[0001] Die Erfindung betrifft einen Gasentladungsüberspannungsableiter nach dem 0berbegriff
des Patentanspruchs 1. Ein derartiger Überspannungsableiter ist aus der DE-AS 19 44
564 bekannt. Aus der US-PS 3 710 191 ist ein Dreielektrodenüberspannungsableiter ähnlicher
Bauart bekannt. Beide Literaturstellen zeigen Überspannungsableiter, in denen eine
Aktivierungsschicht in Entladungsspalten vorhanden ist und dort die Elektronenaustrittsarbeit
verringert.
[0002] Die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegt, besteht in der Verringerung
der Streuung der elektrischen Werte, insbesondere der Ansprechspannung derartiger
Überspannungsableiter während der Lebensdauer und in einer Verbesserung der Betriebssicherheit
derartiger Überspannungsableiter.
[0003] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Es hat sich nämlich gezeigt, daß bei Erhitzung beispielsweise im Falle eines Ansprechens
des Überspannungsableiters die Aktivierungsschichten sich verformen und beispielsweise
Erhebungen oder Kugeln bilden können, die beim Stand der Technik die Zündspannung
beeinflussen oder gar die Isolation des Überspannungsableiters gefährden können.
[0004] Gemäß unserer Erfindung reicht es aus, im Spalt die Entladung zu zünden. Sobald die
mit einer Aktivierungsschicht versehene Elektrode als Kathode arbeitet, wandert der
Fußpunkt der Entladung in einem erfindungsgemäßen Überspannungsableiter bei höheren
Strömen zum Übergang zwischen Aktivierungsschicht und unbedecktem Elektrodenmaterial,
auch wenn dieser außerhalb des Spaltes angeordnet ist und der Entladungsweg sich deutlich
verlängert. Wegen der größeren Entfernung von der Gegenelektrode besitzt bei der
vorgeschlagenen Ausführungsform eine Verformung der Aktivatorschicht keinen Einfluß
auf die Zündspannung.
[0005] Für Überspannungsableiter, die nur mit unipolaren Impulsen belastet werden, genügt
es, die als Kathode dienende Elektrode mit einer Aktivierungsschicht zu versehen.
Dies läßt sich in einer Ausführungsform vorteilhaft realisieren, in der die erste
Elektrode eine Bohrung aufweist, in die die zweite Elektrode hineinragt, in der zwischen
den beiden Elektroden ein ringförmiger Zündspalt und zwischen der Stirnfläche der
zweiten Elektrode und dem Boden der Bohrung der ersten Elektrode ein Isolationsspalt
freibleibt, in der der Zündspalt schmaler ist als der Isolationsspalt, in der auf
der ringförmigen Stirnfläche der ersten Elektrode eine Aktivierungsschicht in z.B.
waffelartigen Vertiefungen angeordnet ist und in der die Aktivierungsschicht nicht
bis an den inneren Rand der Stirnfläche heranreicht.
[0006] Eine für Wechselstrom geeignete Ausführungsform ist gegeben, wenn auf der Stirnfläche
des zweiten Kontaktes ebenfalls eine Aktivierungsschicht vorhanden ist, welche nicht
bis an den Rand der Stirnfläche heranreicht.
[0007] Vorteilhaft ist eine Ausführungsform, in der die Bohrung in der ersten Elektrode
zylinderförmig ist und in der die zweite Elektrode einen zylinderförmigen Teil besitzt,
welcher zur Innenwand der Bohrung einen Ringspalt konstanter Breite freiläßt. Eine
weitere, vorteilhaft herzustellende Ausführungsform ist gegeben, indem die Bohrung
durch eine annähernd kegelförmige Wand begrenzt ist und indem die zweite Elektrode
eine kegelförmige Spitze aufweist, die mit der kegelförmigen Wand einen Spalt konstanter
Breite bildet. Eine für Wechselstrom geeignete Ausführung ist gegeben, indem die Bohrung
in die erste Elektrode durch eine kegelstumpfförmige Wand, die in eine Zylinderwand
mit geringerem Durchmesser übergeht, begrenzt ist und indem die zweite Elektrode
einen kegelstumpfförmigen Teil auf weist, dessen Kegelmantelfläche mit dem kegelstumpfförmigen
Teil der Bohrung einen Spalt konstanter Breite bildet und indem die Stirnfläche des
kegelstumpfförmigen Teiles mit einer Aktivierungsschicht versehen ist, welche nicht
bis an den Rand der Stirnfläche heranreicht. Diese Ausführungsform läßt sich einfach
herstellen, ermöglicht wegen der kegelstumpfförmigen Spaltbegrenzungen eine relativ
geringe Toleranz der Spaltabmessung in axialer Richtung und gewährleistet die Abstandsforderungen
für die Aktivierungsschicht auf der Stirnfläche der zweiten Elektrode.
