[0001] Die Erfindung betrifft eine Verstelleinrichtung für verstellbare Laufschaufeln,
insbesondere einer Propellerpumpe oder einer Turbine, mit einer Maschinenwelle, welche
eine Nabe mit den Laufschaufeln aufweist und welcher ein erstes Zahnrad zugeordnet
ist, mit einer Verstellwelle, welche ein zweites Zahnrad aufweist und welche koaxial
zur Maschinenwelle angeordnet ist, mit einem Getriebe, über welches zwischen die
Verstell- und die Maschinenwelle eine Relativdrehung einleitbar ist, mit einer ersten
Bremseinrichtung, um die Verstellwelle bezüglich der rotierenden Maschinenwelle abzubremsen
und die Laufschaufeln in einer ersten Richtung zu verstellen, und mit einer zweiten
Bremseinrichtung, um über das Getriebe eine Verstellung der Laufschaufeln in die entgegengesetzte
zweite Richtung zu erhalten.
[0002] Aus der DE-PS 897 904 ist eine derartige Verstelleinrichtung bekannt, deren Getriebe
jedoch direkt an der Nabe angeordnet ist. Die Nabe ist am Ende der massiv ausgebildeten
Maschinenwelle angeordnet und das Getriebe sowie die beiden Bremseinrichtungen befinden
sich auf der der Maschinenwelle abgewandten Seite der Nabe. Es müssen zusätzliche
Maßnahmen getroffen werden, damit das Getriebe und die Bremseinrichtungen vor dem
im Bereich der Nabe vorbeiströmenden Medium geschützt werden. Hierdurch ergeben sich
Probleme hinsichtlich Montage und Wartung, zumal bei Pumpen oder Turbinen der Strömungskanal
und der Bereich der Nabe nicht ohne weiteres zugänglich sind. Das Getriebe ist als
Differentialgetriebe ausgebildet und enthält ein Kegelrad, das mit den Zahnrädern,
die mit der Maschinenwelle bzw. der Verstellwelle verbunden sind, in Eingriff steht.
Mit diesem Kegelrad ist eine zur Maschinenwelle orthogonal angeordnete Welle verbunden,
über welche bei Betätigung einer der Bremseinrichtungen die Relativdrehung über weitere
Zahnräder zur Verstellung der Laufschaufeln bewirkt wird. Aufgrund der Anordnung der
genannten Welle und des Getriebes auf der der Maschinenwelle abgewandten Seite der
Nabe kann diese Verstelleinrichtung nicht ohne weiteres für Maschinen vorgesehen
werden, bei welchen die Nabe an dem einen Ende einer Maschinenwelle und das Verstellgetriebe
am anderen Ende der Maschinenwelle angeordnet sind. Ferner können durch Reibungseinflüsse
und hierdurch bedingte Abbremsungen Relativdrehungen entstehen, die zu unerwünschten
Verstellungen der Laufschaufeln führen können.
[0003] Aus der DE-OS 34 26 967 ist eine Verstelleinrichtung für Laufschaufeln bekannt,
wobei an dem einen Ende der Maschinenwelle die Nabe mit den Laufschaufeln und am anderen
Ende der Maschinenwelle das Getriebe angeordnet ist. Die Maschinenwelle ist als eine
Hohlwelle ausgebildet, durch welche die Verstellwelle von dem Getriebe bis zur Nabe
durchgeführt ist. Mit der Maschinenwelle und der Verstellwelle ist jeweils ein Zahnrad
drehfest verbunden und das Getriebe ist als ein Planetengetriebe ausgebildet, dessen
Antriebswelle von einem elektrischen Antriebsmotor wahlweise in der einen oder anderen
Richtung zum Verstellen der Laufschaufeln gedreht werden kann. Für den elektrischen
Antriebsmotor und dessen Ankopplung an das Getriebe sowie die Zahnräder ist ein entsprechender
Aufwand erforderlich und zum Verstellen muß zusätzlich Energie zugeführt werden.
Bei Turbinen besteht die Forderung, bei Lastabwurf die Laufschaufeln schnell in die
Segelstellung zu fahren, um ein unzulässiges Durchgehen der Turbine zu unterbinden.
