[0001] Die Erfindung betritt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erstellen einer Webnaht
zur Verbindung zweier offener Gewebeenden, insbesondere zum Zwecke der Herstellung
eines endlosen Gewebebandes, z. B. für die Papierindustrie. Es ist ein solches Verfahren
bekannt, bei dem die Gewebeenden teilweise ausgefranst werden, ein vom Gesamtgewebe
teilweise getrennter und mit diesem lediglich über die ursprünglichen Kettfäden, nunmehrige
Schußfäden, verbundener Webstreifen gebildet wird, in dem die nunmehrigen Schußfäden
durch Hilfskettfäden eingebunden sind und dadurch die durch den Webprozeß vorgegebene
Ordnung der nunmehrigen Schußfäden beibehalten ist, aus den herausgenommenen Schußfäden
der Gewebeenden ein Nathwebfach gebildet wird, in das die freigelegten ursprünglichen
Kettfäden der Gewebeenden als nunmehrige Schußfäden eingebracht werden und die nunmehrigen
Schußfäden an die Webnaht beigeschoben und durch Bildung eines neuen Nahtwebfaches
eingebunden werden.
[0002] Bisher hat man die Erstellung solcher Webnähte weitgehend in Handarbeit ausgeführt,
indem man über die gesamte Breite des Gewebebandes und in einer Länge von rd. 100
bis 200 mm die Schussfäden ausfranst und die Schussfäden des einen Gewebebandendes
als Kettfäden in das andere Gewebebandende hineinwebt.
[0003] Da der Abstand zwischen den einzelnen Kettfäden meist sehr gering ist - manchmal
weniger als 0,1 mm - ist das Einweben von Hand mühsam und langwierig. Insbesondere
ist es für den Nahtweber sehr schwierig, den jeweils nächst anstehenen Faden sicher
zu ergreifen. Faden für Faden muss er sich überzeugen, dass er tatsächlich den jeweils
richtigen Faden herausgeholt hat. Falls er beispielsweise den übernächsten Faden gegriffen
und neu eingewoben hat, entsteht ein sogenannter Kreuzschlag, der das Gesamtgewebe
wertlos macht und in einem umständlichen Reparaturvorgang beseitigt werden muss. In
der Praxis gehen durch Zurückweben und Beseitigung von Kreuzschlägen viele Arbeitsstunden
verloren.
[0004] Der ganze Handarbeitsprozess beim Zusammenweben einer Webnaht an einem 8 m-Gewebeband
aus 0,18 mm Fäden (35 Fäden pro cm) dauert im Schnitt rd. 600 Arbeitsstunden. Dazu
kommt, dass diese Nahtwebarbeit eine sorgfältige Ausbildung erfordert (2 Jahre Anlernzeit)
und nur von Personen hoher Geschicklichkeit und Fingerfertigkeit geleistet werden
kann. Der Nahtwebprozess verlangt von den Nahtwebern eine grosse Konzentration und
belastet ausserdem die Augen und den allgemeinen Gesundheitszustand, der insbesondere
durch die gezwungen schlechte Körperhaltung angegriffen wird. Bei den Nahtwebern gehören
Rückenschmerzen und Bandscheibenschäden zum Arbeitsalltag.
[0005] Der Personenkreis der Nahtweber ist wegen der besonderen Voraussetzungen und der
langen Anlernzeit, die sich in der Praxis oft weit in die tatsächliche Nahtwebarbeit
hinein erstreckt - viele Nahtweber geben erst auf, nachdem sie nach Abschluss ihrer
Anlernzeit monatelang gearbeitet haben - ausgesprochen elitär. Die Entlohnung der
Nahtweber liegt daher wesentlich höher als die Entlohnung der sonst in der Webtechnik
beschäftigten Facharbeiter.
[0006] Aus dieser Darstellung geht klar hervor, dass die Kosten einer Webnaht der beschriebenen
Art ausserordentlich hoch sind. Wegen der hohen Kosten der Webnähte ist der Papierindustrie
eine umfangreiche Lagerhaltung nicht zuzumuten, auch deswegen nicht, weil Bandlänga,
Struktur und Maschenweite oft von Fall zu Fall anders verlangt wird. Andererseits
ist es der Webindustrie nicht immer möglich, kurzfristig neue Gewebebänder zu liefern.
Zu den arbeitsmässig bedingten langen Lieferzeiten kommen die besonders ausbildungsmässigen
und sonstigen personellen Anforderungen an die Nahtweber, die nicht ohne weiteres
durch anderes Personal ersetzbar sind. Ist ein Nahtweber z. B. krank oder im Urlaub,
läuft der Arbeitsvorgang zwangsläufig entsprechend langsamer ab.
[0007] Für die Papierindustrie kommt deswegen zu der reinen Kostenfrage das Problem der
Lieferzeit: wird ein neues Gewebeband kurzfristig benötigt, kann es sein, dass es
kurzfristig eben nicht erhältlich ist. Die Fertigung in der betreffenden Papierfabrik
muss dann entweder umgestellt oder überhaupt solange stillgelegt werden, bis das neue
Gewebeband vorliegt.
[0008] Verständlicherweise hat die Industrie sich vielfach bemüht, eine Mechanisierung des
beschriebenen Nahtwebvorganges zu schaffen, jedoch bisher ohne Erfolg. Lediglich für
die Aufspannung des Gewebes und für die Bildung der Nahtwebfächer sind Vorrichtungen
geschaffen worden, durch welche die Handarbeit erleichtert worden ist, vgl. Haslmeyer
"TextilPraxis", 206/1972. Aber auch diese Vorrichtungen haben die vorhin beschriebenen
Nachteile der Handarbeit auch nicht entfernt beseitigen können. Die oben beispielsweise
aufgeführte Arbeitstundenzahl ist bereits auf den Einsatz der genannten Vorrichtungen
bezogen.
[0009] Die in den Ansprüchen 1 bzw. 8 angegebene Erfindung hat zur Aufgabe, den eingangs
beschriebenen Nahtwebvorgang zu mechanisieren und zu automatisieren, so dass er mühelos
von allen Textilarbeitern ohne besondere Ausbildung durchgeführt werden kann. Für
sämtliche in Frage kommenden Gewebearten sollen zuverlässig Webnähte erstellt werden
können, ohne dass Kreuzschläge und sonstige Webfehler vorkommen.
[0010] Vorzugsweise kann anstelle der Weblade eine besondere Nadelwalze den Schussfaden
im Nahtwebfach beischieben. Die vorgegebene Webordnung der nunmehrigen Schussfäden,
ursprünglich Kettfäden, kann durch ein mittels Kleben, Löten oder Schweissen der jeweils
zu verwebenden Fäden an deren äusseren Rändern miteinander verbunden werden und bleibt
dadurch erhalten. Sie kann ferner durch Einweben von gewebefremden Hilfskettfäden
an den äusseren Rändern der aus dem Gewebe herausstehenden nunmehrigen Schussfäden,
ursprünglich Kettfäden, gewährleistet werden.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt das Aufgreifen und die
Führung des jeweils einzuwebenden Fadens mittels eines Luftstromes.
[0012] Nach jedem Fachwechsel kann eine gegen die Webnaht ausgerichtete Abschneideeinrichtung
in das jeweils offene Nahtwebfach hineinfahren und den jeweiligen Schussfaden bzw.
das jeweilige Fadenpaar einzeln oder gemeinsam abschneiden. Das Anheben der nunmehrigen
Kettfäden, ursprünglich Schussfäden, kann in drei Stufen erfolgen und mithin können
gleichzeitig zwei Fächer entstehen, durch welche je ein Schussfaden hindurchgeführt
wird, jedoch in entgegengesetzter Richtung.
[0013] Jeder Separator kann gewindeähnlich aus einer Reihe von auf eine gemeinsame Separatorwelle
aufgesteckten abwechselnd dünneren und dickeren Scheiben zusammengesetzt sein, indem
die dickeren Scheiben eine Stärke aufweisen, die der Stärke der jeweils zu verwebenden
Fäden entspricht, und der Durchmesserunterschied zwischen den dickeren und den dünneren
Scheiben ausreicht, um zwischen jedem Scheibenpaar die Struktur der zu verwebenden
Fäden aufzunehmen, wobei die entgegen der Webrichtung gesehen erste Scheibe als Einlaufscheibe
und die in gleicher Richtung gesehen letzte Scheibe als Auslaufscheibe dienen und
sowohl die dünneren Scheiben als auch die dickeren Scheiben seitlich angeschnitten
und gewindeartig vorgebogen sind. In einer einfacheren Ausführungsform kann jeder
Separator lediglich je eine einzelne dickere Scheibe aufweisen, welche zwischen einem
mit einem metrischen Gewinde an seiner Oberfläche versehenen Ring, der Einlaufscheibe
und der Auslaufscheibe eingeklemmt ist. Vorzugsweise ist jedoch jeder Separator aus
einem aus aerodynamisch ausgeformten Leitblechen bestehenden Windkanal und einer in
diesen hineinragenden Luftdüse zusammengesetzt, wobei der von der Luftdüse erzeugte
Luftstrom, im Windkanal umgelenkt, als Greifer und Führer des jeweils einzuwebenden
Schussfadens wirkt. Bei schwierigen Gewebestrukturen, z. B. doppellagigen Geweben,
Metallgeweben u.ä., kann der jeweils aus der Webebindung des Webstreifens freigegebene
Schussfaden von einem im Takte des Webvorganges drehenden und mit mindestens einer
Separatornadel ausgerüsteten Nadelseparator aufgegriffen werden, dessen Separatornadel
den Schussfaden aufgreift und von den übrigen Schussfäden separiert.
[0014] In einer besonders günstigen Ausführungsform der Erfindung wird der zur Einwebung
anstehende Schussfaden von einem im Zuge und im Takte des Nahtwebvorganges gesteuerten,
an einem zweischenkligen Schwenkarm ausschwenkbaren und hin und zurück durch das jeweils
gebildete Nahtwebfach verschiebbaren rohrförmigen Steckarm aufgegriffen, in dessen
Rohrinnenraum mindestens ein an seinem freien Ende abgeknickter und am Schwenkarm
befestigter Stahldraht relativ zum Steckarm verschiebbar angeordnet ist und zwischen
dem Knickteil und dem offenen Rohrende des Steckarms den jeweils zur Einwebung anstehenden
Schussfaden einklemmt und nach dem im Takte des Nahtwebvorganges erfolgten Herausziehen
aus dem Nahtwebfach und Schwenkung des Steckarms den Schussfaden loslässt.
[0015] Das Beischieben des einzelnen Schussfadens im Nahtwebfach erfolgt vorzugsweise durch
eine im Gestell drehbar gelagerte und schrittweise, z. B. von einem Schrittmotor angetriebene
Nadelwalze, an deren Drehwelle zwei sich gegenüberliegende: aus einer Vielzahl biegeelastischer
Nadeln bestehende Nadelreihen schraubenlinienförmig derart angeordnet sind, dass die
Schraubenlinie der einen Nadelreihe rechtsgängig und diejenige der zweiten Nadelreihe
linksgängig verlaufen. Das Beischieben kann jedoch auch mittels etwa rechtwinklig
abgebogener, z. B. Z-förmiger Nadeln stattfinden, welche parallel zueinander und längsverschiebbar
auf einem Führungsbett angeordnet sind, mit je einem Ende in eine Kurvennut einer
im Takte des Webvorganges hin und her verschiebbaren Kulisse hineinragen, mit dem
abgebogenen freien Nadelteil in das Nahtwebfach hineingreifen und dort eine der Kurvenform
der Kurvennut entsprechende Beischiebebewegung ausführt.
[0016] Anhand der Figuren wird in der Folge ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt
und erläutert.
