[0001] Die Erfindung betrifft eine Rückführleitung für Leckgase aus dem Kurbelgehäuse eines
Viertakt-Verbrennungsmotors in die Ansaugrohre der Zylinder.
[0002] Beim Viertakt-Verfahren eines Verbrennungsmotors gelangen bei den Takten des Verdichtens
und Verbrennens Gase an den Kolben vorbei in das Kurbelgehäuse. Der Grund liegt darin,
daß die Kolbenringe nie eine hundertprozentige Abdichtung zwischen Zylinder und Kurbelgehäuse
herstellen können. Deshalb gelangen sog. Leckgase ins Kurbelgehäuse, die teils aus
unverbranntem Luft-Kraftstoff-Gemisch, teils aus den Verbrennungsgasen bestehen. Während
früher das Kurbelgehäuse in die Umgebung entlüftet wurde, ist heutzutage aus Gründen
des Umweltschutzes eine Rückführung der Leckgase erforderlich. Die Rückführung erfolgt
bei Viertakt-Benzinmotoren in der Regel hinter dem Luftfilter in das Ansaugrohr des
Vergasers, bei Viertakt-Diesemotoren hinter dem Luftfilter vor die Ansaugrohre der
Zylinder.
[0003] Die Rückführung der Leckgase hat vor allem bei Dieselmotoren einen positiven Nebeneffekt.
Die vor die Ansaugrohre rückgeführten Leckgase reißen nämlich Öltröpfchen aus dem
Kurbelgehäuse mit. Diese feinverteilten, mitgerissenen Öltröpfchen genügen, um die
Ventilsitze der Einlaßventile zu schmieren und vor Verschleiß zu schützen. Dieses
ist wesentlich vorteilhafter, als wenn eine Schmierung entlang der Ventilschäfte durch
herabsickerndes Öl erfolgen würde. Aufgrund der Wärmeeinwirkung auf den Ventilschaft
besteht nämlich die Gefahr, daß das herabsickernde Öl an den Ventilschäften verkokt
und damit den Querschnitt des Ansaugrohrs verengt.
[0004] Werden die Leckgase aber unkontrolliert vor die Ansaugrohre der Zylinder über eine
einzige Öffnung rückgeführt, besteht die Gefahr, daß der Zylinder, dem die Öffnung
der Rückführleitung am nächsten liegt, die meisten Leckgase ansaugt, und daß der am
entferntesten liegende Zylinder keine Leckgase mehr ansaugen kann. Das führt naturgemäß
zu einer ungleichmäßigen Verteilung des Ölnebels auf die einzelnen Zylinder, so daß
sich die Einlaßventile der Zylinder, die den meisten Ölnebel ansaugen, mit Ölkohle
zusetzen, während bei Ventilen der Zylinder, die keine Leckgase mehr ansaugen, wegen
mangelnder Schmierung Ventilschäden durch Ventilsitzverschleiß auftreten.
[0005] Um die Nachteile dieser unkontrollierten Leckgasrückführung zu vermeiden, hat die
Erfindung sich die Aufgabe gestellt, die Leckgase so gleichmäßig auf jeden Zylinder
zu verteilen, daß eine ausreichende Schmierung der Ventilsitze aller Einlaßventile
gewährleistet ist.
[0006] Die Aufgabe wird mit Hilfe der kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs l gelöst.
