(19)
(11) EP 0 251 010 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.01.1988  Patentblatt  1988/01

(21) Anmeldenummer: 87108588.2

(22) Anmeldetag:  15.06.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01T 1/22, H01T 4/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE GB IT LI

(30) Priorität: 25.06.1986 DE 3621254

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Boy, Jürgen, Dipl.-Ing.
    D-1000 Berlin 28 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gasentladungsüberspannungsableiter


    (57) Um die Zuverlässigkeit von Überspannungsableitern und die Kon­stanz ihrer Werte zu erhöhen, wird vorgeschlagen, in einem Über­spannungsableiter die Aktivierungsmasse außerhalb des Zündspal­tes in Vertiefungen (9, 10) aufzutragen. Dabei ist der Abstand der Vertiefungen zweier Elektroden (1, 2) deutlich größer als die Breite des durch die Elektroden gebildeten Zündspaltes (7). Der Zündspalt (7) wird von einer sich verformenden Aktivie­rungsmasse nicht erfaßt, eine damit zusammenhängende Verände­rung der Zündspannung tritt nicht ein.
    Die Erfindung eignet sich insbesondere für Überspannungs­ableiter mit sehr kleinen Elektrodenabständen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Gasentladungsüberspannungsableiter nach dem 0berbegriff des Patentanspruchs 1. Ein derartiger Überspannungsableiter ist aus der DE-AS 19 44 564 bekannt. Aus der US-PS 3 710 191 ist ein Dreielektrodenüberspannungsableiter ähnlicher Bauart bekannt. Beide Literaturstellen zeigen Über­spannungsableiter, in denen eine Aktivierungsschicht in Entla­dungsspalten vorhanden ist und dort die Elektronenaustritts­arbeit verringert.

    [0002] Die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegt, be­steht in der Verringerung der Streuung der elektrischen Werte, insbesondere der Ansprechspannung derartiger Überspannungsab­leiter während der Lebensdauer und in einer Verbesserung der Betriebssicherheit derartiger Überspannungsableiter.

    [0003] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Pa­tentanspruchs 1 gelöst. Es hat sich nämlich gezeigt, daß bei Erhitzung beispielsweise im Falle eines Ansprechens des Über­spannungsableiters die Aktivierungsschichten sich verformen und beispielsweise Erhebungen oder Kugeln bilden können, die beim Stand der Technik die Zündspannung beeinflussen oder gar die Isolation des Überspannungsableiters gefährden können.

    [0004] Gemäß unserer Erfindung reicht es aus, im Spalt die Entladung zu zünden. Sobald die mit einer Aktivierungsschicht versehene Elektrode als Kathode arbeitet, wandert der Fußpunkt der Ent­ladung in einem erfindungsgemäßen Überspannungsableiter bei höheren Strömen zum Übergang zwischen Aktivierungsschicht und unbedecktem Elektrodenmaterial, auch wenn dieser außerhalb des Spaltes angeordnet ist und der Entladungsweg sich deutlich ver­längert. Wegen der größeren Entfernung von der Gegenelektrode besitzt bei der vorgeschlagenen Ausführungsform eine Verformung der Aktivatorschicht keinen Einfluß auf die Zündspannung.

    [0005] Für Überspannungsableiter, die nur mit unipolaren Impulsen be­lastet werden, genügt es, die als Kathode dienende Elektrode mit einer Aktivierungsschicht zu versehen. Dies läßt sich in einer Ausführungsform vorteilhaft realisieren, in der die erste Elektrode eine Bohrung aufweist, in die die zweite Elektrode hineinragt, in der zwischen den beiden Elektroden ein ringför­miger Zündspalt und zwischen der Stirnfläche der zweiten Elek­trode und dem Boden der Bohrung der ersten Elektrode ein Isola­tionsspalt freibleibt, in der der Zündspalt schmaler ist als der Isolationsspalt, in der auf der ringförmigen Stirnfläche der ersten Elektrode eine Aktivierungsschicht in z.B. waffelar­tigen Vertiefungen angeordnet ist und in der die Aktivierungs­schicht nicht bis an den inneren Rand der Stirnfläche heranreicht.

    [0006] Eine für Wechselstrom geeignete Ausführungsform ist gegeben, wenn auf der Stirnfläche des zweiten Kontaktes ebenfalls eine Aktivierungsschicht vorhanden ist, welche nicht bis an den Rand der Stirnfläche heranreicht.

