittel verwenden lassen.
Beispiele 10 - 12
[0050] Als Ausgangsmaterial wird ein bei Raumtemperatur trübes, dunkelbraunes Fischöl mit
starkem Bodensatz und typisch unangenehmem tranigen Geruch und folgenden Kenndaten
verwendet:
SZ: 21,7; JZ: 161; VZ: 184;
Klarpunkt: bis 100°C nicht klar.
[0051] Dieses Produkt wird gemäß Beispiel 1 umgesetzt, so daß im Endprodukt 5, 10 und 15
Gew.-% Propoxigruppen enthalten sind:
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1987/49/DOC/EPNWA2/EP87107335NWA2/imgb0005)
Beispiele 13 - 18
[0052] 800 g (750 g) propoxiliertes Fischöl aus den Beispielen 10 bis 12 werden in einem
temperierbaren Sulfierkolben, der mit Ankerrührer und Tropftrichter ausgestattet ist,
vorgelegt. Aus dem Tropftrichter werden in 5 Std. bei einer Temperatur von 32°C 160
g (225 g) 97%ige Schwefelsäure unter kräftigem Rühren zugetropft. Zur Nachreaktion
läßt man bei 32°C eine weitere Stunde rühren. Durch Zugabe von 30%iger Natronlauge,
wobei die Temperatur auf ca. 70°C ansteigt, wird der pH-Wert der entstehenden Emulsion
auf 6,8 eingestellt. Durch Stehenlassen der Emulsion bei ca. 70°C erfolgt die Auftrennung
in Rohsulfonat und Salzwasser. Die wäßrige Phase wird verworfen und das Sulfonat mit
45%iger Natronlauge auf pH 8,3 eingestellt:
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1987/49/DOC/EPNWA2/EP87107335NWA2/imgb0006)
Geruchsbeurteilung der Produkte aus den Beispielen 13-18:
[0053] Kaum wahrnehmbarer traniger Geruch bei 20% H₂SO₄-Angebot
[0054] Traniger Geruch bei 30% H₂SO₄-Angebot nicht feststellbar
Beispiel 19
[0055] Mit 10 Gew.-% (bezogen auf Falzgewicht) einer klaren Mischung aus 50 Gew.-% Sulfonat
aus Beispiel 18, 35 Gew.-% Weißöl, 2% Emulgator und 13 Gew.-% Wasser wird ein chromgegerbtes,
mit einem anionischen Polymergerbstoff nachgegerbtes Oberleder bei 50°C in 150% Flotte
während 1 Std. gelickert. Nach der Trocknung und Fertigstellung erthält man sehr
weiche, geschmeidige Möbelleder mit einwandfreiem Geruch.
Vergleichsbeispiel 2
[0056] Das in den Beispielen 10 bis 12 verwendete Fischöl wird
ohne vorherige Umsetzung mit Propylenoxid entsprechend den Beispielen 13 bis 18 mit 97%iger
Schwefelsäure sulfiert und aufgearbeitet:
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1987/49/DOC/EPNWA2/EP87107335NWA2/imgb0007)
[0057] Geruchsbeurteilung:deutlich tranig
[0058] Die Abmischung nach Beispiel 19 ergibt kein klares Lederfettungsmittel.
1. Verfahren zur Herstellung von bei Raumtemperatur flüssigen bzw. fließfähigen Derivaten
von natürlichen Fetten und Ölen und ihre Verwendung zur Lederfettung, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Raumtemperatur feste bzw. feste Anteile enthaltende Fette, deren Gemische
mit freien Fettsäuren, Mono- und/oder Diglyceriden bei erhöhten Temperaturen in Gegenwart
von basischen Katalysatoren mit wenigstens einem 1,2-Epoxid oxalkyliert und die erhaltenen
Umsetzungsprodukte, gegebenenfalls nach Epoxidierung, auf an sich bekannte Weise,
sulfiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxalkylierung bei Temperaturen im Bereich von 150 bis 170, vorzugsweise
155 bis 165°C, vornimmt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß 5 bis 100 Gew.-% 1,2-Epoxid, bevorzugt 10 bis 25 Gew.-% 1,2-Epoxid bezogen
auf die Menge an eingesetztem Fett angelagert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als 1,2-Epoxide Ethylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Styroloxid, 1,2-Epoxibutadien
und/oder 1,2-Epoxicyclohexen eingesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxalkylierung in Gegenwart von Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriummethylat
oder Alkalisalzen von Fettsäuren vorgenommen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei Oxalkylierung mit mehr als einem Epoxid die Epoxide nacheinander oder im
Gemisch mit den Fetten umgesetzt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxalkylierung mit Propylenoxid und/oder Ethylenoxid vorgenommen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxalkylierungsprodukte ggf. im Gemisch mit Kohlenwasserstoffen und/oder
ungesättigten Fettsäuren auf an sich bekannte Weise mit konzentrierter Schwefelsäure
oder Natriumdisulfit und Luftsauerstoff sulfiert und die erhaltenen Reaktionsprodukte
neutralisiert werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxalkylierungsprodukte vor der Sulfierung epoxidiert werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsmaterialien feste Fette bzw. Öle mit einem Trübungspunkt oberhalb
des Trübungspunktes von Lardöl einsetzt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxalkylierung bei Drucken von 1 bar bis 10 bar durchgeführt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfierung mit konzentrierter Schwefelsäure in Mengen von 15 bis 35, vorzugsweise
20 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die Menge an Oxalkylierungsprodukt durchgeführt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfierung mit einem SO₃/Luftgemisch mit einem Gehalt bis zu 8 Vol.-% SO₃
im Temperaturbereich 20 bis 50°C durchgeführt wird.
14. Flüssige bzw. fließfähige Derivate von natürlichen Fetten und Ölen, erhältlich
durch Umsetzung von Fetten bzw. feste Anteile enthaltenden Fetten, deren Gemischen
mit freien Fettsäuren, Mono- und/oder Diglyceriden bei erhöhten Temperaturen in Gegenwart
von basischen Katalysatoren mit wenigstens einem 1,2-Epoxid, gegebenenfalls Epoxidierung
der erhaltenden Oxalkylierungsprodukte und anschließende Sulfierung, gegebenenfalls
im Gemisch mit Kohlenwasserstoffen und/oder ungesättigten Fettsäuren mit konzentrierter
Schwefelsäure oder Natriumdisulfit und Luftsauerstoff und Neutralisation der erhaltenen
Produkte.
15. Verfahren zur Fettung von Leder, insbesondere zur Lickerfettung, dadurch gekennzeichnet, daß man das Leder mit einem Produkt nach Anspruch 13 behandelt.
16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Fettung in wäßriger Flotte mit 3 bis 15 Gew.-% Fettungsmittel, bezogen auf
das Falzgewicht des zu fettenden Leders erfolgt.