[0007] In vorteilhafter Weise steht die Rückführleitung mit jedem Ansaugrohr eines Zylinders
über eine Öffnung in Verbindung. Dadurch ist gewährleistet, daß jeder der Zylinder
Leckgase ansaugen kann und damit seine Einlaßventile eine genügende Schmierung in
den Ventilsitzen erfahren. Die unterschiedlichen Durchmesser der Öffnungen, die sich
in Strömungsrichtung der Leckgase gesehen in der Rückführleitung, so ändern, daß
die letzte Öffnung einen wesentlich größeren Durchmesser und eine andere Austrittsrichtung
in das Ansaugrohr aufweist als die erste Öffnung, stellen sicher, daß von jedem Zylinder
die gleiche Menge Leckgase angesaugt werden kann. Nach den Strömungsgesetzen kann
über die Fläche einer Öffnung sowie über die Richtung ihres Austritts direkt auf die
pro Zeiteinheit durch diese Öffnung strömende Gasmenge Einfluß genommen werden. Der
in Strömungsrichtung der Rückführleitung gesehen erstliegende Zylinder saugt die Leckgase
aus der kleinsten Öffnung an. In diesem Teil der Rückführleitung enthalten die Leckgase
noch den höchsten Ölnebelanteil. Die Menge der Leckgase und ihr Ölnebelanteil nimmt
aber in der Rückführleitung von Ansaugrohr zu Ansaugrohr ab. Um alle Zylinder gleichmäßig
mit Leckgasen zu versorgen und dadurch eine Schmierung der Ventilsitze der Einlaßventile
sicherzustellen, ist die in Strömungsrichtung der Leckgase gesehen letzte Öffnung
in der Rückführleitung wesentlich größer als die erste.
[0008] In Ausgestaltung der Erfindung sind die Öffnungen in einer spiralförmigen oder nahezu
spiralförmigen Linie um die Rückführleitung angeordnet, wobei die in Strömungsrichtung
der Rückführleitung gesehen erste Öffnung auf der der Ansaugöffnung des Ansaugrohrs
abgewandten Seite und die letzte auf der der Ansaugöffnung des Ansaugrohrs zuge wandten
Seite der Rückführleitung liegen. Diese Anordnung der Löcher verhindert vorteilhaft,
daß an der Stelle, wo die Leckgase den höchsten Gehalt an Ölnebel aufweisen und sich
Öltröpfchen an der Wandung niederschlagen können, durch eine senkrecht nach unten
weisende Öffnung Öl heraustropft, in den Ansaugstutzen des Zylinders gelangt und
fur ein Überangebot an Öl sorgt. Selbst wenn sich an der Stelle des ersten Lochs Öltröpfchen
abscheiden sollten, gelangt doch nur Ölnebel mit den Leckgasen in das Ansaugrohr
des Zylinders. Da mit zunehmender Anzahl der Zylinder die Leckgase ölärmer werden,
können auch die Öffnungen entsprechend zu den Ansaugstutzen hin gedreht werden. Am
letzten Ansaugrohr sind die Leckgase bereits so ölnebelarm geworden, daß keine Gefahr
besteht, daß sich größere Öltropfen abscheiden.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weisen die Öffnungen in der Rückführleitung
nach außen hin eine düsenförmige Erweiterung auf. Durch diese Ausgestaltung der Öffnungen
wird vorteilhaft sichergestellt, daß die Leckgase gleichmäßig ausströmen und sich
damit der Ölnebel gleichmäßig in der angesaugten Luft der Ansaugrohre verteilt.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung ist die Rückführleitung als separates Rohr in den
Ansaugkasten eingesetzt. Diese Ausbildung wird vorteilhaft dann angewendet, wenn
der Ansaugkasten als separates beispielsweise aus Kunststoff gefertigtes Bauteil
an den Zylinderkopf des Verbrennungsmotors angeflanscht ist. Es ist auch erfindungsgemäß
vorgesehen, die Rückführleitung direkt in den Zylinderkopf einzuarbeiten bzw. zu
integrieren. In dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung erstreckt sich die Rückführleitung
als geradliniger Kanal entlang der Ansaugkanäle in dem Zylinderkopf und die Öffnungen
münden direkt in die zu den Einlaßventilen führenden Ansaugkanäle.
[0011] Durch die erfindungsgemäße Integrierung der Rückführleitung in den Blockzylinderkopf
oder den Einzelzylinderkopf ist der Platzbedarf für die Rückführleitung auf ein Minimum
beschränkt und die Zahl der Anbauteile verrringert.
[0012] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Zylinderkopfhaube einteilig ausgebildet
und die Rückführleitung in die Zylinderkopfhaube integriert.
