[0001] Die Erfindung betrifft eine Sensoreinrichtung gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs
l und ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Einrichtung.
[0002] Zweck einer solchen Sensoreinrichtung ist in erster Linie, speziell geformte metallische
Körper wie Zahnstangen oder Zahnräder oder mit in bestimmten Abständen versehenen
Vorsprüngen versehene Scheiben abzutasten und aus der Anzahl bzw. den zeitlichen
Abständen der festgestellten Änderungen der im Bereich der Sensoreinrichtung vorbeigeführten
Metallmassen ein Signal für eine Geschwindigkeit, insbesondere für eine Drehzahl
abzuleiten. Gegenstand der Erfindung ist somit ein auf induktiver Basis arbeitendes
inkrementales Meßsystem, wobei ein Oszillator (Schwingkreis) durch Annäherung einer
metallischen Masse bedämpft wird. Die Abmessungen der Erhebungen bzw. Vertiefungen
des metallischen Körpers wie zum Beispiel die Breite und Länge der Zähne und die Länge
und Tiefe der Nuten (Zahnzwischenräume) des Zahnrades bestimmen die maximale Größe
der Sensorspule.
[0003] Für die digitale Drehzahlerfassung ist es bekannt, optische Markierungen zu verwenden,
die mit optischen Sensoren zusammenwirken. Der Nachteil dieser Einrichtungen ist
die große Empfindlichkeit gegen Verschmutzung. Verschmutzen die optischen Markierungen,
bleiben die für das Erfassen des Geschwindigkeitswertes erforderlichen Signale aus.
Es sind auch schon magnetische Markierungen und Einrichtungen zu deren Erfassung entwickelt
worden. Auch hier besteht aber die Gefahr der Verschmutzung, beispielsweise durch
festgesetzte Späne, die falsche Signale geben oder Signale unterdrücken.
[0004] Bekannt ist auch, eine Sensorspule als Bestandteil eines Oszillators zu verwenden
und das Ausgangssignal des über die Sensorspule bedämpften Oszillators einer Auswertung
zuzuleiten. Die bekannten Geräte arbeiten nur dann befriedigend, wenn die Sensorspule
in einem ganz bestimmten Abstandsbereich gegenüber dem metallischen Körper, beispielsweise
gegenüber den Spitzen der Zähne des Zahnrades angeordnet ist. Wird bei der Montage
nicht mit hinreichender Genauigkeit der erforderliche Abstand eingehalten, sondern
beispielsweise die Spule in einem etwas zu großen Abstand montiert, oder verändert
sich während des Betriebes der Abstand der Spule von den Zahnspitzen infolge von Schwingungen,
so ergeben sich keine für die Auswertung geeigneten Signale. Die Toleranzen sind meistens
sehr eng.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sensoreinrichtung zu schaffen, die
gegen Verschmutzung unempfindlich ist und bezüglich der Lage der Sensorspule gegenüber
dem Metallkörper keine großen Anforderungen an Maßgenauigkeit stellt.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Sensoreinrichtung mit den im Kennzeichen des Anspruchs
l angegebenen Merkmalen gelöst und bzw. oder wird gelöst durch ein Verfahren mit
den im Kennzeichen des Anspruchs angegebenen Merkmalen. Das Wesentliche der Erfindung
liegt somit in der Amplitudenregelung des Oszillators. Die Amplitude des Oszillators
kann innerhalb eines definierten Toleranzbandes durch einen metallischen Körper, beispielsweise
den Zahn an einem Zahnrad,bedämpft werden. Verläßt der Spitzenwert der Oszillatorspannung
das vorgegebene Toleranzband, tritt die gemäß der Erfindung vorgesehene Regeleinrichtung
in Wirkung und verhindert ein übermäßiges Bedämpfen des Oszillators, das im Extremfall
bis zur Unterbrechung des Schwingvorganges führen kann, bzw. verhindert eine Übersteuerung
des Oszillators, die die Folge hätte, daß die Bedämpfung durch einen Metallkörper,
beispielsweise den Zahn eines Zahnrades, nicht mehr ausgewertet werden kann. Durch
die Erfindung wird somit beispielsweise der Aufbau eines Drehzahlgebers ermöglicht,
der auch unter den durch Fertigung und Betrieb des Meßsystemes bedingten Einbautoleranzen
noch zuverlässig funktionsfähig ist. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit für den Gegenstand
der Erfindung liegt in der Auswertung der Abhängigkeit der Ausgangsgröße des Reglers
(Maß der Bedämpfung) vom Abstand der Sensorspule zum metallischen Körper.
[0007] Im Folgenden wird der Gegenstand der Erfindung und seine Wirkungsweise und das Verfahren
anhand des in der Zeichnung dargestellten Schaltschemas erläutert.
[0008] Die Sensorspule l ist über zwei Leitungen 2 und 3 mit dem übrigen Teil des Oszillators
4 verbunden. Von diesem aus führt eine Leitung 5 zu der Auswerteeinrichtung 6, von
der aus eine Signalleitung 7 zu einer in der Zeichnung nicht mehr dargestellten Weiterverarbeitung
(Mikroprozessor, Anzeigeeinrichtung) führt.