Es zeigen:
[0017]
Fig. 1 Gesamtansicht der erfindungsgemässen, aus zwei Maschinenhälften und einer Jacquardmaschine
bestehenden, auf einem gemeinsamen Gestell gelagerten Nahtwebmaschine, in perspektivischer
Sicht,
Fig. 2 die Nahtwebmaschine Fig. 1, schematisch und in einer Draufsicht, jedoch ohne
Jacquardmaschine,
Fig.3 den Schnitt A-A der Fig. 2,
Fig. 4 den Scheibenseparator (Teilansicht) in einer Seitenansicht,
Fig. 5 den Schnitt B-B der Fig. 4,
Fig. 6 die Einlaufscheibe (linkes Bild), die dickere Separatorscheibe (Bild Mitte)
und die dünnere Separatorscheibe (Bild rechts),
Fig. 7 eine Prinzipskizze des Scheibenseparators Fig. 4, die Funktion des Scheibenseparators
in der Gewebeaufspannung zeigend, in perspektivischer Sicht, wobei das Sonderbild
im linken Kreis die Struktur des normalen Gewebes und das Bild in dem rechten Kreis
eine Einbindestelle eines Schussfadenpaares in der Webnaht zeigen (stark vergrössert),
Fig. 8 die Anordnung einer Weblade im Gestell der Nahtwebmaschine, schematisch und
in perspektivischer Sicht,
Fig. 9 einen aus nur drei Separatorscheiben und einem metrischen Gewindegang bestehenden
kürzeren Scheibenseparator mit Hilfshubelementen, schematisch und in perspektivischer
Sicht (die Sonderfiguren in den Kreisen wie bei Fig. 7 beschrieben),
Fig. 10 eine Luftdüse eines Luftstromseparators mit Hilfshubelementen, schematisch
und in perspektivischer Sicht (Sonderfiguren wie bei Fig.7).
Fig. 11 eine schematische Draufsicht der gesamten Nahtwebmaschine mit den beiderseitigen,
den jeweiligen Luftstrom dreidimensional umlenkenden Windkanälen (die Luftdüse Fig.
10 nicht sichtbar); die an beiden Seiten eingezeichneten Gewebeausschnitte deuten
das zu verwebende Gesamtgewebe an, das voll ausgezeichnet die Darstellung der Maschine
unübersichtlich gestalten würde,
Fig. 12 den Schnitt C-C der Fig. 11, die Luftdüse Fig. 10 und die Führungsbleche des
Windkanals Fig. 11 im Zusammenhang zeigend,
Fig. 13 eine Prinzipskizze der Nahtwebstelle mit Nadelsaparator, schematisch und in
perspektivischer Sicht,
Fig. 14 einen Greifarm zum Aufgreifen und Durchbringen des Schussfadens durch das
Nahtwebfach in einer Seitenansicht,
Fig. 15 den Greifarm Fig. 14 in einer Draufsicht,
Fig. 16 den Greifarm Fig. 14 von rückwärts gesehen,
Fig. 17 eine vergrösserte Darstellung des Vorderendes des Greifarmes Fig. 14 mit Stahldrähten
(Greifdrähten) in der Offenstellung,
Fig. 18 den Schwenkarmteil des Greifarms Fig.14, in einer vergrösserten Seitenansicht
und teilweise im Schnitt,
Fig. 19 die beiden abgebogenen und geknickten Stahldrähte des Greifarms, vergrössert,
Fig. 20 das Vorderende des Greifarms mit Kunststoffstopfen, vergrössert und in einem
Längsschnitt,
Fig. 21 eine Nadelwalze zum Beischieben der Schussfäden im Nahtwebfach, vergrössert
und in perspektivischer Sicht,
Fig. 22 die Teilansicht eines Führungsbettes mit einer Z-Nadel und dem zugehörigen
Schrittmotor, das Beischieben eines Schussfadens im Nahtwebfach zeigend, teilweise
im Schnitt,
Fig. 23 die die Bewegung der Z-Nadel steuernde Kurvenkulisse,
Fig. 24 eine Teilansicht des Führungsbettes Fig. 22 in einer Draufsicht und teilweise
im Schnitt,
Fig. 25 die Querbleche und Abstandshülsen des Führungsbettes Fig. 22,
Fig. 26 ein im Führungsbett gelagertes Führungselement für die Kulissenführungsstangen,
in einer Draufsicht,
Fig. 27 die Kurvenkulisse Fig. 23 mit Umlenkrolle, in einer Seitenansicht,
Fig. 28 eine Prinzipskizze zweier über eine Summierrolle zusammenwirkender Jacquardmaschinen
mit einer an der Drehachse der Summierrolle verbundenen und über eine Umlenkrolle
sowie über eine Zugfeder an dem Gestell der Nahtwebmaschine befestigten und das Haupthubelement
aufnehmenden Schnur,
Fig. 29 eine Prinzipskizze einer doppelten Nahtwebfachbildung, schematisch und in
perspektivischer Sicht,
Fig. 30 einen Querschnitt durch eine in der doppelten Nahtwebbildung entstandenen
Webnaht (vergrössert),
Fig. 31 eine Ansicht der Schneide- und Biegeeinrichtung für das Anschneiden und Verbiegen
der Einlaufscheiben, der dünneren Scheiben und der dickeren Scheiben Fig. 6.
[0018] Die auf den Figuren angegebenen Bezugsziffern zeigen an:
M obere Maschinenhälfte
M' untere Maschinenhälfte
G Gestell
1 Trageprismen für das Gestell
2 Führungsschienen für das Gestell
3 Schrittmotor für das Gestell G
4 Textilbahn
5 Jacquardmaschine
6 Weblade
7 Gewebe
8 Kettfäden (ursprünglich Schussfäden)
9 Aufspannvorrichtung
10 Schussfäden (ursprünglich Kettfäden)
11 Nahtwebfächer
12 Schussfaden, zur Einwebung anstehend
13 Webnaht
14 Scheibenseparator
15 Separatorwelle
16 Einlaufscheibe
17,18 Gewindeteil, bestehend aus dünnen Scheiben 17 und dicken Scheiben 18
19 Auslaufscheibe
20 Schneide- und Biegeeinrichtung
21 Führungsstangen am Separator 14
22 Bund der Separatorwelle 15
23 Aufspannring
24 Aufspannmutter
25 Schrittmotoren der Scheibenseparatoren 14
26 Einschnittin den Scheiben 16 bis 18
27 Messerschneide an der Einlaufscheibe 16
28 erste Schussfadenführung
29 zweite Schussfadenführung
30 besonderer Gewindegang an der Auslaufscheibe 19
31 Einfräsung an der Auslaufscheibe 19
32 Greifer
33 Schrittmotoren für die Greifer 32
34 Ausleger an den Führungsstangen 35
35 Führungsstange
36 Schrittmotoren für die Führungsstangen 35
37 Gewebeführung
38 zusätzliche Bindung der Schussfäden 10 "Webstreifen" genannt
39 thermische Schneideeinrichtung am Gestell G
40 Passfeder
41 Verzahnung an den Führungsstangen
42 Zahnräder Schrittmotor-Führungsstange
43 Steckarm am Gestell G
44 Schussfadenklemmeinrichtung am Steckarm 43
45 Verzahnung der Steckarme 43
46 Schrittmotoren der Steckarme 43
47 Schrittmotoren für Weblade
48 Schrittmotoren für Aufwickelrollen 49
49 Aufwickelrollen für abfallenden Webstreifen 38
50 Klemmeinrichtung für Webstreifen 38
51, 52 Zahnverbindung Gestell G - Aufspannvorrichtung 9
53 einfacher Scheibenseparator
54 Ring des Scheibenseparators 53
55 metrisches Gewinde am Ring 54
56 Hilfskettfäden vom Webstreifen 38
57 Hilfs-Hubelemente an der Jacquardmaschine 5 angelenkt
58 Luftdüse zum Separieren und Führen des Schussfadens 10
59 Webstreifenführung
60, 61, Leitbleche (Windkanal) für die Führung
62 des Luftstrahls
63 Hilfsfach, aus Hilfskettfäden 56 gebildet
64 Magnetventil der Luftdüse 58
65 Luftzufuhrleitung für die Luftdüse 58
66 Gewicht
67 Seil
68 Abwickelrolle
69 Umlenkrolle
70 Nadelseparator
71 Stahlnadeln am Nadelseparator 70
72 Sacklochbohrung im Schiebeelement 74
73 durchgehende Gewindebohrung im Schiebeelement 74
74 Schiebeelement
75 Führungsrohr am Schwenkarm 76
76 Schwenkarm
77 Längsnut im Schwenkarm 76
78 Bolzen am Schiebeelement 74
79 Grundplatte verbunden mit Zahnstange 45
80 Mutter
81 Bolzen an Grundplatte 79
82 Zugfeder
83 Bolzen im Schwenkarm 76
84 Bolzen an der Grundplatte 79
85 Anschlagbolzen an der Grundpaltte 79
86 Innengewinde im Führungsrohr 75
87 Druckfeder im Führungsrohr 75
88 Mutter zum Sichern des Gewindestiftes 89
89 Gewindestift im Führungsrohr 75
90, 91 Stahldrähte, die die Schussfadenklemmeinrichtung 44 bilden
92 Klemmplättchen für die Stahldrähte 90, 91
93 Kunststoffstopfen im Steckarm 43
94 Zahnstangenführung für Zahnstange 45
95 Gewinde am Anschlag 98
95 Dämmaterial am Anschlag 98
97 Mutter zur Sicherung des Anschlags 98
98 Anschlag
99 vorderer Anschlagbolzen in Grundplatte 79
100 Nadelwalze
101 Welle der Nadelwalze 100
102 Nadeln der Nadelwalze 100
103 Schrittmotor der Nadelwalze 100
104 Z-Nadeln
105 Führungsbett
106 Grundplatte des Führungsbettes 105
107 Führungsstangen des Führungsbettes 105
108 Bohrungen der Bleche 107
109 Bleche des Führungsbettes 105
110 Abstandshülsen am Führungsbett 105
111 Kulisse am Führungsbett 105
112 Nut in der Kulisse 111
113 Führungsstangen der Kulisse 111
114 Druckfeder am Schiebeelement 115
115 Schiebeelement
116 Zahnriementrieb für die Kulisse 111
117 Schrittmotorfür die Kulisse 111
118 Rolle an Kulisse 111
119 Schnüre der Jacquardmaschine 5
120 Summierrolle
121 Drehachse der Summierrolle 120
122 Schnur der Drehachse 121
123 Haupthubelement
124 Umlenkrolle für Schnur 122
125 Zugfeder
126 zweite Jacquardmaschine
127 gemeinsame Drehwelle der Jacquardmaschinen 5 und 126
128 Schnüre der Jacquardmaschine 126
[0019] Die erfindungsgemässe Nahtwebmaschine besteht aus zwei einander gegenüberliegenden
spiegelbildlichen und sonst gleichen Maschinenhälften M, M'. In der Folge werden die
Elemente dieser Maschinenhälfte je mit einer gleichen Bezugsziffer versehen, wobei
die Bezugsziffer der auf Fig. 2 als untere dargestellte Hälfte mit einem Strich versehen
sind. Bei der nachfolgenden Beschreibung der Maschinenhälfte M, M' wird jeweils nur
das betreffende eine Element beschrieben und beziffert; die Beschreibung und Bezifferung
gilt automatisch gleich für das gleiche Element der anderen Maschinenhälfte.
[0020] Die beiden Maschinenhälften M, M' sind über ein gemeinsames Gestell G miteinander
verbunden. Das Getell G ist über Trageprismen 1 auf Führungsschienen 2 verschiebbar
gelagert und kann mittels eines Schrittmotors 3 von einem Ende einer Textilbahn 4
bis zum anderen Ende verschoben werden, im Normalfall 4 bis 8 m. Beiden Maschinenhälften
M, M' gemeinsam ist eine auf dem Gestell G befestigte Jacquardmaschine 5 und eine
Weblade 6.
[0021] Die miteinander zu verwebenden Gewebeenden eines Gewebes 7 werden rechts und links
von den eingespannten Kettfäden 8 auf eine Aufspannvorrichtung 9 aufgespannt. Auf
dieser Aufspannvorrichtung 9 ist das Gestell G mit den beiden Maschinenhälften M,
M' und der Jacquardmaschine verschiebbar gelagert. Die Gewebeenden sind derart eingespannt,
dass die entsprechenden Schussfäden 10 (im vorangegangenen Webprozess Kettfäden) des
einen Gewebeendes den Schussfäden 10' des anderen Gewebeendes gegenüber liegen. Mit
der Jacquardmaschine 5 werden die nacheinander zu bildenden Nahtwebfächer 11 gebildet.
