[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltafel mit einer von einem Rahmen aus Holz und/oder
Metall abgestützten und/oder verstärkten Platte, die dem Einschalen von Betonmassen
dient.
[0002] Bei einer aus der DE-PS 28 48 154 bekannten Schaltafel besteht die Platte aus Sperrholz.
Neben dem relativ hohen Preis hat Sperrholz den Nachteil des Aufquellens bei eindringender
Feuchtigkeit. Bei starker Beanspruchung fasert die Oberfläche der Platten auf. Durch
eventuell notwendig werdende Bohrungen kann in das Platteninnere Feuchtigkeit eindringen,
was zum Aufquellen der Platte führen kann, so daß keine sauberen Betonflächen mehr
erreicht werden können. Durch die Eigenschaften der Platten aus Sperrholz ist die
Lebensdauer der Schaltafel beschränkt, Schrauben reißen leicht aus und die Oberfäche
baucht im Schraubenbereich oft aus.
[0003] Es ist bekannt, Schaltafeln vollständig aus Metall herzustellen, dann ist aber kein
Nageln mehr möglich, so daß Schalungseinsätze für eventuelle Aussparungen und Durchbrüche
nicht mehr mit vertretbarem Aufwand ordnungsgemäß befestigt werden können. Auch lassen
sich Metalloberflächen relativ schlecht von Betonrückständen reinigen wenn diese ausgehärtet
sind.
[0004] In Vermeidung der geschilderten Nachteile liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde eine Schaltafel der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß bei langer
Lebensdauer Feuchtigkeit praktisch ohne Einfluß auf die Maßhaltigkeit ist, wobei die
Möglichkeit des Nagelns und Schraubens im Bereich der Platten erhalten bleiben soll
und die Schaltafel beim Entschalen leicht ablosbar, schmutzabweisend und damit leicht
reinigbar sein sollen.
[0005] Zus Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Platte aus Kunststoff
vorzugsweise aus PVC besteht. Auch Polyäthylen wäre zur Verwendung geeignet, ist aber
gegenüber PVC wesentlich teurer, aber verschleißfester.
[0006] Zur Erhöhung der Festigkeit, insbesondere der Langzeitstandfestigkeit kann in besonders
vorteilhafter Weise der Kunststoff durch Fasern verstärkt sein. Hierzu können Fadenstücke
und/oder Gewebeschnitzel dienen, wobei die Fadenstücke zur Erleichterung der Verarbeitung
etwa zwischen 5 und 15 mm lang sein können.
[0007] Als Faserverstärkung können in vorteilhafter Weise auch Gewebe aus Natur-, Mineral-,
insbesondere Glas-, Kunststoff- und/oder Metall-Fasern oder Fäden dienen. Anstelle
der Verwebung können auch Vliesmatten aus den genannten Materialien verwendet werden.
Eine besonders hohe Belastbarkeit kann bei geringem Gewicht durch die Verwendung von
Kohlefasern erreicht werden. Bei möglichst geringem Werkstoffaufwand kann eine optimale
Festigkeitserhöhung dadurch erreicht werden, daß das Vlies oder die Gewebe nahe unter
den Oberflächen der Platten im Kunststoff eingebettet sind, so daß durch die geschlossene
Kunststoffoberfläche eine glatte, leicht reinigbare, schmutzabweisende Fläche erhalten
bleibt, so daß kein Schalöl oder Trennmittel zur Erleichterung des Ausschalens verwendet
werden muß und damit ein umweltschonender Einsatz ermöglicht wird.
[0008] Zur einfachen Herstellung können die Fasern oder Gewebeschnitzel in den Kunststoff
eingemischt und die Platten durch Extrudieren hergestellt sein. Durch das Extrudiern
erfolgt eine gewisse Ausrichtung der Fasern oder Fäden, so daß die mechanischen Eigenschaften
der Platte in Richtung der Extrusion anders sind als quer dazu. Zum Ausgleich können
die Gewebe in Extrusionsrichtung weniger oder dünnere Fäden oder Drähte aufweisen
als quer dazu, um hier wieder symmetrische Eigenschaften zu erreichen bei Beibehaltung
des besonders günstigen Extrusionsverfahrens.
[0009] Vorteilhaft ist noch, daß Beschädigungen der Plattenoberfläche durch Spachteln leicht
an Ort und Stelle reparierbar sind und daß ferner unbrauchbar gewordene Platten nach
einer Zerkleinerung zur Herstellung neuer Platten wieder verwendet werden können.
[0010] Zur rationalen Herstellung von Schaltafeln unterschiedlicher Abmessungen können die
Platten aus Plattenstreifen zusammengesetzt sein, wobei dann die Plattenstreifen durch
Extrusion hergestellt sind. Zur einfachen maßgenauen Verbindung können die Plattenstreifen
im Querschnitt seitlich Vorsprünge und Aussparungen aufweisen für eine nut- und federartige
oder schwalbenschwanzartige Verbindung der Plattenstreifen. Die Plattenstreifen können
bei einer nut- und federartigen Verbindung einfach durch Zusammensetzen miteinander
verklebt und verschweißt werden, während bei einer schwalbenschwanzartigen Verbindung
das Zusammensetzen zu Platten durch das erforderliche Einschieben, etwas aufwendiger
ist, aber nicht unbedingt eine Verklebung oder Verschweißung erforderlich macht.
