Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Kraftstoffeinspritzpumpe für Brennkraftmaschinen
nach der Gattung des Hauptanspruchs. Bei einer durch die DE-PS 26 48 043 und die DE-OS
29 31 937 bekannten Kraftstoffeinspritzpumpe dieser Art sperrt das Druckventil bei
niedriger Drehzahl und niedriger Temperatur der Brennkraftmaschine den Abfluß aus
dem Federraum des Drucksteuerventils, so daß dieses den Steuerdruck erhöht und dadurch
die Einspritzbeginnverstelleinrichtung eine Frühverlegung des Einspritzbeginns bewirkt.
Aufgrund des Aufbaus des Druckventils öffnet dieses bei Erreichen einer bestimmten
Drehzahl und/oder einer bestimmten Temperatur, so daß die Kaltstartfunktion abgeschaltet
wird. In einem bestimmten Übergangsbereich des Betriebs der Brennkraftmaschine bei
Kaltstart kann es vorkommen, daß die Einspritzbeginnvorverlegung zu bald abgeschaltet
wird, so daß dennoch Blaurauch und lautes Geräusch bei Kaltstart und Warmlauf auftreten.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzpumpe mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs hat den Vorteil, daß durch Steuern des Gegendrucks im Federraum
des Drucksteuerventils der Kaltstart Steuerdruck über einem bestimmten Drehzahlbereich
in der Nähe der Leerlaufdrehzahl im wesentlichen konstant gehalten wird.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen angeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
der im Hauptanspruch angegebenen Kraftstoffeinspritzpumpe möglich. Durch die Ausgestaltung
der Kraftstoffeinspritzpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und/oder 3 kann der
Kaltstart-Steuerdruck in einem bestimmten Bereich beliebig auf eine optimale Verbrennung
der Brennkraftmaschine während des Kaltstarts eingestellt werden.
Zeichnung
[0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird
im folgenden näher erläutert. Es zeigen Figur 1 eine Prinzipdarstellung einer Kraftstoffeinspritzpumpe
mit einer Spritzbeginnverstelleinrichtung und Figur 2 ein Funktionsdiagramm derselben.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0005] Die Einspritzpumpe, die vereinfacht dargestellt ist, ist allgemein in der BOSCH-Druckschrift
"Verteilereinspritzpumpe Typ VE-Technische Unterrichtung VDT-U2/2 DE (7.83)" beschrieben.
Sie hat ein Gehäuse 1, das eine nicht näher dargestellte Pumpeneinheit und einen nicht
näher dargestellten, phasenverschiebbaren Nockenantrieb sowie eine Spritzbeginnverstelleinrichtung
2 enthält. Ein Vorförderpumpe 3, die ebenfalls im Gehäuse 1 angeordnet ist, fördert
zum Versorgen der Pumpeneinheit Kraftstoff aus einem Vorratsbehälter 4 in einen Saugraum
5 im Gehäuse 1 für die Pumpeneinheit. Die Spritzbeginnverstelleinrichtung 2 hat einen
Verstellkolben 7 und einen Verbindungsbolzen 8, der in den Nockenantrieb eingreift.
Der Verstellkolben 6 ist einerseits von einer Rückstellfeder 9 und andererseits auf
seiner Druckseite 10 von einem Steuerdruck beaufschlagt, der auch im Saugraum 5 herrscht.
Dazu ist in den Verstellkolben 7 eine Bohrung 11 mit einer Drosselstelle 12 eingearbeitet.
[0006] Der Steuerdruck, der gleich dem Förderdruck der Vorförderpumpe 3 ist, wird von einem
Drucksteuerventil 15 in der Weise gesteuert, daß er im Saugraum 5 und auf der Druckseite
10 des Verstellkolbens 7 mit zunehmender Drehzahl, vorzugsweise in Abhängigkeit von
dieser proportional, steigt, so daß der Verstellkolben 7 in Richtung früh (nach links)
verschoben wird. In dem Diagramm der Figur 2, bei dem über der Drehzahl n (Abszisse)
der Hub s (Ordinate) des Verstellkolbens 7 dargestellt ist, ist aus der Kennlinie
I die Spritzbeginnverstellung in Richtung früh linear über der Drehzahl n bei normaler
Betriebstemperatur der Brennkraftmaschine zu erkennen. Für Kaltstart und für sonstige
Anforderungen der Brennkraftmaschine, beispielsweise Warmlaufen, ist es wünschenswert,
daß der Spritzbeginn auch in einem Bereich niedriger Drehzahl und zwar zwischen der
Startdrehzahl n
a und einer bestimmten Drehzahl n₁ in Richtung früh verstellt wird, beispielsweise
gemäß der Kennlinie II, um danach wiederum den Verlauf der Kennlinie I zu haben. Vorzugsweise
soll bei der Startdrehzahl n
a schnell auf früh verlegt werden und danach bis zur Drehzahl n₁ langsam bei steigender
Drehzahl in Richtung früh verstellt werden.