[0013] In einer alternativen Ausführungsform ist der Zylinderkopf aus Einzelzylinderköpfen
zusammengesetzt und die Rückführleitung in die Einzelzylinderköpfe oder auch in die
Einzelzylinderkopfhauben integriert. Dabei ist durch zwischen den Einzelzylinderköpfen
angeordnete Verbindungsstücke eine durchgehende Rückführleitung gebildet.
[0014] Die Rückfuhrleitung ist in allen Ausführungsformen zweckmäßigerweise als Bohrung
ausgebildet oder aber beim Gießen des Zylinderkopfes ausgespart. Ferner kann die Rückführleitung
auch z. B. als Rohr in den Zylinderkopf bzw. die Zylinderkopfhabe eingegossen werden.
[0015] Damit die Leckgase auf alle Zylinder verteilt werden können, durchzieht vorteilhafterweise
die Rückführleitung die ganze Länge des Zylinderkopfes und ist jeweils in unmittelbarer
Nachbarschaft der Ansaugrohre angeordnet, um eine kurze Verbindungsleitung von der
Rückführleitung zu den Ansaugrohren zu erreichen. Diese Verbindungskanäle sind zweckmäßigerweise
als Bohrungen oder als Drosselschraubstopfen ausgebildet. Zur Vermeidung eines Ölsumpfes
in der Rückführleitung münden zweckmäßigerweise die Verbindungskanäle an geodätisch
tiefster Stelle in die Rückführleitung. Damit, in Strömungsrichtung gesehen, alle
Zylinder die gleiche Menge an Leckgasen zugeführt bekommen, ist sinnvollerweise der
Strömungsquerschnitt der Verbindungskanäle, in Strömungsrichtung der rückgeführten
Leckgase, zunehmend ausgebildet.
[0016] Um ein Abfließen des in den Leckgasen enthaltenen Öls in die Zylinder auch bei Schräglage
des Motors sicherzustellen, stehen die Ansaugrohre vorteilhafterweise in einem Winkel
von ca. 30° von der Zylinderkopfbodenplatte ab.
[0017] Weiterhin ist es zweckmäßig, die Rückführleitung unmittelbar über Dichtungselemente
an ein Entlüftungsventilgehäuse anzuflanschen, um eine möglichst kompakte Bauform
des Motors zu erreichen.
[0018] Vorteilhafterweise ist eine Versorgungsleitung für die Rückführleitung in den Zylinderkopf
eingearbeitet.
[0019] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den Figuren,
die verschiedene Ausführungsformen der Erfindung zeigen und nachfolgend näher beschrieben
sind.
[0020] Es zeigt:
Fig. l: den geöffneten Ansaugkasten eines Viertakt-Dieselmotors von der Luftfilterseite
aus gesehen,
Fig. 2: einen Querschnitt durch diesen Ansaugkasten mit Blick auf ein Ansaugrohr,
Fig. 3: eine in den Zylinderkopf eingearbeitete Rückführleitung,
Fig. 4 u. 5: Querschnitte durch die Rückführleitung im Bereich der Öffnungen in die
Ansaugkanäle,
Fig. 6: einen Ausschnitt aus einem Zylinderkopf mit integrierter Rückführleitng für
Leckgase,
Fig. 7: einen Ausschnitt aus einem Zylinderkopf mit in die Zylinderkopfhaube integrierter
Rückführleitung und
Fig. 8: eine Ansicht und einen Schnitt von einem am Motor angeordneten Entlüftungsventilgehäuse.
[0021] In Fig. l ist der Ansaugkasten eines vierzylindrigen Viertakt-Dieselmotors in geöffnetem
Zustand dargestellt. Die Ansicht erfolgt von der Luftfilterseite aus. Das Gehäuse
des Ansaugkastens l wird mit Befestigungslaschen 2 an den jeweiligen Zylinderköpfen,
die hier nicht näher dargestellt sind, befestigt. In dem Ansaugkasten l sind die
vier Ansaugrohre 3 in der Aufsicht zu erkennen. Sie sind mit ihren Ansaugöffnungen
3ʺ nach links geneigt und unterhalb des Ansaugkastens sind die Flansche 4 zum Anschluß
an den Ansaugkanal des jeweiligen Zylinders zu sehen. Af der linken Seite wird von
einem Anschlußstutzen 5 die Rückführleitung 6 für die Leckgase zum Kurbelgehäuse hingeführt.