In das entsprechende Nahtwebfach 11 wird der zur Einwebung anstehende Schussfaden
12 mit Hilfe der erfindungsgemässen Nahtwebmaschine M, M' eingebracht, mit der Weblade
6 beigeschoben und durch Bildung eines dem Nahtwebprozess entsprechenden neuen Nahtwebfaches
11' eingebunden. In dieses neu gebildete Nahtwebfach 11' wird der zur Einwebung anstehende
Schussfaden 12' mit Hilfe der Nahtwebmaschine M', M eingebracht, mit der Weblade 6
beigeschoben und durch Bildung eines neuen Nahtwebfaches 11 eingebunden. Diese Arbeitsfolge
des Einbringens der jeweils zur Einwebung anstehenden Schussfäden 12, 12' mit Hilfe
der Nahtwebmaschine M, M' in die entsprechend nacheinander gebildeten Nahtwebfächer
11, 11 'wird so lange wiederholt, bis die Webnaht 13 fertiggestellt ist.
[0022] Die in Fig. 2 und 3 dargestellten symmetrischen Hälften M, M' der Nahtwebmaschine
sind symmetrisch zu der Webnaht 13 aufgebaut. In dieser Nahtwebmaschine werden Schussfäden
12, 12' mit Hilfe von Scheibenseparatoren 14 räumlich separiert. Der Arbeitsablauf
ist auf der rechten und linken Seite der Nahtwebmaschine M, M' identisch.
[0023] Jeder in dem Gestell G drehbar gelagerte Scheibenseparator 14, auf den Fig. 4 und
5 dargestellt, besteht im wesentlichen aus einer Separatorwelle 15, einer Einlaufscheibe
16, einem Gewindeteil 17, 18 und einer Auslaufscheibe 19. Das Gewindeteil 17,18 besteht
aus einzelnen Scheiben unterschiedlicher Dicke und Aussendurchmesser, wobei die dünneren
Scheiben 17 mit grösserem Durchmesser und die dickeren Scheiben 18 mit kleinerem Durchmesser
ausgestattet sind. Die Dicke der Scheiben 18 ist abhängig vom Durchmesser der zu verarbeitenden
Schussfäden 10, und die Dicke der grösseren Scheiben 17 ist abhängig vom Abstand der
einzelnen Kettfäden, nunmehr Schussfäden 10, im Gewebe 7 untereinander. Der Durchmesserunterschied
zwischen den dünneren und dicken Scheiben 17,18 muss so gross sein, dass die durch
den Webprozess strukturierten Schussfäden 10 ohne Verformung der Struktur in die einzelnen
Gewindegänge des aus den Scheiben 17,18 gebildeten Gewindes hineinpassen.
[0024] Das gewindeähnliche Gebilde 17,18 entsteht dadurch, dass die einzelnen Scheiben 17,
18 an ihren äusseren Rändern entsprechend angeschnitten und vorgebogen sind. Diese
Verformung der Scheiben 17, 18 kann mittels einer Schneide- und Biegeeinrichtung 20
erfolgen, die auf Fig. 31 ersichtlich ist. Im Zuge des Zusammenbaus der Scheiben 16
bis 19 an der Separatorwelle 15 entsteht mithin ein Gewinde, an welchem nur in einem
bestimmten Drehbereich des Scheibenseparators 14 ein Transport der von der Einlaufscheibe
16 einzeln eingezogenen Schussfäden 10 erfolgt. Damit ein solches gewindeähnliches
Gebilde zustande kommen kann, müssen die einzelnen Scheiben 16 bis 19 in folgender
Weise auf die Separatorwelle 15 und zusätzlich auf die Führungsstangen 21 aufgesteckt
werden.
[0025] Zuerst kommt die Auslaufscheibe 19, welche sich an einem Bund 22 der Separatorwelle
15 abstützt. Im Anschluss an die Auslaufscheibe 19 kommt zunächst eine dicke Scheibe
18, daraufhin eine dünne Scheibe 17 usw. Es werden so viele dünne und dicke Scheiben
17, 18 in der beschriebenen Reihenfolge auf die Separatorwelle 15 und jeweilige Führungsstange
21 geschoben, bis die erforderliche Gewindelänge erreicht ist. Zum Abschluss wird
die Einlaufscheibe 16 auf die Separatorwelle 15 und Führungsstangen 21 geschoben.
Nachdem die einzelnen Scheiben 16 bis 19 auf die Separatorwelle 15 aufgesteckt sind,
werden sie mittels eines Aufspannringes 23 und einer Aufspannmutter 24 gegen den an
der Separatorwelle 15 ausgebildeten Bund 22 verspannt. An diesem gewindeähnlichen
Gebilde 16 bis 19 erfolgt in einem bestimmten Drehbereich der jeweils erstrebte Transport
der Schussfäden 10. Eine der Führungsstangen 21 ist an einer Mantellinie abgeflacht
und liegt mit der abgeflachten Seite an der Separatorwelle 15 an, vgl. Fig. 5. Diese
Massnahme dient dem Zweck, stets eine überall gleichgerichtete Gewindesteigung zu
gewährleisten.
[0026] Die Form der stirnseitigen Einfräsung an dem Aufspannring 23 und der Auslaufscheibe
19 ist abhängig von der erforderlichen Gewindesteigung und Steigungsrichtung und somit
wieder abhängig von dem Durchmesser der Schussfäden 10 und der Drehrichtung des Scheibenseparators
14.
[0027] Der Scheibenseparator 14 der Maschinenhälfte M macht eine auf 360° beschränkte und
dann aussetzende Drehung im Uhrzeigersinn, während der Scheibenseparator 14' eine
gleiche Drehung gegen den Uhrzeigersinn ausführt, jeweils in Webrichtung gesehen.
Diese, jeweils nach einer Umdrehung aussetzende Drehbewegung wird durch je einen Schrittmotor
25 (Fig.2) erzeugt. Die jeweilige Steigungsrichtung des gewindeähnlichen Gebildes
16 bis 19 am Scheibenseparator 14 wird durch entsprechende Einfräsungen stirnseitig
an dem Aufspannring 23 und der Auslaufscheibe 19 sowie durch entsprechendes Einschneiden
und Vorbiegen der Scheiben 16, 17, 18 erreicht. Die Steigungsrichtung des Gewindeganges
auf der Auslaufscheibe 19 entspricht der Steigung des übrigen Gewindes 16 bis 18.
[0028] Das einzelne Einziehen der Schussfäden 10 auf den Scheibenseparator 14 wird dadurch
erreicht, dass die mit einem von der Schneide- und Biegeeinrichtung 20 ausgeführten
Einschnitt 26 versehene Einlaufscheibe 16 genau so beschaffen ist, wie die dünnen
Scheiben 17 des gewindeähnlichen Gebildes 17, 18, nur mit dem Unterschied, dass gegenüberliegend
von dem Einschnitt 26 an der Einlaufscheibe 16 parallel zu diesem Einschnitt 26 ein
Segment abgeschnitten ist (auf Fig.6 dargestellt), so dass eine Art Messerschneide
27 entsteht. Diese Massnahme wirkt mit einer für den Einlauf der Schussfäden 10 zuständigen
ersten Schussfadenführung 28 sowie mit einer dem Auslauf dienenden zweiten Schussfadenführung
29 zusammen. Jede Schussfadenführung 28, 29 besteht aus je einer mit einer gegen den
Separator 14 ausgerichteten Messerschneide versehenen, sowohl in der Höhe als auch
längsaxial verschiebbaren Leiste, wobei die erste Schussfadenführung 28 länger ist
als die zweite Schussfadenführung 29, während diese ablaufseitig die erste Schussfadenführung
28 um ein Längenmass überflügelt, welches der Breite der Auslaufscheibe 19 genau entspricht.
Anhand dieser Einrichtungen sowie dadurch, dass die Einlaufscheibe 16 einen vorbestimmten
Abstand zu der ersten der dünneren Scheiben 17 (der Scheiben mit grösserem Durchmesser)
aufweist, wird bewirkt, dass jeweils nur ein Schussfaden 10 pro Umdrehung (360°) des
Scheibenseparators 14 auf diesen aufgezogen werden kann.
[0029] Die sich am Ende des gewindeähnlichen Gebildes 16 bis 18 befindende Auslaufscheibe
19 ist so beschaffen, dass eine räumliche Separierung des einzuwebenden Schussfadens
12 gegenüber den noch auf den Gewindegängen befindlichen Schussfäden 10 erreicht wird.
Diese räumliche Separierung geschieht in axialer Richtung durch einen an der Auslaufscheibe
19 eingeschnittenen besonderen Gewindegang 30 mit grosser Steigung. Weiterhin wird
durch eine Einfräsung 31 (Fig. 3 und 7) am Umfang der Auslaufscheibe 19 eine Übernahme
des Schussfadens 12 durch einen Greifer 32 (Fig. 2 und 3) ermöglicht. Dieser Greifer
32 ist kurbelähnlich ausgebildet (Fig. 2); sein eines Kurbelglied wird von einem Schrittmotor
33 im Takte des Webvorganges ausgeschwenkt. Der Schrittmotor 33 ist an einem Ausleger
34 einer am Gestell G längsaxial verschiebbaren Führungsstange 35 befestigt, welche
im Takte des Webvorganges in Webrichtung hin-und zurückverschoben wird. Die Längsschiebung
der Führungsstange 35 erfolgt mittels eines weiteren Schrittmotors 36.
[0030] Als Ergebnis der kombinierten Dreh- und Verschiebebewegung beschreibt das freie Ende
des Greifers 32 eine räumliche Kurve, welche es von der Auslaufscheibe 19 bis zum
Eingang des jeweiligen Nahtwebfaches 11 verbringt.
[0031] An jeder Maschinenhälfte ist eine aus Blech geformte Gewebeführung 37 angeordnet,
mittels welcher beide Gewebeenden des Gewebes 7 trichter- oder kegelförmig gegeneinander
aufgeschlagen und so für die Separierung der Schussfäden 10 auf bereitet werden.
[0032] Durch die Anordnung des im Gestell G drehbar gelagerten Scheibenseparators 14 und
der Gewebeführung 37 wird erreicht (vgl. Fig. 7), dass die Messerschneide 27 (Fig.
6) an der Einlaufscheibe 16 unmittelbar am Fuss der aus dem Gewebe 7 herausstehenden
und mit einer durch die vorhin beschriebene partielle Auswebung zustande gekommene
zusätzliche Bindung 38 (Fig. 2, auch Fig. 7) am äusseren Rand versehenen Schussfäden
10 eingreift. Durch den Weitertransport der von der Einlaufscheibe 16 einzeln eingezogenen
Schussfäden 10 auf dem gewindeähnlichen Gebilde 16 bis 18, die Gewebeführung 37 und
die Relativbewegung beim Vorschub der Nahtwebmaschine M gegenüber dem eingespannten
Gewebe 7 wird erreicht, dass der Fuss der Schussfäden 10 immer weiter von dem Scheibenseparator
14 wegwandert. Dies ist erforderlich, damit die aus der am Webstreifen zustande gekommene
zusätzliche Bindung 38 am äusseren Rand der als ehemalige Kettfäden ausgewebten Schussfäden
10 mit Hilfe einer fest mit dem Gestell G verbundenen thermischen Schneideinrichtung
39 (Fig. 2, 3 und Fig. 7) freigegebenen Schussfäden 10 bei einer evtl. Verhakung untereinander
durch das Durchkämmen bis zum äusseren Ende der Schussfäden 10 wieder getrennt werden
können. Die thermische Schneideinrichtung 39 ist in der Webtechnik allgemein bekannt
und deshalb hier nicht weiter beschrieben.
[0033] Dieses Vorgehen ermöglicht, dass die zur Einwebung anstehenden Schussfäden 12 von
dem jeweils zugeordneten Greifer 32 (Fig. 1) an ihren vorderen Enden eingeklemmt werden
können. Die Greifer 32 werden so auf der oben beschriebenen Raumkurve geführt, dass
das jeweils vordere, von dem zugeordneten Greifer 32 geklemmte Ende des jeweiligen
Schussfadens 12 vorbei an dem Scheibenseparator 14 und der ersten Schussfadenführung
28 in Höhe des jeweiligen Nahtwebfaches 11 gebracht wird.