[0008] Die Erfindung wirkt sich besonders vorteilhaft aus, wenn durch höhere Strombelastungen
die Aktivierungsmasse so stark erhitzt wird, daß die Gefahr der Bildung von Kugeln
oder Tropfen besonders groß ist. Derartige Betriebsfälle treten häufig bei sogenannten
Dreielektrodenableitern auf, d.h. bei Überspannungsableitern, in denen eine erste
und eine zweite Elektrode zueinander koaxial angeordnet sind und je einen zylinderförmigen
Teil aufweisen, bei dem die Stirnflächen der zylinderförmigen Teile einander gegenüberliegen
und einen Nebenentladungsspalt bilden, in dem eine dritte Elektrode eine Zylinderbohrung
enthält, deren Begrenzung konzentrisch zu den zylinderförmigen Teilen der ersten und
zweiten Elektrode und den Nebenentladungsspalt umschließend angeordnet ist, und in
welchem auf jeder Stirnfläche der dritten Elektrode zumindest eine Ringfläche mit
einer Aktivierungsschicht versehen ist. Gleichzeitig weisen dabei auch die Stirnflächen
der ersten und zweiten Elektrode Aktivierungsschichten auf. Die Aktivierungsschichten
bestehen dabei vorteilhaft im wesentlichen aus Natriumsilikat und sind in Nuten Waffelpyramiden,
Bohrungen usw. untergebracht und aufgeschmolzen. Natriumsilikat-Aktivierungsschichten
ergeben günstige Kennwerte des Überspannungsableiters und haften in aufgeschmolzenem
Zustand gut am Untergrund, neigen aber auch relativ stark zur Bildung von Kugeln oder
Tropfen. In einem erfindungsgemäßen Überspannungsableiter können sie besonders vorteilhaft
eingesetzt werden.
[0009] Zur Absicherung von Leitungen ist eine Ausführungsform eines Dreielektrodenableiters
besonders geeignet, in der eine erste und eine zweite Elektrode zueinander koaxial
angeordnet sind und je einen zylinderförmigen Teil aufweisen, indem die Stirnflächen
der zylinderförmigen Teile einander gegenüber liegen und einen Nebenentladungsspalt
bilden, indem eine dritte Elektrode eine Zylinderbohrung enthält, welche konzentrisch
zu den zylinderförmigen Teilen der ersten und zweiten Elektrode angeordnet ist und
den Zündspalt umschließt, in der die Bohrung in der dritten Elektrode mit einem Trapez-Gewinde
versehen und die Gewindegänge mit Elektrodenaktivierungsmasse derart teilweise gefüllt
sind, daß die Aktivierungsmasse nicht bis an die Wand der Zylinderbohrung reicht und
indem die Stirnflächen der ersten und der zweiten Elektrode zumindest je einen Bereich
mit einer Aktivierungsschicht aufweisen. Ein Hauptentladungsspalt ist hier durch den
im Trapezgewinde liegenden Rand der Aktivierungsmasse definiert. Er ist breiter als
der Zündspalt, der durch die zwischen den Gewindegängen des Trapezgewindes verbliebenen
Teile der Zylinderwand bestimmt ist. Dadurch ergibt sich eine geringe Streuung der
Zündspannungswerte dieser speziellen Ausführungsform. Bei der spiraligen Ausbildung
ist außerdem sichergestellt, daß auf einem Teil des Umfanges von den Aktivierungsschichten
auf der ersten bzw. zweiten Elektrode ausgehend auf dem kürzesten Wege eine metallische
Oberfläche auf der dritten Elektrode erreicht wird, wenn die Elektroden 1 bzw. 2 als
Kathoden wirken. Da die Aktivierungsmasse im Trapezgewinde nicht bis an den Rand
des Gewindeprofils reicht, liegt bei einer Kathodenfunktion der dritten Elektrode
der Kathodenfußpunkt im Trapezgewinde, eine Verformung der Elektrode bzw. der Aktivierungsmasse
ergibt keine Veränderung des Zündspaltes und damit keine Beeinflußung des Zündverhaltens
des Ableiters.