Die Rückführleitung 6 liegt als Rohr im Inneren des Ansaugkastens l oberhalb der Ansaugrohre
3. Mit einer Schraubverbindung 7 ist die Rückführleitung 6 an dem Gehäuse des Ansaugkastens
l befestigt.
[0022] In Höhe der Ansaugöffnung 3ʺ eines jeden Ansaugrohrs 3 ist in der Rückführleitung
6 jeweils eine Öffnung 8. Diese Öffnungen 8 befinden sich auf einer nahezu spiralförmigen
Linie um die Mittellinie 9 der Rückführleitung 6. Am Anfang der Rückführleitung 6
in dem Ansaugkasten l befindet sich die Öffnung oberhalb des ersten Ansaugrohrs links
nahezu auf der entgegengesetzten Seite von der Ansaugöffnung 3ʺ des Ansaugrohrs 3.
Außerdem ist die Öffnung sehr klein im Vergleich zu den darauf folgenden Öffnungen,
die jeweils um mehrere Winkelgrade in Richtung auf die Ansaugöffnungen der Ansaugrohre
3 hingedreht sind, so daß die letzte Öffnung über dem letzten Ansaugrohr senkrecht
nach unten weist, direkt in Richtung auf die Ansaugöffnung 3ʺ des Ansaugrohrs 3 hin.
Diese Öffnung ist die größte von allen vier dargestellten Öffnungen.
[0023] Werden sehr stark mit Ölnebel beladene Leckgase aus dem Kurbelgehäuse angesaugt,
besteht die Gefahr, daß sich Öltröpfchen in der Ölleitung niederschlagen. Das ist
besonders beim Eintritt der Rückführleitung in den Ansaugkasten l der Fall, wo die
kalte, angesaugte Luft das Rohr umströmt. Wäre dort die Öffnung 8 direkt im Bereich
der Ansaugöffnung 3ʺ des Ansaugrohrs 3 nach unten gerichtet, würde die Gefahr bestehen,
daß die abgeschiedenen Öltröpfchen in das erste Ansaugrohr hineingesaugt würden und
somit ein Überangebot an Öl in dem darunterliegenden Ansaugrohr und damit an dem
Einlaßventil anfiele, während beim letzten Ansaugrohr kein Öl mehr ankäme. Die Anordnung
der Löcher 8 auf der Rückführleitung 6 stellt somit sicher, daß beim Eintritt in
den Ansaugkasten l nur Ölnebel von dem ersten Ansaugrohr 3 angesaugt wird und daß
auch das letzte Ansaugrohr die gleiche Menge Leckgase mit dem gleichen Ölanteil ansaugen
kann. In die Öffnungen der Rückführleitung können auch Röhrchen gesteckt werden. Weisen
die Röhrchen alle den gleichen Querschnitt auf, kann durch Zusammendrücken des Endes
eine Öffnung beliebiger Form und Größe geformt werden. Durch Biegen der Rohre können
die Öffnungen beliebig in den Bereich der Ansaugöffnungen der Ansaugrohre gedreht
werden.