Da das Getriebe am anderen Ende der Maschinenwelle als die Nabe angeordnet ist, weist
die Verstellwelle ein relativ großes Trägheitsmoment auf. Um eine hinreichend schnelle
Verstellung der Schaufeln zu ermöglichen, muß daher ein starker Antriebsmotor vorgesehen
werden. Ferner mußten zusätzliche Maßnahmen getroffen werden, um Beschädigungen bei
hohen Verstellmomenten zu vermeiden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Verstelleinrichtung der gattungsgemäßen
Art dahingehend weiterzubilden, daß unzulässige Verstellungen ebenso wie zu große
Beanspruchungen der einzelnen Bauteile mit geringem Aufwand vermieden werden, wobei
eine gute Zugänglichkeit im Hinblick auf eine einfache Montage und Wartung gegeben
sein soll. Bei niedrigem Material- und Platzbedarf soll eine funktionssichere Verstellung
der Laufschaufeln unter allen Betriebsbedingungen durchführbar sein. Die Integration
und Verbindung des Getriebes mit der Maschinen- sowie Verstellwelle soll bei zuverlässiger
und gleichwohl einfacher Konstruktion gewährleistet werden. Eine hohe Sicherheit im
Störfalle, insbesondere beim Lastabwurf einer Turbine oder bei Unterbrechung der Stormversorgung,
soll erreicht werden. Ferner soll ein hoher Wirkungsgrad gewährleistet sein, wobei
Verluste während des Normalbetriebes vermieden werden sollen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß zwischen dem Getriebe und der Maschinenwelle
oder der Verstellwelle eine weitere Bremse vorgesehen ist, mittels welcher der synchrone
Lauf der Verstellwelle mit der Maschinenwelle im Normalbetrieb aufrecht erhalten wird,
solange keine Verstellung der Laufschaufeln erfolgen soll, und daß bei Betätigung
der ersten Bremseinrichtung oder der zweiten Bremseinrichtung das Bremsmoment der
weiteren Bremse überwunden wird.
[0006] Die vorgeschlagene Verstelleinrichtung zeichnet sich bei einfacher Konstruktion
durch eine hohe Funktionssicherheit aus. Die weitere Bremse gewährleistet den synchronen
Lauf von Maschinenwelle und Verstellwelle, so daß eine unzulässige Verstellung aufgrund
von Reibungseinflüssen oder von Schaufelkräften funktionssicher vermieden wird. Eine
Verstellung der Laufschaufeln erfolgt nur bei Betätigung der ersten oder zweiten
Bremseinrichtung, und zwar in einfacher Weise über Elektromagnete, die im Normalbetrieb
von Strom durchflossen wer den. Bei Betätigung schließen die durch Federkraft vorgespannten
Bremseinrichtungen und durch die im rotierenden System vorhandene Energie erfolgt
die Verstellung der Laufschaufeln, die im Störfalle zuverlässig in die Segelstellung
gefahren werden können. Die hohe Maschinenleistung der Maschinenwelle wird in einfacher
Weise genutzt, um eine äußerst schnelle Verstellung der Laufschaufeln durchzuführen;
dies ist vor allem im Störfalle von maßgebender Bedeutung, um die Laufschaufeln möglichst
schnell in ihre Segelstellung zu fahren. Es wird ein hoher Wirkungsgrad gewährleistet,
da während des normalen Betriebes der Strömungsmachine Relativbewegungen von Getriebeteilen
auf ein Minimum reduziert werden und ggfs. vollständig unterbleiben. Die Betätigung
der Bremseinrichtung erfolgt zweckmäßig über Elektromagnete, die im Hinblick auf die
Betriebssicherheit im Normalbetrieb von Strom durchflossen werden und die zum Zufahren
der Laufschaufeln vorgesehene Bremseinrichtung offen hält. Bei Stromausfall schließt
diese Bremseinrichtung, die im Rahmen dieser Erfindung durch Gewichte oder Federkraft
oder in entsprechender Weise vorgespannt ist, so daß die Laufschaufeln ohne Hilfsenergie
selbsttätig in die Segelstellung gefahren werden. In entsprechender Weise kann die
Verstelleinrichtung auch für Pumpen ausgebildet sein, damit beim Abschalten die Laufschaufeln
zunächst zugefahren werden, wobei hierfür die im rotierenden System gespeicherte
Energie ausreicht, wobei anschließend in der Segelstellung wieder angefahren werden
kann.