[0010] Die beschriebenen Dreielektrodenüberspannungsableiter dienen hauptsächlich zur Absicherung
von zwei Adern, die in erster Näherung auf gleichem Potential liegen und an die erste
und die zweite Elektrode geschaltet sind, gegenüber Erde, die an die dritte Elektrode
gelegt ist. Demgemäß treten zwischen der ersten und zweiten Elektrode nur relativ
kleine Spannungsunterschiede auf, die zwischen diesen Elektroden liegende Nebenentladungsstrecke
braucht keinen hohen Anforderungen zu genügen. Die vorliegende Erfindung wird daher
nur im Bezug auf die Hauptentladungsstrecke zwischen der ersten bzw. zweiten Elektrode
einerseits und der dritten Elektrode andererseits eingesetzt. Sobald zwischen der
ersten oder zweiten und der dritten Elektrode eine Entladung stattfindet, wird auch
der Hauptentladungsspalt zwischen der noch nicht gezündeten ersten bzw. zweiten Elektrode
und der dritten Elektrode ionisiert, so daß auch deren Spannung herabgesetzt wird.
So wird eine nennenswerte Entladung zwischen der ersten und zweiten Elektrode vermieden,
die Nebenentladungsstrecke zwischen den Stirnflächen dieser beiden Elektroden kann
keine hohen Stromwerte annehmen.
[0011] Die Erfindung wird nun anhand von vier Figuren näher erläutert. Die
Fig. 1 und 2 zeigen zwei Beispiele von Zweielektroden-Ableitern, die
Fig. 3 und 4 zeigen zwei Beispiele von Dreielektroden-Ableitern, jeweils in geschnittener
Ansicht.
[0012] Ein Überspannungsableiter ist aus einer ersten Elektrode 1, einer zweiten Elektrode
2 und einem Isolierstoffring 3, der vorzugsweise aus Keramik besteht, zusammengesetzt
und vakuumdicht verlötet. Die erste Elektrode 1 weist eine Bohrung 4 auf, in die
ein zylinderförmiger Teil 5 der zweiten Elektrode 2 hineinreicht. Zwischen der Innenwand
11 des durch die Bohrung 4 gebildeten hohlzylinderförmigen Teiles 12 der Elektrode
1 und der Mantelfläche des zylinderförmigen Teiles 5 der Elektrode 2 ist ein Zündspalt
7 gebildet, in dessen Bereich auf die Elektroden keine Aktivierungsschicht aufgebracht
ist. Zwischen der Bodenfläche 8 der Bohrung 4 und der Stirnfläche 13 der Elektrode
2 und zwischen der Stirnfläche 14 der ersten Elektrode 1 und den benachbarten Teilen
der zweiten Elektrode 2 liegt je ein Isola tionsspalt 6, der deutlich breiter ist
als der Zündspalt 7.
[0013] Die Stirnfläche 14 des hohlzylinderförmigen Teiles 12 der ersten Elektrode 1 und
die Stirnfläche 13 des zylinderförmigen Teiles 5 der Elektrode 2 sind jeweils mit
ringförmigen Rillen 10 bzw. 9 versehen, welche mit einer Aktivierungsmasse ausgefüllt
sind. Im gezeigten Beispiel sind je zwei Ringe 10 bzw. 9 in den Stirnflächen 14 bzw.
13 angebracht. Bei dieser Ausführungsform ergibt sich nach der Zündung im Spalt 7
eine Gasentladung von den achsnahen Rändern der Vertiefungen 10 bzw. 9 über den Zündspalt
7 hinweg, wobei jeweils der Fußpunkt an der Grenze zwischen Aktivierungsschicht und
Metall der Elektrode ansetzt und auf der Anodenseite ein relativ großer Bereich für
den Stromeintritt in die Gegenelektrode zur Verfügung steht. Anstelle der Rillen können
auch andere Vertiefungen, z.B. kleine Waffelpyramiden in die Stirnflächen 14 und
13 eingeprägt werden, die mit Aktivierungsmasse gefüllt werden.