[0024] Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch den Ansaugkasten l mit Blick auf die Ansaugöffnung
3ʺ eines Ansaugrohrs 3. Auf der rechten Seite des Ansaugkastens l muß man sich den
Luftfilter ergänzt denken, während die Befestigungslasche 2 mit dem zugehörigen Zylinderkopf
verschraubt ist. Das Ansaugrohr 3 öffnet sich nach oben zum Betrachter hin, während
es unten links am Flansch 4 in den Ansaugstutzen des Zylinders mündet. Oberhalb des
Ansaugrohrs 3 verläuft die Rückführleitung 6. Deutlich zu erkennen ist eine Öffnung
8, die unter einem Winkel von etwa 45 ° zur Senkrechten durch die Mittellinie 9 nach
unten auf die Ansaugöffnung 3ʺ des Ansaugrohrs 3 hin gerichtet ist. Die Öffnung 8
weist nach außen hin eine düsenförmige Erweiterung l0 auf. Diese Form der Öffnung
sichert ein gleichmäßiges Ausströmen der Leckgase und eine optimale Auffächerung des
austretenden Strahles an Leckgasen und Ölnebel, so daß eine gute Vermischung mit der
vom Ansaugrohr 3 angesaugten Luft erfolgt. Die Bearbeitung der Öffnungen 8 muß sehr
sorgfältig erfolgen, damit keinerlei Grate und Unebenheiten entstehen. Diese könnten
nämlich die Strömung sehr stark beeinflussen, so daß es zu einem ungleichmäßigen Verteilen
der Leckgase käme. Der Lage der Öffnung 8 in der Rückführleitung 6 entsprechend ist
das dargestellte An saugrohr das vorletzte der in Fig. l dargestellten Ausaugrohre,
von links an gerechnet.
[0025] Um die Strömungsverhältnisse in dem Ansaugkasten l zu verbessern, kann die Rückführleitung
6 auch durch ein hier nicht dargestelltes kurzes, nach unten reichendes, das Rohr
überdeckendes Blech gegenüber dem vorgesetzten Luftfilter abgeschirmt sein. Dadurch
kann verhindert werden, daß, je nach Lage der Öffnungen 8, der vorgeschaltete Filter
durch Ölnebel benetzt wird.
[0026] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel, wie in Fig. l dargestellt, nimmt, in Strömungsrichtung
der Leckgase gesehen, der Durchmesser der jeweiligen Öffnungen 8 in der Rückführleitung
6 kontinuierlich in gleichen Schritten zu. Ist es aufgrund der konstruktiven Ausführung
für die Strömungsverhältnisse vorteilhaft, können auch zwei aufeinanderfolgende
Löchen den gleichen Durchmesser aufweisen.
[0027] Außerdem ist es denkbar, daß der gewählte Winkelversatz der Löcher auf dem Umfang
der Rückführleitung 6 nicht in gleich großen Winkelschritten erfolgt. So können beispielsweise
zwei aufeinanderfolgende Löcher an der gleichen Stelle des Umfangs, auf demselben
Winkelgrad, liegen.
[0028] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist die Rückführleitung 6 direkt in den
Zylinderkopf l0 eingearbeitet. Dabei ist die Rückführleitung 6 als geradliniger Kanal
ausgebildet, der direkt beim Gießvorgang des Zylinderkopfs 2 durch einen entsprechenden
Gießkern ausgespart wird oder nachträglich durch beispielsweise Bohren in den Zylinderkopf
l0 eingearbeitet wird. Die Rückführleitung 6 ist oberhalb der Ansaugkanäle ll angeordnet
und die Öffnungen 8 münden direkt in die Gehäusewandungen der Ansaugkanäle ll. Die
Ausrichtung der Öffnungen 8 in die Ansaugkanäle ll erfolgt analog zu den Ausführungen,
wie sie in den Fig. l und 2 beschrieben sind. Die Versorgungsleitung, von der die
Rückführleitung 6 mit Leckgasen und Ölnebel versorgt wird, ist bei dieser Ausführung
vorteilhaft in den Zylinderkopf l0 eingearbeitet und über entsprechende Leitungen
und ggf. Ventile mit dem Kurbelgehäuse des Verbrennungsmotors verbunden.
[0029] Die Schnitte nach Fig. 4 und 5 zeigen die unterschiedlichen Mündungen der Öffnungen
8 in die Ansaugkanäle ll des Zylinderkopfs l0, wobei bezüglich der Ausrichtung der
Öffnungen 8 auf die Zeichnungsbeschreibung zu den Fig. l und 2 verwiesen wird.
[0030] Die erfindungsgemäße Rückführleitung 6 kann bei allen Arten von Viertakt-Verbrennungsmotoren
verwendet werden. Neben den in den Figuren dargestellten Zwei- und Vierzylinder-Motoren
kommen für die Anwendung der Erfindung beispielsweise Drei-, Fünf-, Sechs- und Mehrzylindermotoren
in Frage.