[0034] Ein Verdrehen der Führungsstangen 35 wird mittels Passfedern 40 verhindert. Am hinteren
Ende einer jeden Führungsstange 35 ist je eine Verzahnung 41 angebracht. Durch eine
gesteuerte umkehrende Drehbewegung eines jeden Schrittmotors 36 und durch Übertragung
dieser Drehbewegung über Zahnräder 42, welche in Verzahnungen 41 der Führungsstangen
35 eingreifen, führen diese eine definierte Bewegung in axialer Richtung der Scheibenseparatoren
14 aus. Die Drehbewegungen der Schrittmotoren 33 und 36 sind aufeinander abgestimmt.
[0035] Das mit Hilfe des Greifers 32 in Höhe des entsprechenden Nahtwebfaches 11 gebrachte
vordere Ende des Schussfadens 12 wird von einem am Gestell G verschiebbar und unverdrehbar
angeordneten Steckarm 43' mit einer Schussfadenklemmeinrichtung 44' übernommen und
durch das Nahtwebfach 11 gezogen. Der Steckarm 43' muss sich innerhalb des von dem
zu verwebenden Gewebe 7 gebildeten Hohlraums befinden, weil sonst das Einbringen des
Steckarmes in das Nahtwebfach 11 räumlich nicht möglich sein würde. Bei der Durchbringung
des zweiten Schussfadens 12' von der gegenüberliegenden Maschinenhälfte M' her durch
das entsprechende Nahtwebfach 11' übernimmt der Steckarm 43 mit der Schussfadenklemmeinrichtung
44 den Schussfaden 12' von dem Greifer 32' und zieht ihn durch das Nahtwebfach 11'.
Bei entsprechender Gestaltung der Schussfadenklemmeinrichtungen 44 ist es auch möglich,
den Schussfaden 12 mit dem Steckarm 43 nur bis Mitte Nahtwebfach 11 zu schieben, wo
der Schussfaden dann von dem Steckarm 43' der Maschinenhälfte M' übernommen und endgültig
durch das Nahtwebfach 11 gezogen wird. Die Durchbringung des Schussfadens 12' durch
das entsprechende Nahtwebfach 11' erfolgt dann in der gleichen Weise.
[0036] Jeder Steckarm 43 ist mit je einer Verzahnung 45 versehen; die erforderliche geradlinige
oszillierende Bewegung kommt über die Verzahnung 45 zustande, indem die Steckarme,
wie oben schon gesagt, verdrehsicher verschiebbar im Gestell G gelagert sind und mit
Schrittmotoren 46 angetrieben werden, welche umkehrende Bewegungen ausführen.
[0037] Die jeweils in die entsprechenden Nahtwebfächer 11 eingebrachten Schussfäden 12 werden
mit der Weblade 6 an die schon fertiggestellte Webnaht 13 beigeschoben.
[0038] Die Weblade 6 ist im Gestell G drehbar gelagert und wird über einen Schrittmotor
47 angetrieben, wie auf Fig. 8 dargestellt.
[0039] Die durch die thermischen Schneideinrichtungen 39 von den Schussfäden 10 getrennten
Webstreifen 38 werden mit Hilfe der Schrittmotoren 48 auf die Aufwickelrollen 49 aufgewickelt.
Die noch mit den Schussfäden 10 verbundenen Webstreifen 38 sind am Ende der Aufspannvorrichtung
9 durch Klemmeinrichtungen 50 fest mit der Aufspannvorrichtung 9 verbunden.
[0040] Wie eingangs schon gesagt, ist das Gestell G auf Führungsschienen 2 verschiebbar
gelagert und wird während des Webprozesses von dem einen Ende des zu verwebenden Gewebebandes
bis zum anderen Ende verschoben. Diese Verschiebung erfolgt schrittweise, und zwar
im Takte des Nahtwebvorganges, indem das Gestell G über eine Zahnverbindung 51, 52
schrittweise von dem Schrittmotor 3 bewegt wird.
Die Schrittmotoren
[0041]
3 für das Gestell G
25 für die Scheibenseparatoren 14
33 für die Greifer 32
36 für die Führungsstangen 35
46 für die Steckarme 43
47 für die Weblade 6
48 für die Aufwickelrollen 49
[0042] sind über eine logische Schaltung (nicht gezeichnet) mit der Jacquardmaschine 5 verbunden
und führen ihre Verfahrensschritte im Takte der Jacquardmaschine aus, wobei eine Reihe
zwischengeschalteter Sensoren (nicht gezeichnet) den gesamten Arbeitsablauf in sonst
bekannter Weise steuern.
[0043] Der hier beschriebene Scheibenseparator 14 nimmt im Zuge des Separierens speicherähnlich
eine Anzahl von Schussfäden 10 auf. Indem der vom Schrittmotor 25 angetriebene Scheibenseparator
14 sich im Takte des Webvorganges schrittweise dreht, wandern die separierten Schussfäden
10 über die gewindeähnlich angeordneten Scheiben 16 bis 18 von der Einlaufscheibe
16 bis zur Auslaufscheibe 19, wo - wie bereits beschrieben - der jeweils dort ankommende
Schussfaden 12 vom Greifer 32 aufgegriffen wird.
[0044] Wegen der aufwendigen Herstellung eines solchen aus vielen Scheiben 17, 18 (im Schnitt
1000-1200 Scheiben) zusammengesetzten Separators 14 ist dieser nur wirtschaftlich
für Gewebe mit gleich starken Gewebefäden zu verwenden. Wechselt aber die Fadenstärke
von Gewebevorgang zu Gewebevorgang, muss aus wirtschaftlichen Gründen ein einfacherer
Scheibenseparator 53 eingesetzt werden. Dieser besteht aus einem Ring 54, auf dessen
Mantelfläche ein der Drehrichtung des Scheibenseparators entsprechendes metrisches
Gewinde 55 eingeschnitten ist, sowie aus einer Einlaufscheibe 16, einer einzigen dickeren
Scheibe 18 und einer Auslaufscheibe 19. Einlaufscheibe, dickere Scheibe und Auslaufscheibe
sind so gestaltet, wie in dem vorausgegangenen Ausführungsbeispiel beschrieben. Das
metrische Gewinde 55 auf dem Ring 54 hat die Aufgabe zu verhindern, dass beim Vorschub
der Nahtwebmaschine die Schussfäden 10 in Vorschubrichtung der Nahtwebmaschine mitgenommen
werden und somit ein Einzug des Schussfadens 10 durch die Einlaufscheibe 16 auf den
Scheibenseparator 53 nicht immer gewährleistet sein würde. Die prinzipielle Anordnung
des Scheibenseparators 53 in der Nahtwebmaschine ist auf Fig. 9 dargestellt. Die Freigabe
des zur Einwebung anstehenden Schussfadens 12 aus der Bindung des Webstreifens 38
wird durch entsprechendes Anheben und Senken von Hilfskettfäden 56 mittels an den
Jacquardschnüren angelenkter Hilfshubelemente 57, welche durch die Jacquardmaschine
5 angesteuert werden, erreicht. Der freigegebene Schussfaden 12 wird mit Hilfe der
Auslaufscheibe 19 von den Schussfäden 10 räumlich separiert.
[0045] Beide Scheibenseparatoren 14, 53 erfordern eine äusserst präzise Führung des einzuwebenden
Gewebes in Relation zu der Nahtwebmaschine, etwa in der Grössenordnung von 0,1 mm
sowohl im Einzelschritt von Faden zu Faden als auch in der Summe der Verfahrensschritte
vom Anfang des Gewebebandes und bis zu dessen Ende. Dieses bedeutet, dass die Nahtwebmaschine
imstande sein muss, die einzelnen Schrittfehler stets gegeneinander aufzuheben, eine
Forderung, die nur mittels einer aufwendigen Sensortechnik befriedigt werden kann.
[0046] In einer einfacheren und anspruchsloseren Ausführungsform der Nahtwebmaschine wird
die räumliche Separierung der Schussfäden sowie deren nachfolgende Führung bis zum
jeweils gebildeten Fach von einem aus einer Luftdüse 58 (Fig. 10) kommenden Luftstrom
bewerkstelligt. Der im Webstreifen 38 eingebundene Schussfaden 10 wird zusammen mit
dem Webstreifen von einer Webstreifenführung 59 an die Luftdüse 58 herangeführt, wobei
der Webstreifen 38 aus seiner ursprünglichen Vertikallage in eine etwa horizontale
Lage verbracht wird.
[0047] Die Luftdüse 58 bläst in einen aus drei aerodynamisch geformten Leitblechen 60, 61,
62 gebildeten Windkanal hinein (Fig. 11 und 12). Infolge der Drehung des Webstreifens
38 um seine Längsachse sowie durch die Öffnung des mittels der Hilfshubelemente 57
aus den Hilfskettfäden 56 gebildeten Hilfsfaches 63 entsteht eine Aufspannung, durch
welche der jeweils anstehende Schussfaden 12 aus der Webordnung herausspringt. Der
herausgesprungene Schussfaden 12 wird von dem Luftstrom aufgegriffen und durch den
Windkanal 60, 61, 62 geführt, bis sein Vorderende vor der Öffnung des im gleichen
Arbeitstakt soeben gebildeten Hauptfachs (Nahtwebfachs) 11 reicht. Hier greift ihn
der bereits vorhin beschriebene Steckarm 43' mit seiner Schussfadenklemmeinrichtung
44' und zieht ihn durch das Nahtwebfach 11 hindurch. Das weitere Vorgehen findet wie
im ersten Ausführungsbeispiel statt.
[0048] Die Luftdüse 58 ist in die Webstreifenführung 59 integriert, um räumlich Platz zu
sparen. Sie ist über ein Magnetventil 64 mit einer Luftzufuhrleitung 65 verbunden.
Das Magnetventil 64 wird über Sensoren (nicht gezeichnet) gesteuert, welche den Zeitpunkt
signalisieren, an dem der Steckarm 43' seinen Arbeitshub beginnt.
[0049] Wie bereits eingangs beschrieben, ist der Webstreifen 38 ausserhalb der Nahtwebmaschine
an der Aufspannvorrichtung 9 befestigt. Während der Arbeitsvorgänge des Zusammenwebens
der Gewebeenden steht der Webstreifen 38 still, während sich das Gestell G mit der
Nahtwebmaschine verschiebt.
[0050] Die abfälligen Hilfskettfäden 56 des Webstreifens 38 werden dabei auf die Aufwickelrolle
49 aufgewickelt. Da die Führung des jeweiligen Webstreifens 38 relativ zur Nahtwebmaschine
bei Verwendung von Scheibenseparatoren 14, 53 exakt von Faden zu Faden erfolgen muss,
ist es unbedingt erforderlich, dass die Aufwickelrolle 49 genau im Takte des Nahtwebverfahrens
aufgespannt wird, welches eine sehr exakte Steuerung des antreibenden Schrittmotors
48 erfordert.
[0051] Dieses ist bei Verwendung der Luftseparierung und Luftführung nicht notwendig. Hier
genügt es, die Aufwickelrolle 49 mit einem etwa konstanten Drehmoment zu belasten,
z. B. mit einem sich an der Welle der Aufwickelrolle 49 abwickelnden, mit einem Gewicht
66 versehenen Seil 67. Bei einer Gewebebreite von ca. 8 m würde das Gewicht 66, frei
nach unten abgefiert, eine freie Tiefe von ebenfalls ca. 8 m erfordern. Dieses wird
dadurch vermieden, dass man die Relativbewegung Webstreifen-Nahtwebmaschine ausgleicht,
indem die auf der Aufwickelrolle 49 aufgerollten, nicht mehr benutzten Hilfskettfäden
56 mittels einer mit der Aufwickelrolle 49 gleichaxial und drehfest verbundenen Abwickelrolle
68 auf Spannung gehalten wird, um welche das Seil 67 aufgerollt ist, an dem das Antriebsgewicht
66 hängt.
