[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Vorderbakken gemäß dem Oberbegriffen der Ansprüche
1 und 3.
[0002] Ein derartiger Vorderbacken ist in der AT-PS 368 396 bereits beschrieben. Dieser
Vorderbacken hat sich zwar in der Praxis bewährt, jedoch ist bei ihm das Übersetzungsverhältnis,
mit dem die bei einem Rückwärtssturz des Skiläufers auf den Sohlenhalter ausgeübte
Kraft zur Kompression der Druckfeder herangezogen wird, durch die Abmessungen des
Vorderbackens bereits festgelegt und kann daher praktisch nicht verändert werden.
[0003] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, diesen Nachteil zu beseitigen und einen Vorderbacken
zu schaffen, bei dem das genannte Übersetzungsverhältnis in relativ weiten Grenzen
verändert werden kann.
[0004] Ausgehend von einem Vorderbacken nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 3 wird
diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Teile dieser Ansprüche gelöst. Es bieten sich
daher zur Lösung der Aufgabe zwei verschiedene Lösungen an. Dabei hat die im Anspruch
1 angegebene Lösung den Vorteil eines einfachen Aufbaues und einer geringfügigen Änderung
des bekannten Vorderbackens. Trotzdem läßt sie eine weitere Änderung des Übersetzungsverhältnisses
zu.
[0005] Der Gegenstand des Anspruches 2 ermöglicht auf einfache Weise eine zuverlässige Lagerung
des Aus - gleichshebels an der Zugstange.
[0006] Die im Anspruch 3 angegebene zweite Lösung ist in ihrem Aufbau zwar etwas komplizierter
als die zuerst behandelte, sie ermöglicht jedoch durch Verlagerung der Schwenkachse
für den Ausgleichshebel bzw. durch Versetzen der Bohrungen für die Druckstifte das
Übersetzungsverhältnis in größerem Umfang als bei der ersten Lösung zu variieren.
[0007] Der Gegenstand des Anspruches 4 ermöglicht eine geschützte Unterbringung des Ausgleichshebels.
[0008] Durch die Maßnahme des Anspruches 5 wird eine einfache Lagerung des Sohlenhalters
ermöglicht.
[0009] Durch den Gegenstand des Anspruches 6 wird der Aufbau des Vorderbackens kompakter.
[0010] Die Merkmale des Anspruches 7 haben den Vorteil, daß ein "Eingraben" des Druckstiftes
in den S
ohlenhal- ter nicht zu befürchten ist, da der Nocken gehärtet werden kann.
[0011] Die Maßnahme des Anspruches 8 gestattet es, die Kraft der Druckfeder in an sich bekannter
Weise auf zwei Einzelkräfte aufzuteilen, wobei durch die weiteren Merkmale dieses
Anspruches die auf den Sohlenhalter wirkende Kraft besser dimensioniert werden kann.
[0012] In der Zeichnung sind drei beispielsweise Ausführungsformen von erfindungsgemäßen
Vorderbacken rein schematisch dargestellt. Fig. 1 ist ein Schnitt nach der Linie I
- I in Fig. 2 durch eine erste Ausführungsform und Fig. 2 ein Schnitt nach der Linie
II - II in Fig. 1. In Fig. 3 ist eine zweite Ausführungsform im vertikalen Längsmittelschnitt
wiedergegeben und Fig. 4 ist ein Schnitt durch ein Detail nach der Linie IV - IV in
Fig. 3. Schließlich zeigen die Fig. 6 bis ? Schnitte durch das Federgehäuse einer
dritten Ausführungsform.
[0013] In den Fig. 1 und 2 ist der Vorderbacken in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichnet. Er
besitzt einen in Seitenansicht etwa winkelförmigen Tragkörper 2, von dem der eine
Schenkel 2a eine Trittplatte bildet und der andere Schenkel 2b vertikal zur Skioberseite
verläuft und ein Federgehäuse 3 trägt, das sich gegen die Skispitze hin erstreckt.