[0031] Fig. 6 zeigt einen Ausschnitt aus einem Zylinderkopf 3ʹ eines Viertakt-Verbrennungsmotors
mit integrierter Rückführleitung für Leckgase. Ein Ansaugrohr 2ʹ bzw. ein Einlaßkanal
für die Verbrennungsgase ist in einem Winkel von ca. 30° von der Zylinderkopfbodenplatte
9ʹ abstehend angeordnet. Über ein Einlaßventil l0ʹ steht das Ansaugrohr 2ʹ mit einem
nicht gezeigten Brennraum in Verbindung. Das Einlaßventil l0ʹ ist von einem Kipphebel
llʹ entgegen der Kraft einer Feder l2ʹ kraftbeaufschlagbar, wobei das andere, nicht
gezeigte Ende des Kipphebels llʹ mit der Nocken welle bzw. dem Stößelrohr des Motors
in Wirkverbindung steht. Der Kipphebel llʹ mitsamt der Feder l2ʹ ist von einer Zylinderkopfhaube
5ʹ abgedeckt, die über eine Dichtung l3ʹ mit dem Zylinderkopf 3ʹ verbunden ist. Erfindungsgemäß
ist der Zylinderkopf 3ʹ als Blockzylinderkopf oder als Einzelzylinderkopf ausgebildet
und im Zylinderkopf 3ʹ eine die ganze Länge des Kopfes durchziehende Rückführleitung
4ʹ angeordnet, d. h. die Rückführleitung 4ʹ ist in den Zylinderkopf 3ʹ integriert.
[0032] Ist der Zylinderkopf 3ʹ aus Einzelzylinderköpfen zusammengesetzt, so ist die durchgehende
Rückführleitung 4ʹ durch zwischen den Zylinderköpfen 3ʹ angeordnete Verbindungsstücke
gebildet. Als Verbindungsstücke sind z. B. Doppelsteckstücke bestens geeignet.
[0033] Die Rückführleitung 4ʹ ist dabei in unmittelbarer Nachbarschaft der Ansaugrohre
2ʹ angeordnet und ist entweder als Bohrung ausgebildet oder eingegossen bzw. in der
Gußform ausgespart.
[0034] Damit die rückgeführten Leckgase in die jeweiligen Ansaugrohre 2ʹ der Zylinder gelangen
können, ist die Rückführleitung 4ʹ mit den Ansaugrohren 2ʹ über Verbindungskanäle
8ʹ verbunden. Dabei ist jedem Ansaugrohr bzw. Einlaßkanal ein Verbindungskanal 8ʹ
zugeordnet.
[0035] Zur Vermeidung eine Ölsumpfes in der Rückführleitung 4ʹ münden vorteilhafterweise
die Verbindungskanäle 8ʹ an geodätisch tiefster Stelle in die Rückführleitung 4ʹ.
[0036] Die Verbindungskanäle 8ʹ können vorteilhafterweise als Bohrungen oder als Drosselschraubstopfen
5ʹ ausgebildet sein. Zweckmäßigerweise ist die Größe des Verbindungskanals 8ʹ bzw.
dessen Lage zuum Ansaugrohr 2ʹ je nach Motorzylinderzahl unterschiedlich. Um eine
gleichmäßige Versorgung aller Ansaugrohre 2ʹ mit der gleichen Menge an Leckgasen
sicherzustellen, ist sinnvollerweise der Strömungsquerschnitt der Verbindungskanäle
8ʹ in Strömungsrichtung der rückgeführten Gase zunehmend ausgebildet. Wie in der Fig.
6 zu sehen, sind die Verbindungskanäle 8ʹ von der Innenseite der Ansaugrohre 2ʹ ausgehend
in die Rückführleitung 4ʹ eingebracht. Es entfallen dadurch zusätzliche Verschlußteile,
die nötig wären, wenn die Verbindungskanäle 8ʹ von außen eingeführt würden. Zwischen
dem Verbindungskanal 8ʹ und dem Ansaugrohr 2ʹ ist eine Ausnehmung l4ʹ angeordnet,
die zur besseren Anbringung des Verbindungskanals 8ʹ dient.
