(19)
(11) EP 0 247 995 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.12.1987  Patentblatt  1987/49

(21) Anmeldenummer: 87890110.7

(22) Anmeldetag:  20.05.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D06F 39/08, D06F 33/02
// D06F39/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 27.05.1986 AT 1423/86

(71) Anmelder: AUSTRIA Antriebstechnik G. Bauknecht Aktiengesellschaft
A-8740 Zeltweg-Spielberg (Steiermark) (AT)

(72) Erfinder:
  • Beckord, Ulrich, Dipl.-Ing.
    A-8720 Pausendorf (Steiermark) (AT)
  • Hofman, Johannes, Dipl.-Ing.
    A-8740 Zeltweg (Steiermark) (AT)

(74) Vertreter: Beer, Manfred, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Otto Beer Dipl.-Ing. Manfred Beer Dipl.-Ing. Reinhard Hehenberger Lindengasse 8
1070 Wien
1070 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Einrichtung zur Überwachung der Funktion einer Waschmaschine


    (57) Um auf einfache Weise eine Verstopfung der Laugenpum­pe bzw. des Flusensides, die beim Einleiten des Schleuders der Waschmaschine zu einer Motorüberlas­tung und damit zu einer Funktionsstörung der Maschine führen würde, erkennen zu können, wird die Zeit zwi­schen dem Erreichen von zwei Laugenniveaus (6, 7) währen des zur Einleitung des Schleuderns durchge­führten Abpumpens der Lauge gemessen und mit in Form eines Toleranzfeldes vorgegbenen Sollwerten vergli­chen. Je nach überschrittenem Sollwert kann die damit erkannte Störung der Laugenpump bzw. des Flusensie­bes im weiterne Programmablauf der Waschmaschine be­rücksichtigt oder angezeigt werden.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung und Steuerung der Funktion einer Waschmaschine, wobei am Be­ginn des Abpumpens der Lauge von einem ersten Laugenni­veau eine Zeitmessung gestartet und nach Ablauf einer Grenzzeit eine damit erkannte Störung der Funktion der Laugenpumpe im weiteren Programmablauf berücksichtigt und/oder angezeigt wird, sowie eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, wobei an der Waschmaschi­ne eine Niveauerkennungsanordnung zur Bestimmung von zu­mindest zwei unterschiedlichen Niveauständen der Lauge, sowie eine mit der Niveauerkennungsanordnung verbundene Zeitmeßeinrichtung und eine damit in Verbindung stehende Störungsberücksichtigungs- und/oder anzeigeeinheit vorge­sehen ist.

    [0002] Einrichtungen und Verfahren zur Überwachung und Steuerung der Funktion sind im Zusammenhang mit modernen Waschma­schinen in ständig steigendem Ausmaß in Verwendung und dienen im Zusammenhang mit verschiedensten überwachten Funktionen der Maschine im wesentlichen dazu, Störungen rechtzeitig zu erkennen und Funktionsausfälle bzw. grö­ßeren Schaden an der Maschine zu verhindern.

    [0003] Bekannt in diesem Zusammenhang sind beispielsweise Ein­richtungen bzw. Verfahren, welche den Motor der Waschma­schine vor Überlastung schützen sollen und dazu beim Auf­treten von Überstrom diesen abschalten. Dies ist beson­ders dann von Nachteil, wenn die Laugenpumpe zum Abpumpen der Wäschelauge vor dem Schleudervorgang behindert ist, bzw. das zum Schutz dieser Pumpe vorgesehene Flusensieb verstopft, da diese einfache Funktionsstörung, die an sich ohne weiteres von der Bedienungsperson der Waschma­schine behoben werden könnte, nicht als solche erkannt wird, und dazu führt, daß sich beim Schleudern ein soge­nannter Wasserring im Laugenbehälter bildet, der den Mo­ tor abbremst und über die Überstromsicherung zum Abschal­ten führt. Je nach Programmsteuerung der Maschine wird dann entweder sofort eine Störungsmeldung abgegeben oder aber zwei- bis dreimal ein neuer Schleuderversuch unter­nommen; auf alle Fälle muß zumeist der Kundendienst zur Störungsbehebung beigezogen werden, und dies alles nur wegen eines - nicht erkannten - verstopften Flusensiebs.