    [0007] Vorteilhaft ist eine Ausführungsform, in der die Bohrung in der ersten Elektrode zylinderförmig ist und in der die zweite Elek­trode einen zylinderförmigen Teil besitzt, welcher zur Innen­wand der Bohrung einen Ringspalt konstanter Breite freiläßt. Eine weitere, vorteilhaft herzustellende Ausführungsform ist gegeben, indem die Bohrung durch eine annähernd kegelförmige Wand begrenzt ist und indem die zweite Elektrode eine kegelför­mige Spitze aufweist, die mit der kegelförmigen Wand einen Spalt konstanter Breite bildet. Eine für Wechselstrom geeignete Ausführung ist gegeben, indem die Bohrung in die erste Elek­trode durch eine kegelstumpfförmige Wand, die in eine Zylinder­wand mit geringerem Durchmesser übergeht, begrenzt ist und in­dem die zweite Elektrode einen kegelstumpfförmigen Teil auf­ weist, dessen Kegelmantelfläche mit dem kegelstumpfförmigen Teil der Bohrung einen Spalt konstanter Breite bildet und indem die Stirnfläche des kegelstumpfförmigen Teiles mit einer Akti­vierungsschicht versehen ist, welche nicht bis an den Rand der Stirnfläche heranreicht. Diese Ausführungsform läßt sich ein­fach herstellen, ermöglicht wegen der kegelstumpfförmigen Spalt­begrenzungen eine relativ geringe Toleranz der Spaltabmessung in axialer Richtung und gewährleistet die Abstandsforderungen für die Aktivierungsschicht auf der Stirnfläche der zweiten Elektrode.

    [0008] Die Erfindung wirkt sich besonders vorteilhaft aus, wenn durch höhere Strombelastungen die Aktivierungsmasse so stark erhitzt wird, daß die Gefahr der Bildung von Kugeln oder Tropfen beson­ders groß ist. Derartige Betriebsfälle treten häufig bei soge­nannten Dreielektrodenableitern auf, d.h. bei Überspannungsab­leitern, in denen eine erste und eine zweite Elektrode zueinan­der koaxial angeordnet sind und je einen zylinderförmigen Teil aufweisen, bei dem die Stirnflächen der zylinderförmigen Teile einander gegenüberliegen und einen Nebenentladungsspalt bilden, in dem eine dritte Elektrode eine Zylinderbohrung enthält, deren Begrenzung konzentrisch zu den zylinderförmigen Teilen der ersten und zweiten Elektrode und den Nebenentladungsspalt umschließend angeordnet ist, und in welchem auf jeder Stirnflä­che der dritten Elektrode zumindest eine Ringfläche mit einer Aktivierungsschicht versehen ist. Gleichzeitig weisen dabei auch die Stirnflächen der ersten und zweiten Elektrode Aktivi­erungsschichten auf. Die Aktivierungsschichten bestehen dabei vorteilhaft im wesentlichen aus Natriumsilikat und sind in Nu­ten Waffelpyramiden, Bohrungen usw. untergebracht und aufge­schmolzen. Natriumsilikat-Aktivierungsschichten ergeben gün­stige Kennwerte des Überspannungsableiters und haften in aufge­schmolzenem Zustand gut am Untergrund, neigen aber auch relativ stark zur Bildung von Kugeln oder Tropfen. In einem erfindungs­gemäßen Überspannungsableiter können sie besonders vorteilhaft eingesetzt werden.

    [0009] Zur Absicherung von Leitungen ist eine Ausführungsform eines Dreielektrodenableiters besonders geeignet, in der eine erste und eine zweite Elektrode zueinander koaxial angeordnet sind und je einen zylinderförmigen Teil aufweisen, indem die Stirn­flächen der zylinderförmigen Teile einander gegenüber liegen und einen Nebenentladungsspalt bilden, indem eine dritte Elek­trode eine Zylinderbohrung enthält, welche konzentrisch zu den zylinderförmigen Teilen der ersten und zweiten Elektrode ange­ordnet ist und den Zündspalt umschließt, in der die Bohrung in der dritten Elektrode mit einem Trapez-Gewinde versehen und die Gewindegänge mit Elektrodenaktivierungsmasse derart teilweise gefüllt sind, daß die Aktivierungsmasse nicht bis an die Wand der Zylinderbohrung reicht und indem die Stirnflächen der ersten und der zweiten Elektrode zumindest je einen Bereich mit einer Aktivierungsschicht aufweisen. Ein Hauptentladungsspalt ist hier durch den im Trapezgewinde liegenden Rand der Aktivierungsmasse definiert. Er ist breiter als der Zündspalt, der durch die zwi­schen den Gewindegängen des Trapezgewindes verbliebenen Teile der Zylinderwand bestimmt ist. Dadurch ergibt sich eine geringe Streuung der Zündspannungswerte dieser speziellen Ausführungs­form. Bei der spiraligen Ausbildung ist außerdem sichergestellt, daß auf einem Teil des Umfanges von den Aktivierungsschichten auf der ersten bzw. zweiten Elektrode ausgehend auf dem kürze­sten Wege eine metallische Oberfläche auf der dritten Elektrode erreicht wird, wenn die Elektroden 1 bzw. 2 als Kathoden wir­ken. Da die Aktivierungsmasse im Trapezgewinde nicht bis an den Rand des Gewindeprofils reicht, liegt bei einer Kathodenfunk­tion der dritten Elektrode der Kathodenfußpunkt im Trapezgewinde, eine Verformung der Elektrode bzw. der Aktivierungsmasse ergibt keine Veränderung des Zündspaltes und damit keine Beeinflußung des Zündverhaltens des Ableiters.

