[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine in einem Gehäuse einer Sicherheits-Skibinduna
integrierte Skibremse
ge-mäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei einer derartigen z.B. aus der japanischen Patentveröffentlichung 56-11473 vom
14.03.81 bekannten Skibremse wird die Schwenkbewegung um die Querachse durch die Längsbewegung
des Gehäuses gegenüber einer skifesten Führungsschiene gesteuert. Das Einziehen der
freien Bremsflügelenden zur Skimitte hin erfolgt dadurch, daß die Bremsflügel über
ihre normal zur Querachse verlaufende Achse hinaus verlängert sind und über diese
Verlängerungen mit Steuernocken an den Seitenwänden des Gehäuses zusammenwirken, gegen
die sie federnd gepreßt werden. Mit einer Bewegung des Gehäuses zum Skiende hin schwenken
die Bremsflügel um die Querachse hoch. Dabei laufen die freien Enden der Verlängerungen
der Bremsflügel.auf vorstehende Partien der Steuernocken auf, wodurch die freien Enden
der Bremsflügel zur Skimitte hin eingezogen werden.
[0003] Diese Skibremse weist verschiedene Nachteile auf, die wohl begründen, daß sie bisher
keinen Eingang in die Praxis gefunden hat. So ist die außerhalb des Gehäuses liegende
Mechanik zum Einziehen der Bremsflügel nicht nur dem guten Aussehen der Sicherheits-Skibindung
abträglich sondern auch störungsempfindlich und durch äußere Einflüsse leicht zu beschädigen.
Weiter führt diese Konstruktion zu einer großen Baubreite des Gehäuses.
[0004] Zweck der vorliegenden Erfindung ist es darum, eine in einem Gehäuse einer Sicherheits-Skibindung
integrierte Skibremse zu schaffen, die sowohl eine normale Baubreite des Gehäuses
zuläßt als auch klein baut, sich aus einfach herzustellenden Teilen zusammensetzt
u. äußerst unempfindlich ist gegen Funktionsstörungen.
[0005] Dieses ist erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 erreicht. Vorteilhafte konstruktive Einzelheiten sind in den Patentansprüchen 2
bis 5 angegeben.
[0006] Die Maßnahme-nach dem Merkmal des Patentanspruchs 6 läßt Konstruktionen zu, bei denen
die Skibremse auch unabhängig von der Längsbewegung des Gehäuses um die horizontale
Querachse schwenken kann. Dieses vermeidet nicht nur eine große Getriebeübersetzun
g sondern erweitert auch den Anwendungsbereich der Skibremse, da das Gehäuse der Bindung
auch unbeweglich auf dem Ski gehalten sein kann. Die Patentansprüche 7 bis 11 betreffen
weitere Konstruktionsdetails.
[0007] Anhand der beiliegenden Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im
folgenden ausführlich beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 den Fersenteil einer Sicherheits-Skibindung mit integrierter Skibremse in Seitenansicht
im fahrbereiten Zustand,
Fig. 2 in der oberen Hälfte eine Draufsicht zu Fig. 1 und in der unteren Hälfte einen
Schnitt nach der Linie A bis H in Fig. 1,
Fig. 3 einen vertikalen Längsschnitt nach der Linie K bis N in Fig. 2,
Fig. 4 einen vertikalen Querschnitt nach der Linie 0 bis T in Fig. 3 und
Fig. 5 einen der Fig. 3 entsprechenden Schnitt, in welchem die Skibremse jedoch ihre
Bremsposition einnimmt.
[0008] Bei dem im vorliegenden Fall gewählten Skibindungsteil handelt es sich beispielsweise
um einen Fersenteil. Die spezielle Konstruktion dieses Fersenteils ist für die vorliegende
Erfindung unwesentlich, so daß der Fersenteil nur soweit dargestellt ist, wie es zum
Verständnis der Erfindung notwendig ist. Der Fersenteil ist in seiner Gesamtheit mit
1 bezeichnet. Nur in den Fig. 1 und 3 ist sein Sohlenhalter strichpunktiert eingezeichnet.
Strichin punktiert ist diesen Fig. ebenfalls das hintere Ende eines Skischuhs angedeutet.
Der Fersenteil weist ein Gehäuse 2 auf, an dem der Sohlenhalter in üblicher Weise
entgegen der Kraft einer Feder und/oder willkürlich auf einer horizontalen Querachse
3 schwenkbar ist. In dem Gehäuse ist die erfindungsgemäße und im folgenden noch ausführlich
beschriebene Skibremse gelagert.
[0009] Das Gehäuse ist als Schlitten ausgebildet, der in üblicher Weise an einer Grundplatte
4 längsverschiebbar gehalten ist. Mittels einer fest mit der Grundplatte verbundenen
Trittplatte 5 ist diese auf einem strichpunktiert angedeuteten zu Ski festlegbar.