[0011] Zur Gewichts- und Materialeinsparung können die Platten im Abstand parallel zueinander
und im Abstand von den Plattenoberflächen verlaufende Kanäle aufweisen, die vorzugsweise
einen Kreis- oder Elipsenquerschnitt haben können. Zur Erhöhung der Belastbarkeit
können wenigstens in einem Teil der Kanäle Verstärkungstäbe eingesetzt sein. Die Verstärkungsstäbe
selbst können wiederum Hohlprofile sein.
[0012] In vorteilhafter Weise kann zur Erleichterung des Ausschalens und zum Reinigen der
Schaltafeln die Oberflächen der Platten mit einer Schicht aus Polytetraflouräthylen
(Teflon) versehen sein.
[0013] Die Platten sind vorzugsweise symmetrisch zu ihrer Mittelebene ausgebildet, so daß
durch Wenden der Platten eine weitere Erhohung der Gebrauchsdauer erzielbar ist. Die
Plattendicke kann bei geringem Gewicht kleingehalten werden, wenn die Rahmen aus einem
Hohlprofil bestehen, wobei eine saubere Betonoberfläche ohne Randabdruck erzeilt werden
kann, wenn das Hohlprofil einen Absatz aufweist, durch den der Außenrand der Platte
bündig aufgenommen ist. Hierdurch erfolgt gleichzeitig ein besonders guter Schutz
der weicheren Plattenkante gegen Beschädigungen.
[0014] Weitere erfindungsgemäße Ausbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen und werden
mit ihren Vorteilen in der nachstehenden Beschreibung näher erläutert. In den beigefügten
Zeichnungen zeigt
Figur 1 einen Teilschnitt durch eine Schaltafel
Figuren 2 bis 6 Teilschnitte durch verschiedene Ausführungen von Platten der Schaltafel.
[0015] Die in Figure 1 im Teilquerschnitt dargestellte Schaltafel 1 besteht aus einem Metallrahmen
2, einem Hohlprofil 3, das einen Absatz 4 aufweist, in dem eine Platte 5 bündig zu
ihrer Oberfläche 6 eingesetzt ist. Dabei liegt der Außenrand 7 der Platte 5 am Vorsprung
8 des Absatzes 4 dicht an, wobei zur Überbrückung eventueller Toleranzen der Absatz
4 etwas nach unten und seitlich, einen L-förmigen Freiraum 9 bildend, ausgeformt ist.
Die Dicke der Platte 5 entspricht dabei der Höhe des Vorsprungs 8, so daß die Oberfläche
6ʹ mindestens auf dem Kantenbereich 10 des Absatzes voll aufliegt.
[0016] Die Platte 5 selbst ist in bekannter Weise an nicht dargestellten Querstreben des
Metallrahmens 2 über Schrauben befestigt.
[0017] Die in Figur 1 dargestellte Platte 5 besteht aus Kunststoff und zwar aus PVC (Polyvenylchlorid).
Zur Erhöhung der Standzeit bei Dauerbeanspruchung sind dem Kunststoff Fasern 11 beigemischt,
bspw. Textilfasern, Glasfasern oder zur besonderen Erhöhung der Festigkeit Kohlefasern.
Es können aber auch Metallfasern oder auch Fäden verwendet werden.
[0018] Zur Erleichterung der Herstellung der Platten 5, insbesondere durch Extrudieren,
sind die Fasern oder Fäden von begrenzter Länge. Faser- bzw. Fädenlängen zwischen
etwa 5 und 15 mm haben ein Optimum zwischen Verarbeitbarkeit und Festigkeitssteigerung
ergeben.
[0019] Zur weiteren Erhöhung der Belastbarkeit der Platten 5 können nahe unter den Oberflächen
6, 6ʹ Gewebe 12 aus textilen Werkstoffen Glasfasern oder auch Metalldrähten eingebettet
sein, wie dies in Figur 2 dargestellt ist.
[0020] Bei der Herstellung der Platten 5 durch Extrusion erfolgt eine gewisse Ausrichtung
der in das Material eingebetteten Fasern, so daß bei einer Plattenbelastung der Verformung
abhängig von der Extrusionsrichtung ist. Um hier in allen Richtungen gleiche Durchbiegeverformungen
bei Plattenbelastung zu erreichen, können asymmetrische Gewebe verwendet werden, bei
denen quer zur Extrusionsrichtung mehr Fäden vorgesehen sind als in Extrusionsrichtung,
wie dies in Figur 3 angedeutet ist. Hier kommen auf jeden Kettfaden zwei Schußfäden.
Ein Ausgleich kann aber auch durch Verwendung unterschiedlicher Faden- oder Drahtstärken
erreicht werden.
