[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entnahme und Weiterführung von Bogen-
oder Falzexemplaren von einem Falzklappenzylinder über eine Bandleitung.
[0002] Aus der DE-PS 31 43 243 ist ein Falzapparat bekannt, bei dem mit Hilfe einer um den
Falzklappenzylinder geführten Bandleitung an diesem quergefalzte Falzexemplare übernommen
und zu einer Weiterverarbeitungsstation transportiert werden. Desweiteren ist es aus
der DE-PS 34 27 559 bekannt, die Falzexemplare von dem Falzklappenzylinder durch Mitnehmer
aufzunehmen, die an einer umlaufenden Transportvorrichtung im Abstand voneinander
angeordnet sind, und die in den etwa keilförmigen Bereich hinter der Übergabestelle
des Falzproduktes von dem Sammel- oder Falzmesserzylinder zu dem Falzklappenzylinder
unter den Falzrücken eingreifen. Während bei der erstgenannten Vorrichtung ein Öffnen
der Falzexemplare, beispielsweise zum Einlegen von Beilagen, separate Vorrichtungen,
wie Öffnungszylinder, benötigt werden, die an dem sogenannten Überfalz angreifen,
was zwangsläufig zu einem erhöhten Papierverbrauch führt und platz-und kostenmäßig
aufwendig ist, baut die zuletzt genannte bekannte Vorrichtung zwar wesentlich kompakter
und benötigt u. a. keinen Überfalz, jedoch ist z. B. die Abgabe der durch die Mitnehmer
geführten Falzprodukte mit vorauslaufendem Falz nicht ohne weiteres möglich.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Entnahme von Bogen- oder Falzexemplaren
von einem Falzklappenzylinder der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß diese
ohne die Verwendung eines Überfalzes wieder geöffnet bzw. gespreizt werden können,
wobei deren Abgabe bzw. Übergabe unter gleichzeitiger Spreizung auch mit vorauslaufendem
Falz möglich sein soll.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der
Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen. In diesen zeigen jeweils schematisch:
Fig. 1 eine Gesamtansicht einer Bogen- bzw. Falzexemplarübernahme- und Abgabevorrichtung;
Fig. 2 und 3 vergrößerte Ausschnitte aus der Darstellung gemäß Fig. 1;
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie II-II der Fig. 3
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie I-I der Fig. 3;
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie III-III der Fig. 3;
Fig. 7 bis 9 eine zweite Ausführungsform von steuerbaren Mitnehmern bzw. Zungen;
Fig.10 bis 14 die taktmäßige Zuführung und Übergabe von Falzexemplaren in einen Speicher;
Fig.15 eine Ansicht in Richtung IV der Fig. 2;
Fig.16 eine Ansicht in Richtung V der Fig. 2;
Fig.17 einen Kassettenspeicher;
Fig.18 eine dritte Ausführungsmöglichkeit der Mitnehmer bzw. Zungen und deren Steuerung
und
Fig.19 einen Halbschnitt entlang der Linie VI-VI der Fig. 18.
[0005] In vorteilhafter Weise ist es mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich, Bogen-
oder Falzexemplare von dem Falzapparat zu übernehmen und diese unter deren Spreizung
direkt in einen Speicher zu überführen, in dem später in einfacher Weise durch Auseinanderziehen
des Speichers die Bögen bzw. Falzexemplare für Misch- und Zusammenführzwecke geöffnet
werden können.
[0006] In Fig. 1 ist beispielhaft ein Sammelzylinder 1 und ein an diesen angestellter Falzklappenzylinder
2 dargestellt, wobei letzterer mit Falzklappen 3 ausgestattet ist. Gefalzte Bögen-
bzw. Falzexemplare werden im Bereich 4 von dem Falzklappenzylinder 2 entnommen und
einem Transport- und Speichersystem 5 zugeführt. Das Speichersystem besteht vorzugsweise
aus einer Anzahl von zick-zack- oder zieharmonikaartig zusammen- und auseinanderzieh-
bzw. schiebbaren Segmenten, beispielsweise aus elastischen oben und unten miteinander
verschweißten Blechen, die zwecks Aufnahme von Falzexemplaren auseinanderziehbar und
anschließend zur kompakten Speicherung wieder zusammenschiebbar sind. Derartige Speichersysteme
sind in der gleichaltrigen Anmeldung PB 3382 beschrieben. Zugehörige Transportvorrichtungen
für diese Speicher sind aus der gleichaltrigen Patentanmeldung PB 3383 entnehmbar.