[0007] Gemäß einer besonderen Weiterbildung ist eine Kupplung vorgesehen, mittels welcher
das erste Zahnrad mit der Maschinenwelle oder das zweite Zahnrad mit der Verstellwelle
drehfest verbunden ist und welche das übertragbare Drehmoment begrenzt. Durch diese
das Drehmoment begrenzende Kupplung wird eine hohe Funktionssicherheit gewährleistet,
wobei durch entsprechende Vorgabe des Übersetzungsverhältnisses des Getriebes gleichwohl
eine schnelle Verstellung vorgegeben werden kann. Dies gilt insbesondere im Hinblick
auf das relativ große Trägheitsmoment der Verstellwelle, welche durch die Maschinenwelle
hindurchgeführt ist oder diese koaxial umgibt.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten besonderen
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig.1 eine Ausführungsform mit einem Planetengetriebe, mit zwei Bremseinrichtungen,
um wahlweise die Verstellwelle oder den Planetenträger abzubremsen,
Fig. 2 schematisch eine Ausführungsform, bei welcher die Verstellwelle innerhalb der
als Hohlwelle ausgebildeten Maschinenwelle angeordnet ist,
Fig. 3 schematisch eine Ausführungsform, bei welcher das Getriebe zwei mittels den
Bremseinrichtungen wahlweise festsetzbare Hohlräder aufweist,
Fig. 4 eine Ausführungsform, bei welcher das Getriebe zwei Hohlräder aufweist, die
im Normalbetrieb festgesetzt sind und wahlweise mittels den Bremseinrichtungen mit
dem Planetenträger verbindbar sind.
[0009] Fig. 1 zeigt eine Maschinenwelle 2 und eine zu dieser koaxiale Verstellwelle 4, die
als eine Hohlwelle ausgebildet ist und ebenfalls um eine Drehachse 8 drehbar ist.
In einem stationär angeordneten Gehäuse 10 befindet sich eine erste Bremseinrichtung
12, welche über ein Hebelgestänge 14 Bremsbacken 16 betätigen kann, die an einen
mit der Verstellwelle 4 verbundenen Ring 18 angreifen können. Einem nachfolgend noch
zu erläuternden Planetenträger 20 ist die zweite Bremseinrichtung 22 zugeordnet,
um über ein Hebelgestänge 24 Bremsbacken 26 zu betätigen, die an einer mit dem Planetenträger
20 verbundenen Hülse 28 angreifen können. Die Bremsbacken 16 bzw. 26 sind an einem
Bolzen 30 des Gehäuses 10 angelenkt.
[0010] Mit der Maschinenwelle 4 ist über eine Kupplung 32 ein erstes Zahnrad 34 gekoppelt,
welches mit wenigstens einem im Planetenträger 20 drehbar angeordneten ersten Planetenrad
36 in Eingriff steht. Mittels der Kupplung 32 ist das maximal von der Maschinenwelle
2 auf das Getriebe 38 und somit auf die Verstellwelle 4 übertragbare Drehmoment begrenzbar,
so daß Beschädigungen zuverlässig ausgeschlossen werden können. Eine weitere Bremse
40 zwischen dem Planetenträger 20 und dem ersten Zahnrad 34 stellt erfindungsgemäß
im Normalbetrieb, also solange keine Verstellung vogenommen werden soll, den synchronen
Lauf des Planetenträgers 20 mit dem ersten Zahnrad 34 bzw. der Maschinenwelle 2 sicher.
[0011] Mit der Verstellwelle 2 ist ein zweites Zahnrad 44 drehfest verbunden, wobei über
ein Nadellager 42 die Lagerung auf der Maschinenwelle 2 erfolgt. Das zweite Zahnrad
44 kämmt mit wenigstens einem zweiten Planetenrad 46. Erfindungsgemäß sind die beiden
Planetenräder 36, 46 drehfest miteinander gekoppelt und um die Achse 47 drehbar. Bei
dieser Ausführungsform dient zur Kopplung der beiden Planetenräder 36, 46 ein Bolzen
48, der jeweils in eine Sackbohrung 50, 52 der genannten Planetenräder eingreift.
Über den Umfang gleichmäßig verteilt sind bevorzugt drei Paare von Planetenrädern
36, 46 in der erfindungsgemäßen Weise angeordnet.