    [0010] Die beschriebenen Dreielektrodenüberspannungsableiter dienen hauptsächlich zur Absicherung von zwei Adern, die in erster Näherung auf gleichem Potential liegen und an die erste und die zweite Elektrode geschaltet sind, gegenüber Erde, die an die dritte Elektrode gelegt ist. Demgemäß treten zwischen der ersten und zweiten Elektrode nur relativ kleine Spannungsun­terschiede auf, die zwischen diesen Elektroden liegende Neben­entladungsstrecke braucht keinen hohen Anforderungen zu genü­gen. Die vorliegende Erfindung wird daher nur im Bezug auf die Hauptentladungsstrecke zwischen der ersten bzw. zweiten Elek­trode einerseits und der dritten Elektrode andererseits einge­setzt. Sobald zwischen der ersten oder zweiten und der dritten Elektrode eine Entladung stattfindet, wird auch der Hauptent­ladungsspalt zwischen der noch nicht gezündeten ersten bzw. zweiten Elektrode und der dritten Elektrode ionisiert, so daß auch deren Spannung herabgesetzt wird. So wird eine nennens­werte Entladung zwischen der ersten und zweiten Elektrode ver­mieden, die Nebenentladungsstrecke zwischen den Stirnflächen dieser beiden Elektroden kann keine hohen Stromwerte annehmen.

    [0011] Die Erfindung wird nun anhand von vier Figuren näher erläu­tert. Die

    Fig. 1 und 2 zeigen zwei Beispiele von Zweielektroden-Ablei­tern, die

    Fig. 3 und 4 zeigen zwei Beispiele von Dreielektroden-Ablei­tern, jeweils in geschnittener Ansicht.



    [0012] Ein Überspannungsableiter ist aus einer ersten Elektrode 1, einer zweiten Elektrode 2 und einem Isolierstoffring 3, der vorzugsweise aus Keramik besteht, zusammengesetzt und vakuum­dicht verlötet. Die erste Elektrode 1 weist eine Bohrung 4 auf, in die ein zylinderförmiger Teil 5 der zweiten Elektrode 2 hineinreicht. Zwischen der Innenwand 11 des durch die Bohrung 4 gebildeten hohlzylinderförmigen Teiles 12 der Elektrode 1 und der Mantelfläche des zylinderförmigen Teiles 5 der Elektrode 2 ist ein Zündspalt 7 gebildet, in dessen Bereich auf die Elektro­den keine Aktivierungsschicht aufgebracht ist. Zwischen der Bo­denfläche 8 der Bohrung 4 und der Stirnfläche 13 der Elektrode 2 und zwischen der Stirnfläche 14 der ersten Elektrode 1 und den benachbarten Teilen der zweiten Elektrode 2 liegt je ein Isola­ tionsspalt 6, der deutlich breiter ist als der Zündspalt 7.