Im oberen Bereich ist im Schenkel 2b eine Achse 4 befestigt, welche in Skiquerrichtung
verläuft. Auf dieser Achse 4 ist ein Winkelhebel 5 gelagert. Der parallel zur Skioberseite
verlaufende Schenkel 5a des Winkelhebels 5 ist gabelförmig ausgebildet und umfaßt
mit den beiden Gabelzihken den Kopf 6a einer Stellschraube 6, deren unteres Ende in
einer Bohrung 2c des Schenkels 2a geführt wird. Auf die Stellschraube 6 ist ein Sohlenhalter
7 mit einer Gewindebohrung aufgeschraubte Weiters trägt der Schenkel 2a des Tragkörpers
2 in seitlichem Abstand von der vertikalen Längsmittelebene des Vorderbackens 1 zwei
vertikale Achsen 8, auf denen Winkelhebel 9 gelagert sind, die zur seitlichen Halterung
der Schuhsohle eines in den Vorderbacken einzusetzenden Schuhs dienen. In den Winkelhebeln
9 sind Rollen 14 gelagert, welche bei einer seitlichen Auslösung die Reibung zwischen
der Schuhsohle und dem auszulenkenden Winkelhebel 9 herabsetzen.
[0014] Im Federgehäuse 3 ist eine Druckfeder 10 untergebracht, die in Skilängsrichtung verläuft
und von einer Zugstange 11 durchsetzt wird. Diese trägt an ihrem dem Skischuh benachbarten
Ende eine Stützplatte 12. Auf diese Stützplatte 12 wird von der Druckfeder 10 ein
Zug zur Skispitze hin ausgeübt. Zwischen der Stützplatte 10 und den beiden Winkelhebeln
9 ist ein Ausgleichshebel 13 angeordnet. Auf der einen Seite des Ausgleichshebels
13 liegt die Platte 12 an, wogegen die andere Seite des Ausgleichshebels 13 einerseits
an den Enden der beiden Winkelhebel 9 und anderseits an dem anderen Schenkel 5b des
Winkelhebels 5 anliegt. Die beiden Enden der Winkelhebel 9. werden dabei von der Druckfeder
10 gegen den senkrecht zur Skioberseite verlaufenden Schenkel 2b des Tragkörpers 2
gedrückt. Die Zugstange 11 durchsetzt eine Bohrung 2d im vertikal verlaufenden Schenkel
2b des Tragkörpers 2, sowie eine schräge Bohrung 13a in dem Ausgleichshebel 13. Durch
die zuletzt angeführte schräge Bohrung 13a ist infolge der Schräge und des reichlichen
Spiels ein verkantenfreies Verschwenken des Ausgleichshebels 13 innerhalb eines vorgegebenen
Winkels gegenüber der Zugstange 11 möglich.
[0015] In der Fahrtstellung des Vorderbackens 1 nehmen alle Teile desselben die in den Fig.
1 und 2 dargestellte Lage ein. Erfolgt während der Fahrt ein reiner Drehsturz des
Skiläufers, so wird der eine der beiden Winkelhebel 9 nach außen verschwenkt, was
eine Bewegung der Zugstange 11 in den Fig. 1 und 2 nach rechts und eine Kompression
der Druckfeder 10 zur Folge hat. Findet jedoch während der Fahrt ein Drehsturz des
Skiläufers nach rückwärts statt, so wird der Winkelhebel 5 entgegen dem Uhrzeigersinn
verschwenkt. Dies hat aber ein Verschwenken des Ausgleichshebels 13 und damit eine
vergrößerte Vorspannung der Druckfeder 10 zur Folge. Die von den beiden Winkelhebeln
9 bei einer seitlichen Auslösung zu leistende Federarbeit wird dadurch reduziert.
[0016] Der Vorderbacken 1' gemäß den Fig. 3 und 4 unterscheidet sich von der ersten Ausführung
u.a.dadurch, daß Tragkörper 2' und Federgehäuse einstückig ausgebildet sind. Ferner
ist der Sohlenhalter 7' selbst als Winkelhebel ausgebildet, dessen gegabelter einer
Schenkel auf einer Achse 7' am Tragkörper 2' schwenkbar gelagert ist. Die Achse 7'a
ist in einem Ansatz 2'e des Tragkörpers 2' angeordnet. Die beiden Winkelhebel 9',
welche zur seitlichen Halterung der Schuhsohle dienen, sitzen auf einer gemeinsamen
Ach- se 9'a. Der Ausgleichshebel 13' ist im Inneren des Tragkörpers 2' untergebracht.
Er wird von zwei Druckstiften 20 und 21 beaufschlagt, welche in Ausnehmungen des Tragkörpers
2' geführt sind, die in Achsrichtung verlaufen. Diese beiden Ausnehmungen sind in
der vertikalen Längsmittelebene des Tragkörpers 2' übereinander angeordnet. Der obere
Druckstift 20 liegt an einem Nocken 7'b des Sohlenhalters 7' an, wogegen der untere
Druckstift 21 eine Platte 22 trägt, die an zwei Nocken 9'b des Winkelhebels 9' zur
Anlage kommt.