Im Bereich 6 ist zur Speicherung die Struktur zusammenschiebbar und kann über Schienen
7 einer Speicherkassette 8 zugeführt werden. Der genannte Vorgang läuft kontinuierlich
ab. Die Speicherkassetten 8 werden ständig leer in Richtung der Pfeile 9 und 10 zugeführt
und ebenfalls stetig in Richtung des Pfeiles 11 mit Falzexemplaren oder Bögen beladen.
[0007] Gemäß Fig. 3 werden an einer endlosen umlaufenden Transporteinrichtung vorzugsweise
in Form eines Zahnriemens 13 im Abstand voneinander Zungen 12 befestigt, die taktförmig
vorzugsweise mit einer Geschwindigkeit umlaufen, die geringer als die Umfangsgeschwindigkeit
des Falzklappenzylinders 2 ist, wobei der Zahnriemen um ein Antriebsrad 14 und ein
Umlenkrad 15 läuft und über eine an der Stirnseite des Falzklappenzylinders 2 angeordnete
frei drehbare Scheibe 16 geführt ist. Vorzugsweise wird die Scheibe 16 durch den Zahnriemen
13 formflüssig mitgenommen, und zwar, wie bereits vorangehend erwähnt wurde, mit einer
geringeren Geschwindigkeit als der Falzklappenzylinder selbst. Der Zahnriemen 13 und
die Zungen 12 werden taktmäßig so angetrieben, daß sie in der Stellung 12ʹ in Drehrichtung
17 gesehen, kurz hinter der Falzklappenstellung 3ʹ in eine Aussparung 18 des Sammelzylinders
1 eintauchen. Die Stellung 12ʹʹ zeigt die maximale Eintauchtiefe der Zungen 12, wobei
die Falzklappe 3 sich inzwischen in die Stellung 3ʹʹ weitergedreht hat und hier einen
zu falzenden Bogen oder ein Bogenpaket von einem Falzmesser 19 in bekannter Weise
übernommen hat. Der in Fig. 5 dargestellte Schnitt entlang der Linie I-I der Fig.
3 zeigt den Vorgang des Übergreifens der Zunge 12 über den beim Falzvorgang nachlaufenden
Teil 20 eines zu einem Falzexemplar 24 zu falzenden Bogens, der mit den beiden Bogenhälften
20, 22 noch auf dem Sammelzylinder 1 auf einer Schaumstoffschicht 21 aufliegt und
zwischen den Zylindern 1, 2 eingepreßt ist, wodurch der Übergreifvorgang der Zunge
12 seitlich über die Bogenkante erleichtert wird. Fig. 5 läßt desweiteren erkennen,
daß die Bogenhälfte 20 dabei örtlich etwas in die Aussparung 18 des Sammelzylinders
1 kurzzeitig ausgelenkt wird, um gleich darauf wieder zurückzufedern und damit unter
bzw. hinter die Zunge 12 zu geraten.
[0008] Fig. 3 zeigt bei weiterer Drehung in Richtung des Pfeiles 17 die Zunge 12, die immer
mehr hinter der Falzklappe 3 zurückbleibt, bedingt durch die bereits erwähnten unterschiedlichen
Geschwindigkeiten des umlaufenden Zahnriemens 13 und des Falzklappenzylinders 2. In
der Stellung 12ʹʹʹ legt sich der vorauslaufende Bogenteil 22 über die Zunge 12, die
Falzklappe 3 hat bereits die Stellung 3ʹʹʹ erreicht. Die Differenzgeschwindigkeit
zwischen Falzklappe 3 und Zunge 12 ist so abgestimmt, daß die Zunge 12 in der Stellung
12ʹʹʹʹ etwa das Ende des gefalzten Bogens 24, in Drehrichtung gesehen, erreicht hat.
[0009] In Fig. 4 ist der Schnitt entlang der Linie II-II der Fig. 3 bei der Stellung 12ʹʹʹʹ
dargestellt. Die Zungen 12 liegen hierbei zwischen den Bogenhälften 20 und 22, wobei
ein Leitblech 23 die Bogen bzw. Falzexemplare 24 in bekannter Weise gegen Fliehkräfte
abstützt.