[0052] Das Seil 67 wird aus der ursprünglich vertikalen Lage in eine Horizontallage umgelenkt
(in Fig. 11 und 12 gestrichelt angedeutet) und an eine Umlenkrolle 69 herangeführt,
von welcher dann das Antriebsgewicht 66 herunterhängt. Durch diese Massnahme wird
die Relativverschiebung der Nahtwebmaschine dazu benutzt, die Bewegung des Gewichtes
66 im wesentlichen zu eliminieren.
[0053] Im gleichen Sinne kann man zum Separieren anstelle eines Luftstromes einen Flüssigkeitsstrom
als Führungsmittel einsetzen, z. B. Wasser oder eine Wasseremulsion. Der Effekt ist
im Prinzip derselbe, obwohl der Luftstrom einen Steudruck erzeugt, während der Wasserstrom
einen Impuls hervorruft.
[0054] Auch kann die Separierung der Schussfäden mittels elektrischer Feldkräfte erfolgen,
indem man die Schussfäden und die Strasse, über welche der einzelne Schussfaden zu
führen ist, gleichpolig elektrostatisch auflädt. Hierzu verwendet man zwei gegenübergestellte
Kondensatorplatten (nicht gezeichnet).
[0055] Das Separieren des Schussfadens 12 sowie dessen Führung bis zum Steckarm 43' mittels
Luftstrom, Flüssigkeitsstrom oder Elektrostatik erfolgt ohne Rücksicht auf die Genauigkeit
der Führungsschritte. Die Steuerung der Nahtwebmaschine wird damit entscheidend vereinfacht.
[0056] Der Webstreifen 38 braucht nicht ausschliesslich durch partielle Auswebung der Textilbahn
4 zustande zu kommen, sondern kann nachträglich eingewobene, gewebefremde Hilfskettfäden
56 aufnehmen. Durch diese Massnahme ist man nicht mehr an die vorgegebene Schaftzahl
der Gewebeart gebunden.
[0057] Sollte die Wellenstruktur der Fäden derart gestaltet sein, dass der Luftstrom nicht
ohne weiteres imstande ist, den jeweils zur Einwebung anstehenden Schussfaden 12 zum
Herausspringen aus der Webbindung 38 zu veranlassen, wird ein zusätzlicher Separator,
nämlich ein Nadelseparator 70 in der Gestalt einer mit mindestens einer weichen Stahlnadel
71 als Bürstenhaare versehenen Bürste eingesetzt, vgl. Fig. 13. Bei der Umdrehung
des Nadelseparators 70 reissen die Stahlnadeln 71 den jeweils zur Einwebung anstehenden
Schussfaden 12 aus der Webbindung heraus; der Schussfaden 12 wird daraufhin in der
vorhin beschriebenen Weise in das jeweils offenstehende Nahtwebfach 11 verbracht.
[0058] Wie sich in Versuchen gezeigt hat, kann bei einer einfachen gradlinigen Einbringung
des entsprechenden nunmehrigen Schussfadens 12, ursprünglich Kettfaden, in das entsprechende
Nahtwebfach 11 mit Hilfe des Steckarmes 43' der jeweilige nunmehrige Schussfaden 12,
ursprünglich Kettfaden, durch das Beischieben mit der Weblade 6 an die Webnaht 13
nicht immer in seine durch den Webprozess vorgegebene Lage in der Webnaht 13 gebracht
werden.
[0059] Damit der im Takte des Nahtwebvorganges in das entsprechende Nahtwebfach 11 eingebrachte
jeweilige nunmehrige Schussfaden 12, urspünglich Kettfaden, bei jedem Arbeitstakt
in seine durch den Webprozess vorgegebene Lage in der Webnaht 13 verbracht wird, ist
es erforderlich, den jeweils in das Nahtwebfach 11 mit Hilfe des Steckarmes 43' eingebrachten
Schussfaden 12, ursprünglich Kettfaden, unter einer definierten Zugspannung an die
Webnaht 13 vor dem Beischieben mit der Weblade 6 beizulegen.
[0060] Durch das unter Zugspannung erfolgte Beilegen des Schussfadens 12 an die Webnaht
13 springt ein kurzes Stück des Schussfadens 12 schon vor dem Beischieben in seine
durch den Webprozess vorgegebene Lage in die Webnaht 13 hinein.
[0061] Damit der Schussfaden 12, ursprünglich Kettfaden, vor dem Beischieben mit der Weblade
6 an die Webnaht 13 unter Zugspannung an die Webnaht 13 beigelegt werden kann, ist
der rohrförmig ausgebildete Steckarm 43' in einem mit einer längsaxialen Sacklochbohrung
72' und einer darüber befindlichen längsaxialen durchgehenden Gewindebohrung 73' versehenen
Schiebeelement 74' in die längsaxiale Gewindebohrung 73' fest eingeschraubt. Das Schiebeelement
74' ist mit seiner Sacklochbohrung 72' auf ein Führungsrohr 75' aufgesteckt, welches
durch eine Bohrung in dem dickeren Schenkel eines L-förmigen Schwenkarmes 76' hindurchgesteckt
ist (Fig. 18). Durch einen rechtwinklig zu dessen längsaxialer Achse in das Schiebeelement
74' eingeschraubten und in einer in dem wesentlich flacher ausgeführten zweiten Schenkel
des Schwenkarmes 76' befindlichen Längsnut77' geführten Bolzen 78' wird ein Verdrehen
des Schiebeelementes 74' verhindert.
[0062] Der rechtwinklig ausgeführte Schwenkarm 76' (Fig. 15) ist auf einem in einer mit
der Verzahnung 45' am Steckarm 43' fest verschraubten Grundlageplatte 79' eingeschraubten
und durch eine Mutter 80' gegen Lösen gesicherten Bolzen 81' mit seinem in Nahtwebrichtung
angeordneten Schenkel drehbar gelagert und wird mit Hilfe einer Zugfeder 82', die
zwischen einem in dem rechtwinklig zur Nahtwebrichtung angeordneten Schenkel des Schwenkarmes
76' gelagerten Bolzen 83' und einem zweiten in der Grundplatte 79' eingeschraubten
Bolzen 84' eingespannt ist und gegen einen in der Grundplatte 79' eingeschraubten
Anschlagbolzen 85' so angelegt, dass der wesentlich flacher ausgeführte Schenkel des
Schwenkarmes 76' genau rechtwinklig zur Nahtwebrichtung ausgerichtet ist.
[0063] An dem im Schwenkarm 76' gelagerten Ende des Führungsrohres 75' ist ein Innengewinde
86' eingeschnitten. In diesem Innengewinde 86' kann eine in dem Führungsrohr 75' befindliche
Druckfeder 87' mit Hilfe eines mit einer Mutter 88' gegen ungewolltes Lösen gesicherten
Gewindestiftes 89' gegen das auf dem Führungsrohr 75' verschiebbare Schiebeelement
74' vorgespannt werden.
[0064] Das Schiebeelement 74' stützt sich an den Stahldrähten 90', 91' ab, welche die Schussfadenklemmeinrichtung
44' bilden. Diese Stahldrähte sind in einem mit dem Schwenkarm 76' fest verbundenen
Klemmplättchen 92' eingelötet und werden durch den als Rohr ausgebildeten Steckarm
43' sowie durch einen in dessen vorderem Ende eingeschraubten und mit einer längsaxialen
Bohrung versehenen Kunststoffstopfen 93' hindurchgeführt.
[0065] Jeder der beiden Stahldrähte 90', 91', welche die eigentliche Schussfadenklemmeinrichtung
44' bilden, ist zunächst bogenförmig ausgerichtet und besitzt daher eine von der ursprünglichen
Längsrichtung bzw. aus der Längsrichtung des als Rohr ausgebildeten und die Stahldrähte
enthaltenden Steckarmes 43' wegstrebende Verspannung. Gegen sein freies Ende hin ist
jeder Stahldraht 90', 91'zweimal geknickt und bildet hier in der Draufsicht ein "V"
mit ungleich langen Schenkeln, dessen innerer kürzerer Schenkel sich in der Kurvengestalt
fortsetzt. Die bogenförmige Ausrichtung des einen Stahldrahts 90' ist der Bogenform
des zweiten Stahldrahtes 91'entgegengesetzt, auf Fig. 19 ersichtlich.
[0066] Das Öffnen und Schliessen der Schussfadenklemmeinrichtung 44' wird durch eine Relativverschiebung
des in dem Schiebeelement 74' gelagerten Steckarmes 43' gegenüber den in dem mit dem
Schwenkarm 76' fest verschraubten Klemmplättchen 92' eingelöteten und durch den Steckarm
43' und den Kunststoffstopfen 93' hindurchgeführten Stahldrähten 90', 91'bewirkt.
[0067] Indem nämlich der Steckarm 43' gegen das Klemmplättchen 92' hin bewegt wird, treten
die V-förmig geknickten Stahldrähte 90', 91'aus dem rohrförmigen Steckarm 43' weiter
heraus. Unter der Einwirkung der in den Stahldrähten 90', 91'herrschenden, seitlich
nach aussen hin strebenden Verspannung öffnen sich die gegeneinander ausgerichteten
V-förmigen Endstücke der Stahldrähte 90', 91' und bilden eine offene Zange (Fig. 17),
welche das offene Ende des jeweils zum Einweben anstehenden Schussfadens 12 umgreift.
[0068] Diese Relativverschiebung des Steckarmes 43' erfolgt dadurch, dass das Schiebeelement
74' gegen einen am Ende (gesehen in Bewegungsrichtung der Zahnstange zum Einbringen
des Steckarmes 43' in das Nahtwebfach 11) einer im Gestell G gelagerten Zahnstangenführung
94' mittels Gewinde 95' und mit einem Dämm-Material 96' zur Geräuschdämmung versehenen
sowie durch eine Mutter 97' gegen ungewolltes Lösen gesicherten einstellbaren Anschlag
98' (Fig. 14) kurz vor Erreichen des maximalen Hubweges der durch den Schrittmotor
46' angetriebenen Zahnstange 45' fährt und somit das Schiebeelement 74' gegen die
Federkraft der Druckfeder 87' relativ gegenüber dem im Schwenkarm 76' fest gelagerten
Führungsrohr 75' verschoben wird. Durch die relative Verschiebung des Schiebeelementes
74' gegenüber dem Führungsrohr 75' verschiebt sich der in dem Schiebeelement 74' fest
eingeschraubte Steckarm 43' gegenüber den in das Klemmplättchen 92' eingelöteten und
durch das Klemmplättchen 92' fest mit dem Schwenkarm 76' verbundenen Stahldrähten
90', 91', mit dem soeben beschriebenen Ergebnis.
[0069] Nach Erreichen des maximalen Hubweges fährt die Zahnstange 45' zurück, und der Steckarm
43' bleibt so lange in Ruhelage, bis sich die Knickstellen der Stahldrähte 90', 91'
an den Kunststoffstopfen 93' anlegen. Die Druckfeder 87' stützt sich gegen das Schiebeelement
74' sowie gegen den Gewindestift 89' ab: die Verschiebebewegung des Steckarmes 43'
ist durch die am Kunststoffstopfen 93' anliegenden Knickstellen der Stahldrähte 90',
91' begrenzt.
[0070] Der von der Schussfadenklemmeinrichtung 44' aufgegriffene Schussfaden 12, ursprünglich
Kettfaden, bewirkt durch seine feste Einspannung im Gewebe 7 und seine durch die partielle
Auswebung der ursprünglichen Schussfäden 8, jetzt Kettfäden, vorgegebene Länge, dass
sich nach dem anhand des Steckarmes 43' erfolgten Durchbringen des Schussfadens 12,
ursprünglich Kettfaden, durch das Nahtwebfach 11 beim Erreichen der Strecklage des
Schussfadens 12 entgegen der Federkraft der den rechtwinklig ausgebildeten Schwenkarm
76' gegen den hinteren Anschlagbolzen 85' heranhaltenden Zugfeder 82' eine Zugkraft
im Schussfaden 12 entsteht und diese mit dem weiteren Zurückfahren des Steckarmes
43' ansteigende Zugkraft des Schussfadens 12, ursprünglich Kettfaden, bewirkt, dass
der L-förmig ausgebildete Schwenkarm 76' so lange eine Drehbewegung entgegen der Nahtwebrichtung
ausführt, bis er an einem vorderen Anschlagbolzen 99' anliegt. Durch die von der in
der Strecklage vorhandenen Zugkraft des Schussfadens 12 ausgelöste Schwenkbewegung
des L-förmig ausgebildeten Schwenkarmes 76' entsteht eine Reaktionskraft, welche den
Schussfaden 12 in eine Lage parallel zur Webnaht 13 verbringt. Der rückwärtige Umkehrpunkt
der Hubbewegung des Steckarmes 43' ist so ausgelegt, dass nach Erreichen dieser Parallellage
der Schussfaden 12 aus der Schussfadenklemmeinrichtung 44' herausgezogen wird. Die
Schussfadenklemmeinrichtung 44' greift, wie oben beschrieben, den nunmehrigen Schussfaden
12 am Ende des Nahtwebfaches 11 auf. Danach wird die Schussfadenklemmeinrichtung 44'
über die Verzahnung 45' veranlasst, sich aus dem Nahtwebfach 11 herauszuziehen, wobei
der Schussfaden 12 mit hindurchgezogen wird.
