(19)
(11) EP 0 251 323 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.01.1988  Patentblatt  1988/01

(21) Anmeldenummer: 87109548.5

(22) Anmeldetag:  02.07.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06B 9/82, E06B 9/68, B66D 5/00, F16H 1/16, B66D 5/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 03.07.1986 DE 3622436
03.11.1986 DE 3637399

(60) Teilanmeldung:
91100356.4

(71) Anmelder: HÖRMANN KG BIELEFELD
D-33607 Bielefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Hörmann, Stephan, Dipl.-Phys.
    D-4830 Gütersloh (DE)

(74) Vertreter: Flügel, Otto, Dipl.-Ing. et al
Lesser & Flügel, Postfach 81 05 06
D-81905 München
D-81905 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Absturzsicherung für ein Rolltor


    (57) Die Absturzsicherung dient für ein Rolltor 6 oder dergleichen zum Angriff an einer motorisch angetriebenen Wickelwelle 5. Hierbei ist eine dynamisch selbsthemmende, von einem Stellmotor 17 angetriebene Schnecke 8 mit kämmendem Schneckenrad 7 vorgesehen, welches auf der Achse 9 der Wickelwelle 5 für das Rolltor 6 drehfest festgelegt ist. Die Schnecke 8 ist in zumindest einer Richtung 14 längs ihrer Achse 9 bis zu einem Anschlag 15 verschiebbar und wird von einem Stellmotor 17 über eine Steuerung 18 so gesteuert angetrieben, daß sie mit in dem Maß, in welchem sie von dem Schneckenrad in Richtung der Achse 9 verschoben würde, selbst zurückgedreht wird. Bei Absturz des Rolltors wird die Schnecke 8 jedoch von dem Schneckenrad 7 auf den Anschlag 15 geschoben, bei dessen Erreichen das Schneckenrad 8 infolge der dynamischen Selbsthemmung mit der Schnecke 8 angehalten wird, wodurch der Absturz des Rolltores 6 beendet wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Absturzsicherung gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.

    [0002] Absturzsicherungen sind in einer Vielzahl von Ausführungsformen bekannt.

    [0003] Von Nachteil bei allen dieser bekannten Absturzsicherungen ist die Tatsache, daß sie nur unbefriedigend arbeiten, weil sie erst ansprechen, wenn das Rolltor schon ein Stück gefallen ist, wodurch große Bremskräfte erforderlich werden.

    [0004] Der Erfindung liegt unter Beseitigung der vorstehend geschilderten Nachteile die Aufgabe zugrunde, eine Absturzsicherung zur Verfügung zu stellen, die schnell anspricht und sicher bremst woie einfach ausgebildet ist und auch bei schon vorhandenen Rolltoren nachträglich angebracht werden kann.

    [0005] Diese Aufgabe wird bei einer Absturzsicherung gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs erfindungsgemäß durch dessen kennzeichnende Merkmale in überraschend einfacher Weise gelöst.

    [0006] Im Prinzip wird also nach Lehre der Erfindung ein Schnekkenrad auf der Wickelwelle des Rolltors angebracht, welche - dynamisch selbsthemmend - mit einer Schnecke kämmt. Diese wird von einem Stellmotor über eine Steuerung so angetrieben, daß die Drehung des Schneckenrades die Schnecke bzw. deren Achse nicht bzw. in einer Richtung nur bis zu dem Anschlag verschiebt und dort hält. Hierbei wird aber eine Nenndrehzahl des Stellmotors unterstellt, die nur etwas größer ist, um im Normalbetrieb die Relativlage der Schnecke bzw. deren Achse am Anschlag gerade einzuhalten. Unter der Voraussetzung, daß der Stellmotor eine etwas größere maximale Drehzahl als die Nenndrehzahl aufweist, wird sich beim Absturz des Tores das Schneckenrad schneller drehen. Infolgedessen wird die Schnecke bzw. deren Achse in Richtung fest auf den Anschlag gedrückt und dort vorzugsweise unter Einschaltung eines Dämpfungsgliedes abgebremst in dieser Lage gehalten. Aufgrund der Selbsthemmung zwischen Schnecke und Schneckenrad wird auch dieses und damit das abstürzende Tor angehalten. Bei Einsatz einer Steuerung wird sich das Schneckenrad schneller drehen als die Steuerung und der Stellmotor mit beschränkter Maximaldrehzahl die Schnecke zurückbewegen können, um die gleiche Relativlage einzuhalten.

    [0007] Insgesamt ergibt sich also eine schnell ansprechende und äußerst sicher bremsende Absturzsicherung für Roll- oder dergleichen Tore. Ferner ist die Absturzsicherung einfach aufgebaut und kann bei schon vorhandenen Rolltoren oder dergleichen nachgerüstet werden.

    [0008] Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0009] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert, die eine schematische Darstellung der Erfindung zeigt.

    [0010] In der Zeichnung ist die Wickelwelle 5, im Schnitt quer zu deren Achse dargestellt. Auf der Wickelwelle 5 mit dem schematisch dargestellten, teilweise abgerollten Rolltor 6 ist ein insgesamt mit 7 bezeichnetes Schneckenrad drehfest angebracht. Dieses Schneckenrad 7 kämmt mit einer Schnecke 8, wobei zwischen diesen Teilen eine dynamische Selbsthemmung vorhanden ist. Die Achse 9 der Schnecke 8 ist mittels zweier Lager 10, 11, beispielsweise üblicher Gleitlager, im übrigen gegen Kippen oder andere Bewegungen als Verschiebungen längs der Achse 9 in vorrichtungs- und/ oder torfesten Aufnahmeteilen 12, 13 geführt.