[0010] Im Bereich 4 der Fig. 3 hat die Falzklappe 3 in der Stellung 3ʹʹʹʹ das Falzexemplar
24 bereits freigegeben. Dessen Transport erfolgt nunmehr bis zur Übernahme durch Bandleitungen
25 und 26 in bekannter Weise durch eine Transportrolle 27. Die Umlaufgeschwindigkeit
der Bandleitungen 24, 26 entspricht der Geschwindigkeit des Zahnriemens 13 und damit
der Zungen 12, die wie bereits erwännt vorzugsweise niedriger ist als die Umfangsgeschwindigkeit
des Falzklappenzylinders. Etwa parallel bzw. daneben zu den Bandleitungen 25 und 26
verläuft während der Führung der Falzexemplare 24 in diesen auch der Zahnriemen 13.
Die Falzexemplare 24 werden im Bereich 4 abgebremst und dann über die Bandleitungen
25 und 26 mit reduzierter Geschwindigkeit weitergeführt. Die Bandleitung 26 kann auch
den Verlauf nehmen, der bei 26ʹ angedeutet ist. Hierbei verläuft sie in bekannter
Weise um den Falzklappenzylinder 2 und ermöglicht dadurch ein besseres Abheben der
Falzexemplare von diesem im Bereich 4.
[0011] Der Schnitt entlang Linie III-III der Fig. 3 ist in Fig. 6 dargestellt und zeigt
die Situation der Falzexemplare 24 nach dem Verlassen des Falzklappenzylinders 2.
Die Zungen 12 liegen zwischen den beiden Falzexemplar- bzw. Bogenhälften 20 und 22,
die jedoch zwischen den Bandleitungen 25, 26 geführt und transportiert werden. Eine
weitere Möglichkeit der Zungeneindringung zeigen die Fig. 7 bis 9. Hier ist jede Zunge
12 an einem Bolzen 28 befestigt, der in dem Gehäuse 29 gelagert und über Druckfedern
30 abgestützt ist. Die ganze Einrichtung ist in dem Zahnriemen 13 eingebettet. Die
Druckfedern 30 werden nun ihrerseits über ein Gehäuse 29 von einer Stützscheibe 31
aufgenommen, während andererseits der Bolzen 28 durch die Druckfeder 30 gegen die
am Falzklappenzylinder 2 befestigte Kurvenscheibe 32 gedrückt wird. Eine Stellschraube
33 verhindert dabei ein Verdrehen des Bolzens 28. Da der Zahnriemen 13 auf der Scheibe
16 mit einer geringeren Geschwindigkeit umläuft als der Falzklappenzylinder 2, wird
der Bolzen 28 und damit die Zunge 12 über die Kurvenscheibe 32 axial gesteuert.
[0012] Fig. 8 zeigt dabei die Situation in der Stellung 12ʹ der Fig. 3 bzw. im Schnitt entlang
der Linie I-I. Die Bogenhälfte 20 liegt an der Zylinderoberfläche des Falzklappenzylinders
2, während die Zunge 12 axial zurückgezogen ist und den Bogen nicht berührt.
[0013] Aus Fig. 7 ist die Lage der Zunge 12 in der Stellung 12ʹʹ dargestellt. Die Kurvenscheibe
32 läßt ab der Stellung 12ʹʹ eine Axialverschiebung des Bolzens 28 zu. Dadurch kommt
die Zunge 12 auf die Falzexemplar- bzw. auf die Bogenhälfte 20 zu liegen und die Falzexemplar-
bzw. Bogenhälfte 22 kann sich somit wiederum über die Zunge 12 legen. Nach dem Verlassen
des Falzklappenzylinders 2 im Bereich 4 der Fig. 3 hält die Druckfeder 30 die Zunge
12 in ihrer axialen Position.
[0014] Fig. 9 zeigt in Draufsicht in verschiedenen Stellungen die Lage der Zunge 12. Die
Zylinderoberfläche des Falzklappenzylinders 2 mit der Kurvenscheibe 32 und der Stützscheibe
31 bewegen sich hierbei von rechts nach links, aber mit geringerer Geschwindigkeit.
Durch diese Relativgeschwindigkeit wird der Bolzen 28 über die Kurvenscheibe 22 gezogen
und kann den axialen Hub gemäß der Kurvenform 34 ausführen.