    [0004] Aus der DE-B2 28 l8 286 sind nun ein Verfahren sowie eine Einrichtung der eingangs genannten Art bekannt geworden, mit deren Hilfe einerseits eine fortlaufende Kontrolle des korrekten Betriebsablaufes der Waschmaschine unter dem Gesichtspunkt des jeweils gewünschten Flüssigkeits­standes gewährleistet und anderseits in diesem Betriebs­ablauf auftretende Unregelmäßigkeiten mit geringem bau­lichen Aufwand beendet bzw. zur Anzeige gebracht werden können. Es ist in diesem Zusammenhang an sich bereits eine Zeitmessung im Bereich zwischen verschiedenen zu er­reichenden Niveaus des Flüssigkeitsstands in der Wasch­trommel vorgesehen, wobei diese Zeitmessung gemäß der ge­nannten Schrift aber so erfolgt, daß bei einem "Startni­veau" begonnen und dann nur bis zu einem bestimmten Re­gisterstand (also bis zu einer bestimmten Sollzeit) ge­zählt wird - beim Überschreiten dieser Sollzeit wird bei der bekannten Anordnung auf alle Fälle eine entsprechende Funktion ausgelöst, egal wie lange es bis zum tatsächli­chen Erreichen des eigentlichen "Stopniveaus" noch dauern würde, womit in nachteiliger Weise nur wenige Möglichkei­ten zur Berücksichtigung des Ausmaßes von Störungen gege­ben sind.

    [0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die genannten Nachteile des bekannten Verfahrens bzw. der entsprechen­den Einrichtung der eingangs beschriebenen Art zu vermei­den und insbesonders eine Möglichkeit anzugeben, ver­stopfte Laugenpumpen bzw. Flusensiebe als Verursacher von einfach zu behebenden Funktionsstörungen zu erkennen, bzw. entsprechend im weiteren Programm der Waschmaschine entsprechend zu berücksichtigen.

    [0006] Bei einem Verfahren der eingangs genannten Art wird dies gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch ermöglicht, daß während des zur Einleitung des Schleuderns durchgeführten Abpumpens der Lauge die vom ersten Laugenniveau bis zum Erreichen eines zweiten Laugenniveaus verstreichende Zeit gemessen und mit in Form eines Toleranzfeldes vorgegebe­nen Sollwerten verglichen wird, und daß bei Überschrei­tung des jeweiligen Sollwerts durch die gemessene Zeit in Abhängigkeit von der gemessenen Zeit entweder die Abpump­zeit verlängert, eine reduzierte Schleuderdrehzahl vorge­wählt oder auf das Schleudern überhaupt verzichtet wird. Damit wird also die zwischen zwei definierten Laugennive­aus verstreichende Zeit gemessen und mit einem Sollwert bzw. einer Sollzeit in einem Toleranzfeld verglichen, so daß eine diffizile Berücksichtigung des Ausmaßes einer eventuellen Funktionsstörung im weiteren Programmablauf der Waschmaschine möglich ist. Erst für den Fall, daß das zweite Laugenniveau (also das Stopniveau) überhaupt nicht erreicht wird bzw. auch nach einer relativ großen Zeit - beispielsweise l0 Minuten - noch nicht erreicht wird, können unabhängig vom Erreichen dieses "Stopniveaus" wei­tere Programmschritte ausgelöst werden. Wenn somit die festgestellte Zeit zwischen den beiden Niveaus - die an sich beliebig gelegt werden können, aber in vorteilhafter Weise natürlich in der Nähe des am Anfang des Schleuder­vorgangs vorliegenden oberen Laugenpegels liegen - in ei­nem bestimmten Toleranzfeld liegt, kann der Motor der Waschmaschine normal zu schleudern beginnen. Sollte der als Grenze vorgegebene Sollwert überschritten werden, so kann beispielsweise ohne Einleitung des Schleudervorgangs das Programm unterbrochen und über eine Anzeige an der Waschmaschine zur Reinigung des Flusensiebs aufgefordert werden.