[0071] In der bisherigen Beschreibung des Ausführungsbeispiels war die Verwendung einer
in der Webtechnik allgemein bekannten Weblade 6 vorausgesetzt.
[0072] Diese Weblade 6 regelt erstens das Beischieben des Schussfadens an das Gewebe und
zum anderen das Einhalten des definierten Abstandes der einzelnen Kettfäden untereinander.
[0073] Da beim Nahtwebprozess sowohl die nunmehrigen Schussfäden 10, ursprünglich Kettfäden,
als auch die nunmehrigen Kettfäden 8, ursprünglich Schussfäden, durch den vorangegangenen
Webprozess eine Wellenstruktur besitzen, springen die in die entsprechenden Nahtwebfächer
11 eingebrachten jeweils zugeordneten Schussfäden 12 durch das von der Weblade 6 veranlasste
Beischieben des Schussfadens 12 an die Webnaht 13 in ihre ursprüngliche, durch den
Webprozess vorgegebene Lage. Eine Verschiebung des in das entsprechende Nahtwebfach
11 eingebrachten und durch die Weblade 6 beigeschobenen Schussfadens 12, ursprünglich
Kettfaden, und auch der Kettfäden 8, ursprünglich Schussfäden, gegeneinander ist ohne
Fremdeinwirkung auch bei noch geöffnetem Nahtwebfach 11 nicht mehr möglich, da dies
die durch den Webprozess vorgegebene Wellenstruktur der Kettfäden 8, ursprünglich
Schussfäden, und der Schussfäden 12, ursprünglich Kettfäden, formschlüssig verhindert.
[0074] Jede einzelne Gewebeart benötigt eine spezielle Weblade 6; die Fertigung einer Weblade
ist jedoch recht aufwendig. Bei dem vorliegenden Webprozess hat die Weblade 6 nur
die eine Aufgabe, den jeweils betreffenden Schussfaden 12 an die Webnaht 13 beizuschieben.
Da durch die Fadenstruktur ein Verschieben der nunmehrigen Kettfäden 8 und der nunmehrigen
Schussfäden 12 gegeneinander auch bei noch offenem Nahtwebfach 11 nicht möglich ist,
kann in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung das Beischieben des Schussfadens
12 an die Webnaht 13 auch anhand einer im Gestell G drehbaren Nadelwalze 100 (Fig.
21) erfolgen, die in der gleichen Gestalt für alle Gewebearten verwendbar ist.
[0075] Die im Gestell drehbar gelagerte Nadelwalze 100 besteht im wesentlichen aus einer
Welle 101, auf welcher über ihre Längsachse zwei sich gegenüberliegende, aus einer
Vielzahl von biegeelastischen Nadeln 102 bestehenden Nadelreihen schraubenlinienförmig
angeordnet sind.
[0076] Die erste dieser schraubenlinienförmigen, sich gegenüberliegenden Nadelreihen ist
rechtsgängig und die zweite gegenüberliegende Reihe linksgängig angeordnet.
[0077] Diese Massnahme ist erforderlich, damit der in das Nahtwebfach 11 eingebrachte Schussfaden
12, ursprünglich Kettfaden, von der Austrittsstelle des Schussfadens 12 aus dem Gewebe
7 digital an die Webnaht 13 beigeschoben wird, und zwar in Einzelschritten entsprechend
der Anordnung der biegeelastischen Nadeln 102.
[0078] Die Nadelwalze 100 wird durch einen Schrittmotor 103 angetrieben, wobei sie eine
im Takte des Webprozesses auf 180° beschränkte und dann aussetzende Drehbewegung ausführt.
[0079] Durch die auf 180° beschränkte und dann aussetzende rotatorische Drehbewegung der
Nadelwalze 100 um ihre Längsachse streichen die einzelnen Nadeln 102 der Nadelwalze
an dem an die Webnaht 13 beigeschobenen Schussfaden 12, ursprünglich Kettfaden, vorbei
und hinterlassen auf diesem Kratzspuren. Solche Kratzspuren können u.U. eine Beschädigung
des Gewebebandes im Bereich der Webnaht 13 verursachen.
[0080] Wenn solche Kratzspuren vermieden werden müssen, kann das Beischieben der Schussfäden
12 in dem Nahtwebfach 11 mittels Z-förmiger Nadeln 104 erfolgen, welche in einem Führungsbett
105 nebeneinander angeordnet, einzeln axial verschiebbar sind und an ihrem vorderen
Z-Ende in das Nahtwebfach hineingreifen (Fig. 22).
[0081] Das Führungsbett 105 ist fest mit dem Gestell G verbunden und besteht aus einer Grundplatte
106 und zwei in dieser Grundplatte 106 fest gelagerten Führungsstangen 107, auf welche
abwechselnd mit zwei Bohrungen 108 versehene biegesteife Bleche 109 und Abstandshülsen
110 aufgeschoben sind, wobei zuerst ein Blech 109, dann auf je einer Führungsstange
107 je eine Abstandshülse 110 folgt. usw., zuletzt ein Blech 109. Jede Abstandshülse
110 weist eine dem Querschnitt einer Z-Nadel 104 entsprechende Länge auf und ermöglicht
somit die längsaxiale Verschiebung der zugeordneten Z-Nadel von der einen Abstandshülse
110 bis zur nächsten.
[0082] Der Höhenabstand der Führungsstangen 107 im Bereich der die Webnaht 13 überspannenden
Grundplatte 106 ist so bemessen, dass zwischen der Grundplatte 106 und der Mantelfläche
einer jeden der auf die Führungsstangen 107 aufgeschobenen Abstandshülsen 110 die
Z-Nadeln 104 spielfrei verschiebbar hineinpassen (Fig. 22 und Fig. 24).
[0083] Durch diesen Aufbau des Führungsbettes sind die Z-Nadeln 104 in Webrichtung verdrehsicher
hin und her verschiebbar. Die Verschiebung der Z-Nadeln 104 zum Zwecke des Beischiebens
des in das entsprechende Nahtwebfach 11 eingebrachten Schussfadens 12, ursprünglich
Kettfaden, gegen die Nahtwebrichtung erfolgt mittels einer Kulisse 111 mit einer im
ersten Drittel der Gesamtlänge der Kulisse 111 rechtwinklig zur Nahtwebrichtung, im
zweiten Drittel bogenförmig gegen die Nahtwebrichtung und im letzten Drittel wieder
rechtwinklig zur Nahtwebrichtung eingearbeiteten Nut 112, wobei die Gesamtlänge der
Kulisse 111 der dreifachen Webnahtbreite entspricht und die einzelnen Z-Nadeln 104
mit ihrem rückwärtigen Ende in die Nut 112 eingreifen. Die Kulisse 111 ist auf zwei
besonderen Kulissen-Führungsstangen 113 rechtwinklig zur Nahtwebrichtung verschiebbar
gelagert.
[0084] Die Kulissen-Führungsstangen 113 sind auf je einer Seite der Grundplatte 106 in einem
in der Grundplatte 106 in Nahtwebrichtung verschiebbaren und entgegen der Nahtwebrichtung
einer einstellbaren Druckfeder 114 (Schraubenfeder oder Druckluftzylinder) vorgespannten
Schiebeelement 115 gelagert. Die gemeinsame Verschiebung der beiden Kulissen- Führungsstangen
113 und somit auch der auf ihnen gelagerten Kulisse 111 ist deshalb erforderlich,
damit der schrittweise Vorschub des Gestells G keine toleranzmässige Rückwirkung auf
das Beischieben des in das Nahtwebfach 11 eingebrachten Schussfadens 12, ursprünglich
Kettfaden, an die Webnaht 13 haben kann (Fig. 26).
[0085] Die Kulisse 111 ist mit einem Zahnriementrieb 116 (oder auch Seiltrieb) fest verbunden
und wird von diesem mit Hilfe eines Schrittmotors 117 im Takte des Nahtwebprozesses
von der entsprechenden Seite der Webnaht 13 zur anderen Seite und umgekehrt verschoben.
[0086] Durch diese Verschiebung der Kulisse 111 von einer Seite der Webnaht 13 zur anderen
und umgekehrt führen die Z-förmig gebogenen und mit dem rückwärtigen Ende in die Nut
112 der Kulisse 111 eingreifenden Z-Nadeln 104 nacheinander je eine dem Nutweg entsprechende
axiale Schiebung bis zur Webnaht 13 und zurück zur Ausgangslage aus.
[0087] Durch diese, im Takte des Nahtwebprozesses stattfindende Verschiebung der Kulisse
111 und somit auch der einzelnen Z-Nadeln 104 wird der in das Nahtwebfach 11 mit Hilfe
des Steckarmes 43' eingebrachte Schussfaden 12, ursprünglich Kettfaden, von der Austrittsstelle
des Schussfadens 12, ursprünglich Kettfaden, von dem Rand des Gewebes 7 aus nach und
nach an die Webnaht 13 beigeschoben, wobei der Schussfaden 12, wie schon bei der Beschreibung
der Nadelwalze 100 dargelegt, ohne eine zusätzliche Massnahme treffen zu müssen, in
der durch den Webprozess vorgegebenen Lage auch bei noch geöffnetem Nahtwebfach 11
liegen bleibt.
[0088] Die oben beschriebene Kulisse 111 hat den Nachteil, dass durch das Umlenken der Nadelenden
in dem bogenförmigen Mittelteil der Nut 112 zwischen den Z-Nadeln 104 und der Kulisse
111 eine relativ hohe Reibung auftritt. Diese Reibung führt zu erhöhtem Verschleiss
und auch zu einer Erhöhung der Antriebsleistung für die Kulisse 111. In einer konstruktiv
günstigeren Gestaltung der Kulisse 111 wird die axiale Verschiebung der Z-Nadeln 104
nicht mehr durch das bogenförmige Kurvenstück der Nut 112 im zweiten Drittel der Gesamtlänge
der Kulisse 111 bewirkt, sondern durch eine anstelle des Kurvenstücks eingesetzte
drehbare Rolle 118 (Fig. 27).
[0089] Durch das Beischieben des in das Nahtwebfach 11 mit Hilfe des Steckarmes 43' eingebrachten
Schussfadens 12, ursprünglich Kettfaden, mit einzelnen durch die Kulisse 111 axial
in Nahtwebrichtung zu verschiebenden Z-Nadeln 104 kann die Antriebsleistung für das
Beischieben des Schussfadens 12, ursprünglich Kettfaden, gegenüber der herkömmlich
in der Webtechnik eingesetzten Weblade 6 und auch gegenüber der Nadelwalze 100 gesenkt
werden.
[0090] Unter der Voraussetzung, dass die Jacquardmaschine 5 über eine ausreichende Anzahl
von Schnüren 119 verfügt, ist es möglich, ein dreistufiges Anheben der Kettfäden 8
zu erzielen. Zu diesem Zweck werden die Schnüre 119 der Jacquardmaschine 5 untereinander
verbunden, indem bei einer beispielsweisen Schnurzahl von 601 Schnüren, die erste
Schnur mit der sechshundertsten Schnur, die zweite Schnur mit der sechshundertsten
Schnur, die dritte Schnur mit der fünfhundertneunundneunzigsten Schnur, usw. verbunden
werden. Die miteinander verbundenen Schnüre 119 bilden Schleifen, welche um eine Summierrolle
120 verlaufen. Durch diese Einrichtung wird der Zeitablauf des Nahtwebvorganges um
etwa die Hälfte gekürzt, und zwar ohne dass die Arbeitsgeschwindigkeit der einzelnen
Funktionen der Nahtwebmaschine erhöht werden muss (Fig. 28).