[0012] Solange die beiden Bremseinrichtungen 12, 22 sich in der dargestellten gelösten
Position befinden, rotieren der Planetenträger 20 sowie die Verstellwelle 4 synchron
mit der Maschinenwelle 2. Die beiden Bremseinrichtungen 12, 22 enthalten zweckmäßig
Elektromagnete, die im Normalbetrieb von Strom durchflossen werden. Wird die Bremseinrichtung
12 betätigt, so gelangen die Bremsbacken 16 in Anlage an den Ring 18, wodurch die
Verstellwelle 4 abgebremst wird. Aufgrund der hierdurch eingeleiteten Relativbewegung
zwischen Verstellwelle 4 zur Maschinenwelle 2 erfolgt eine Verstellung der hier nicht
weiter dargestellten Laufschaufeln, und zwar beispielsweise im Sinne einer Vergrößerung
des Anströmwinkels. Werden hingegen die Bremsbacken 16 der zweiten Bremseinrichtung
22 zur Anlage an die Hülse 28 gebracht, so wird der Planetenträger abgebremst. Es
sei angemerkt, daß im Rahmen dieser Erfindung das von den beiden Bremseinrichtungen
12, 22 aufbringbare Bremsmoment größer dimensioniert ist als das Bremsmoment der
weiteren Bremse 40, die den Synchronlauf garantiert. Vom ersten Sonnenrad 34 wird
dann über die beiden Planetenräder 36, 46 das zweite Zahnrad 44 angetrieben, so daß
die Verstellwelle 4 mit einer gegenüber der Drehzahl der Maschinenwelle 2 erhöhten
Drehzahl rotiert und der Anströmwinkel verkleinert wird.
[0013] Zur Stellungsanzeige dient eine Gewindehülse 54, welche in ein Außengewinde 56 der
Maschinenwelle 2 eingreift. Die Gewindehülse 54 weist außen eine achsparallele Längsnut
58 auf, in welche ein mit dem Planetenträger 20 verbundenes Führungsteil 60 eingreift.
Bei einer Relativbewegung von Maschinenwelle 2 und Planetenträger 20 wird entsprechend
der Drehrichtung die Gewindehülse 54 nach oben oder unten bewegt. Die axiale Stellung
der Gewindehülse 54 ist folglich ein Maß für die momentane Schaufelstellung.
[0014] Fig. 2 zeigt schematische eine Auführungsform, bei welcher die Maschinenwelle 2 als
eine Hohlwelle ausgebildet ist, durch welche die Verstellwelle 4 hindurchgeführt ist.
Am unteren Ende der Maschinenwelle 2 ist die Nabe 62 mit den Laufschaufeln 64 angedeutet,
wobei zweckmäßig ein selbsthemmendes Verstellgetriebe 66 vorgesehen ist. Die an den
Laufschaufeln 64 angreifenden Hydraulikkräfte werden folglich von dem Verstellgetriebe
66 aufgenommen, so daß auch praktisch nur ein geringes Differenzmoment zwischen Maschinenwelle
2 und Verstellwelle 4 auftritt, das ansonsten zu einer unerwünschten Drehbewegung
zwischen diesen führen könnte. Die zum Synchronlauf zwischen Maschinenwelle 2 und
dem Planetenträger 20 vorgesehene weitere Bremse 40 wird aufgrund des erfindungsgemäß
selbstsperrenden Verstellgetriebes 66 im Normalbetrieb praktisch nicht belastet.
Über das Zahnrad 68 erfolgt, falls es sich beispielsweise um eine Turbine handelt,
der Abtrieb; handelt es sich hingegen um eine Propellerpumpe, so wird über das Zahnrad
68 das Antriebsmoment auf die Maschinenwelle 2 eingeleitet. Über die hier schematisch
angedeutete erste Bremseinrichtung 12 kann die Verstellwelle 4 abgebremst werden,
während die zweite Bremseinrichtung 22 wiederum auf den Planetenträger 20 wirkt.