[0007] Zum Steuern der linear über der Drehzahl n zunehmenden Frühverlegung des Spritzbeginns
nach der Kennlinie I wird der Steuerdruck, der für die Verstellung maßgebend ist,
von einem über einen Kanal 14 mit der Druckseite der Vorförderpumpe 3 und dem Saugraum
5 verbundenen Drucksteuerventil 15 gesteuert. Das Drucksteuerventil 15 hat in einem
Gehäuse 16 einen Drucksteuerkolben 17, der einerseits in einem Druckraum 18 von dem
von der Vorförderpumpe 3 geförderten Kraftstoff beaufschlagt ist und an dem andererseits
in einem Federraum 19 eine Rückstellfeder 20 angreift. Im Steuerkolben 17 ist eine
Drosselver bindung 21 vorgesehen, die den Federraum 19 mit dem Druckraum 18 verbindet.
Der Steuerkolben 17 steuert je nach seiner Lage einen Absteuerquerschnitt 22, so
daß der Steuerdruck linear mit steigender Drehzahl analog zu der Kennlinie I im Diagramm
nach Figur 2 ansteigt.
[0008] Um bei Kaltstart den Steuerdruck im niederen Drehzahlbereich zu erhöhen, so daß
eine Vorverlegung des Spritzbeginns entsprechend der Kennlinie II des Diagramms nach
Figur 2 bewirkt wird, sind in den Abfluß des Federraums 19 des Drucksteuerventils
15 ein Schaltventil 24 und ein zweites Drucksteuerventil 25 geschaltet. Das einerseits
über einen Kanal 26 mit dem Federraum 19 des ersten Drucksteuerventils 15 und andererseits
über eine Leitung 27 mit dem drucklosen Vorratsbehälter 4 verbundene Schaltventil
24 verbindet bei warmer Brennkraftmaschine den Federraum 19 mit der drucklosen Seite,
dagegen sperrt es bei kalter Brennkraftmaschine diese Verbindung. Zum Öffnen des
Schaltventils 24 ist diesem ein Stellglied 28 zugeordnet, das vorzugsweise aus einem
Wärmedehnstoffelement besteht. Das mit einer elektrischen Heizeinrichtung ausgerüstete
Dehnstoffelement wird beim Starten der Brennkraftmaschine mit Strom versorgt, so daß
sein Stößel 29 nach einer bestimmten Aufheizdauer den Ventilkörper 30 von seinem Ventilsitz
abhebt. Die Aufheizdauer kann auch in Abhängigkeit der Temperatur des Kühlwassers
von einem Wärmefühler gesteuert werden. Zum Erwärmen des Dehnstoffelements kann dieses
auch mit der Brennkraftmaschine wärmeleitend verbunden sein. Anstelle eines Schaltventils
mit einem temperaturabhängigen Stellglied kann auch ein Magnetventil angeordnet sein,
das temperatur- oder zeitabhängig gesteuert wird und das nach einer bestimmten Zeit
nach dem Starten der Brennkraftmaschine den Federraum 19 des ersten Drucksteuerventils
15 druckentlastet.
[0009] Das zweite Drucksteuerventil 25 hat ebenfalls in einem Gehäuse 31 einen Steuerkolben
32, der einerseits über eine Leitung 33 mit dem vom ersten Drucksteuerventil 15 gesteuerten
Steuerdruck in einem Druckraum 34 beaufschlagt wird und an dem andererseits in einem
entgegengesetzten Rückstellraum 35 eine Rückstellfeder 36 angreift. Der Steuerkolben
32 hat eine über eine Bohrung 37 mit dem Rückstellraum 35 verbundene Steuernut 38,
die mit einem Steuerquerschnitt 39 im Gehäuse 31 zusammenwirkt. Der Steuerquerschnitt
39 ist über eine Leitung 40 mit dem Federraum 19 des ersten Drucksteuerventils 15
verbunden. Vorzugsweise ist der Steuerquerschnitt 39 einstellbar eingerichtet. Die
Vorspannung der Rückstellfeder 36 im Rückstellraum 35, der über die Leitung 27 druckentlastet
ist, ist mit einer Stellschraube 41 einstellbar.
[0010] Die oben beschriebene Spritzbeginnverstelleinrichtung 2 mit den ihr zugeordneten
Steuerelementen ist in Figur 1 in einer Lage dargestellt, die sie bei kalter Brennkraftmaschine
und unmittelbar nach dem Starten einnimmt. Das Schaltventil 24 und das zweite Drucksteuerventil
25 sperren noch den Abfluß aus dem Federraum 19 des ersten Drucksteuerventils 15.