[0091] An einer Drehachse 121 der Summierrolle 120 ist eine besondere Schnur 122 befestigt,
in welcher ein Haupthubelement 123 für den jeweiligen Kettfaden 8 eingefügt ist. Im
weiteren Verlauf der Schnur 122 ist diese um eine drehbar gelagerte Umlenkrolle 124
geführt und an einer im Gestell G eingehängten Zugfeder 125 befestigt.
[0092] Die Jacquardmaschine 5 wird in bekannter Weise von Lochkarten gesteuert. Die hier
in Frage kommende Jacquardlochkarte wird entsprechend dem Takte des Webvorganges gelocht
und ermöglicht es, das Haupthubelement 123 in drei Stufen anzuheben und mithin gleichzeitig
zwei Nahtwebfächer 11,11'zu bilden, wobei das Nahtwebfach 11 oberhalb und das Nahtwebfach
11' unterhalb der Webmitte entsteht (auf Fig. 29 dargestellt).
[0093] Reicht die Zahl der Schnüre 119 der Jacquardmaschine 5 nicht aus, um in dieser Weise
zu verfahren, kann man neben der Jacquardmaschine 5 eine zweite Jacquardmaschine 126
anbringen, die über eine gemeinsame Welle 127 drehfest miteinander verbunden sind.
Die Schnüre 119, 128 der beiden Jacquardmaschinen 5,126 werden nun nach dem oben beschriebenen
Prinzip kreuzweise von Maschine zu Maschine miteinander verbunden, indem z. B. die
erste Schnur 119 der ersten Jacquardmaschine 5 mit der entsprechenden ersten Schnur
128 der zweiten Jacquardmaschine 126 usw. verbunden werden. Die gleichzeitige Bildung
zweier Nahtwebfächer 11,11' erfolgt danach wie oben beschrieben, indem die Lochkarten
der beiden Jacquardmaschinen 5, 126 entsprechend abgestimmt sind.
1. Verfahren zum Erstellen einer Webnaht zur Verbindung zweier offener Gewebeenden,
insbesondere zum Zwecke der Herstellung eines endlosen Gewebebandes z. B. für die
Papierindustrie, indem die Gewebeenden teilweise ausgefranst werden, ein vom Gesamtgewebe
(7) teilweise getrennter und mit diesem lediglich über die ursprünglichen Kettfäden
(10), nunmehrige Schußfäden, verbundener Webstreifen (38) gebildet wird, in dem die
nunmehrigen Schußfäden durch Hilfskettfäden (56) eingebunden sind und dadurch die
durch den Webprozeß vorgegebene Ordnung der nunmehrigen Schußfäden (10) beibehalten
ist, aus den herausgenommenen Schußfäden der Gewebeenden ein Nahtwebfach gebildet
wird, in das die freigelegten ursprünglichen Kettfäden der Gewebeenden als nunmehrige
Schußfäden eingebracht werden und die nunmehrigen Schußfäden an die Webnaht (13) beigeschoben
und durch Bildung eines neuen Nahtwebfaches (11') eingebunden werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die nunmehrigen Schußfäden (10) beim Nahtwebprozeß durch Anheben und Absenken
der Hilfskettfäden (56) einzeln maschinell aus dem Webstreifen (38) freigegeben werden
und mittels eines Separators (14, 53, 58, 70) räumlich voneinander getrennt und unter
Einhaltung der Webordnung nacheinander einzeln mittels schrittgesteuerter Greif- und
Führungsorgane (32, 43, 44, 58, 60, 61, 62) an das jeweilige offene Nahtwebfach (11)
herangebracht und durch dieses hindurchgeführt werden, wobei die Nahtwebmaschine und
die beiden miteinander zu verbindenden Gewebeenden des Gesamtgewebes (7) im Verhältnis
zueinander eine vorzugsweise im Takt der Verfahrensschritte gesteuerte Relativbewegung
ausführen, indem die einzelnen Schritte der Relativbewegung dem jeweiligen Fortschritt
des Nahtwebprozesses entsprechen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass anstelle der Weblade (6)
eine besondere Nadelwalze (100) den Schussfaden (12, 12') im Nahtwebfach (11, 11')
beischiebt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene
Webordnung durch Einweben von gewebefremden Hilfskettfäden (56) an den äusseren Rändern
der aus dem Gewebe herausstehenden nunmehrigen Schussfäden (10), ursprünglich Kettfäden,
gewährleistet ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurich gekennzeichnet, daß das Aufgreifen
und die Führung des jeweils ein zyebenden Fadens mittels eines Luftstromes erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass nach jedem
Fachwechsel eine gegen die Webnaht (13) ausgerichtete Abschneideeinrichtung in das
jeweils offene Nahtwebfach (11, 11') hineinfährt und den jeweiligen Schussfaden (12,12')
bzw. das jeweilige Fadenpaar (12, 12') einzeln oder gemeinsam abschneidet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass das Anheben
der nunmehrigen Kettfäden (8), ursprünglich Schussfäden, in drei Stufen erfolgt und
mithin gleichzeitig zwei Fächer (11, 11') entstehen, durch welche je ein Schussfaden
(12, 12') hindurchgeführt wird, jedoch in entgegengesetzter Richtung.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 wobei
der Webstreifen gewebt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung aus zwei
einander gegenüberliegenden spiegelbildlichen und sonst gleichen Maschinenhälften
(M, M') zusammengesetzt ist und an jeder dieser Hälften eine Anzahl von Hilfshubelementen
(57) zur maschinellen Freigabe der nunmehrigen Schussfäden (10, 10'), ursprünglich
Kettfäden, aufweist, die an Schnüren einer beiden Maschinenhälften gemeinsamen Jacquardmaschine
(5) befestigt sind, wobei die Längsfäden, ursprünglichen Schussfäden, des Webstreifens
durch die Ösen der Hilfshubelemente (57) geführt sind und die freigegebenen Schussfäden
(12) mittels je eines im Takte des Webvorganges gesteuerten Separators (53, 58, 70)
einzeln von den übrigen Schussfäden (10, 10') separiert werden, wonach je ein ebenfalls
im Takte des Webvorganges arbeitendes Greiforgan (32) das freie Ende des jeweils heraustretenden
Schussfadens (12) greift und an das im Takte des Webvorganges jeweils neu gebildete
Nahtwebfach (11,11') heranbringt, wo das Schussfadenende (12,12') von je einem mit
einer Schussfadenklemmeinrichtung (44', 44) versehenen Steckarm (43', 43) aufgegriffen
und durch das Nahtwebfach (11, 11') verbracht wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung auf einem
beide Maschinenhälften (M, M') tragenden Gestell (G) befestigt ist, welches auf einer
Aufspannvorrichtung (9) verschiebbar gelagert ist, an der das zu verwebende Gewebe
(7) in seiner ganzen Breite aufgespannt ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Separator
(53) lediglich je eine einzelne dickere Scheibe (18) aufweist, welche zwischen einem
mit einem Gewinde an seiner Oberfläche versehenen Ring (55), der Einlaufscheibe (16)
und der Auslaufscheibe (19) eingeklemmt ist.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Separator
aus einem aus aerodynamisch ausgeformten Leitblechen (60, 61, 62) bestehenden Windkanal
und einer in diesen hineinragenden Luftdüse (58) zusammengesetzt ist, wobei der von
der Luftdüse erzeugte Luftstrom, im Windkanal (60, 61, 62) umgelenkt, als Greifer
und Führer des jeweils einzuwebenden Schussfadens (12) wirkt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass an
der Austrittstelle des jeweils aus der Webbindung des Webstreifens (38) freigegebenen
Schussfadens (12) ein aus einer im Takte des Webvorganges drehenden Welle mit mindestens
einer rechtwinklig auf dieser Welle befestigten Separatornadel (71) bestehender Nadelseparator
(70) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, gekennzeichnet durch einen im Zuge
und im Takte des Nahtwebvorganges gesteuerten, an einem zweischenkligen Schwenkarm
(76') ausschwenkbaren und hin und zurück durch das jeweils gebildete Nahtwebfach (11)
verschiebbaren rohrförmigen Steckarrn (43'), in dessen Rohrinnenraum mindestens ein
an seinem freien Ende abgeknickter und am Schwenkarm (76') befestigter Stahldraht
(90', 91') relativ zum Steckarm (43') verschiebbar angeordnet ist und zwischen dem
Knickteil und dem offenen Rohrende des Steckarms (43') den jeweils zur Einwebung anstehenden
Schussfaden (12) einklemmt und nach dem im Takte des Nahtwebvorganges erfolgten Herausziehen
aus dem Nahtwebfach (11) und Schwenkung des Steckarms (43') den Schussfaden (12) loslässt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das
Beischieben des einzelnen Schussfadens (12) im Nahtwebfach (11) durch eine im Gestell
(G) drehbar gelagerte, schrittweise angetriebene Nadelwalze (100) erfolgt, an deren
Drehwelle (101) zwei sich gegenüberliegende, aus einer Vielzahl biegeelastischer Nadeln
(102) bestehende Nadelreihen schraubenlinienförmig derart angeordnet sind, dass die
Schraubenlinie der einen Nadelreihe rechtsgängig und diejenige der zweiten Nadelreihe
linksgängig verlaufen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das
Beischieben des einzelnen Schussfadens (12) im Nahtwebfach (11) mittels etwa rechtwinklig
abgebogener, z. B. Z-förmiger Nadeln (104) stattfindet, welche parallel zueinander
und längsverschiebbar auf einem Führungsbett (105) angeordnet sind, mit je einem Ende
in eine Kurvennut (112) einer im Takte des Webvorganges hin und her verschiebbaren
Kulisse (111) hineinragen, mit dem abgebogenen freien Nadelteil in das Nahtwebfach
(11) hineingreifen und dort eine der Kurvenform der Kurvenut (112) entsprechende Beischiebebewegung
ausführt.
1. A method of producing a woven seam for connecting two open fabric ends, especially
for producing an endless woven band, e.g. for use in the papermaking industry, wherein
the fabric ends are partially unravelled, a woven strip (38) partially separated from
the main fabric (7) and connected thereto only by the original warp threads (10),
now weft threads, is formed in which woven strip the now weft threads are bound in
by auxiliary warp threads (56) and thereby the order of the now weft threads (10)
predetermined by the weaving process is retained, from the removed weft threads of
the fabric ends a seam shed is formed into which the exposed original warp threads
of the fabric ends are introduced as now weft threads, and the now weft threads are
shifted toward the woven seam (13) and are interwoven by forming a new seam shed (11'),
characterized in that
the now weft threads (10) are released mechanically one by one from the woven strip
(38) in the seam weaving process by raising and lowering the auxiliary warp threads
(56) and, spatially separated from each other by means of a separator (14, 53, 58,
70) and while retained in the weaving order, are sequentially individually carried
to the respective open seam shed (11) by stepwise controlled gripper and guide members
(32,43,44, 58, 60, 61, 62) and are guided through said shed, the seam weaving machine
and the two fabric ends of the main fabric (7) to be connected performing a movement
relative to each other that is controlled preferably in the rhythm of the method steps
wherein the individual steps of the relative movement correspond respectively to the
advance of the seam weaving process.
2. Method according to claim 1 characterized in that, instead of the loom sley (6),
a special needle roll (100) shifts the weft thread (12, 12') in the nip of the seam
shed (11, 11').
3. Method according to claim 1 or 2 characterized by retaining the predetermined weaving
order by interweaving auxiliary warp threads (56) alien to the fabric along the outside
of the original warp and now weft threads (10) projecting from the fabric.
4. Method according to one of claims 1 to 3 characterized in that the respective thread
to be interwoven is seized and guided by a stream of air.
5. Method according to one of claims 1 to 4 characterized in that after each change
of shed a cut-off means aligned against the woven seam (13) enters the open seam shed
(11, 11') and cuts off the respective weft thread (12, 12') or respective pair of
threads (12,12') individually or jointly.