    [0007] Wenn die an sich für ein sauberes Flusensieb vorgegebene Zeit zwischen den beiden überwachten Laugennives nur geringfügig überschritten wird, kann durch einfaches Ver­längern der Abpumpzeit - ohne die Bedienungsperson unnö­tig zu fordern - vor dem Einleiten des Schleuderns genü­gend Wasser entfernt werden, um den Motor beim Hochfahren in die Schleuderdrehzahl nicht unnötig zu belasten. Bei einer weiter verlängerten Zeit für das Abpumpen der Lauge zwischen den beiden Niveaus kann auch mit einer reduzier­ten Schleuderdrehzahl das Auslangen gefunden werden, bei der der Motor - noch ohne Überlastung halbwegs durchziehen kann. Wenn - wie bereits angesprochen - das untere der überwachten beiden Niveaus überhaupt nicht erreicht wird, bzw. auch nach einer relativ großen Zeit - beispielsweise l0 Minuten - noch nicht erreicht wird, kann auf das Schleudern überhaupt verzichtet und eine entsprechende Störungsmeldung abgesetzt werden.

    [0008] Es muß jedoch darauf hingewiesen werden, daß zur Überwa­chung der beiden Laugenniveaus nicht notwendigerweise zwei separate unabhängige Niveauschalter vorgesehen sein müssen; auch zwei bestimmte Werte aus einem beispielswei­se analog gemessenen Laugenniveau eignen sich gleicherma­ßen für die Zwecke des erfindungsgemäßen Verfahrens.

    [0009] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Einrichtung zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens ist da­durch gekennzeichnet, daß zwischen Zeitmeßeinrichtung und Störungsberücksichtigungs- und/oder aaaaanzeigeeinheit eine in Form eines Toleranzfeldes vorgegebene Sollzeiten enthaltende Vergleichseinrichtung eingeschaltet ist. Wie oben bereits angesprochen, kann die Niveauerkennungsan­ordnung dabei entweder analog den Laugenstand über einen bestimmten Bereich überwachen bzw. messen oder aber mit separierten, bestimmte Pegel messenden Elementen ausge­stattet sein. Die Zeitmeßeinrichtung wird vom höherlie­genden der beiden überwachten Laugenniveaus sozusagen ge­startet; die beim Erreichen des niedriger liegenden zwei­ten Laugenniveaus verstrichene Zeit bestimmt das an die Vergleichseinrichtung abgegebene Signal, welches dort mit dem Sollwert bzw. mit den Sollwerten verglichen wird. Die Störungsberücksichtigungseinheit kann dann beispielsweise die angesprochene Reduzierung der Schleuderdrehzahl bzw. Verlängerung der Abpumpzeit vor der Einleitung des Schleuderns veranlassen.

    [0010] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeich­nung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels einer entsprechenden ausgestatteten Waschmaschine näher erläu­tert.

    [0011] Im Laugenbehälter l der nicht weiter dargestellten Wasch­maschine ist eine Trommel 2 um eine senkrecht zur Zei­chenebene liegende Achse drehbar (angedeutet durch den Pfeil 3) angeordnet, welche auf hier nicht weiter inte­ressierende Weise für den Waschvorgang mit Wäsche gefüllt wird. Im Laugenbehälter l ist zur Durchführung des Wasch­vorgangs Wasser bzw. Lauge enthalten, deren momentanes Niveau hier mit 4 bezeichnet ist.

    [0012] Zu der auch für das normale Waschprogramm bereits erfor­derlichen Überwachung des Laugenniveaus 4 ist eine Nive­auerkennungsanordnung 5 am Laugenbehälter l vorgesehen, welche im dargestellten Ausführungsbeispiel drei separate Laugenniveaus 6, 7, 8 überwacht - auf welche Weise diese Überwachung technisch realisiert wird, ist hier nicht weiter von Bedeutung.

    [0013] Beim Erreichen der Laugenniveaus 6, 7, 8 durch den tat­sächlichen Laugenstand im Laugenbehälter l werden über Leitungen 9 entsprechende Signale an eine Zeitmeßeinrich­tung l0 abgegeben, die ihrerseits mit einer Vergleichs­einrichtung ll in Verbindung steht. Über eine Leitung l2 ist schließlich eine Störungsberücksichtigungseinheit l3 angeschlossen, die hier mit einer Anzeigeeinheit l4 und einer Steuereinheit l5 für den Motor l6 oder auch für die nicht dargestellte Laugenpumpe verbunden ist.

    [0014] Es sei hier ausdrücklich nochmals darauf hingewiesen, daß für die Zwecke der Erfindung bereits zwei definierte Lau­genniveaus der Niveauerkennungsanordnung 5 ausreichen würden - für verschiedene andere Zwecke der Programmsteu­erung könnten aber auch mehrere Niveaus überwacht oder überhaupt eine analoge Niveaumessung über geeignete Ele­mente durchgeführt werden.