[0014] Nach dem Zündvorgang kann die Entladung auch über den Isolationsspalt 6 hinweg erfolgen,
eine Verformung der Aktivierungsmasse in den Rillen 9 gibt keine Änderung der Zündspannung.
Dadurch ist diese Ausführungsform für hohe Stromwerte besonders geeignet.
[0015] Figur 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem Toleranzen in Achsrichtung auf die
Spaltbreite und damit Zündspannungen wenig Einfluß haben. Dort ist der Zündspalt 7
zwischen einem kegelstumpfförmigen Teil 15 einer zweiten Elektrode 20 und einer kegelstumpförmigen
Bohrung 18 einer ersten Elektrode 19 angeordnet. Der zylinderförmige Teil 16 der
ersten Elektrode 19 weist außerdem eine zur Bohrung 18 koaxiale Bohrung 17 auf, die
in die kegelstumpfförmige Bohrung 18 an deren kleinerer Begrenzungsebene übergeht.
In der Bohrung 17 ist auch bei sehr kleinen Spaltbreiten des Zündspaltes 7 von 0,5mm
oder weniger ausreichend Platz für eine Verformung der Aktivierungsmasse in der ringförmigen
Rille 9. Gleiches gilt für eine Verformung der Ak tivierungsmasse in der Rille 10
der Elektrode 19 in den Hinterraum von Elektrode 20 hinein.
[0016] Die Elektroden der Figur 1 und die zylinderförmigen Teile der Elektroden von Figur
2 bestehen vorteilhaft aus Kupfer. Die Ausführungsform der Figur 2 ermöglicht den
Einsatz einer Legierung für die tassenförmigen Befestigungsteile 21 der Elektroden
bzw. 20, deren Temperaturkoeffizient in an sich bekannter Weise an den Temperaturkoeffizienten
des Isolierstoffringes, der vorzugsweise aus Keramik besteht, angepaßt ist.
[0017] Figur 3 zeigt einen Dreielektrodenüberspannungsableiter, der insbesondere zur Absicherung
von zwei mit Impulsen belasteten Leitungen gegenüber dem an die dritte Elektrode gelegten
Massepotential geeignet ist. Zylinderförmige Teile 25 und 26 der Elektroden 22 und
23 reichen in eine Bohrung der dritten Elektrode 24 hinein. Die Stirnflächen der
ersten Elektrode 22 und der zweiten Elektrode 23 bilden eine Nebenentladungsstrecke
27. Die Hauptentladungsstrecke 28 verläuft im Ringspalt zwischen den zylinderförmigen
Teilen 25 und 26 und der zylindrischen Innenwand 29 der dritten Elektrode 24. Die
Stirnflächen der zylinderförmigen Teile 25 und 26 enthalten je eine mit Aktivierungsmasse
gefüllte Rille 9. Die Innenwand 29 der dritten Elektrode 24 ist mit einem Trapezgewinde
30 versehen, welches mit Aktivierungsmasse gefüllt ist. Der Zündspalt ist durch die
zwischen dem Trapezgewinde verbliebenen Teile der Innenwand 29 definiert und erstreckt
sich zum entsprechenden zylinderförmigen Teil 25 bzw. 26. Durch diese Konstruktion
ist gewährleistet, daß eine Entladung mit einem Kathodenfußpunkt in einer der Rillen
9 der ersten oder zweiten Elektrode 22 oder 23 unabhängig von Toleranzen der Abmessungen
in axialer Richtung auf dem kürzesten Wege in radialer Richtung auf eine metallische
Oberfläche der Innenwand der dritten Elektrode 24 trifft. Andererseits ist für die
Entladungen mit einem Kathodenfußpunkt auf der dritten Elektrode 24 reichlich Aktivierungsmasse
vorhanden, so daß diese Entladungsrichtung schnell und mit besonders gerin ger Bogenbrennspannung
erfolgen kann. In dieser Ausführungsform sind die Vorteile der Erfindung für energiereiche
Entladungen mit den Vorteilen konventioneller Technik, nämlich sehr geringe Lichtbogenbrennspannung
vorteilhaft kombiniert. Anstelle der Rille 9 in den Stirnflächen der Elektroden 22,
23 können auch andere Vertiefungen, z.B. Waffelpyramiden verwendet werden.
[0018] Figur 4 zeigt einen Dreielektrodenableiter, bei dem auch die dritte Elektrode 24
je eine ringförmige Rille 31 auf ihren Stirnseiten besitzt. Bei dieser Ausführungsform
ist die Aktivierungsmasse für alle Elektroden (22, 23, 24) konsequent außerhalb des
eigentlichen Entladungsspaltes (28) angeordnet.
[0019] In den Figuren 3 und 4 ist im Nebenentladungsspalt 27 keine energiereiche Entladung
zu erwarten, da Überspannungen bestimmungsgemäß bei derartigen Ableitern gegen Massepotential
abgeführt werden sollen und daher schon bei relativ geringen Spannungsunterschieden
eine Entladung im Hauptentladungsspalt 28 bzw. entlang den Hauptentladungsstrecken
32 oder 33 auftritt.
[0020] In Figur 5 bildet die Innenwand 29 mit den zylinderförmigen Teilen 25, 26 der Elektroden
22, 23 Zündspalte 7, die an den Nebenentladungsspalt 27 angrenzen. Im Bereich der
Stirnflächen 36 der dritten Elektrode 24 besitzt die Bohrung eine zylindrische Aufweitung
35. Die Mantelfläche der zylindrischen Aufweitung 35 ist mit Aktivierungsmasse 34
beschichtet, wobei die Aktivierungsmasse nicht bis an die Innenwand 29 heranreicht.
Diese Ausführung ist relativ einfach herstellbar und weist die Vorteile der Ausführung
nach Figur 3 auf.
Bezugszeichenliste
[0021]
1, 2 = Elektrode
3 = Isolierstoffring
4 = Bohrung
5 = zylinderförmiger Teil
6 = Isolationsspalt
7 = Zündspalt
8 = Bodenfläche
9, 10 = ringförmige Rillen
11 = Innenwand
12 = hohlzylinderförmiger Teil
13, 14 = Stirnfläche
15 = kegelstumpfförmiger Teil
16 = zylinderförmiger Teil
17, 18 = Bohrung
19, 20 = Elektrode
21 = Befestigungsteil
22, 23, 24 = Elektrode
25, 26 = zylinderförmiger Teil
27 = Nebenentladungsspalt
28 = Hauptentladungsstrecke
29 = Innenwand
30 = Trapezgewinde
31 = ringförmige Rille
32, 33 = Hauptentladungsstrecke
34 = Aktivierungsmasse
35 = Aufweitung
36 = Stirnfläche
1. Gasentladungsüberspannungsableiter mit einem vakuumdichten Gehäuse, welches zumindest
einen zylindrischen Isolierstoffring, zwei Elektroden und einen zwischen zwei Elektroden
gelegenen Zündspalt enthält, wobei zumindest eine erste Elektrode mit einer Aktivierungsschicht
teilweise bedeckt ist, wobei die Elektronenaustrittsarbeit der Aktivierungsschicht
kleiner ist als die des Elektrodenmaterials, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivierungsschicht außerhalb des Zündspaltes in Vertiefungen angebracht
ist und daß der kleinste Abstand vom Rand der Aktivierungsschicht zur benachbarten
Elektrode größer als die Zündspaltbreite ist.
2. Überspannungsableiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Elektrode (1) eine Bohrung aufweist, in die die zweite Elektrode (2)
hineinragt, daß zwischen den beiden Elektroden (1, 2) ein ringförmiger Spalt und zwischen
der Stirnfläche (13) der zweiten Elektrode (2) und der Bodenfläche (8) der Bohrung
(4) in der ersten Elektrode (1) sowie der Stirnfläche (14) der ersten Elektrode und
den benachbarten Teilen der zweiten Elektrode (2) Isolationsspalte (6) freigelassen
sind, daß der Zündspalt (7) schmaler ist als die Isolationsspalt (6), daß auf der
ringförmigen Stirnfläche der ersten Elektrode und auf der Stirnfläche der zweiten
Elektrode in Vertiefungen jeglicher Art (Rillen, Nuten, Waffelpyramiden usw.) Aktivierungsmassen
aufgebracht sind und daß Aktivierungsschichten nicht bis an den inneren Rand der Stirnflächen
heranreichen.