[0015] Wie Fig. 2 und 3 desweiteren zeigen, wird das Falzexemplar 24 anschließend durch
Bandleitungen 25 und 26 weitergeführt. Der Zahnriemen 13 mit der Zunge 12 folgt dabei
ihrem Verlauf. Im Bereich 35 übergeben die Bandleitungen 25, 26 das Falzexemplar 24
an das Transport- und Speichersystem 5. Hierzu zeigt Fig. 10 einen vergrößerten Ausschnitt
aus dem Bereich 35. Das Falzexemplar 24 verläßt vorzugsweise in senkrechter Form mit
voranlaufendem Falz die Bandleitungen 25 und 26. Es taucht dabei gemäß Fig. 10 zunächst
in eine offene Kammer 36 der zick-zack- bzw. zieharmonikaartigen Speicherstruktur,
die in Richtung des Pfeiles 37 bewegt wird. Diese Struktur aus beispielsweise elastischen
Blechen 40, die an den Stellen 38 und 39 miteinander verbunden, beispielsweise verschweißt
sind, sind auseinander- und zusammenschiebbar. Zur kompakten Speicherung liegen sie
in Form eines Blechpaketes 41 dicht aneinander. Durch eine Vorrichtung gemäß PB 3383
können sie aus einer Kassette 8 entnommen und in Richtung des Pfeiles 10 auf Schienen
aufgesetzt und entlang des Pfeiles 37 mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit verschoben
werden, wobei diese Geschwindigkeit bzw. die Ablösegeschwindigkeit der Bleche 40 aus
dem Blechpaket 41 aufeinander abgestimmt sind. Das Ablösen der Bleche 40 erfolgt mittels
eines Schneckentriebes 42 mit einer Schnecke, deren Steigung, in Richtung des Pfeiles
37 gesehen, immer größer wird. Dadurch werden die Bleche 40 mit steigender Vorschubgeschwindigkeit
immer weiter auseinandergezogen und anschließend taktmäßig den ebenfalls getaktet
umlaufenden Mitnehmern 43 zugeführt, die an einer Kette oder an einem Zahnriemen 44
befestigt sind und das Transport- und Speichersystem in Richtung des Pfeiles 37 fortbewegen.
Die zwischen den Blechen befindlichen bogenförmigen Zungen 45 und 46 gewährleisten
einen Abstand der Bogenhälften 20, 22 im Blechpaket 41, der das Eindringen der Schnecke
50 erleichtert.
[0016] Die Fig. 11 bis 14 zeigen in einzelnen Folgeschritten die Aufnahme des Falzexemplares
24 durch das Transport- und Speichersystem 5. Das Stützrad 15 des Zahnriemens 13 und
die Stützrolle 47 der Bandleitung 26 sind gegeneinander versetzt. Dadurch folgen die
Zungen 12 der Kreisbahn des Zahnriemens 13, so daß sich diese jeweils von der Oberfläche
der Bandleitung 26 lösen. Da sie dabei zwischen den Falzexemplar- bzw. Bogenhälften
20 und 22 liegen, zieht sie auf ihrer kreisförmigen Bahn diese Hälften auseinander
(Fig. 14).
[0017] Fig. 16 zeigt in einer Ansicht in Richtung V der Fig. 2 den weiteren Verlauf der
Bogenübernahme. Im Bereich 48 dringen die beiden bogenförmigen Zungen 45 und 46 zwischen
die auseinandergezogenen Falzexemplar- bzw. Bogenhälften 20 und 22. Durch die in Fig.
16 gezeigte geschwungene Führung der Schienen 7 bei gleichzeitiger Transportbewegung
in Richtung des Pfeiles 37 drängen die Zungen 45 und 46 die Bogenhälften 20, 22 auf
der einen Seite des Falzexemplares 24 immer weiter auseinander. Im Bereich 49 dringt
die rotierende Schnecke 50 zwischen die Bogenhälften 20, 22 und zieht die Bogenöffnung
zur anderen Seite des Falzexemplares 24, wobei die andere Hälfte des Transport- und
Speichersystems 5 dann ebenfalls in das geöffnete Falzexemplar 24 eindringen kann.