[0009] Der Oszillator erzeugt Spannungsschwingungen einer bestimmten Frequenz, die dann,
wenn sich kein metallischer Körper in der Nähe der Sensorspule l befindet, eine bestimmte
Amplitude haben. Diese Spannungsschwingungen werden über die Leitung 5 an die Auswerteeinrichtung
6 gegeben. Kommt ein Metallkörper, beispielsweise ein Zahn eines Zahnrades, in die
Nähe der Sensorspule l, so wird der Oszillator 4 gedämpft, so daß die Amplitude der
durch die Leitung 5 weitergeleiteten Spannungsschwingungen verringert wird und entsprechend
von der Auswerteeinrichtung 6 ein geändertes Signal über die Leitung 7 zur weiteren
Verarbeitung weitergeleitet wird.
[0010] Soweit entspricht die Einrichtung dem bekannten Stand der Technik.
[0011] Gemäß der Erfindung ist an die Leitung 5 eine Leitung 8 angeschlossen, die zum Eingang
einer Toleranzbandschaltung 9 führt, von der aus eine Leitung l0 zu einer Regeleinrichtung
ll führt, die über die Leitung l2 wiederum mit dem Oszillator 4 verbunden ist.
[0012] Wird in der Toleranzbandeinrichtung 9 festgestellt, daß die Spannungsamplitude der
in der Leitung 5 übertragenen Spannungsschwingungen das vorgegebene Toleranzband entweder
nach oben über- oder nach unten unterschreitet, so gibt die Toleranzbandschaltung
9 über die Leitung l0 ein Signal an die digitale Regeleinrichtung ll, durch die in
den Oszillator 4 über die Leitung l2 derart eingegriffen wird, daß die Amplitude der
in der Leitung 5 übertragenen Spannung wieder innerhalb des vorgegebenen Toleranzbandes
liegt. In der Auswerteeinrichtung 6 werden Signale ausgewertet, die durch die Anwesenheit
eines metallischen Körpers an die Sensorspule l oder die Abwesenheit eines metallischen
Körpers in der Nähe der Sensorspule l erzeugt werden und sich in einer Änderung der
Amplitude der in der Leitung 5 geführten Spannungsschwingungen signalisieren, wobei
infolge der Schaltung gemäß der Erfindung die in der Auswerteeinrichtung 6 auszuwertenden
Spannungsamplituden immer im Rahmen eines gewissen Toleranzbandes liegen. Das heißt,
die Schaltung 6 kann Oszillatorbe- bzw. -entdämpfungen verarbeiten innerhalb einer
größeren Bandbreite, als die Bandbreite, auf die die Toleranzbandschaltung 9 ausgelegt
ist, denn wird die Toleranzbandbreite, auf die die Toleranzbandschaltung 9 ausgelegt
ist überschritten, wird sofort über die Regeleinrichtung ll der Oszillator 4 gemäß
der Erfindung nachgeregelt, so daß die der Auswerteeinrichtung 6 zugeführten Spannungsschwingungen
Amplituden haben in einer Größenordnung, die die Auswerteeinrichtung 6 auswerten kann.
1. Induktiv arbeitende Sensoreinrichtung zum Erfassen von in die Nähe einer Sensorspule
der Sensoreinrichtung bewegten Metallmassen, vorzugsweise der Änderung der Größe der
in einem bestimmten Abstandbereich vorbeibewegten Metallmassen, mit einem mit der
Sensorspule gebildeten Oszillator, dessen Ausgang über eine Verbindungsleitung mit
einer ein Ausgangssignal liefernden Auswerteeinrichtung verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß an die Oszillatorausgangsleitung (5) eine Zweigleitung (8) angeschlossen ist,
die zu einer das Unterschreiten eines ersten Grenzwertes und das Überschreiten eines
zweiten Grenzwertes der Oszillatorausgangsspannung erfassenden und bei Unterschreiten
des ersten Grenzwertes oder bei Überschreiten des zweiten Grenzwertes ein Einflußsignal
auf eine Regeleinrichtung (ll) gebenden Toleranzbandschaltung (9) führt, deren Ausgangsleitung
(l2) mit dem Oszillator derart verbunden ist, daß bei Vorhandensein eines Regelungssignals
die maximale Spannungspitze der Oszillatorspannung derart verändert wird, daß die
Maximalwerte und Minimalwerte der Oszillatorausgangsspannung immer im Rahmen einer
vorgegebenen Toleranzbandbreite liegen.
2. Verfahren zum Betrieb einer Sensoreinrichtung gemäß Anspruch l, dadurch gekennzeichnet
daß die vom Oszillator (4) ausgehenden Schwingungen zusätzlich einer das Unterschreiten
eines ersten Grenzwertes und das Uberschreiten eines zweiten Grenzwertes der Oszillatorausgangsspannung
feststellenden Toleranzbandschaltung zugeführt werden, die bei Uberschreiten des ersten
Grenzwertes bzw. Unterschreiten des zweiten Grenzwertes ein Einflußsignal auf eine
Regeleinrichtung (ll) gibt, die derart auf den Oszillator (4) einwirkt, daß bei Vorhandensein
eines Regelungssignales der Regeleinrichtung (ll) die maximalen Spannungsspitzen der
Oszillatorspannung des Oszillators (4) derart verändert werden, daß die Maximalwerte
und Minimalwerte der Oszillatorausgangsspannung im Rahmen einer vorgegebenen Toleranzbandbreite
liegen.