Ein auf den Ski montierender Haltebügel 6 dient als Verschiebela
ger für das hintere Ende der Grundplatte. Zum Abstützen des hinteren Skischuhendes
sind an der Trittplatte 5 zwei symmetrisch zu einer vertikalen Längsebene liegende
Rippen 7 vorgesehen (siehe insbesondere Fig. 2).
[0010] Die Skibremse umfaßt zwei spie
gelgleiche Bremsflügel 8, 9, die jeweils aus einem L-förmigen Drahtstück bestehen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die horizontale Querachse der Skibremse aus zwei
koaxial zueinander liegenden Buchsen 10, 11 gebildet, die jeweils den kurzen Schenkel
12 bzw. 13 eines Bremsflügels aufnehmen. Jeder Bremsflügel ist aus einem unrunden
Drahtstück gebildet. Im vorliegenden Fall ist der Querschnitt Quadratisch. Der lange
Schenkel 14 bzw. 15 jedes Bremsflü
gels besitzt an seinem freien Ende eine Umspritzung 16, die zur Erzielung einer guten
Bremsleistung am freien Ende abgewinkelt ist und scharfkantig ausläuft. Die kurzen
Schenkel 12, 13 bilden Steuerhebel zum Bewegen der freien Bremsflügelenden quer zur
Skilängsrichtung. Die Ausnehmungen der Buchsen 10, 11, die im Schlitten 2 drehbar
gelagert sind, besitzen in ihrem zentralen Teil eine dem Querschnitt der kurzen Schenkel
12, 13 entsprechende Form. In Bezug auf die in Fi
g. 2 dargestellte Lage erweitert sich die Aussparung zu beiden Enden der Buchse hin
wenigstens annähernd symmetrisch zur Schwenkachse, so daß sich die kurzen Schenkel
um eine in Bezug auf die Darstellung nach Fig. 2 vertikale Achse entsprechend schwenken
lassen.
[0011] Die axiale Verschiebung der kurzen Schenkel 12, 13 in den Buchsen 10, 11 ist nach
außen hin durch jeweils einen Stift 17 und nach innen hin durch jeweils eine Umspritzung
18 bzw, 19 des Winkels der L-förmigen Bremsflügel vermieden. Entsprechend dem Schwenkradius
der Schenkel 12, 13 sind die Buchsen 10, 11 stirnseitig gekrümmt. Jede Buchse ist
im mittleren Bereich auf einem kurzen Stück unrund abgesetzt, auf dem ein Blechstanzstück
20 mit einem entsprechenden Loch gelagert ist. Die Blechstanzstücke bilden zwei kongruente
zweiarmige Hebel, deren längere Arme 21 sich skischuhseitig aus dem Schlitten erstrecken
und an ihrem freien Ende über einen Bolzen 22 miteinander verbunden sind. Der Bolzen
trägt eine Rolle 23, die in noch zu beschreibender Weise zum Zusammenwirken mit dem
hinteren Ende der Skischuhsohle bestimmt ist. Die zweiten kürzeren Arme 24 der Blechstanzstücke
erstrecken sich in das Innere des Schlittens 2 hinein. Sie besitzen jeweils einen
radialen Einschnitt 25, der zur Aufnahme eines achs
paralle- len Stiftes 26 dient. Dieser Stift steht unter dem Einfluß von zwei Druckstücken
27, 28 gegen die jeweils eine Schraubendruckfeder 29 wirkt, die sich ihrerseits am
Schlitten 2 abstützt. Die Druckstücke sind kolbenartig in sich in Skilängsrichtung
erstreckenden Führungszylindern 30 im Schlitten gelagert.
[0012] Die Stifte 17 zur Sicherung der kurzen Schenkel 12, 13 der Bremsflügel 8, 9 gegen
axiale Verschiebung sind aus einem U-förmig gebogenen Drahtstück 32 gebildet (siehe
insbesondere Fig.4). In der Ruhestellung der Skibremse liegt dieses Drahtstück einem
Anschlag im Schlitten 2 an, der durch einen Querstift 33 gebildet ist. Zum Spreizen
der Bremsflügel 8, 9 beim Obergan
g aus der Ruhestellung in die Bremsstellung dient eine gewundene Biegefeder 34, die
auf der horizontalen Querachse 3 gelagert ist. Das freie Ende des Schenkels 35 der
Feder ist abgewinkelt und in einer horizontalen Querbohrung 36 einer Schlittenwand
abgestützt (siehe insbesondere Fig. 3 und 4), während der Schenkel 37 der Feder 34
sich nach unten hin erstreckt und an seinem freien Ende zu einem U ab- und zurückgewinkelt
ist, so daß dieses Ende federnd auf die aus den Buchsen 10, 11 herausragenden freien
Enden der kurzen Schenkel 12, 13 der Bremsflügel 8, 9 wirkt.
[0013] In den Fi
g. 1 bis 4 nimmt die Skibremse ihre Ruhestellung ein. Dabei sind die freien Enden der
langen Schenkel 14, 15 der Bremsflügel 8, 9 zur Skimitte hin eingezogen. Diese Stellung
nimmt die Skibremse nur ein, wenn sich ein Skischuh in der Bindung befindet, wie in
den Fig. 1 und 3 angedeutet ist. Die Rolle 23 stützt sich unter dem Einfluß der Schraubendruckfedern
29an der Unterseite der Sohle des Skischuhs ab.