[0017] Der Tragkörper 2' weist ferner eine Bohrung 23 auf, in der ein Kolben 24 geführt
ist, welcher von einer Schraubenfeder 10' beaufschlagt wird. Die Vorderseite des Kolbens
24 trägt eine in Skiquerrichtung verlaufende Nut 24a, in der eine im Querschnitt halbkreisförmige
Rippe 13'a des Ausgleichshebels 13' eingreift. An die Nut 24a schließt sich eine Abschrägung
24b an. Die beiden Winkelhebel 9' sind nach Art eines Scharniers aneinander angelenkt,
das auf der Achse 9'a gelagert ist. Mit 25 ist eine Distanzhülse bezeichnet, welche
den Abstand der beiden Winkelhebel 9' gegenüber dem Tragkörper 2' festlegt.
[0018] Die Arbeitsweise des Vorderbackens 1' ist der der ersten Ausführung ähnlich. Bei
einem reinen Drehsturz des Skiläufers wird einer der beiden Winkelhebel 9' nach außen
geschwenkt. Findet während der Fahrt des Skiläufers jedoch ein Drehsturz nach rückwärts
statt, so wird der Sohlenhalter 7' entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt. Dadurch
wird aber der obere Druckstift 20 zur Skispitze hin verschoben, was ein Verschwenken
des Ausgleichshebels 13' und damit eine Kompression der Schraubenfeder 10 zur Folge
hat.
[0019] Die in den Fig. 5 bis 7 dargestellte Variante eines Vorderbackens 1" unterscheidet
sich von dem in den Fig. 3 und 4 dargestellten Vorderbacken 1' vor allem dadurch,
daß im Federgehäuse 3' anstelle einer einzigen Feder zwei Schraubenfedern 30 und 31
koaxial angeordnet sind, von denen die eine Feder 30 einen zentralen Kolben 32 und
die andere Feder 31 einen diesen umgebenden Ringkolben 33 beaufschlagt. Die beiden
in Skilängsrichtung verlaufenden Ausnehmungen im Tragkörper 2" sind so angeordnet,
daß der obere Druckstift 20' nur auf den Ringkolben 33, der untere Druckstift 21'
hingegen auf beide Kolben 32 und 33 gleichzeitig drückt.
[0020] Zur Veränderung der Vorspannung der beiden Schraubenfedern 30 und 31 dient eine Stellschraube
34, deren rechtes Ende in Fig. 5 in einer Sackbohrung 32a des zentralen Kolbens 32
geführt wird und auf der ein Federteller 35 aufgeschraubt ist, der in an sich bekannter
Weise gegenüber dem Federgehäuse 3' zwar axial verschiebbar, aber gegen Verdrehen
gesichert ist. An dem Federteller 35 liegen die einen Enden der beiden Schraubenfedern
30, 31 an, deren Vorspannung gleichzeitig verändert wird. Selbstverständlich kann
das Federgehäuse 3' mit einem Fenster versehen sein, um die Größe der Vorspannung
der beiden Schraubenfedern 30, 31 anzuzeigen.
[0021] In der Fahrtstellung nehmen die beiden Kolben 32 und 33 die in Fig. 5 dargestellte
Lage ein. Erfolgt während der Fahrt des Skiläufers ein reiner Drehsturz, so wird der
untere Druckstift 21' axial verschoben, was eine Kompression der beiden Schraubenfedern
30, 31 zur Folge hat (s. Fig. 7). Erfolgt während der Fahrt jedoch ein Drehsturz nach
rückwärts, so verschiebt der in den Fig. 5 bis 7 nicht dargestellte Sohlenhalter zunächst
den oberen Druckstift 20' und mit ihm den Ringkolben 33 nach links (s. Fig. 6), wodurch
nur eine Feder 31 komprimiert wird. Bei der nun folgenden seitlichen Auslösung wird
die vom einen der beiden Winkelhebel zu leistende Arbeit herabgesetzt.