Dadurch baut sich im Federraum 19 über die Drosselbohrung 21 im Steuerkolben 17 schnell
ein Druck auf, der im Zusammenwirken mit der Rückstellfeder 20 den Steuerkolben 17
schnell in eine Lage schiebt, in der der Absteuerquerschnitt 22 verringert wird.
Dadurch steigt der Steuerdruck schnell, so daß der Verstellkolben 17 gemäß der Kennlinie
II auf früh verschoben wird. Der schnell erhöhte Steuerdruck verschiebt jedoch auch
den Steuerkolben 32 des zweiten Drucksteuerventils 25, wobei über die Steuernut
38 der Steuerquerschnitt 39 im Zusammenwirken mit der Rückstellfeder 36 wenigstens
teilweise aufgesteuert wird, so daß sich im Federraum 19 des ersten Drucksteuerventils
15 durch die Wirkung der Drossel 21 ein gegenüber dem Steuerdruck im Druckraum 18
differenzierter Gegendruck einstellt. Dadurch verschiebt sich der Steuerkolben 17
in eine Lage, in der er einen kleinen Absteuerquerschnitt 22 einstellt, bei dem das
erste Drucksteuerventil 15 einen hohen Steuerdruck entsprechend des leicht ansteigenden
Teils der Kennlinie II erzeugt. Zum Erzeugen der dargestellten oder einer etwas davon
abweichenden Kennlinie II sind die Drosselbohrung 21 des ersten Drucksteuerventils
sowie der Absteuerquerschnitt 39 und die Federkraft der Feder 36 des zweiten Drucksteuerventils
25 aufeinander abzustimmen.
[0011] Wenn die Brennkraftmaschine nach einiger Zeit die vorbestimmte Betriebstemperatur
erreicht hat oder nach einer bestimmten Aufheizdauer des Stellglieds 28, hebt das
Wärmedehnstoffelement mit seinem Stößel 29 den Ventilkörper 30 von seinem Sitz ab,
so daß der Federraum 19 des ersten Drucksteuerventils 15 über die Leitungen 26, 27
druckentlastet wird. Bei dieser Stellung des Schaltventils 24 arbeitet dann das erste
Drucksteuerventil 15 entsprechend der Kennlinie I.
1. Kraftstoffeinspritzpumpe für Brennkraftmaschinen mit einer von einem Steuerdruck
beeinflußten Spritzbeginnverstelleinrichtung (2), die den Spritzbeginn mit steigender
Drehzahl von spät gegen früh, jedoch in der Warmlaufphase bei niedriger Drehzahl ebenfalls
auf früh verlegt, mit einem den Steuerdruck für die Spritzbeginnverstelleinrichtung
drehzahlabhängig steuernden ersten Drucksteuerventil (15), das einen einerseits vom
Druck einer Kraftstoffvorförderpumpe (3) und andererseits in einem Federraum (19)
von der Rückstellkraft einer Feder (20) und von einem durch eine Drossel (21) differenzierten
Gegendruck beaufschlagten Steuerkolben (17) hat, mit einem den Gegendruck im Federraum
des Drucksteuerventils während der Warmlaufphase beeinflussenden Druckventil (25),
das einen einerseits vom Steuerdruck und andererseits von der Rückstellkraft einer
Feder (36) beaufschlagten Kolben (32) hat und das in einen vom Federraum der ersten
Drucksteuerventils abgehenden Rückströmkanal (40) geschaltet ist, und mit einem bei
Kaltstart und während der Warmlaufphase den Druck im Federraum des ersten Drucksteuerventils
aufrechterhaltenden temperaturabhängigen Stellglied (28), dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckventil als zweites Drucksteuerventil (25) mit einem mit zunehmendem Steuerdruck
sich vergrößernden Absteuerquerschnitt (39) für den Abfluß von Kraftstoff aus dem
Federraum (19) des ersten Drucksteuerventils (15) ausgebildet ist, und daß in einem
zweiten mit dem Federrraum (19) verbundenen Abströmkanal (26) ein von dem Stellglied
(28) betätigtes Schaltventil (24) angeordnet ist.
2. Kraftstoffeninspritzpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Absteuerquerschnitt
(39) des zweiten Ventils (25) einstellbar ist.
3. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rückstellfeder (36) des zweiten Drucksteuerventils (25) einstellbar ist.
4. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stellglied (28) in Abhängigkeit von der Temperatur des Kühlwassers der Brennkraftmaschine
gesteuert wird.
5. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied
(28) elektrisch beheizt wird.