    [0011] Die Achse 9 der Schnecke 8 ist gemäß Richtungspfeil 14 auf einen gehäusefesten Anschlag 15 zu beweglich. Ferner kann zu Zwecken der Dämpfung noch am Anschlag 15 oder, wie gezeigt, am freien Ende der Achse 9 der Schnecke 8 ein Dämpfungskörper 16, beispielsweise Schaumaluminium angebracht sein.

    [0012] Die Schnecke 8 wird von einem Stellmotor 17 und über eine insgesamt mit 18 bezeichnete Steuerung gesteuert angetrieben. Zu diesem Zweck weist beim wiedergegebenen Ausführungsbeispiel die Achse 9 der Schnecke 8 einen Bund 19 auf, im Bereich dessen beiden Enden zwei Ein-Aus-Schalter 20, 21 angeordnet sind, die an die Steuerung 18 angeschlossen sind. Diese steuert ihrerseits über die Ausgangsleitung 22 den Stellmotor 17 so an, daß - im Normalbetrieb des Rolltors - die Achse 9 der Schnecke 8 den Anschlag 15 nicht erreicht. Erst im Absturzfalle, wenn die begrenzte Maximaldrehzahl des Stellmotors 17 nicht ausreicht, eine Regelung durchzuführen, kommt die Achse 9 an dem Anschlag 15 zur Anlage, wodurch das abstürzende Tor gebremst und in dieser abgebremsten Lage gehalten wird.


    Ansprüche

    1. Absturzsicherung für ein Rolltor oder dergleichen zum Angriff an einer motorisch angetriebenen Wickelwelle (5) für das Rolltor (6), dadurch gekennzeichnet, daß eine dynamisch selbsthemmende, von einem Stellmotor (17) angetriebene Schnecke (8) mit kämmendem Schneckenrad (7) vorgesehen ist, daß das Schnekkenrad (7) auf der Achse (9) der Wickelwelle (5) für das Rolltor (6) drehfest gestgelegt ist, daß die Schnecke (8) in zumindest einer Richtung (14) längs ihrer Achse (9) bis zu einem Anschlag (15) verschiebbar ist, daß die Schnekke (8) von einem Stellmotor (17) angetrieben wird, dessen Nenndrehzahl so bemessen ist, daß die Schnecke (8) in Richtung der Achse (9) auf den Anschlag geschoben und dort im Betrieb gehalten wird, und daß bei Absturz des Rolltores die Schnecke (8) von dem Schneckenrad (7) infolge der zwischen den beiden Teilen vorhandenen dynamischen Selbsthemmung fest auf den Anschlag (15) gedrückt wird, wobei die Schnecke (8) und damit das Schneckenrad (7) angehalten werden, wodurch der Absturz des Rolltores (6) beendet wird.
     
    2. Absturzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnecke (8) von einem Stellmotor.(17) über eine Steuerung (18) so gesteuert angetrieben ist, daß sie mit in dem Maß, in welchem sie von dem Schneckenrad in Richtung der Achse (9) verschoben würde, selbst zurückgedreht wird und daß bei Absturz des Rolltpres die Schnecke (8) von dem Schneckenrad (7) auf den Anschlag (15) fest angedrückt wird.
     
    3. Absturzsicherung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (15) eine Dämpfung (16) aufweist.
     
    4. Absturzsicherung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag aus Schaumaluminium besteht.
     
    5. Absturzsicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung (18) zwei Schalter (20, 21) aufweist, die infolge der Verschiebung der Achse (9) der Schnecke (8) ansteuerbar sind.
     
    6. Absturzsicherung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (9) der Schnecke (8) einen Bund (19) aufweist, im Bereich dessen beider Seiten die Schalter (20, 21) angeordnet sind.
     
    7. Absturzsicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fühlorgan zum Feststellen, ob ein Absturz stattgefunden hat, wenn die Achse (9) der Schnecke (8) fest am Anschlag (15) anliegt, vorgesehen ist.
     
    8. Absturzsicherung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei Feststellen eines Absturzes der Motor für die Wickelwelle und der Stellmotor (17) stillgesetzt wird.
     
    9. Absturzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellmotor eine so bemessene Höchstdrehzahl aufweist, daß-die Abtriebsdrehzahl des freilaufenden Schneckengetriebes (Schnecke und Schneckenrad) um einen bestimmten Faktor größer ist als die Betriebsdrehzahl der Wickelwelle (5).
     
    10. Absturzsicherung nach Anspruch 1 oder 9, dadurch gekennzeichnet , daß der Faktor zwischen 1 und 2 vorzugsweise bei 1,2 liegt.
     
    11. Absturzsicherung nach Anspruch 1 oder 9, dadurch gekennzeichnet , daß der Stellmotor eine Höchstdrehzahl aufweist.
     
    12. Absturzsicherung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellmotor eine Höchstdrehzahl hat, die das 2fache der Nenndrehzahl beträgt.
     




    Zeichnung