[0022] Die Erfindung ist nicht an die in der Zeichnung dargestellten und im vorstehenden
beschriebenen Ausführungsbeispiele gebunden. Vielmehr sind verschiedene Abänderungen
derselben möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise können
beim Ausführungsbeispiel gemäß den
2ig. 3 und 4 die sich in Achsrichtung des Vorderbackens erstreckenden Ausnehmungen
für die beiden Stifte vom Konstrukteur .innerhalb gewisser Grenzen auch höher oder
tiefer als dargestellt angeordnet werden, um das Verhältnis der beiden Hebelarme des
Ausgleichshebels zu variieren. Ferner müssen die beiden Schraubenfedern bei der Ausführung
gemäß den Fig. 5 bis 7 nicht gleichzeitig in ihrer Vorspannung verändert werden. Vielmehr
könnte die Einstellung auch einzeln vorgenommen werden, wie dies in Verbindung mit
anderen Konstruktionen bereits bekannt ist. Auch können Druckstift und Platte nach
den Fig. 3 und 4 einstückig ausgebildet sein.
1. Vorderbacken für Sicherheitsskibindungen, bestehend aus einem Tragkörper, an dem
zwei an der Schuhsohle eines einzusetzenden Schuhs seitlich anliegende Winkelhebel
auf vertikal zur Skioberseite verlaufenden Achsen schwenkbar gelagert sind, und aus
einem Sohlenhalter, der auf einem vertikal angeordneten Schraubenbolzen höhenverstellbar
angeordnet ist, dessen unteres Ende im Tragkörper und dessen oberes Ende in einem
weiteren Winkelhebel gelagert ist, dessen Schwenkachse in Querrichtung verläuft und
im Tragkörper angeordnet ist, wobei sowohl die beiden zuerst genannten Winkelhebel,
als auch der zuletzt angeführte Winkelhebel unter dem Einfluß einer einzigen in ihrer
Vorspannung einstellbaren Druckfeder stehen, die von einer Zugstange durchsetzt wird,welche
an ihrem den Skischuh benachbarten Ende eine Stützplatte für die Winkelhebel trägt,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Stützplatte (10) und den beiden Winkelhebeln
(9) ein Ausgleichshebel (13) angeordnet ist, dessen einer Arm an den Enden der beiden
Winkelhebel (9) und dessen anderer Arm an dem Ende des weiteren Winkelhebels (5) anliegt
(Fig. 1 und 2).
2. Backen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgleichshebel (13) zur
Aufnahme der Zugstange (11) eine in der Ausgangslage des Bakkens schräg verlaufende
Bohrung (13a) aufweist, die ein Verschwenken des Ausgleichshebels (13) um einen vorgegebenen
Winkel ohne Verkanten der Zugstange zuläßt.
3. Vorderbacken für Sicherheitsskibindungen, bestehend aus einem Tragkörper, in dem
zwei an der Schuhsohle eines einzusetzenden Schuhs seitlich anliegende Winkelhebel
auf mindestens einer vertikalen Achse drehbar gelagert sind, aus einem Sohlenhalter
und aus mindestens einer Druckfeder, welche in einem Federgehäuse untergebracht ist
und sowohl die beiden Winkelhebel als auch den Sohlenhalter in der Fahrtstellung hält,
dadurch gekennzeichnet, daß die bzw. jede Druckfeder (10' bzw. 30, 31) auf einen bzw.
je einen Kolben (24 bzw. 32, 33) einwirkt, der über je einen in Richtung seiner Achse
verschiebbaren Druckstift (20, 21; 20', 21') einerseits mit den beiden Winkelhebeln
(9; 9') und anderseits mit dem Sohlenhalter (7') gekoppelt ist (Fig. 3 bis 7).
4. Backen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Druckstiften
(20,21) und dem Kolben (24) vorzugsweise in der Bohrung (23) für den Kolben (24) ein
Ausgleichshebel (13') angeordnet ist (Fig. 3 und 4).
5. Backen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sohlenhalter (7') als Winkelhebel
ausgebildet ist, der mit dem vorzugsweise gabelförmigen Ende seines einen Hebelarmes
auf einer am Tragkörper (2') befestigten Querachse (7'a) gelagert ist.
6. Backen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Querachse (7'a) über
der Achse (9'a) für die beiden Winkelhebel (9') befindet.
7. Backen nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Sohlenhalter (7')
mit einem Nocken (7'b) versehen ist, der zur Anlage an dem Druckstift (20) bestimmt
ist.
8. Backen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß, wie an sich bekannt, im Federgehäuse
(3') zwei Kolben (32,33) koaxial ineinandergeschachtelt sind, von denen jeder von
einer gesonderten Feder (30 bzw. 31) beaufschlagt ist, und daß der vom Sohlenhalter
beaufschlagte Druckstift (20') am Ringkolben (33) anliegt, wogegen der auf die Winkelhebel
wirkende Druckstift (21') auf beiden Kolben (32,33) gleichzeitig anliegt (Fig. 5 -
7).