Die das übertragbare Drehmoment begrenzende Kupplung 32 ist bei dieser Ausführungsform
zwischen der Verstellwelle 4 und dem zweiten Zahnrad 44 angeordnet, welches mit dem
Planetenrad 46 kämmt. Das Planetenrad 46 ist wiederum drehfest mit dem ersten Planetenrad
36 verbunden, das im Rah men dieser Erfindung einen kleineren Durchmesser bzw. eine
kleinere Zähnezahl aufweist als das zweite Planetenrad 46. Die beiden Planetenräder
36, 46 sind auch bei dieser Ausführungsform drehfest miteinander gekoppelt, wobei
das dem ersten Planetenrad 36 zugeordnete erste Zahnrad 34 mit der Maschinenwelle
2 drehfest verbunden ist. Die Gewindehülse 54 dient zur Stellungsanzeige.
[0015] Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher das Getriebe 38 zwei Hohlräder 70,
72 aufweist, welche mit dem ersten bzw. zweiten Planetenrad 36, 46 in Eingriff stehen.
Der Planetträger 20 ist drehbar bezüglich der Verstellwelle 4, die wiederum im Inneren
der als Hohlwelle ausgebildeten Maschinenwelle 2 angeordnet ist. Das erste Zahnrad
34 steht über die das Drehmoment begrenzende Kupplung 32 mit der Maschinenwelle 2
in Verbindung. Die Bremseinrichtungen 12, 22 sind als Scheibenbremsen ausgebildet
und sind erfindungsgemäß den Hohlrädern 72 bzw. 70 zugeordnet. Die erste Bremseinrichtung
12 kann das Hohlrad 72 abbremsen, während mittels der zweiten Bremseinrichtung 22
das andere Hohlrad 70 abgebremst werden kann. Zwischen dem Planetenträger 20 und den
beiden Hohlrädern 70, 72 ist je eine weitere Bremse 40, 41 vorgesehen, um erfindungsgemäß
im Normalbetrieb den Synchronenlauf von Planetenträger 20 und den beiden Hohlrädern
70, 72 und folglich auch der Maschinenwelle 2 und der Verstellwelle 4 zu gewährleisten.
Soll die Verstellung aufgesteuert werden, so wird mittels der ersten Bremse 12 das
obere Hohlrad 72 abgebremst, wobei das Bremsmoment größer sein muß als das Haltemoment
der Bremse 41 und das Verstellmoment. Es tritt somit eine Verlangsamung des oberen
Hohlrades 72 bezüglich des weiterlaufenden unteren Hohlrades 70 ein, wodurch eine
Relativbewegung der Zahnräder 44 und 34 verursacht wird, um die Verstellung durchzuführen.
Entsprechend wird beim Zufahren der Verstellung das untere Hohlrad 70 gebremst, wodurch
eine Relativbewegung zum unverändert weiterdrehenden oberen Hohlrad 72 eintritt.
Die Relativdrehung erfolgt hierbei in der entgegengesetzten Richtung als beim Bremsen
mit der ersten Bremseinrichtung 12, so daß folglich auch eine entgegengesetzte Verstellbewegung
erfolgen kann.
[0016] Schließlich zeigt Figur 4 eine Ausführungsform, bei welcher im Normalbetrieb die
beiden Hohlräder 70, 72 mittels der weiteren Bremsen 40, 41 bezüglich des dargestellten
Gehäuses 10 festgebremst werden. Soll die Verstellung aufgefahren werden, so wird
das untere Hohlrad 70 freigegeben und gleichzeitig mittels der Bremseinrichtung 22
an den Planetenträger 20 gekoppelt. Der Relativdrehung der beiden Räder 70, 72 wird
über die Planetenräder 34, 36 auf die Zahnräder 34, 44 übertragen. Entsprechend wird
zum Zufahren der Verstellung das obere Hohlrad 72 mittels der weiteren Bremse 41
freigegeben und über die Bremseinrichtung 12 mit dem Planetenträger 20 gekoppelt,
so daß die beiden Hohlräder 70, 72 wiederum eine Relativdrehung zueinander ausführen,
die jedoch der eingangs erläuterten Relativdrehung entgegengerichtet ist und die umgekehrte
Verstellbewegung ermöglicht.