Im Bereich 51 der Fig. 16 sind somit sämtliche Zungen 45 und 46 zwischen den Falzexemplar-
bzw. Bogenhälften 20, 22 eingedrungen. In diesem Zustand wird das Transport- und Speichersystem,
wie im Bereich 52 gezeigt, zusammengeschoben und kann in Zusammenhang mit der Beschreibung
der Fig. 4 beschriebenen Weise, in eine Kassette 8 abgespeichert werden. Wird die
Transport- und Speicherstruktur 5 wieder aus einer Kassette herausgezogen, so erfolgt
ein Spreizen der Falzexemplare, so daß ein Zumischen von Beilagen erfolgen kann.
[0018] Fig. 15 verdeutlicht in einer Ansicht in Richtung IV der Fig. 2 den Vorgang des Eintauchens
der Schnecke 50, wie vorangehend beschrieben, im Bereich 49 der Fig. 16, in die bereits
an dieser Seite geöffneten Bogenhälften 20, 22 und zieht durch ihre Rotation entgegen
der Uhrzeigerrichtung diese Öffnung auf die andere Seite des Falzexemplares. Im gesamten
Bereich der Schnecke 50 bleibt das Falzexemplar 24 während des Vorschubes durch die
Schneckenrotation und die Bewegung des Transport- und Speichersystems solange durch
die Schnecke 50 geöffnet, bis jedes Falzexemplar sicher durch das Transport- und Speichersystem
5 übernommen wurde.
[0019] Fig. 17 zeigt eine weitere Möglichkeit der Abspeicherung in Kassetten 8. Hier ruht
ein Teilstück des Transport- und Speichersystems 5 mit den aufgenommenen Falzexemplaren
24 auf Schienen 54. Ein in Fig. 1 angedeuteter Riegel 55 verhindert, ein Hinausgleiten
aus der Kassette 8. Diese Riegel 55 werden nur bei der Aufnahme bzw. Abgabe eines
Transportsystemteilstückes durch eine nicht näher dargestellte Vorrichtung zurückgezogen.
[0020] Eine weitere Ausführungsmöglichkeit einer Zungenführung zeigen die Fig. 18 und 19.
Der Aufbau ist dabei der gleiche wie im Zusammenhang mit Fig. 3 beschrieben. Fig.
18 zeigt, wie die an einem Zahnriemen 56 oder an einer Kette befestigte Zunge 57 unter
der Bogenhälfte 22 eintaucht, ebenfalls bevor das Falzexemplar geschlossen ist. Der
Zahnriemen 56 stützt sich dabei mit seinem Rücken wiederum auf der an der Stirnseite
des Falzklappenzylinders 2 angeordneten Scheibe 16 ab und wird desweiteren über Stützrollen
14 und 58 bis 60 sowie über ein Antriebsrad 61 geführt. Einen Schnitt entlang der
Linie VI-VI der Fig. 18 ist in Fig. 19 dargestellt um den Vorgang der Zungensteuerung
zu verdeutlichen. Die Antriebsräder bzw. Scheiben 61 und 62 sind mit einer Antriebswelle
63 fest verbunden und laufen in Uhrzeigerrichtung (Fig. 8) um. An der Scheibe 62 ist
axial verschiebbar ein Bolzen 64 gelagert, der von einer Druckfeder 65 gegen eine
feststehende Kurvenscheibe 66 gedrückt wird. Wird nun die Zunge 57 durch den Zahnriemen
56 taktmäßig tangential zwischen die Scheiben 61 und 62 geführt, so drückt der Bolzen
64 durch den Kurvenhub der Kurvenscheibe 66 die Zungen 57 bei der in Fig. 19 gezeigten
Stellung nach 57ʹ. Sie ist dadurch in der Lage, im Bereich 67 (Fig. 18) zwischen die
Falzexemplar- bzw. Bogenhälften 20 und 22 zu geraten.
[0021] Die Abgabesituation im Bereich 35 der Fig. 18 ist die gleiche wie bei Fig. 3. Auch
hier sind die Räder 58 bzw. 68 des Zahnriemens 56 bzw. der Bandleitung 25 zueinander
versetzt. Dadurch kommt die Zunge 57 bei einer Drehung entgegen Uhrzeigerrichtung
beim Auffächern der Falzexemplare 24 von der Bandleitung 25 frei und damit auch die
mitgenommene Bogenhälfte 22.
[0022] Die vorangehend beschriebene Erfindung ist nicht auf die Übernahme und den Weitertransport
von fertiggefalzten Exemplaren am Falzklappenzylinder bzw. vom Falzapparat beschränkt.