    [0013] Die Stirnfläche 14 des hohlzylinderförmigen Teiles 12 der er­sten Elektrode 1 und die Stirnfläche 13 des zylinderförmigen Teiles 5 der Elektrode 2 sind jeweils mit ringförmigen Rillen 10 bzw. 9 versehen, welche mit einer Aktivierungsmasse ausge­füllt sind. Im gezeigten Beispiel sind je zwei Ringe 10 bzw. 9 in den Stirnflächen 14 bzw. 13 angebracht. Bei dieser Ausfüh­rungsform ergibt sich nach der Zündung im Spalt 7 eine Gasent­ladung von den achsnahen Rändern der Vertiefungen 10 bzw. 9 über den Zündspalt 7 hinweg, wobei jeweils der Fußpunkt an der Grenze zwischen Aktivierungsschicht und Metall der Elektrode ansetzt und auf der Anodenseite ein relativ großer Bereich für den Stromeintritt in die Gegenelektrode zur Verfügung steht. Anstelle der Rillen können auch andere Vertiefungen, z.B. klei­ne Waffelpyramiden in die Stirnflächen 14 und 13 eingeprägt werden, die mit Aktivierungsmasse gefüllt werden.

    [0014] Nach dem Zündvorgang kann die Entladung auch über den Isola­tionsspalt 6 hinweg erfolgen, eine Verformung der Aktivierungs­masse in den Rillen 9 gibt keine Änderung der Zündspannung. Da­durch ist diese Ausführungsform für hohe Stromwerte besonders geeignet.

    [0015] Figur 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem Toleranzen in Achsrichtung auf die Spaltbreite und damit Zündspannungen wenig Einfluß haben. Dort ist der Zündspalt 7 zwischen einem kegel­stumpfförmigen Teil 15 einer zweiten Elektrode 20 und einer ke­gelstumpförmigen Bohrung 18 einer ersten Elektrode 19 angeord­net. Der zylinderförmige Teil 16 der ersten Elektrode 19 weist außerdem eine zur Bohrung 18 koaxiale Bohrung 17 auf, die in die kegelstumpfförmige Bohrung 18 an deren kleinerer Begren­zungsebene übergeht. In der Bohrung 17 ist auch bei sehr klei­nen Spaltbreiten des Zündspaltes 7 von 0,5mm oder weniger aus­reichend Platz für eine Verformung der Aktivierungsmasse in der ringförmigen Rille 9. Gleiches gilt für eine Verformung der Ak­ tivierungsmasse in der Rille 10 der Elektrode 19 in den Hin­terraum von Elektrode 20 hinein.

    [0016] Die Elektroden der Figur 1 und die zylinderförmigen Teile der Elektroden von Figur 2 bestehen vorteilhaft aus Kupfer. Die Ausführungsform der Figur 2 ermöglicht den Einsatz einer Legie­rung für die tassenförmigen Befestigungsteile 21 der Elektroden bzw. 20, deren Temperaturkoeffizient in an sich bekannter Weise an den Temperaturkoeffizienten des Isolierstoffringes, der vorzugsweise aus Keramik besteht, angepaßt ist.

    [0017] Figur 3 zeigt einen Dreielektrodenüberspannungsableiter, der insbesondere zur Absicherung von zwei mit Impulsen belasteten Leitungen gegenüber dem an die dritte Elektrode gelegten Masse­potential geeignet ist. Zylinderförmige Teile 25 und 26 der Elektroden 22 und 23 reichen in eine Bohrung der dritten Elek­trode 24 hinein. Die Stirnflächen der ersten Elektrode 22 und der zweiten Elektrode 23 bilden eine Nebenentladungsstrecke 27. Die Hauptentladungsstrecke 28 verläuft im Ringspalt zwischen den zylinderförmigen Teilen 25 und 26 und der zylindrischen Innenwand 29 der dritten Elektrode 24. Die Stirnflächen der zylinderförmigen Teile 25 und 26 enthalten je eine mit Akti­vierungsmasse gefüllte Rille 9. Die Innenwand 29 der dritten Elektrode 24 ist mit einem Trapezgewinde 30 versehen, welches mit Aktivierungsmasse gefüllt ist. Der Zündspalt ist durch die zwischen dem Trapezgewinde verbliebenen Teile der Innenwand 29 definiert und erstreckt sich zum entsprechenden zylinderförmi­gen Teil 25 bzw. 26. Durch diese Konstruktion ist gewährleistet, daß eine Entladung mit einem Kathodenfußpunkt in einer der Ril­len 9 der ersten oder zweiten Elektrode 22 oder 23 unabhängig von Toleranzen der Abmessungen in axialer Richtung auf dem kürzesten Wege in radialer Richtung auf eine metallische Ober­fläche der Innenwand der dritten Elektrode 24 trifft. Anderer­seits ist für die Entladungen mit einem Kathodenfußpunkt auf der dritten Elektrode 24 reichlich Aktivierungsmasse vorhanden, so daß diese Entladungsrichtung schnell und mit besonders gerin­ ger Bogenbrennspannung erfolgen kann. In dieser Ausführungsform sind die Vorteile der Erfindung für energiereiche Entladungen mit den Vorteilen konventioneller Technik, nämlich sehr geringe Lichtbogenbrennspannung vorteilhaft kombiniert. Anstelle der Rille 9 in den Stirnflächen der Elektroden 22, 23 können auch andere Vertiefungen, z.B. Waffelpyramiden verwendet werden.