3. Überspannungsableiter nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung der ersten Elektrode zylinderförmig ist und daß die zweite Elektrode
einen zylinderförmigen Teil besitzt, welcher zur Innenwand der Bohrung einen Ringspalt
konstanter Breite freiläßt.
4. Überspannungsableiter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung durch eine annähernd kegelförmige Wand begrenzt ist und daß die
zweite Elektrode eine kegelförmige Spitze aufweist, die mit der kegelförmigen Wand
einen Zündspalt konstanter Breite bildet.
5. Überspannungsableiter nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung in der ersten Elektrode durch eine kegelstumpfförmige Wand, die
in eine zylindrische Wand mit geringem Durchmesser übergeht, begrenzt ist und daß
die zweite Elektrode einen kegelstumpfförmigen Teil aufweist, dessen Kegelmantelfläche
mit dem kegelstumpfförmigen Teil der Bohrung einen Spalt konstanter Breite bildet
und daß die Stirnfläche Aktivierungsschichten aufweisen, welche nicht bis an den
Rand der Stirnflächen reichen.
6. Überspannungsableiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste und eine zweite Elektrode zueinander koaxial angeordnet sind und
je einen zylinderförmigen Teil aufweisen, daß die Stirnflächen der zylinderförmigen
Teile einander gegenüber liegen und einen Nebenentladungsspalt bilden, daß eine dritte
Elektrode eine zylindrische Bohrung enthält, welche konzentrisch zu den zylinderförmigen
Teilen der ersten und zweiten Elektrode angeordnet ist und den Nebenentladungsspalt
umschließt und daß auf jeder Stirnfläche der dritten Elektrode zumindest eine Ringfläche
mit einer Aktivierungsschicht versehen ist.
7. Überspannungsableiter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnflächen der ersten und der zweiten Elektrode zumindest je einen Bereich
mit einer Aktivierungsschicht aufweisen.
8. Überspannungsableiter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivierungsschichten im wesentlichen aus Natriumsilikat bestehen und in
Nuten, Rillen, Waffelpyramiden untergebracht sind.
9. Überspannungsableiter nach Anspruch 1, in dem eine erste und eine zweite Elektrode
zueinander koaxial angeordnet sind und je einen zylinderförmigen Teil aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnflächen der zylinderförmigen Teile in axialer Richtung einander gegenüber
liegen und einen Nebenentladungsspalt bilden, daß eine dritte Elektrode eine Bohrung
enthält, welche konzentrisch zu den zylinderförmigen Teilen der ersten und zweiten
Elektrode angeordnet ist und den Nebenentladungsspalt umschließt, daß zwischen den
zylinderförmigen Teilen und der Wand der Bohrung ein Zündspalt liegt, der schmaler
ist als der Nebenentladungsspalt, daß die Bohrung in der dritten Elektrode mit einem
Trapezgewinde versehen ist und daß die Gewindegänge Elektrodenaktivierungsmasse enthalten
und die Stirnflächen der ersten und zweiten Elektrode zumindest je einen Bereich mit
einer Aktivierungsschicht in Vertiefungen aufweisen.
10. Überspannungsableiter nach Anspruch 1, in dem eine erste und eine zweite Elektrode
zueinander koaxial angeordnet sind und je einen zylinderförmigen Teil aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnflächen der zylinderförmigen Teile einander in achsialer Richtung
gegenüberliegen und einen Nebenspalt bilden, daß eine dritte Elektrode eine Bohrung
enthält, welche konzentrisch zu den zylinderförmigen Teilen der ersten und zweiten
Elektrode angeordnet ist und den Nebenentladungsspalt umschließt, daß zwischen den
zylinderförmigen Teilen und der Wand der Zylinderbohrung an den Nebenentladungsspalt
angrenzend je ein Zündspalt liegt, der schmaler ist als der Nebenentladungsspalt,
daß die Bohrung im Bereich der Stirnflächen der dritten Elektrode je eine zylindrische
Aufweitung mit größerem Durchmesser besitzt und daß die Wand der Aufweitung mit Aktivierungsmasse
beschichtet ist.