    [0015] Unter der Voraussetzung, daß das Laugenniveau 6 an der Niveauerkennungsanordnung 5 das beim Einleiten des Schleudervorgangs gegebene oberste Niveau sei und daß das Laugenniveau 7 das für die Zwecke der Erfindung erforder­liche zweite Laugenniveau sei, wird nun die Funktion der dargestellten Anordnung noch kurz erläutert.

    [0016] Über die dem Laugenniveau 6 zugeordnete Leitung 9 - oder, was gleichbedeutend ist, am Anfang des Abpumpens der Lau­ge aus dem Laugenbehälter l zur Einleitung des Schleuder­vorgangs - wird die Zeitmeßeinrichtung l0 gestartet, wo­rauf auf geeignete und hier nicht weiter interessante Weise die Zeit bis zum Erreichen des Laugenniveaus 7 ge­messen wird. Diese Zeit wird als Aussage über den Zustand des Flusensiebs - hier nicht dargestellt - verwendet, da bei verstopftem Flusensieb naturgemäß eine längere Zeit während des Abpumpens der Lauge zwischen diesen beiden Niveaus vergeht. Sobald die Zeitmeßeinrichtung l0 also durch die Niveauerkennungsanordnung 5 bei Erreichen des Laugenniveaus 7 gestoppt wird, kann die Vergleichsein­richtung ll die gemessene Zeit zwischen den beiden Lau­genniveaus 6, 7 mit einem Sollwert bzw. Grenzwert, der vorgebbar ist bzw. maschinenspezifisch vorgegeben wird, vergleichen. Soferne die Grenze bzw. der Sollwert nicht überschritten wird, kann unter weiterem Abpumpen der Lau­ge mittels des Motors l6 zur Schleuderdrehzahl hochgefah­ren werden.

    [0017] Soferne die Vergleichseinrichtung ll eine Überschreitung des Soll- bzw. Grenzwerts für die Abpumpzeit zwischen den Laugenniveaus 6, 7 feststellt, kann über die Störungsbe­rücksichtigungseinheit l3 entweder die Anzeigeeinheit l4 aktiviert oder - bei kleineren Zeitüberschreitungen - ­beispielsweise die Steuereinheit l5 des Motors l6 dazu veranlaßt werden, nur eine geringere Schleuderdrehzahl anzufahren - weiters könnte über die Störungsberücksich­tigungseinheit l3 bzw. über die Steuereinheit l5 auch ei­ne Verlängerung der Abpumpzeit der Lauge vor dem tatsäch­lichen Einleiten des Hochfahrens in die Schleuderdrehzahl bewirkt werden.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Überwachung und Steuerung der Funktion einer Waschmaschine, wobei am Beginn des Abpumpens der Lauge von einem ersten Laugenniveau (6) eine Zeitmessung gestartet und nach Ablauf einer Grenzzeit eine damit erkannte Störung der Funktion der Laugen­pumpe im weiteren Programmablauf berücksichtigt und/­oder angezeigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß wäh­rend des zur Einleitung des Schleuderns durchgeführ­ten Abpumpens der Lauge die vom ersten Laugenniveau (6) bis zum Erreichen eines zweiten Laugenniveaus (7) verstreichende Zeit gemessen und mit in Form eines Toleranzfeldes vorgegebenen Sollwerten verglichen wird, und daß bei Überschreitung des jeweiligen Soll­werts durch die gemessene Zeit in Abhängigkeit von der gemessenen Zeit entweder die Abpumpzeit verlän­gert, eine reduzierte Schleuderdrehzahl vorgewählt oder auf das Schleudern überhaupt verzichtet wird.
     
    2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An­spruch l, wobei an der Waschmaschine eine Niveauer­kennungsanordnung (5) zur Bestimmung von zumindest zwei unterschiedlichen Niveauständen (6, 7) der Lau­ge, sowie eine mit der Niveauerkennungsanordnung (5) verbundene Zeitmeßeinrichtung (l0) und eine damit in Verbindung stehende Störungsberücksichtigungs- und/­oder anzeigeeinheit (l3, l4) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Zeitmeßeinrichtung (l0) und Störungsberücksichtigungs- und/oder anzeigeein­heit (l3, l4) eine in Form eines Toleranzfeldes vor­gegebene Sollzeiten enthaltende Vergleichseinrichtung (ll) eingeschaltet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht