[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen der Innen- oder Außenwand stehender
oder hängender Rohre von Wärmetauschern nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs. Sie
betrifft in gleicher Weise eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Bekannte Verfahren und Vorrichtungen zum Reinigen der Außenwand stehender oder hängender
Rohre von Wärmetauschern sehen eine manuelle oder mechanische Reinigung der Heizflächen
der Rohre von anhaftenden Schmutzpartikeln vor. Insbesondere bei Rohren von Müllverbrennungseinrichtungen
sind derartige Maßnahmen notwendig. Unter den mechanischen
[0003] Reinigungsvorrichtungen sind solche mit Bürsten, Klopfern und Kugeln zu nennen, die
gegen die Rohre geschwungen werden, was auch während des Betriebes des Austauschers
möglich ist, während bei der manuellen Reinigung der Rohre körperliche Beanspruchung
der Bedienungspersonen erheblich ist. Bei der Anwendung mechanischer Reinigungsmittel
ändert sich während des Reinigungsvorganges selbst die Gasmenge, so daß die nachgeschalteten
Gasreinigungs- und Neutralisationseinrichtungen in ihrer Wirkungsweise beeinträchtigt
werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, manuelle Arbeit zu vermeiden und die Möglichkeit
zu schaffen, den Reinigungsvorgang während des Betriebes des Wärmetauschers durchführen
zu können, ohne daß hierbei die nachgeschalteten Reinigungs- und Neutralisationseinrichtungen
in ihrer Wirkungsweise gestört werden. Insbesondere aber soll eine über die Länge
der Rohre gleichmäßige Reinigung erfolgen, womit eine gleichmäßige thermische Beanspruchung
der Rohre über deren Länge erreichbar sein soll. Das Verfahren soll ohne grundsätzliche
Änderung sowohl für die Außen- wie für die Innenwand von Rohren anwendbar sein.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die Verfahrensmerkmale des kennzeichnenden
Teils des Hauptanspruchs vor. Die Verfahrensunteransprüche dienen der Verbesserung
und Weiterentwicklung der Merkmale des Hauptanspruchs. Die auf die Einrichtung gerichteten
Merkmale geben den vorteilhaften Aufbau einer Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
wieder.
[0006] Dem erfindungsgemäßen Verfahren und seiner Einrichtung liegt der grundsätzliche Gedanke
zugrunde, die an den Rohren oder in den Rohren haftenden Partikel dadurch zum Abspringen
zu veranlassen, daß die Rohre, die zunächst in Längsrichtung eine kinematische Energie,
d.h. eine Längsbewegung erhalten haben, abrupt angehalten werden. Besonders vorteilhaft
gestaltet sich diese Reinigungsart, wenn das untere Ende der Rohre auf einen ortsfesten
Anschlag auftrifft.
[0007] Weitere Unteransprüche, die Einrichtung betreffend, sehen als Alternative vor, daß
die oberen Sammelrohre an ihrem Ende durch steuerungsmäßig miteinander verbundene
Pneumatik- oder Hydraulik-Zylinderkolbenaggregate angehoben oder angehoben und beim
Absenken durch Schwerkraft beschleunigt werden.
[0008] Das Wesen dieser Alternative ist in der Trennung der Hubvorrichtung und der Auffangvorrichtung
für die Rohrreihen ebenso zu sehen, wobei die Hubvorrichtung die Ausgangslage der
Rohrreihe bestimmt, wie darin, daß die Teile der Hubvorrichtung und der Auffangvorrichtung
außerhalb des Wärmetauschers angeordnet werden und daher dort leichter überwacht und
notfalls repariert werden können. Die Steuereinrichtungen für die Hubvorrichtungen
sind ebenfalls außerhalb des Wärmetauschers vorgesehen und können somit auch mit der
gesamten
Hub- und Auffangvorrichtung an bestehenden Wärmetauschern der oberbegrifflichen Art
angebaut werden.