[0014] Kommt der Skischuh unwillkürlich oder willkürlich von der Skibindung und damit vom
Ski frei, schwenkt die Skibremse aus ihrer Ruhestellung in ihre Bremsposition entsprechend
Fig. 5. Dieses geschieht unter dem Einfluß der Federn 29, die über die Druckstücke
27, 28 und den Stift 26 auf die kurzen Arme 24 der Blechstanzstücke 20 wirken und
diese in Bezug auf die Fig. 1 und 3 im Uhrzeigersinn schwenken. Durch die drehfeste
Verbindung der Blechstanzstücke mit den Buchsen 10, 11 werden diese und damit auch
die Bremsflügel 8, 9 mitgeschwenkt. Mit Beginn der Schwenkbewe- gun
g setzt gleichzeitig das Spreizen der Bremsflügel ein, da der Schenkel 37 der Feder
34 die aus den Buchsen 10, 11 herausragenden freien Enden der kurzen Schenkel 12,
13 der Bremsflügel belastet und die kurzen Schenkel in den sich nach außen erweiternden
Aussparungen der Buchsen um eine normal zu der Buchsenachse verlaufende Achse schwenkt.
[0015] Das Einziehen der Bremsflügel 8, 9 entgegen der Kraft der Feder 34 geschieht durch
Zurückschwenken der kurzen Schenkel 12, 13 in den Aussparungen der Buchsen 10, 11,
wenn das U-förmige Drahtstück 32 gegen den Querstift 33 läuft, wodurch beim Weiterschwenken
der Bremsflügel in Bezug auf Fig. 5 entgegen dem Uhrzeigersinn die aus den Buchsen
herausragenden freien Enden der kurzen Schenkel 12, 13 zurückgehalten werden, so daß
schließlich wieder die Ruhestellung erreicht wird (siehe insbesondere Fig. 2 und 3).
1. In einem Gehäuse einer Sicherheits-Skibindung integrierte Skibremse, die um eine
horizontale Querachse schwenkbar ist, vorzugsweise unter dem Einfluß wenigstens einer
Feder steht und zwei spiegelgleiche Bremsflügel umfaßt, die an der Querachse um jeweils eine normal zu dieser
verlaufende Achse derart schwenkbar sind, daß die freien Bremsflügelenden in der Ruhestellung
entgegen der Kraft einer Spreizfeder zur Skimitte hin eingezogen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Querachse aus zwei Buchsen (10,11) gebildet ist, die
mindestens zur vertikalen Längsebene des Gehäuses (2) hin sich er- weiternd ausgespart
sind und jeweils ein das Einziehen ermöglichende Lager für einen Steuerhebel (12,13)
bilden, und uaß jeder Steuerhebel (12,13) in Drehrichtung seiner Buchse (10,11) gegenüber
dieser drehfest und in Achsrichtung seiner Buchse gegenüber dieser unbeweglich ist.
2. Skibremse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Bremsflügel (8, 9) aus einem L-förmigen Drahtstück
besteht, dessen kurzer Schenkel den Steuerhebel (12,13) bildet.
3. Skibremse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsflügel (8,9) aus einem unrunden Drahtstück besteht.
4. Skibremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die sich erweiternd ausgesparten Enden der Buchsen (10,11)
derart gekrümmt sind, daß der Krümmungsmittelpunkt mit dem Schwenkpunkt des Steuerhebels
(12,13) in der Aussparung zusammenfällt, und daß die Steuerhebel (12, 13) in den Buchsen
(10,11) gegen Längsverschiebung sichernde Elemente (17;18,19) ständig in Anlage mit
den gekrümmten Buchsenenden sind.
5. Skibremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Buchsen (10,11) beidendig sich erweiternd ausgespart
sind.
6. Skibremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mit jeder Buchse (10,11) ein Hebel (20) drehfest verbunden
ist, der unter dem Einfluß einer Bremsfeder (29) steht.
7. Skibremse nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsfeder (29) unter Zwischenschaltung eines Druckstücks
(27,28) und eines in den Hebeln (20) gelagerten achsparallelen Stiftes (26) auf die
Hebel wirkt.
8. Skibremse nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hebel beider Buchsen von einer gemeinsamen Feder belastet
sind.
9. Skibremse nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsfeder die das Gehäuse in Richtung zum Skischuh
hin belastende Andruckfeder ist.
10. Skibremse nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hebel auf den Buchsen als zweiarmige Hebel (20) ausgebildet
sind und daß die zweiten Arme (21) als zum Zusammenwirken mit der Skischuhsohle bestimmtes
Pedal dienen.
11. Skibremse nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die freien Enden der zweiten Arme (21) über einen Bolzen
(22) miteinander verbunden sind und daß auf dem Bolzen eine Rolle (23) gelagert ist.