6. Method according to one of claims 1 to 5 characterized in that the original weft
and now warp threads (8) are raised in three steps so as to simultaneously form two
sheds (11, 11') through which one weft thread (12, 12') each is passed in mutually
opposite directions.
7. Apparatus for carrying out the method according to any one of claims 1 to 6 in
which the woven strip is woven, characterized in that the apparatus is composed of
two mirror-inverted and otherwise identical machine halves (M, M') disposed in mutually
opposed relationship, and each of said halves comprises a plurality of auxiliary lifting
elements (57) for mechanically releasing the original warp and now weft threads (10,
10') fastened to cords of a jacquard machine (5) common to both halves of the machine,
the original weft and now longitudinal threads of the woven strip being passed through
the eyes of the auxiliary lifting elements (57), and the released weft threads (12)
are individually separated from the other weft threads (10, 10') by means of a separator
(53, 58, 70) controlled in the rhythm of the weaving operation, whereafter one gripper
member (32) each likewise operating in the rhythm of the weaving operation seizes
the free end of the emerging weft thread (12) and carries it to the seam shed (11,11')
newly formed in the rhythm of the weaving operation where the weft thread end (12,12')
is seized by one floating arm (43', 43) each provided with a weft thread clamping
means (44', 44) and is carried through the seam shed (11, 11').
8. Apparatus according to claim 7 characterized in that said apparatus is mounted
on a frame (G) carrying both halves (M, M') of the machine and being slidably supported
on a clamping means (9) on which the fabric (7) to be interwoven is held taut across
its entire width.
9. Apparatus according to claims 7 or 8 characterized in that each separator (53)
is composed of only a single thicker disk (18) wedged between a ring (55) provided
with a screw thread on its surface, the inlet disk (16), and the outlet disk (19).
10. Apparatus according to claims 7 or 8 characterized in that each separator is composed
of a wind channel consisting of aerodynamically shaped baffles (60, 61, 62) and an
air nozzle (58) extending into said channel, the air stream produced by the air nozzle
being deflected in the wind channel (60, 61, 62) and acting as gripper and guide for
the respective weft thread (12) to be interwoven.
11. Apparatus according to one of claims 7 to 10 characterized in that at the point
of emergence of the weft thread (12) released from the weave of the woven strip (38)
there is arranged a needle separator (70) consisting of a shaft rotating in the rhythm
of the weaving operation and at least one separator needle (71) mounted rectangularly
on said shaft.
12. Apparatus according to one of claims 7 to 11 characterized by a tubular floating
arm (43') controlled in the course and in the rhythm of the seam weaving operation,
pivotable from a two- armed rocker arm (76') for movement back and forth through the
respective seam shed (11) and having in the tubular interior at least one steel wire
(90', 91') bent at its free end and fastened to the rocker arm (76') so as to be slidable
relative to the floating arm (43') and clamping between the bent portion and the open
tube end of the floating arm (43') the respective weft thread (12) to be interwoven
and, after retraction from the seam shed (11) and pivoting of the floating arm (43')
in the rhythm of the seam weaving operation, releasing the weft thread (12).
13. Apparatus according to one of claims 7 to 12 characterized in that the individual
weft threads (12) are shifted to the nip of the seam shed (11) by a needle roll (100)
supported for rotation in the frame (G) and driven step-wise and carrying on its rotating
shaft (101) two oppositely disposed rows of needles consisting of a multiplicity of
flexible needles (102) in helical arrangement such that the helix of one needle row
has an "S" twist and that of the second needle row has a "Z" twist.
14. Apparatus according to one of claims 7 to 13 characterized in that the individual
weft threads (12) are shifted in the seam shed (11) by means of needles (104) bent
rectangularly, e.g. in "Z" fashion, and arranged mutually parallel and longitudinally
slidable on a guide bed (105), each needle extending with one end into a curved groove
(112) in a block (111) reciprocatable in the rhythm of the weaving operation, while
the bent free needle portons extend into the seam shed (11) where they perform a shifting
motion conforming to the configuration of the curve of said groove (112).
1. Procédé pour réaliser un assemblage tissé, destiné à relier deux bouts de tissu
ouverts, en particulier pour réaliser une bande de tissu sans fin, par exemple pour
l'industrie du papier, dans lequel on effiloche partiellement les bouts de tissu,
on forme une bande de tissu (38), partiellement séparée du tissu total (7), et assemblée
à ce dernier, uniquement par l'intermédiaire des fils de chaîne originaux (10), maintenant
les fils de trame, bande de tissu dans laquelle les fils maintenant de trame sont
insérés par des fils de chaîne auxiliaires (56), ce qui maintient l'ordre, prédéfini
par le procédé de tissage, des fils maintenant de trame (10), on forme, à partir des
fils de trame extraits des bouts de tissu, une foule de tissage-couture, dans laquelle
sont introduits les fils de chaîne originaux libérés des bouts de tissu, maintenant
fils de trame, et les fils maintenant de trame sont poussés contre l'assemblage tissé
(13) et insérés par formation d'une nouvelle foule de tissage-couture (11 '), caractérisé
en ce que les fils maintenant de trame (10) sont, dans le procédé de tissage-couture,
libérés individuellement et mécaniquement de la bande de tissu (38) par relevage et
abaissement des fils de chaîne auxiliaires (56), et sont séparés spatialement les
uns des autres au moyen d'un séparateur (14, 53, 58, 70) et, tout en conservant l'ordre
de tissage, sont rapprochés les uns après les autres, chacun à l'aide d'organes de
saisie et de guidage (32, 43, 44, 58, 60, 61, 62) commandés pas à pas, de la foule
de tissage-couture ouverte correspondante (11) et traversent cette dernière, la machine
de tissage-couture et les deux bouts de tissu à assembler l'un à l'autre du tissu
total (7) effectuant, l'une par rapport aux autres, un déplacement relatif de préférence
commandé en phase avec les pas du procédé, les différents pas du mouvement relatif
correspondant à l'avance correspondante du procédé de tissage-couture.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que, à la place du battant
(6), un hérisson particulier (100) pousse le fil de trame (12, 12') dans la foule
de tissage-couture (11, 11').
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que l'ordre de tissage
prescrit est assuré par insertion de fils de chaîne auxiliaires (56) aux bords extérieurs
des fils actuels de trame (10), initialement fils de chaîne, qui dépassent du tissu.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la saisie et
le guidage de chaque fil à insérer s'effectue à l'aide d'un courant d'air.
5. Procédé selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que, après chaque
changement de foule, un dispositif de découpage, dirigé contre l'assemblage tissé
(13) pénètre dans chaque foule de tissage-couture ouverte (11, 11') et découpe, d'une
manière individuelle ou collective, le fil de trame correspondant (12, 12') ou la
paire de fils correspondante (12, 12').
6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le relevage
des fils maintenant de chaîne (8), initialement fils de trame, s'effectue en trois
étapes, et qu'il se forme simultanément deux foules (11, 11'), à travers chacune desquelles
passe un fil de trame (12, 12'), mais en sens inverse.
7. Dispositif pour la mise en oeuvre du procédé selon l'une des revendications 1 à
6, dans lequel la bande de tissu est tissée, caractérisé en ce que le dispositif est
composé de deux moitiés de machine (M, M'), symétriques l'une par rapport à l'autre
et pour le reste identiques, et présente sur chacune de ces moitiés un certain nombre
d'éléments de relevage auxiliaires (57) destinés à la libération mécanique des fils
maintenant de trame (10, 10') initialement fils de chaîne, qui sont fixés aux cordes
d'un métier Jacquard (5), commun aux deux moitiés de machine, les fils longitudinaux,
initialement fils de trame, de la bande de tissu étant guidés à travers les oeillets
des éléments de relevage auxiliaires (57), et les fils de trame libérés (12) étant
chacun séparés des autres fils de trame (10, 10'), à l'aide d'un séparateur (53, 58,
70) commandé en phase avec le processus de tissage, ce après quoi un organe de saisie
(32), travaillant lui aussi en phase avec le processus de guidage, saisit l'extrémité
libre de chaque fil de trame (12) sortant et la rapproche de chaque foule de tissage-couture
(11,11'), qui vient d'être formée en phase avec le processus de tissage, foule où
l'extrémité de chaque fil de trame (12, 12') est reprise par un bras enfichable (43',
43) pourvu d'un dispositif (44', 44) de pincement des fils de trame, et est passée
à travers la foule de tissage-couture (11, 11').
8. Dispositif selon la revendication 7, caractérisé en ce que le dispositif est fixé
sur un bâti (G) supportant deux moitiés de machine (M, M'), bâti qui est logé d'une
manière coulissante sur un dispositif de serrage (9), sur lequel le tissu à tisser
(7) est tendu sur toute sa largeur.
9. Procédé selon les revendications 7 ou 9, caractérisé en ce que chaque séparateur
(53) ne comporte qu'un disque plus épais unique (18), lequel est serré entre une bague
(55) pourvue d'un filetage sur sa surface, le disque d'entrée (16) et le disque de
sortie (19).
10. Dispositif selon les revendications 7 ou 8, caractérisé en ce que chaque séparateur
est constitué d'une soufflerie, constituée de déflecteurs (60, 61, 62), de forme aérodynamique
et d'une buse d'air (58) pénétrant dans cette soufflerie, le courant d'air produit
par la buse d'air, dévié dans la soufflerie (60,61, 62) agissant comme organe de saisie
et de guidage pour chaque fil de trame (12) entrelacé.
11. Dispositif selon l'une des revendications 7 à 10, caractérisé en ce qu'un séparateur
à aiguilles (70), constitué d'un arbre tournant en phase avec le processus de tissage
avec au moins une aiguille séparatrice (71) fixée perpendiculairement sur cet arbre,
est disposé au point de sortie de chaque fil de trame (12) libéré de l'armure de la
bande tissée (38).
12. Dispositif selon l'une des revendications 7 à 11, caractérisé par un bras enfichable
(43'), tubulaire, commandé au cours du processus de tissage-couture et en phase avec
ce dernier, pouvant pivoter sur un bras pivotant à deux branches (76'), et pouvant
coulisser dans un sens et dans l'autre à travers la foule de tissage-couture formée
dans chaque cas (11), bras enfichable dans l'espace intérieur du tube duquel un fil
d'acier (90', 91'), replié en son extrémité libre et fixé au bras pivotant (76'),
est disposé d'une manière coulissante par rapport au bras enfichable (43') et serre,
entre la partie repliée et l'extrémité tubulaire ouverte du bras enfichable (43'),
le fil de trame (12) prêt à être entrelacé, et, après sortie de la foule de tissage-couture
(11), effectuée en phase avec le processus de tissage-couture, et après pivotement
du bras enfichable (43'), lâche le fil de trame (12).
13. Dispositif selon l'une des revendications 7 à 12, caractérisé en ce que la poussée
de chaque fil de trame (12) dans la foule de tissage-couture (11) s'effectue à l'aide
d'un hérisson (100), logé de façon à pouvoir tourner dans le bâti (G) et entraîné
pas à pas, hérisson sur l'arbre rotatif (101) duquel sont disposées, d'une manière
hélicoïdale, deux rangées d'aiguilles opposées l'une à l'autre, constituées d'un grand
nombre d'aiguilles élastiques (102), de telle sorte que l'hélice d'une rangée d'aiguilles
tourne à droite, et celle de la deuxième rangée d'aiguilles tourne à gauche.
14. Dispositif sélon l'une des revendications 7 à 13, caractérisé en ce que la poussée
de chaque fil de trame (12) dans la foule de tissage-couture (11) s'effectue au moyen
d'aiguilles repliées selon un angle à peu prés droit, par exemple des aiguilles en
Z (104), qui sont disposées parallèlement les unes aux autres et de façon à pouvoir
coulisser longitudinalement sur un lit de guidage, pénètrent, chacune par une extrémité,
dans une rainure incurvée (112) d'une coulisse (111) pouvant coulisser dans un sens
et dans l'autre en phase avec le processus de tissage, pénètrent par la partie libre
de l'aiguille, repliée, dans la foule de tissage-couture (11) et, là, exécutent un
mouvement de poussée, correspondant à la forme de la courbe de la rainure incurvée
(112).