    [0018] Figur 4 zeigt einen Dreielektrodenableiter, bei dem auch die dritte Elektrode 24 je eine ringförmige Rille 31 auf ihren Stirnseiten besitzt. Bei dieser Ausführungsform ist die Akti­vierungsmasse für alle Elektroden (22, 23, 24) konsequent außerhalb des eigentlichen Entladungsspaltes (28) angeordnet.

    [0019] In den Figuren 3 und 4 ist im Nebenentladungsspalt 27 keine energiereiche Entladung zu erwarten, da Überspannungen bestim­mungsgemäß bei derartigen Ableitern gegen Massepotential abge­führt werden sollen und daher schon bei relativ geringen Span­nungsunterschieden eine Entladung im Hauptentladungsspalt 28 bzw. entlang den Hauptentladungsstrecken 32 oder 33 auftritt.

    [0020] In Figur 5 bildet die Innenwand 29 mit den zylinderförmigen Tei­len 25, 26 der Elektroden 22, 23 Zündspalte 7, die an den Neben­entladungsspalt 27 angrenzen. Im Bereich der Stirnflächen 36 der dritten Elektrode 24 besitzt die Bohrung eine zylindrische Aufweitung 35. Die Mantelfläche der zylindrischen Aufweitung 35 ist mit Aktivierungsmasse 34 beschichtet, wobei die Aktivie­rungsmasse nicht bis an die Innenwand 29 heranreicht. Diese Ausführung ist relativ einfach herstellbar und weist die Vor­teile der Ausführung nach Figur 3 auf.

    Bezugszeichenliste



    [0021] 

    1, 2 = Elektrode

    3 = Isolierstoffring

    4 = Bohrung

    5 = zylinderförmiger Teil

    6 = Isolationsspalt

    7 = Zündspalt

    8 = Bodenfläche

    9, 10 = ringförmige Rillen

    11 = Innenwand

    12 = hohlzylinderförmiger Teil

    13, 14 = Stirnfläche

    15 = kegelstumpfförmiger Teil

    16 = zylinderförmiger Teil

    17, 18 = Bohrung

    19, 20 = Elektrode

    21 = Befestigungsteil

    22, 23, 24 = Elektrode

    25, 26 = zylinderförmiger Teil

    27 = Nebenentladungsspalt

    28 = Hauptentladungsstrecke

    29 = Innenwand

    30 = Trapezgewinde

    31 = ringförmige Rille

    32, 33 = Hauptentladungsstrecke

    34 = Aktivierungsmasse

    35 = Aufweitung

    36 = Stirnfläche




    Ansprüche

    1. Gasentladungsüberspannungsableiter mit einem vakuumdichten Gehäuse, welches zumindest einen zylindrischen Isolierstoff­ring, zwei Elektroden und einen zwischen zwei Elektroden gele­genen Zündspalt enthält, wobei zumindest eine erste Elektrode mit einer Aktivierungsschicht teilweise bedeckt ist, wobei die Elektronenaustrittsarbeit der Aktivierungsschicht kleiner ist als die des Elektrodenmaterials, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Aktivierungsschicht außerhalb des Zündspaltes in Vertiefungen angebracht ist und daß der kleinste Abstand vom Rand der Aktivierungsschicht zur benachbarten Elek­trode größer als die Zündspaltbreite ist.
     
    2. Überspannungsableiter nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß die erste Elektrode (1) eine Bohrung aufweist, in die die zweite Elektrode (2) hineinragt, daß zwischen den beiden Elektroden (1, 2) ein ringförmiger Spalt und zwischen der Stirnfläche (13) der zweiten Elektrode (2) und der Bodenfläche (8) der Bohrung (4) in der ersten Elek­trode (1) sowie der Stirnfläche (14) der ersten Elektrode und den benachbarten Teilen der zweiten Elektrode (2) Isolations­spalte (6) freigelassen sind, daß der Zündspalt (7) schmaler ist als die Isolationsspalt (6), daß auf der ringförmigen Stirn­fläche der ersten Elektrode und auf der Stirnfläche der zweiten Elektrode in Vertiefungen jeglicher Art (Rillen, Nuten, Waffel­pyramiden usw.) Aktivierungsmassen aufgebracht sind und daß Aktivierungsschichten nicht bis an den inneren Rand der Stirn­flächen heranreichen.
     