[0009] Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der für die Durchführung des Verfahrens
vorgesehenen Einrichtung dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. 1 den schematischen Querschnitt durch einen Wärmetauscher mit hängenden Flossenrohren,
von denen die auf gleicher Höhe liegenden Rohre eine Rohrwand derart bilden, daß die
Rauchgase mäanderförmig durch den Austauscher geführt werden,
Fig. 2 das eine Ende einer oberen Sammelleitung einer Rohrreihe mit einer Vorrichtung
zum Anheben dieses einen Endes der Sammelleitung,
Fig. 3 eine Vorrichtung zum Anheben der Enden der Sammelleitung nach Fig. 2,
Fig. 4 das untere Ende eines Rohres und einen festen Anschlag, auf den das Rohrende
auftrifft, wobei in der Darstellung a das Rohr in seiner angehobenen Ausgangsstellung
sich befindet, während in der Darstellung b das untere Rohrende auf dem festen Anschlag
aufsitzt,
Fig. 5 das Durchführen einer Ableitung der Sammel-oder Verteilerkästen durch die Wand
oder Decke des Wärmetauschers,
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung zum Anheben der Rohre,
Fig. 7 eine teilweise Seitenansicht der Ausführungsform nach Fig. 6
Fig. 8 den oberen Abschnitt eines Wärmetauschers mit einem oberen Sammelrohr, mit
daran hängenden Tauscherrohren und als Alternative den beiden Hubvorrichtungen und Auffangvorrichtungen
an den Sammelrohrenden,
Fig. 9 in gegenüber Fig. 8 vergrößertem Maßstab die und 10 Hub- und die Auffangvorrichtung
an den Enden der Sammelrohre,
Fig. 11 die Auffangvorrichtung für die Enden der Sammelrohre und die Verbindungsmittel
zwischen diesen Enden und dem Zylinderkolben der Hubvorrichtung in vergrößertem Maßstab
gegenüber der Fig. 10,
Fig. 12 eine Vorrichtung zum zusätzlichen seitlichen und 13 Ausschwingen einer Rohrreihe.
[0010] Fig. 1 veranschaulicht einen einer
Müllverbrennungsanlage nachgeschalteten Abhitzekessel, wie er aus der DE-PS 23 41 444
bekannt ist. Dieser Abhitzekessel weist eine Bodenwand 1 sowie die beiden Vorder-
und Rückwände 2, 3 sowie die Decke 4 und die Seitenwände 5 auf. In dem Innenraum 6
des Kessels sind Rohre 7, 8 hängend angeordnet, die in vorliegendem Fall als Flossenrohre
ausgebildet sind, wobei die Längsränder der Flossenrohre miteinander derart verbunden
sind, daß benachbarte Rohre 7, 8 jeweils eine Flossenrohrwand bilden. Die Rohre 8
sind in Längsrichtung gegenüber den Rohren 7 nach unten versetzt, so daß sich am oberen
Ende der Rohre 8 und deren Flossen und am unteren Ende der Rohre 7 und deren Flossen
jeweils ein Zwischenraum 7a, 8a ergibt. Dieser kann durch geeignete Wände 9, 10 oder
anderweitig begrenzt sein. Die Rauchgase strömen daher in Richtung der Pfeile A und
nehmen einen mäanderförmigen Verlauf, wobei die Rauchgase durch die zwischen den Flossenrohrwänden
gebildeten Gassen 11 strömen. Das Rauchgas verläßt bei 12 den Kessel.
[0011] Statt der Flossenrohre können auch andersartige Rohre mit abweichender Anordnung
und unterschiedlicher Strömung der anhaftende Partikel mitsichführenden Gase vorgesehen
werden, so z.B. solche, die als Einzelrohre hängend in dem Innenraum 6 des Kessels
angeordnet sind. Wesentlich ist, daß die in Betracht stehenden Rohre 7, 8 ungeachtet
untenstehend noch näher zu beschreibender Verteiler- und Sammelleitungen in Richtung
der Doppelpfeile S in ihrer gesamten Länge frei beweglich sind, um den Zweck der Erfindung
zu erreichen. (Ein beweglicher Abschnitt der Rohre infolge Wärmedehnung mit Kompensationsmittel
ist hier nicht gemeint.)
[0012] Bei dem dargestellten Beispiel münden die Rohre 7 in eine untere Verteilerleitung
13, die über eine nicht dargestellte Falleitung mit einer Kesseltrommel verbunden
ist, und in eine obere Sammelleitung 14, die über eine Steigleitung gleichfalls mit
dem Kessel in Verbindung steht. Die Rohre 8 sind in gleicher Weise mit einer unteren
Verteilerleitung 15 und einer oberen Sammelleitung 16 verbunden und stehen über eine
Falleitung und eine Steigleitung mit der Kesseltrommel in Verbindung.
[0013] Die oberen zueinander parallelen, waagerechten Sammelleitungen 14, 16 bilden mit
den an ihnen hängenden Rohren 7, 8 und den unteren, ebenfalls parallelen, waagerechten
Verteilerleitungen 13, 15 eine Einheit, die in Rohrlängsrichtung (vgl. Pfeil S in
Fig. 1) längsbeweglich ist.
[0014] In dargestelltem Beispiel liegen die beiden Enden 14a, 16a jeder Sammelleitung 14,
16 auf einer mit der allgemeinen Bezugsziffer 17 versehenen Hub- und Auflagevorrichtung
auf (Fig. 3). Hierzu besitzen die genannten Leitungsenden 14a, 16a einen Ansatz 18
an ihrem unteren Abschnitt, der sich zwischen der Stirnwand 14b, 16b der Leitung 14,
16 und dem ersten, dieser Wand benachbarten Rohr 7b, 8b erstreckt. Dieser Ansatz 18
hat vorzugsweise eine leicht konkav gewölbte Unterseite 18a (Fig. 2 und 3). An ihr
liegt der entsprechend gewölbte Abschnitt 19a des Umfangs 19 einer Kurvenscheibe 20
an, die mit ihrem Antrieb die
Hubvorrichung der beiden Leitungsenden 14a, 16a jeder Sammelleitung darstellt. Die
Kurvenscheibe 20 ist durch eine Welle 21 vorzugsweise von außerhalb des Wärmetauschers
betätigbar. Der Umfang 19 der Kurvenscheibe bildet einen Absatz oder eine Schulter
22. Beim Drehen der Kurvenscheibe 20 in Richtung des Pfeiles K in Fig. 3 werden die
Sammelleitungen 14, 16 angehoben, und zwar bis zu dem Augenblick, da die Kante 23
des Absatzes oder der Schulter 22-ari der Schulter 24 des Abschnittes 19a der Kurvenscheibe
20 mit dem größten Radius abgleitet. Dieses Abgleiten bewirkt ein abruptes Abfallen
der Sammelleitung 14, 16, da die Hub- und Auflagevorrichtung 15 an beiden Enden der
Leitungen 14, 16 synchron betätigt wird. Die Dicke des Ansatzes 18 ist größer gewählt
als die des Absatzes oder der Schulter 22, so daß er Ansatz 18 auf dem Umfang 19 der
Kurvenscheibe 20 unmittelbar neben oder in Nähe des Ansatzes oder der Schulter 22
aufliegt.
[0015] Die Drehbewegung der Kurvenscheibe 20 kann beliebig oft wiederholt werden; die Rohre
7, 8 werden in angehobener Stellung dadurch gehalten, daß die Kurvenscheibe in einer
Stellung nach Fig. 2 oder kurz davor angehalten wird.
[0016] Vorzugsweise werden alle Kurvenscheiben einer Seite des Austauschers durch ein gemeinsames
Gestänge gleichzeitig mit den Kurvenscheiben an den anderen Leitungsenden bewegt.
[0017] Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 ist für die Leitungen 14, 16 einer Seite des
Austauschers eine Traverse 27 vorgesehen. Diese kann an ihren Enden 27a, 27b durch
je eine Kurvenscheibe nach Art der Kurvenscheibe 20 waagerecht liegend angehoben werden.
Jeder dieser Kurvenscheiben ist ein Ansatz 20, 31 auf Höhe der Kurvenscheiben zugeordnet,
so daß auch hier das Anheben der Traversen und damit der Rohre 7, 8 entsprechend erfolgen
kann. Die Sammelleitungen 14, 16 sind auf den Traversen festgelegt.
[0018] Die Verbindung der Sammelleitungen 14, 16 mit der nicht dargestellten
Kesseltrommel kann, wie Fig. 5 wiedergibt, durch Kompensationsrohrleitungen 32, 33
geschehen, die ihrerseits durch die Wandung bzw. die Decke 34, 35 des Kessels bzw.
des Wärmetauschers hindurchgeführt sind. Entweder haben die Leitungen 32, 33 an beiden
Enden der Leitungen 14, 16 entsprechenden Querschnitt oder sind zu mehreren angeordnet.
[0019] Zwischen den Seitenwänden 5 des Kessels oder Wärmetauschers erstrecken sich auf Höhe
der jeweils unteren Enden der Rohre 7, 8 und damit kurz oberhalb der Verteilerleitungen
13, 15 Traversen 40, 41, die in geeigneter Weise gegeneinander versteift sein können.
Die Rohre 7, 8 besitzen oberhalb dieser Traversen in deren unmittelbarer Nähe Ansätze
42, 43. Sind die Rohre .7, 8 angehoben, so ergibt sich ein Abstand a zwischen den
Ansätzen 42, 43 und den Traversen 40, 41, der kleiner ist als die Höhe des Absatzes
oder der Schulter 22 am Umfang 19 der Kurvenscheibe 20. Fällt die Schulter 22 des
Ansatzes 18 an dem Ansatz oder der Schulter 22 der Kurvenscheibe 20 ab, so treffen
die Ansätze 42, 43 auf die Traversen 40, 41 auf. - Bei dieser Ausführungsform liegt
der Ansatz 18 bzw. liegen die Ansätze 30, 31 nach Fig. 6 und 7 nicht in Nähe des Ansatzes
oder der Schulter 22 (Fig. 3) bzw. 28a, 29a (
Fig. 7), sondern etwa bei 45 am Umfang 19 bzw. 28b, 29b der Kurvenscheibe an, d.h.
an Stellen mit größerem Radius, so daß die Rohre 7, 8 nach dem Abgleiten des Absatzes
oder der Schulter 22, 28a, 29a von dem Ansatz 18, 30, 31 wieder so weit angehoben
werden, daß die Rohre 7, 8 hängen und mit dem oberen Ende auf dem Umfang der Kurvenscheibe
gehalten werden.
[0020] Statt der Traversen 40, 41 und der Ansätze 42, 43 kann auch unterhalb der Verteilerleitungen
13, 15 ein Anschlag vorgesehen werden, was dann vorzuziehen ist, wenn in Abweichung
von der dargestellten Anordnung der Rohre und der mäanderförmigen Führung der Gase
hängende Rohre oder Rohrreihen und -wände Anwendung finden.
[0021] In Fig. 1 ist in gestrichelter Linie angedeutet, daß statt der Wand 10 und der Bodenwand
1 Trichter 50 vorgesehen sein können, wobei jeweils ein Trichter zwei benachbarten
Gassen 11 zugeordnet ist; jede andere Ausbildung und Anordnung der Trichter kann gewählt
werden.
[0022] Eine Kurvenscheibe wie die Scheibe 20 oder die Scheibe 28 arbeitet nach dem Prinzip
eines Keils, der an einer endlosen umlaufenden Kette angeordnet ist. Es ist daher
möglich, statt der einzelnen Kurvenscheiben oder den für eine Rohrreihe gemeinsamen
Kurvenscheiben eine endlos umlaufende Kette zu wählen, die im Abstand der Rohre oder
im Abstand der Enden der Traverse 27 nach Fig. 6 und 7 je einen Keil trägt, dessen
schräge Keilfläche nach oben gegen die Rohre oder gegen die Traverse gerichtet ist.
Beim Umlaufen der Kette heben die Keile am Kettenobertrum die Rohre an, um am Kettenuntertrum
wieder in ihre Funktionsstellung zu gelangen. Bei dieser Ausführung sind zusätzliche
Stützelemente für die Rohre oder die Traversen vorgesehen, auf denen diese Teile so
lange aufliegen, bis die Keile ein erneutes Anheben der Rohre bzw. der Traversen veranlassen.
Die Ansätze an den Rohren 14a, 16a bzw. an den Enden 27a, 28a der Traversen können
hierbei ebenfalls korrespondierende Keilform haben, wie statt der Kette jedes andere
geeignete Zugmittel Anwendung finden kann, an dem die vorzugsweise in Profilschienen
geführten Keile angebracht sind.
[0023] In der Ausführungsform nach den Fig. 8, 12 und 13 sind die beiden Seitenwände 5a,
5b des Abhitzekessels mit nebeneinanderliegenden Flossenrohren 51 ausgekleidet, die
eine geschlossene Wand bilden. Diese Flossenrohre sowie die Seitenwände 5a, 5b werden
von den Sammelrohren 14, 16 durchsetzt, wozu diese durch einen Rohrstutzen 52 hindurchgeführt
sind. Die aus den Seitenwänden 5a, 5b herausragenden Enden 14a, 16a der Sammelrohre
tragen eine Muffe 53, die eine aufwärts gerichtete Tragrippe 54 besitzt. Diese ist
über einen Bolzen 55 mit einer Gabel 56 schwenkbar verbunden, die ihrerseits mit der
Kolbenstange 57 eines hängenden pneumatischen Zylinderkolbenaggregats 58 verbunden
ist, das mit Hilfe geeigneter Mittel 59 z.B. an einer Traverse 60 od. dgl. hängt.
Die beiden Zylinderkolbenaggregate 58 zu jeder Seite des Abhitzekessels, d.h. außerhalb
der Seitenwände 5a, 5b des Kessels, sind über eine gemeinschaftliche Leitung 61 miteinander
verbunden, die zu einem Ventil 62 führt, dessen Zu- und Ableitung die Bezugsziffern
63, 64 tragen. Dieses Ventil 62 bestimmt die Druckverhältnisse in dem Zylinderkolbenaggregat
58 zum Anheben oder Absenken der Sammelrohre 14, 16 und der daran hängenden Rohre
7, 8 und wird hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch über Leitungen 65, 66 gesteuert.
Auf diese Weise kann das Sammelrohr 14, 16 jeder Rohrreihe aus den Rohren 7, 8 gleichmäßig
angehoben und ebenso gleichmäßig abgesenkt werden.
[0024] Auf Höhe der Muffe 53 ist unterhalb derselben die mit der allgemeinen Bezugsziffer
67 versehene Auffangvorrichtung für die Muffe 53 und damit die Rohrenden 14a, 16a
gelegen. Diese ist an einer geeigneten Traverse 68 angebracht und weist mehrere Lagen
übereinander angeordneter metallischer oder andersartiger Platten 69 auf. Diese nehmen
ein Joch 70 auf, das aus einem mittleren Abschnitt 71 und zwei Backen 72, 73 gebildet
ist. Die Backen an den Schenkeln 74, 75 des Joches haben an ihrer gegeneinander geneigten
konkaven Oberseite eine Krümmung, die der Krümmung des Umfanges der Muffe 53 entspricht.
Die beiden Backen sind höhenmäßig gegenüber den Platten 69 bzw. der Traverse 68 höhenversetzt.
So besitzt die Backe 73 eine mittlere Höhe a gegenüber der Traverse 68, während die
Backe 72 eine mittlere Höhe b aufweist, die erkennbar größer ist als die Höhe a. Trifft
die Muffe 53 beim Absenken der Sammelrohre 14, 16 auf das Joch 70, so wird der Rohrreihe
mit den Sammelrohren 14, 16 zusätzlich zu dem Aufprall auf dem Joch 70 eine schlagartige
seitliche Bewegung in Richtung des Pfeiles F in Fig. 11 vermittelt. Hierzu dient die
schwenkbare Aufhängung der Rippe 54 an dem Zylinderkolbenaggregat 58, das zusätzlich
noch über ein Gelenk 58a schwenkbar gelagert sein kann. Wird die Sammelleitung 14,
16 durch die Zylinderkolbenaggregate 58 in ihre obere Lage angehoben, so schwenkt
die Rohrreihe mit den Rohren 7, 8 in die in Fig. 11 wiedergegebene Ausgangslage zurück,
in der die Muffe 53 symmetrisch über dem Joch 70 steht.
[0025] Die Sammelleitungen 14, 16 mit den daran hängenden Rohren 7, 8 unterliegen der Einwirkung
der Schwerkraft beim Drucklosmachen der Zylinderkolbenaggregate, so daß ein schlagartiges
Absenken der Teile bewirkt wird. Soll dieses Absenken zusätzlich beschleunigt werden,
so werden die Zylinderkolbenaggregate 58 über die Leitungen 83 bei druckloser Gegenleitung
61 beaufschlagt.
[0026] Damit nicht nur der obere Abschnitt der Rohrreihen aus den Rohren 7, 8 und die oberen
Sammelleitungen 14, 16 einen schlagartigen seitlichen Versatz beim Absenken der Rohrreihen
erhalten, wenn die
[0027] Zylinderkolbenaggregate 58 entlastet werden, kann über die Länge der Rohrreihen aus
den Rohren 7, 8 eine oder mehrere Vorrichtungen vorgesehen werden, wie sie in Fig.
12 und 13 dargestellt ist bzw. sind. Hierzu weisen die Flossen 76 der Rohre 51 (vgl.
auch Fig. 8), die die Wand 5a auskleiden, eine über die Länge der Rohre 7, 8 durchgehende
Rippe oder Flosse 77 auf. (In
Fig. 2 ist nur eine Rippe oder Flosse 77 für eine Rohrreihe dargestellt. Jeder Rohrreihe
ist eine solche Rippe oder Flosse zugeordnet.) Gegenüber dieser Rippe oder Flosse
trägt das der Rohrwand 5a benachbarte Rohr 7, 8 ebenfalls eine über die Länge dieses
Rohres durchgehende Rippe oder eine Flosse 78. Die Rippe oder Flosse 77 umfaßt mit
ihren Rändern 77a, 77b den Rand 78a der Rippe oder Flosse 78, wobei diese Ränder gleitend
aneinanderliegen. Die Rippe oder Flosse 78 trägt an ihrem Rand 78a in gleichmäßigen
Längsabständen nockenförmige Vorsprünge 79, die die Keilflächen 80 besitzen. Der Rand
77c der Rippe oder
Flosse 77 trägt in gleichem Abstand wie die Vorsprünge 79 Ansätze 81 mit Keilflächen
82, an denen die schrägen Keilflächen 80 des nockenförmigen Vorsprungs 79 abgleiten,
wenn die Rohrreihe aus den Rohren 7, 8 mit der Sammelleitung 14, 16 in Richtung des
Pfeiles K (Fig. 12) gehoben oder abgesenkt wird. Durch die Vorsprünge 79 und die Ansätze
81 werden die Rohre 7, 8 schlagartig parallel zu sich selbst in Richtung der Pfeile
L seitlich versetzt.
[0028] Die der Rohrwand 5a gegenüberliegende Rohrwand 5b (vgl. Fig. 8) ist dem dieser Wand
benachbarten Rohr 7, 8 entsprechend ausgebildet.
1. Verfahren zum Reinigen der Innen- oder Außenwand stehender oder hängender Rohre
von Wärmetauschern, insbesondere der Rohre nach
Müllverbrennungseinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre in Längsrichtung
eine kinetische Energie erhalten und danach abrupt angehalten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kinetische Energie durch Schwerkraft erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das obere Ende der Rohre mittel- oder unmittelbar angehoben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das untere Ende der Rohre auf einem ortsfesten Anschlag im Gehäuse des Tauschers
bzw. der Einrichtung auftrifft.
5. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, bei der
die senkrechten oder annähernd senkrechten Rohre in Rohrreihen oder Rohrgittern angeordnet
sind und die Rohre der Rohrreihen in untere Verteiler und obere Sammler münden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die oberen Sammelrohre (14, 16) an ihren Enden (14a, 16a) auf je einer vertikalen
Kurvenscheibe (20) aufliegen, die gemeinsam drehbar sind und auf gleicher Höhe einen
radialen Absatz oder Schulter (22) aufweist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Ende der horizontalen Verteiler- und Sammelrohre (13 - 16) über
ein kompensierendes Abschlußrohr (32, 33) mit der Kesseltrommel des Austauschers bzw.
der Einrichtung verbunden ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
das das kompensierende Anschlußrohr (32, 33) unmittelbar an dem Ende des Verteiler-
oder Sammelrohres und innerhalb des Gehäuses des Austauschers bzw. der Einrichtung
angeordnet ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 5 und einem der Ansprüche 6 oder 7, mit mehreren parallelen
Rohrreihen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf gleicher Höhe gelegenen oberen Enden (14a, 16a) der Sammelrohre (14, 16)
der Rohrreihen (7, 8) auf gemeinsamen Traversen (27) angeordnet sind, deren Enden
ihrerseits abrupt heb- und absenkbar sind.