[0021] Zur Material- und Gewichtseinsparung können in Extrusionsrichtung parallele Kanäle
im Platteninneren vorgesehen sein, wie dies in Figur 4 angedeutet ist. Die Kanäle
13 können Kreisquerschnitt oder wie dargestellt, einen Elipsenquerschnitt aufweisen.
Zur Erhöhung der Biegesteifigkeit können in einzelne oder alle Kanäle 13 Verstärkungsstreben
14 in Form von Metallstäben oder Rohren eingesetzt sein. Die Verstärkungsstreben 14
können aber auch aus glasfaserverstärktem Material hergestellt sein.
[0022] Um rationell Schaltafeln 1 verschiedener Abmessungen herstellen zu können kann besonders
vorteilhaft die Platte 5 aus Plattenstreifen 15 zusammengesetzt sein. Diese können
dann an ihren Längsseiten einerseits einen Vorsprung 16 und andererseits eine Aussparung
17 aufweisen, bspw. wie in Figur 4 dargestellt in Schwalbenschwanzform oder wie in
Figur 5 dargestellt in Form einer Feder 16ʹ und einer Nut 17ʹ.
[0023] Die Verbindung kann aber auch gemäß Figur 6 durch zwei Längsnuten 18 und einen eingelegten
im Querschnitt etwa rechteckförmigen Materialstreifen 19 gebildet sein.
[0024] Zur Verbesserung der Verbindung kann die Feder 16ʹ mit der Nut 17ʹ bzw. der Materialstreifen
19 in den Längsnuten 18 verklebt sein.
[0025] Zur Erleichterung der Entschalung und auch der Reinigung können die Oberflächen 6,
6ʹ mit einer Teflonbeschichtung versehen sein, so daß kein Schalöl verwendet werden
muß.
[0026] Die Härte des Kunststoffwerkstoff ist so eingestellt, daß in die Platten 5 Nägel
oder Schrauben eingetrieben werden können.
1. Schaltafel (1) mit einer von einem Rahmen (2) aus Holz und/oder Metall abgestützten
und/oder verstärkten Platte (5) die dem Einschalen von Betonmassen dient, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (5) aus Kunststoff, vorzugsweise aus PVC besteht, wobei der Metallrahmen
(2) vorzugsweise eine Hohlprofil (3) ist und einen den Außenrand (7) der Platte (5)
bündig aufnehmenden Absatz (4) aufweist.
2. Schaltafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff durch Fasern
(11) verstärkt ist.
3. Schaltafel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Faserverstärkung Fadenstücke
und/oder Gewebeschnitzel dienen.
4. Schaltafel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Fadenstärke
zwischen etwa 5 und 15mm liegt.
5. Schaltafel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Faserverstärkung Gewebe
(12) aus Natur-, Mineral-, Glas- und/oder Metall-Fasern oder Fäden besteht.
6. Schaltafel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Faserverstärkung ein
Vlies dient.
7. Schaltafel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies oder Gewebe
(12) nahe unter den Oberflächen (6, 6ʹ) der Platte (5) im Kunststoff eingebettet ist.
8. Schaltafel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern (11)
oder Gewebeschnitzel in den Kunststoff eingemischt und die Platten (5) durch Extrudieren
hergestellt sind.
9. Schaltafel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebe (12) in Extrusionsrichtung
weniger oder dünnere Fäden oder Drähte aufweisen als quer dazu (Figur 3).
10. Schaltafel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte
(5) aus Plattenstreifen (15) zusammengesetzt ist und daß diese Plattenstreifen (15)
durch Extrusion hergestellt sind.
11. Schaltafel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattenstreifen (15)
im Querschnitt seitliche Vorsprünge (16) und Aussparungen (17) aufweisen für eine
nut- und federartige oder schwalbenschwanzartige Verbindung der Plattenstreifen (15).
12. Schaltafel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Platten (5) im Abstand parallel zueinander und im Abstand von den Plattenoberflächen
(6,6ʹ) verlaufende Kanäle (13) aufweisen.
13. Schaltafel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (13) etwa
einen Kreis- oder Elipsenquerschnitt aufweisen.
14. Schaltafel nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens in
einem Teil der Kanäle (13) Verstärkungsstäbe (14) vorgesehen sind.
15. Schaltafel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungsstäbe
(14) selbst Hohlprofile sind.
16. Schaltafel nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberflächen (6,6ʹ) der Platten (5) mit einer Teflonschicht versehen sind.
17. Schaltafel nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dicke der Platten (5) oder Plattenstreifen (15) etwa 20 mm beträgt.
18. Schaltafel nach einem der Ansprüche 1 bis 17, bei der die Platte (5) fest mit
dem Rahmen (2) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (2) aus einem
Hohlprofil (3), vorzusweise aus Metall, besteht.
19. Schaltafel nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlprofil (3) einen
Absatz (4) aufweist, durch den der Außenrand (7) der Platte (5) bündig aufgenommen
ist.