[0037] Fig. 7 zeigt eine alternative Ausführungsform, bei der die Zylinderkopfhaube 5ʹ einteilig
ausgebildet ist und die Rückführleitung 4ʹ in die Zylinderkopfhaube integriert ist.
Die Zylinderkopfhaube 5ʹ ist unter Zwischenschaltung von Dichtungen l3ʹ am Zylinderkopf
3ʹ angeflanscht. Von der Rückführleitung 4ʹ in Richtung Verbindungsnaht Zylinderkopfhaube-Zylinderkopf
führt ein Verbindungskanal 8ʹ, der wie in Fig. 6 beschrieben ausgeführt ist. Der Verbindungskanal
8ʹ kann leicht vor der Montage der Zylinderkopfhaube 5ʹ in diesen eingebracht werden.
Der Verbindungskanal 8ʹ ist mit dem Ansaugrohr 2ʹ über einen weiteren, im Durchmesser
größeren Verbindungskanal 8ʹ verbunden. In der Verbindungsnaht Zylinderkopfhaube-Zylinderkopf
gehen die beiden Verbindungskanäle 8ʹ ineinander über. Durch die Anordnung der Rückführleitung
4ʹ im Bereich der steil ansteigenden Ansaugrohre 2ʹ bzw. Einlaßkanäle, ist eine Ölsumpfbildung
bzw. eine Ölablagerung im Luftansaug gehäuse bzw. im Ansaugrohr 2ʹ verhindert. Selbst
bei extremen Motorschräglagen ist der Ölablauf durch den 30°-Anstellwinkel des Ansaugrohrs
2ʹ zum Zylinderkopfboden 9ʹ (siehe Fig. 6), in Richtung Ventilsitz l5ʹ gewährleistet.
[0038] Fig. 8 zeigt eine Ansicht Fig. 8a und einen Schnitt von einem am Motor angeordneten
Entlüftungsventilgehäuse 7ʹ. Dieses Entlüftungsventilgehäuse 7ʹ ist Bestandteil der
Rückführleitung. Es ist zu erkennen, daß die Rückführleitung 4ʹ unmittelbar über
Dichtungselemente 6ʹ z. B. einer Runddichtung an das Entlüftungsventilgehäuse 7ʹ angeflanscht
ist. Das Entlüftungsventilgehäuse 7ʹ ist wiederum direkt mit dem Kurbelgehäuse lʹ
verbunden.
[0039] Im Betrieb des Motors gelangen die Leckgase vom Kurbelgehäuse lʹ über das Entlüftungsventil
im Entlüftungsventilgehäuse 7ʹ in die Rückführleitung 4ʹ und vo dort aus über die
Verbindungskanäle 8ʹ in die jeweiligen Ansaugrohre 2ʹ der Zylinder. Diese erfindungsgemäße
Ausführung ist kostengünstig, da kein separates Ölverteilrohr und keine Verbindungsleitung
zwischen Entlüftungsventil und Zylinderkopf nötig ist. Ferner ist der Platzbedarf
auf ein Minimum reduziert, da die Rückführleitung 4ʹ im vorhandenen Zylinderkopfbauraum
bzw. in der Zylinderkopfhaube 5ʹ untergebracht ist.
1. Rückführleitung für Leckgase aus dem Kurbelgehäuse eines Viertakt-Verbrennungsmotors
in die Ansaugrohre der Zylinder,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführleitung (6) mit jedem Ansaugrohr (3) eines
Zylinders über eine Öffnung (8) in Verbindung steht, wobei sich die Durchmesser der
Öffnungen (8) in Strömungsrichtung der Leckgase in der Rückführleitung (6) gesehen
ändern und die letzte Öffnung einen wesentlich größeren Durchmesser und eine andere
Austrittsrichtung in das Ansaugrohr aufweist als die erste Öffnung.