Es können auch vor den Bandleitungen 25, 26 zusammengeführte Bogen, beispielsweise
jeweils paarweise miteinander bzw. übereinander geführt werden, wobei zwecks Öffnung
derartig geführter Bogenpaare in der erfindungsgemäßen Weise die Zungen eingebracht
und herangezogen werden können.
1. Vorrichtung zur Entnahme und Weiterführung von Bogen- oder Falzexemplaren von einem
Falzklappenzylinder über eine Bandleitung, gekennzeichnet durch eine zumindest teilweise
neben der Bandleitung (25, 26) verlaufende angetriebene Endlosführungseinrichtung
(13), an der im Abstand voneinander Zungen (12) angeordnet sind, die seitlich zwischen
die noch auf dem Sammelzylinder (1) liegenden Hälften (20, 22) der Falzexemplare (24)
einführbar sind und im Abgabebereich (35) durch einen von dem Weg der Bandleitungen
(25, 26) abweichenden Verlauf der Endlos-Führungseinrichtung (13) unter Spreizung
der Hälften (20, 22) der Falzexemplare (24) wieder herausführbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Endlos-Führungseinrichtung
(13) mit einer niedrigeren Geschwindigkeit umläuft als die Bandleitung (25, 26) und
formschlüssig um eine an der Stirnseite des Falzklappenzylinders (2) angeordnete Scheibe
(16) geführt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelzylinder (1)
eine Aussparung (18) aufweist, in die Zungen (12) zur Untergreifung der noch auf dem
Sammelzylinder (1) liegenden Bogenhälfte (20) einführbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zungen (12) in die
Aussparung (18) seitlich unter die Bogenhälfte (20) schnappen (Fig. 5).
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Achsmittel der Umlenkrollen (15, 47) für die Bandleitung (25, 26) und die Endlos-Führungseinrichtung
(13) an dem Abgabebereich (35) der Falzexemplare (24) zueinander versetzt sind (Fig.
13, 14).
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zungen
(12) an federbeaufschlagten Bolzen (28) befestigt sind, die entgegen dem Federdruck
über eine mit dem Falzklappenzylinder (2) umlaufende Kurve (32, 34) in die Aussparungen
(18) unter die auf dem Sammelzylinder (1) liegende Bogenhälfte (20) einsteuerbar sind
(Fig. 7, 8).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bolzen (12) drehfest
am Zahnriemen (13) befestigt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Zwickel zwischen dem
Falzklappenzylinder (2) und dem Sammelzylinder (1) von der Seite her um eine Umlenkscheibe
(61) geführte Zungen (57) unter den Falzrücken, der noch mit den Bogenhälften (20,
22) auf dem Sammelzylinder (1) liegenden Falzexemplare (24) einführbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zungen (24) federnd
und U-förmig ausgebildet und durch eine ortsfeste Kurve (66) auslenkbar sind (Fig.
19, 57ʹ).
10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abgabe der Falzexemplare (24) oder zweier Bogen jeweils in eine geöffnete Kammer
(36) einer zick-zack- oder zieharmonikaförmigen auseinander- und zusammenschieb- oder
ziehbare Transport- und Speichersystem (5) unter Spreizung erfolgt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine Schnecke
(50) das Speicher- und Transportsystem (5) zur Aufnahme der Falzexemplare (24) auseinanderziehbar
ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Falzexemplare (24) nach Freigabe aus den Falzklappen (3) durch eine Transportwalze
(27) antreibbar sind und verzögert werden.
13. Vorrichtung zur Aufnahme und Weiterführung von Bogen- oder Falzexemplaren durch
eine Bandleitung, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest teilweise neben der Bandleitung
(25, 26) eine Endlos-Führungseinrichtung (13) umläuft, an der im Abstand voneinander
Zungen (12) angeordnet sind, die seitlich zwischen die noch nicht aufeinanderliegenden
Hälften eines Falzexemplares (24) oder zweier gemeinsam in der Bandleitung (25, 26)
übereinander geführten Bogen oder Bogenpaketen vor deren Übereinander- oder Zusammenlegung
einführbar sind und im Abgabebereich (35) durch einen vom Weg der Bandleitungen (25,
26) abweichenden Verlauf der Endlos-Führungseinrichtung (13) unter Spreizung der Hälften
(20, 22) oder der Bogen wieder herausführbar sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schnecke (50) zum
Auseinanderziehen des Transport- und Speichersystems (5) vorgesehen ist.