Bezugszeichenliste
[0017]
2 Maschinenwelle
4 Verstellwelle
8 Drehachse
10 Gehäuse
12 erste Bremseinrichtung
14 Hebelgestänge
16 Bremsbacken
18 Ring
20 Planetenträger
22 zweite Bremseinrichtung
24 Hebelgestänge
26 Bremsbacken
28 Hülse
30 Bolzen
32 Kupplung
34 erstes Zahnrad
36 ersten Planetenrad
38 Getriebe
40, 41 weitere Bremse
42 Nadellager
44 zweites Zahnrad
46 zweites Planetenrad
47 Achse
48 Bolzen
50, 52 Sackbohrung
54 Gewindehülse
56 Außengewinde
58 Längsnut
60 Führungsteil
62 Nabe
64 Laufschaufel
66 Verstellgetriebe
68 Zahnrad
70, 72 Hohlrad
1. Verstelleinrichtung für verstellbare Laufschaufeln (64), insbesondere einer Propellerpumpe
oder einer Turbine, mit einer Maschinenwelle (2), welche eine Nabe (62) mit den Laufschaufeln
(64) aufweist und welcher ein erstes Zahnrad (34) zugeordnet ist, mit einer Verstellwelle
(4), welche ein zweites Zahnrad (44) aufweist und welche koaxial zur Maschinenwelle
(2) angeordnet ist, mit einem Getriebe (38), über welches zwischen die Verstell-
und die Maschinenwelle eine Relativdrehung einleitbar ist, mit einer ersten Bremseinrichtung
(12), um die Verstellwelle (4) bezüglich der rotierenden Maschinenwelle (2) abzubremsen
und die Laufschaufeln (64) in einer ersten Richtung zu verstellen, und mit einer zweiten
Bremseinrichtung (22), um über das Getriebe (38) eine Verstellung der Laufschaufeln
(64) in die entgegengesetzte zweite Richtung zu erhalten,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Getriebe (38) und der Maschinenwelle (2)
oder der Verstellwelle (4) eine weitere Bremse (40, 41) vorgesehen ist, mittels welcher
der synchrone Lauf der Verstellwelle (4) mit der Maschinenwelle (2) im Normalbetrieb
aufrecht erhalten wird, solange keine Verstellung der Laufschaufeln (64) erfolgen
soll, und daß die weitere Bremse (40, 41) derart ausgebildet ist, daß bei Betätigung
der ersten Bremseinrichtung (12) oder zweiten Bremseinrichtung (22) das Bremsmoment
der weiteren Bremse (40, 41) überwunden wird.
2. Verstelleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kupplung
(32) zwischen dem Getriebe (38) und der Maschinenwelle (2) oder der Verstellwelle
(4) angeordnet ist, wobei mittels der Kupplung (32) das übertragbare Drehmoment begrenzt
wird.
3. Verstelleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellwelle
(4) mit den Laufschaufeln (64) über ein selbsthemmendes Verstellgetriebe (66) verbunden
ist.
4. Verstelleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erste
und zweite Zahnrad (34, 44) als zur Maschinenwelle (2) koaxiale Zahnräder ausgebildet
sind, welchen jeweils wenigstens ein in einem Planetenträger (20) drehbar angeordnetes
Planetenrad (36, 46) zugeordnet ist.
5. Verstelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Planetenräder (36, 46), bevorzugt über einen Bolzen (48), drehfest miteinander
gekoppelt sind und/oder im Planetenträger (20) gemeinsam um eine Achse (47) drehen.
6. Verstelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstellwelle (4) mit den Laufschaufeln (64) über ein selbsthemmendes Verstellgetriebe
(66) verbunden ist.
7. Verstelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremseinrichtungen (12, 22) in einem stationär angeordneten Gehäuse (10),
insbesondere des Getriebes (38), angeordnet und/oder integriert sind.
8. Verstelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß mittels der ersten Bremseinrichtung (12) über Bremsbacken (16) die Verstellwelle
(4), insbesondere über einen Ring (18) abbremsbar ist.
9. Verstelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Planetenträger (20) eine zylinderische Hülse (28) aufweist, an welcher Bremsbacken
(26) oder dergleichen der zweiten Bremseinrichtung (22) angreifen und/oder daß die
Planetenräder (36, 46) je mit einem Hohlrad (70, 72) kämmen, wobei wahlweise eines
der Hohlräder (70, 72) mit einer der Bremseinrichtungen (22, 12) festsetzbar oder
freigebbar ist.
10 Verstelleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die weitere Bremse (40, 41) zwischen dem Planetenträger (20) des Getriebes (38)
und dem mit der Maschinenwelle (2) verbundenen Zahnrad (34) vorgesehen ist.