2. Rückführleitung für Leckgase nach Anspruch l,
dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (8) in einer spiralförmigen oder nahezu
spiralförmigen Linie um die Rückführleitung (6) angeordnet sind, wobei die in Strömungsrichtung
der Rückführleitung (6) gesehen erste Öffnung (8) auf der der Ansaugöffnung (3ʺ)
des Ansaugrohrs (3) abgewandten Seite und die letzte auf der der Ansaugöffnung (3ʺ)
des Ansaugrohrs (3) zugewandten Seite der Rückführleitung (6) liegen.
3. Rückführleitung für Leckgase nach Anspruch l oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß, in Strömungsrichtung der Leckgase gesehen, der Durchmesser
der jeweiligen Öffnungen (8) in der Rückführleitung (6) von der ersten bis zur letzten
Öffnung zunimmt.
4. Rückführleitung für Leckgase nach einem der Ansprüche l bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (8) der Rückführleitung (6) nach außen
hin eine düsenförmige Erweiterung (l0) aufweisen.
5. Rückführleitung für Leckgase nach einem der Ansprüche l bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführleitung (6) als separates Rohr im Ansaugkasten
(l) angeordnet ist.
6. Rückführleitung nach einem der Ansprüche l bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderkopf (3ʹ) als Blockzylinderkopf ausgebildet
ist und die Rückführleitung (4ʹ) in den Zylinderkopf (3ʹ) integriert ist.
7. Rückführleitung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderkopfhaube (5ʹ) einteilig ausgebildet ist und
die Rückführleitung (4ʹ) in die Zylinderkopfhaube (5ʹ) integriert ist.
8. Rückführleitung nach einem der Ansprüche l bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderkopf (3ʹ) aus Einzelzylinderköpfen zusammengesetzt
ist, die Rückführleitung (4ʹ) in die Einzelzylinderköpfe integriert ist und durch
zwischen den Einzelzylinderköpfen angeordnete Verbindungsstücke eine durchgehende
Rückführleitung (4ʹ) gebildet ist.
9. Rückführleitung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführleitung (4ʹ) in die Einzelzylinderkopfhauben
integriert ist.
l0. Rückführleitung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführleitung (4ʹ) als Bohrung ausgebildet ist.
11. Rückführleitung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführleitung (4ʹ) eingegosssen ist.
12. Rückführleitung nach einem der Ansprüche 6 bis ll,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführleitung (4ʹ) die ganze Länge des Zylinderkopfes
(3ʹ) durchzieht und in unmittelbarer Nachbarschaft der Ansaugrohre (2ʹ) angeordnet
ist.
13. Rückführleitung nach einem der Ansprüche 6 bis l2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführleitung (4ʹ) unmittelbar über Dichtungselemente
(6ʹ) an ein Entlüftungsventilgehäuse (7ʹ) angeflanscht ist.
14. Rückführleitung nach einem der Ansprüche 6 bis l3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführleitung (4ʹ) mit den Ansaugrohren (2ʹ) über
Verbindungskanäle (8ʹ) verbunden ist.
15. Rückführleitung nach Anspruch l4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungskanäle (8ʹ) an geodätisch tiefster Stelle
in die Rückführleitung (4ʹ) einmünden.
16. Rückführleitung nach Anspruch l4 oder l5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungskanäle (8ʹ) als Bohrungen ausgebildet sind.
17. Rückführleitung nach einem der Ansprüche l4 bis l6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungskanäle (8ʹ) als Drosselschraubstopfen ausgebildet
sind.
18. Rückführleitung nach einem der Ansprüche l4 bis l7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungsquerschnitt der Verbindungskanäle (8ʹ) in
Strömungsrichtung der rückgeführten Gase zunimmt.
19. Rückführleitung nach einem der Ansprüche 6 bis l8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ansaugrohre (2ʹ) in einem Winkel von ca. 30° von der
Zylinderkopfbodenplatte (9ʹ) abstehen.
20. Rückführleitung nach einem der Ansprüche l bis l9,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Versorgungsleitung für die Rückführleitung (6) in
den Zylinderkopf (l0) eingearbeitet ist.