9. Einrichtung nach Anspruch 5 und einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Enden (14a, 16a) der oberen Sammelrohre (14, 16) mit einem am Umfang (19)
der Kurvenscheibe (20) aufliegenden Ansatz (18) versehen sind.
10. Einrichtung nach Anspruch 5 und einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der untere Bereich der Rohre (7, 8) mit einem auswärts gerichteten Ansatz (42,
43) versehen ist, der untere Abschnitt des Einrichtungsgehäuses eine waagerechte Traverse
(40, 41) aufweist und der Abstand des Ansatzes (42, 43) von der Traverse kleiner als
der Absatz oder die Schulter (22) der Kurvenscheibe (20) ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 5 und einem der Ansprüche 5 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb der unteren Verteilerleitungen (13, 15) ein stationärer Anschlag angeordnet
ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 5 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß statt der Kurvenscheibe (20, 28) eine mit Keilen besetzte Endloskette vorgesehen
ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf gleicher Höhe gelegenen Umlenkräder der Ketten an den Tauscherseitenwänden
auf einer gemeinsamen Antriebswelle angeordnet sind.
14. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die oberen Sammelrohre (14, 16) an ihrem Ende (14a, 16a) durch steuerungsmäßig
miteinander verbundene Pneumatik- oder Hydraulik-Zylinderkolbenaggregate (24) angehoben
oder angehoben und beim Absenken durch Schwerkraft beschleunigt werden.
15. Einrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die horizontalen Sammelrohre (14, 16) an ihren aus dem Wärmetauscher ragenden
Enden (14a, 16a) mit einer Muffe (53) versehen sind, an der die Verbindungsmittel
(54 - 56) zwischen der Zylinderkolbenstange (57) der Aggregate (58) und dem Rohrende (14a, 16a) der Sammelrohre
(14, 16) angreifen.
16. Einrichtung nach den Ansprüchen 14 und 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb der Rohrenden (14a, 16a) bzw. der Rohrmuffen (53) der Sammelrohre (14,
16) ein feststehendes, ein Auflager bildendes Joch (70) angeordnet ist.
17. Einrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Joch (70) eine dem Rohrende (14a, 16a) oder der Rohrmuffe (53) der Sammelrohre
(14, 16) entsprechende gewölbte Schale bildet.
18. Einrichtung nach den Ansprüchen 13 und 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schale des Joches (70) aus zwei symmetrisch zur senkrechten Jochmittelebene
angeordneten, konkav geformten Backen (72, 73) besteht.
19. Einrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die eine der beiden Backen (72, 73) höhenmäßig gegenüber der anderen Backe versetzt
ist.
20. Einrichtung nach Anspruch 14 und einem der Ansprüche 15 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsmittel (54 - 56) zwischen der Hydraulikkolbenstange (57) und dem
Rohrende (14a, 16a) oder der Rohrmuffe (53) der Sammelrohre (14, 16) einen parallel
zur Achsrichtung des Joches gelegenen Schwenkbolzen (55) aufweisen.
21. Einrichtung nach Anspruch 14 und einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 20,
wobei die benachbarten Rohre (7, 8) der zueinander parallelen Rohrreihen durch Stege
oder Flossen miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das eine der beiden äußeren Rohre einer Rohrreihe mit einer die Rohrreihe in deren
Ebene seitlich verstellenden Einrichtung (77 - 82) versehen ist.
22. Einrichtung nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstellmittel aus mindestens einer senkrecht an dem einen der beiden äußeren
Rohre der Rohrreihe und an der benachbarten Wand (5a) des Wärmetauschers angeordneten
Schrägfläche (80) und an dieser senkrecht abgleitenden Gegenfläche (Ansatz 81) bestehen
23. Einrichtung nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
das beide äußeren Rohre (7, 8) der Rohrreihen und die benachbarte Austauscherwand
(5a) des Wärmetauschers mit aneinandergleitenden Längsflossen (77, 78) versehen sind
und die Längsflosse (77) der Austauscherwand Schrägflächen (82) aufweist und das benachbarte
Rohr (7, 8) der Rohrreihe einen in der Ebene dieser Längsflosse angebrachten, auf
den Schrägflächen (82) abgleitenden Ansatz (79) trägt.