    3. Überspannungsableiter nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung der ersten Elektrode zylinderförmig ist und daß die zweite Elek­trode einen zylinderförmigen Teil besitzt, welcher zur Innenwand der Bohrung einen Ringspalt konstanter Breite freiläßt.
     
    4. Überspannungsableiter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Boh­rung durch eine annähernd kegelförmige Wand begrenzt ist und daß die zweite Elektrode eine kegelförmige Spitze aufweist, die mit der kegelförmigen Wand einen Zündspalt konstanter Breite bildet.
     
    5. Überspannungsableiter nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Boh­rung in der ersten Elektrode durch eine kegelstumpfförmige Wand, die in eine zylindrische Wand mit geringem Durchmesser übergeht, begrenzt ist und daß die zweite Elektrode einen ke­gelstumpfförmigen Teil aufweist, dessen Kegelmantelfläche mit dem kegelstumpfförmigen Teil der Bohrung einen Spalt konstanter Breite bildet und daß die Stirnfläche Aktivierungsschichten auf­weisen, welche nicht bis an den Rand der Stirnflächen reichen.
     
    6. Überspannungsableiter nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß eine erste und eine zweite Elek­trode zueinander koaxial angeordnet sind und je einen zylinder­förmigen Teil aufweisen, daß die Stirnflächen der zylinderför­migen Teile einander gegenüber liegen und einen Nebenentladungs­spalt bilden, daß eine dritte Elektrode eine zylindrische Boh­rung enthält, welche konzentrisch zu den zylinderförmigen Tei­len der ersten und zweiten Elektrode angeordnet ist und den Nebenentladungsspalt umschließt und daß auf jeder Stirnfläche der dritten Elektrode zumindest eine Ringfläche mit einer Ak­tivierungsschicht versehen ist.
     
    7. Überspannungsableiter nach Anspruch 6, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Stirnflächen der ersten und der zweiten Elektrode zumindest je einen Bereich mit einer Akti­vierungsschicht aufweisen.
     
    8. Überspannungsableiter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Akti­vierungsschichten im wesentlichen aus Natriumsilikat bestehen und in Nuten, Rillen, Waffelpyramiden untergebracht sind.
     
    9. Überspannungsableiter nach Anspruch 1, in dem eine erste und eine zweite Elektrode zueinander koaxial angeordnet sind und je einen zylinderförmigen Teil aufweisen, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Stirnflächen der zylinderförmigen Teile in axialer Richtung einander gegenüber liegen und einen Nebenentladungsspalt bilden, daß eine dritte Elektrode eine Bohrung enthält, welche konzentrisch zu den zylinderförmigen Teilen der ersten und zweiten Elektrode angeordnet ist und den Nebenentladungsspalt umschließt, daß zwischen den zylinderför­migen Teilen und der Wand der Bohrung ein Zündspalt liegt, der schmaler ist als der Nebenentladungsspalt, daß die Bohrung in der dritten Elektrode mit einem Trapezgewinde versehen ist und daß die Gewindegänge Elektrodenaktivierungsmasse enthalten und die Stirnflächen der ersten und zweiten Elektrode zumindest je einen Bereich mit einer Aktivierungsschicht in Vertiefungen aufweisen.
     
    10. Überspannungsableiter nach Anspruch 1, in dem eine erste und eine zweite Elektrode zueinander koaxial angeordnet sind und je einen zylinderförmigen Teil aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnflächen der zylin­derförmigen Teile einander in achsialer Richtung gegenüberliegen und einen Nebenspalt bilden, daß eine dritte Elektrode eine Boh­rung enthält, welche konzentrisch zu den zylinderförmigen Teilen der ersten und zweiten Elektrode angeordnet ist und den Neben­entladungsspalt umschließt, daß zwischen den zylinderförmigen Teilen und der Wand der Zylinderbohrung an den Nebenentladungs­spalt angrenzend je ein Zündspalt liegt, der schmaler ist als der Nebenentladungsspalt, daß die Bohrung im Bereich der Stirn­flächen der dritten Elektrode je eine zylindrische Aufweitung mit größerem Durchmesser besitzt und daß die Wand der Aufwei­tung mit Aktivierungsmasse beschichtet ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht